Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel - Barbara Bilgoni - E-Book

Die Klapperschlangenbande vom Hasenhügel E-Book

Barbara Bilgoni

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Beschreibung

Mein Buch ist ein Jugendbuch für Kinder ab 8 Jahren. Es ist eine Detektivgeschichte der Gegenwart und spielt in Niederösterreich im fiktiven Dorf Fichtbach. Eine Handvoll Kinder gründet die Klapperschlangenbande und sieht es als ihre Aufgabe an, mysteriöse Vorfälle aufzuklären. Nachdem das erste Rätsel ziemlich bald gelöst ist erfordert der zweite Fall schon etwas mehr Einsatz und Können. Ein Klubhaus muss gefunden werden und dann geht es auch schon daran, einen schier unlösbaren Fall, eigentlich sind es fünf Fälle, zu lösen.

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Seitenzahl: 92

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Für alle Meisterdetektive und die,die es noch werden wollen

Barbara Bilgoni

Die Klapperschlangenbandevom Hasenhügel

Dognapping

© 2022 Barbara Bilgoni

Instagram: barbarabilgoni

Mail: [email protected]

https://www.barbara-bilgoni.at/

Umschlag, Illustration: Barbara Bilgoni, canva.com

Lektorat, Korrektorat: Carolin Kretzinger

Druck und Distribution im Auftrag der Autorin:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland

ISBN

Softcover

978-3-347-70264-6

Hardcover

978-3-347-70265-3

E-Book

978-3-347-70266-0

Großdruck

978-3-347-70442-8

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte ist die Autorin verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne ihre Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag der Autorin, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

Die Personen und die Handlung des Buches sind frei erfunden. Etwaige Ähnlichkeiten mit tatsächlichen Begebenheiten oder lebenden oder verstorbenen Personen wären rein zufällig.

Die Klapperschlangenbande

vom Hasenhügel

Anna, Andi, Moni und Oliver, die vier Freunde, gehen in dieselbe Schule, in die kleine Dorfschule von Fichtbach. Sie sind die tapferen Mitglieder der Klapperschlangenbande. Gegründet haben die Bande Anna und Andi. Und das kam so:

Eines Morgens stellte Annas Mama verwundert fest, dass von der Wäscheleine ein roter und ein grüner Socken ihrer Tochter verschwunden waren. In der Schule berichtete Moni, Annas Freundin, etwas Ähnliches. Bei ihr fehlte ein geringeltes Shirt und ihre Nachbarin vermisste ein buntes Handtuch. Dabei wusste diese genau, dass sie am Vorabend sieben davon auf die Leine gehängt hatte, weil sie einfach jede Woche sieben Handtücher wusch.

Das interessierte Anna natürlich total, weil es ihr sehr sonderbar vorkam, dass jemand verschiedenfarbige Socken stahl und Frotteewaren und Shirts. Wozu sollte das denn gut sein? Sie wurde neugierig. Ihr detektivischer Instinkt war sofort geweckt. Da musste ein Geheimnis dahinterstecken und das galt es zu ergründen!

Nun muss man aber wissen, dass Fichtbach ein ganz besonderes Dörfchen ist. Dort geschehen nämlich hin und wieder die verwunderlichsten Sachen: Im Wald wird manchmal eine weiße Frau gesehen. Sie spukt dort in der Nacht herum. Gott sei Dank scheint sie harmlos zu sein, denn noch nie hat jemand berichtet, dass sie ihm was angetan hätte.

In mondhellen Nächten hört man ein seltsames Heulen über die kleinen Hügel tönen. Es klingt gar nicht irdisch, viel eher, als wenn tausend Geister einen schauerlichen Chor gebildet hätten und jetzt eine Probe abhielten. Das war zum Gruseln.

Das Wasser des kleinen Fichtbaches, der dem Dörfchen auch seinen Namen gegeben hat, ist manchmal giftgrün und keiner weiß, woher das kommt. Industrie existiert an dem Gewässer nicht. Ein weiteres Phänomen, das sich niemand erklären kann.

Die Alten im Dorf berichten auch von einem gesichtslosen Förster, der sich manchmal in mondhellen Nächten zeigt. Also ranken sich um das kleine Dörfchen allerhand Fabeln.

Aber zurück zu Anna: Nach Unterrichtsschluss im Schulbus erzählte sie ihrem Freund Andi, ihrem heimlichen Schwarm, von der Wäscheleine. Interessiert hörte er ihr zu. Er fand das ebenso eigenartig und schon wurden eifrig Pläne geschmiedet. Das wäre doch gelacht, wenn man das Rätsel nicht lösen könnte! Im Fernsehen sah das immer so leicht aus. Da gab es Detektive und Polizisten und Suchhunde und zack, schon war die Lösung in Sicht, der Räuber gefasst, das Diebesgut wieder herbei geschafft. Natürlich war auch einer der Gründe, dass das immer so schnell ging, weil eben der Film dann einfach aus war. Im Fernsehen darf man die Sendezeit nicht überziehen. Das weiß man ja. Das dürfen nur die Sportler und die Politiker, aber keinesfalls die Verbrecher! Nein, die müssen pünktlich sein und auch die Polizei. Ordnung muss sein!

Andi überlegte angestrengt und da fiel ihm das Fernglas seines Papas ein. Der hatte eines daheim, ein ziemlich tolles, weil er im Wald liebend gerne alle Arten von Vögeln beobachtete. Und die waren ja meistens nicht sehr groß. Zu jeder Tages- und Nachtzeit würde er am liebsten den kleinen Tierchen zusehen und ihrem Gezwitscher lauschen. Er hätte in seiner Jugend sehr gerne Tiermedizin studiert, aber der Familie hatte leider damals das nötige Geld gefehlt. So wurde er Techniker, aber die Tiere und ganz besonders die kleinen Piepmätze blieben sein geliebtes Steckenpferd. Er besaß viele Bücher darüber mit bunten Abbildungen und meistens erriet er die verschiedenen Vogelstimmen auf Anhieb, wenn er mit Andi unterwegs war.

„Das ist ein Pirol.“ Oder: „Das ist eine Heckenbraunelle.“ Immer wusste er ganz genau Bescheid. Andi bewunderte seinen tollen Papa. Der hatte daheim sogar einen Wecker, der ihn in der Früh mit heiterem Vogelgezwitscher weckte. Jeden Tag mit einer anderen Stimme.

„Du, ich borge mir Papas Fernglas aus und wir legen uns einfach auf die Lauer. Irgendwie werden wir schon hinter das Geheimnis kommen. Was meinst du? Treffen wir uns am Nachmittag hinter dem Windschutz, an der Ortsgrenze gleich beim Ortsschild? Dort sieht uns niemand, auch nicht der Dieb, aber wir sehen dafür umso mehr mit unserem Glas.“

„Jepp, bin dabei“, sagte Anna. Sie klatschten ab. Und so machten sie es dann auch.

*

Nach den Hausaufgaben trafen sich die beiden wie ausgemacht. Der Windschutz bestand aus einer langen Reihe hoher Pappeln. Aber unten drunter waren noch Fliederbüsche und anderes Gestrüpp und die gaben die nötige Deckung für die zwei eifrigen, selbst ernannten Spione. Sie richteten sich ein gemütliches Plätzchen her und dann begann das lange Warten. Das dauerte! Und es war uuurlangweilig. Nach einer Stunde war noch immer nichts passiert. Ja, schon so einiges, aber nichts in Richtung Sockenklau. Eine Nachbarin hatte mit dem Schlauch ihren Garten gegossen. Der Briefträger hatte Annas Mama Briefe und ein Päckchen gebracht und ein anderer Nachbar hatte vom Möbelhaus eine Schrankwand bekommen. Die Wäsche aber war immer noch da und zwar vollzählig! Wie fad! Gääähn!

„Du, ich krieg langsam Hunger, Andi“, meinte Anna kleinlaut. „Mein Magen grummelt ganz gehörig und Pipi müsste ich auch mal.“ Sie wurde rot, aber was sollte sie machen? Das war halt so. Wenn man muss, dann muss man eben. Da fährt die Eisenbahn drüber.

„Ich habe Kekse mit und eine Flasche mit Wasser. Man muss als Beobachter stets gut gerüstet sein. Wir werden sicher nicht so schnell verhungern. Und Pipi kannst du dort drüben machen, hinter dem Hollerbusch. Ich schau auch nicht. Versprochen!“, murmelte Andi, hob die Hand zum Schwur und wurde auf der Stelle knallrot. Man weiß nicht genau, ob er nicht auch ein bisschen in Anna verliebt war. Könnte ja sein.

Als Kekse und Wasser restlos verputzt waren, wurde es allmählich Abend.

„Du, Andi! Ich sollte dann mal heimgehen“, meinte Anna kleinlaut. „Mama macht sich sonst Sorgen. Besonders erfolgreich waren wir ja heute nicht gerade. Das wurmt mich. Wir brauchen eine bessere Strategie. Wir müssen anders vorgehen. Lass uns morgen im Schulbus besprechen, wie wir weitermachen.“

Andi grummelte ein bisschen, denn er hätte schon noch ein Weilchen ausgehalten, aber so gingen sie halt Richtung Annas Haus.

„Tschüss, bis morgen!“, rief sie.

„Tschüssi!“, antwortete Andi und weg war er.

Nach dem Abendessen durften Anna und Rudi, ihr Bruder, noch eine Folge von „Club der magischen Dinge“ anschauen. Diese Serie liebten sie beide. Und dann war es auch schon Zeit fürs Bett.

Anna konnte und konnte nicht einschlafen. Sie musste immerzu an die missglückte Beobachtung denken. So hatte sie sich ihre glorreiche Zukunft als Meisterspionin und Detektivin nicht vorgestellt. In den Filmen lief das immer viel besser, irgendwie reibungsloser und wie am Schnürchen. Da gab es nach kurzer Zeit schon die ersten Erfolge.

,Hm, was haben wir falsch gemacht? Wie war denn das immer? Ach ja, in der Früh waren die Socken weg.´ Das wusste Anna ganz genau, denn Mama hatte sie ersucht, vor der Schule noch schnell die Wäsche von der Leine zu nehmen. Also konnte der Diebstahl ja wohl nur in der Nacht passiert sein. Das war die Lösung! Ja, klar! Das wollte sie gleich morgen Andi sagen. Sie mussten sich im Dunkeln auf die Lauer legen.

,Wie bitte? In der Nacht? Mama! Treiben da nicht die Geister ihr Unwesen? Hexen und Werwölfe und die weiße Frau?´ Die hatte seinerzeit ihren Ehemann einmauern lassen, weil er ihr untreu gewesen war. Seither sah man sie öfter im Wald bei dem kleinen Dörfchen Fichtbach. Gut, Anna selbst war sie noch nicht erschienen, da war sie aber auch heilfroh drüber. Rudi erzählte ihr öfter solche Geschichten, wenn er ihr Angst machen wollte. Anna war sich nie sicher, ob sie ihm glauben sollte oder nicht. Aber einen eisigen Hauch hatte sie öfter schon im Nacken gespürt, meistens wenn es bereits dämmerte und sie alleine draußen war. Dann beeilte sie sich immer nach Hause und drehte alle Lichter auf. So fühlte sie sich wenigstens halbwegs geborgen.

Ihr gruselte es jetzt schon. Sie hatte nämlich ein Buch mit Geistergeschichten und die waren wirklich sehr furchterregend, ja geradezu schrecklich! Die las sie stets nur am helllichten Tag und wenn Mama in der Nähe war. Da gab es ein Schlossgespenst, das seinen Kopf unter dem Arm trug. War wohl früher mal geköpft worden, der Arme. Und immer wenn ein starkes Gewitter wütete, spukte er im Dorf herum. Dann war da außerdem noch eine Hexe, die den Kindern böse Streiche spielte. Und einen Höllendrachen gab es auch. Der konnte Feuer spucken und dort, wo er hinspieh, wuchs nachher kein Gras mehr.

Über all dem Grübeln schlief Anna schließlich doch noch ein. Und was soll man sagen? Sie träumte grauenhafte Sachen und war in der Früh wie gerädert. Der Drache hatte ihren Garten verwüstet, der Geist hatte seinen Kopf neben ihren auf den Polster gelegt und die Hexe hatte Annas sämtliche Spielsachen in Ziegelsteine verwandelt.

Am nächsten Tag war sie ganz von der Rolle. Auch der Mama fiel das auf. Rudi sah sie so komisch von der Seite an, beließ es aber dabei. Er vermied jeglichen Smalltalk mit seiner Schwester. Mit Müh und Not würgte sie ihr Frühstück rasch hinunter und ging diesmal sogar vor ihrem Bruder aus dem Haus.

Im Bus sagte sie zu ihrer Freundin Moni: „Du, ich muss Andi erst was ausrichten. Ich setze mich später zu dir.“ Und schon berichtete sie Andi, was ihr eingefallen war. Nämlich, dass der Dieb in der Nacht sein Unwesen trieb. Ihre Träume verschwieg sie natürlich. Andi war ein fesches Kerlchen und ein ganz kleines bisschen war sie ja in ihn verknallt. Der trug immer diese coolen Sweatshirts mit dem Bild von den ,Happy Milkmen´. Deren Musik mochte sie auch so gerne. Leider war sie noch nie auf einem Konzert von denen gewesen. Sie würde aber niemals offen zugeben, dass Andi ein toller Typ war. Anna wollte sich da keine Blöße geben.

„Mensch, dass wir daran nicht gedacht haben?“ Andi schlug sich gegen die Stirn. „Ist ja klar. Räuber kommen doch immer, wenn es finster ist. Puh, aber das wird knifflig. Wie werden wir das denn anstellen? Darfst du so spät noch raus?“

„Nein sicher nicht. Ich muss zum Abendessen daheim sein“, antwortete Anna. „Und dann geh ich ins Bett.“

„Ja, bei mir ist es auch so. Dann müssen wir es eben heimlich machen und aufpassen, dass uns niemand erwischt. Wir reden nach der Schule weiter. Und zu niemandem ein Wort!“