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Die kleine Patisserie ins Glück E-Book

Sanne Hipp

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Beschreibung

Obwohl Bo von Kims Plänen, in die Patisserie einzusteigen, zuerst geschockt war, scheint sie sich langsam mit dem Gedanken anzufreunden. Doch der Schein trügt. Bo tut sich mit dem Karrierewechsel ihrer Partnerin genauso schwer wie die Freunde aus Kims Selbsthilfegruppe. So wird der Herbst ernüchternd, und Kim beginnt, an ihrer Beziehung zu Bo zu zweifeln. Was muss passieren, damit die beiden Frauen ein gemeinsames Weihnachten erleben?

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Die kleine Patisserie ins Glück

SANNE HIPP

Copyright © 2023 by Sanne Hipp

Druck und Verlag: Sanne Hipp,

c/o Block Services, Stuttgarter Str. 106, 70736 Fellbach,

via tolino media

ISBN: 978-3-757-90669-6

All rights reserved.

No part of this book may be reproduced in any form or by any electronic or mechanical means, including information storage and retrieval systems, without written permission from the author, except for the use of brief quotations in a book review.

Umschlaggestaltung: Sabine Albrecht, www.benisa-werbung.de

Unter Verwendung von:

©Depositphotos.com/VLukas

©Depositphotos.com/drogatnev

©Freepik/BiZkettE1

Lektorat: Katharina Glück (www.katharinaglueck.de)

Klappentext

Obwohl Bo von Kims Plänen, in die Patisserie einzusteigen, zuerst geschockt war, scheint sie sich langsam mit dem Gedanken anzufreunden. Doch der Schein trügt. Bo tut sich mit dem Karrierewechsel ihrer Partnerin genauso schwer wie die Freunde aus Kims Selbsthilfegruppe.

So wird der Herbst ernüchternd, und Kim beginnt, an ihrer Beziehung zu Bo zu zweifeln. Was muss passieren, damit die beiden Frauen ein gemeinsames Weihnachten erleben?

Dies ist ein fiktiver Roman. Auch wenn manche Orte, die im Buch erwähnt werden, existieren, ist die nähere Beschreibung reine Fiktion. Dies bezieht sich ebenfalls auf die Handlung und ganz besonders auf die beschriebenen Personen und deren Verhalten. Nichts davon entspricht der Realität. Ähnlichkeiten mit lebenden und tatsächlich existierenden Personen sind dem Zufall geschuldet und nicht beabsichtigt.

Inhalt

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

Kapitel 36

Kapitel 37

Kapitel 38

Kapitel 39

Kapitel 40

Kapitel 41

Kapitel 42

Danksagung

Über die Autorin

KapitelEins

Kim

Sie folgten der Autobahn Richtung Süden. Norah Jones sang »Don’t now why«.

»Nett sind sie, die beiden. Muss man echt sagen«, sagte Bo mitten in den Song hinein.

Kim hatte sehnsüchtig auf den ersten Kommentar gewartet, irgendeine Bemerkung darüber, wie Bo die kleine Patisserie gefallen hatte und was sie über deren Inhaber Erik und Bernd dachte.

»Ja, das war auch mein Eindruck, als ich das Café das erste Mal betreten habe. Die reizende Atmosphäre von außen wird durch die beiden auch im Inneren gelebt. Zumindest habe ich das so empfunden.«

Bo nickte langsam. »Ja, so ist es. Sie sind sehr bemüht.« Sie wandte den Kopf und stieß hörbar die Luft aus. »Schon merkwürdig. Wir arbeiten seit beinahe drei Jahren im selben OP-Trakt. Eine lange Zeit, wenn man bedenkt, dass du mich so gut wie gar nicht beachtet hast. Und jetzt, wo ich endlich einen Draht zu dir gefunden habe, hast du vor, in absehbarer Zeit zu kündigen. Das ist irgendwie ungerecht.« Sie klang frustriert. Immer noch.

»Sorry, dass es dich so trifft. Ich wusste nicht, dass du mich so sehr bewunderst«, sagte Kim als Versuch, eine Brücke zu schlagen. »Also, so rein fachlich gesehen«, schob sie hinterher.

Es sollte ganz unbeschwert klingen, kam ihr aber nicht so locker über die Lippen wie beabsichtigt. Ja, sicher, es war einerseits bedauerlich, aber durch Bo hatte sie die Kraft und den Mut zur Veränderung gefunden. Ein Blick zu Bo hinüber, zeigte ihr, dass das Thema ihres Berufswechsels noch lange nicht abgeschlossen war.

»Wir sollten jetzt nicht darüber reden. Lass uns die Zukunft fürs Erste ausblenden«, schlug Kim vor. »Freuen wir uns doch einfach auf die Loisach, auf die anderen und das freie Wochenende.«

Bo atmete noch einmal tief ein und wieder aus. »Genau das sollten wir tun.« Sie lächelte demonstrativ und zeigte damit ihre Bereitschaft, das Thema zu wechseln.

»Wir werden die Letzten sein, was?«

»Ich weiß nicht, wann Ben aus der Klinik gekommen ist. Kann sein, dass er sogar noch nach uns eintrifft.«

Da Bo nichts weiter sagte und Kim nicht zu sehr in sie dringen wollte, verbrachten sie den Rest der Fahrt schweigend, lauschten der Musik und hingen ihren Gedanken nach.

Ihr Ziel war nicht allzu weit: der Campingplatz in der Nähe vom Kochelsee. Sie wollten mit ihren Kajaks den unteren Teil der Loisach befahren. Dort war der Fluss ganz friedlich, im Gegensatz zum mittleren Teil. Kim wusste nicht so recht, was sie dieses Wochenende erwartete. Die anderen wussten noch nicht, dass Bo und sie jetzt ein Paar waren. Sie würden es ihnen heute sagen, und Kim wappnete sich jetzt schon vor Bens Bemerkungen. Er würde sich mit Häme nicht zurückhalten. Von wegen, keine Liebeleien zwischen den Mitgliedern der Selbsthilfegruppe. Aber so gesehen gehörte Bo ja gar nicht dazu. Sie war nur die Begleitung einer Person, die wegen Depressionen behandelt wurde.

Auch wussten die anderen noch nichts von ihrer Absicht, ihren Job an den Nagel zu hängen. Wie Bo sich wohl in Gesellschaft dazu äußern würde?

»Es war der Chef, nicht wahr?«, fragte Bo so unvermittelt, dass Kim erschrak. »Wir alle haben viel zu lange zugelassen, dass du ihm ausgesetzt warst. Wenn wir Assistentinnen uns in puncto Chefarztassistenz abgewechselt hätten, wärst du deinem Job nicht überdrüssig geworden. Also, die Besten eben, nicht gerade ich«, schob sie hinterher.

»Das ist Spekulation«, antwortete Kim. »Außerdem war es mein eigener Wunsch, mit ihm zu arbeiten.«

»Nein, es war sein Wunsch. Und alle waren froh, dass er dich wollte, und haben dir noch gut zugeredet. So war es doch, oder?« Sie reckte das Kinn, bereit, ihre Position zu verteidigen.

»Ich möchte jetzt nicht mit dir darüber diskutieren, wer Schuld daran hatte. Ich habe mich entschieden, ein neues Kapitel zu beginnen, und das fühlt sich für mich echt befreiend an. Ich würde mir wünschen, dass du …«

»Schon gut, schon gut«, beschwichtigte Bo. »Das tue ich ja. Es war ja nur so ein Gedanke.«

Dann behalte ihn für dich!, hätte Kim am liebsten geantwortet, hütete sich aber, es laut auszusprechen. Sie wollte keinen Streit.

Bo sah aus dem Fenster und versank wieder in ihrer Grübelei. Eine schöne Landschaft empfing sie. Glücklicherweise ließ sie sich davon begeistern und schien auf andere Gedanken zu kommen.

»Hier kann man es aushalten. Schwimmen wir als Erstes?«, fragte sie.

»Wenn es keinen Kaffee gibt, ja. Andererseits müssen wir unsere vielen Törtchen an den Mann bringen. Die werden morgen nicht mehr so gut schmecken.«

»Gehen doch auch als Nachtisch zum Abendessen, oder?«

»Stimmt«, sagte Kim.

Sie hielten vor der Anmeldung und durchliefen das Prozedere, das sie nun schon einige Male miteinander erlebt hatten. Eine Frau begrüßte sie freundlich, schrieb sich Namen und Kennzeichen auf, zeigte ihnen den reservierten Platz auf der Karte und wies mit der Hand in die entsprechende Richtung.

»Könnens nix folsch mocha«, fügte sie lächelnd hinzu.

»Ganz nett hier«, stellte Kim fest, als sie im Schritttempo weiterfuhren. Sicher nicht so schön wie der erste Campingplatz, den sie gemeinsam besucht hatten, aber man konnte es hier aushalten.

Sie waren die Letzten, wie sie wenig später feststellten. Errat und Olga winkten ihnen schon aufgeregt zu. Ben hatte dieselbe Freundin wie beim letzten Mal dabei. Das wunderte Kim ein bisschen. Das sah beinahe nach etwas Festem aus. Wie hieß sie gleich noch mal?

»Wie war der Name von Bens Freundin?«, fragte sie Bo rasch. »Carola?«

»Carla«, antwortete Bo. Sie hatte eindeutig das bessere Namensgedächtnis.

Kim brachte den Bus in Stellung, stieg aus und begrüßte alle.

Als sie sich an den Aufbau machten, also die Markise herausfuhren, Tisch und Stühle aufstellten und die Seitenteile anhängten, sagte Bo: »Ich bin dafür, dass wir uns demnächst aufs Abendessen stürzen. Ich habe Hunger auf was Deftiges nach dem ganzen süßen Zeug.«

»Okay. Aber erst gehen wir eine kleine Runde spazieren und sehen uns um, mein Schatz!« Es war das erste Mal, dass Kim sie so nannte.

Bo wandte ruckartig den Kopf. Kim wartete schon auf den Kommentar: Sag auf keinen Fall Schatz zu mir, doch dann hörte sie Bo sagen: »Es klingt nett, wenn du das sagst.«

Kim grinste. »Echt? Ich habe eigentlich damit gerechnet, dass du protestierst.«

»Nein.« Nach einer Pause fügte Bo hinzu: »Es gefällt mir.« Sie lachte selbst darüber. Das ganz normale Bo-Lächeln war in ihr Gesicht zurückgekehrt. Endlich.

»Die Loisach wird dir gefallen«, sagte Kim rasch, weil sie irgendetwas sagen wollte, damit das Lächeln blieb.

»Hat mir je etwas nicht gefallen?«, fragte Bo zurück.

Ja, gerade vorhin erst, dachte Kim.

Bo musste denselben Gedanken hegen, denn ihr Lächeln verschwand und sie schob hinterher: »Ich meinte, was die Wahl unserer Ausflugsziele angeht.«

Kim holte betont Luft, verkniff sich aber eine Antwort.

Bo bemerkte, dass sie eine Grenze überschritten hatte. »Entschuldige«, sagte sie, und nach einer kurzen Pause. »Ich höre jetzt auf damit. Versprochen!« Sie nahm ihre Hand und zog sie mit sich.

KapitelZwei

Kim

»Geht noch jemand mit auf eine kleine Runde?«, fragte Kim, mit Blick auf die anderen, die gemeinsam vor Errats Zelt saßen.

»Wir haben uns schon umgesehen. Im Gegensatz zu euch sind wir schon eine Weile da«, feixte Ben.

»Na, dann machen wir das eben allein. Falls euch langweilig ist, könnt ihr ja schon mal den Tisch decken. Wir essen doch gemeinsam, oder?«

»Klar«, sagten Ben und Errat gleichzeitig.

»Was gibt es denn?«, fragte Kim.

Ben lachte. »Carla und ich haben die Fisch- und Fleischtheke beinahe leergekauft. Ich würde heute gerne Saiblinge grillen. Dazu machen wir wieder verschiedene Salate, und Carla hat schon fertigen Kartoffelsalat mitgebracht.«

»Ist der glutenfrei?«, fragte Kim sofort.

»Ja, garantiert mit weizenfreier Brühe«, sagte Carla strahlend. »Ich habe extra das Kleingedruckte gelesen.«

»Oh, danke!«, kam es von Bo.

»Wäre das okay?«, fragte Ben. »Dann bereiten wir jetzt noch andere Salate vor, solange ihr unterwegs seid. So langsam kriege ich Hunger.« Sein Blick schweifte zu Olga und Errat hinüber. »Ich glaube, Olga und Errat machen sich separat etwas.«

Kim lächelte verständnisvoll. »Dann gehen wir mal«, sagte Kim, nahm Bos Hand und sie schlenderten davon. »In Ben schlummert ein Organisationstalent. Wer hätte das gedacht!?«, stellte Kim zufrieden fest, als sie außer Hörweite waren.

Bo schmiegte sich für einen Moment an sie, hakte sich unter und gemeinsam spazierten sie über den Platz bis zum Ufer des Sees und ein Stück am Wasser entlang.

»Auch schön hier«, stellten sie beide fest.

Aber Kim hatte ihr Herz hatte sie schon an den Platz an der Isar verloren. Alle weiteren Locations mussten sich mit jenem Ort messen, und natürlich schnitten die anderen schlechter ab. Sie hatten auch nicht den Sonderbonus der ersten romantischen Nächte, an denen sie schon gerne mehr mit Bo gemacht hätte, als sich nur neben sie zu kuscheln.

»Es tut mir leid, Kim, dass ich heute Morgen nicht so begeistert reagiert habe. Ich trauere natürlich darüber, dich als Kollegin im Krankenhaus zu verlieren. Der OP wird nicht mehr derselbe sein, wenn du nicht da bist. Aber natürlich möchte ich, dass du glücklich bist. Restlos glücklich«, setzte sie nachdrücklich hinzu. »Ich werde irgendwie damit klarkommen. Keine Sorge.«

Da war sie wieder: Bo, die sich arrangierte mit dem, was sie kriegen konnte. Ihre Worte taten einerseits gut, schmerzten Kim aber zugleich. Sie wollte, dass auch Bo restlos glücklich war mit ihr.

»Ich kann dir jeden Tag Kuchen, Törtchen und Brot mitbringen. Du kannst alles bedenkenlos essen. Ist das nicht großartig?«

»Ich weiß, du machst das auch ein Stück weit wegen mir. Danke, du bist echt lieb, und ich weiß das zu schätzen. Vielleicht sollten wir hier und jetzt schon mal Regeln aufstellen, dass du nur zweimal die Woche etwas mit nach Hause bringst, sonst werde ich auseinandergehen.«

Kim blieb stehen und nahm Bo in den Arm. »Von mir aus könntest du dir ein paar Reserven anfuttern.« Ihre Hände legten sich auf Bos Taille und zogen sie näher heran. Ihre Lippen fanden sich, und es tat unglaublich gut, sich in ihrem Kuss fallen zu lassen.

»Ich möchte, dass du glücklich bist«, hauchte Bo.

»Ich weiß.«

Und dann schwiegen sie eine Zeit lang, hielten sich an den Händen und blickten über den See.

Kim wies nach einer Weile auf eine Stelle, an der ein Fluss in den See mündete. »Dort werden wir morgen ankommen. Es wird eine gemütliche Strecke werden, wie es sich unsere Männer gewünscht haben.« Kim lachte bei dem Gedanken an Ben und Errat, die sich für eher beschauliches Paddeln ausgesprochen hatten. »Ich denke, wir sollten die Wochenenden zwischen den Treffen mit den anderen dazu nutzen, so richtig ins Wildwasser zu gehen. Was hältst du davon?«

»Ja, können wir machen. Bleibt eure Selbsthilfegruppe eigentlich bestehen, wenn Ben und Errat jetzt eine feste Partnerin haben. Irgendwie gibt ihnen das doch Stabilität in ihrem Privatleben, oder?«

»Was heißt das? Du möchtest mich an den Wochenenden für dich allein haben?«

»Zum Beispiel«, antwortete Bo und grinste. »Außerdem denke ich, dass du, wenn du jetzt Teilhaberin einer Patisserie wirst, auch an Samstagen und Sonntagen arbeiten wirst. Zumindest an manchen.«

»Ja, das ist richtig. Dafür habe ich unter der Woche freie Tage, die ich mit dir verbringen kann, wenn du dir freinimmst.«

»Du kennst den momentanen Belegungsplan und den Personalnotstand in der Klinik. Wir alle häufen Überstunden an.«

»Ja, aber richtig ist das nicht. Man kann nicht die, die übrig bleiben, verheizen. Ihr müsst euch wehren.«

»Klar.«

»Und nachher bereden wir mit Ben und Errat und deren Anhängen, wie oft sich unsere Selbsthilfegruppe noch treffen soll. Vielleicht nur noch diesen Sommer. Und wenn es hier Herbst wird, machen wir Urlaub und fahren nach Serbien oder Rumänien zum Wildwasserfahren. Das soll echt ein Erlebnis sein.«

»Du und ich eine ganze Woche oder zwei mit dem Bus unterwegs – das klingt verführerisch. Da ist es mir egal, wohin wir fahren.« Bo legte den Arm um ihre Taille, als sie weitergingen, und Kim fühlte die Erleichterung körperlich. Eine Leichtigkeit in der Magengegend stellte sich ein und ihr wurde warm. Alles würde sich finden.

KapitelDrei

Kim

»Na, ihr zwei Turteltauben!«, empfing Ben sie, als sie zurückkehrten. Er musste ihrem Kommen schon eine Weile entgegengesehen haben. »Wann werden wir eigentlich offiziell darüber informiert, dass ihr was miteinander habt?« Sein provozierender Blick haftete auf Kim, wahrscheinlich als Aufforderung, sich zu erklären. »Bisher wart ihr ja nur Kolleginnen, wenn mich nicht alles täuscht.«

»Aber Ben!«, mahnte Carla im Hintergrund.

Kam es Kim nur so vor, oder wurde sein Grinsen immer dämlicher? Was war das für ein Macho-Trip? Wollte er seiner neuen Freundin damit imponieren?

Um keine Dissonanzen zu schüren, denn davon hatte sie heute schon genug gehabt, sagte Kim artig: »Hiermit mache ich es offiziell: Bo und ich sind ein Paar.«

»Ha! Wusste ich es doch!«, freute sich Ben. »Von Anfang an.«

Kim hatte keine Lust, ihn zu korrigieren. Bo sagte merkwürdigerweise nichts, sah ihn nur stumm an und senkte dann den Blick. Kim bemerkte ihr Befremden.

Ben plusterte sich auf. »Ich möchte ja nichts sagen, aber wir haben unseren Part schon erledigt. Die Salate sind gleich fertig und Errat hat sogar schon den Tisch gedeckt.«

Kim schenkte ihm ein müdes Lächeln. »Jetzt mal keinen Stress! Hast du die Fische schon ausgenommen?«

»Haben wir grillfertig gekauft. Wolltest du sie mit Kräutern füllen oder so? Du kannst das doch am besten.«

»Ja, ich komme. Muss mir nur noch kurz die Hände waschen.«

Kim und Bo suchten das Waschhaus auf und kletterten anschließend zu Ben in den Camper. Carla war dabei, Tomaten für Caprese zu schneiden. Ben steckte ein Salatbesteck in einen Nudelsalat.

»Machst du uns einen leckeren Dip zu den Fischen oder eine Remouladensoße?«, fragte er mit einem genießerischen Zungenschnalzen.

»Kann ich machen. Aber jetzt füllen wir sie erst mal.«

Die Fische waren wirklich sehr frisch und sahen überaus appetitlich aus. Kim salzte sie, versah sie mit einem guten Hauch Zitronenpfeffer, füllte sie mit Dill, Thymian und Rosmarin und band sie zusammen.

---ENDE DER LESEPROBE---