Die Legende von Wybran, Teil 3 von 3 (Serial) - Hendrik M. Bekker - E-Book

Die Legende von Wybran, Teil 3 von 3 (Serial) E-Book

Hendrik M. Bekker

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Beschreibung

Ein Fantasy-Abenteuer voll Magie und phantastischer Action! König Beiran schickt sich an, die benachbarten Reiche zu erobern, doch dies ist für den Schmiedesohn Wybran Zirkena nicht von Bedeutung. Für ihn sind es nur ferne Kriege großer Könige. Wybran macht sich auf, sein Glück zu finden, doch was ihm auf seiner Reise begegnet, hätte er sich nie träumen lassen. Werwölfe, Riesen, Sklavenhändler und auch Nixen kreuzen seinen Weg, den möglicherweise jemand anderes für ihn bereitet hat. Wo wird ihn das Schicksal hinbringen? Wird er den Gefahren gewachsen sein, die ihm begegnen? Was will der geheimnisvolle Mann in seinen Träumen von ihm? Wozu entscheidet man sich, wenn einen die Welt vor die Wahl stellt?

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Seitenzahl: 58

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Hendrik M. Bekker

Die Legende von Wybran Teil 3 von 3

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Dieses eBook wurde mit Write (https://writeapp.io) erstellt.

Inhaltsverzeichnis

Titel

Impressum

Von Wölfen und Riesen

Tributforderungen

Der schreckliche Wertanie

Große Macht und große Verantwortung

Titel

Hendrik M. Bekker

Die Legende von Wybran

Teil 3 von 3

Mit Illustrationen von Mara Kreimeier

Impressum

Ein CassiopeiaPress E-Book

© 2014 by author

© 2014 der Digitalausgabe by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich (Westf.)

ISBN 9783956173547

www.AlfredBekker.de

[email protected]

Von Wölfen und Riesen

„Guten Morgen“, hörte Wybran eine Stimme, als er verschlafen die Augen öffnete. Er war an eine große alte Eiche gelehnt eingeschlafen. Das Feuer war bereits heruntergebrannt und die Sonne tauchte den Wald in ein dämmriges Licht, während einige Nebelschwaden umherzogen.

Ein Mann saß Wybran gegenüber und verband sich eine lange, klaffende Wunde an seinem Bein. Sie schien bereits einige Tage alt zu sein und gut zu verheilen. Er trug ein dunkles, braunes Hemd, dessen Ärmel er umgeschlagen und hochgekrempelt hatte. Dazu eine weite, pludrige Hose aus schwarzem Stoff. Er rollte den Stoff wieder herunter, so dass er die Wunde verdeckte. Er achtete dabei darauf, dass er sie nicht berührte.

„Wer seid Ihr?“, fragte Wybran und seine Hand schnellte zum Schwertgriff.

„Ich bin Fafnr“, erklärte dieser und kramte in Wybrans Tasche. Er holte den in ein widerstandsfähiges Papier gewickelten Laib Brot heraus, den Wybran als Proviant dabeihatte, und brach ein Stück ab. Den Rest reichte er Wybran.

Wie selbstverständlich biss er in das Stück, das er sich abgebrochen hatte.

„Was tut Ihr hier?“

„Nun, ich könnte Euch das Gleiche fragen“, erwiderte Fafnr und lächelte verschmitzt. „Niemand reist hier abseits der Wege, der ein ehrliches Ansinnen hat. Diebe, Räuber und Wegelagerer, aber doch scheint Ihr keineswegs in diese Gruppe zu gehören, wobei Ihr auch alleine wenig lohnenswerte Ziele überfallen könntet“, überlegte Fafnr laut.

„Ich bin Wybran Zirkena und mein Ansinnen, obwohl es Euch mit Verlaub nichts angeht, ist edler als Ihr mir unterstellt“, erklärte Wybran. Er biss ebenfalls in seinen Laib Brot. „Also nun raus mit der Sprache, was tut Ihr hier?“

„Ihr gehört zu denen, die den Riesen erschlagen sollen, oder?“, fragte Fafnr plötzlich und grinste.

„Ihr seid ein wenig hinter der Hauptstreitmacht, sie begegneten mir gestern, als sie auf ihren Pferden den Berg hinaufpreschten als wäre Nidrr persönlich hinter ihnen her“, erzählte er.

„Wisst Ihr, was aus ihnen wurde?“

„Nein, leider nicht, mein Weg führte mich hierher. Genauer, er führte mich in eine grässliche Falle, aufgestellt von jenen, denen es an Mumm und Willen mangelt, ein Tier anständig zu erjagen und es respektvoll zu töten, ohne großes Leid. Eine Schande sind diese Dinger und sie werden immer preiswerter, so dass sich bald jeder so ein Teil leisten kann.“

„Was?“ Wybran war verwirrt. War das der Wolf? Konnte das sein?

„Seid Ihr ein Zauberer?“, fragte er schließlich und Fafnr begann bellend zu lachen.

„Nein, leider nicht, wobei ich ein ums andere Mal viel drum gegeben hätte, einer zu sein“, erklärte er und lachte erneut.

„Was seid Ihr dann? Ihr vermögt Euch in so eine Kreatur zu verwandeln. Seid Ihr etwa mit Nidrr im Bunde?“

„Der Totengott hat mich noch nie besucht, wobei ich nicht weiß, ob‘s mein Vorgänger war“, erklärte Fafnr.

„Euer Vorgänger?“

„Ich bin keineswegs der erste, noch der einzige. Ich bin das, was man in den Ländern nördlich dieses Landes einen Werwolf nennt. Hier nennt man es auch einen Mannwolf“, erklärte er. „Es trifft es sehr gut. Ich bin halb Mann, halb Wolf.“

„Könnt Ihr willentlich wechseln?“

„Leider nein. Es geschieht stets bei Vollmond, so wie letzte Nacht. Es beginnt mit einem Jucken am ganzen Leib, es ist scheußlich, kann ich Euch sagen. Dann wird es für mich immer Zeit hierher zu kommen. Es ist angenehm den Wald für sich zu haben. Normalerweise meide ich die Straßen und Wege und mir begegnet keine arme Seele, die ich erschrecken kann. Das wäre mir dann gestern beinahe zum Verhängnis geworden. Ich bin Euch zu Dank verpflichtet. Wie kann ich mich Euch erkenntlich zeigen?“, fragte Fafnr. Er kramte in der Tasche, die er in der Nacht bereits als Wolf getragen hatte, und holte einen kleinen Geldbeutel hervor.

Wybran schüttelte den Kopf. „Kein Geld, aber eine Frage könntet Ihr mir beantworten. Ihr könntet mir helfen, den schnellsten Weg zum Riesen zu finden und alles erzählen, was Ihr über ihn wisst, Gerücht oder nicht.“

„Ah, da weiß ich, was Euch wirklich helfen kann“, sagte Fafnr und kramte erneut in seinem Beutel. Kleidung schien dort genauso drin zu sein wie lederne Beutel, in denen kleine gläserne Flakons waren. Einen davon reichte er Wybran.

„Tropft dieses auf Eure Klinge, bevor Ihr gegen den Riesen zieht“, erklärte er. „Es ist ein Extrakt des Ebertöters. Es sind kleine Beeren, die nahe am Boden wachsen. Wenn ein Mensch oder eben ein Eber davon isst, reicht eine einzige, um ihn binnen keiner Stunde sterben zu lassen. Ich weiß nicht, ob es bei Riesen wirkt, aber du solltest jeden Vorteil gegen diese Kreatur nutzen. Es heißt, dass er versucht, Menschen lebend zu fangen, da er sie gerne brät. An manchen Tagen kann man die Schmerzensschreie auf den Bergpässen hören, wenn er sie über das Feuer hält.“

Wybran nickte und bedankte sich. „Wohin werdet Ihr Euch wenden?“, fragte er.

Fafnr kratzte sich am Kinn und legte den Kopf schief.

„Ich werde Euch, wenn Ihr nichts dagegen einzuwenden habt, begleiten“, erklärte er. „Wenn Ihr und die anderen Sieger sterbt, muss das jemand in der Stadt verbreiten“, erklärte er. „Nehmt es mir nicht übel, aber ich möchte mich ungern mit einem Riesen anlegen.“

„Nicht einmal in Eurer pelzigen Form?“

„Nein, Wesen, die über drei Meter groß sind, sind nicht der richtige Umgang für einen Normalsterblichen“, erklärte er und schulterte sein Gepäck, während Wybran das seine zusammenpackte. Sie machten sich auf den Weg und Fafnr blieb immer wieder stehen und schnupperte. Er hatte dabei etwas von einem Jagdhund, der eine Fährte aufnimmt.

„Ich rieche den besten Weg“, sagte er nur und lächelte geheimnisvoll.

Wybran hoffte inständig, dass ihn Fafnr richtig führte. Bald erreichten sie eine breite Schlucht, an der sich links und rechts steile Felswände erhoben.

„Das ist der Prega-Pass, hier muss man durch, wenn man einen breiteren Wagen hat. Hier soll der Riese am häufigsten wüten“, erklärte Fafnr. „Riecht Ihr das?“

„Was riecht Ihr?“, erwiderte Wybran. Er roch nichts Ungewöhnliches.

„Tod.“

Sie gingen vorwärts, während Wybran seine Hand auf den Schwertgriff legte.

Die Schlucht verbreiterte sich, bis sie schließlich so breit war wie mehrere große Kaufmannshäuser. Mehrere kleinere Felsspalten gingen von ihr ab. Manche Höhle war zu erahnen, manche Felsspalte schien aber kaum drei Schritte tief in den Berg zu führen.

„Hört Ihr das?“, fragte Fafnr und Wybran nickte. Ein Schleifen, Rumpeln und Schaben, so als würde etwas Großes über die Erde geschleift.

„Hier rein, schnell“, sagte Fafnr und stieß Wybran in eine Felsspalte, die einen Schritt breit war und zwei Schritt tief in den Berg führte.

Wybran wollte protestieren, doch dann sah er ihn.

Der Riese war etwas mehr als drei Meter hoch und von breiter Statur. Er hatte muskulöse Schultern und Arme, die die Ausmaße von Baumstämmen hatten. Seine Haut war von einem matten Grau, das an Granit erinnerte. Er trug ein Hemd und eine Hose, die aus vielen Flicken zu bestehen schien. Dann begriff Wybran, dass es Kleidung von Menschen war, Mäntel, Jacken und Hemden, die grob aneinander genäht worden waren. Auch das ein oder andere Tierfell schien verarbeitet zu sein.