Die Magd von Fairbourne Hall - Julie Klassen - E-Book

Die Magd von Fairbourne Hall E-Book

Julie Klassen

5,0

Beschreibung

Um der Heirat mit dem skrupellosen Neffen ihres Stiefvaters zu entgehen, taucht Margaret Macy im herrschaftlichen Gut Fairbourne Hall als Dienstmädchen unter. Wenn sie bis zu ihrem Geburtstag durchhält, kann sie sich durch ein großes Erbe ein eigenständiges Leben aufbauen. Allerdings hat Margaret nicht damit gerechnet, dass die Arbeit so hart sein würde. Und dann entpuppt sich der Hausherr ausgerechnet als früherer Verehrer, dem sie einen Korb gegeben hat. Auch ihre Verfolger geben so schnell nicht auf.

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ISBN 978-3-7751-7154-0 (E-Book)ISBN 978-3-7751-5443-7 (lieferbare Buchausgabe)

Datenkonvertierung E-Book:Satz & Medien Wieser, Stolberg

© der deutschen Ausgabe 2013SCM Hänssler im SCM-Verlag GmbH & Co. KG · 71088 HolzgerlingenInternet: www.scm-haenssler.de; E-Mail: [email protected]

Originally published in English under the title: The Maid of Fairbourne HallCopyright © 2011 by Julie KlassenPublished by Bethany House, a division of Baker Publishing Group,Grand Rapids, Michigan, 49516, U.S.A.Cover art used by permission of Bethany House Publishers.All rights reserved.

Die Bibelverse sind, wenn nicht anders angegeben, folgender Ausgabe entnommen:Neues Leben. Die Bibel, © der deutschen Ausgabe 2002 und 2006 SCM R.Brockhaus im SCM-Verlag GmbH & Co. KG, Witten.

Übersetzung: SunSide ÜbersetzungUmschlaggestaltung: OHA Werbeagentur GmbH, Grabs, Schweiz;www.oha-werbeagentur.chTitelbild: Mike Habermann PhotographySatz: Satz & Medien Wieser, Stolberg

In all meinen bisherigen Romanen gab es die Gestalt einer gütigen, hilfreichen Tante. Das liegt wahrscheinlich daran, dass ich selbst einige solcher wunderbaren Tanten habe, die mir im Laufe meines Lebens sehr zum Segen gewesen sind. Deshalb widme ich dieses Buch meinen Tanten Carol, Madeline, Barbara, Sharon und Lou.Und Lila, wo immer du sein magst.

Richtet nicht nach dem, was vor Augen ist …JESUS CHRISTUS

Inhalt

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Nachwort der Verfasserin

Anmerkungen

[ Zum Inhaltsverzeichnis ]

1

Soweit wir wissen, hat sich nur eine einzige Adlige jemalsals Dienerin verkleidet: Georgiana, die Herzogin von Devonshire(im Jahr 1786).

Giles Waterfield und Anne French, Below Stairs

LondonAugust 1815

Jetzt liest er auch noch meine Briefe …

Margaret Elinor Macy saß vor ihrer Frisierkommode. Ihr Herz raste. Im Spiegel sah sie ihr Gesicht, totenblass unter der dunklen Lockenpracht, die leuchtend blauen Augen angstvoll aufgerissen. Sie blickte auf den Brief, den sie in der Hand hielt. Das Siegel war aufgebrochen und mit wenig Geschick wieder zusammengefügt worden. Jetzt hatte der neue Gemahl ihrer Mutter offenbar auch noch damit angefangen, ihre Post zu lesen. Vielleicht befürchtete er, dass der nächste Brief, den sie bekam, keine Einladung zu einem Ball war, sondern dass man ihr Zuflucht in einem anderen Haus bot, in dem er keine Gewalt mehr über sie hatte.

Es war schlimm genug, dass der Lakai ihr plötzlich überallhin folgte, ganz gleich, ob die Begleitung durch einen Diener nötig war oder nicht. Und vor einer Stunde hatte sie darum gebeten, die Perlenkette ihrer Tante tragen zu dürfen, doch ihr Stiefvater hatte ihr den Wunsch rundweg abgeschlagen.

»Viel zu viel Gesindel nachts auf den Straßen«, hatte Sterling Benton erklärt. Dabei hatten sie und ihre Mutter ihren kostbaren Schmuck bis jetzt regelmäßig getragen und waren deswegen noch nie in Schwierigkeiten geraten.

Sterling hatte fast den gesamten Familienschmuck der Macys in seinem Safe eingeschlossen – aus Sicherheitsgründen, wie er behauptete. Doch Margaret vermutete, dass er etliche Stücke verkauft und die übrigen weggeschlossen hatte, damit sie sie nicht versetzen und von dem Erlös fliehen konnte, so weit fort wie möglich.

Ihre Apanage hatte er ihr schon lange gestrichen, unter dem Vorwand, die finanzielle Situation der Familie sei zu angespannt. Selbst wenn das stimmte, so wusste Margaret doch, dass Sterling noch andere Beweggründe hatte, sie in finanzieller Abhängigkeit zu halten. In naher Zukunft würde sie zwar die Verfügungsgewalt über eine beträchtliche Summe aus dem Erbe von ihrer Großtante erhalten, doch im Moment konnte sie sich noch nicht einmal eine Haarnadel kaufen. Und erst recht keine Fahrkarte, um aus diesen unerträglichen Verhältnissen zu fliehen.

Sie betrachtete erneut ihr bleiches Spiegelbild. Sie freute sich nicht im Geringsten auf den Ball bei den Valmores, obwohl sie Maskenbälle immer gern besucht hatte. Sie liebte die Verkleidung, das Geheimnis, die Möglichkeit, hinter einer Maske zu flirten, in eine völlig andere Rolle zu schlüpfen. Schon seit Wochen hatte sie sich darauf gefreut, als Milchmädchen zu gehen, ein Kostüm, in dem sich die Herzogin von Queensberry hatte porträtieren lassen. Die Herzogin hatte damit eine wahre Flut von Gemälden ausgelöst, auf denen adlige Damen im Kostüm von Dienerinnen posierten. Margaret nahm an, dass sie nicht das einzige »Milchmädchen« sein würde.

Ihr Spiegelbild trug das dunkle Haar in einer kunstvoll aufgesteckten Hochfrisur. Zu beiden Seiten des Gesichts fiel eine einzelne Korkenzieherlocke herab. Aber inzwischen gefiel ihr die Frisur nicht mehr. Sie hatte die Vorstellung genossen, die übrigen Gäste über ihre Identität im Unklaren zu lassen, bis dann irgendwann die Masken abgenommen wurden. Doch mittlerweile kam ihr schon der Gedanke, ein Kostüm zu tragen, albern vor. Außerdem passte die dunkle Haarfarbe nicht zu ihrer hellen Haut.

Sie streckte die Hand aus und riss sich die Perücke vom Kopf.

»Joan!«, rief sie mit scharfer Stimme.

Das zweite Hausmädchen hatte zusätzlich die Aufgaben der Zofe übernommen, seit Sterling Margarets eigene Zofe Abigail entlassen hatte. Die erfahrene Zofe der Familie, Miss Durand, war mit dem Haar ihrer Mutter beschäftigt. Margaret schnaubte leise. Als ob es ei­ne Rolle spielte, wie eine verheiratete Frau aussah. Die Zukunft ih­rer Mutter hing nicht mehr davon ab, ob sie an diesem Abend das Beste aus sich machte.

Joan, eine knochige, nüchtern dreinblickende Person Mitte zwanzig, trat ins Zimmer. Sie brachte ein Spitzenhäubchen und ein Cape mit, das sie gebügelt hatte. Als sie auf Margaret zuging, trat sie versehentlich auf das Nachtgewand, das auf dem Teppich lag, dort, wo Margaret es hatte fallen lassen. Wieso hatte Joan es eigentlich nicht aufgehoben?

»Vorsicht«, schnappte Margaret. »Ich will nicht, dass mein Cape ruiniert oder das Häubchen zerrissen wird.«

»Ja, Miss.« Als Joan sich aufrichtete, sah Margaret, dass ihre Augen zornig aufblitzten. Nun, an dieser Zurechtweisung war sie selbst schuld. Es war schließlich ihre Aufgabe, das Zimmer aufzuräumen und sich um Margarets Garderobe zu kümmern.

»Du musst mich frisieren«, sagte Margaret. »Ich werde die Perücke nun doch nicht tragen.«

»Aber …« Das Mädchen biss sich auf die Lippen, dann seufzte sie. »Ja, Miss.«

Joan hatte Margarets blondes Haar eng am Kopf zusammengesteckt, damit die Perücke darüberpasste, und nun würde sie die Haarnadeln entfernen und das Haar neu wellen, frisieren und locker aufstecken müssen. Dann musste sie seitlich an den Schläfen zwei Strähnen herausziehen und zu Korkenzieherlocken formen, die Margarets etwas pausbäckiges Gesicht schmaler wirken ließen. Margaret hoffte, dass ein einfaches Hausmädchen dieser Aufgabe gewachsen war, aber wahrscheinlich würde sie ihr die Prozedur Schritt für Schritt erklären müssen.

Margaret selbst war mit der Zeit recht geschickt darin geworden, ihre Schwester zu frisieren, ja, es machte ihr sogar Freude. Glücklicherweise hatte Caroline noch nicht debütiert und würde deshalb den Ball nicht besuchen, sonst hätten die drei Macy-Frauen überhaupt keine Chance gehabt, rechtzeitig fertig zu werden.

»Vorsichtig, Joan. Ich will ja schließlich nicht kahl werden.«

»Ja, Miss.«

Margaret hatte immer wieder gehört, dass ihr hellblondes Haar das Schönste an ihr sei, deshalb konnte sie es sich nicht leisten, es in dieser Nacht der Nächte zu bedecken. Sie brauchte alle Reize, die ihr zur Verfügung standen, wenn ihr Plan gelingen sollte.

Margaret betrat den Ballsaal. Sie trug ein schlichtes blaues Kleid mit Schürze und eine Maske. Auf ihrem herrlichen Haar schwebte ein Spitzenhäubchen, in der Hand hielt sie einen kleinen Milcheimer. Den jungen Mann an ihrer Seite absichtlich übersehend, blickte sie sich aufmerksam im Saal um.

Die griechische Göttin Diana schäkerte mit einem Sultan in Turban und fließendem Gewand. Ägypter mit abenteuerlichem Kopfschmuck und funkelnden Juwelen auf der Stirn tanzten mit Zigeunerinnen. Kasperles Frau mischte sich unter Bettler. Manche Gäste hatten die Anonymität zugunsten der Attraktivität aufgegeben. Andere, insbesondere die, die die allgegenwärtigen Dominomasken und Kapuzencapes trugen, waren völlig unkenntlich. Die fröhliche Musik, die bunten Kostüme, das Lachen und die Scherze schufen eine karnevalsartige Atmosphäre, doch diese Stimmung drang nicht zu Margaret durch und konnte ihre Unruhe nicht besänftigen.

Dann entdeckte sie ihn auf der gegenüberliegenden Seite des Ballsaals und ihr ganzer Körper spannte sich an wie der einer geschmeidigen Katze, die ihrer Beute auflauert. Dennoch befürchtete sie, dass sie diejenige sein würde, die Blessuren aus dieser Begegnung davontragen würde.

Lewis Upchurchs einzige Kostümierung bestand aus einer verwegenen Augenklappe; ansonsten trug er die Abendkleidung eines vollendeten Gentlemans: schwarzer Frack, makellos weiße Weste, Krawatte, knielange Pantalons und auf Hochglanz polierte Stiefel. Er stand mit einem Mann und einer Frau zusammen, mit denen er sich lebhaft zu unterhalten schien. In dem Mann erkannte sie Lewisʼ Freund Piers Saxby. Saxby trug einen Dreispitz und hatte ein Halstuch umgebunden; er erinnerte sie an die Stahlstiche von Captain Blackbeard und anderen Piraten, die sie gesehen hatte. Margaret war gut befreundet mit Saxbys Schwester Lavinia; die beiden Mädchen waren zusammen zur Schule gegangen. Vielleicht konnte sie sich unter dem Vorwand, Lavinia zu suchen, zu dem Trio gesellen.

Doch sie würde vorsichtig sein müssen. Lewis Upchurch mochte eine gute Partie sein, aber es würde bestimmt nicht leicht werden, und sie war sich alles andere als sicher, ob er ihr ins Netz gehen würde. Einen Augenblick blieb sie einfach stehen, wo sie war, schockiert von ihrer eigenen Skrupellosigkeit und ihrer Berechnung.

Vor einigen Jahren, als sie von dem Erbe erfahren hatte, das ihr mit ihrem fünfundzwanzigsten Geburtstag zufallen sollte, hatte sie geglaubt, dadurch der unbedingten Notwendigkeit einer Eheschließung enthoben zu sein. Diese Freiheit hatte sie Großtante Josephine zu verdanken, die selbst eine alte Jungfer gewesen war. Margaret hatte sich vorgenommen, sich Zeit zu lassen und aus Liebe oder überhaupt nicht zu heiraten. Doch angesichts des Widerlings neben ihr, der diesen großherzigen Entschluss zu vereiteln drohte, war sie zu einem Kompromiss bereit. Sie würde niemals einen Mann heiraten, den sie verabscheute, doch sie konnte immerhin den charmanten, gut aussehenden Lewis Upchurch erhören. Schließlich war sie einmal so angetan von ihm gewesen, dass sie sogar den Antrag seines Bruders abgelehnt hatte in der Hoffnung, stattdessen Lewis zu gewinnen. Auch Lewis hatte sie damals bewundert, da war sie sich ziemlich sicher. Auf jeden Fall hatte er mit ihr geflirtet.

Doch dann war ihr über alles geliebter Vater gestorben und Margaret hatte das Interesse an Lewis Upchurch und der Gesellschaft überhaupt verloren. Über ein Jahr lang hatte sie getrauert und keine Gesellschaften besucht. Als sie vor einiger Zeit wieder angefangen hatte, unter Menschen zu gehen, hatte Lewis anfangs wieder Inte­resse an ihr gezeigt, doch das schien nur vorübergehender Natur zu sein, und es hatte sich nichts weiter daraus ergeben. War es jetzt vielleicht zu spät?

Margaret straffte die Schultern, nahm ihre Maske ab und raffte für die Aufgabe, die vor ihr lag, ihren ganzen Mut zusammen. Lewis Upchurch zu einem Antrag zu verleiten war ihre einzige Möglichkeit, Benton House und der hinterhältigen Falle, in der Sterling und sein Neffe sie fangen wollten, zu entkommen.

Der junge Mann neben ihr begann sich plötzlich zu versteifen, so als hätte sie ihre Gedanken und Absichten laut ausgesprochen. Sie schaute so unauffällig wie möglich zu Marcus Benton hinüber und sah, dass er ihrem Blick quer durch den Saal gefolgt war. Seine weit auseinanderstehenden Katzenaugen verengten sich zu Schlitzen. Er blickte sie an, ein selbstgefälliges Lächeln unter seiner Knollennase. Marcus war nicht groß, höchstens drei Zentimeter größer als sie. In dem Versuch, lässig zu wirken, trug er sein dunkles Haar wirr in die Stirn gekämmt, doch sie wusste genau, dass sein Kammerdiener mindestens eine halbe Stunde gebraucht hatte, um diesen Effekt zu erzielen. Früher einmal hatte sie Marcus für gut aussehend gehalten, doch die Zeit war lange vorbei.

Er nahm ihren Arm, doch sie schüttelte ihn ungeduldig ab. Dann holte sie tief Luft und schritt über die momentan leere Tanzfläche. Auf der Stirnseite des Saales entspannten sich die Musiker bei Bowle und Bier und unterhielten sich leise lachend. Jetzt stand Lewis Upchurch unmittelbar vor ihr, doch er war ganz auf Mr Saxby und die ihr unbekannte Frau konzentriert. Wie Margaret trug auch sie keine Maske; als Kostüm hatte sie das eng anliegende Gewand der griechischen Göttin Diana gewählt. Margaret hätte Lewis lieber allein gesprochen, doch sie traute sich nicht, noch länger zu warten, weil sie befürchtete, dann den Mut zu verlieren. Vielleicht würde sich das Paar ja bei ihrem Erscheinen taktvoll zurückziehen.

Margaret versuchte sich Mut zu machen, indem sie sich in Erinnerung rief, dass Lewis immerhin früher schon besonderes Interesse an ihr gezeigt, sie wiederholt zum Tanz aufgefordert, mehrmals zum Essen begleitet und sie am nächsten Tag besucht hatte, wie die Etikette es erforderte. Er war sympathisch und aufmerksam gewesen, und außerdem sah er unverschämt gut aus. Aber er hatte ihr keinen Antrag gemacht. Vielleicht hatte sie ihn auch nicht genügend ermutigt, schließlich hatte sie es ja nicht eilig gehabt zu heiraten.

Bis jetzt.

Außer Marcus Benton hatte ihr bisher nur ein einziger Mann einen Heiratsantrag gemacht, und das war vor zwei Jahren gewesen, bevor Lewis von den westindischen Inseln zurückgekehrt war und ihr den Kopf verdreht hatte. Die Erinnerung daran, wie eiskalt sie Nathaniel Upchurch, Lewisʼ jüngeren Bruder, damals abgewiesen hatte, verursachte ihr jetzt noch heftige Schuldgefühle. Nathaniel hatte sie damals heiraten wollen, doch sie hatte mit Sicherheit jedes Gefühl, das er ihr entgegengebracht hatte, abgetötet. Und außerdem befand er sich im Moment weit fort auf Barbados, wo er sich seit zwei Jahren aufhielt und an Lewisʼ Stelle die Zuckerrohrplantagen der Familie leitete. So­gar Nathaniel, der bescheidene jüngere Sohn mit seiner Brille und seinem blassen Gelehrtengesicht, hätte einen besseren Ehemann abgegeben als Marcus Benton.

Mit einem Lächeln auf den Lippen trat Margaret zu dem Trio und hoffte nur, dass keinem der Gäste ihre dreiste Annäherung auffiel. Sie wollte, dass Lewis zu ihr herüberblickte, und hoffte, dass sein Gesicht aufleuchten würde, wenn er sie sah. Als sie schließlich neben ihm stand, warf Lewis ihr tatsächlich einen Blick zu, doch er strahlte nicht auf. Wenn überhaupt, meinte sie allenfalls eine gewisse Wachsamkeit in seinen dunklen Augen zu erkennen – so kam es ihr in ihrer Unsicherheit jedenfalls vor. Du darfst nicht zu eifrig wirken, ermahnte sie sich. Ein Mann wie Lewis Upchurch war daran gewöhnt, dass verzweifelte Mädchen und ihre noch verzweifelteren Mütter sich an ihn heranmachten. Sie musste vorsichtig sein.

»Miss Macy«, grüßte er sie höflich.

Sie nickte, setzte ihr verführerischstes – so hoffte sie jedenfalls – Lächeln auf und wandte sich an seinen Freund. »Mr Saxby. Sie erinnern sich wahrscheinlich nicht an mich, aber ich bin mit Ihrer Schwester Lavinia zur Schule gegangen.«

Piers Saxby, der ein paar Jahre älter war als Lewis, hatte ein etwas gewöhnliches Gesicht, was er jedoch durch die unübersehbare Aufmachung eines Dandys wettzumachen versuchte: elegante Kleidung, Lorgnon und Schnupftabakdose.

In den ausdruckslosen grauen Augen leuchtete Wiedererkennen, wenn nicht sogar Interesse auf. »Ah, Miss Macy, natürlich. Ich erinnere mich, dass Lavinia Ihren Namen erwähnt hat.« Er verneigte sich und Margaret machte einen Knicks, bei dem ihre weiblichen Kurven sehr vorteilhaft zur Geltung kamen. Hoffentlich sah Lewis zu.

Doch als sie wieder aufsah, sank ihr Mut. Lewis hatte seine Aufmerksamkeit bereits wieder der Frau neben sich zugewandt – einer außergewöhnlich schönen Frau, wie Margaret jetzt, als sie sie von Nahem sah, auffiel.

Lewis Upchurch, der ihren Blick spürte, räusperte sich und sagte pflichtschuldig: »Miss Macy. Haben Sie die reizende Miss Lyons schon kennengelernt?«

Margaret wandte sich an die eindrucksvolle Brünette. »Ich hatte noch nicht das Vergnügen.«

»Dann erlauben Sie bitte. Miss Barbara Lyons, darf ich Ihnen Miss Margaret Macy vorstellen? Ich glaube, Sie kennen Miss Macys Stiefvater, Sterling Benton?«

Die dunklen Augen der Frau funkelten. »Aber ja! Ein überaus gut aussehender Mann, und so charmant, finden Sie nicht auch, Miss Macy? Wenn er mein Stiefvater wäre, ginge ich überhaupt nicht mehr aus dem Haus.«

Margaret schluckte die hitzige Entgegnung herunter, die ihr auf der Zunge lag, und setzte ein falsches Lächeln auf. »Ich betrachte Mr Benton eigentlich nicht als meinen Stiefvater, da ich bereits erwachsen war, als er meine Mutter heiratete.«

»Da haben Sie recht, Miss Macy.« Barbara Lyons lächelte. »Ich an Ihrer Stelle würde ich einen solchen Mann ebenfalls nicht als meinen Stiefvater ansehen.«

Margaret schauderte bei der Anspielung.

»Wie sehr müssen Sie es genießen, in Mr Bentons schönem Haus am Berkeley Square zu leben«, fügte die Frau hinzu.

Margaret fiel auf, dass weder sie noch Saxby Anstalten machten, sich zu entfernen.

»Ehrlich gesagt, vermisse ich das Landleben«, antwortete sie. »Und wo kommen Sie her, Miss Lyons?«

»Sie müssen uns entschuldigen, Miss Macy«, unterbrach sie Lewis Upchurch. »Miss Lyons hat mir den nächsten Tanz versprochen und die Musiker treffen schon ihre Vorbereitungen.«

»Oh … natürlich.« Margaret zögerte und sah zu ihrer Bestürzung, dass erst ein einziger Musiker an seinen Platz zurückgekehrt war. »Äh – viel Vergnügen Ihnen beiden.« Sie knickste wieder und wandte sich ab.

Es war keine direkte Brüskierung, aber es kam dem gefährlich nahe. Mit flammend roten Wangen schritt sie zur Tür, sorgfältig darauf bedacht, nicht zu laufen, in der Hoffnung, dass keiner ihre demütigende Niederlage bemerkt hatte, auch Marcus Benton nicht.

Als die Tür des Ballsaals hinter ihr zufiel, eilte sie über den Gang in den Salon, der als Garderobe für die Damen fungierte. Dort fand sie ihre Freundin Emily Lathrop vor, die sich gerade ihren Mantel über die Schultern legte und ihren Pompadour über das behandschuhte Handgelenk streifte.

»Emily! Wie schön, dich zu sehen! Gehst du schon?«

»Ja. Mama hat Kopfschmerzen und möchte nach Hause.«

»Ich auch! Darf ich mit euch fahren?«

»Natürlich. Aber deine Familie wird doch sicher …?«

»Oh …«, Margaret versuchte, ganz beiläufig zu klingen, »die Bentons möchten eigentlich noch nicht gehen und ich will ihnen ungern den Abend verderben.«

Emily legte ihr die Hand auf den Arm und sah sie besorgt an. »Sie können dich nicht zwingen, ihn zu heiraten, das weißt du doch, oder?«

Margaret hob eine Braue. »Das können sie nicht? Ich werde dich noch an deine Worte erinnern.« Sie nahm ihren Schal und folgte ihrer Freundin auf den Gang.

Draußen hörten sie laute Stimmen aus dem Ballsaal, was sie veranlasste, noch einmal in die Tür zu treten. Ein kreischendes Geräusch, ein Krachen – Holz, das auf Holz prallte. Ein umgestürzter Stuhl schlitterte über den Boden. Die Musik verstummte, eine Geige quietschte protestierend auf, während die Musiker einer nach dem anderen ihre Instrumente sinken ließen. Die tanzenden Paare trennten sich und verstreuten sich im Saal.

Emily packte Margarets Handgelenk und zog sie wieder in den Ballsaal hinein. Margaret wehrte sich; niemand sollte sehen, dass sie schon zum Gehen gekleidet war, doch Emily ignorierte sie und trat weiter vor. Die beiden jungen Frauen verrenkten sich die Hälse, um trotz der größeren Herren und der üppigen Federhüte der Damen, die ihnen die Sicht versperrten, den Grund für die Unruhe ausmachen zu können.

Umringt von der erschrockenen, aber neugierigen Menge, standen sich zwei Männer gegenüber, die Brust vorgereckt, die Fäuste erhoben. Beide waren groß und dunkelhaarig. Lewis Upchurch stand so, dass Margaret sein Gesicht sehen konnte. Auf seinen gut geschnittenen Zügen zeichneten sich Überraschung und Zorn ab. Einen Augenblick glaubte Margaret, der andere Mann sei Piers Saxby, erbost wegen der Aufmerksamkeit, die Lewis Miss Lyons gezollt hatte. Doch dann fiel ihr ein, dass Saxby unter seinem Dreispitz Abendkleidung trug, während der Mann, der Lewis gegenüberstand, Lederbreeches, hohe Stiefel und einen Reitmantel anhatte.

»Du wirst zu Hause gebraucht«, knurrte der Unbekannte.

Lewis grinste. »Dir auch einen schönen guten Abend.«

»Jetzt.«

Nun sah sie das Profil des Mannes – ein schwarzer Bart verdeckte die Gesichtszüge. Er sah aus wie der Pirat, der Saxby gern gewesen wäre.

»Immer mit der Ruhe, Nate. Haben sie dir diese Manieren etwa in Westindien beigebracht?«

Margaret schnappte nach Luft. Das war doch nicht möglich!

»Und was ist mit deinen Manieren?«, wollte der andere wissen. »Vater hat dir geschrieben und dich gebeten, nach Hause zu kommen und deine Pflicht zu erfüllen!«

Nathaniel Upchurch. Margaret konnte es kaum glauben. Fort waren die Blässe, die schmale Gestalt, das zögernde Wesen, die Brille. Jetzt spannte sich der Mantel über den breiten Schultern. Die engen Lederhosen schmiegten sich um muskulöse Beine. Der unmoderne schwarze Bart betonte die hohen Wangenknochen und die lange Nase. Seine Haut war goldbraun, das Haar dicht und widerspenstig; er trug es am Hinterkopf zusammengefasst, doch einzelne Strähnen hatten sich gelöst. Sogar seine Stimme klang anders – tiefer, rauer und doch vertraut.

Lewis grinste. »Aber ich tue doch meine Pflicht. Ich repräsentiere meine langweilige Familie in der für uns alle so wichtigen Ballsaison.«

Nathaniel blickte sich um, als sei er sich plötzlich ihres Publikums bewusst geworden. »Kommst du jetzt mit mir nach draußen, damit ich mit dir reden kann, oder soll ich dich rauszerren?«

»Versuchʼs doch.«

Nathaniel packte Lewisʼ Arm. Dieser taumelte nach vorn, überrascht von der Kraft, die hinter dem Griff steckte.

Neben ihr flüsterte Emily: »Ist das etwa Nathaniel Upchurch?«

Margaret nickte.

»Aber er ist so verändert. Wenn er sich nicht mit seinem Bruder streiten würde, hätte ich ihn gar nicht erkannt. Er sieht – er sieht fast aus wie ein Wilder, findest du nicht?«

Margaret brachte erneut ein steifes Nicken zustande.

»Man könnte ihn beinahe für einen Piraten halten.« Emily sog scharf die Luft ein. »Vielleicht ist er ja einer! Vielleicht ist er der Dich­ter-Pirat, von dem alle Zeitungen voll sind!«

Margaret schien ihre fantasievolle Freundin kaum zu hören. Sie dachte daran, wie Nathaniel Upchurch bei ihrer letzten Begegnung ausgesehen hatte. Die grünen Augen geweitet, voller Schmerz, Tränen hinter der beschmutzten Brille. Die Mundwinkel herabgezogen, mut­los und enttäuscht.

Lewis gewann sein Gleichgewicht wieder und befreite sich aus dem Griff seines Bruders. »Lass mich los, du Affe.«

Nathaniel hörte die Beleidigung und versetzte seinem Bruder einen Fausthieb ins Gesicht. Die bis jetzt wie erstarrt dastehenden Gäste schrien auf und erwachten zum Leben.

Margaret hatte gar nicht gemerkt, dass sie ebenfalls aufgeschrien hatte, doch da fuhr Nathaniels Kopf zu ihr herum.

Eine Sekunde lang stand er nur da, ganz still, eine Hand am Halstuch seines Bruders, die andere zur Faust geballt. Über die anderen Gäste hinweg begegneten sich ihre Blicke. Margaret sog erschrocken die Luft ein, als sie die Intensität seines Blickes wahrnahm. Doch was sie in seinen Augen las, war weder Liebe noch Sehnsucht, sondern unverhohlene Verachtung. Seine schmalen Lippen verzogen sich zu einem höhnischen Ausdruck, seine lange Nase wirkte plötzlich adlerartig.

Lewisʼ Abfuhr hatte ihr wehgetan, aber Nathaniels Reaktion traf sie noch schmerzlicher, obwohl sie kein einziges Wort miteinander gewechselt hatten. Es war genauso, wie sie befürchtet hatte: Er hatte ihr nicht vergeben und konnte ihren Anblick nicht ertragen.

Sie drehte sich um, griff nach Emilys Hand und zog sie weg.

»Was für ein Rohling!«, keuchte Emily. »Bist du nicht froh, dass du ihn damals abgewiesen hast?«

Und ob Margaret froh war! Wie wütend er gerade ausgesehen hatte! Sie hatte sich früher nie vor ihm gefürchtet und hätte auch nie gedacht, dass er zu körperlicher Gewalt fähig war.

Sie blieb nur noch einmal rasch stehen, um ihrer Mutter ins Ohr zu flüstern, dass die Lathrops sie mit nach Hause nahmen, und eilte dann davon, bevor sie Einspruch erheben konnte. Doch Mrs Benton, abgelenkt von dem Kampf, nickte nur. Sterling stand ein paar Meter entfernt. Sein Blick ruhte auf vier Gästen in Paradeuniform, die die Upchurch-Brüder aus dem Saal bugsierten.

[Zum Inhaltsverzeichnis]

2

Eine verheiratete Frau durfte kein Eigentum besitzen, keine Dokumente unterzeichnen, keine Verträge schließen und kein eigenes Einkommen haben.

Aus den Vorschriften der »Coverture«, einer Sonderregelung innerhalb der englischen Gesetzgebung, die für verheiratete Frauen galt

Auf der kurzen Fahrt zum Berkeley Square schwieg Margaret, während Emily ihren Eltern den Streit schilderte. In Gedanken ging sie die aufwühlenden Bilder und die unangenehmen Erinnerungen, die sie in ihr geweckt hatten, noch einmal durch. Sie musste sich eingestehen, dass ihr Vorhaben kläglich gescheitert war.

Die vornehme Kutsche hielt vor Sterling Bentons großzügigem Reihenhaus. Margaret dankte den Lathrops und verabschiedete sich von ihnen. Der Stallbursche half ihr beim Aussteigen. Sie ging die wenigen Schritte zur Vordertür. Als der livrierte Lakai ihr öffnete, entging ihr nicht, wie er die Augenbrauen hochzog, als er sah, dass sie allein zurückgekehrt war. Vielleicht befürchtete er, dass Sterling ihm Vorwürfe machen würde, weil er als Wachhund versagt hatte.

Margaret schritt an dem Bediensteten vorbei, ohne ihn auch nur eines Kopfnickens zu würdigen. Sie durchquerte die Diele. Als sie die Treppe hinaufging, hob sie ihren Rock, um nicht zu stolpern.

Im dritten Stock angekommen, ging sie auf Zehenspitzen zu Gilberts Schlafzimmer. Sie spähte durch die halb offene Tür und hatte plötzlich einen Kloß im Hals, als sie ihren Bruder im Bett liegen sah, die Hand unter der Wange, mit verwuscheltem Haar. Er sah aus wie der kleine Junge, der er für sie noch immer war. Sie schlich ins Zimmer, zog seine Bettdecke hoch und deckte ihn liebevoll zu. Margaret betete, dass Sterling Gilbert nicht, wie er angedroht hatte, aus Eton nehmen würde. Gil brauchte die Ausbildung, wenn er nach Oxford gehen und später in den kirchlichen Dienst eintreten wollte, wie sein Vater es sich immer gewünscht hatte.

Dann blieb sie vor dem Zimmer ihrer Schwester stehen. Caroline, die zurückhaltender war als ihr Bruder, hatte ihre Tür geschlossen. Margaret drückte sie vorsichtig auf und spähte hinein. Auch ihre Schwester lag in tiefem Schlaf. Caroline war sechzehn und würde nun auch bald auf Bälle gehen. Margaret beugte sich über das Bett und strich ihrer Schwester das karamellfarbene Haar aus der Stirn. Wie unschuldig sie aussah! Wie süß! Sie liebte ihre jüngere Schwester beinah so wie eine Mutter. So sehr, dass es wehtat.

Caroline schlug kurz die Augen auf, schloss sie aber gleich wieder. Schlaftrunken fragte sie: »Wie war der Ball?«

»Schön«, flüsterte Margaret. Sie wollte sie auf keinen Fall beunruhigen. »Träum schön, Herzblatt.« Herzblatt – so hatte ihr Vater sie immer genannt. Wie lange war es her, dass Margaret diesen Kosenamen gehört hatte?

Sie schlüpfte aus dem Zimmer ihrer Schwester und schlich in die gleich danebenliegenden Schlafzimmer von Sterling und ihrer Mutter. In Mamas Ankleidezimmer bemerkte sie überrascht, dass das Porträt von Stephen Macy nirgends zu sehen war. Bis vor Kurzem hatte es noch auf der Frisierkommode gestanden, da war sie ganz sicher. Margaret konnte verstehen, dass sie es nicht im Schlafzimmer aufstellte, wo Sterling es sehen konnte. Aber hier in Mamas privatem Ankleidezimmer? Sie öffnete die oberste Schublade der Kommode und da lag es, mit der Vorderseite nach unten. Was für eine Treulosigkeit, dachte sie. Sie drehte das Bild um und betrachtete es. Dabei schüttelte sie verwundert den Kopf. Gil wurde ihrem Vater immer ähnlicher. »Wir haben dich nicht vergessen«, flüsterte sie dem gut aussehenden, jugendlichen Abbild zu. »Ich zumindest nicht.«

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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