Die schottische Rose 4 - Jo MacDoherty - E-Book

Die schottische Rose 4 E-Book

Jo MacDoherty

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Beschreibung

Sie konnte niemandem trauen – doch in seinen Armen fand sie Sicherheit – Teil 4 des sechsteiligen Serials »Die schottische Rose«! Schottland, 1425: Nur widerwillig übernimmt Connor McPherson nach dem Tod seines Vaters die Führung des Clans. Er ist der endlosen Kämpfe müde und will eigentlich in die gefährlichen Intrigen des machthungrigen Herzogs Argyll nicht hineingezogen werden. Doch als sein Herz für die schöne Juliet entflammt, die auf Argylls Todesliste steht, wendet sich Connor gegen den mächtigen Feind ...

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Seitenzahl: 84

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Jo MacDoherty

Die schottische Rose4

Serial Teil 4

Knaur e-books

Über dieses Buch

Schottland, 1425: Nur widerwillig übernimmt Connor McPherson nach dem Tod seines Vaters die Führung des Clans. Er ist der endlosen Kämpfe müde und will eigentlich in die gefährlichen Intrigen des machthungrigen Herzogs Argyll nicht hineingezogen werden. Doch als sein Herz für die schöne Juliet entflammt, die auf Argylls Todesliste steht, wendet sich Connor gegen den mächtigen Feind ...

Inhaltsübersicht

14. Kapitel – Fortsetzung15. Kapitel16. Kapitel17. Kapitel18. Kapitel
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»Was wollte Hamish McPherson denn hier?«

Sir Rupert von Atholl sah aus dem Fenster des Erkerzimmers, des Vorzimmers zu den Gemächern von Aylinn von Albany. Die Tochter des Herzogs saß auf einem mit Fellen gepolsterten Stuhl am Kamin. Die Stickerei, mit der sie in den letzten Stunden versucht hatte, sich abzulenken, lag vergessen auf einem Tischchen neben ihr.

»Ich habe keine Ahnung«, erwiderte sie, stand auf und trat neben Sir Rupert an das Fenster. In der Ferne sahen sie die Staubwolke, die von einer Schwadron Reiter aufgewirbelt wurde, die Campbell House in nordöstlicher Richtung verließ. Sir Rupert hatte sein Gespräch mit Aylinn unterbrochen und war ans Fenster geeilt, als er das Getrappel der Pferdehufe auf der Zugbrücke von Argyll von Albanys Schloss gehört hatte.

Er hatte sofort den Reiter erkannt, der an der Spitze des Trupps ritt, neben John von Leland, dem englischen Hauptmann der persönlichen Leibgarde des Herzogs. Selbst wenn er das Gesicht des Reiters nicht gesehen hätte, als der sich nach Campbell House und zum Erkerzimmer umgedreht hatte, in dem er Aylinn wusste, hätte Sir Rupert ihn leicht an dem grünblauen Tartan der McPhersons identifizieren können.

Was dem jungen Stewart Sorgen bereitete, war, dass Hamish der einzige der Männer war, der seine Farben offen zeigte. Die anderen Soldaten und auch die kleine Abteilung Langbogenschützen trugen nur ihre ledernen Harnische, Helme und Hosen, ohne jede Kennzeichnung. Ja, Sir Rupert kniff die Augen zusammen, als sein Blick zu Hauptmann Leland glitt, der von seinem ebenfalls berittenen Adjutanten begleitet wurde, sie trugen nicht einmal die Fahne des Herzogs. Das war merkwürdig. Schließlich erregte ein Trupp Bewaffneter schnell unerwünschte Aufmerksamkeit, und wenn sich die Soldaten nicht zu erkennen gaben, konnten sie von jeder bewaffneten Patrouille aufgehalten werden. Die Farben des Herzogs hätten ihnen einen schnellen und ungehinderten Weg garantiert. Zudem handelte es sich nach Sir Ruperts Schätzung um fast hundert Männer, beinahe ein kleines Heer. Dass sie keine Farben trugen, konnte kein Zufall sein. Es gab nur einen Grund, auf diese Kennzeichnung einer so großen Abteilung Soldaten zu verzichten. Und das war kein Grund, der Sir Rupert sonderlich gefiel.

»Sie sind ungezeichnet!«, stieß Aylinn hervor, der das natürlich ebenfalls aufgefallen war. »Bis auf Hamish! Der trägt die Farben der McPhersons. Was hat das zu bedeuten?«

Sir Rupert tippte sich mit dem Daumennagel gegen die Zähne. »Ich fürchte, nichts Gutes, Lady Aylinn«, sagte er leise, während sich seine Gedanken überschlugen. »Gar nichts Gutes.«

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15. Kapitel

Was ist das?« Buffon O’Dermick blieb stehen, stützte seine Hände auf die Knie und atmete mehrmals tief durch. Dann richtete er sich auf und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »Das klingt nach …«

»Stehe fest, Creageallachaidh!«

»Der Schlachtruf der Grants! Und Kampflärm!« Connor zügelte sein Pferd und lauschte ebenfalls. Seine Gefährten scharten sich um ihn. Sie hatten den normalerweise dreistündigen Fußmarsch von Mandrake Manor bis zum Carn Glaschoire in wenig mehr als zwei Stunden zurückgelegt, angetrieben von einem ungeduldigen Connor, der selbst häufig abgestiegen und mit ihnen gelaufen war. Er wischte sich mit der Hand über das schweißnasse Gesicht, als er das unverkennbare Klirren von Waffen, die kriegerischen, wütenden Schreie und das Stöhnen der Verwundeten hörte. Geräusche, die er noch sehr gut, viel zu gut von den Schlachtfeldern in Frankreich und auch im Heiligen Land in Erinnerung hatte.

Die böse Vorahnung, die Connor veranlasst hatte, dieses scharfe Tempo anzuschlagen, schien sich zu bewahrheiten. Er hatte nicht etwa Angst gehabt, zu spät zu dem Treffen zu kommen, oder gar befürchtet, dass William MacKenzie versuchen könnte, seine Autorität als Chief des McPherson-Clans zu untergraben.

O nein. Der Grund war der Brief gewesen, den Hamish zurückgelassen und den Rianna in dessen Zimmer gefunden hatte. Connor biss die Zähne zusammen, als er an die Worte seines Bruders dachte.

Verzeiht mir, Mutter, dass ich Euch meinen Entschluss auf diese Weise mitteile, aber ich wollte, ich musste verhindern, dass Ihr oder Connor mich daran hindert, das zu tun, was mir mein Verstand und mein Gewissen befehlen. Mein Platz ist nicht mehr hier auf Mandrake Manor, sondern an der Seite des einzigen Menschen, der mich wirklich versteht und meine Talente und Fähigkeiten zu schätzen weiß. Immerhin hat Herzog Argyll von Albany mich als Bräutigam seiner Tochter auserkoren. Ich bin ihm Loyalität schuldig, nicht jedoch Connor, der mir meinen verdienten Platz streitig gemacht hat. Ich bin mir meiner Handlung bewusst, Mutter. Seid unbesorgt, meine Taten werden den Namen McPherson mit Ruhm bedecken, sobald Argyll von Albany erst rechtmäßig der König von Schottland ist. Ich tue nur, was ich tun muss.

Euer Euch liebender Sohn Hamish

Connor hatte den Brief mehrmals gelesen. Die Worte hatten sich in sein Gedächtnis eingebrannt. Elizabeth McPherson hatte ihn angefleht, zu verhindern, dass Hamish eine Dummheit beging. »Er ist dein Bruder, Connor«, stieß sie mit tränenerstickter Stimme hervor. »Er ist nur zu impulsiv und leichtgläubig. Für den gerissenen Herzog ist er kein ebenbürtiger Gegner. Und ganz gewiss kein ernst zu nehmender Ehekandidat für dessen Tochter. Ich weiß nicht, was Albany Hamish versprochen hat, aber ich bitte dich, hole deinen Bruder zurück. Du musst ihn überzeugen, dass der Herzog ihn nur ausnutzt.«

Connor hatte den Brief vor Wut zerknüllt. Er wusste weder, was der Herzog in dem Brief geschrieben hatte, den er Hamish mitgegeben hatte, noch was er von seinem jüngeren Bruder wollte. Ihm war jedoch klar, dass Hamish nach Campbell House geritten war, wo der Herzog seine Pläne mit ihm umsetzen würde.

Auf dem Weg zum Carn Glaschoire hatte Connor unablässig darüber nachgedacht, welche Pläne das sein könnten. Jetzt legte sich die Furcht wie eine eisige Klammer um sein Herz, als er ahnte, dass dieser Kampflärm die schreckliche Antwort auf diese Frage war.

»Ich reite voraus!« Connor wartete die Proteste seiner Gefährten nicht ab, riss sein Breitschwert aus der Scheide auf seinem Rücken, rammte Mameluck die Sporen in die Flanken und galoppierte in einer Wolke aus Staub und Steinen davon, die von den Hufen des Hengstes aufgewirbelt wurden.

»Verdammt, Connor!«, brüllte Buffon und zog sein Langmesser aus der Scheide am Gürtel. »Los, Männer!« Seine Aufforderung war überflüssig. Connors Gefährten hatten sich bereits in Bewegung gesetzt und rannten, so schnell sie konnten, den felsigen, steilen Weg entlang, der hinter einem Felsvorsprung verschwand, wo er wieder eben wurde und zu dem Eingang der riesigen Höhle auf halber Höhe des Carn Glaschoire führte. Dort stand eine große, roh gezimmerte Hütte, in welcher seit Urzeiten die Highland-Chiefs ihre Beratungen abhielten und sich die Königstreuen hatten treffen wollen.

Dem Kampflärm nach zu urteilen, hatten sich allerdings ungebetene Gäste zu dieser Versammlung eingestellt. Als Connor die letzte Kurve des steilen Weges umrundete, wurden seine Ahnungen zur Gewissheit.

Er überflog mit einem kurzen Blick das Schlachtfeld. Mehrere Männer in den Farben der Clans lagen reglos von Pfeilen durchbohrt auf dem Boden. Andere wälzten sich stöhnend hin und her, mit Pfeilen im Körper oder fürchterlichen, klaffenden Wunden. Der Rest der Clanmitglieder kämpfte gegen eine Übermacht aus … Connor stutzte eine winzige Sekunde lang. Die Angreifer trugen keine Tartans, sondern schlichte, ungezeichnete Harnische aus Leder über ihren langen Kettenhemden, was bedeutete, dass nicht die Beratung aus dem Ruder gelaufen war und sich die Clanchiefs gegenseitig an die Kehle gegangen waren. Es war eine Falle! Und Connor glaubte zu wissen, wer sie gestellt hatte.

Doch jetzt war keine Zeit zum Nachdenken!

Er stieß einen brüllenden Schlachtruf aus und ließ sein Schwert mit einer geschickten Drehung des Handgelenks in einem hohen Bogen kreisen, während er sich tief über den Hals von Mameluck beugte und den Hengst vorantrieb. Die Klinge seines Schwerts zischte hinunter und trennte dem Angreifer, der gerade seine Klinge in William MacKenzie bohren wollte, den Arm ab. Mit einem lauten Aufschrei sank der Mann zu Boden, während sein Arm in einer Fontäne aus Blut durch die Luft sauste, die Waffe noch in der verkrampften Faust.

Connor hatte sich schon herumgedreht und hackte einem Bogenschützen, der gerade auf Angus Shaw anlegte, in den Rücken. Der Mann sackte ohne einen Laut zusammen.

Der Platz vor der Höhle wimmelte von Kämpfenden, so dass Connor nicht genug Raum für sein Pferd hatte. Er wollte verhindern, dass Mameluck verletzt wurde, sprang aus dem Sattel und hieb mit der Linken auf die schweißglänzende Hinterhand des Hengstes. »Lauf!«, stieß er kehlig hervor, während er mit der Rechten den Hieb eines ungezeichneten Angreifers parierte. Der Mann ließ nicht locker. Als Mameluck davongaloppierte, erwehrte sich Connor zweier weiterer scharf geführter Schläge des Gegners, bevor er um seine eigene Achse wirbelte, mit einer Drehung des Handgelenks das Langschwert herumzucken ließ und dem Mann eine klaffende Wunde am Oberschenkel zufügte. Mit einem Schmerzensschrei sank der Angreifer zu Boden. Connor sah sich nach dem nächsten Gegner um.

Sir Archibald erwehrte sich gerade zweier Feinde, die ihn mit ihren Schwertern traktierten. Ein roter Schleier legte sich vor Connors Augen, als er sich mit einem lauten Kampfschrei auf den einen der beiden stürzte. Während er das gestreckte Schwert zur Seite schlug, das der Mann gerade in Sir Archibalds ungedeckte Flanke rammen wollte, schienen die Höhle und die Hütte sich plötzlich aufzulösen und verschwanden. Sie wurden von einem weiten Feld ersetzt, auf dem zwei große Armeen in ein blutiges Ringen verstrickt waren.

In der Ferne schienen die Zinnen und Dächer einer Stadt aufzutauchen … Connor hatte das Gefühl, wieder auf dem Schlachtfeld von Vernuil zu stehen, mitten in blutigen Leibern seiner Kameraden, die unter den erbarmungslosen Streichen der überlegenen englischen Armee gefallen waren. Er hörte die französischen Worte, welche die Befehlshaber der Franzosen brüllten, und die Flüche seiner schottischen Kameraden, wenn sie, umringt von Feinden, versuchten, ihr Leben zu retten. Meist vergeblich.