Die schottische Rose 6 - Jo MacDoherty - E-Book

Die schottische Rose 6 E-Book

Jo MacDoherty

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Beschreibung

Sie konnte niemandem trauen – doch in seinen Armen fand sie Sicherheit – Teil 6 des sechsteiligen Serials »Die schottische Rose«! Schottland, 1425: Nur widerwillig übernimmt Connor McPherson nach dem Tod seines Vaters die Führung des Clans. Er ist der endlosen Kämpfe müde und will eigentlich in die gefährlichen Intrigen des machthungrigen Herzogs Argyll nicht hineingezogen werden. Doch als sein Herz für die schöne Juliet entflammt, die auf Argylls Todesliste steht, wendet sich Connor gegen den mächtigen Feind ...

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Seitenzahl: 79

Veröffentlichungsjahr: 2014

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Jo MacDoherty

Die schottische Rose6

Serial Teil 6

Knaur e-books

Über dieses Buch

Schottland, 1425: Nur widerwillig übernimmt Connor McPherson nach dem Tod seines Vaters die Führung des Clans. Er ist der endlosen Kämpfe müde und will eigentlich in die gefährlichen Intrigen des machthungrigen Herzogs Argyll nicht hineingezogen werden. Doch als sein Herz für die schöne Juliet entflammt, die auf Argylls Todesliste steht, wendet sich Connor gegen den mächtigen Feind ...

Inhaltsübersicht

22. Kapitel23. Kapitel24. KapitelEPILOG
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22. Kapitel

Juliet und Connor legten die kurze Strecke von der Abtei von Scone nach Perth getrennt zurück. Connor ritt auf seinem Hengst Mameluck, den selbst der König anerkennend gemustert hatte. In seiner Begleitung befanden sich Sir Archibald, William MacKenzie und Buffon O’Dermick, während seine übrigen Gefährten bei seinen Clansleuten weit hinten im Tross ritten.

Juliet war es erspart geblieben, in der sogenannten Kutsche zu fahren, die Sir Archibald zu dem feierlichen Anlass zwar festlich geschmückt hatte, die aber nach wie vor roch. Zwar weder nach Schwein noch nach Hinterschinken, aber dafür nach einer Mischung aus verbrannten Kräutern, Lauge und Rosenwasser, sehr viel Rosenwasser, mit dem der Chief des Grant-Clans den Gestank hatte überdecken wollen. Juliet hatte schon die Fahrt nach Scone Abbey kaum ertragen und war kurz davor gewesen, sich zu übergeben. Mit Freuden hatte sie Lady Elizabeth McPherson, Rianna und Lady Hether, Sir Archibalds Gemahlin, dieses eher zweifelhafte Vergnügen überlassen. Sie wäre eher zu Fuß nach Perth gegangen, als sich noch einmal in dieses Gefährt zu setzen.

Dazu war es glücklicherweise nicht gekommen.

Joan Beaufort hatte Juliet herangewinkt, bevor sie in die Kutsche gestiegen war, in welcher der König und sie nach Perth zum königlichen Palast fahren würden. »Willst du uns nicht begleiten?«, fragte Joan mit einem verstohlenen Blick auf die Kutsche Sir Archibalds, die ein ganzes Stück weiter entfernt wartete. »Der König und ich würden gern mit dir reden.«

Juliet errötete vor Stolz und besaß gerade noch die Geistesgegenwart, einen tiefen Knicks zu machen, statt ihrer Kusine einfach um den Hals zu fallen. Schließlich konnte man eine Königin nicht in aller Öffentlichkeit umarmen, auch nicht, wenn man ihre Kusine war.

Nachdem sich die Kutsche in Bewegung gesetzt hatte, schlug Juliets Erleichterung jedoch rasch in Verlegenheit um. Denn Joan Beaufort hatte Juliet keineswegs deshalb dieses großherzige Angebot gemacht, um auf ihre empfindliche Nase und ihren seit einiger Zeit so merkwürdig empfindlichen Magen Rücksicht zu nehmen. Die Königin hatte etwas ganz anderes im Sinn, als sie ihre Kusine zu sich und ihrem königlichen Gemahl in die Kutsche gebeten hatte.

Ich hätte es mir denken können, dachte Juliet, während sie überlegte, wie sie die Frage der Königin am klügsten beantworten sollte.

»Nun, Connor ist ein … Er ist ein …«, sie sah zwischen ihrer Kusine und dem König hin und her. Joan musterte sie freundlich, aber aufmerksam und fast kritisch, mehr wie die Königin als wie eine verständnisvolle Verwandte. »Ein schottischer Barbar?«, mischte sich der König ein. Er lachte, als Juliet errötete. »Meine Highlander«, fuhr er mit Stolz in der Stimme fort, »sind nicht gerade für ihr Taktgefühl und ihre geschliffenen Manieren berühmt.« Er hob unmerklich die Hand, als Juliet impulsiv widersprechen wollte. Sie biss sich auf die Zunge und schärfte sich zum wiederholten Mal ein, dass sie hier mit einem Monarchen und seiner Königin in einer Kutsche saß. Die beiden waren nicht mehr dieselben Menschen, die sie noch vor knapp einem halben Jahr in Windsor aufgesucht hatte. James I. war schon beeindruckend gewesen, als er noch als Jakob Stewart in englischer Gefangenschaft saß. Jetzt, in seinem Purpurmantel und dem goldenen Reif auf dem blonden Haar, wirkte er ehrfurchteinflößend. Juliet wusste, dass die Krönung allein diese Veränderung nicht hatte bewerkstelligen können. Diese machtvolle Persönlichkeit hatte schon immer in ihm geschlummert, aber in Windsor hatte er sie unterdrückt. Doch jetzt, als gekrönter Herrscher von Schottland, konnte er sie zeigen.

Juliets Blick glitt zu ihrer Kusine. Mit Joan Beaufort war ebenfalls eine verblüffende Verwandlung vorgegangen. Nichts mehr war von der hilfesuchenden Frau zu sehen, die Juliet fast verzweifelt gebeten hatte, diesen gefährlichen Auftrag für sie zu übernehmen. Juliet verstand das sehr gut. Joan durfte sich als Königin keine Blöße mehr geben, vor niemandem. Aber unwillkürlich sehnte sie sich zurück nach … Sie hielt den Atem an, als es ihr plötzlich klar wurde. Sie sehnte sich nach Mandrake Manor, nach der warmen, herzlichen Offenheit von Lady Elizabeth, den rätselhaften, forschenden Blicken von Rianna und vor allem nach Connor, dem Mann, dem sie sich anvertrauen konnte und anvertraut hatte, bei dem sie sein konnte, wie sie war.

Sie holte tief Luft, streifte Joans Gesicht mit einem kurzen Blick und wandte sich dann an den König. »Das mag sein, Sire«, sagte sie respektvoll, aber mit einem kaum merklichen Trotz in der Stimme. »Doch ich wünschte, alle Adligen in Schottland hätten so viel Ehre im ganzen Leib, wie Connor im kleinen Finger hat.« Sie hob ein wenig das Kinn. »Und das gilt auch für seine Chieftains und für Sir Archibald. Und was seine Manieren angeht, kann ich mich nicht beklagen. Er hat mich immer sehr zuvorkommend und …«, ungebetenerweise drängte sich die Erinnerung an die Szene am Elfenteich in ihre Erinnerung, und sie errötete, »… respektvoll behandelt«, beendete sie ihren Satz rasch.

James I. überraschte sie, als er leise lachte. »Respektvoll, hm?« Er warf Juliet einen amüsierten Blick zu. »Es ist mir nicht entgangen, Lady de Germont, dass Connor McPherson ein beeindruckender Mann ist, der offenbar …«, er warf seiner Gemahlin einen verstohlenen Blick zu, »… eine recht bemerkenswerte Wirkung auf gewisse vornehme Edeldamen hat. Was unserer Aufmerksamkeit ebenfalls nicht entgangen ist. Umso weniger …«, er ignorierte gnädigerweise, dass die Röte auf Juliets Gesicht sich bis unter ihre Haarwurzeln ausbreitete, »weil weder er noch die fragliche Edeldame einen großen Hehl daraus machen. Und wie ich Euren Worten entnehmen kann, Lady de Germont, scheinen seine Ehrenhaftigkeit und Offenheit ansteckend zu sein.«

Juliet schluckte, als sie überlegte, ob das ein Kompliment oder ein versteckter Tadel war. Aber sie kam nicht dazu, weiter darüber nachzudenken, da der Monarch fortfuhr.

»Was sehr gut ist.« Er seufzte und warf einen kurzen Blick aus dem Fenster der Kutsche auf die Straße, die von Menschen gesäumt war, die der königlichen Karosse zujubelten. Er winkte beiläufig mit der Hand, bevor er Juliet ansah. »Andererseits …« Er lächelte. »Ich würde einen solch aufrichtigen und offenen Mann nur ungern in die Verlegenheit bringen, ein Geschenk seines Königs ablehnen zu müssen.«

Juliet war verwirrt. »Ablehnen?« Sie sah kurz zu ihrer Kusine, aber Joans Miene war unergründlich. »Warum sollte er das tun, Sire?«

James I. seufzte. »Meine Gemahlin hat mir versichert, Lady de Germont, dass Ihr eine sehr kluge und in der Politik bewanderte Frau seid.« Er hob wieder die Hand, als Juliet bescheiden protestieren wollte. »Ihr könnt Euch vorstellen, welch schwere Bürde ich auf meine Schulter genommen habe, als der Erzbischof mir die Krone Schottlands auf den Kopf gesetzt hat.« Er schüttelte den Kopf. »Ich mache mir keine Illusionen über mein Amt, Lady de Germont. Schottland ist alles andere als befriedet. Die Clans bekriegen sich gegenseitig, die Highlander führen ihre kleinen Privatfehden gegen die Clans aus dem Tiefland, die wiederum zum größten Teil in der Schuld des englischen Königs stehen, sei es durch Titel oder durch Landschenkungen. Hätte ich einen guten Mann als Lordkämmerer, einen Mann wie Connor McPherson zum Beispiel …«

Der König ließ den Satz unvollendet, aber Juliet war klar, worauf er hinauswollte. »Ich verstehe, Sire«, sagte sie. Einen Moment sah sie sich selbst, wie sie mit Connor am Hofe des Königs lebte, und Connor in seiner Funktion als Staatsminister oder gar Lordkämmerer … Doch das Wunschbild platzte wie eine Seifenblase, als sie sich Connor vorstellte, angetan in Samt und Seide, wie er eine Beratung von Höflingen leitete und mit geschliffenen Worten und geheuchelter Freundlichkeit versuchte, irgendwelche komplizierten Vereinbarungen zu treffen, nur um sie einen Tag später nicht einzuhalten. Sie schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, dass Connor McPherson nicht der Richtige dafür ist, Sire. Ich kenne ihn gut«, fuhr sie mutig fort und sah dem König in die Augen. »Wenn Ihr ihn in die Pflicht nehmt, wird er sich Euch nicht verweigern. Weder Euch noch Schottland, Sire. Aber wenn ich Euch um etwas bitten darf, Sire, dann lasst ihm die Wahl.«

James I. kniff die Augen zusammen, als er Juliet ansah. Die hielt den Atem an. War sie zu weit gegangen? Dann entspannte sich die Miene des Königs, und er lächelte. »Ihr habt recht, Lady de Germont«, sagte er. »Außerdem …« Er streckte die Hand aus und nahm die seiner Gemahlin in seine. »Was, außer einem ganzen Königreich, frage ich Euch, kann man einem Mann schon anbieten, der die so offenkundige Liebe einer ebenso klugen wie schönen Frau besitzt?«

Juliet erwiderte seinen Blick stolz und unerschrocken, obwohl ihr erneut die Röte in die Wangen stieg. Der König nickte wieder. »Fürwahr«, meinte er, »der Stolz dieser Highlander ist ansteckend!« Er lachte, wurde jedoch schnell wieder ernst. »Er ist eine Zierde für jeden Mann«, fuhr er fort. »Aber er kann auch sein Verderben sein. Womit wir bei der Frage wären«, kam er Juliet zuvor, »was ich Eurer Meinung nach unternehmen könnte, um zu verhindern, dass Connor McPherson sich, seinen Clan und … Euch ins Unglück stürzt, indem er Herzog Argyll von Albany wie einen räudigen Hund auf offener Straße totschlägt? Falls der ihm nicht vorher einen gedungenen Mörder auf den Hals hetzt. Was meint Ihr, Lady de Germont, hm?«

*