Die stolze Prinzessin - Marie Cordonnier - E-Book

Die stolze Prinzessin E-Book

Marie Cordonnier

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Beschreibung

Vier Brüder, die Söhne des Falken, gehen nach dem Tod ihres verarmten Vaters ihre eigenen Wege. Rogier, der dritte Bruder, erwirbt sich am Hof König Philippes eine einflussreiche Stellung. Er begegnet dort der wunderschönen aber kühlen und frommen Witwe Alix de Béziers und wirbt um sie. Nach ihrer enttäuschenden Ehe hatte sie den Männern abgeschworen und will in ein Kloster eintreten, doch Rogier zieht alle Register, bis sie seinen Verführungskünsten nicht mehr widerstehen kann und eine leidenschaftliche Affäre mit ihm beginnt. Weil aber Alix es im Innersten nicht glauben kann, dass Rogier sie anziehend findet, ist sie ein leichtes Opfer für die Einflüsterungen der Neider und lässt sich in ihrem heftigen ersten Zorn dazu hinreißen, Rogier zu verraten – was sie nur zu bald bitter bereut. Sie kann zwar noch das Schlimmste verhindern, aber Rogiers Vertrauen hat sie verloren. Für immer? Um ihn zurückzugewinnen, lässt sie sich ohne einen Gedanken an ihre eigene Sicherheit auf ein gefährliches Abenteuer ein.

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ISBN 978-3-86466-216-4
This ebook was created with BackTypo (  http://backtypo.com) by Simplicissimus Book Farm © 2014 by BestSelectBook_Digital Publishers Digitalised by DokuFactory Groß-Umstadt

Table of contents

Krandomäne des Königs von Frankreich – 2. April 1273

1. Kapitel

2. Kapitel

3. Kapitel

4. Kapitel

5. Kapitel

6. Kapitel

7. Kapitel

8. Kapitel

9. Kapitel

10. Kapitel

11. Kapitel

12. Kapitel

13. Kapitel

14. Kapitel

15. Kapitel

16. Kapitel

17. Kapitel

18. Kapitel

19. Kapitel

20. Kapitel

21. Kapitel

22. Kapitel

23. Kapitel

24. Kapitel

Paris – 1. September 1273

Krandomäne des Königs von Frankreich – 2. April 1273

»Man sagt, Ihr zahlt in Gold für Nachrichten über den Mann, den sie den Weißen Sarazenen nennen, Seigneur!«, raunte die heisere Stimme.

»In der Tat«, antwortete der andere Gesprächspartner und dämpfte ebenfalls seinen Ton. Er war sich der Tatsache nur zu bewusst, dass sie über einen Piraten sprachen, dessen Ruf an den Gestaden des Mittelmeeres der eines ebenso ruchlosen wie erfolgreichen Korsaren war. »Aber Ihr werdet Euch dieses Gold erst verdienen müssen, mein Freund. Ich vergüte nicht die üblichen Gerüchte, die man in jeder Hafenkneipe auf schnappen kann und die den Wahrheitsgehalt einer Gauklerbeichte besitzen!«

»Urteilt selbst.« Der Informant behielt trotz des deutlich zur Schau getragenen Misstrauens seine Ruhe. »Man sagt, der Weiße Sarazene sei von edler Geburt, Sohn eines verstorbenen Ritters. Er selbst macht ein Geheimnis aus seiner Abstammung und entzieht sich allen Fragen. Es geht jedoch das Gerücht, dass er in regelmäßigen Abständen Marseille anläuft, um dort einen Teil seiner Beute zu verkaufen. Der Kontakt läuft über den Wirt einer Hafenkaschemme, der sein Mittelsmann in der Stadt ist!«

»Den Namen, Mann! Den Namen dieser Spelunke!«

»Werdet Ihr dafür bezahlen?«

»Ihr habt mein Wort!«

»Futaille noire, Seigneur! Man nennt den Wirt >Barbon<, und er schätzt es nicht, wenn man sich in seine Angelegenheiten mischt!«

Zum »Schwarzen Fass< also. Die zierliche Gestalt, die im nächtlichen Schatten des Torvorbaues zufällig Zeuge des Gesprächs geworden war, wagte nicht, sich zu bewegen. In ihrem schwarzen Mantel verschmolz sie mit dem Mauerwerk. Das Klirren von Goldstücken bewies, dass der Informant für seine Dienste wie versprochen entlohnt wurde.

»Vergesst die Mitteilung und wem Ihr sie gegeben habt, mein Freund!«, mahnte der Edelmann, und der eisige Ton des Ratschlags war mehr tödliche Drohung als die Worte selbst. »Sollte ich Gerüchte vernehmen, dass man den >Weißen Sarazenen< im Futaille noir ergriffen hat, werde ich Euch zu finden wissen, und wenn es am Ende der Welt ist!«

»Ich weiß schon nicht mehr, wovon Ihr sprecht, Seigneur!«

Die beiden Männer hatten sich längst in verschiedene Richtungen entfernt, als sich ein Schemen aus dem Torvorbau löste und zum Hintereingang der Herberge eilte. In wenigen Stunden würde die Sonne aufgehen und die Reisenden unter dem grauen Schieferdach des >Weißen Schimmels< daran mahnen, ihren Weg fortzusetzen. Doch jetzt schliefen die meisten von ihnen noch tief und fest auf ihren Strohsäcken, und nur jene, die im Schutze der Dunkelheit ihre Geheimnisse pflegten oder zu aufgeregt waren, um Schlaf zu finden, machten diese Stunden der Nacht zum Tag.

Roxana d’Escoudry zählte sich zu den letzteren. Nur noch zwei Reisetage, und sie waren am Ziel: dem Hof des Königs von Frankreich, der sich zum kommenden Osterfest in Vincennes versammeln würde. Der Monarch hatte sie unter die Ehrendamen seiner edlen Mutter berufen. Die verständliche Aufregung über diese Tatsache mischte sich mit dem eigenartigen Gefühl, endlich auf dem vorgezeichneten Weg des eigenen Schicksals zu sein.

Die Jahre im behüteten Schutz des Lehens von Glain erschienen ihr trotz allem, was passiert war, wie ein ruhiges, friedliches Atemholen zwischen zwei Stürmen.

Der erste hatte sie aus ihrer vertrauten Heimat vertrieben und sie mit dem Tod der beiden Männer konfrontiert, die bis dahin schützend über ihr Leben gewacht hatten. In Glain hatte sie wieder gelernt zu lachen und zu vertrauen, Geduld zu haben und Zuneigung zu geben und zu empfangen. Nun jedoch schien es an der Zeit, sich mit neuer Kraft dem Wind zu stellen und am Ende den Platz zu finden, den ihr das Schicksal bestimmt hatte. Waren es tatsächlich die königlichen Ehren des Hofes? König Philippe schien fest davon überzeugt zu sein.

Roxana beugte sich seinem Wort, aber ein heimlicher Zweifel blieb, eine Frage, die vielleicht irgendwann im >Schwarzen Fass< beantwortet werden würde. Bis dahin musste sie sich in Gelassenheit üben, denn vorerst hatte sie dem Befehl des Königs Folge zu leisten. Die Escoudrys hatten ihm Treue geschworen, und sie, Roxana, war ihm durch mehr als nur einen Eid verpflichtet.

Zudem war es ein Befehl, der sich ohnehin mit ihren Wünschen traf, denn sie war nicht mehr das hilflose verzweifelte Kind, das den sicheren Schutz mächtiger Liebe verloren hatte. Verrat, Tod und Liebe hatten ihr eine Ahnung des wirklichen Lebens geschenkt, von dem das verwöhnte Kind von Damiette keine Ahnung gehabt hatte. Die innere Unruhe, die ihr den Schlaf raubte, war mehr als nur die verständliche Aufregung vor dem unbekannten Leben am königlichen Hof. Roxana war nervös, weil sie wusste, dass dies der Aufbruch in ein neues Leben war.

Sie hatte ihn nicht mehr nötig, den Schutz der edlen Söhne des großen Falken. Auch wenn jene sich noch so fürsorglich um ihre kleine Halbschwester bemühten, die ihr Vater ihnen als seine Hinterlassenschaft aus dem Orient geschickt hatte.

1. Kapitel

9. April 1273 – Ostersonntag

Die jubelnden Stimmen des Chores vereinigten sich zu einer feierlichen, österlichen Hymne, die im Verein mit den unzähligen Kerzen, dem Leuchten des Goldes und dem Funkeln der Edelsteine die strenge Kathedrale von St. Denis in einen Ort des Entzückens und der überwältigenden Freude verwandelte. Die Damen und Herren des Hofes in ihrem Feststaat hatten sich im Gefolge der Majestäten zur Auferstehungsfeier versammelt.

Aber im dichten Meer der fromm gesenkten Köpfe waren nicht alle Gedanken in Gottesfürchtigkeit auf das hohe kirchliche Fest gerichtet. So hatte Alix de Béziers zwar ihr blasses Antlitz über die gefalteten Hände gesenkt, aber ihre schweifenden Flicke unter den halb gesenkten dichten Wimpern nahmen mehr wahr, als man annehmen mochte.

Die endlose Folge frommer Gebete und Litaneien, der sich der Hof seit dem Morgen des Karfreitags unterwarf, wurde in der Tradition des frommen Königs eingehalten, der vor drei Jahren bei seinem letzten, gescheiterten Kreuzzug einen so schrecklichen Tod erlitten hatte. Ludwig von Frankreich und viele seiner tapfersten Ritter hatten nicht beim Kampf gegen die Ungläubigen ihr Leben eingebüßt, sondern sie waren in jenen heißen Augustwochen höchst unrühmlich von Krankheit, Hitze und Erschöpfung dahingerafft worden.

Auch Regnault de Béziers war unter diesen Männern gewesen.

Seine jugendliche Witwe verschwendete jedoch in diesem Moment keinen Gedanken an ihn, auch wenn sie es nie versäumte, Messen für ihn lesen zu lassen und sein Andenken demonstrativ zu ehren. Ihr unruhiger Geist beschäftigte sich in höchst profaner Neugier mit der neuen Ehrendame, die vor wenigen Tagen den Hofstaat der Königinwitwe bereichert hatte.

Unwillkürlich sah sie zu Marguerite de Provence hin, der Witwe König Ludwigs und Mutter des jungen König Philippe, die zur Rechten Seiner Majestät kniete und unter ihren schwarzen Schleiern fast verschwand. Sie war ihrem Gemahl in großer Liebe zugetan gewesen, und Alix wusste um den Schmerz, der die hohe Frau, ganz im Gegensatz zu ihr, auch nach drei Jahren noch heimsuchte.

Die Königinwitwe war ihre Tante, denn ihre Mutter war eine Bastardtochter des Grafen Berengar de Provence gewesen, und Marguerite hatte ihre Nichte sowohl auf Grund der Verwandtschaft, als auch wegen ihres gemeinsamen Schicksals in ihr Herz geschlossen. Alix erwiderte dieses Gefühl mit der gebotenen Vorsicht, denn die hohe Frau lebte nur für ein Ziel: die Macht ihres Sohnes zu festigen und die Heiligkeit ihres verstorbenen Mannes zu rühmen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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