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Die Reihe Die achtzigbändige Reihe "Die Götter der Germanen" stellt die Gottheiten und jeden Aspekt der Religion der Germanen anhand der schriftlichen Überlieferung und der archäologischen Funde detailliert dar. Dabei werden zu jeder Gottheit und zu jedem Thema außer den germanischen Quellen auch die Zusammenhänge zu den anderen indogermanischen Religionen dargestellt und, wenn möglich, deren Wurzeln in der Jungsteinzeit und Altsteinzeit. Daneben werden auch jeweils Möglichkeiten gezeigt, was eine solche alte Religion für die heutige Zeit bedeuten kann - schließlich ist eine Religion zu einem großen Teil stets der Versuch, die Welt und die Möglichkeiten der Menschen in ihr zu beschreiben. Das Buch Unter den 35 Göttern, die in diesem Buch beschrieben werden, finden sich einige, die recht unbekannt, aber trotzdem von Bedeutung sind wie z.B. die beiden Getreidegötter Fiölnir und Sceaf, der personifizierte Göttermet Kvasir, der Planet Venus als Sonnenbote, der Urgott Tuisto und der junge Sonnengott Svipdag. Manche dieser Götter wie Tuisto sind zur Zeit der schriftlichen Überlieferung der Germanen ab ca. 750 n.Chr. bereits in Vergessenheit geraten, andere wie Svipdag sind damals schon zu einer Sagengestalt geworden, und noch andere wie der Korngott Fiölnir sind vor allem von den Bauern verehrt worden und treten nur selten in den Liedern und Sagas auf, die an den Höfen der Fürsten gesungen und erzählt und schließlich auch aufgeschrieben worden sind.
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Seitenzahl: 296
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Bücher von Harry Eilenstein
Astrologie
Astrologie (496 S.)Photo-Astrologie (428 S.)Horoskop und Seele (120 S.)Magie
Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)Tarot (104 S.)Physik und Magie (184 S.)Die Magie-Formel (156 S.)Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)Schwitzhütten (524 S.)Meditation
Der Lebenskraftkörper (230 S.)Die Chakren (100 S.)Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)Meditation (140 S.)Drachenfeuer (124 S.)Reinkarnation (156 S.)Kabbala
Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)Eltern der Erde (450 S.)Blüten des Lebensbaumes:Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)Religion allgemein
Muttergöttin und Schamanen (168 S.)Göbekli Tepe (472 S.)Totempfähle (440 S.)Christus (60 S.)Dakini (80 S.)Vajra (76 S.)Ägypten
Hathor und Re 1: Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)Hathor und Re 2: Die altägyptische Religion – Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)Isis (508 S.)Indogermanen
Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)Germanen
Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)Odin (300 S.)Kelten
Cernunnos (690 S.)Der Kessel von Gundestrup (220 S.)Der Chiemsee-Kessel (76)Psychologie
Über die Freude (100 S.)Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)Das Beziehungsmandala (52 S.)Gefühle und ihre Verwandlungen (404 S.)einsgerichtet (140 S.)Liebe und Eigenständigkeit (216 S.)Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)Kunst
Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)Drama
König Athelstan (104 S.)Die Themen der einzelnen Bände der Reihe „Die Götter der Germanen“
A Urgötter
I Tuisto
Tuisto in der germanischen Überlieferung
Germania
Zusammenfassung
Tuisto in der indogermanischen Überlieferung
Kelten
Inder
Mitanni
Indogermanen
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Tuisto
II Mannus
Mannus in der germanischen Überlieferung
Tacitus: Germania
Zusammenfassung
Mannus in der indogermanischen Überlieferung
Inder
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Mannus
III Istwaz
Istwaz in der germanischen Überlieferung
Tacitus: Germania
Zusammenfassung
Traumreise zu Istwaz
IV Wili und We
Wili und We in der germanischen Überlieferung
Die Namen „Wodan“, „Wili“ und „We“
Gylfis Vision
Die Vision der Seherin
Gylfis Vision
Huldar-Saga
Heimskringla
Gesta danorum
Sonatorrek
Hymir-Lied
Heimskringla
Lokasenna
Heimskringla
Skaldskaparmal
Ortsnamen mit „We“
Die drei Brüder
Zusammenfassung
Wili und We bei den Indogermanen
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Wili und We
V Vilja
Vilja in der germanischen Überlieferung
Der Name „Vilja“
Ynglingatal
B Tyr-Götter
VI Itreksjod
Itreksjod in der germanischen Überlieferung
Der Name „Itreksjod“
Thulur
Zusammenfassung
Traumreise zu Itreksjod
VII Irmin
Irmin in der germanischen Überlieferung
Der Name „Irmin“
Tacitus
Adam von Bremen
Annales regni Francorum
Res Gestae Saxonicae
Zusammenfassung
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Irmin
VIII Saxnot
Saxnot in der germanischen Überlieferung
Der Name „Saxnot“
Das sächsische Taufgelöbnis
Angelsächsiche Stammtafeln
Zusammenfassung
Traumreise zu Saxnot
IX Hildolfr
Hildofr in der germanischen Überlieferung
Der Name „Hildolf“
Thulur
Zusammenfassung
Traumreise zu Hildolf
X Jomali
XI Delling/Dag
Delling/Dag in der germanischen Überlieferung
Zusammenfassung von „Delling“ aus Band 48
Zusammenfassung von „Dag“ aus Band 48
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
XII Swipdag
Swipdag in der germanischen Überlieferung
Der Name „Swipdag“
Die Beschwörung der Groa
Das Fiölswin-Lied
Prolog der Prosa-Edda
Gesta danorum
Heimskringla
Skaldskaparmal
Die Chronik der Angelsachsen
Gesta danorum
Zusammenfassung
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Svipdag
XIII Thror
Thror in der germanischen Überlieferung
Der Name „Thror“
Ynglingatal
Zusammenfassung
XIV Wegdrasil
Wegdrasil in der germanischen Überlieferung
Der Name „Wegdrasil“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Wegdrasil
XV Annar
Annar in der germanischen Überlieferung
Der Name „Annar“
Die Vision der Seherin
Gylfis Vision
Zwergen-Namen
Gylfis Vision
Heimskringla
Skaldskaparmal
Hakonardrapa
Sexstefja
Zusammenfassung
Traumreise zu Annar
XVI Bari
Bari in der germansichen Überlieferung
Der Name „Bari“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Bari
XVII In
„In“ in der germanischen Überlieferung
Der Name „In“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu In
XVIII Atward
Atward in der germanischen Überlieferung
Atward und Andvari
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Atward
XIX Warr
Warr in der germanischen Überlieferung
Der Name „Warr“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Warr
C Freyr-Götter
XX Aud
Aud in der germanischen Überlieferung
Der Name „Aud“
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Die Familie der Göttin Nott
Zusammenfassung
Traumreise zu Aud
XXI Geban
Geban in der germanischen Überlieferung
Der Name „Geban“
Jakob Grimm: Deutsche Mythologie
Zusammenfassung
Traumreise zu Geban
XXII Uri
Uri in der germanischen Überlieferung
Der Name „Uri“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Uri
D Odin-Götter
XXIII Odr
Odr in der germanischen Überlieferung
Der Name „Odr“
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Heimskringla
Die Vision der Seherin
Die Hedin-Saga
Hyndla-Lied
Zusammenfassung
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Odr
XXIV Helblindi
Helblindi in der germanischen Überlieferung
Der Name „Helblindi“
Gylfis Vision
Gylfis Vision
Die Vision der Seherin
Hyndla-Lied
Die drei Brüder
Zusammenfassung
Traumreise zu Helblindi
XXV Swaf
Swaf in der germanischen Überlieferung
Der Name „Swaf“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
XXVI Waltam
Waltam in der germanischen Überlieferung
Der Name „Waltam“
Wegtam-Lied
Gemälde in Burg Runkelstein
Zusammenfassung
XXVII Lidskialf
Lidskialf in der germanischen Überlieferung
Der Name „Lidskialf“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
E Getreide-Götter
XXVIII Fiölnir
Fiölnir in der germanischen Überlieferung
Der Name "Fiölnir"
Grimnir-Lied
Regin-Lied
Gylfis Vision
Der Seherin Ausspruch
Heidarviga-Saga
Grotten-Lied
Ynglinga-Saga
Ynglingatal
Historia norwegiae
Isländer-Buch
Gesta danorum
Kwasir
Veraldur-Ballade
Byggvir
Beowa
Waraldan Olmay
John Barleycorn
Zusammenfassung
Getreidegötter bei den Indogermanen
Getreidegötter in der Jungsteinzeit
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Fiölnir
XXIX Sceaf
Sceaf in der germanischen Überlieferung
Der Name „Sceaf“
Widsith
Stammvater der Könige
Chronic des Aethelweard
Gesta regum anglorum
Beowulf-Epos
Angelsächsische Chronicen
Abingdon Chronicles
Zusammenfassung
Traumreise zu Sceaf
F Widar-Götter
XXX Both
Both in der germanischen Überlieferung
G Hönir-Götter
XXXI Byleist
Byleist in der germanischen Überlieferung
Skaldskaparmal
Gylfis Vision
Der Name „Byleist“
Gylfis Vision
Lokathattr
Die Vision der Seherin
Hyndla-Lied
Die drei Brüder
Zusammenfassung
Traumreise zu Byleist
H sonstige Götter
XXXII Fiörgyn
Fiörgyn in der germanischen Überlieferung
Gylfis Vision
Lokasenna
Der Name „Fiörgyn“
Zusammenfassung
Traumreise zu Fiörgyn
XXXIII Aurvandil
Aurvandil in der germanischen Überlieferung
Der Name „Aurvandil“
Gylfis Vision
Gesta danorum
Chronicon lethrense
angelsächsische Glossen
Ein christliches Loblied
Die Blickling-Homilien
Orendil-Lied
„Aurwandil“ als Personenname
„Aurvandil“ in Ortsnamen
Skaldskaparmal
Die Geschichte der Gotländer
J.R.R. Tolkien: Silmarillon
Zusammenfassung
Die Venus in der indogermanischen Überlieferung
Die Venus in anderen Religionen
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Aurvandil
XXXIV Kwasir
Kwasir in der germanischen Überlieferung
Der Name „Kwasir“
Skaldskaparmal
Ynglingatal
Gylfis Vision
Skaldskaparmal
Skaldskaparmal
Vellekla
Die Saga über Ragnar Lodbrök
Zusammenfassung
Kwasir bei den Indogermanen
lyrische Zusammenfassung
Traumreise zu Kwasir
XXXV Uni
Uni in der germanischen Überlieferung
Der Name „Uni“
Fiölswin-Lied
Zusammenfassung
Traumreise zu Uni
Themenverzeichnis
Die Textstelle in der „Germania“, in dem Tacitus über Tuisto berichtet, lautet:
„In ihren alten Liedern, die bei ihnen die einzige Form von Aufzeichnung und Geschichtsschreibung sind, feiern sie den Tuisto, einen Gott, der aus der Erde entsprungen ist, und dessen Sohn Mannus, als die Väter und Gründer des Volkes.
Dem Mannus schreiben sie drei Söhne zu, nach denen die ganzen Stämme benannt wurden: die Ingväonen, die am Meer wohnen, die Hermionen, die im mittleren Land wohnen, und der ganze Rest, die Istväonen.“
Der Name „Tuisto“ des ersten Gottes bedeutet „Zweifacher, Zwilling“. Dieser Name ist mit dem deutschen „zwei“ sowie mit dem englischen „two“ und „twin“ eng verwandt.
Ein einzelner Zwilling ist jedoch ein wenig seltsam – hat er einen hier nicht genannten Zwillingsbruder? Dann könnte Tuisto der Sommergott Tyr sein, dessen Bruder der Wintergott Loki ist. Daß hier die beiden Zwillingssöhne des Tyr („Alcis“) gemeint sind, ist unwahrscheinlich, da diese stets als Paar mit zwei sich meisten stabreimenden Namen auftreten.
Als „Sohn der Erde“ sollte Tuisto entweder der Urriese Ymir sein, der von der Urkuh Audhumbla gestillt und vermutlich auch geboren worden ist, oder der ehemalige Sonnnengott-Göttervater Tyr, der jeden Morgen von der Sonne wiedergeboren wird. Da die Germanen den Urriesen als den zeitlich und größenmäßig gesehen „ersten Riesen“ oft dem Tyr-Riesen im Jenseits als dem rangmäßig „ersten Riesen“ gleichgesetzt haben, machen beide Deutungen keinen allzugroßen Unterschied.
Der Name „Mannus“ bedeutet „Mensch“ und könnte dem Riesen Aurgelmir, dem Sohn des Ymir, entsprechen. Im Indogermanischen und im Altindischen und im Altpersischen bedeutet „manu“ schlicht „Mann“. Er könnte somit der erste Mensch gewesen sein.
Die Namen der drei Söhne des Mannus könnten in etwa „Ingwaz“, „Hermaz“ und „Istwaz“ gelautet haben. Diese drei Götter sind vermutlich eine Variante der Götterdreiheit der Indogermanen, die die drei Stände (Fürsten/Krieger, Priester/Heiler, Bauern/Handwerker) darstellen.
„Ingwaz“ könnte evtl. der „Jüngling“ sein, „Hermaz“ könnte mit dem griechischen Seelenführer „Hermes“ und somit mit dem germanischen Seelenführer Odin verwandt sein, während die Bedeutung von „Istwaz“ unklar ist.
Falls die Deutung von „Hermaz“ als Seelenführer und somit als Priester zutreffen sollte, müßten „Ingwaz“ und „Istwaz“ der Krieger und der Bauer sein. Aufgrund des Charakters des „Yngvi-Freyr“ sollte „Ingwaz/Yngvi“ der Bauer und „Istwaz“ der Krieger sein.
Diese Deutung ist zwar gut denkbar, aber aufgrund der sehr spärlichen Überlieferung doch recht unsicher.
Der Name „Tuisto“ des Vaters des Mannus bedeutet „Zwilling“. Er ist sowohl mit dem einstigen Sonnengott-Göttervater Tyr als auch mit dem Urriesen identisch.
Er ist aus der Erde „entsprungen“ bzw. wurde von der Erdgöttin geboren. Sein „Zwilling“ wird der Wintergott Loki sein, da Tyr als Sonnengott-Göttervater auch der Sommergott gewesen ist.
Der Name des keltischen Stammesgottes Teutates und seine Funktion als Stammesgott verleiten zunächst einmal dazu, ihn als die keltische Variante des germanischen Tuisto anzusehen, aber sein Name setzt sich aus „touto-tati-s“ zusammen, was „Vater des Stammes“ bedeutet.
Der Name des Teutates wurde auch Toutatis, Teutanus, Toutiorix und Toutanos geschrieben. Von ihm leitet sich auch die Bezeichnung „deutsch“ ab.
Der Name des indischen Tvashtar, der von seiner Mythologie her sicher mit Tuisto identisch ist, bedeutet „Bildner, Schöpfer“ bedeutet. Daher wäre es denkbar, daß im Laufe der über 2000 Jahre, die zwischen dem gemeinsamen indogermanischen „Vorfahren“ des Teutates, des Tuisto und des Tvashtar liegen, die Bedeutung des Namens dieses Gottes umgedeutet worden ist – was kein allzu ungewöhnlicher Vorgang wäre.
Vermutlich stellen die keltischen Statuen und Bilder eines Kriegsgottes mit Axt und Eber Teutates dar.
Tuisto ist zusammen mit dem Urahn Mannus zwar außer von den Germanen nur noch von den Indern bekannt, aber da Manu auch bei den Indern der Urmensch ist und zudem als der Sohn des Tvashtar angesehen wird, sind die beiden Paare „Tuisto/ Tvashtar – Mannus/Manu“ sehr sicher miteinander identisch.
Bei den Germanen ist Tuisto der „erdentsprungene“ Vater des Mannus – bei den Indern ist Tvashtar der alte Sonnengott-Göttervater und der Sohn des dreiköpfigen jungen Sonnengottes Vishvarupa.
Die Übereinstimmung zwischen Tuisto und Tvashtar sowie zwischen Mannus und Manu wird noch größer, wenn man bedenkt, daß bereits bei den Indogermanen der Sonnengott-Göttervater als das rangmäßig erste Wesen mit dem Urriesen als dem altersmäßig ersten Wesen gleichgesetzt worden ist:
Tuisto-Tvashtar ist der Urriese und der alte, sterbende Sonnengott-Göttervater; er ist auch schon der Schmied im Jenseits gewesen, der bei den Germanen Wieland hieß.
Tvashtar erschuf Mannus, den ersten Menschen, und die germanische Götterdreiheit Odin (vor 500 n.Chr. Tyr), Hönir und Loki erschufen aus zwei Baumstämmen das erste Menschenpaar.
Mannus-Manu ist der erste Mensch und der junge, wiedergeborene Sonnengott-Göttervater.
Die alltägliche Wiedergeburt der Sonne ist auch schon damals der Geburt des Ersten Menschen gleichgesetzt worden.
Manu („Mann, Mensch“) ist bei den Indern der erste Mensch, der erste Priester und daher das Urbild aller Priester, und er ist generell das Vorbild in allen Dingen.
Im Rig-Veda wird über Tvahstar, der auch Tvashtri genannt wird, eine vielfältige Mythologie berichtet:
1. Tvashtar erschafft alle Dinge
Rig-Veda 1, 188:
Tvastri, der die Formen bemeistert, hat ja alle Tiere fertiggemacht. Erbitte uns deren Gedeihen!
Rig-Veda 2, 17:
Denn aus allen Wesen erschuf Dich der Seher Tvastri, aus einem jeden Samen.
Rig-Veda 7, 2:
Und Du, Gott Tvastri, entbinde uns freigebig den fruchtbaren Samen, aus dem ein tatkräftiger,
verständiger Sohn geboren wird, der die Preßsteine in Gebrauch nimmt und die Götter liebt!
Rig-Veda 8, 102:
Auf daß dieser in uns eingehe wie Tvastri in die zu bildenden Formen, mit seiner, des Angesehenen, Einsicht.
Rig-Veda 10, 46:
Der, den der Himmel und die Erde erzeugten, den die Gewässer, den Tvastri, den die Bhrigus mit Kraft erzeugten, der Du als Erster anzurufen bist,
den Agni, haben Matarisvan und die Götter für Manu als den Anbetungswürdigen geformt.
Rig-Veda 10, 2:
Du, den Himmel und Erde, den die Gewässer, den Tvastri, der Schöpfer guter Dinge, erschaffen hat,
der Du den väterbegangenen Weg entlang Bescheid weißt, leuchte Du, Agni, hell, wann Du entflammt wirst!
Rig-Veda 10, 184:
Vishnu soll den Mutterschoß bereiten, Tvastri soll die Formen bilden,
Prajapati soll den Samen eingießen, der Schöpfer soll Dir eine Leibesfrucht machen!
2. Tvashtar ist der Vater des Sonnengottes Visvarupa
Rig-Veda 2, 11:
Die wir den Gewinn davontragen möchten, indem wir mit Deiner Hilfe alle Widersacher, die Dasyuá mit dem Arier überwinden,
uns gabst Du damals den Tvastri-Sohn Visvarupa in die Hand, den Sohn des zur Freundschaft gehörenden Tvastri dem Trita.
Rig-Veda 3, 7:
Die Flüsse führen den alterlosen Sohn des Tvastri mit sich, ihn mächtig stärkend, den sich festhaltenden.
An seinem Sitze mit den Gliedern ausstrahlend, ging er in beide Welten ein, als wären sie eine einzige Gattin.
Rig-Veda 10, 17:
„Tvastri richtet seiner Tochter die Hochzeit aus“ – auf solche Kunde kommt diese ganze Welt zusammen.
Der Mann der Tvahstar-Tochter ist der Sonnengott.
Rig-Veda 10, 8:
Dieser, der Aptya, der väterlichen Waffen kundig, von Indra aufgefordert, bestand den Kampf.
Als er den Dreiköpfigen, der sieben Zügel braucht, erschlagen hatte, ließ Trita die Kühe sogar des Tvastrisohnes heraus.
Indra enthauptete ihn, der große Stärke erstrebte, der wahre Herr ihn, der sich dafür hielt.
Nachdem er einen Teil der Kühe des Tvastri-Sohnes Visvarupa heimgetrieben hatte, beseitigte er dessen drei Köpfe.
Rig-Veda 10, 76:
Denn diese Trankspende hat sein Werk vollbracht – wie sie ehedem dem Manu den Weg geebnet hat
– bei dem Tvastrisohn, der eine Masse von Kühen hatte und mit seinen Rossen Staat machte. Sie haben Opfer zu Opfer gefügt.
Rig-Veda 6, 47:
Seine beiden Falbinnen an den Wagen spannend lenkt Tvastri hier viel.
Hier scheint Tvashtar selber in dem Wagen des Sonnengottes zu fahren.
Rig-Veda 8, 26:
Deine Gnaden erbitten wir uns, Vayu, Herr der Wahrheit, Tvastri´s Tochtermann, Wunderbarer.
Des Tvastri Tochtermann, den Mächtigen, bitten wir um Reichtümer, um Herrlichkeit, den Vayu wir Leute bei gepreßtem Soma.
Hier ist der Luftgott Vaju (wie es in vielen Religionen geschehen ist) dem Sonnengott gleichgesetzt worden.
3. Tvashtar erschafft den Samen
Rig-Veda 2, 1:
Du, Agni, schenkst als Tvastri dem Verehrer gute Söhne; Deine Genossenschaft sind die Weiber, Du Weiberfreund, Du wie Mitra Geehrter.
Du schenkst als der Treiber von Rennpferden gute Rosse; Du, der Güterreiche, bist die Stärke der Männer.
Rig-Veda 1, 142:
Möge uns Tvastri freundlich reichlich Tau senden, wundersamen, reich an Geschenken
damit unser Gut und unser Wohlstand wächst – Tvashtar, unser Verwandter und Freund.
Der „wundersame Tau“ ist vermutlich der Samen der Männer.
Rig-Veda 2, 3:
Ein bräunlicher Sohn, der nicht zur Last fällt, ein Stärkebringer, wird pünktlich geboren, ein Götterliebender.
Tvastri soll uns den Nabel der Nachkommenschaft entbinden. Nunmehr soll es in die Obhut der Götter übergehen!
Rig-Veda 3 , 4:
Und Du, Gott Tvastri, entbinde uns freigiebig den fruchtbaren Samen, aus dem ein tatkräftiger,
verständiger Sohn geboren wird, der die Preßsteine in Gebrauch nimmt und die Götter liebt!
Rig-Veda 3, 55:
Gott Tvastri, der Bestimmer, der alle Formen bildet, hat den Nachwuchs vermehrt und in großer Zahl erzeugt und all diese sind seine Geschöpfe.
Rig-Veda 7, 34:
Wenn die Gattinnen zu uns kommen werden, so soll Tvastri mit den geschickten Händen uns Söhne schaffen.
Tvastri soll unser Loblied gern annehmen, Aramati, die Schätze begehrende, gehöre uns!
Auch bei den Kelten trägt der Sonnengott Lugh den Beinamen „der mit den geschickten Händen“: „Lugh lamhfada“.
Rig-Veda 10, 10:
Schon im Mutterleib hat uns der Schöpfer zu Ehegatten gemacht, der Gott Tvastri, der Bestimmer, der alle Formen bildet.
Nicht übertreten sie seine Gebote; dessen sind uns Erde und Himmel Zeugen.
Rig-Veda 10, 18:
Möge Tvastri, der gute Geburten gibt, damit einverstanden sein, euch hienieden eine lange Frist zum Leben zu gewähren.
4. Die Kuh des Tvashtar
Rig-Veda 1, 84:
Da erinnerten sie sich an den geheimen Namen der Kuh des Tvastri daselbst im Hause des Mondes.
Diese „Kuh des Tvashtri“ könnte mit Audhumbla identisch sein, die den Ymir säugt – die Muttergöttin und Erdgöttin, die auch an jedem Morgen den Tyr gebiert, der bei den Germanen dem Ymir gleichgesetzt worden ist. Das Bild der Kuh-gestaltigen Muttergöttin reicht bis in die späte Altsteinzeit zurück (siehe „Rind“ in Band 42).
Mit dem „Haus des Mondes“ ist vermutlich ein Hügelgrab, d.h. das Jenseits gemeint – auch bei den Germanen konnte ein Hügelgrab „Mond-Hügel“ genannt werden.
5. Der Soma des Tvashtar
Rig-Veda 1, 95:
Die zehn Töchter des Tvashtar erschufen dieses Kind.
Rig-Veda 1, 95:
Beide Welten haben Furcht vor dem Sproß des Tvastri.
Rig-Veda 1, 117:
Dem Dadhyac, dem Atharvansohn, gabt ihr einen Pferdekopf zum Ersatz.
Er verriet euch wahrheitsgetreu die tvastrische Süßigkeit, die euch verborgen war, ihr Meister.
Rig-Veda 4, 18:
Im Hause des Tvastri trank Indra den Soma, der hundert Kühe wert war, von dem in den Gefäßen Gepreßten.
Rig-Veda 9, 50:
Den Tvastri rufe ich her, den erstgeborenen Hüter und Anführer. Der goldgelbe Saft ist Indra, der Bulle, der Sich-Läuternde ist Prajapati.
6. Der Kelch des Tvashtar
Der Kelch des Tvashtar ist das Gefäß, in dem der Soma-Trank bereitet oder aus dem er getrunken wird. Der Besitz eines solchen Kelches ist daher das Kennzeichen eines Priesters.
Solch einen Kelch besaß auch Tyr. Über diesen Kult-Kelch wird im Hymir-Lied berichtet, in dem Hymir, d.h. der alte Tyr als Riese im Jenseits, einen solchen Ritual-Kelch besaß, der für ihn eines seiner wichtigsten Besitztümer gewesen ist. Derartige Schalen, Kelche und Gefäße sind auch in den germanischen Tempeln gefunden worden.
Rig-Veda 1,161:
Die Ribhus sprechen:
„Ist der Erste, ist der Jüngste zu uns gekommen? Welche Botschaft bringt er? Was war es, das wir gesagt haben?
Wir haben den Becher nicht getadelt, der von guter Herkunft ist. Nur von der Entstehung des Holzes haben wir gesprochen, Bruder Agni.“
Agni spricht:
„'Aus dem einen Becher machet vier!' Das sagten euch die Götter, darum bin ich zu euch gekommen.
Ihr Söhne des Sudhanvan, wenn ihr also tun werdet, so sollt ihr zusammen mit den Göttern opferberechtigt werden.
Was ihr dem Boten erwidertet: 'Wir müssen noch ein Roß anfertigen und den Wagen hier anfertigen,
eine Kuh anfertigen und zwei jung machen. Wenn wir das getan haben, dann kommen wir euch nach, Bruder.'
Als ihr Ribhu´s das gemacht hattet, frugt ihr: 'Wo ist der hin, der zu uns als Bote gekommen war?'
Als Tvastri die vier farbigen Becher erblickt hatte, da versteckte er sich unter den Götterfrauen.
Als Tvastri sprach: 'Wir wollen sie erschlagen, die die Becher für den Göttertrank getadelt haben',
da nahmen sie bei dem Somaopfer andere Namen an. Unter anderen Namen brachten sie die Jungfrau in Sicherheit.
Indra schirrte das Falbenpaar an, die Asvin ihren Wagen, Brihaspati trieb die Kuh Visvarupa ein.
Als Ribhu, Vibhvan, Vaja ginget ihr unter die Götter, als Künstler kamet ihr zu einem Opferanteil.
Aus dem Fell ließet ihr durch eure Erfindungsgabe die Kuh herauslaufen; die beiden Alten machtet ihr jung.
Ihr Söhne des Sudhanvan, aus einem Pferd zimmertet ihr ein zweites Pferd. Ihr schirrtet den Wagen an und fuhret zu den Göttern.
'Trinket ihr dies Wasser', so sprachet ihr, 'oder trinket diese Überreste des Seihens!
Ihr Söhne des Sudhanvan, wenn ihr das nicht recht möget, so sollt ihr euch an der Somaspende ergötzen.'
'Das Wasser ist das Wichtigste', so sprach der eine. 'Das Feuer ist das Wichtigste', so sprach der andere.
Der eine gab der Gewitterzeit vor vielen den Vorzug. Wahre Reden führend schnitztet ihr die Becher.
Einer treibt die lahme Kuh zum Wasser hinab; einer zerlegt das Fleisch, das im Korb gebracht wird.
Bis Sonnenuntergang trug einer den Dung fort. Haben wohl die beiden Eltern ihren Söhnen dabei geholfen?
Auf den Höhen legtet ihr für ihn Gras an, in die Niederungen leitetet ihr Männer mit Kunstfertigkeit das Wasser,
als ihr im Hause des Agohya geschlafen hattet: Das macht ihr Ribhu´s heute nicht mehr nach.
Als ihr mit geschlossenen Augen die Wesen umschlichet, wo waren da eure zärtlichen Eltern?
Ihr fluchtet dem, der euch am Arme faßte. Wer euch anredete, dem standet ihr Rede.
Als ihr Ribhu´s ausgeschlafen hattet, da fragtet ihr: 'Agohya! Wer hat uns da geweckt?'
Der Bock nannte den Hund als Weckenden. Nach Jahresfrist habt ihr euch heute in dieser Welt umgeschaut.
Am Himmel gehen die Marut, auf der Erde Agni, der Wind geht im Luftraum;
in den Wassern, in den Meeren geht Varuna, indem sie euch suchen, ihr Kinder der Kraft.“
Dieser Kelch ist ein magischer Gegenstand. Daher ist auch seine Herstellung ein Geheimnis, das hier mit vielen Gleichnissen und Hinweisen auf andere Mythen geschildert wird.
Die beiden Ribhus entsprechen den beiden Söhnen des Tyr, die „Alcis“ genannt werden und die u.a. die Schmiede des Schwertes des Tyr und die Schöpfer der magischen Gegenstände der Götter (Thors Hammer, Sifs Haar, Freyrs Skidbladnir und Sonneneber, Odins Ring und Speer) sind.
Rig-Veda 4, 33:
Zu den Ribhus entsende ich die Rede wie einen Boten – ich rufe zum Aufguß nach der Svaitari-Kuh
– zu den Ribhu´s, die als Künstler schnell wie der Wind durch ihren ausdauernden Eifer alsbald den Himmel erreicht haben.
Als die Ribhus den Eltern gedient hatten mit Aufwartung, Besorgung und Kunstfertigkeiten,
da erst erlangten sie die Freundschaft der Götter. Die Werkkundigen brachten der Dichtung Zuwachs;
Die die Eltern wieder jung machten, die alt wie zerfallene Pfosten dalagen, Vaja, Vibhvan,
Ribhu, die Honiggenießer, sollen nebst Indra unser Opfer bevorzugen!
Als die Rhibu´s ein Jahr lang die Kuh gehütet hatten, als sie ein Jahr lang das Fleisch zerlegt,
als sie ihr ein Jahr lang Futter gebracht hatten, erlangten sie durch diese Dienste die Unsterblichkeit.
Der Älteste sprach: 'Ich will zwei Becher machen', der Jüngere sprach: 'Wir wollen drei machen',
der Jüngste sprach: 'Ich will vier machen'. Tvastri nahm euch beim Wort, o Ribhu´s.
Die Männer hatten wahr gesprochen, denn sie taten also; sie gingen diesen ihren eigenen Weg.
Tvastri machte Augen, als er die vier Becher erblickte, die wie die neuen Tage erglänzten.
Als die Ribhus zwölf Tage lang schlafend in der Gastfreundschaft des Agohya sich´s behaglich gemacht hatten,
da brachten sie die Felder in guten Stand, leiteten die Flüsse ab. Es zogen die Pflanzen in die Wüstenei ein, in die Niederung die Gewässer.
Die den leichtrollenden Wagen fertigten, der dem Manne still hält, die die allbelebende Kuh Visvarupa machten,
die Ribhu´s sollen uns Reichtum beschaffen, die geschickt zur Hilfe, zum Werk und mit der Hand.
Denn an ihrem Werke fanden die Götter Gefallen, als die es mit Einsicht und Verstand betrachteten.
Vaja ward der Werkmeister der Götter, Ribhuksan des Indra, Vibhvan des Varuna.
Die, Loblieder jubelnd, mit Erfindungsgabe die Falben für Indra machten, die beiden leichtgeschirrten Rosse, gewähret ihr uns Zunahme des Reichtums, Güter;
schließt Freundschaft so wie die, die Frieden wünschen, ihr Ribhus.
Zu dieser Zeit des Tages haben sie euch Trank und Berauschung gewährt. Nicht ohne Mühe bekommt man die Götter zu Freunden.
So gewähret uns jetzt bei diesem dritten Trankopfer Schätze, ihr Ribhus!
Dieser Text schildert dieselben Vorgänge wie der vorige Text und auch hier wird die Herstellung der Ritual-Kelche durch mythologische Bilder, Anspielungen und Hinweise beschrieben.
Die Zahlensymbolik ist bei den Indern dieselbe wie bei den Germanen. Die „2“ ist der Gegensatz, die „3“ ist der Sonnenzyklus“, die „4“ sind die vier Himmelsrichtungen und somit auch die Sonne, da man die Himmelsrichtungen damals nur anhand des Sonnenstandes erkennen konnte, und die „9“ ist das Jenseits.
Rig-Veda 1, 20:
Und jenen Becher, das neue Werk des Gottes Tvastri, habt ihr vierfach wiederholt.
7. Tvashtar ist der Herr der Welt
Rig-Veda 2, 31:
Auch dieser Gott Tvastri, der die Welt mit Macht beherrscht, möge mit den Götterfrauen vereint den Wagen beschleunigen.
Rig-Veda 10, 10:
Schon im Mutterleib hat uns der Schöpfer zu Ehegatten gemacht, der Gott Tvastri, der Bestimmer, der alle Formen bildet.
Dieses Motiv findet sich auch bei den Ägyptern, in deren Mythologie sich sowohl Isis und Osiris als auch Nephthys und Seth, die Vierlinge sind, bereits in dem Bauch ihrer Mutter Nut vereint haben. Horus, der Sohn der Isis und des Osiris, wurde sogar gleichzeitig mit seinen Eltern geboren.
Dies scheint daher ein altes Motiv zu sein, das noch aus der frühen Jungsteinzeit von den gemeinsamen Vorfahren der Indogermanen und der Ägypter stammt.
8. Tvashtar ist der Schöpfer und Spender aller Dinge
Rig-Veda 3, 54:
Der Gutes wirkende, schönhändige, huldreiche, gesetzestreue Gott Tvastri möge uns diese Dinge zu unseren Gunsten gewähren.
Rig-Veda 4, 42:
Ich Varuna, ich bin Indra. Diese beiden weiten tiefen, festbegründeten Räume kenne ich in ganzer Größe und alle Geschöpfe wie Tvastri;
ich habe die beiden Welten zustande gebracht und erhalte sie.
Rig-Veda 10, 53:
Tvastri kennt die Verwandlungen, der Werkkundigen Kundigster, der die am meisten frommenden Schalen, aus denen die Götter trinken, bringt.
Er schärft jetzt das Beil aus gutem Erze, mit dem der Buntfarbige Brahmanaspati behauen soll.
Die „Schalen“ sind die Soma-Gefäße (Kelche), die die beiden Ribhus erschaffen haben.
Rig-Veda 10, 49:
Ich erhalte in ihnen, was in ihnen nicht einmal Gott Tvastri festgehalten hat, die weiße, begehrte Milch in der Kühe Euter,
in den Bäuchen, die süßer als süß ist, um den schwellenden Soma zu mischen.
Rig-Veda 10, 65:
Den Tvastri, Vayu, wer sich als Ribhu rühmen darf, ihr Ribhus, die beiden göttlichen Priester, die Usas bitten wir um Glück,
Brihaspati, den Vritra-Vernichter, den Weisen, den Soma des Indra, die wir den Preis verdienen.
Rig-Veda 10, 70:
Gott Tvastri, da Du die schöne Form fertig gebracht hast, da Du der Gefährte der Angiras´ geworden bist
– bring es kundig in die Obhut der Götter, opfere willig, Du Reichtumspender, schönen Lohn gewährend!
Rig-Veda 10, 110:
Der diese beiden Erzeugerinnen, Himmel und Erde, alle Wesen mit ihren Formen geziert hat,
diesen Gott Tvastri verehre heute, o Priester, als der besser Opfernde, kundig, dazu aufgefordert!
9. Tvashtar hilft den Menschen
Rig-Veda 5, 5:
Komm wohlwollend hierher, o Tvastri, wirksam bei der Aufzucht, hilf uns selbst bei jedem Opfer!
Rig-Veda 6, 49:
Den Gott, dem der Vorrang gebührt, den angesehenen, kraftverleihenden, schönhändigen, schönarmigen,
geschickten soll der erstrahlende Agni, der Priester, anbeten, den Angebeteten der Häuser, den leicht zu errufenden Tvastri.
Rig-Veda 7, 34:
Tvastri soll uns mit den Schützerinnen gute Zuflucht gewähren, beide Rodasi mögen uns ringsum schützen.
Rig-Veda 10, 64:
Und die Mutter, die im hohen Himmel wohnt, soll unser Wort hören, Tvastri mit den Göttern und ihren Frauen,
der Vater, Ribhksan, Vaja, der Wagenherr Bhaga. Der erfreuende Preis des Opferzurichters soll uns schützen.
Rig-Veda 10, 66:
Indra mit den Vasu´s soll unser Haus ringsum schützen, Aditi mit den Aditya´s soll uns Zuflucht gewähren.
Gott Rudra soll sich mit den Rudra´s unser erbarmen, Tvastri mit den Götterfrauen soll uns zu guter Fahrt stärken.
10. Tvahstar erschafft die Keule des Indra
Rig-Veda 1, 32:
Er erschlug den Drachen, der sich auf dem Berge gelagert hatte. Tvastri hatte ihm die sausende Keule geschmiedet.
Wie die brüllenden Kühe zu den Kälbern eilend liefen die Gewässer stracks zum Meere.
Indra befreit mit seiner Keule den Regen nach der Trockenzeit.
Rig-Veda 1, 52:
Denn wie Wogen einen See erfüllen Dich die feierlichen Worte, die Deine Stärkung sind, o Indra.
Tvastri selbst stärkte Dir die eigene Kraft; er zimmerte die Keule von überlegener Wucht.
Rig-Veda 1, 61:
Ihm zimmerte Tvastri die Keule, die sehr kunstreiche, sausende zum Kampfe, mit der er sogar des Vritra verwundbare Stelle fand,
als er mit der losfahrenden Keule auf ihn losfuhr, allvermögend, was es auch sei, schaffend.
Der Kampf des Donnergottes Indra gegen die Regenräuberschlange Vritra entspricht dem Kampf des Donnergottes Thor gegen die Midgardschlange Jörmungandr.
Rig-Veda 1, 85:
Als Tvastri, der Künstler, die wohlgearbeitete, goldene, tausendzackige Keule gedreht hatte,
nimmt sie Indra, um Manneswerke zu tun. Er erschlug den Drachen, ließ die Flut der Gewässer heraus.
Rig-Veda 5, 31:
Die Anus zimmerten Dir für das Roß den Wagen; Tvastri die glänzende Keule, Du Vielgerufener.
Rig-Veda 6, 17:
Und Tvastri drehte Dir, dem Großen, Du Gewaltiger, die tausendzackige, hundertkantige Keule,
die zugetane, willfährige, mit der Du den brüllenden Drachen zerschmettertest, Du Trinker des Trestersafts.
Rig-Veda 10, 48:
Für mich hat Tvastri die eherne Keule geschmiedet; nach mir haben die Götter ihren Willen gerichtet.
11. Indra ist dem Tvashtar überlegen
Dieses Motiv zeigt deutlich, daß Indra einst dem Tvashtar untergeordnet gewesen ist, denn sonst wäre dieses Motiv überflüssig. Dies spricht dafür, daß Tvashtar einst ein Urgott, Göttervater o.ä. gewesen ist.
Sowohl bei den Indern als auch bei den Germanen hat der Donnergott (Indra / Thor) den Sonnengott-Göttervater (Dhyaus-Tvashtar / Tyr) abgelöst.
Rig-Veda 1, 80:
Bei Deinem Donnergebrüll, Du Herr des Preßsteins, zittert was steht und geht.
Selbst Tvastri erbebt vor Deinem Grimm aus Furcht, o Indra. – Sie sollen in Dein Selbstlob einstimmen.
Rig-Veda 3, 48:
Gewaltig, die Mächtigen bezwingend, von überlegener Stärke, hat er nach Belieben seinen Leib gewandelt.
Von Natur dem Tvastri überlegen, raubte Indra den Soma und trank ihn aus den Gefäßen.
12. Dem Tvahstar wird geopfert
Rig-Veda 1, 13:
Den Tvastri lade ich als ersten hierher, der alle Formen besitzt; er soll uns ganz allein gehören.
Rig-Veda 1,22:
Agni, fahr die willigen Göttergemahlinnen und den Tvastri zum Somatrank her!
Rig-Veda 1 , 162:
Dieser Ziegenbock, für alle Götter bestimmt, wird mit dem siegesgewohnten Roß vorausgeführt als Anteil des Pusan.
Wenn sie den Bock als willkommenes Voropfer mit dem Rennpferd führen, so ermuntert ihn Tvastri zu rühmlichem Werke.
Rig-Veda 1 , 162:
Einer ist der Zerleger des Rosses des Tvastri, zwei sind es, die es halten. So ist das richtige Verhältnis.
So viele seiner Körperteile ich nach der Reihenfolge herrichte, so viele Klöße opfere ich ins Feuer.
Rig-Veda 1, 186:
Auch Tvastri soll zu uns zusammen mit den freigebigen Ahnen am Abend kommen.
Rig-Veda 2, 36:
So kommet denn zu uns wie nach Hause, ihr leicht zu Errufenden; setzet euch auf das Barhis, seid fröhlich!
Und berausche Du Dich gern am Trank, o Tvastri, mit dem lieben Gefolge der Götter und ihrer Frauen.
Rig-Veda 5, 41:
Ich besinge opferspendend für euch die Gedeihenbringer der Menschen, den Vastospati und Tvastri.
Rig-Veda 6, 52:
Indra mit dem Gefolge der Marut, Mitra mit Tvastri und Aryaman sollen an dem Loblied, an diesen Opferspenden von uns Gefallen finden.
Rig-Veda 9, 81: