Die Washington-Akte - Steve Berry - E-Book

Die Washington-Akte E-Book

Steve Berry

4,6
9,99 €

oder
-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Ein geheimer Code. Ein gnadenloser Agent. Eine unerbittliche Jagd.

Als Geheimagent Cotton Malone in ein New Yorker Hotel bestellt wird, ahnt er nicht, dass er in eine Falle tappt. Nur knapp kann er ein Attentat auf den Präsidenten verhindern und ist plötzlich gefangen in der Verschwörung einer gefährlichen Geheimorganisation. Sie kennt nur ein Ziel: unbegrenzte Macht. Der Schlüssel dazu liegt in einem chiffrierten Dokument aus dem Unabhängigkeitskrieg. Und Malone weiß, dass er es in seinen Besitz bringen muss, um diejenigen aufzuhalten, die zu allem bereit sind. Eine erbarmungslose Jagd durch eine korrupte Welt beginnt …

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 625

Bewertungen
4,6 (16 Bewertungen)
11
4
1
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Steve Berry

DIE WASHINGTON-AKTE

Buch

Cotton Malone erhält von seiner früheren Chefin Stephanie Nelle eine Schlüsselkarte für ein Hotel mit der Bitte, zu einem bestimmten Zeitpunkt in einem Zimmer des New Yorker Grand Hyatt aufzutauchen. Als er das tut, findet er dort lediglich zwei seltsame Apparaturen vor, die aus dem Fenster auf die Straße zielen. Kaum sieht er sie sich aus der Nähe an, fährt draußen überraschend der US-Präsident vor. Die Geräte entpuppen sich als ferngesteuerte Schussapparate – die in diesem Moment aktiviert werden und auf den Präsidenten schießen. Der Secret Service kann ihn gerade noch in Sicherheit bringen, doch für Cotton Malone beginnt ein Wettlauf gegen die Zeit, um das Leben des Präsidenten zu sichern – und die Zukunft seines Landes …

Autor

Steve Berry war viele Jahre erfolgreich als Anwalt tätig, bevor er seine Leidenschaft für das Schreiben entdeckte. Mit jedem seiner spannenden Thriller stürmt er in den USA die Spitzenplätze der Bestsellerliste. Steve Berry lebt mit seiner Frau und seiner Tochter in Camden County, Georgia.

Bei Blanvalet von Steve Berry lieferbar:

Das verbotene Reich

Der Korse

Antarctica

Urbi et Orbi

Steve Berry

Die

WASHINGTON

AKTE

Thriller

Aus dem Amerikanischen

von Barbara Ostrop

Die amerikanische Originalausgabe erschien 2011 unter dem Titel

»The Jefferson Key« bei Ballantine Books, New York.

1. Auflage

Deutsche Erstveröffentlichung September 2013 bei Blanvalet,

einem Unternehmen der Verlagsgruppe Random House GmbH, München.

Copyright © der Originalausgabe 2011 by Steve Berry

This translation published by arrangement with Ballantine Books,

an imprint of the Random House Publishing Group,

a division of Random House, Inc.

Copyright © der deutschsprachigen Ausgabe 2013 by Blanvalet,

in der Verlagsgruppe Random House GmbH

Umschlaggestaltung: Johannes Frick

Umschlagmotive: Getty Images/The Image Bank/Joanna McCarthy;

Corbis/Ocean; Corbis/Tetra Images; Corbis/John Aikins

Landkarten © 2011 by David Lindroth Inc.

Redaktion: Werner Bauer

ES · Herstellung: sam

Satz: KompetenzCenter, Mönchengladbach

ISBN: 978-3-641-09631-1

www.blanvalet.de

Für Zachary und Alex,

die nächste Generation

»Der Kongress hat das Recht … Kaperbriefe auszustellen und Vorschriften über das Prisen- und Beuterecht zu Wasser und zu Land zu erlassen …«

Verfassung der Vereinigten Staaten

Artikel 1, Abschnitt 8

»Kaperfahrt ist die Wiege des Piratentums.«

Kapitän Charles Johnson (1724)

Prolog

Washington, D. C.

30. Januar 1835

11.00 Uhr

Präsident Andrew Jackson musterte die Pistole, die auf seine Brust gerichtet war. Ein merkwürdiger Anblick, aber doch nicht ganz unvertraut, nicht für einen Mann, der fast sein ganzes Leben in Kriegen gekämpft hatte. Er verließ gerade die Rotunde des Kapitols zum Ostflügel hin in einer Stimmung so düster wie das Wetter. Sein Finanzminister Levi Woodbury stützte ihn, und in der anderen Hand hielt er seinen Gehstock. Der Winter war dieses Jahr streng gewesen und hatte den hageren Siebenundsechzigjährigen übel mitgenommen – seine Muskulatur war ungewöhnlich steif und seine Lunge ständig verschleimt.

Er hatte das Weiße Haus einzig aus dem Grund verlassen, sich von einem früheren Freund zu verabschieden – Warren Davis aus South Carolina, der zweimal in den Kongress gewählt worden war. Einmal als Verbündeter, als Mitglied der von Jackson gegründeten Demokratischen Partei, das andere Mal als Nullifier. Jacksons Gegner, der ehemalige Vizepräsident John C. Calhoun, hatte die Nullifier-Partei ins Leben gerufen. Deren Mitglieder waren tatsächlich der Überzeugung, die Bundesstaaten könnten selbst entscheiden, welchen Bundesgesetzen sie sich unterwerfen wollten. Teufelszeug, so hatte Jackson diese Dummheit genannt. Wenn die Nullifier ihren Kopf durchsetzten, wäre es mit den Vereinigten Staaten aus – und genau darum ging es ihnen wohl. Zum Glück sprach die Verfassung von einer gemeinsamen Regierung, nicht von einem losen Staatenbund, in dem jeder tun und lassen konnte, was ihm gefiel.

Der Souverän war das Volk, nicht die Bundesstaaten.

Er hatte nicht vorgehabt, der Bestattung beizuwohnen, es sich gestern aber anders überlegt. Auch wenn sie politisch uneins gewesen waren, hatte er Warren Davis doch gemocht. Daher hatte er die deprimierende Predigt des Geistlichen über sich ergehen lassen – Das Leben ist voller Ungewissheit, insbesondere für alte Menschen –, war in einer Reihe mit den anderen an dem geöffneten Sarg vorbeigegangen, hatte ein Gebet gemurmelt und war in die Rotunde hinuntergestiegen.

Das Gedränge der Zuschauer war beeindruckend.

Hunderte waren gekommen, um einen Blick auf ihn zu werfen. Diese Aufmerksamkeit hatte ihm gefehlt. Wenn er sich in einer Menschenmenge befand, fühlte er sich wie ein Vater, der von seinen Kindern umringt ist, sich an ihrer Zuneigung erfreut und sie in Erfüllung seiner Elternpflichten liebt. Es gab viel, worauf er stolz sein konnte. Er hatte gerade das Unmögliche zuwege gebracht: Im sechsten Jahr seiner Präsidentschaft und dem fünfundachtzigsten Jahr der Republik hatte er die Staatsschulden gänzlich zurückgezahlt, und mehrere Menschen in der Menge jubelten ihm deswegen zu. Oben hatte ihm einer seiner Kabinettssekretäre gesagt, die Zuschauer hätten sich vor allem deshalb in die Kälte hinausgewagt, um Old Hickory zu sehen.

Er lächelte über dieses Kompliment für seine Zähigkeit, begegnete ihm aber dennoch mit einem gewissen Misstrauen.

Er wusste, dass viele sich Sorgen machten, er werde mit der Tradition brechen und sich für eine dritte Amtszeit aufstellen lassen, darunter auch Mitglieder seiner eigenen Partei, die zum Teil selbst Ambitionen hinsichtlich der Präsidentschaft hegten. Überall schien es Feinde zu geben, gerade auch hier im Kapitol, wo die Abgeordneten aus dem Süden immer unverschämter wurden und die Volksvertreter aus dem Norden immer arroganter.

Es war schwierig geworden, einen Anschein von Ordnung zu wahren, selbst für seine starke Hand.

Schlimmer noch: In letzter Zeit hatte er festgestellt, dass er das Interesse an der Politik verlor.

Alle großen Schlachten schienen hinter ihm zu liegen.

Jetzt blieben ihm nur noch zwei Jahre im Amt, dann war seine Präsidentschaft vorüber. Deshalb äußerte er sich nicht zu der Frage, ob er vielleicht eine dritte Amtszeit anstreben wolle. Wenigstens hielt die Aussicht, dass er sich noch einmal aufstellen lassen könnte, seine Feinde auf Abstand.

Tatsächlich aber war er nicht auf eine weitere Amtszeit aus. Er würde sich nach Nashville zurückziehen. Nach Tennessee und in sein geliebtes Hermitage heimkehren.

Aber zuerst war da die Sache mit der Pistole.

Der gut gekleidete Unbekannte mit dem dichten schwarzen Bart war zwischen den Zuschauern hervorgetreten und richtete eine einschüssige, mit Messing beschlagene Waffe auf ihn. Als General hatte Jackson britische, spanische und indianische Armeen geschlagen. Als Duellant hatte er einmal jemanden im Namen der Ehre getötet. Er hatte vor niemandem Angst. Und gewiss nicht vor diesem Dummkopf, dessen bleiche Lippen genauso zitterten wie die Hand, die mit der Waffe zielte.

Der junge Mann drückte ab.

Der Hahn schnappte nach vorn.

Das Zündhütchen explodierte.

Ein Knall hallte von den Steinwänden der Rotunde wider. Aber kein Funke entzündete das Pulver im Lauf.

Ein Rohrkrepierer.

Der Angreifer wirkte bestürzt.

Jackson wusste, was geschehen war. Kalte, feuchte Luft. Er hatte genug Schlachten im Regen geschlagen und wusste, wie wichtig es war, das Pulver trocken zu halten.

Zorn ergriff ihn.

Er packte seinen Gehstock mit beiden Händen wie einen Speer und stürzte sich auf den Angreifer.

Der junge Mann warf die Waffe weg.

Eine zweite messingbeschlagene Pistole kam zum Vorschein, diesmal war die Mündung nur Zentimeter von Jacksons Brust entfernt.

Der Schütze drückte ab.

Wieder knallte das Zündhütchen, wieder blieb der Funke aus.

Ein zweiter … Versager.

Bevor Jackson dem Angreifer seinen Stock in den Bauch rammen konnte, packte ihn Woodbury am einen Arm, sein Marineminister am anderen. Ein Mann in Uniform stürzte sich auf den Schützen, und mehrere Kongressmitglieder taten es ihm gleich, darunter auch Davy Crockett aus Tennessee.

»Lassen Sie mich los«, schrie Jackson. »Lassen Sie mich zu ihm. Ich weiß, woher er kommt.«

Aber die beiden Männer lösten ihren Griff nicht.

Die Hände des Attentäters ragten wild um sich schlagend über ein Meer von Köpfen hinaus; dann wurde der Mann zu Boden geworfen.

»Lassen Sie mich los«, sagte Jackson erneut. »Ich kann selbst auf mich aufpassen.«

Polizei tauchte auf, und der Mann wurde auf die Füße gerissen. Crockett übergab ihn den Beamten mit den Worten: »Ich wollte einmal den schlimmsten Schurken auf dieser Welt sehen, und das habe ich jetzt.«

Der Schütze faselte etwas, er sei der König von England und werde mehr Geld haben, wenn Jackson erst tot sei.

»Wir müssen aufbrechen«, flüsterte Woodbury Jackson zu. »Dieser Mann ist offensichtlich geistesgestört.«

Diese Entschuldigung wollte Jackson nicht gelten lassen. »Darum geht es hier nicht. Es gab einen Plan, und dieser Mann war das Werkzeug.«

»Kommen Sie, Sir«, sagte sein Finanzminister und führte ihn in den nebligen Vormittag zu seiner wartenden Kutsche hinaus.

Jackson leistete keinen Widerstand mehr.

Aber seine Gedanken waren in Aufruhr. Er stimmte dem zu, was Richard Wilde, ein Kongressabgeordneter aus Georgia, ihm einmal gesagt hatte: In der Gerüchteküche sind hundert Zungen am Werk, die mindestens ebenso viele Geschichten erzählen. Nun, das hoffte er doch. Er hatte sich dem Attentäter ohne eine Spur von Furcht entgegengestellt. Selbst zwei Pistolen hatten ihn nicht eingeschüchtert. Jeder, der dabei gewesen war, würde seinen Mut bezeugen können.

Und – Gott, dem Allmächtigen, sei Dank! – die Vorsehung hatte ihn beschützt.

Offenbar schien er tatsächlich zu dem Schicksal bestimmt, den Ruhm des Landes zu mehren und weiter für die Sache des Volks einzutreten.

Er bestieg die Kutsche. Woodbury folgte ihm, und die Pferde trabten durch den Regen los. Ihm war nicht mehr kalt, und er fühlte sich nicht länger alt oder müde. Ein Gefühl von Kraft durchströmte ihn. Wie beim letzten Mal, vor zwei Jahren. Während eines Dampfschiffausflugs nach Fredericksburg. Ein geisteskranker ehemaliger Marineoffizier, den er entlassen hatte, hatte ihm das Gesicht blutig geschlagen und war damit für den ersten körperlichen Angriff auf einen amerikanischen Präsidenten verantwortlich. Hinterher hatte Jackson es abgelehnt, den Mann vor Gericht zu bringen, und sich auch der Mahnung seiner Berater widersetzt, sich ständig von einem militärischen Wächter begleiten zu lassen. Die Presse stellte ihn auch so schon als König dar, der im Weißen Haus Hof hielt. Er würde nicht noch mehr Wasser auf diese Mühle gießen.

Und jetzt hatte tatsächlich jemand versucht, ihn zu ermorden.

Auch dies war etwas noch nie Dagewesenes für einen amerikanischen Präsidenten.

Diese Handlung ließ eher an Europa und das alte Rom denken. Attentate galten normalerweise Despoten, Monarchen und Aristokraten, nicht vom Volk gewählten Staatenlenkern.

Er starrte Woodbury finster an. »Ich weiß, wer das hier befohlen hat. Diesen Leuten fehlt der Mut, sich mir selbst entgegenzustellen. Stattdessen schicken sie einen Geistesgestörten, der nach ihrer Pfeife tanzt.«

»Von wem sprechen Sie?«

»Von Verrätern.« Mehr sagte er nicht.

Und bald würde der Teufel los sein.

ERSTER TEIL

1

New York City

Samstag, 8. September, Gegenwart

18.13 Uhr

Ein einziger Fehler reichte Cotton Malone nicht.

Er machte gleich zwei.

Der erste Fehler bestand darin, dass er sich im vierzehnten Stock des Grand Hyatt Hotels befand. Seine alte Chefin Stephanie Nelle hatte ihn vor zwei Tagen per E-Mail darum gebeten. Sie müsse ihn Samstag in New York sehen. Offensichtlich ging es dabei um etwas, was sie nur persönlich besprechen konnten. Und offensichtlich war es wichtig. Er hatte trotzdem versucht, sie im Hauptquartier des Magellan Billet in Atlanta anzurufen, doch ihr Assistent hatte ihm mitgeteilt: »Sie war seit sechs Tagen nicht mehr im Büro und ist NK unterwegs.«

Er wusste, dass er ihn nicht zu fragen brauchte, wo sie sich befand.

NK. Nicht Kontaktieren.

Das bedeutete: Ruf mich nicht an, ich rufe dich an.

Er hatte das selbst schon gemacht – der Agent im Außendienst, der eigenständig entscheidet, wann er am besten Bericht erstattet. Für die Chefin des Magellan Billet war dieser Status allerdings ein wenig ungewöhnlich. Stephanie war verantwortlich für alle zwölf Geheimagenten des Dienstes. Sie hatte die Oberaufsicht. Wenn sie sich NK gemeldet hatte, bedeutete es, dass etwas ganz Außergewöhnliches ihre Aufmerksamkeit erregt hatte.

Malone und Cassiopeia Vitt hatten beschlossen, seine Reise mit einem Wochenendausflug nach New York zu verbinden. Sie wollten ins Theater gehen und anschließend ein Restaurant aufsuchen, sobald er herausgefunden hatte, weswegen Stephanie ihn bestellt hatte. Sie waren gestern von Kopenhagen hergeflogen und im St. Regis abgestiegen, das ein paar Straßenzüge nördlich des Grand Hyatt lag. Cassiopeia hatte das Hotel ausgewählt, und da sie auch zahlte, hatte er nicht protestiert. Außerdem war es schwer, Argumente gegen ein fürstliches Ambiente, eine atemberaubende Aussicht und eine Suite zu finden, die größer war als seine Wohnung in Dänemark.

Er hatte Stephanies E-Mail beantwortet und ihr mitgeteilt, wo er absteigen würde. Heute Morgen nach dem Frühstück hatte ihn am Empfang des St. Regis eine Schlüsselkarte des Grand Hyatt erwartet. Eine Zimmernummer und eine Notiz hatten beigelegen:

BITTE TRIFF DICH HEUTE ABEND UM EXAKT 18.15 UHR MIT MIR.

Über das Wort exakt hatte er sich gewundert, sich aber gesagt, dass seine ehemalige Chefin ein unheilbarer Fall von extremer Pingeligkeit war, was sie sowohl zu einer guten Organisatorin als auch zu einer Nervensäge machte. Aber er wusste ebenfalls, dass sie ihn nicht kontaktiert hätte, wenn es nicht wirklich wichtig wäre.

Er bemerkte das »Bitte nicht stören«-Schild, beachtete es aber nicht und steckte die Karte in den Schlitz.

Das rote Lämpchen am elektronischen Schloss der Tür wechselte jetzt zu Grün, und der Riegel ging auf.

Das Zimmer war geräumig und verfügte über ein Kingsize-Bett, auf dem dicke purpurrote Kissen lagen. Ein Eichenholzschreibtisch mit einem ergonomischen Bürostuhl bot einen Platz zum Arbeiten. Es war ein Eckzimmer, zwei Fenster gingen auf die 42nd Street hinaus, das andere bot einen Blick nach Westen auf die 5th Avenue. Die restliche Ausstattung entsprach dem, was von einem Hotel der Oberklasse mitten in Manhattan zu erwarten war.

Mit zwei Ausnahmen.

Sein Blick heftete sich auf die erste: eine Art merkwürdige Apparatur, die aus Aluminiumstreben bestand, die wie die Teile eines Metallbaukastens zusammengeschraubt waren. Sie stand vor einem der nach vorn hinausgehenden Fenster, links des Bettes, und war nach draußen ausgerichtet. Auf dem stabilen Metallgestell lag eine rechteckige Kiste, vielleicht sechzig Zentimeter breit und einen Meter lang. Auch sie war aus mattem Aluminium gefertigt mit zusammengeschraubten Seiten und befand sich mitten vor dem Fenster. Weitere Aluminiumschienen verankerten die Vorrichtung an der vorderen und hinteren Wand, dem Fußboden und der Decke.

Hatte Stephanie das gemeint, als sie die Sache wichtig genannt hatte?

Ein kurzer Lauf ragte vorn aus der Kiste heraus. Es schien unmöglich, ihr Inneres zu inspizieren, ohne die Seiten aufzuschrauben. Sowohl die Kiste als auch das Gestell waren mit Getriebezahnrädern bestückt; Ketten liefen am Unterbau entlang, als sei die ganze Vorrichtung dazu gedacht, sich zu bewegen.

Er griff nach der zweiten Ausnahme von der Normalität.

Ein Umschlag. Verschlossen. Mit seinem Namen darauf.

Er blickte auf seine Uhr. 18.17 Uhr.

Wo war Stephanie?

Draußen hörte er Polizeisirenen gellen.

Mit dem Umschlag in der Hand trat er zu einem der Fenster des Zimmers und blickte vierzehn Stockwerke hinunter. Auf der East 42nd Street fuhren keine Autos. Die Straße war abgeriegelt worden. Als er vor ein paar Minuten draußen angekommen war, war ihm die Polizei aufgefallen.

Etwas war los.

Er kannte den Ruf des Cipriani, das gegenüberlag. Er war schon einmal drinnen gewesen und erinnerte sich an die Marmorsäulen, die Intarsienböden und die Kristalllüster – es war eine ehemalige Bank, die im italienischen Renaissancestil erbtet wurde. Genau solch ein Ereignis schien an diesem Abend bevorzustehen, wichtig genug, um die Straße und die Bürgersteige abzuriegeln und die Anwesenheit eines halben Dutzends Vertreter der Elite New Yorks erforderlich zu machen, die vor dem eleganten Eingang standen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!