Die Welt von "Outlander" - Diana Gabaldon - E-Book
SONDERANGEBOT

Die Welt von "Outlander" E-Book

Diana Gabaldon

0,0
24,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 24,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

In dieser großformatigen und besonders hochwertig ausgestatteten Prachtausgabe, "Die Welt von Outlander", bietet Weltbestseller-Autorin Diana Gabaldon neues und einzigartiges Hintergrundmaterial zu ihren "Outlander"- Romanen und der Verfilmung. Alle Fans der großen Highland-Saga finden in diesem ultimativen Begleitbuch zur Serie: - vollständige Inhaltsangaben aller bisher erschienenen Bände der Outlander-Reihe sowie der Lord-John-Romane - einen Überblick über sämtliche Charaktere der Serie - einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehserie mit persönlichen - Fotos der Autorin vom Film-Set - Stammbäume, Karten und Lagepläne  - ein Glossar gälischer Begriffe - Hintergrundwissen über schottische Kräuterheilkunde und die - Küche des achtzehnten Jahrhunderts - einen persönlichen Einblick in Diana Gabaldons Schreibprozess "Die Welt von Outlander" – ein einzigartiger Guide mit Fakten, Hintergründen und Bildmaterial! 

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB

Seitenzahl: 1634

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Diana Gabaldon

Die Welt von »Outlander«

Das ultimative Begleitbuch zur Serie

Aus dem Englischen von Barbara Schnell

Knaur e-books

Über dieses Buch

In dieser großformatigen und besonders hochwertig ausgestatteten Prachtausgabe, Die Welt von Outlander, bietet Weltbestseller-Autorin Diana Gabaldon neues und einzigartiges Hintergrundmaterial zu ihren »Outlander«- Romanen und der Verfilmung. Alle Fans der großen Highland-Saga finden in diesem ultimativen Begleitbuch zur Serie:

• Vollständige Inhaltsangaben aller bisher erschienen Bände der Outlander-Reihe sowie der Lord-John-Romane• Einen chronologischen Überblick über die Serie und über sämtliche Charaktere• Einen Blick hinter die Kulissen der Fernsehserie und persönliche Fotos der Autorin vom Film-Set• Stammbäume, Karten und Lagepläne• Informationen zu Kleidung, Musik und besonderen Gerichten des 18. Jahrhunderts• Einen persönlichen Einblick in Diana Gabaldons Schreibprozess

Die Welt von Outlander – ein einzigartiger Guide mit Fakten, Hintergründen und Bildmaterial!

Inhaltsübersicht

WidmungDie Welt von »Outlander«EinleitungErster Teil – ChronologieChronologie Der Outlander-BücherZweiter Teil – InhaltsangabenFeuer und SteinDie geliehene ZeitFerne UferDer Ruf der TrommelDas flammende KreuzErster TeilZweiter TeilDritter TeilVierter TeilFünfter TeilSechster TeilSiebter TeilAchter TeilNeunter TeilEin Hauch von Schnee und AscheErster TeilZweiter TeilDritter TeilVierter TeilFünfter TeilSechster TeilSiebter TeilAchter TeilNeunter TeilZehnter TeilElfter TeilZwölfter TeilEpilogEcho der HoffnungEin Schatten von Verrat und LiebeTeil 1Teil 2Teil 3Teil 4Teil 5Teil 6Teil 7Teil 8Teil 9Die Lord-John-BücherDie Flammen der HölleDas Meer der LügenLord John und der magische PaktDie Sünde der BrüderLord John und der GeistersoldatLord John und der Usus der ArmeeDie Fackeln der FreiheitLord John und der Herr der ZombiesChronologische FußnoteLord Johns CharakterDritter Teil – Who is WhoABCDEFGHIJKLMNOPQRSTUVWXYZVierter Teil – Sex und GewaltPrügel, Auspeitschungen»Meinen sie nicht, das ist alles ein bisschen vergewaltigungslastig?«Fakten und ZahlenHistorische ÜberlieferungVergewaltigung zwischen MännernDie Ideolisierung der Vergewaltigung und die Individualität der ErfahrungenBlack Jack Randall – Eine Studie in SadismusBlack Jack Randall – Fragen und Antworten sowie zusätzliche AnmerkungenEpilogFünfter Teil – Historie und historische RomaneHistorie, historische Romane und die drei Stufen der LügeI. Die Fakten – oder: Was wirklich geschahII. Akten und Dokumente – oder: Die erste Stufe der LügeIII. Interpretation und Selektion – oder: Die zweite Stufe der LügeIV.: Das bewusste Einfügen von Erfindungen – oder: Die dritte Stufe der LügeWie war noch das Wort … Organisation?Romanzen in der LiteraturSechster Teil – Glossar der gälischen AusdrückeSiebter Teil – Schreiben und andere Spiele für das stille KämmerleinPsycho-SpieleDas »Ich fange mein Buch an, sobald …«-SpielDas »Ich habe ein schlechtes Gewissen, wenn ich schreibe«-SpielDas »Ich lösche ständig wieder etwas«-SpielEine Coda im 3/2-TaktEin Wort spricht Bände (Die Themen der Romane)RezepteAchter Teil – Hinter den KulissenBringt mir den Kopf von Ron MooreWie eine Adaption funktioniert: Logistik und TestikelSchauspieler und MagieMeine kurze Karriere als TV-SchauspielerinMeine kurze Karriere als TV-SchauspielerinFragen und AntwortenTerry DresbachWas mein Job istHexenprozessOberteileBear McCrearyDr. Claire MackayVon den Heiden der Highlands zu innovativer MedizinVon Beatons und DruidenpriesternVon der Verfolgung zur wissenschaftlichen AnerkennungVon der Vergangenheit in die ZukunftVon Magie und MedizinVon Talismanen, Lumpenbäumen und Lehm-MännchenAmerikas Schmelztiegel der KulturenWidersprüche im WeltkriegAntike AntibioseClaires Materia MedicaZu guter Letzt: ein RezeptTheresa Carle-SandersNeunter Teil – Skizzen und GrundrisseLallybroch – ParterreLallybroch – Erste EtageLallybroch – Zweite EtageLallybroch – Der HofFraser’s Ridge – Das Haupthaus (Original)Fraser’s Ridge – Haus und HofFraser’s Ridge – SiedlungAmerikanische Kolonien, ca. 1775Die britischen InselnPhiladelphiaDie Schlacht von CullodenDie Schlachten von Saratoga – Die Schlacht bei Freemans FarmDie Schlachten von Saratoga – Die Schlacht von Bemis HeightsDanksagungBildteil
[home]

Dieses Buch widme ich

 

Ronald D. Moore

Maril Davis

Terry Dresbach

Sam Heughan

Caitriona Balfe

Tobias Menzies

Ira Steven Behr

Anne Kenney

Matthew B. Roberts

Toni Graphia

 

sowie den anderen Schauspielern und dem Produktionsteam der TV-Serie Outlander, die mich auf dem jüngsten Abschnitt meiner Reise durch die Outlanderwelt begleiten.

[home]
[home]

Einleitung

Und was für ein langer, merkwürdiger Weg es bis jetzt gewesen ist …

Am 6. März 1988 habe ich angefangen, das zu schreiben, was am Ende Feuer und Stein geworden ist. (Das weiß ich, weil bei mir der Name jeder Datei das Datum enthält, an dem ich sie angelegt habe, und JAMIE.36 die älteste Datei ist, die ich habe.)[*]

Im Jahr 2000 erschien The Outlandish Companion (auf Deutsch unter dem Titel Der magische Steinkreis bei Blanvalet erschienen). Mein amerikanischer Verlag war äußerst skeptisch, ob es überhaupt einen Markt – geschweige denn die Notwendigkeit – für ein solches Buch gäbe, obwohl ich darauf beharrt habe, dass sich die Leser wirklich so sehr für die Welt der Highland-Saga interessieren, dass sie gern mehr über ihre Entstehung lesen würden und dass sie gern mehr über die Figuren und Schauplätze lesen würden, über Geschichte im Allgemeinen, über Schottland, die keltische Kultur und sogar über die Bibliographie der Referenzen, die ich für die ersten vier Romane benutzt hatte.

Am Ende habe ich die Veröffentlichung dieses Buches nur deshalb durchgesetzt, weil ich den Vertrag für Das flammende Kreuz allein unter der Bedingung unterschrieben habe, dass ich auch das Begleitbuch bekomme. So geschah es, ta-da, und alles war Friede, Freude, Eierkuchen – obwohl ich sagen muss, wenn Sie es schwierig finden, Feuer und Stein mit höchstens fünfundzwanzig Wörtern zu beschreiben[*], versuchen Sie einmal zu erklären, was in einem Sachbuch über eine unbeschreibliche Romanserie steht.[*]

Sei’s drum, die Leute mochten das Buch, und das war alles, worauf es ankam. Aber … ich habe ja auch weiter Romane geschrieben. Und nach Buch fünf haben die Leute angefangen zu fragen, ob es auch dazu eine Art »Sonderheft« mit Hintergrundinformationen wie zu den ersten vier Romanen geben würde. Diese spontane Nachfrage nahm mit jedem weiteren Buch zu, und so habe ich vor einigen Jahren angefangen, die Fortsetzung des Begleitbuchs zu schreiben. Gleichzeitig wurde mir klar, dass einige Teile des ersten Bandes eine Überarbeitung bzw. Aktualisierung vertragen könnten – schließlich gibt es dieses Buch seit über anderthalb Jahrzehnten, und seitdem hat sich vieles (besonders das Internet) verändert.

Das Buch, das Sie in der Hand haben, ist nun eine Kombination aus beidem: Es enthält die Inhaltsangaben und eine Chronologie der Outlander-Bücher und all ihrer Ableger, vier neue Essays zu Themen, die nicht an Wichtigkeit eingebüßt haben, und einen brandneuen Teil über die TV-Verfilmung und wie es dazu gekommen ist.[*] Ich habe zwar den Großteil selbst geschrieben, konnte aber auf die Hilfe mehrerer anderer talentierter Menschen zurückgreifen, die Artikel über ihre Spezialgebiete beigesteuert haben (Terry Dresbach, Kostümdesignerin der TV-Serie; Theresa Carle-Sanders, Autorin des Outlander-Kochbuchs; Bear McCreary, Soundtrack-Komponist, und Dr. Claire MacKay, die der Produktion als Kräuter-Expertin zur Seite gestanden hat) bzw. sich mit der Zusammenstellung diverser Listen abgeplagt haben (meine unersetzliche Assistentin Susan Pittman-Butler, die die Liste der Charaktere zusammengetragen und die monströse Bibliographie bei LibraryThing erstellt hat), ganz zu schweigen von unserer wunderbaren U. S.-Layouterin Virginia Norey, die den Großteil der Illustrationen tatsächlich irgendwie im Buch untergebracht hat (ich hatte wirklich viele …), von Barbara Schnell, die mir ihre großartigen Fotos aus Schottland und Deutschland zur Verfügung gestellt hat, und den Kartenzeichnern James Sinclair und Daniel Lynch.

Die allgemeine Struktur dieses Buches ähnelt der des ersten Bandes mit detaillierten Inhaltsangaben, einer Liste der Figuren, Essays und jeder Menge hochgradig rechthaberischer Texte aus der Feder meiner Wenigkeit.[*] Allerdings gibt es keine Anhänge mehr, da sie im ersten Buch anscheinend kaum Beachtung gefunden haben und ich (dank des Wunders der sozialen Medien) die Leser gefragt habe, was sie in diesem Buch besonders gern sehen würden. Daher die Landkarten und Grundrisse und einige andere interessante Kleinigkeiten.

Mein Mann hat einmal über das erste Begleitbuch gesagt, es wäre »super Lektüre fürs stille Örtchen – man kann es einfach irgendwo aufschlagen«, und ich hoffe, dass Sie diesen zweiten Band ähnlich praktisch finden werden.

Le meas agus[*]

 

Diana Gabaldon

[home]

Erster Teil

Chronologie

Chronologie Der Outlander-Bücher

Die Outlander-Bücher umfassen drei Arten von Erzählungen:

 

Die enormen Wälzer, die in kein erkennbares (oder jedes bekannte) Genre passen.

 

Die kürzeren, nicht ganz so unbeschreiblichen Romane, die mehr oder weniger historische Krimis sind (auch wenn es darin außerdem um Schlachten, Aale und nicht ganz konventionelle Sexpraktiken geht).

 

Und:

 

Die Beulen, kurze (oder kürzere) Texte, die irgendwo in die Handlung der Romane gehören, ähnlich wie ein sich windendes Beutetier, das von einer Schlange verschluckt wurde. Diese befassen sich häufig – aber nicht ausschließlich – mit Nebenfiguren, sind Vorgeschichte oder Fortsetzung und/ oder füllen eine Lücke in der ursprünglichen Handlung.

 

Also. Die meisten der kürzeren Romane haben ihren Platz in einer großen Lücke, die in der Mitte von Ferne Ufer geblieben ist, in der Zeit von 1756 bis 1761. Auch einige der Beulen gehören in diesen Zeitraum, andere nicht.

Um den Lesern die Orientierung zu erleichtern, folgt an dieser Stelle eine detaillierte Chronologie der einzelnen Elemente im Rahmen der Handlung. Allerdings möchte ich anmerken, dass die kürzeren Romane und die Kurzgeschichten alle so angelegt sind, dass man sie für sich lesen kann, ohne ihren Zusammenhang untereinander oder im Gefüge der enormen Wälzer zu berücksichtigen – falls Sie in der Stimmung für eine leichte literarische Zwischenmahlzeit sind statt des Neun-Gänge-Menüs mit passendem Wein und Dessert-Buffet.

 

Unschuldsengel (Kurzgeschichte) – Diese nachträglich [in der Anthologie Königin im Exil] veröffentlichte Kurzgeschichte entführt die Leser nach Frankreich, wohin sich Jamie vor den Nachstellungen Jonathan Randalls geflüchtet hat und wo er gemeinsam mit seinem besten Freund Ian als Söldner dient. (1740)

 

Feuer und Stein (Roman) – Wenn Sie die Serie noch gar nicht kennen, schlage ich vor, mit diesem Buch anzufangen. Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob es etwas für Sie ist, schlagen Sie das Buch irgendwo auf und lesen Sie drei Seiten; wenn Sie es wieder weglegen können, bekommen Sie von mir einen Dollar. (1946/1743)

 

Feuer und Stein (Graphic Novel) – Einen etwas anderen Blickwinkel auf die Ereignisse zu Beginn der Saga eröffnet die Graphic Novel, die die Geschichte in Han Nguyens wunderschönen Illustrationen aus Jamies und Murtaghs Sicht erzählt. (1743)

 

Die geliehene Zeit (Roman) – Es fängt nicht da an, wo Sie glauben, dass es anfangen wird. Und es endet auch nicht so, wie Sie glauben. Lesen Sie einfach; alles wird gut. (1968/1744-1746)

 

Ferne Ufer (Roman) – Dieses Buch bekam von Entertainment Weekly einen Preis für den besten Anfang verliehen (damit Sie jetzt nicht Ihr Buch suchen müssen; der Satz lautet: »Er war tot. Allerdings pochte es schmerzhaft in seiner Nase, was ihm unter den Umständen seltsam erschien.«). Wenn Sie die Serie der Reihe nach lesen, sollten Sie dieses Buch lesen, ehe Sie die kürzeren Erzählungen angehen. (1968/1746-1767)

 

Die Hand des Teufels (Kurzgeschichtensammlung): Die Flammen der Hölle – Um die Verwirrung noch etwas zu vergrößern, haben wir es bei Die Hand des Teufels mit einem Buch zu tun, das drei Kurzgeschichten enthält. Die erste – Die Flammen der Hölle – spielt 1757 in London und handelt von einem rothaarigen Mann, der sich mit einer dringenden Bitte um Hilfe an Lord John wendet und kurz darauf vor seinen Augen stirbt.

 

Das Meer der Lügen (Roman) – Historischer Krimi, der 1758 in London spielt, von Blut und anderen, noch unappetitlicheren Substanzen trieft und in dem Lord John (in rascher Folge) Bekanntschaft mit einem Kammerdiener, einem Verräter, einem Apotheker mit einem sicheren Heilmittel für die Syphilis, einem anmaßenden Deutschen und einem skrupellosen reichen Kaufmann schließt.

 

Die Hand des Teufels (Kurzgeschichtensammlung): Der magische Pakt – Geschichte Nummer zwei, in der wir Lord John 1757 in Deutschland begegnen, wo ihn beunruhigende Träume von Jamie Fraser heimsuchen, wo ihm beunruhigende Begegnungen mit sächsischen Prinzessinnen und Nachtmahren widerfahren und ein verstörendes Zusammentreffen mit einem hünenhaften blonden Grafen aus Hannover.

 

Die Sünde der Brüder (Roman) – Der zweite Roman um Lord John (in dem allerdings auch Jamie Fraser vorkommt) handelt 1758, befasst sich mit einem zwanzig Jahre alten Familienskandal und konfrontiert Lord John mit explodierenden Kanonen und noch explosiveren Emotionen.

 

Die Hand des Teufels (Kurzgeschichtensammlung): Der Geistersoldat – Geschichte Nummer drei spielt 1758 in London, wo Lord John vor Gericht Rede und Antwort über die erwähnte explodierte Kanone stehen muss und begreift, dass es auf der Welt Dinge gibt, die gefährlicher sind als Schießpulver.

 

Zeit der Stürme (Kurzgeschichtensammlung): Lord John und der Usus der Armee – Eine Kurzgeschichte, in der Seine Lordschaft 1759 in London einem Zitteraal zu nahe kommt und sich in der Schlacht um Quebec wiederfindet. Er hat einfach ein Händchen für solche Dinge.

 

Die Fackeln der Freiheit (Roman). Dieses Buch spielt 1760 im Lake District, in London und in Irland. Eine Art Hybrid-Roman, der zu gleichen Teilen von Jamie Fraser und Lord John handelt. Aus ihren unterschiedlichen Perspektiven erzählen sie eine Geschichte über Politik und Korruption, Mord und Opiumträume, Pferde und uneheliche Söhne.

 

Zeit der Stürme (Kurzgeschichtensammlung): Lord John und der Herr der Zombies – 1761 erteilt man Lord John auf Jamaika das Kommando über ein Bataillon, um einen Sklavenaufstand zu beenden. Er entwickelt bisher ungeahnte Sympathien für Schlangen, Küchenschaben und Zombies.

 

Der Ruf der Trommel (Roman) – Dieses Buch beginnt 1767 in der Neuen Welt, wo Jamie und Claire in den Bergen von North Carolina Fuß fassen … und ihre Tochter Brianna reichlich Unerwartetes erlebt, als ein unheilvoller Zeitungsausschnitt sie dazu bringt, sich auf die Suche nach ihren Eltern zu machen. (1969-1971/1767-1770)

 

Das flammende Kreuz (Roman) – Dieses Buch spielt vor dem historischen Hintergrund des Regulatorenkriegs in North Carolina, der eine Art Generalprobe für die bevorstehende Revolution war – und in welchem Jamie Fraser zum Rebellen wider Willen wird, seine Frau Claire zur Kräuterheilerin avanciert und sich ihr Enkel Jeremiah mit Kirschlikör betrinkt. Auf Briannas Ehemann wartet ein deutlich schlimmeres Schicksal, aber das verrate ich hier nicht. Dieses Buch hat mehrere Preise für den »Besten Schluss-Satz« gewonnen, aber den verrate ich hier auch nicht. (1770-1772)

 

Ein Hauch von Schnee und Asche (Roman) – Gewinner der »Corine 2006« für den besten Roman sowie eines »Quill Awards« (dieses Buch hat Romane von George R. R. Martin und Stephen King aus dem Rennen geschlagen, was ich sehr amüsant fand). Jedes der Bücher hat eine innere »Form«, die ich beim Schreiben vor mir sehe. Dies hier sieht aus wie die Hokusai-Zeichnung mit dem Titel »Die große Welle von Kanagawa«. Nicht ein Tsunami – sondern zwei. (1979/1773-1776)

 

Echo der Hoffnung (Roman) – Dieses Buch spielt in Amerika, London, Kanada und Schottland. Die Illustration auf dem Titel dieses Buches spiegelt seine innere Form wider: Es ist ein Krähenfuß, ein althergebrachter militärischer Ausrüstungsgegenstand, der schon in der Antike gegen angreifende Elefanten benutzt wurde und heute noch von der Highway-Polizei eingesetzt wird, um Fluchtfahrzeuge aufzuhalten. Ein solcher Krähenfuß hat vier spitze Enden, genau wie dieses Buch: Jamie und Claire, Roger und Brianna (und Familie), Lord John und William und schließlich Ian junior. Sein Knotenpunkt ist die amerikanische Revolution. (1980/1777-1778)

 

Zeit der Stürme: Die Stille des Herzens (Kurzgeschichte) – Diese Geschichte spielt 1778 zum Großteil in Paris und handelt von Michael Murray (Ians älterem Bruder), Joan MacKimmie (Marsalis jüngerer Schwester), dem Comte St. Germain (also doch nicht tot), Mutter Hildegarde und einigen anderen alten Bekannten.

 

Ein Schatten von Verrat und Liebe (Roman) – Band acht der Highland-Saga setzt die Handlung an den brisanten Punkten fort, an denen Echo der Hoffnung im Sommer 1778 und im Herbst 1980 endete.

 

Zeit der Stürme: Wie ein Blatt im Wind (Kurzgeschichte) – Diese Geschichte spielt (zum Großteil) 1941-43 und handelt davon, was tatsächlich aus Roger MacKenzies Eltern geworden ist.

 

Also, vergessen Sie nicht …

Sie können die kürzeren Romane und Erzählungen in jeder beliebigen Reihenfolge lesen. Ich würde Ihnen aber empfehlen, die enormen Wälzer der Reihe nach zu lesen.

[home]

Zweiter Teil

Inhaltsangaben

Die folgenden Inhaltsangaben sind für jene Leser gedacht, die mir Fragen schreiben wie: »Wer war noch gleich Archie Hayes?« oder: »Ich erinnere mich nicht mehr genau, wie sie von Falkirk zum Haus des Herzogs gekommen sind, könnten Sie mir das noch einmal erklären?« – sowie einen ganzen Haufen anderer Fragen, die man eigentlich leicht beantworten kann, wenn man die Bücher vor der Nase hat. Aber wer hat schon in diesen hektischen, modernen Zeiten die Muße, sich ganz gemütlich durch anderthalb Millionen gedruckter Worte zu blättern? Ich jedenfalls nicht, das sage ich Ihnen.

Dies also für all jene, die ihre Bücher verliehen haben und nicht zur Bücherei fahren möchten, um ein Detail der Handlung oder den Namen einer Figur nachzuschlagen, oder für diejenigen, die einfach nur ihr Gedächtnis auffrischen möchten …

Feuer und Stein

Es ist 1946, die schottischen Highlands stehen in voller Blüte, und Claire Randall, eine Engländerin und ehemalige Armeekrankenschwester, ist nach Schottland gekommen, um hier mit ihrem Ehemann Frank, von dem sie durch den Krieg getrennt wurde, die zweiten Flitterwochen zu verbringen.

Zwar teilt sie Franks Leidenschaft für Ahnenkunde nicht, doch sie freut sich darauf, einen neuen Zweig am Stammbaum der Familie zu beginnen. Unterdessen verbringt sie ihre Freizeit damit, die Gegend zu erkunden und ihrem Interesse an der Pflanzenkunde nachzugehen. Bei einem dieser Ausflüge entdeckt sie einen urzeitlichen Steinkreis – der dadurch noch interessanter wird, dass Frank zu Ohren gekommen ist, dass eine Gruppe von Frauen aus dem Ort diesen Kreis immer noch benutzt, um dort das »Brauchtum der Alten« zu pflegen.

In der Dämmerung des Beltanefestes – am ersten Mai – schleichen Claire und Frank zu dem Kreis hinauf, um zu beobachten, wie die Frauen tanzen und singen, um die Sonne herbeizurufen. Das Paar stiehlt sich unentdeckt wieder davon, doch später kehrt Claire zu dem Kreis zurück, um einen genaueren Blick auf eine ungewöhnliche Pflanze zu werfen, die sie dort gesehen hat.

Sie berührt einen der aufrechten Steine und wird von einem plötzlichen Strudel aus Lärm und Chaos erfasst. Orientierungslos und halb ohnmächtig findet sie sich außerhalb des Kreises auf dem Hügel wieder und bahnt sich langsam ihren Weg nach unten – um an seinem Fuß auf etwas zu stoßen, was sie für Dreharbeiten zu einem Film hält; einen Schinken über den Prinzen in der Heide, in dem mit Kilts bekleidete Schotten von rotberockten englischen Soldaten verfolgt werden.

Vorsichtig umrundet Claire die Szene, um das Bild nicht zu verderben, und stößt auf ihrem Weg durch den Wald auf einen Mann in der Aufmachung eines englischen Soldaten aus dem achtzehnten Jahrhundert. Das verstört sie jedoch nicht annähernd so sehr wie die verblüffende Ähnlichkeit des Mannes mit ihrem Ehemann Frank.

Die Ähnlichkeit ist schnell erklärt: Der Mann ist nämlich Franks Vorfahr, der berüchtigte »Black Jack« Randall, von dem Frank ihr schon oft erzählt hat. Ungeachtet der großen äußerlichen Ähnlichkeit mit seinem Nachkommen verfügt Jack Randall unglücklicherweise aber nicht über denselben Charakter – der Randall vergangener Tage ist nicht etwa ein kultivierter Geschichtsprofessor, sondern ein perverser bisexueller Sadist.

Claire wird durch einen der Schotten, die sie anfangs gesehen hat, aus Black Jacks Klauen befreit. Dieser bringt sie zu der Kate, wo seine Begleiter versteckt liegen und auf die Dunkelheit warten, um zu fliehen. Einer der Männer ist verletzt, und Claire kümmert sich – so gut sie kann – um seine Wunde, während sie versucht zu akzeptieren, wo – und und in welcher Zeit – sie sich allem Anschein nach befindet.

Da ihnen nicht nur Claires seltsame – weil spärliche – Kleidung bedenklich erscheint, sondern auch die merkwürdige Tatsache, dass sie überhaupt da ist – englische Damen kommen 1743 in den Highlands einfach nicht vor –, beschließen die Schotten, sie mitzunehmen, als sie im Schutz der Dunkelheit ihre Zelte abbrechen.

Claire bemerkt dazu: »Der Rest des Weges verstrich ereignislos, wenn man es denn als ereignislos bezeichnet, mitten in der Nacht fünfzehn Meilen über Stock und Stein zu reiten, häufig ohne den Luxus einer Straße, in Begleitung einer Gruppe bis an die Zähne bewaffneter Männer in Kilts und schließlich auf einem Pferd mit einem Verletzten. Immerhin wurden wir nicht von Straßenräubern angegriffen, wir begegneten keinem Raubtier, und es regnete nicht. Gemessen an dem Standard, an den ich mich allmählich gewöhnte, war es sogar ziemlich langweilig.«

Als sie im Morgengrauen im Schloss Leoch, dem Stammsitz des MacKenzie-Clans, eintrifft, begegnet Claire Colum, dem MacKenzie. Dieser ist ein eleganter Mann, der durch eine schreckliche Erbkrankheit missgebildet ist, und er zeigt sich fasziniert und argwöhnisch zugleich. Er kann sich nicht vorstellen, warum sich eine Engländerin auf Wanderschaft in den Highlands befinden sollte, und gibt sich gar nicht erst den Anschein, als glaube er Claires fadenscheinige Geschichte, sie sei unter die Räuber gefallen. Da er nicht weiß, wer sie ist oder was sie vorhat, macht er kein Hehl daraus, dass er sie vorerst als Gast dazubehalten gedenkt – freiwillig oder nicht.

Während sie Pläne für ihre Flucht und die Rückkehr zu dem Steinkreis schmiedet, lernt Claire den jungen Mann, dessen Wunde sie verbunden hatte, näher kennen, ein Clanmitglied namens Jamie, den sie zunächst für einen Stallknecht der Burg hält.

Sie entdeckt ihren Irrtum: In Wirklichkeit ist Jamie der Neffe Colums und seines Bruders Dougal (der das militärische Oberhaupt des Clans ist und die Männer anstelle seines verkrüppelten Bruders in den Kampf führt), obwohl sein Vater dem Fraser-Clan angehörte. Außerdem ist er ein Geächteter, den die Engländer aufgrund einer Reihe von Straftaten suchen, die von Diebstahl bis hin zu einem nicht genauer spezifizierten Delikt namens »Obstruktion« reicht – Straftaten, denen er das Netz von Narben verdankt, die sein Rücken beim Auspeitschen davongetragen hat.

Die Beziehungen zwischen den Onkeln und ihrem Neffen scheinen seltsam angespannt, und der Grund dafür wird in der Folge einer Zusammenkunft des Clans deutlich, in deren Verlauf Colum einen Treueid von Jamie verlangt – den dieser nicht leistet. Colum hat einen Sohn, Hamish, acht Jahre alt, so erklärt Jamie Claire. Falls Colum sterben sollte, bevor der kleine Hamish alt genug ist, den Clan anzuführen – was angesichts seiner Krankheit sehr wahrscheinlich ist –, wer erbt dann sein Amt?

Dougal liegt als Kandidat auf der Hand, doch es gibt Stimmen im Clan, die ihn zwar für einen fähigen Soldaten halten, dem jedoch der kühle Kopf und die Intelligenz fehlen, die ein Anführer haben sollte. Hamish ist eindeutig zu jung – doch es gibt noch einen Kandidaten: Jamie. Jamie selbst bekundet nicht den geringsten Wunsch, den Platz des Oberhauptes einzunehmen, doch Colum und Dougal sind sich nicht so sicher, ob seine Ablehnung aufrichtig ist, und sie sind darauf vorbereitet, notfalls sogar tödliche Maßnahmen zu ergreifen, um jeden Vorstoß seinerseits zu verhindern.

Unterdessen sind Claires Versuche, aus dem Schloss zu entkommen, zweimal gescheitert, daher ist sie hocherfreut, als Dougal verkündet, dass er vorhat, sie mitzunehmen, wenn er aufbricht, um im Distrikt die Pacht einzutreiben. Er hat die Absicht, sie zum Hauptmann der englischen Garnison zu bringen, der entweder in der Lage sein sollte, ihre Anwesenheit zu enträtseln, oder sie in seine Obhut nehmen könnte. Oder beides.

Claire ist davon sehr angetan, denn sie ist sich sicher, dass sie den englischen Hauptmann überreden kann, sie zu dem Steinkreis zu schicken, von wo aus sie vielleicht in ihre eigene Zeit zurückgelangen kann. Ihre Hoffnungen verfliegen abrupt, als sie entdeckt, dass der Hauptmann der Garnison Jack Randall heißt.

Jack Randall dagegen ist hocherfreut, Claire wiederzusehen, und fest entschlossen herauszufinden, wer und was sie ist. Als Engländerin reist man einfach nicht in die Highlands; wenn sie sich also allein hier aufhält, muss sie zweifellos eine Spionin sein – doch für wen und warum? Seine Verhörmethoden sind alles andere als sanft, und selbst Dougal MacKenzie ist angewidert. Er weigert sich, Claire in der Obhut des Hauptmanns zurückzulassen, und nimmt sie mit. Nach einer Denkpause teilt er ihr mit, dass er einen Plan gefasst hat: Der Hauptmann hat zwar die Verfügungsgewalt über englische Staatsbürger, kann aber keine Schottin ohne rechtliche Formalitäten in ihrem eigenen Land festnehmen. Also, so verkündet Dougal triumphierend, wird er eine Schottin aus ihr machen; sie muss ohne Aufschub seinen Neffen Jamie heiraten.

Da diese Vorstellung Claire fast ebenso entsetzt wie das Betragen des Hauptmanns, wehrt sie sich aus Leibeskräften dagegen, doch ihr fällt keine Alternative ein. In der Überzeugung, dass sie zumindest bessere Fluchtchancen haben wird, wenn sie Jamie heiratet, willigt sie ein, und ihr Entsetzen weicht dem Erstaunen über die vollkommene Unerfahrenheit ihres Bräutigams:

»Stört es dich, dass ich nicht mehr unberührt bin?« Er zögerte einen Moment, ehe er antwortete. »Nein«, sagte er langsam, »solange es dich nicht stört, dass ich es bin.« Er grinste, weil mir der Mund offen stehen geblieben war, und wandte sich wieder zur Tür. »Ich finde, wir sollten beide wissen, was wir tun«, sagte er. Die Tür schloss sich leise hinter ihm; die Brautwerbung war eindeutig vorbei.

Doch es bietet sich keine unmittelbare Gelegenheit zur Flucht, und Claire ist verpflichtet, ihre Eheschließung mit Jamie zu vollziehen – gemäß Dougals unumstößlicher Order. Dougal, so scheint es, schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe: Einerseits reichen seine humanitären Instinkte zwar so weit, dass er Claire von Randall fernhält (und sie erfüllt ihn immer noch mit so viel Neugier, dass er selbst herausfinden möchte, was sie in Schottland treibt), doch sein Hauptmotiv ist es, jede Möglichkeit zu unterbinden, dass sein Neffe den Häuptlingssitz des MacKenzie-Clans erlangt – denn der Clan wird Jamie niemals akzeptieren, wenn er mit einer Engländerin verheiratet ist.

Da sie begreift, dass Jamie genauso in Bedrängnis ist wie sie selbst, fügt sich Claire in das Unausweichliche – und stellt fest, dass ihr neuer junger Ehemann ihr sehr ans Herz zu wachsen beginnt. Viel zu sehr, denn sie hat immer noch vor, so bald wie möglich zu fliehen und zu Frank zurückzukehren.

Bald bekommt sie ihre Gelegenheit und stiehlt sich davon, während Jamie anderweitig beschäftigt ist. Doch ihr Versuch schlägt fehl, als sie erneut in die Hände des beutegierigen Jack Randall fällt und nach Fort William in sein Allerheiligstes gebracht wird, wo sie mehr über die Hobbys des Hauptmanns herausfindet, als ihr lieb ist. Diesmal wird sie von Jamie gerettet, der mit ihr aus dem Fort entkommt, während die anderen Schotten für ein Ablenkungsmanöver sorgen, indem sie das Pulvermagazin in die Luft jagen.

Im Lauf der wütenden Konfrontation, die auf ihre Flucht folgt, erfährt Claire, dass Jamies Antipathien gegenüber dem Hauptmann noch andere Hintergründe haben als nur sein Verhalten in jüngster Vergangenheit. Sie weiß bereits, dass die Narben auf Jamies Rücken von Randall stammen, der den jungen Schotten einige Jahre zuvor festgenommen hatte. Jetzt erfährt sie, dass Jamie die boshaften Peitschenhiebe seiner Weigerung verdankt, sich dem Hauptmann körperlich hinzugeben. Dieser befriedigt seine Neigungen mit den Opfern, die am leichtesten verfügbar sind: den schottischen Gefangenen in seiner Gewalt, für die es keine Zuflucht und kein Entkommen gibt.

Claire kehrt gezwungenermaßen nach Leoch zurück. Zwar gibt sie die Suche nach einem Rückweg zu den Steinen – und zu Frank – nicht auf, doch sie wird sich zunehmend bewusst, wie schmerzhaft eine solche Rückkehr wäre, die sie von der Seite des Mannes reißen würde, den sie zu lieben begonnen hat.

Für eine kleine Schwierigkeit zeichnet sich jedoch Hoffnung ab: Colum – der sich jetzt in Sicherheit wiegt, dass sein Neffe keine Bedrohung für die Häuptlingswürde seines Sohnes Hamish darstellt – bietet an, sich beim Herzog von Sandringham für Jamie zu verwenden, einem englischen Adeligen, mit dem er bekannt ist. Vielleicht, so Colum, kann man den Herzog dazu bewegen, von der Krone eine Begnadigung für Jamie zu erwirken, um seiner fortwährenden Gefährdung durch seine Ächtung ein Ende zu setzen.

Man arrangiert, dass Jamie und Dougal den Herzog auf einen Jagdausflug begleiten, wo man vielleicht die heiklen Verhandlungen bezüglich einer Begnadigung abwickeln kann.

Wie Jamie ironisch zu Claire meint: »Es geht mir zwar gegen den Strich, für etwas begnadigt zu werden, das ich gar nicht getan habe, aber es ist besser, als gehängt zu werden.«

Unterdessen hat sich Claire mit der Ehefrau des örtlichen Staatsanwaltes angefreundet, einer Frau namens Geillis Duncan, die genau wie sie viel über Kräuter und Heilkunst weiß. Doch bei einem Abendessen zu Ehren des Herzogs, der inzwischen eingetroffen ist, stirbt der Staatsanwalt – wahrscheinlich durch Gift.

Die Gerüchte breiten sich wie ein Strohfeuer aus, das von Hysterie und Aberglaube genährt wird, und in Jamies Abwesenheit sieht sich Claire gemeinsam mit Geillis Duncan der Hexerei angeklagt. Am Rand des Abgrundes entdeckt Claire Geillis’ Geheimnis – sie ist schwanger, und zwar eindeutig nicht von ihrem verstorbenen Ehemann, der impotent war. Sie ist tatsächlich eine Giftmischerin – wenn auch keine Hexe –, erweist sich aber auch als gute Freundin, denn sie vollführt ein Ablenkungsmanöver, das es Jamie ermöglicht, Claire zu retten.

Jamie und Claire fliehen zu Pferd aus der Umgebung des Schlosses, doch als sie in sicherer Entfernung sind, stellt er sie zur Rede: Er wird sie immer lieben und unter allen Umständen zu ihr stehen, doch um seines Seelenfriedens willen muss er es wissen – ist sie eine Hexe?

Nach allem, was sie gerade durchgemacht hat, wird Claire von Hysterie erfasst. Sie sagt ihm, dass es noch viel schlimmer ist, und gesteht ihm die Wahrheit. Sie erklärt ihm, was es mit den Steinen auf sich hat – und mit Frank. Jamie, der ihr ganz klar nicht glaubt, aber über ihren offensichtlichen Gefühlsaufruhr erschüttert ist, führt sie durch die Highlands zu dem Steinkreis. Was dort geschieht, beweist, dass ihre Geschichte wahr ist, und er sagt ihr, dass sie ihre Wahl treffen muss – bei ihm zu bleiben oder zu ihrem Ehemann in der Zukunft zurückzukehren. Dann lässt er sie allein bei den Steinen zurück, damit sie sich entscheiden kann.

Straße nach Lallybroch

Nachdem sie sich fast einen ganzen Nachmittag gequält hat, erhebt sie sich schließlich, geht langsam auf den gespaltenen Stein zu, der ihr Rückweg in ihre eigene Zeit ist – und befindet sich plötzlich im Laufschritt unterwegs in die andere Richtung, stolpert und fällt den Hügel hinunter, denn ihr Körper hat entschieden, was ihr Verstand nicht entscheiden kann, und läuft auf Jamie zu.

Wieder vereint, fragt Claire:

»Glaubst du mir wirklich, Jamie?«

Er seufzte und lächelte reumütig auf mich hinunter. »Aye, ich glaube dir, Sassenach. Aber es wäre um einiges leichter gewesen, wenn du einfach nur Hexe wärst.«

Jetzt, wo die Dinge zwischen ihnen geklärt sind, ziehen sie durch die Highlands nach Lallybroch, wo Jamie zu Hause ist und sie von seiner restlichen Familie herzlich aufgenommen werden, seiner Schwester Jenny mit ihrem Ehemann Ian und ihrem Sohn, dem kleinen Jamie. Doch ihre Idylle ist nicht von langer Dauer; die örtliche Patrouille, eine Art inoffizielle, von den Engländern finanzierte Polizeitruppe, lauert Jamie auf, um ihn seinen Feinden auszuliefern.

Mit Hilfe von Jamies Patenonkel Murtagh macht Claire sich auf, um ihn zu retten. Jamie ist der Patrouille entkommen, so erfährt sie, doch jetzt ist er irgendwo in den Highlands unterwegs. Nach Lallybroch kann er auf keinen Fall zurück, denn das Anwesen steht unter Beobachtung. Wie aber findet man einen Mann, der sich überall in einer trostlosen Landschaft aufhalten könnte?

Murtagh und Claire schlagen sich nach Norden durch, weil sie glauben, dass Jamie vielleicht nach Beauly unterwegs ist, wo sein Großvater väterlicherseits, Simon, Lord Lovat, ihm möglicherweise Hilfe anbietet. Doch bevor sie Beauly erreichen, begegnen sie jemand anders – Dougal MacKenzie, der katastrophale Nachrichten mitbringt: Jamie ist gefangen genommen, vor Gericht gestellt und zum Tod durch den Strang verurteilt worden. Man hat ihn in das Gefängnis von Wentworth in Grenznähe geschickt, wo die Exekution stattfinden soll.

Dougal beharrt darauf, dass es nicht möglich ist, Jamie zu befreien. Stattdessen verspricht er – selbst seit kurzem Witwer –, sich um Claire zu kümmern, und macht ihr einen Heiratsantrag. Augenblicklich wird Claire eine Reihe von Tatsachen klar: Jamies Erbschaftsbedingungen sehen es vor, dass eine Frau Besitzerin von Lallybroch werden kann. Wird Jamie hingerichtet, gehört Lallybroch ihr – oder demjenigen, der sie heiratet.

Im Lauf der folgenden Konfrontation mit Dougal findet Claire bestätigt, was sie schon längst vermutet hat: Der kleine Hamish ist nicht Colums Sohn – aufgrund seiner Krankheit ist Colum unfruchtbar und außerdem so gut wie impotent. Dougal hat Hamish als Akt der Loyalität gegenüber dem geliebten Bruder gezeugt, um Colum einen Erben zu schenken.

Dieses Tête-à-tête wird durch Murtagh unterbrochen, der die beiden mit Hilfe seiner Pistolen höflich daran erinnert, dass sie Dringenderes zu erledigen haben, nämlich nach Wentworth zu gelangen, solange Jamie noch am Leben und damit zu retten ist. Unter Zwang überlässt Dougal ihnen Geld und eine Handvoll Männer – und eine überraschende Nachricht.

Geillis Duncan, so erzählt er Claire, ist tatsächlich nach der Geburt ihres Kindes – dessen Vater ebenfalls Dougal ist – als Hexe verbrannt worden. Doch bevor man sie zum Scheiterhaufen führte, vertraute sie Dougal eine Mitteilung für Claire an, sollte er sie jemals wiedersehen. Die Nachricht, die er wörtlich wiederholen sollte: »Sag ihr, ich glaube, dass es möglich ist, aber ich weiß es nicht.« Diesen Satz und vier Zahlen: eins, neun, sechs und acht.

Claire, Murtagh und ihre Begleiter begeben sich sofort auf den langen Ritt nach Wentworth, so dass Claire Zeit hat, über die Bedeutung von Geillis’ Mitteilung nachzugrübeln – Geillis musste gemeint haben, dass sie selbst es für möglich hielt, durch die Steine in Claires eigene Zeit zurückzukehren. Und die Zahlen?

»Sie hatte sie ihm einzeln gesagt, weil ihr die Geheimhaltung so sehr in Fleisch und Blut übergegangen war, aber eigentlich bildeten sie alle eine Zahl. Eins, neun, sechs, acht. Neunzehnhundertachtundsechzig. Das Jahr, in dem sie in die Vergangenheit verschwunden war.«

Nach ihrer Ankunft in Wentworth mogelt sich Claire am Vorabend der Hinrichtung in das Gefängnis, wo sie nach Jamie sucht – und ihn im Verlies findet, wo er Jack Randall ausgeliefert ist. Weil er sich nicht in der Position befindet, seine Neigung voll auszuleben, muss sich Randall mit einem Maß an Brutalität zufriedengeben, das kommentarlos durchgeht – Prellungen und Knochenbrüche befinden sich im Rahmen dessen, was offiziell toleriert wird, homosexuelle Vergewaltigungen nicht.

Es gelingt Claire, Jamie von seinen Handschellen zu befreien, doch sie wird unterbrochen, als Randall in Begleitung eines gigantischen, geistig zurückgebliebenen – aber entsetzlich gehorsamen – Offiziersburschen namens Marley zurückkehrt. Hocherfreut über das Wiedersehen mit Claire, äußert er die Absicht, sie vor den Augen ihres Mannes Marley zum Vergnügen zu überlassen – Jamies letzte Unterhaltung vor der Hinrichtung.

Jamie geht auf Marley los, und nach einem brutalen Handgemenge gelingt es ihm, ihn zu überwältigen. Doch Randall hält einen Trumpf in der Hand – sein Messer an Claires Kehle.

In der verzweifelten Gewissheit, dass er nichts zu verlieren hat, schlägt Jamie einen Tauschhandel vor – seinen Körper und sein Schweigen gegen Claires Freiheit. Der Versuchung eines Opfers, das zugleich vollkommen widerwillig, doch auch vollkommen fügsam ist, kann Randall nicht widerstehen, und er willigt ein. Schließlich ist Claire absolut hilflos – meint er.

Claire findet sich im Schnee wieder und begibt sich verzweifelt auf die Suche nach Hilfe. Sie hat einen Plan – wenn sie nur nicht zu spät kommt. Randall hat sie durch eine kleine Hintertür hinausgeworfen, die in einer engen Grube verborgen ist – der Müllhalde des Gefängnisses. Randall weiß nichts von Claires Begleitern; wenn sie sie rechtzeitig finden kann, können sie vielleicht diese Hintertür gewaltsam einnehmen und in das Gefängnis eindringen. Unglücklicherweise stößt Claire jedoch nicht auf ihre Begleiter, sondern auf die Bewohner der Müllhalde, ein kleines Wolfsrudel.

Mit viel Glück schafft es Claire in ihrer Verzweiflung, einen der Wölfe umzubringen, doch die anderen pirschen sich im winterlichen Zwielicht unbeirrbar an sie heran. Plötzlich surrt ein Pfeil aus dem Nichts herbei – das Geheul der Wölfe hat einen Jäger vom Anwesen Sir Marcus MacRannochs angelockt, das an das Gefängnis angrenzt, und zu seinem Erstaunen sieht sich dieser Claire gegenüber, die in zerfetzten, blutbefleckten Kleidern verzweifelt auf Eile drängt.

Als sie bei Sir Marcus anlangt, fleht sie ihn an, ihr bei Jamies Befreiung zu helfen. Er zeigt sich mitfühlend, aber unnachgiebig; es gibt nichts, was er tun kann. Claire bietet ihm Bezahlung an und bringt die Süßwasserperlenkette zum Vorschein, die Jamie ihr zur Hochzeit geschenkt hat: Perlen, die einmal seiner Mutter Ellen gehört haben.

Der Anblick der Perlen erschüttert MacRannoch; als junger Mann hatte er Ellen MacKenzie den Hof gemacht, und als sie sich anderweitig entschied, hatte er dennoch darauf bestanden, dass sie sein Geschenk behielt – die Süßwasserperlen. Doch so gern er Ellens Sohn auch helfen würde, so sagt er zu Claire, er wagt es nicht, einen Überfall auf das Gefängnis zu riskieren, denn der Gefängnisvorsteher würde seine Rache mit Sicherheit auf Eldridge Manor, MacRannochs Anwesen, lenken.

An den Rand der Verzweiflung getrieben, bricht Claire zusammen und bekommt nur dumpf mit, wie ein weiterer von MacRannochs Männern eintrifft und zögernd berichtet, dass es ihm und seinen Begleitern nur gelungen ist, einen kleinen Bruchteil von MacRannochs Herde reinrassiger Hochlandrinder zu finden – und es zieht ein Schneesturm auf.

Als sie dies hört, beginnt Claire ganz vorsichtig zu hoffen. Denn einer ihrer Begleiter ist Rupert MacKenzie, ein Mann, der für seine Fähigkeiten als Viehdieb berühmt ist – und der kaum der Versuchung durch eine streunende Herde widerstehen wird. Sie erhebt sich und teilt MacRannoch mit, dass sie einen Plan hat, der ihn vor jedem Verdacht bewahren wird, mit Jamies Flucht zu tun zu haben – und dem er besser zustimmen sollte, wenn er seine Rinder wiedersehen will.

Schloss Leoch

Claire findet ihre Begleiter, erklärt ihnen ihren Plan, führt sie zu der Tür – und kann dann nur noch abwarten, während die Männer ein zotteliges Hochlandrind nach dem anderen durch den Korridor in die Verliese des Gefängnisses treiben.

Unterdessen ist Sir Marcus MacRannoch als Besitzer der Rinder in das Büro des Verwalters gestürmt, wo er behauptet, dass die Garnisonssoldaten seine Herde gestohlen haben, und darauf besteht, dass man ihm erlaubt, nach den Tieren zu suchen. Seine Männer sind angewiesen, im Schutz des Gemuhes und der Verwirrung im Verlies nach Jamie zu suchen, ihn zu retten und ihn durch die Hintertür verschwinden zu lassen.

Wie Sir Marcus Claire später berichtet, ist ein Mann aus der Verlieszelle getreten, um herauszufinden, was der Lärm zu bedeuten hatte, und wurde unter den Hufen der Rinder zu Tode getrampelt, es war »nicht mehr viel übrig von ihm außer einem Haufen blutiger Lumpen«. Also ist Jack Randall tot und Jamie gerettet – doch es sind Stunden vergangen, Stunden, die er in einem stickigen Verlies verbracht hat, allein mit einem Monster.

Claire kann Jamies äußerliche Verletzungen heilen, doch wie soll sie mit dem Schaden umgehen, der seiner Seele zugefügt wurde? Gemeinsam mit Murtagh schafft sie Jamie sicher über den Kanal nach Frankreich, wo ein Onkel von Jamie als Abt in der Abtei von Ste. Anne de Beaupré lebt.

In der Zuflucht der Abtei stellt sich Claire ihrem letzten und wichtigsten Kampf. Nur mit ihrem Heilwissen und ihrem Mut gewappnet, setzt sie ihr und Jamies Leben aufs Spiel, indem sie den Geist Jack Randalls mit Opium heraufbeschwört, um ihn dann zu vertreiben und Jamie seine Männlichkeit mit Hilfe derselben Brutalität zurückzugeben, mit der sie ihm genommen wurde.

Schließlich finden sie beide Heilung in einer Grotte mit einer heißen Quelle, die sich in einer Höhle tief unter der Abtei befindet.

Wir kämpften uns aufwärts aus dem Schoß der Welt, feucht und dampfend, mit Beinen wie Gummi von Wärme und Wein. Auf dem ersten Treppenabsatz fiel ich auf die Knie, und Jamie, der mir zu helfen versuchte, fiel neben mich, ein wirrer Haufen aus Mönchsgewändern und nackten Beinen. Hilflos kichernd, eher vor Liebe trunken als vom Wein, kletterten wir Seite an Seite eher hindernd als helfend auf Händen und Knien die zweite Treppenflucht hinauf und purzelten in der Enge übereinander, bis wir schließlich auf dem zweiten Absatz in den Armen des anderen zusammenbrachen.

Hier blickte ein uraltes Erkerfenster glaslos zum Himmel, und das Licht des Mondes tauchte uns in Silber. Eng umschlungen lagen wir zusammen, und unsere feuchte Haut trocknete dampfend in der Winterluft, während wir warteten, bis unsere rasenden Herzen sich beruhigten und unsere keuchenden Körper wieder zu Atem kamen.

Der Mond über uns war so riesig, dass er das leere Fenster beinahe ausfüllte. Es schien kein Wunder, dass die Gezeiten der Frauen und der See dem Sog dieses stattlichen Runds unterworfen waren, so nah und alles beherrschend.

Doch meine eigenen Gezeiten folgten nicht länger diesem keuschen Ruf, und das Wissen um meine Freiheit raste mir durch die Adern wie eine Gefahr.

»Ich habe auch ein Geschenk für dich«, sagte ich plötzlich zu Jamie. Er wandte sich mir zu, und seine große Hand glitt sicher über meinen jetzt noch flachen Bauch.

»Ist das so?«, sagte er.

Und in der Welt, die uns empfing, war alles möglich.

ENDE

Die geliehene Zeit

Inverness, Schottland. Man schreibt das Frühjahr 1968, und Roger Wakefield wird langsam wahnsinnig. Angesichts der Aufgabe, tonnenweise historischen Krimskrams zu sichten, den sein verstorbener Adoptivvater, der Reverend Wakefield, hinterlassen hat, hegt Roger den sehnsüchtigen Gedanken, in sein Auto zu springen, nach Oxford zurückzufahren und das überquellende Pfarrhaus den Ratten, Schimmelpilzen und den Damen des Kirchenvereins zu überlassen. Als es an der Tür klingelt, ist Roger so weit, dass er den Teufel persönlich hereinbitten würde – alles und jeden, der ihm eine Ablenkung von seiner gegenwärtigen Lage bietet.

»Ablenkung« ist noch gelinde gesagt. Die Besucher sind Dr. Claire Randall, die Witwe eines alten Freundes des Reverends – und ihre ziemlich umwerfende Tochter Brianna. Da ihn das unmittelbare Zusammentreffen mit einem eins achtzig großen Rotschopf aus dem Gleichgewicht bringt, hat Roger kaum Aufmerksamkeit für Claires Bitte übrig: Sie hat eine Liste mit Namen dabei, jakobitische Soldaten, die auf dem Feld von Culloden gekämpft haben; kann Roger für sie herausfinden, wie viele von ihnen überlebt haben?

Roger erklärt sich bereit zu helfen, wobei ihn der Wunsch, Brianna zu beeindrucken, mindestens genauso anspornt wie seine Historikerneugier und seine Bereitschaft, einer Freundin der Familie einen Gefallen zu tun. Außerdem kommt er auf diese Weise aus dem Haus, weg von den durchhängenden Bücherborden, dem zum Bersten vollgestopften Schreibtisch und der undurchdringlichen Düsternis in der Garage des Reverends, die vom Boden bis zur Decke mit Kartons voller kryptischer Papiere angefüllt ist.

Doch sobald Roger sich an Claires Projekt begibt, bereiten ihm verschiedene Kleinigkeiten Kopfzerbrechen. Warum möchte Claire nicht, dass er Brianna in die Nähe des Steinkreises auf dem Hügel Craigh na Dun bringt? Warum erbleicht sie, wenn der Name des Anführers ihrer Jakobitentruppe fällt – und warum bittet sie Roger, den Namen James Fraser gegenüber ihrer Tochter nicht zu erwähnen?

Eines späten Abends folgt dem Argwohn ein Schock, als Roger auf dem Schreibtisch des Reverends eine Rolle mit Zeitungsausschnitten findet; Fotos von Claire Randall, rund zwanzig Jahre zuvor aufgenommen, und darunter die Überschrift: Von Feen entführt? Zweiundzwanzig Jahre zuvor war Claire in den schottischen Highlands verschwunden, ohne eine Spur zu hinterlassen. Drei Jahre später hatte man sie gefunden, wie sie unterernährt, zerlumpt und halb von Sinnen in der Nähe des Steinkreises von Craigh na Dun umherwanderte.

Ein Foto zeigt Frank Randall, ihren Mann, wie er an ihr Krankenbett eilt. Ein Mordsschrecken, denkt Roger, seine Frau wiederzufinden, nachdem man sie für tot gehalten hat.

Doch Frank stand noch ein größerer Schrecken bevor – genau wie jetzt auch Roger. Als ihm das Datum der Zeitungsausschnitte ins Auge fällt, erinnert sich Roger an Briannas Geburtsdatum, das beiläufig in einer Unterhaltung erwähnt worden ist. Während er hastig zurückrechnet, weicht ihm das Blut aus dem Gesicht, als er begreift, dass Claire angeschlagen, orientierungslos, halb verhungert – und schwanger wieder aufgetaucht ist.

Was soll er tun? Brianna hält ganz offensichtlich Frank Randall für ihren Vater; sie kennt die Wahrheit nicht, und Roger bringt es nicht übers Herz, sie ihr zu sagen. Das Rätsel um Claire Randall wird immer größer; vielleicht, so folgert Roger, war Briannas eigentlicher Vater ein Schotte aus den Highlands. James Fraser ist ein Name, der in den Highlands oft genug vorkommt – wenn der Unbekannte so hieß, dann würde das Claires außergewöhnliche Reaktion auf den Klang dieses Namens erklären. Hat Claire ihre Tochter nach Schottland gebracht, um ihr die Wahrheit über ihre Herkunft zu enthüllen? Um vielleicht sogar den mysteriösen James Fraser zu treffen?

Weil ihm beide Frauen mehr und mehr ans Herz wachsen, ist sich Roger nicht sicher, was er tun soll, um zu verhindern, dass eine von ihnen verletzt wird. Es scheint nichts zu geben, was er tun kann, außer sich in ihrer Nähe zu halten und zur Hilfe bereit zu sein, was auch immer geschieht.

Unterdessen trägt seine Suche unerwartete Früchte. Er hat ihre Jakobiten gefunden, sagt er Claire; das Seltsame ist, dass keiner von ihnen in Culloden umgekommen zu sein scheint – außergewöhnlich angesichts des Gemetzels, das sich dort ereignet hat. Fast jeder zweite Mann auf dem Feld ist umgekommen; es ist bemerkenswert, dass sich keiner der dreißig Männer auf Claires Liste darunter befand.

Die Art, wie Claire diese Nachricht aufnimmt, ist genauso verwirrend wie ihre sonstigen Reaktionen; sie wird blass und bricht vor Erleichterung fast zusammen. Was kann das Schicksal von Männern bedeuten, die seit zweihundert Jahren tot sind, fragt sich Roger.

Das Rätsel wird größer, als Brianna Roger dabei hilft, einige der Tagebücher des Reverends aus der Garage auszugraben – Tagebücher, die indirekt auf Claires Verschwinden Bezug nehmen, auf ein schreckliches Geheimnis, das sie zu hüten schien – und auf eine rätselhafte Bitte Frank Randalls. Der Reverend schreibt, dass er Franks Bitte bezüglich des Grabsteins nachgekommen ist – doch James Fraser findet nirgendwo eine Erwähnung. Wer ist dieser mysteriöse James Fraser – und was hat er mit Claire zu tun?

Weil er sie ablenken möchte, besichtigt Roger mit Brianna das Schlachtfeld von Culloden, das ein stummes, bewegendes Zeugnis vom Gemetzel an den Highlandclans ablegt. Claire gibt vor, krank zu sein, und bleibt zu Hause. Allerdings lässt sie sich zu einem anderen Ausflug überreden, der sie zu einer alten, längst verlassenen Kirche ein Stück außerhalb der Stadt führt.

Claire geht davon aus, dass sie die Landschaft der Highlands genießen, ein paar Pflanzen sammeln und ein Auge auf die aufkeimende Beziehung zwischen Roger und ihrer Tochter haben wird. Brianna und Roger haben andere Pläne: Beim Durchblättern der Papiere des Reverends hat Roger einen Hauptmann Jonathan Randall erwähnt gefunden, einen Vorfahren von Briannas Vater – oder angeblichem Vater – Frank. Um Claire zu überraschen, führen sie sie zu Randalls Grab – und sind nicht nur überrascht, sondern erschrocken über Claires Reaktion, eine Reaktion plötzlicher und irrationaler Wut.

Die beiden verblüfften jungen Leute lassen Claire zurück, damit sie sich sammeln kann, und gehen in die verlassene Kirche, nur um beinahe augenblicklich wieder nach draußen gerissen zu werden, weil sie einen Schrei hören. Sie finden Claire im Schatten der Eiben, wo sie verwirrt und zitternd über einem Grab steht. Der Grabstein ist ein »Ehestein«, ein Viertelkreis aus Granit, der mit einem zweiten Stein kombiniert werden soll, so dass ein Halbkreis entsteht, der den Ruheplatz von Ehemann und Gattin markiert.

Hier liegt jedoch nur der Ehemann; die andere Hälfte des Steines fehlt.

»Claire«, sagte er erneut, drängend, und versuchte, sie aus ihrer blicklosen Trance zu reißen. »Was ist denn? Ist es ein Name, den du kennst?« Noch während er das sagte, hatte er seine eigenen Worte in den Ohren. Hier ist seit dem achtzehnten Jahrhundert niemand mehr beerdigt worden, hatte er zu Brianna gesagt. Hier ist seit zweihundert Jahren niemand mehr beerdigt worden.

Claires Finger streiften die seinen ab und berührten den Stein; liebevoll, als berührten sie menschliche Haut, zeichneten sie sacht die Buchstaben nach, die zwar flach geworden waren, aber nach wie vor deutlich waren.

»JAMES ALEXANDER MALCOLM MACKENZIE FRASER«, las sie vor. »Ja, ich kenne ihn.« Ihre Hand sank tiefer, um das Gras beiseitezustreichen, das rings um den Stein wucherte und die kleineren Buchstaben an seinem Fuß verdeckte.

»Geliebter Ehemann von Claire«, las sie.

»Ja, ich kannte ihn«, sagte sie noch einmal, so leise, dass Roger sie kaum hören konnte. »Ich bin Claire. Er war mein Ehemann.« Dann blickte sie auf in das Gesicht ihrer Tochter, weiß und schockiert. »Und dein Vater«, sagte sie.

Auf diese Enthüllung hin kehren die drei in das Pfarrhaus zurück, wo Claire ihnen die Grundzüge ihres Geheimnisses preisgibt: dass sie vor dreiundzwanzig Jahren durch die Steine auf Craigh na Dun geschritten – und in der Vergangenheit verschwunden war. Während sie 1743 im barbarischen Schottland ums Überleben kämpfte, hatte es sich ergeben, dass Jack Randall ihr ärgster Feind wurde. Dieser war ein weit entfernter Vorfahr ihres Mannes Frank und ein Mann, der seinem Nachkommen verwirrend ähnelte, was sein Aussehen betraf, nicht aber seinen Charakter – denn »Black Jack« war ein Raubtier mit einem ausgeprägten, ungewöhnlichen Geschmack.

Um Randall nicht in die Hände zu fallen, hatte sie sich gezwungen gesehen, einen jungen Clansmann zu heiraten – Jamie Fraser –, nur um dann festzustellen, dass ihre Schwierigkeiten noch größer wurden, weil sie sich in ihn verliebte. Brianna nimmt diese Erzählung alles andere als wohlwollend auf, denn sie ist gefangen zwischen Unglauben und dem Gefühl des Verrats.

Im Lauf der Ereignisse, so erzählt Claire den jungen Leuten, fand Jamie die Wahrheit über sie heraus und bestand darauf, dass sie in ihre eigene Zeit zurückkehrte – und zu Frank. Doch als sie schließlich zu dem Stein geführt wurde, den sie so lange verzweifelt zu erreichen versucht hatte, stellte sie fest, dass sie nicht in der Lage war, den endgültigen Schritt durch den gespaltenen Stein zu tun – und entschloss sich, in der Vergangenheit und damit bei Jamie zu bleiben.

Sie waren auf Jamies Familiensitz Lallybroch heimgekehrt, doch ihre Idylle dort war nur von kurzer Dauer, denn Jamie wurde von der Patrouille festgenommen und fiel Jack Randall in die Hände. Es war Claire gelungen, ihn aus dem Gefängnis von Wentworth zu retten, allerdings nicht rechtzeitig, um zu verhindern, dass er von Jack Randall gefoltert und misshandelt wurde. Auf der Suche nach Sicherheit waren die Frasers nach Frankreich gesegelt und hatten Zuflucht in der Abtei von Ste. Anne de Beaupré genommen, deren Abt ein Onkel Jamies war. Hier stellte sich Claire ihrer größten Herausforderung – Jamies körperliche und seelische Wunden zu heilen –, und dabei wurde sie schwanger.

Brianna wehrt sich mit Händen und Füßen dagegen, diese Geschichte zu akzeptieren, und beharrt darauf, dass ihre Mutter unter Schock steht oder Wahnvorstellungen hat. Roger, der keine andere Möglichkeit sieht, gibt ihr die Zeitungsausschnitte; sie bestätigen zwar nicht die Behauptungen ihrer Mutter, dass James Fraser Briannas Vater ist, doch sie beweisen zumindest, dass Frank Randall es nicht ist.

So schockiert und entsetzt Brianna über die Erzählung ihrer Mutter ist, so fasziniert ist Roger. Er hat zwar Mitgefühl mit den beiden Frauen, doch im Augenblick ist es der Historiker in ihm, der die Oberhand hat.

»Diese Männer, deren Namen du mir gegeben hast, die in Culloden gekämpft haben – dann hast du sie gekannt?«

Ich entspannte mich ein winziges bisschen. »Ja, ich habe sie gekannt.« Im Osten grollte der Donner, und die ersten Regentropfen prasselten an die deckenhohen Fenster, die eine Wand des Studierzimmers säumten. Brianna hatte den Kopf über die Zeitungsausschnitte gesenkt, und die Flügel ihres Haars verbargen alles außer ihrer Nasenspitze, die leuchtend rot war. Jamie wurde auch immer rot, wenn er wütend oder bestürzt war. Der Anblick eines Frasers am Rand der Explosion war mir bestens vertraut.

»Und du warst in Frankreich«, murmelte Roger vor sich hin, ohne mich aus den Augen zu lassen. Der Schock in seinem Gesicht wich jetzt einer Art aufgeregtem Staunen. »Du kanntest nicht zufällig auch …«

»Doch, ich kannte ihn«, erwiderte ich. »Das ist der Grund, warum wir nach Paris gegangen sind. Ich hatte Jamie von Culloden erzählt – vom ’45er Aufstand und davon, was geschehen würde. Wir sind nach Paris gegangen, weil wir versuchen wollten, Charles Stuart aufzuhalten.«

Abt Alexander von Ste. Anne de Beaupré ist Jamies Onkel – und ein Anhänger der Jakobiten, der die Wiedereinsetzung der katholischen Stuarts auf dem schottischen Thron ausdrücklich befürwortet. Er drängt seinen Neffen – der sich gerade von dem Schaden erholt hat, den er in Wentworth genommen hat –, nach Paris zu gehen, wo gerade der junge Prinz Charles Edward Casimir Maria Sylvester Stuart eingetroffen ist. Jamies Mission – sollte er sich dafür entscheiden, sie anzunehmen – ist es, seinem Prinzen mit Rat und Tat zur Seite zu stehen und ihm dabei zu helfen, die politischen und geschäftlichen Verbindungen zu knüpfen, die ihm helfen werden, seinen Thron wiederzuerlangen.

Dieser Auftrag kommt den jungen Frasers sehr gelegen: Jamie ist geächtet und zum Tode verurteilt, und sie können nicht nach Schottland zurückkehren. Außerdem weiß Claire, wie die Zukunft dort aussehen wird: dass Charles Stuart eine Rebellion anführen wird, die mit dem Gemetzel von Culloden enden und die Highlandclans auslöschen wird.

Sie müssen einen Weg finden, um den tödlichen Lauf der Ereignisse in Richtung Culloden aufzuhalten – wie sollte man den Versuch einer Wiedereinsetzung der Stuarts besser untergraben, als indem man Freundschaft mit dem Schottenprinzen schließt? Jamie hat einen Verwandten, Jared Fraser, der es zum reichen und geachteten Weinhändler mit Lagerhäusern und Schiffen in Le Havre und Wohnsitz in Paris gebracht hat. Darüber hinaus hegt Jared Sympathien für die Jakobiten und ist mehr als bereit, seinen jüngeren Vetter einzustellen, womit er ihm Zugang zu jenen Kreisen verschafft, in denen er Charles Stuart am meisten nutzen – oder im Weg sein – kann.

Während Jared und Jamie im Hafen von Le Havre an Bord von einem von Jareds Schiffen auf den erfolgreichen Abschluss ihrer geschäftlichen Vereinbarungen anstoßen, befindet sich Claire an Deck und sieht zu, wie ein anderes Schiff entladen wird. Als sie beobachtet, wie ein Mann von Bord getragen wird, der offensichtlich krank ist, eilt sie an Land, um Hilfe zu leisten. Sie kommt gerade rechtzeitig, um einen Fall von Pocken zu diagnostizieren – und zuzusehen, wie der Mann vor ihren Augen stirbt.

Unglücklicherweise hat der Hafenmeister ihre Diagnose gerade noch gehört, und er erklärt, dass das Schiff, von dem der Seemann gekommen ist, nach französischem Seerecht aufs Wasser hinausgeschleppt und verbrannt werden muss, um zu verhindern, dass sich die Ansteckung überall im Hafen ausbreitet.

Noch unglücklicher ist die Tatsache, dass der Comte St. Germain, der Besitzer des besagten Schiffes, vor Ort ist – und stark dazu tendiert, Claire für den Verlust seines Schiffes und der Ladung verantwortlich zu machen. Jamie kommt zwar rechtzeitig, um zu verhindern, dass ihr etwas zustößt, doch man gibt Claire zu verstehen, dass es nicht gut ist, den Comte St. Germain zum Feind zu haben. Überschattet von den Flammen des brennenden Schiffes, verlassen die Frasers Le Havre Richtung Paris, wo die Abgründe königlicher Politik sie erwarten – die ihnen vorerst weniger gefährlich vorkommen.

Da Jared sich auf Geschäftsreise in Deutschland befindet, kümmert sich Jamie um die Angelegenheiten des Hauses Fraser in Frankreich und nimmt seinen Platz im Kreis der Jakobiten ein, die Charles Stuart umgeben. Da er etwa im selben Alter wie der Prinz ist, wird er schnell zu Stuarts Saufkumpan und Vertrautem, der unfreiwillig in die Angelegenheiten des Prinzen eingeweiht wird – einschließlich einer Romanze mit der verheirateten Prinzessin Louise de Rohan.

Selbst glücklich verheiratet und in freudiger Erwartung der Geburt seines ersten Kindes, beobachtet Jamie Charles Stuarts Treiben mit missmutigem Blick. Doch die Pflicht ruft, und in so mancher Nacht haftet ihm der Geruch von Wein und fremden Frauen an, wenn er in Claires Bett heimkehrt.

»Wer ein Weib ansieht, ihrer zu begehren, der hat schon mit ihr die Ehe gebrochen in seinem Herzen. Ist das die Art, wie du es siehst?«

»Ist es die Art, wie du es siehst?« »Nein«, sagte er knapp. »Ich sehe es nicht so. Und was würdest du tun, wenn ich mit einer Hure geschlafen hätte, Sassenach? Mich ohrfeigen? Mich aus deinem Zimmer verbannen? Dich von meinem Bett fernhalten?«

Ich drehte mich um und sah ihn an.

»Ich würde dich umbringen«, sagte ich mit zusammengebissenen Zähnen.

Seine Augenbrauen fuhren in die Höhe, und sein Mund öffnete sich ungläubig.

»Mich umbringen? Gott, wenn ich dich mit einem anderen Mann anträfe, würde ich ihn umbringen.« Er hielt inne, und sein Mundwinkel zuckte ironisch.

»Versteh mich nicht falsch«, sagte er, »von dir wäre ich auch nicht sonderlich begeistert, aber trotzdem ist er es, den ich umbringen würde.«

»Typisch Mann«, sagte ich. »Du verstehst gar nichts.«

Er prustete, doch sein Humor war bitter.

»Ach nein? Du glaubst mir also nicht. Möchtest du, dass ich es dir beweise, Sassenach, dass ich in den letzten Stunden mit niemandem geschlafen habe?« Er stand auf, und das Wasser lief ihm in Kaskaden über die langen Beine. Das Licht, das durch das Fenster fiel, fing sich in seinen rötlich goldenen Körperhaaren, und der Dampf stieg in Schwaden von ihm auf. Er sah aus wie eine Figur aus frisch geschmolzenem Gold. Mein Blick wanderte kurz abwärts.

»Ha«, sagte ich, so verächtlich es in einer Silbe möglich war.

»Heißes Wasser«, sagte er kurz und stieg aus der Wanne. »Keine Sorge, das dauert nicht lange.«

»Das«, sagte ich mit geschliffener Präzision, »glaubst auch nur du.«

Claire, die mit der Eifersucht kämpft, ist beruhigt, als sie hört, dass Jamie sich einen Plan ausgedacht hat, um zu verhindern, dass seine trinkfreudigen Freunde ihn dazu zwingen, sich ihren Orgien anzuschließen: Er hat ihnen erzählt, dass Claire La Dame Blanche ist – die Weiße Dame, eine Zauberin, deren Mächte seine Geschlechtsteile verdorren lassen werden, sollte er ihr jemals untreu werden. Die völlig berauschten und extrem abergläubischen Männer glauben ihm, und bald machen Gerüchte über La Dame Blanche in Paris die Runde – was Claire sehr belustigt.

Mit den Anforderungen des Geschäftslebens und der königlichen Intrigen ist Jamie vollauf beschäftigt. Claire, die nur ihre morgendliche Übelkeit und ihre abendlichen Empfänge hat, ist es nicht. Auf der Suche nach einem sinnvollen Zeitvertreib stellt sie dem Hôpital des Anges ihre Dienste als Medizinerin zur Verfügung, einem Konvent, der von der respekteinflößenden Mutter Hildegarde und ihrem Assistenten, dem Hund Bouton, geleitet wird.

Auch Jamie hat sich einen Assistenten zugelegt: einen französischen Jungen, auf den er – durch Zufall – in einem Bordell gestoßen ist.

»Er soll Fergus heißen«, erklärte Jamie. »In Wirklichkeit heißt er Claudel, aber wir fanden, das klingt nicht besonders männlich.«

»Aber wir haben doch schon einen Stallburschen und einen Jungen, der unsere Messer und Schuhe putzt«, warf ich ein.

»Oh, aye«, erwiderte Jamie. »Aber wir haben noch keinen Taschendieb.«

Da Fergus eine leichte Hand im Umgang mit Postsäcken hat, hat Jamie den Finger am geheimen Puls der königlichen Politik und erfährt ermutigende Neuigkeiten: Der alte Prätendent, der ehemalige König James, hegt keinerlei Hoffnung, seinen Thron wiederzuerlangen. Vielmehr hat er Charles nach Frankreich geschickt, weil er Louis dazu zu bewegen hofft, dem jungen Mann aus Schamgefühl eine sichere Zukunft zu bieten, möglicherweise als General in der französischen Armee.

Vielleicht, so glauben Jamie und Claire mit aufkeimender Hoffnung, ist ihre Mission überflüssig?

Doch Charles, der junge Prätendent, hat Höheres im Sinn als die französische Armee. Alarmiert hören die Frasers von Charles Stuarts jüngstem Vorhaben: einer Investition in eine Schiffsladung Portwein, deren Erlös vielleicht ausreichen könnte, um die Rebellion zu finanzieren, von der Stuart träumt. Noch alarmierender ist die Wahl des Geschäftspartners, die Charles für dieses Unterfangen getroffen hat – es ist der Comte St. Germain.

Jamie beginnt ein heikles Spiel. Vorsichtig hört er sich unter den Bankiers und Adelsleuten, den Kaufmännern und Diplomaten um, um herauszufinden, wie er den Erfolg dieses Unternehmens verhindern kann. Claire, die ihn trotz ihres zunehmenden Bauchumfangs zu gesellschaftlichen Ereignissen begleitet, trägt das Ihre dazu bei, Gerüchten nachzuspüren – und sie in Umlauf zu bringen.

Unter Claires neuen Bekanntschaften ist auch ein junges Mädchen, das sie auf einem von Louise de Rohans Empfängen kennengelernt hat: Mary Hawkins, die fünfzehnjährige Nichte eines Geschäftspartners von Jamie. Mary ist schüchtern, hübsch, mit einer stotternden Zunge behaftet. Sie weiß nicht das Geringste über Männer im Allgemeinen – und lebt in seliger Ahnungslosigkeit, was den Plan ihres Onkels betrifft, sie mit einem älteren, degenerierten französischen Aristokraten zu verheiraten.

Claire, der das Mädchen zunächst leidtut und die dann mit ihr Freundschaft schließt, begreift schließlich, warum ihr der Name Mary Hawkins so bekannt vorgekommen ist: Claire hat den Namen auf einem Stammbaum gesehen; Mary ist – oder wird – Frank Randalls Urahnin: Black Jack Randalls Frau.