Eine letzte Runde - Natalie Rabengut - E-Book

Eine letzte Runde E-Book

Natalie Rabengut

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Beschreibung

Als Claire von ihrem Date versetzt wird, lässt sie sich vom attraktiven Barkeeper trösten, der seinen letzten Tag in der Bar hat. Claire ist beruhigt, dass ein peinliches Wiedersehen hinterher ausgeschlossen ist – zumindest denkt sie das, bis sie ihren neuen Mathematikprofessor trifft … Die Albert Gessler-Fachhochschule in Köln hat einen hervorragenden akademischen Ruf. Hinter den Kulissen spielt sich allerdings täglich der ganz normale Wahnsinn ab: Chaotische Lehrkräfte, verplante Studenten und jede Menge extrakurrikulare Veranstaltungen sorgen für Drama, Aufregung und Stress – doch natürlich ist auch das eine oder andere Happy End dabei. Jede Kurzgeschichte der Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen gelesen werden. Neuauflage des gleichnamigen Titels von 2015.

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Eine letzte Runde

Natalie Rabengut

Copyright: Natalie Rabengut, 2015, Deutschland.

Neuauflage: Natalie Rabengut, 2020, Deutschland.

Coverfoto: © Kamjana – stock.adobe.com

Alle Rechte vorbehalten. Ein Nachdruck oder eine andere Verwertung ist nachdrücklich nur mit schriftlicher Genehmigung der Autorin gestattet.

Sämtliche Personen und Einrichtungen in diesem Text sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind zufällig.

Black Umbrella Publishing

www.blackumbrellapublishing.com

Inhalt

Einführung

Eine letzte Runde

Über Natalie Rabengut

Einführung

Als Claire von ihrem Date versetzt wird, lässt sie sich vom attraktiven Barkeeper trösten, der seinen letzten Tag in der Bar hat. Claire ist beruhigt, dass ein peinliches Wiedersehen hinterher ausgeschlossen ist – zumindest denkt sie das, bis sie ihren neuen Mathematikprofessor trifft …

Die Albert Gessler-Fachhochschule in Köln hat einen hervorragenden akademischen Ruf. Hinter den Kulissen spielt sich allerdings täglich der ganz normale Wahnsinn ab: Chaotische Lehrkräfte, verplante Studenten und jede Menge extrakurrikulare Veranstaltungen sorgen für Drama, Aufregung und Stress – doch natürlich ist auch das eine oder andere Happy End dabei.

Jede Kurzgeschichte der Reihe ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den anderen gelesen werden.

Eine letzte Runde

Gelangweilt schob ich die Olive von rechts nach links. Eigentlich mochte ich gar keinen Martini, aber der attraktive Barkeeper hatte mich dermaßen aus dem Konzept gebracht, dass ich das Erstbeste bestellt hatte, das mir eingefallen war.

Zum wiederholten Mal riskierte ich einen Blick auf meine schmale Golduhr. Ich war entweder versetzt worden oder mein Date hatte einen Umweg über München genommen, um zu der Cocktailbar in Köln zu kommen, in der ich saß.

Seit anderthalb Stunden stocherte ich in meinem vollen Glas herum und seufzte von Zeit zu Zeit. Geduld gehörte zwar zu meinen Stärken, aber inzwischen war auch meine Grenze erreicht. Ab und zu flirtete der Barkeeper mit mir, nur deshalb war ich noch nicht aufgestanden und nach Hause gegangen.

Die Bar schien eine Art Haltestation auf dem Weg zum richtigen Ziel der meisten Gäste hier zu sein. Mehr als einmal hatte ich jetzt gesehen, wie Neuankömmlinge einen Drink hinunterstürzten, während sie auf jemanden warteten, und danach prompt mit besagter Person aufbrachen.

Obwohl es nicht einmal Mitternacht war, hatte der Raum sich schon enorm geleert. Von mir abgesehen war die Bar so gut wie leer, nur zwei der Tische waren besetzt.

»Wie lange willst du eigentlich noch vorgeben, auf dein Date zu warten?« Während er ein Glas polierte, hatte er sich mir wieder genähert und schenkte mir ein hinreißendes Lächeln.

Ich überlegte, wie viel älter als ich er wohl war – zehn Jahre vielleicht oder doch schon fünfzehn?

Seine blauen Augen wirkten hypnotisch und der geschwungene Mund war einladend geöffnet.

»Ich warte nicht, ich habe bereits resigniert.«

Er lachte und legte dabei den Kopf nach hinten. Seine braunen Haare berührten den Kragen des schwarzen Hemds und ich erwischte mich bei der Frage, wie es wohl wäre, meine Hände um seinen Nacken zu legen.

»Ist wohl nicht ganz so gelaufen wie geplant, oder? Kein Date und der Drink ist auch scheiße.«

Unter seinem forschenden Blick wurde mir warm, allerdings kam die Röte in meinen Wangen nicht durch seine Frage zustande. Ihm war aufgefallen, dass ich den Cocktail nicht angerührt hatte.

»Der ganze Abend ist nicht das, was ich mir vorgestellt habe.«

Mit einer schwungvollen Bewegung stellte er das Glas weg und warf das Tuch daneben. Er beugte sich vor und stützte beide Hände auf die Theke. Selbst von hier aus konnte ich erschnuppern, wie gut er roch.

»Gut. Dann übernehme ich jetzt die weitere Abendplanung.«

Skeptisch zog ich eine Augenbraue hoch. »Aha. Und die wäre?«

Er tänzelte hinter der Bar herum und suchte ein paar Zutaten zusammen. »Lass dich überraschen.«

»Auf gar keinen Fall. Ich bin ein Kontrollfreak und hasse Überraschungen. Außerdem kannst du meinen Geschmack nicht erraten.« Ich biss mir auf die Unterlippe. Meine Freundin Vanessa hatte mir schon so oft gesagt, dass ich nicht immer gleich alle meine schlechten Eigenschaften offenbaren und mit einer arroganten Bemerkung garnieren sollte. Das würde ich wohl in diesem Leben nicht mehr lernen. Verlegen zog ich den schwarzen Gürtel zurecht, der mein langes Maxikleid hübsch auf Hüfthöhe zusammenraffte.

Als er sich zu mir umdrehte, zeigte er mir ein neues, selbstbewusstes Lächeln, das einfach nur sexy wirkte. Er verschränkte die Arme, sein Bizeps zeichnete sich deutlich unter dem Stoff des Hemds ab.

»Vielleicht weiß ich ja, was du willst.«

Ein Schauer rieselte meinen Rücken hinunter, weil ein erregender Ton in seiner Stimme mitschwang. Meine gesamte Konzentration ging dafür drauf, nicht ohnmächtig vom Stuhl zu rutschen. Also verzog ich lediglich spöttisch den Mund.

Unbeeindruckt fuhr er damit fort, einen neuen Cocktail zu mixen. Die Tür am anderen Ende des Raumes fiel zu und ich sah mich um. Nun war nur noch ein Tisch besetzt. Sobald das letzte Pärchen ging, würde es auch für mich Zeit sein, nach Hause zu fahren.

»Wie heißt du?«, fragte er, während er ein Cocktailglas vor mich stellte. Die rötliche Flüssigkeit schimmerte und ich wollte danach greifen.

»Claire.« Bevor ich das Glas in die Finger bekam, streckte der Barkeeper seine Hand aus.

»Okay, Claire. Sollte dir der Cocktail schmecken, habe ich wohl eine Belohnung verdient.«

Mit einem Mal prickelte es in meiner Magengegend. Der Abend war schlagartig sehr viel besser geworden. »An was denkst du da?«