Einsgerichtet - Harry Eilenstein - E-Book

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Harry Eilenstein

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Beschreibung

Ekstase ist ein wenig bekannter Bewusstseinszustand, obwohl er genauso grundlegend ist wie Wachen, Traum und Tiefschlaf. Sein besonderes Merkmal ist, dass er seine Aufmerksamkeit auf einen einzigen Bewusstseinsinhalt konzentriert - das Wachbewusstsein verarbeitet hingegen alles, was für die augenblickliche Situation von Bedeutung ist; das Traumbewusstsein enthält sämtliche vorhandenen Informationen in der Psyche ... und der Tiefschlaf ist die Identität. In der Ekstase der Einsgerichtetheit erlebt man am intensivsten - beim Orgasmus, beim "runners high", in der Meditation ... aber auch in der Panikattacke, beim Erschrecken, in der Sucht, in der Machtgier u.ä. Schon der Umstand, dass der Orgasmus zu den Ekstasen zählt und dass die Ekstase in 90% aller Religionen einen Platz hat, zeigt, dass es sich lohnen könnte, sich diesen Bewusstseinszustand einmal näher anzusehen. Vielleicht verpasst man ja sonst etwas ... Wie wäre es, wirklich alles, was man erlebt, ganz und mit allen Sinne zu erleben? In allem, was man tut, wirklich ganz da zu sein? Ganz der zu sein, der man ist? Das vorliegende Buch beschreibt die "Landkarte der Gefühle" und die möglichen Ekstasen in dem "Land der Psyche", die auf Berge des Entzückens führen ... aber die Ekstase kann, wenn man nicht aufpasst und sich von Ängsten, Süchten u.ä. einfangen lässt, auch ein Weg in die "Abgründe des Schreckens" der Fixierungen sein. Die Ekstase ist der Weg in das "Hier und Jetzt" - und die wichtigsten Hilfsmittel auf diesem Weg sind Einsgerichtetheit, Aufrichtigkeit und Rhythmus ... Unsere heutige Kultur hat eine Wachbewusstseins-Fixierung ... und die Ekstase, zu der jede normale Handlung führen sollte, ist zu einem kümmerlichen Pflänzchen am Wegesrand des Lebens geworden ... aber es ist möglich, die Intensität des einsgerichteten, intensiven Erlebens des Hier und Jetzt wiederzuerlangen.

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Bücher von Harry Eilenstein

Astrologie

Astrologie (496 S.)Photo-Astrologie (428 S.)Horoskop und Seele (120 S.)

Magie

Handbuch für Zauberlehrlinge (408 S.)Tarot (104 S.)Physik und Magie (184 S.)Die Magie-Formel (156 S.)Krafttiere – Tiergöttinnen – Tiertänze (112 S.)Schwitzhütten (524 S.)

Meditation

Der Lebenskraftkörper (230 S.)Die Chakren (100 S.)Das Chakren-System mit den Nebenchakren (296 S.)Meditation (140 S.)Drachenfeuer (124 S.)Reinkarnation (156 S.)

Kabbala

Kursus der praktischen Kabbala (150 S.)Eltern der Erde (450 S.)Blüten des Lebensbaumes:
Die Struktur des kabbalistischen Lebensbaumes (370 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als Forschungshilfsmittel (580 S.)Der kabbalistische Lebensbaum als spirituelle Landkarte (520 S.)

Religion allgemein

Muttergöttin und Schamanen (168 S.)Göbekli Tepe (472 S.)Totempfähle (440 S.)Christus (60 S.)Dakini (80 S.)

Ägypten

Hathor und Re 1:
Götter und Mythen im Alten Ägypten (432 S.)Ursprünge, Kult und Magie (396 S.)
Isis (508 S.)

Indogermanen

Die Entwicklung der indogermanischen Religionen (700 S.)Wurzeln und Zweige der indogermanischen Religion (224 S.)

Germanen

Die Götter der Germanen (Band 1 – 80)Odin (300 S.)

Kelten

Cernunnos (690 S.)Der Kessel von Gundestrup (220 S.)Der Chiemsee-Kessel (76)

Psychologie

Über die Freude (100 S.)Das Geheimnis des inneren Friedens (252 S.)Das Beziehungsmandala (52 S.)Von innerer Fülle zu äußerem Gedeihen (52 S.)Gefühle und ihre Verwandlungen (404 S.)einsgerichtet (S.)Die Symbolik der Krankheiten (76 S.)

Kunst

Herz des Tanzes – Tanz des Herzens (160 S.)

Drama

König Athelstan (104 S.)

„Tue es oder tue es nicht,

es gibt kein Versuchen.“

Meister Yoda

Inhaltsverzeichnis

Was ist Ekstase?

Die vier Bewußtseinsarten

Ekstase im Alltag

Die Gefühls-Landkarte

Bereichernde Ekstasen

Leidvolle Ekstasen

allmählich entstehende leidvollen Ekstasen

plötzlich entstehende leidvollen Ekstasen

Merkmale der Ekstase

Einsgerichtetheit

Zentriertheit

Motivation

nach innen – nach außen

Intensität

Stabilisierung

Rhythmus

Wahrnehmung

Astralreise

Hypnose

Seele und Krafttier

der Rahmen der Ekstase

Realitätskontakt

Fähigkeiten

Gruppen-Ekstase

Beschreibungen

Zusammenfassung

Einsgerichtetheit

Ekstase und Fixierung

Das Ekstase-Thema

Das Erleben der Ekstase

Ekstase, Astralreise und Hypnose

Ekstase in Magie und Religion

Monotheismus

Schamanismus

Mythologisch-magische Religionen

Kundalini

Magie

Ekstase-Gottheiten

Ekstase-Methoden

Einsgerichtetheit

die Grundlage der Einsgerichtetheit

Konzentration

Motivation

Tricks

Hilfen bei der Erlangung der Einsgerichtetheit

Einsgerichtetheit

Vertrauen

Gefühle

Rhythmus

Ritual

Auflösung jeder Form

Gruppen-Ekstasen

Imagination

Isolation

Todessymbolik

Gottheiten

Erregung durch Atmen

Erregung durch Sexualität

Erregung durch Anstrengung

Erregung durch Kampf

Drogen

Der Aufwand bei der Erlangung der Einsgerichtetheit

Die Stabilisierung der Einsgerichtetheit

nach der Einsgerichtetheit

Traumreisen zu den Ekstase-Gottheiten

Dionysos

Bacchus

Shiva

Attis

Hathor

Krishna

Mithras

Venus

Xochipilli

Tezcatlipoca

Isis

Osiris

Bes

Devi / Shakti

Dakini

Mafdet

Sachmet

Panthermann

Deborah

Christus

Derwische

Buddha

Sonnentanz (Afrika)

Sonnentanz (Indianer)

Zusammenfassung

eigene Erfahrungen

hohe Einsgerichtetheit

Fixierungen

Heilungen von Fixierungen

Ekstasen

Einsgerichtetheit mit „Nebenwirkungen“

Einsgerichtetheit mit verändertem Bewußtsein

Wirkungen der Ekstase

von der Fixierung zur Ekstase

die „Voll-Ekstase“

Die „Leiter der Ekstase“

Die fünf Sprossen der „Leiter der Ekstase“

Hier und Jetzt

ein Thema

die Seele

eine Gottheit

Gott

Zusammenfassung

Chakren und Kundalini

Die stehende Welle

Traumreisen

Shiva

Dhyaus

Panther-Schamane

Sonne

Zusammenfassung

Warum Ekstase?

Ekstase

I Was ist Ekstase?

„Ekstase“ klingt oft ein wenig wie „nicht mehr ganz bei Sinnen sein“ oder wie „exotischer Bewußtseinszustand“ oder auch einfach wie „verrückt sein“.

Bei genauerer Betrachtung der Ekstase zeigt sich jedoch, daß fast jeder diesen Zustand kennt – zum Beispiel den Orgasmus, die Panik oder den Glückszustand beim Joggen.

Allerdings gibt es in unserer Kultur keine klaren Begriffen und keine umfassenden und tiefergehenden Vorstellungen zur Ekstase und schon gar kein allgemeines Konzept dazu oder gar konkrete Anleitungen, wie man eine Ekstase erlangen kann.

Die Ekstase ist sozusagen ein „blinder Fleck“ in unserer Vorstellung über das Bewußtsein. Das Wachbewußtsein ist gut bekannt, über die Träume wissen die meisten Menschen auch noch ein bißchen, daß es auch den Tiefschlaf gibt und daß dieser sehr erholsam ist, ist ebenfalls noch mehr oder weniger ein Allgemeinwissen – aber Ekstase?

Das Wort „Ekstase“ bedeutet „hinaustreten“ und das ihm inhaltlich nah verwandte Wort „Trance“ bedeutet „hinüber“. Offenbar geht man bei der Ekstase in einen anderen Zustand über oder zu einem anderen Ort.

Es könnte durchaus auch die Astralreise gemeint sein, also das Verlassen des eigenen Körpers durch den „Astralkörper“ (Lebenskraftkörper). Dabei befindet sich der Betreffende mit seinem Bewußtsein und mit seinen Wahrnehmungsfähigkeiten außerhalb seines physischen Leibes und erlebt sich oft als über sich selber schwebend. In diesem Zustand kann er an jeden beliebigen Ort „fliegen“.

Die Ekstase und die Trance scheinen also etwas zu beschreiben, was sehr beeindruckend ist und das man als etwas Neues und als etwas grundsätzlich anderes als den Normalzustand eines Menschen erlebt.

Es könnte also bereichernd sein, diesen Zustand einmal näher zu untersuchen. Dafür spricht schon, daß der Orgasmus eine Form der Ekstase ist – wenn es noch weitere derartig angenehme Zustände geben sollte, möchte man sie ja eigentlich nicht verpassen …

II Die vier Bewußtseinsarten

Es gibt vier grundlegende Arten des Bewußtseins, die sich auch mithilfe eines EEGs deutlich voneinander unterscheiden lassen, da sie eine verschiedene Frequenz der Hirnströme aufweisen. Diese vier Bewußtseinsformen haben auch vier verschiedene Qualitäten und Aufgaben.

die vier Bewußtseinsarten

Eigenschaften

Bewußtseinsart

Tiefschlaf

Traum

Wachen

Ekstase

EEG-Frequenz

2-4Hz

4-8Hz

8-16Hz

16-32Hz

Ausrichtung

Rückkehr zur Mitte

alle Bewußtseinsinhalte

die in der Situation wichtigen Dinge

einsgerichtet auf ein einziges Ding

Funktion

Quelle der Psyche

Übersicht

Verhalten in der Welt

Bündelung des Bewußtseins

Die Meditation ist in gewisser Weise das sensible Handwerk und die präzise Kunst der Koordination dieser vier Bewußtseinsarten. Bei einer Traumreise oder einer bildhaften Meditation wird z.B. das Wachbewußtsein mit dem Traumbewußtsein koordiniert; bei der Kundalini-Meditation wird das Wachbewußtsein mit der Ekstase koordiniert; bei der Herzmeditation wird das Wachbewußtsein mit dem Tiefschlaf koordiniert usw.

Diese Koordination kann man sich als ein Aufeinandereinstimmen der verschiedenen Frequenzen der vier Bewußtseinsformen vorstellen – im Normalbewußtsein laufen sie in verschiedenen Takten nebeneinanderher, während sie in der Meditation alle in demselben Takt schwingen.

Koordination der Bewußtseins-Takte (EEG)

unkoordinierte Bewußtseinsfrequenzen (Normalbewußtsein)

Tiefschlaf

2- 4Hz

Traum

4- 8Hz

Wachen

8-16Hz

Ekstase

16-32Hz

koordinierte Bewußtseinsfrequenzen (Meditation)

Tiefschlaf

2- 4Hz

Traum

4- 8Hz

Wachen

8-16Hz

Ekstase

16-32Hz

Diese Koordination der innere Vorgänge ist ein wesentliches Element bei der Erzeugung einer Ekstase.

III Ekstase im Alltag

Die bekannteste Ekstase ist zweifellos der Orgasmus.

An angenehmen Ekstasen ist sonst hauptsächlich noch das „runner's high“, also der Glückszustand der Joggers bekannt. Dieser Zustand wird manchmal leicht belächelt als „Euphorie“ bezeichnet, wobei assoziiert wird, daß dieses Glück „ja gar nicht echt“, sondern nur ein vermeintliches Wohlbefinden ist, daß durch Hormone u.ä. hervorgerufen wird. Wenn man diese Form der Ekstase jedoch kennt, weiß man, welch einen großen Unterschied es im eigenen Leben macht, ob man sie jede Woche mindestens einmal erlebt oder nicht.

Da eine Ekstase im Wesentlichen die Einsgerichtetheit auf ein einziges Thema ist, kann man die Ekstase jedoch auch noch in allerlei anderen Situationen wiederfinden – z.B. bei dem Fußballfan, dessen Mannschaft gerade ein wichtiges Spiel zu verlieren droht oder gerade die Meisterschaft gewonnen hat. Die dabei auftretende Sorge bzw. der dabei auftretende Jubel ist auch einsgerichtet.

Auch das Warten kurz vor dem ersten Treffen mit einem Menschen, in den man verliebt ist, kann eine Einsgerichtetheit hervorrufen.

Neben diesen angenehmen Ekstasen gibt es jedoch auch die unangenehmen Ekstasen, die sich von den angenehmen hauptsächlich durch das unterscheiden, worauf sich der betreffende Mensch gerade ausschließlich konzentriert. Zu diesen Ekstasen gehören z.B. die Panik, ein heftiger Schmerz, die Angst vor einer akuten Bedrohung, der Blick auf den Bohrer des Zahnarztes und ähnliche Dinge.

Manche Ekstasen sind auch eher neutral wie Z.B. die Spannung vor dem Startschuss beim 100m-Lauf, der Augenblick vor dem Sprung vom 10m-Brett und ähnliche Situationen. Ebenfalls weitgehend neutral kann die Besessenheit von einem Thema sein wie z.B. bei dem Forscher, der kurz vor dem Durchbruch zu einer Entdeckung steht.

Allerdings haben sehr viele derartige Einsgerichtetheiten ein eher unangenehmes Motiv als Fokus wie z.B. eine Spinnenangst oder die Verlustangst in Bezug auf einen bestimmten Menschen.

Die Einsgerichtetheit kann auch kollektiv auftreten wie z.B. bei gemeinsamen Gebeten, Meditationen oder Tänzen – wo sie jedoch auch zu einem religiösen, politischen, sportlichen oder sonstigen Fanatismus werden kann.

Die Begeisterung ist gewissermaßen eine milde Form der Ekstase – der Betreffende ist hauptsächlich auf eine einzige Sache ausgerichtet, aber nimmt noch immer die Dinge rings um diese eine Sache herum wahr.

Wenn das Wachbewußtsein durch Langeweile oder Unkonzentriertheit weniger fokussiert wird, nähert es sich dem Traumzustand an. Wenn es sich jedoch durch Begeisterung immer mehr auf ein Thema ausrichtet, nähert es sich der Ekstase an.

IV Die Gefühls-Landkarte

Die möglichen Formen der Ekstase lassen sich auf einer „Gefühls-Landkarte“ darstellen. Das Kernstück dieser Landkarte ist der „Weg des Herzens“, auf dem sich die Menschen in ihrer eigenen Mitte befinden und sich selber treu sind.

Dieser „Weg des Herzens“ hat im Verlauf eines Lebens sieben Phasen – gewissermaßen die sieben Schritte der Biographie auf dem „Weg des Herzens“. Diese sieben Schritte kann man wie folgt sehr kurz zusammenfassen:

die sieben Schritte des Lebens

Phase

Alter

Mensch

Qualität

Essenz

orale Phase

0-1 Jahre

Säugling

Geborgenheit

„Ja“

anale Phase

1-3 Jahre

Kleinkind

Stärke

„Nein!“

phallische Phase

3-ca.11 Jahre

Kind

Selbstliebe

„Ich!!!“

genitale Phase

ca. 11-20 Jahre

Jugendlicher

Erforschen

„Du?“

adulte Phase

ca. 20-45 Jahre

Eltern

Verantwortung

„Wir.“

tutorale Phase

ca. 45- 70 Jahre

Lehrer

Lehren

„Anderes …“

geronte Phase

ca. über 70 Jahre

Greis

Weisheit

„Alles“

Eine ausführliche Darstellung findet sich in meinem Buch „Die sieben Schritte des Lebens“.

Von diesem „Weg des Herzens“ zweigen sechs Irrwege ab, die polar zueinander angeordnet sind:

Wenn die Geborgenheit gestört worden ist, kann der Mensch zu einem Süchtigen (laut nach Nähe o.ä. schreien) oder zu einem Asketen (auf jede Nähe o.ä. verzichten) werden.

Wenn die Stärke gestört worden ist, kann der Mensch zu einem Täter (lauter, aggressiver Angriff) oder zu einem Opfer (angstvoller Rückzug) werden.

Wenn die Selbstliebe gestört worden ist, kann der Mensch zu einem Star (laut nach Anerkennung schreien) oder zu einem Fan (auf jede eigene Anerkennung verzichten) werden.

Die Gefühls-Landkarte, die sich aus den sieben Phasen des „Wegs des Herzens“ sowie den sechs Möglichkeiten an Irrwegen, die von dem „Weg des Herzens“ abweichen, ergibt, sieht wie folgt aus:

Landkarte der Gefühle

progressiver Irrweg

Weg des Herzens

regressiver Irrweg

geronte Phase (Greis): „Alles“

tutorale Phase (Lehrer): „Anderes …“

adulte Phase (Eltern): „Wir.“

genitale Phase (Jugendlicher): „Du?“

Star

phallische Phase (Kind): „Ich!!!“

Fan

Täter

anale Phase (Kleinkind): „Nein!“

Opfer

Süchtiger

orale Phase (Säugling): „Ja“

Asket

Auf dieser Landkarte gibt es sieben grundlegende Arten der Ekstase, wobei man die sechs Ekstasen der sechs Irrwege im allgemeinen eher „Fixierungen“ nennt – sie sind sozusagen krankhafte Ekstasen. Diese Fixierungen treten auf, wenn sich die Gefühle auf einem dieser Irrwege, also z.B. die Angst des Opfers, immer weiter steigert.

Diese sieben Grundformen der Ekstase sind:

die erfüllende Ekstase der Selbstliebe (Weg des Herzens);

die leidvolle Ekstase der Sucht (Süchtiger),

die leidvolle Ekstase des Verzichtes (Asket);

die leidvolle Ekstase der Macht (Täter),

die leidvolle Ekstase der Angst (Opfer);

die leidvolle Ekstase des Größenwahns (Star),

die leidvolle Ekstase des Minderwertigkeitsgefühls (Fan).

Diese sieben Grundformen der Ekstase, also diese sieben Themen, auf die man sich einsgerichtet konzentrieren kann bzw. auf die man einsgerichtet fixiert sein kann, entsprechen den sieben Chakren.

Zunächst einmal stellen die sieben Chakren sieben grundlegende Fähigkeiten des Menschen dar. Wenn sich jemand auf den heilen Zustand dieser Chakren konzentriert, kann er die folgenden Grundtypen der Ekstase finden:

die Ekstase des Herzchakras: Selbstliebe

die Ekstase des Sonnengeflechts: ungehinderter körperlicher Selbstausdruck

die Ekstase des Halschakras: ungehinderter sozialer Selbstausdruck

die Ekstase des Haras: Stärke (innerer Halt, Tanz, Kampf)

die Ekstase des Dritten Auges: Klarheit (Übersicht, Zusammenhänge)

die Ekstase des Wurzelchakras: Orgasmus (Kundalini, Erleben, Genießen)

die Ekstase des Scheitelchakras: Erleuchtung (Geborgenheit in der Welt)

Die beiden Ekstasen des Wurzelchakras und des Scheitelchakras entsprechen der Ekstase der oralen Phase: Erleben und Anteilnehmen – Geborgenheit und Orgasmus.

Die beiden Ekstasen des Haras und des Dritten Auges entsprechen der Ekstase der analen Phase: Abgrenzen und Wollen – Klarheit und Stärke.

Die beiden Ekstasen des Sonnengeflechts und des Halschakras entsprechen der Ekstase der phallischen Phase: Selbstbezogenheit und Selbstausdruck – Selbstliebe und Strahlen.

Die Ekstase des Herzchakras entspricht der Ekstase der genitalen Phase: Selbsterkenntnis – Ruhen in der eigenen Identität.

Der heile Normalzustand ist das Ruhen in der eigenen Mitte, also im eigenen Herzchakra.

Eine Störung des heilen Zustandes ist aus der Sicht der Chakren ein Lebenskraftstau in einem der sechs äußeren Chakren. Dieser Stau führt zu einer Überbetonung der Qualität dieses Chakras, durch die der betreffende Mensch die schwierigen Situationen, in denen er sich sieht, zu bewältigen versucht:

Der Süchtige versucht durch eine sehr große Lebenskraft-Konzentration im Wurzelchakra, also durch eine Sucht-Ekstase, den Mangel in seinem Leben zu beseitigen.

Der Asket versucht durch eine sehr große Lebenskraft-Konzentration im Scheitelchakra, also durch eine Verzicht-Ekstase, den Mangel in seinem Leben zu beseitigen.

Der Täter versucht durch eine sehr große Lebenskraft-Konzentration im Hara, also durch eine Macht-Ekstase, das Bedrohtsein in seinem Leben zu beseitigen.

Das Opfer versucht durch eine sehr große Lebenskraft-Konzentration im Dritten Auge, also durch eine Flucht-Ekstase, das Bedrohtsein in seinem Leben zu beseitigen.

Der Star versucht durch eine sehr große Lebenskraft-Konzentration im Sonnengeflecht, also durch eine Ruhmsucht-Ekstase, die mangelnde Anerkennung in seinem Leben zu beseitigen.

Der Fan versucht durch eine sehr große Lebenskraft-Konzentration im Halschakra, also durch eine Verehrungs-Ekstase, die mangelnde Anerkennung in seinem Leben zu beseitigen.

Die Landkarte der Gefühle läßt sich nun um die sieben Chakren und um die verschiedenen Grundformen der Ekstase erweitern.

Aus dieser Landkarte ergibt sich, daß sich die Grundformen der Ekstase aus der ausschließlichen Ausrichtung eines Menschen auf eins der Gefühle auf den sieben Stufen des „Wegs des Herzens“ oder auf eines der Gefühle in einem der sechs möglichen Abweichungen von diesem mittleren Weg ergeben. Die Ekstasen, die sich auf eins der Gefühle auf dem „Weg des Herzens“ konzentrieren, sind angenehm und bereichernd, während die Ekstasen, die sich aus der Konzentration auf eines der Gefühle in den sechs Irrwegen konzentrieren, leidvoll sind.

Die sieben „Ekstasen der Mitte“ verbinden zudem den Betreffenden mit sich selber, mit den Menschen und mit der Welt, während die sechs „Ekstasen der Irrwege“ den Betreffenden zunehmend isolieren, sodaß er schließlich in seiner Sucht oder seiner Askese, in seiner Macht oder in seiner Angst, in seinem Ruhmstreben oder in seiner Verehrung gefangen ist und jeglichen Kontakt nach außen verliert.

Bei Ekstasen ist es ausgesprochen wichtig, worauf sich die Ekstase bezieht.

Landkarte der Gefühle

progressiver Irrweg

Weg des Herzens

regressiver Irrweg

geronte Phase (Greis): „Alles“

Ekstase der Weisheit

tutorale Phase (Lehrer): „Anderes …“

Ekstase der Weite

adulte Phase (Eltern): „Wir.“

Ekstase der Gemeinschaft

genitale Phase (Jugendlicher): „Du?“ (Herzchakra)

Ekstase der Liebe

Star

← (Sonnengeflecht-Stau)

Ekstase des Ruhms

phallische Phase (Kind): „Ich!!!“ (Sonnengeflecht + Halschakra)

Ekstase des Strahlens und der Selbstliebe

Fan (Scheitelchakra-Stau)

Ekstase der Verehrung

Täter

← (Hara-Stau)

Ekstase der Macht

anale Phase (Kleinkind): „Nein!“ (Hara und Drittes Auge)

Ekstase der Stärke und der Klarheit

Opfer (Drittes Auge-Stau)

Ekstase der Angst

Süchtiger

← (Wurzelchakra-Stau)

Ekstase der Sucht

orale Phase (Säugling): „Ja“ (Wurzelchakra + Scheitelchakra)

Ekstase der Geborgenheit und des Orgasmus

Asket (Scheitelchakra-Stau)

Ekstase des Verzichtes

Diese Landkarte der Gefühle und der sich aus ihnen ergebenden möglichen Grundformen der Ekstase dient nur einem ersten Überblick. Die einzelnen Formen der Ekstase und ihre Dynamik werden im Folgenden im einzelnen genauer betrachtet.

Diese Landkarte habe ich in meinem Buch „Gefühle und ihre Verwandlungen“ ausführlich dargestellt.

V Bereichernde Ekstasen

Die grundlegende bereichernde Ekstase ist die Einsgerichtetheit auf die eigene Mitte, auf das eigene Herzchakra, auf die eigene Seele – was letztlich alles dasselbe ist. Die Wirkung dieser Ekstase ist ein „Bad in Selbstliebe“. Wenn im Herzchakra eine Ekstase entsteht, wenn also die Psyche auf ein Thema des Herzchakras einsgerichtet ist, entsteht eine Glücks-Ekstase.

Diese Ekstase ist eine Herzchakra-Ekstase. Die Einsgerichtetheit ist jedoch in allen sieben Chakren möglich. Die sechs äußeren Chakren sind Konkretisierungsstufen der eigenen Identität im Herzchakra.

Die drei oberen Chakren suchen nach Selbstausdruck in der Welt und verbinden daher den Einzelnen mit einem anderen Menschen, mit einer Gemeinschaft, einem Tier, einer Landschaft usw. Dadurch wird der Bereich, der gemeinsam schwingt, größer – was als Freude erlebt wird. Wenn in einem der drei oberen Chakren eine Ekstase entsteht, wenn also die Psyche auf ein Thema eines der drei oberen Chakren einsgerichtet ist, entsteht eine Freude-Ekstase.

Die drei unteren Chakren suchen nach Selbstausdruck durch den eigenen Körper und wollen einen inneren Impuls äußerlich alleine, mit einem anderen Menschen, mit einem Tier o.ä. ausleben. Das Freiwerden und Fließen dieses Impulses wird als Lust erlebt. Wenn in einem der drei unteren Chakren eine Ekstase entsteht, wenn also die Psyche auf ein Thema eines der drei unteren Chakren einsgerichtet ist, entsteht eine Lust-Ekstase.

Jedes Chakra hat aufgrund seines Charakters bestimmte Themen. Durch die Einsgerichtetheit auf solch ein Thema entsteht auch eine spezielle Ekstase, die durch die Qualität dieses Themas geprägt wird.

Ekstase-Themen

Chakra

Qualität

Thema

Scheitelchakra

Freude

Erleuchtung, Gottheit-Invokation

Drittes Auge

Freude

Erkenntnisse, Klarheit, Erfindungen

Halschakra

Freude

Liebe, Gemeinschaft

Herzchakra

Glück

Selbstliebe, Seele

Sonnengeflecht

Lust

Gesang, Musik

Hara

Lust

Tanz, Kampf, Joggen

Wurzelchakra

Lust

Orgasmus, Kundalini, Berührung, Wahrnehmung

Man kann auch betrachten, welche Qualität die Ekstasen in den sieben Lebensphasen haben kann. In den drei ersten Phasen ist diese Qualität noch sehr deutlich, aber in den nächsten vier Phasen ist sie weniger markant und vermischt sich mit Themen aus früheren Phasen, aber die Grundqualität läßt sich dennoch erkennen.

In der folgenden Tabelle sind die Hauptthemen der einzelnen Lebensphasen, die gleichzeitig auch die potentiellen Ekstase-Themen sind, aufgeführt.

Die Ekstase-Themen in den sieben Lebensphasen

Phase

Alter

Essenz

Ekstase

geront

Greis

„Alles“

Weisheit

tutoral

Lehrer

„Anderes …“

Weite

adult

Eltern

„Wir.“

Gemeinschaft

genital

Jugendlicher

„Du?“

Begegnung

phallisch

Kind

„Ich!!!“

Selbstliebe, Strahlen

anal

Kleinkind

„Nein!“

Stärke, Klarheit

orale

Säugling

„Ja“

Geborgenheit, Vertrauen, Nähe, Wahrnehmung

Die beiden Strukturen der sieben Wege und der sieben Chakren sind für das Verständnis der Ekstasen jedoch weitaus wichtiger als diese sieben Stufen des Lebens.

Diese drei Strukturen haben zwar alle sieben Elemente, aber der Aufbau dieser Strukturen ist sehr verschieden, sodaß sie sich nicht gleichsetzen lassen:

Die Biographie besteht aus sieben aufeinanderfolgenden Schritten;

die Chakren haben ein Zentrum und je drei Weiterentwicklungen in entgegengesetzte Richtungen;

die Landkarte der Gefühle hat einen Hauptweg und sechs von ihm abweichende Irrwege.

VI Leidvolle Ekstasen

Da eine Ekstase letztlich ganz schlicht die vollständige Konzentration auf einen einzigen Bewußtseinsinhalt ist, führt eine solche Konzentration auf einen unangenehmen Bewußtseinsinhalt auch zu einer unangenehmen Ekstase.

Und es gibt in der Psyche viele Möglichkeiten von unangenehmen Gefühlen …

VI 1. allmählich entstehende leidvollen Ekstasen

In der Psyche gibt es zunächst einmal den „Weg des Herzens“, also eine Lebensweise, bei der man sich selber treu ist und aus seinem eigenen Herzen heraus lebt und sich selber ausdrückt. Das ist der „Weg des Herzens“ oder der „Weg der Mitte“.

Der „Weg des Herzens“ hat im Verlauf der Biographie sieben Schritte:

die sieben Entwicklungsphasen

Phasen

Qualität

Biographie

7. geronte Phase

Weisheit

„Alles“

Greis

6. tutorale Phase

Weite

„Anderes …“

älterer Erwachsener

5. adulte Phase

Verantwortung

„Wir.“

Erwachsener

4. genitale Phase

Entdeckung

„Du?“

Jugendlicher

3. phallische Phase

Selbstliebe

„Ich!!!“

Kind

2. anale Phase

Stärke

„Nein!“

Kleinkind

1. orale Phase

Geborgenheit

„Ja“

Säugling

Von seinen drei ersten Abschnitten zweigen sechs Irrwege ab, die dreimal zwei Polarisierungen eines Abschnittes des „Weges des Herzens“ sind:

Aus der Geborgenheit der oralen Phase des Säuglings können der „Weg des Süchtigen“ (Vorpreschen) und der „Weg des Asketen“ (Rückzug) entstehen.

Aus der Stärke der analen Phase des Kleinkindes können der „Weg des Täters“ (Vorpreschen) und der „Weg des Opfers“ (Rückzug) entstehen.

Aus der Selbstliebe der oralen Phase des Kindes können der „Weg des Stars“ (Vorpreschen) und der „Weg des Fans“ (Rückzug) entstehen.

Dadurch entsteht die bereits dargestellte „Landkarte der Gefühle“, die einen Hauptweg und sechs Abzweigungen hat:

Jeder dieser sechs Irrwege beginnt mit nur leichten Abweichungen von der Mitte, aber kann sich immer weiter steigern, bis schließlich ein Zustand der Einsgerichtetheit auf ein Gefühl auf diesem Weg erreicht wird, der dann das Leben ausgesprochen schwer macht und den Betreffenden zudem auch von der Welt isoliert, da er in seiner leidvollen Ekstase gefangen ist.

Auf jedem der sechs Irrwege gibt es viele mögliche Ekstasen, also Fixierungen auf ein bestimmtes Gefühl oder eine bestimmte Gefühlshaltung. Die wesentlichen Fixierungen auf ein Gefühl auf diesen sechs Irrwegen, aus denen die leidvollen Ekstasen entstehen, sind in der folgenden Übersicht aufgeführt.

Nicht alle dort aufgeführten Gefühle sind immer eine einsgerichtete Fixierung, also eine leidvolle Ekstase – so sind Angst und Schmerz durchaus sinnvolle Gefühle und auch Treue ist an sich, wenn man sie nicht bis zur Prinzipien-Fixierung gesteigert hat, eine durchaus förderliche Haltung.

Die leidvollen Ekstasen

Bereich

Irrweg

Fixierungen (leidvolle Ekstasen)

oral:

Störung der Geborgenheit

Süchtiger

Gier, Sucht, Abhängigkeit, Alleinsein-Panik, Jammern, Schreien, Klagen, Hilfe-Verlangen, Hyperaktivität, Aktionismus, ununterbrochenes Reden

Asket

Bedürfnisverdrängung, Fasten, Sex-Feindlichkeit, Körper-Feindlichkeit, Ekel, Gleichgültigkeit, Reglosigkeit, Einsiedler, Treue, Helfen-Müssen, Burnout, Schweigen, Fanatismus

anal:

Störung der Stärke

Täter

Selbstdurchsetzung, Druck-Ausübung, Macht, Dominanz, Haß, Terror, Amok-Lauf, Bosheit, Sadismus, Folter, Vergewaltiger, Mord

Opfer

Entsetzen, Angst, Panikattacke, Schmerz, Krampf, Starre, Gelähmtsein, Kopflosigkeit, Stottern, Sprachblockade, Depression, Ohnmacht, Entschlußunfähigkeit, Vergewaltigungsopfer, Mordopfer, Schuldgefühle, Selbsthaß, Masochismus

phallisch:

Star

Eitelkeit, Ruhm, Größenwahn

Störung der Selbstliebe

Fan

Scham, Verehrung, Minderwertigkeitsgefühle

VI 2. plötzlich entstehende leidvollen Ekstasen

Neben diesen allmählich entstehenden Fixierungen gibt es auch noch die durch ein Trauma ausgelöste Fixierung.

Ein Trauma entsteht in einer bedrohlichen Situation, in der der Betreffende keinen Ausweg mehr sieht. In solchen Situationen beschließt die Seele den Körper aufzugeben und zu verlassen, was der Betreffende dann oft als ein „über sich selber schweben“ erlebt. Die Seele, die das sichere Ende ihres Körpers vor sich sieht (hungriger Löwe) oder sich in einer unerträglichen Situation befindet (Vergewaltigung), will sich das direkte Erleben dieser Situation ersparen und verläßt ihren Leib. Dann schwebt man z.B. unter der Zimmerdecke und blickt auf seien physischen Körper herab – das ist der Ursprung der Vorstellung, daß es eine Seele gibt, und somit vermutlich auch der Ursprung der Religion allgemein.

Wenn der Betreffende diese Situation überlebt, kann er in seinen Körper zurückkehren und den Streß durch Schreien, Weinen, Zittern u.ä. abbauen und dann normal weiterleben. Dauert die Gefahrensituation jedoch zu lange oder wiederholt sie sich zu oft oder wird das Schreinen/Weinen/Zittern gestört, dann kann sich der Streß nicht abbauen und bleibt zusammen mit dem Erinnerungs-Bild dieser Situation in der Psyche weiterbestehen. Dort bildet er einen abgekapselten Bereich, dessen Streßdruck weiterbesteht und dessen Bild niemals in den Rest der Psyche integriert worden ist – eine unter hohem Druck stehende Konservendose mit einem erschrecken Etikett, die rappelnd auf einem Regal im Keller der Psyche steht und Unruhe verbreitet.

Während die allmählich entstehenden Fixierungen oft eine etwas allgemeinere Ausrichtung haben wie z.B. „nicht allein sein können“ oder „immer alle Macht in der Hand halten müssen“, sind die Trauma-bedingten Fixierungen meist etwas spezifischer wie eine Angst vor Hunden (bei einem Hundeangriff-Trauma) oder eine Angst vor Flokati-Teppichen (nach einer Vergewaltigung auf einem solchen Teppich).

Allerdings können sich die durch ein Trauma entstandenen Fixierungen auch ausweiten und dann einen allgemeinen Charakter bekommen – so kann z.B. die Angst vor Hunden zu einer Angst vor Tieren werden und die Angst vor Flokati-Teppichen zu einer Angst vor geschlossenen Räumen.