Elfensturm - Dennis L. McKiernan - E-Book

Elfensturm E-Book

Dennis L. McKiernan

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Beschreibung

Tauchen Sie ein in ein neues Kapitel der großen Elfen-Saga von Dennis L. McKiernan: Auf der Suche nach ihrem Gefährten hat sich Jinnarin, eine Kriegerin des kleinen Volkes, die Hilfe des legendären Elfen Aravan gesichert. Doch welche Ziele verfolgt der mysteriöse Kapitän des schwarzen Schiffes wirklich?

Die Fortsetzung von „Elfenkrieger“ und „Elfenschiffe“ ist eine fesselnde Reise durch die grandiose Fantasy-Welt Mithgars.

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Seitenzahl: 480

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Das Buch

Unter großen Gefahren segelt das Elfenschiff Eroean seit Wochen in unheimlichen Gewässern, immer geleitet von den Visionen der Fuchsreiterin Jinnarin, die ihren Gefährten Farrix sucht. Gemeinsam mit Kapitän Aravan, einem düsteren Elfenkrieger, und dessen Mannschaft entdeckt Jinnarin eine verwunschene Insel, die versteckt inmitten eines Algenmeeres liegt. Hier findet sie zwar ihren vermissten Gefährten, doch der Schwarzmagier Durlok hält ihn in einem unheilvollen Schlaf gefangen. Während Jinnarin und die Magierin Aylis eine bedrohliche Reise in die unbekannte Traumwelt antreten, verfolgt Durlok seinen grausamen Plan, der nicht nur die Traumreisenden bedroht, sondern ganz Mithgar zerstören kann. Und so muss Elfenkapitän Aravan alles daran setzen, um die Absichten des gefährlichen Schwarzmagiers zu vereiteln, denn er weiß, dass ihm kaum noch Zeit bleibt, um seine geliebte Aylis zu retten …

Dennis L. McKiernans MITHGAR-Romane:

Bd. 1: Zwergenkrieger

Bd. 2: Zwergenzorn

Bd. 3: Zwergenmacht

Bd. 4: Elfenzauber

Bd. 5: Elfenkrieger

Bd. 6: Elfenschiffe

Bd. 7: Elfensturm

Bd. 8: Magiermacht

Bd. 9: Magierschwur

Bd. 10: Magierkrieg

Bd. 11: Magierlicht

Der Autor

Dennis L. McKiernan, geboren 1932 in Missouri, lebt mit seiner Familie in Ohio. Mit seinen Romanen aus der magischen Welt Mithgar gehört er zu den erfolgreichsten Fantasy-Autoren der Gegenwart.

Inhaltsverzeichnis

Das BuchDer AutorWidmungEin Teil von MithgarANMERKUNGEN DES AUTORS1. Kapitel - EIN NEUER KURS2. Kapitel - DAS NETZCopyright

Für meine SchwesterDonna Lorraine,die ein wundervolles Geschöpf ist

Ein Teil von Mithgar

ANMERKUNGEN DES AUTORS

Die in diesem Buch erzählte Geschichte findet vor der Separation und vor dem Großen Bannkrieg statt, und daher können die Rûpt nicht nur in der Nacht, sondern auch am Tage frei umherstreifen, obwohl es heißt, dass sie ihre Missetaten lieber in der Dunkelheit anstatt im Licht der Sonne begehen.

Diese Geschichte wurde aus den Fragmenten eines Logbuchs des Elfenschiffs Eroean rekonstruiert. An mehreren Stellen habe ich die Lücken mit Einschüben aus anderen Quellen gefüllt, aber im Wesentlichen hält die Geschichte sich minutiös an die Vorlage.

Wie in anderen Werken von mir habe ich transkribiertes Altgriechisch benutzt, um die Sprache der Schwarzmagier darzustellen, und Latein für alle anderen Magier.

In vielen Fällen reden unter dem Druck des Augenblicks Pysk, Zwerge, Menschen, Magier, Elfen und andere in ihrer Muttersprache. Um jedoch lästige Übersetzungen zu vermeiden, habe ich, wo erforderlich, ihre Worte in Pellarion aufgeschrieben, der Umgangssprache Mithgars. Einige Worte und Redewendungen eignen sich jedoch nicht für die Übersetzung und diese habe ich unverändert gelassen. Darüber hinaus mögen verschiedene Wörter falsch aussehen, sind tatsächlich aber korrekt – so ist zum Beispiel DelfHerr nur ein einzelnes Wort, obwohl mitten im Wort ein großes H steht.

Die Elfensprache Sylva ist sehr altertümlich und förmlich, aber im Interesse der Lesbarkeit sind die meisten altertümlichen Ausdrücke und Redewendungen eliminiert worden.

Die Sprache der Kinder des Meeres ist mit Zirp-, Schnalz-, Pfeif- und Klick-Lauten durchsetzt. Zwei dieser Laute sind durch die Zeichen »!« und »¡« dargestellt, ein »Tick« durch »!« und ein »Tock« durch »¡«.

Für die Neugierigen, das w in Rwn wird wie uu ausgesprochen (w ist schließlich nichts anderes als ein doppeltes u). Rwn wird also nicht Renn ausgesprochen sondern Ruhn.

Der Ertrinkende ist ein Vorbote der Katastrophe, und es könnte bedeuten,dass die Eroean und alle auf ihr dem Untergang geweiht sind.

Die Weissagung der Magierin Aylis

1. Kapitel

EIN NEUER KURS

Winter, 1E9574 – 75

[Die Gegenwart]

Am nächsten Morgen, nach dem die Seherin Aylis den Entschluss gefasst hatte, noch einmal in den Träumen der Fuchsreiterin zu wandeln, machte Quartiermeister Roku sich bereit, mit einigen Matrosen und einer Eskorte Zwerge nach Havnstad zu fahren, um die Aufnahme von frischem Wasser und Proviant auszuhandeln. »Seid auf der Hut«, rief Bokar seinem Stellvertreter Kelek zu, der in einem der Beiboote saß. »Diese Stadt hat gerade erst Tribut bezahlt. Einige werden wütend und gereizt sein und möglicherweise erst handeln und dann überlegen.«

Während Kelek mit einem Nicken bestätigte, dass er die Worte des vierschrötigen Zwergenhauptmanns verstanden hatte, murmelte der neben Bokar stehende Jatu: »Andererseits werden sie vor bewaffneten und gerüsteten Kriegern auf der Hut sein. Ich glaube, die Städter werden sich ebenso verhalten wie zuvor – überhöflich und dienstbeflissen, um grimmige Besucher nicht gegen sich aufzubringen. Wenn es nicht den einen oder anderen Heißsporn gibt, werden Roku, Kelek und die anderen heute nicht mehr Feindseligkeiten erleben als wir. Außerdem sind die Schatztruhen der Städter leer, da sie gerade Tribut bezahlt haben, und deshalb werden sie erpicht darauf sein, Geschäfte zu machen.«

Als die Boote losruderten, gesellte sich der elfische Kapitän Aravan zu Bokar und Jatu. Ohne Vorrede sagte Aravan: »Wenn Roku und seine Begleiter zurückkehren, setzen wir die Segel und fahren auf der Südseite von Rwn nach Westen.«

Jatu, der Erste Offizier des Elfenschiffs, ein hünenhafter Mensch mit Haut, die wie poliertes Ebenholz schimmerte, lächelte. »Und damit folgen wir der Route, die Lady Aylis vorgeschlagen hat, hm?«

»Aye, Jatu, so ist es: Ihre Überlegungen haben mehr für sich als alle anderen.«

»Was ist mit ihrem Traumwandeln, Kapitän?«, fragte Frizian, der Zweite Offizier, und trat fröstelnd zu den anderen Männern an die Reling. Der kleine Gelender fror offenkundig in der kühlen Luft.

Aravan warf einen Blick auf die blasse Morgensonne und holte tief Luft. »Lady Aylis glaubt, binnen einer Woche mit dem Traumwandeln bei Lady Jinnarin beginnen zu können. «

»Warum die Wartezeit, Kapitän?«

»Das Traumwandeln ist kompliziert und voller heimlicher Gefahren, Frizian, doch wenn Lady Aylis der Lady Jinnarin alles darüber beibringen kann, verbessert das vielleicht ihre Aussichten, der tödlichen Gefahr in dem Nachtmahr auszuweichen. «

»Grr!«, grollte Bokar. »Gebt mir etwas, das ich sehen kann, etwas, in das ich kalten Stahl bohren kann. Das ist der Feind, den ich bekämpfen will. Nicht irgendein Traumgesicht oder Trugbild!«

Aravan hob eine Hand. »Bokar, Ihr sprecht von einem Traumgesicht, doch wir wissen noch gar nicht, was für ein Feind in diesem Traum lauert.«

Bokars Augen verengten sich. »Eine riesige Phantomspinne, Kapitän, stimmt das nicht?«

»Lady Aylis glaubt nicht, dass die Spinne Ontah getötet hat. Das war etwas ganz anderes.«

»Durlok!«, rief Frizian.

Bokars Augen weiteten sich. »Der Schwarzmagier? Denkt Ihr, er kann irgendwie selbst in den Traum gelangen?«

Frizian hob die Hände in einer fragenden Geste, doch Kapitän Aravan sagte: »Wenn eine Person in einem Traum wandeln kann, ist das vielleicht auch anderen möglich.«

Stille senkte sich über die Gruppe. Schließlich sagte Frizian: »Kapitän, ich sage den Männern, dass sie sich bereit machen sollen, bei Rokus Rückkehr die Segel zu setzen.«

Während Aravan nickte und Frizian ging, um der Mannschaft der Eroean die entsprechenden Anweisungen zu geben, sagte Bokar: »Und ich halte den Kriegstrupp bereit, für den Fall, dass die feigen Havnstader versuchen wollen, uns zu hintergehen.«

Während sich Bokar auf den Weg zu seinen zwergischen Kriegern machte, sagte Jatu leise zu Aravan: »Kapitän, er sehnt sich nach einem Kampf. Wenn wir nicht bald eine Auseinandersetzung haben, wird er vielleicht beginnen, sich selbst Ärger zu suchen …«

»Nein, Jatu, macht Euch wegen Bokar keine Sorgen. Er ist sehr diszipliniert, und das gilt auch für seine Truppe. Aber in einer Beziehung habt Ihr vollkommen Recht: Er sehnt sich tatsächlich nach einem Kampf, und ich habe jetzt schon Mitleid mit seinen Gegnern, wenn es dazu kommt.«

Unter Deck saßen Aylis und Jinnarin in der abgedunkelten Kabine. Eine einzige Kerze sorgte für spärliches Licht, da das Bullauge verhangen war. Die Seherin Aylis saß auf dem Boden mit dem Rücken zur Wand. Ihr schulterlanges, hellbraunes Haar war in einem Zopf zusammengefasst und sie musterte Jinnarin aus halb geschlossenen grünen Augen. Die kleine Fuchsreiterin lag auf der Koje und mit dem Rücken zur Wand gegenüber. »Atmet tief und entspannt Euch«, murmelte Aylis. »Schaut in die Kerzenflamme. Konzentriert Euch darauf, bis Ihr nichts anderes mehr wahrnehmt. Dann schließt die Augen und bewahrt das Bild der Flamme in Eurem Geist. Es wird langsam verblassen, und während es das tut, stellt Euch eine friedliche Szene vor – einen Bach, eine Lichtung, ein ruhiges Tal, ein Feld mit blühenden Blumen. Lasst Eure Gedanken frei umherstreifen in dem Bild, das Ihr Euch vorstellt. Und sobald Ihr Euch selbst in dieser Szene befindet …«

Während die Eroean träge und sacht hin und her schaukelte, begann Jinnarin eine Reise in die friedliche Meditation mit Aylis als ihrer kundigen Führerin.

Am Nachmittag kehrte Roku mit einer kleinen Flotte im Gefolge aus Havnstad zurück. Bokar und sein Kriegstrupp standen Wache, während die Güter von den Boten der Händler umgeladen wurden, und die Städter an Bord über die Konstruktion des Elfenschiffes staunten. Dörrobst, Korn, Mehl, Pökelfleisch, Stockfisch, Fässer mit eingelegtem Gemüse und Trinkwasser, dazu kleine Fässchen mit Rum und Wein, Käseräder und mehr: Alles wurde über die Reling gehievt oder mit der Winde in Netzen an Bord geholt. Als alles eingeladen war, und die Boote der Händler zurückfuhren, ließ Frizian Bootsmann Reydeau die Mannschaft an Bord pfeifen und gab den Befehl, die Segel zu setzen. Die Eroean lichtete den Anker und segelte majestätisch und mühelos mit der steigenden Flut aus dem Hafen.

Einen ganzen Tag lang segelte die Eroean mit dem Wind nach Süden. Dann drehte sie nach Westen und kreuzte im Zickzack. Ein weiterer Tag verstrich und dann noch einer, bis schließlich eine ganze Woche vergangen war, und immer noch fuhr sie durch die Gewässer über Gelen nach Westen und unter Rwn und weiter bis über Atala hinaus. Und obwohl in dieser Zeit beständig das Nordlicht am Himmel zu sehen war, entdeckten sie des Nachts keine Lichtwolken, und auch keine Galeere bei Tag. Und Tag für Tag führte die Lady Aylis in der abgedunkelten Kabine Jinnarin in die Geheimnisse der Meditation und des bewussten Traumwandelns ein.

In einer Nacht lag Aylis bei ihrem Geliebten Aravan, den Kopf auf seine Brust gelegt, während er ihr über das Haar strich und sie seinem Herzschlag lauschte. »Ich glaube, wir sind so weit«, sagte sie nach einer Weile.

»Wann, Chieran?«

»Wir fangen morgen an.«

»So bald?«

»Ja.«

»Und Jinnarin?«

»Sie ist ebenso bereit, wie ich es in diesem Stadium des Lernens war, Liebster. Sie hat sowohl die leichte als auch die tiefe Meditation gemeistert. Ontahs Worte der Suggestion sind verankert, und wenngleich es keine richtigen Worte der Macht sind, werden sie ihr sehr gute Dienste leisten. Jetzt muss sie nur noch lernen, wie man einen Traum beherrscht und nach seinem Willen formt, und dafür müssen wir in einem Traum wandeln.«

Aravan lag eine Weile still da, dann sagte er: »Sie hat schnell gelernt, aye?«

»Ja. Ontah war erstaunt, wie rasch ich gelernt habe, aber mit Jinnarin wäre er ebenso zufrieden gewesen.«

»Ist es schwer?«

Aylis dachte über Aravans Frage nach. »Ich fand es nicht allzu schwer … und Jinnarin wohl auch nicht. Aber ich bin eine ausgebildete Seherin, also war mir die Unterweisung nicht unvertraut. Jinnarin hat keine vergleichbare Ausbildung, hat es aber dennoch rasch gelernt.«

»Hm«, sann Aravan nachdenklich und fügte dann hinzu: »Vielleicht ist das, was Pysk, Magiern und anderen eurer Art leicht fällt, für Menschen und Elfen schwierig. Eines Tages musst du versuchen, es mir beizubringen, dann werden wir es vielleicht sehen.«

Aylis erhob sich und schaute Aravan in die Augen. »Ach, Liebster, wie wunderbar, denn dann würden wir gemeinsam durch unsere Träume wandeln und sie nach Belieben formen. «

Aravan lächelte. »Ich wandle längst mit dir durch meinen Traum, Chieran.«

Aylis reckte sich nach oben und küsste ihn sanft, dann legte sie ihren Kopf wieder auf seine Brust und lauschte seinem Herzschlag.

Nach längerem Schweigen flüsterte Aravan: »Morgen?«

»Ja.«

Seine Umarmung wurde ein wenig fester, aber er sagte nichts mehr.

Kurz darauf küsste sie ihn wieder, und sie liebten sich.

»Es ist nicht leicht zu schlafen, während ein anderer zuschaut«, sagte der dunkelhäutige Jatu grollend.

Weder Jinnarin noch Aylis antworteten.

»Ich meine, ich liege hier wie ein Baumstamm, während Ihr zwei dasitzt wie eine düstere, stumme Uhra mit ihrem kleinen Jeju-Vertrauten neben sich …«

Aylis und Jinnarin sagten immer noch nichts, da jede ihren Zustand leichter Meditation aufrechterhielt.

Die drei befanden sich in Aylis’ alter Kabine, die sie zum Zwecke des Traumwandelns bezogen hatten. Jatu lag auf einer Matte auf dem Boden, weil die Koje zu klein für seine massige Gestalt war. Aylis saß mit untergeschlagenen Beinen auf dem Boden und lehnte mit dem Rücken an der Wand. Die auf den Oberschenkeln ruhenden Hände zeigten mit der Innenseite nach oben, und ihre Augen waren nur noch grün funkelnde Schlitze. Jinnarin saß in ganz ähnlicher Weise da, befand sich aber auf der Koje auf Jatus anderer Seite. Ihr Reittier und treuer Begleiter, der Fuchs Rux, lag unter der Koje und schlief. Der Raum wurde nur durch eine einzige abgeschirmt brennende Kerze spärlich erleuchtet.

»Ich kann Euch zwar sehen, fühle mich aber trotzdem, als wäre ich die Beute irgendeines unsichtbaren Dschungeljägers. «

Sowohl Jinnarin als auch Aylis blieben stumm.

Jatu seufzte und wälzte sich herum in dem Versuch, sein Unbehagen durch ein erhöhtes Maß an Bequemlichkeit wettzumachen.

Es half nicht.

Nach einer Weile des ruhelosen Hin- und Herwälzens sprang Jatu auf und verließ die Kabine. Zwar hob Rux den Kopf und schaute, doch weder Jinnarin noch Aylis rührten sich. Der Fuchs legte sich wieder schlafen.

Kurz darauf kam Jatu zurück und legte sich wieder hin, und Augenblicke später fing irgendwo nicht weit entfernt ein Matrose an zu singen. Viele seiner Worte gingen jedoch im böigen Wind unter, der die Segel flattern und Taue und Takelage ächzen ließ, während die Wellen gegen die Schiffsflanken der Eroean brandeten.

»Añu«, sagte Aylis leise und benutzte damit eines der Worte, die sie von Ontah gelernt hatte.

Zwar konnte Jinnarin Jatus schlafendes Gesicht nicht sehen, aber sie wusste, dass sich seine Augen unter den Lidern stark bewegen mussten. Sie glitt in einen Zustand tiefer Meditation und benutzte ein weiteres tief verankertes Wort der Suggestion, das Aylis sie gelehrt hatte, und Jinnarin fing an zu träumen. Sie saß auf einem Ast hoch in einem Baum. Unter ihr, am Ufer eines Bachs, tummelten sich zwei Otter und glitten eine Schlammrutsche herunter. Während die Pysk vor Vergnügen lachte, kam eine braunhaarige Magierin über den Himmel geschritten. »Sperling«, sagte die Magierin, indem sie die Hand ausstreckte. »Lichtschwinge«, erwiderte die Pysk und nahm die dargebotene Hand. Gemeinsam traten sie durch ein Tor in einem Baumstamm, das sie in einen weiter entfernten Traum führte. Sie tauchten in einer Weidenhütte wieder auf.

Ein dunkelhäutiger Mensch, der nur mit einem Lendentuch bekleidet war, lag auf einer gewobenen Matte, und eine junge schwarze Frau mit nacktem Oberkörper legte dem Mann ein kaltes, nasses Tuch auf die schweißfeuchte Stirn. Zur Tür herein lugte ein hochgewachsener Junge mit vor Kummer und Gram verzerrten Gesichtszügen. In der Ferne hinter dem Jugendlichen war ein Mann zu sehen, der sich der Weidenhütte rasch näherte. Sein schwarzes Gesicht war geisterhaft weiß bemalt, und in der Hand hielt er einen Becher. Oder war es eine Schlange? Der Gegenstand schien ständig seine Form zu wechseln – er glich in rascher Folge einer Blume, einem Becher, einer Schlange, einer Wurzel, einem Becher.

»Ich will das nicht sehen«, sagte Sperling und wandte sich ab.

»Wir müssen es beobachten und uns daran erinnern, Sperling«, antwortete Lichtschwinge.

Sperling schauderte und schüttelte den Kopf. »Lichtschwinge, das ist der Moment, indem Jatu den Jujuba getötet hat. Das dort sind Jatus Mutter und Vater. Der Junge ist Jatu. Der Mann, der den Giftbecher bringt, ist der Jujuba. Ich will das nicht sehen. Lass uns gehen. Lass uns jetzt gehen! «

Lichtschwinge seufzte und drehte sich um, und in der Wand tat sich ein Loch auf. Doch während sie sich ihm näherten, fingen die Weiden der Wand an zu zittern und zu beben und dahinzuschmelzen.

»Schnell!«, rief Lichtschwinge. »Flieh!«

Sie sprangen durch das Loch in der Hüttenwand nach draußen und in die Schiffskabine, in der sich drei Personen — die Pysk, die Magierin und der um sich schlagende Jatu – sowie ein Fuchs befanden, der vor der Koje, auf der Jinnarin saß, nervös auf und ab lief.

»Nein!«, rief Jatu und schoss kerzengerade in die Höhe, während ihm der Schweiß über Gesicht, Hals und Brust lief.

Rux fuhr zusammen und zurück, erholte sich jedoch rasch und blieb stocksteif zwischen seiner Herrin und Jatu stehen, den wachsamen Blick auf das Gesicht des schwarzen Mannes gerichtet.

Sperling flog herbei, verband sich mit der Pysk – ihrem stofflichen Körper —

… und schlug die Augen auf.

»Also gut, Sperling, jetzt bildest du die Brücke zu Jatus Traum.«

Sie traten durch den Tunnel des Baus ins Licht und tauchten auf der Ruderbank eines Beiboots wieder auf. Männer legten sich in die Riemen, und vorne im Bug hielt Jatu den Schaft einer großen Harpune, während sein volles Lachen ertönte.

Sperling ging an den Reihen der schwitzenden Männer nach vorn zum Bug. »Jatu! Jatu!«, rief sie. »Was jagst du da?«

Jatu wandte den Kopf, und sein Gesicht strahlte vor Freude. »Ah, kleine Jeju, ich zeige dir, was wir jagen!« Jatu drehte sich um und deutete auf eine dahinjagende weiße Wolke.

»Eine Wolke, Jatu?«

»Aye, Jeju, einen großen Wolkenwal.«

Plötzlich ging Sperling auf, dass das Beiboot hoch am Himmel über der Welt flog und hinter ihm eine große Himmelsgaleone zwischen den Wolken segelte und dem dahinjagenden Beiboot folgte. Männer und Zwerge an Bord der Galeone feuerten Jatu und seine Ruderer mit lautem Jubel an.

Jetzt drehte Sperling sich um und schaute nach vorne, und die Wolke, die sie verfolgten, schlug mit einem großen Flossenschwanz auf und ab, der sie schnell voranbrachte. »Aber warum, Jatu? Warum jagt ihr die Wolken?«

Jatu krümmte sich vor Lachen, doch es gelang ihm zu keuchen: »Natürlich wegen des Nebeltrans, kleine Jeju. Wegen des kostbaren Nebeltrans.« Sein donnerndes Gelächter erschütterte den Himmel, während die Ruderer kicherten.

»Sperling«, sagte Lichtschwinge, deren Gesicht ebenfalls ein Lächeln kräuselte, »wir müssen gehen. Sieh nur zum Horizont!«

Sperling schaute hin. Als wehe ein Vorhang im Wind, so schimmerte der Himmel am Horizont. Die Himmelsgaleone wurde blasser, und auch die Wolken verschwanden eine nach der anderen. »Ach herrje, dieser wunderbare Traum geht zu Ende«, sagte sie.

»Bilde eine Brücke nach draußen«, sagte Lichtschwinge.

Sperling ließ eine Öffnung entstehen, in die sie und Aylis traten, und hinter sich hörten sie Jatu lachen. »Sie bläst! Die Walwolke bläst an!« Und wieder hallte sein Gelächter durch das Firmament.

Als Lichtschwinge und Sperling Ontahs Worte murmelten …

… schlugen Aylis und Jinnarin die Augen auf. Das Erste, was sie hörten, war ein leises Gelächter, da Jatu im Schlaf gluckste.

»Fürchtet Euch nicht, Jinnarin, wir werden erst in Eurer Sendung traumwandeln, wenn Ihr dazu bereit seid.«

»Wann wird das sein?«

»Ich würde sagen … nach einer weiteren Nacht in Jatus Nachtgespinsten.«

Jinnarin lächelte. »Er hat so wunderbare Träume, nicht wahr? Ziemlich unvorhersehbar, neh?« Jinnarins Lächeln war plötzlich wie weggeblasen. »Das heißt, alle bis auf Nachtmahr mit dem Jujuba.«

Aylis nickte. Dann wurde sie plötzlich grüblerisch. »Ich frage mich …«

Jinnarin sah die Seherin an. »Was?«

Aylis’ Augen schienen in weite Ferne zu schauen.

»Was?«, wiederholte Jinnarin.

Aylis schüttelte den Kopf, als erwache sie aus tiefstem Nachdenken. Sie holte scharf Luft.

»Ihr fragt Euch was?«, fragte Jinnarin in der Hoffnung, dass ihre Frage diesmal gehört würde.

Aylis hob die Hände. »Ach, mehrere Dinge. Ich frage mich, ob sich schlimme Erlebnisse ständig im Traum wiederholen. Ich frage mich, ob auch große Freude im Schattenland ständig wiederholt wird. Und ich frage mich, ob ein schlimmes Erlebnis wie Jatus überwunden werden kann, sodass der Traum den Träumer nicht mehr quält. Wenn ja, wie? Ach, hätte ich Ontah doch nur danach gefragt … vielleicht können wir ja etwas tun, um Jatus Träume von diesem schrecklichen Ereignis aus seiner Vergangenheit zu befreien. «

Jinnarin nickte. »Und auch die Träume aller anderen.«

Aylis lächelte. »Vielleicht finden wir einen anderen Lehrer – einen, der sich mit dem Traumwandeln und der Traumgestaltung auskennt.«

»Andererseits«, sann Jinnarin, »wenn nicht, finden wir vielleicht selbst heraus, wie wir die Träume einer Person von schrecklichen Bildern befreien können, wie man einen Nachtmahr vollständig auslöschen kann.«

»Jinnarin, damit müssen wir sehr vorsichtig sein, denn Träume sind in gewisser Weise eine Möglichkeit, Furcht und Wut und andere starke Gefühle auszuleben und sie damit unschädlich zu machen. Sonst würden sie sich beständig verstärken, zum Schaden der betroffenen Person. Einen Traum vollständig zu entfernen, würde meiner Ansicht nach großen Schaden anrichten. Vielmehr muss der Traumheiler einen Weg finden, Harmonie in Geist und Seele einer Person einkehren zu lassen, ohne den Traum gänzlich zu verjagen.«

»Aylis, wollt Ihr damit sagen, dass Albträume und andere Angstträume gut für den Geist und die Seele sind?«

Aylis schüttelte den Kopf. »Nein, Jinnarin. Ich sage nur, dass ich einfach nicht genug über ihre Bedeutung weiß. Daher dürfen wir nicht so weit gehen, den Traum auszulöschen. «

»Aber ich dachte, Ontah hätte Träume im Geist jener umgeformt, denen er geholfen hat.«

Aylis nickte. »Das hat er auch. Aber Ontah hat diese Träume in etwas anderes, Sicheres verwandelt und nicht beseitigt. Wie er das gemacht hat, weiß ich nicht … und solange wir es nicht wissen, stellt das Herumpfuschen im Traum einer anderen Person ein Risiko dar, das wir unbedingt vermeiden sollten.«

Jinnarin dachte einen Augenblick über das Gesagte nach und meinte dann: »Unter dem Strich steht ganz einfach, Aylis, dass Ontah wusste, was er tat, und wir nicht.«

Aylis lächelte. »Ja, meine liebe Pysk … obwohl wir in der Kunst des Traumwandelns nicht völlig ahnungslos sind, wissen wir doch nichts über die Kunst des Traumheilens oder der Umwandlung eines bösen Traums in einen guten.«

»Ich will auf gar keinen Fall an Farrix’ Sendung herumpfuschen, das ist sicher.« In ihrem Gesicht zeigte sich deutlich die Sorge, den Traum zu verändern, welcher ihr von ihrem Gefährten in vielen Nächten und immer wieder gesandt worden war.

»Oh, ich habe auch nicht vor, diesen Traum umzuformen. Ich glaube aber, dass wir mehr über das Wesen dieses Traumes herausfinden müssen.«

Jinnarin schauderte. »Wahrscheinlich finden wir etwas Furchtbares darin … das Ontah getötet hat.«

»Ja, Jinnarin, aber vergesst nicht, dass mein Traum eine Sendung ist. Aber Ihr habt Recht – eine große Gefahr ist darin verborgen –, und dieser Gefahr würde ich gern ausweichen. «

»Und wie wollt Ihr das anstellen? Habt Ihr einen Plan?«

Aylis breitete die Hände aus. »Nicht gerade einen Plan. Aber zumindest eine Strategie. Ich glaube, dass man sich in einem natürlichen Schlaf befinden muss, um in eine Sendung geführt zu werden. Und eine Sendung ist der Traum eines anderen. Wenn Ihr also zu träumen begonnen habt, und ich zu Euch komme und Euch darauf aufmerksam mache, seid Ihr vielleicht in der Lage, Euch aus der Sendung zu lösen, als würdet Ihr traumwandeln. Sollte also etwas schief gehen, können wir beide über eine Brücke fliehen – aus der Sendung und nach Hause.«

»Aylis, glaubt Ihr denn, dass diese Strategie von Euch funktioniert? Bin ich schon so weit? Weiß ich genug?«

»Was die Strategie betrifft, so kann ich nur hoffen, dass sie aufgehen wird, Jinnarin. Was Eure Bereitschaft angeht, brauchen wir nur noch in einer Hand voll von Jatus Träumen zu wandeln, damit Ihr Erfahrung mit den Brücken sammelt und erkennen lernt, wann es Zeit wird zu gehen. Dann will ich in einigen von Euren Träumen wandeln, um zu üben, Euch Euren eigenen Traum gewahr werden zu lassen. Und dann und nur dann werden wir in Farrix’ Sendung wandeln.« Aylis spitzte die Lippen. »mir fällt sonst nichts ein, wie wir uns auf die Reise vorbereiten können. Habt Ihr noch einen Vorschlag?«

Jinnarin saß mit untergeschlagenen Beinen da und dachte angestrengt nach. Schließlich sagte sie: »Ich werde meinen Bogen und einen Köcher mit Pfeilen mitnehmen.«

Aylis sperrte Mund und Nase auf. »A-aber Jinnarin, das ist ein … Wie wollt Ihr …?«

»Ganz leicht«, warf Jinnarin ein. »Da wir unsere Träume formen können, wenn wir uns ihrer bewusst sind, werde ich einfach meinen Bogen und meinen Köcher herbeirufen.«

Aylis lachte erfreut und klatschte in die Hände.

Der Boden bestand aus ungetrübtem Glas und gab den Blick auf eine Schlägerei frei, die in dem Schankraum darunter tobte. Jatu wälzte sich im Bett herum und sagte zu der schönen, nackten Frau, die neben ihm lag: »Tut mir Leid, mein Schatz, aber ich …«

… und plötzlich warf er einen arbalinischen Hafenarbeiter aus dem Roten Pantoffel. Bokar stand neben ihm, unbekleidet, aber am ganzen Körper behaart, und seine Arme waren unnatürlich lang, sodass die Hände auf dem Boden schleiften. Ein Hafenarbeiter griff an, und der Bokar-Affe warf den lachenden Mann durchs Fenster und in die Bucht darunter. Plötzlich war das Bordell vollkommen leer bis auf Bokar – der jetzt wieder ganz normal aussah und Kettenpanzer, Helm und Axt trug, aber immer noch keine Kleidung. Und die zahlreichen Damen des Roten Pantoffel kamen die Treppe herunter, verführerisch nackt. Jatu reagierte sofort auf die Verlockung und eilte ihnen entgegen …

Jinnarin lachte und sah Aylis an, die neben ihr stand. »Vielleicht sollten wir jetzt gehen.«

Die Wände fingen an zu flimmern.

»Jetzt bin ich mir sicher, dass wir gehen sollten«, sagte Jinnarin, indem sie ein Loch in der Wand formte, das aus dem Traum hinausführte. Die beiden betraten die Höhle dahinter und ließen Jatus Traumgesicht hinter sich zurück. Am Ende der Höhle angelangt, traten sie in ihre Kabine.

Jinnarin sprach das Wort der Suggestion aus und öffnete die Augen im Kerzenschein. Jatu ächzte und drehte sich um, halb wach, aber mit Körper und Geist immer noch im Traum gefangen. Jinnarin grinste und sagte: »Schlaft weiter, Jatu.« Doch der Klang ihrer Stimme weckte Jatu endgültig. Ächzend wickelte er sich in das Laken, stand auf und stolperte aus der Kabine.

Aylis schaute ihm hinterher. Einen Moment später sagte sie: »Nicht nur Männer haben solche Träume.«

Jinnarin lächelte die Seherin verschwörerisch an. »Ich weiß.«

Jinnarin kauerte sich zitternd ins Gras. Sie konnte die riesige Eule im Geäst des Baumes sehen, deren große gelbe Augen sie starr fixierten. Ihre Hand fuhr an ihre Schulter, aber sie hatte ihren Bogen nicht dabei, und Rux war nirgendwo zu sehen.

»Jinnarin, seht mich an!«

Es war Aylis.

»Dies ist nur ein Traum, Jinnarin – Euer Traum.«

»Mein Traum?«

»Ja. Und deswegen könnt Ihr ihn auch beherrschen und mit ihm tun, was Ihr wollt.«

»Beherrschen …?« Plötzlich tauchte ein Bogen in ihren Händen auf – »Oh!« –, und Rux war bei ihr.

Die Eule stürzte sich auf sie. Als der große Raubvogel mit ausgestreckten Krallen herabstieß, rief die Pysk, »Rux!«, und der Fuchs rannte durch die Luft und sprang den Raubvogel an. Die beiden stürzten zu Boden und rollten unsichtbar durch das hohe Gras. Krächzen und Knurren waren zu vernehmen, dann nur noch Stille, und Rux kam durch die Wiese getrottet. An seinem Maul klebte noch eine Eulenfeder.

Sperling wandte sich an die neben ihr stehende Lichtschwinge. »Was nun, Lichtschwinge?«

»Ah, jetzt ist es dir also bewusst.«

»Ja«, erwiderte Sperling. »Das ist mein Traum oder vielmehr der Traum Jinnarins, und ich beherrsche ihn.« Plötzlich standen sie auf einem hohen Berg und betrachteten einen Wasserfall, der aus dem Himmel stürzte und von einer Vielzahl von Regenbögen umgeben war. »Siehst du?«

Lichtschwinge lachte.

Jetzt standen sie auf einer schwebenden Wolke und schauten auf einen großen Wald herab, dessen Bäume rote und goldene Blätter trugen. »Verrate mir eines, Lichtschwinge, wenn ich in diesem Moment eine Brücke zurück zur Kabine schlagen würde, könnte ich mich dann selbst aufwecken?«

Lichtschwinge riss die Augen auf. »Sperling, was für eine kluge Idee. Aber ich weiß die Antwort nicht – vielleicht ja, aber vielleicht auch nein. Wenn Weiße Eule hier wäre, könnte er uns einen Rat geben. Aber er ist nicht hier, und ich weiß nicht, ob ein Risiko damit verbunden ist. Ohne dieses Wissen sollten wir es lieber nicht versuchen.«

»Wenn wir keine Risiken eingehen, Lichtschwinge, eignen wir uns auch kein Wissen an«, sagte Sperling. »Aber ich werde warten und es bei anderer Gelegenheit ausprobieren … nachdem wir Farrix gefunden haben. Trotzdem wäre ich froh, wenn ich die Antwort kennen würde, denn vielleicht wäre uns dieses Wissen nützlich, wenn wir uns an der Sendung versuchen.«

Lichtschwinge nickte, während die zwei auf einem burgunderroten Eichenblatt mitten in einem Schwarm schillernder Libellen einen murmelnden Bach entlangtrieben. »Wenn wir irgendwann keine andere Wahl mehr haben, können wir es immer noch ausprobieren.«

Als Lichtschwinge in den Traum eintrat, befand sie sich unter wogenden dunklen Wolken über einem hellgrünen Meer, und Jinnarin flog voraus. Dazu sind wir noch nicht bereit. Lichtschwinge bildete einen Brücke und kehrte in ihre Kabine zurück, wo Jinnarin lag. Die Pysk war schweißgebadet.

Augenblicke später schoss Jinnarin keuchend und mit vor Furcht wild pochendem Herzen in die Höhe. Sie wusste zunächst nicht, wo sie sich befand, doch dann erkannte sie Aylis. »Es war die Sendung«, keuchte sie.

»Ich weiß.«

»Warum haben wir …«, Jinnarin hielt inne und kam wieder zu Atem. »Warum haben wir es nicht versucht?«, sagte sie schließlich.

»Wir werden es versuchen, aber jetzt noch nicht. Wir brauchen beide noch mehr Übung. Ich muss sicherer darin werden, Euch in Eurem Traum zu wecken, und Ihr müsst lernen, einen Traum wirklich zu beherrschen und Brücken zu bauen.«

Jinnarin seufzte bedrückt. »Ich glaube, ich bin jetzt so weit.«

Aylis spreizte die Hände. »Beim nächsten Mal, Jinnarin, versuchen wir es. Versprochen.«

Sie lagen Seite an Seite im Bett, die Magierin und der Elf. Sie nahm seine Hand, führte die Finger an ihre Lippen und küsste jeden einzeln. Er sah sie an und lächelte sanft. Plötzlich schüttelte sie den Kopf und schaute ihn durchdringend an.

»Was ist los, Aylis?«, fragte Aravan ein wenig besorgt.

Sie holte tief Luft und seufzte. »Ach, Liebster, ich bin in letzter Zeit in so vielen Träumen gewandelt, dass ich es manchmal schwierig finde, die Wirklichkeit von den Trugbildern des Geistes zu unterscheiden.«

Aravan nickte langsam und sagte dann: »Einmal, als ich auf dem Drachenschiff Wellenreiter als Navigator angeheuert hatte, schreckte Kapitän Rald verwirrt aus dem Schlaf, die Augen weit aufgerissen. Als ich ihn fragte, ob etwas nicht stimme, erzählte er mir von seinem Traum. Er sagte: ›Ich habe geträumt, ich wäre eine Biene und würde Honig sammeln. Der Traum war ungemein lebensecht. Ich hatte sechs Beine und zwei Flügel, und ich hatte keine Probleme, sie zu benutzen. Als ich so viel Nektar und Pollen gesammelt hatte, wie ich tragen konnte, flog ich auf direktem Weg zu dem hohlen Baum zurück, wo sich der Stock befand. Es wurde dunkel, und alle Bienen ruhten, auch ich. Und da bin ich hier auf der Wellenreiter aufgewacht und habe mich gefragt, ob ich ein Mensch bin, der geträumt hat, eine Biene zu sein, oder vielmehr eine schlafende Biene, die gerade träumt, ein Mensch auf einem Drachenboot zu sein.‹ Dann bewegte Rald die Glieder und warf einen Blick über die Schulter, um zu sehen, ob er Flügel hätte. Nachdem er nichts dergleichen entdecken konnte, sah er mich lange an und brach schließlich in Gelächter aus. Aber danach entwickelte er eine besondere Vorliebe für Blumen und suchte bei jeder Gelegenheit ihre Nähe.«

Aylis lachte, wurde dann aber ernst und nachdenklich. Schließlich sagte sie: »Vielleicht sind wir genau das – nichts als träumende Träumer, die in einem weit entfernten Gefilde schlafen und unser Leben hier träumen.«

Aravan lächelte. »Vielleicht, Chieran, aber in dem Fall würde ich nur wieder aufwachen wollen, wenn du auch dort bei mir wärst.« Er stützte sich auf einen Ellbogen, beugte sich herüber und küsste sie auf die Lippen. Dann nahm er ihre Hand und küsste ebenfalls ihre Finger. Schließlich ließ er den Blick seiner saphirblauen Augen auf ihrem Antlitz ruhen. »Ich kann es zwar nicht beweisen, aber ich halte das hier für die Wirklichkeit, Chieran, obwohl es mir eher wie ein wahr gewordener Traum vorkommt.«

Aylis zog ihn an sich und küsste ihn lange. Schließlich lagen sie wieder nebeneinander und hielten sich bei der Hand. Nach einer Weile murmelte sie: »Sie ist so weit, Liebster. Jinnarin hat alles gelernt, was ich sie lehren kann. Beim nächsten Mal, wenn sie die Sendung träumt, werde ich ihr folgen, und dann werden wir sehen, was wir gemeinsam herausfinden können.«

Aravan sagte nichts, obwohl er ihre Finger bei diesen Worten fester drückte. Sie lagen da und lauschten dem Wind und den Wellen und den knarrenden Tauen, während die Eroean westwärts segelte. Einige Zeit verstrich, bis schließlich auf Deck ein Ruf ertönte. Aravan schwang die Füße aus dem Bett und saß lauschend da, den Kopf auf die Seite gelegt. Wieder ertönte der Ruf. Augenblicke später klopfte es an die Tür seiner Kajüte. »Land, Herr Käpt’n«, ertönte die Stimme des Schiffsjungen. »Land in Sicht an Steuerbord.«

2. Kapitel

DAS NETZ

Winter, 1E9574 – 75

[Die Gegenwart]

»Jatus Träume waren – bis auf einen – alle seltsam und schön. Und viele waren wild und oft ziemlich unzüchtig«, sagte Jinnarin grinsend. »Das war schon ein Erlebnis. Ich habe gelacht und war verblüfft und manchmal auch verlegen.«

»Pft«, schnaubte Alamar. »Das kann ich mir vorstellen.« Der alte Magier verzog das Gesicht, um sein Missfallen deutlich zum Ausdruck zu bringen.

»Irgendwann, Alamar, möchte ich gern in Euren Träumen wandeln. Du meine Güte, wer kann sagen, was sich dort alles finden würde?«

»Aber das werdet Ihr nicht, Jinnarin«, schnauzte Alamar. »Ich lasse niemanden in meinem Kopf herumlaufen und in meinen Träumen herumstöbern. Nein, danke, und schon gar keine neugierige Pysk.«

»Warum nicht, Alamar? Ich meine, schließlich wird dabei kein Schaden angerichtet.«

»Ha!«, schnaubte der Vater von Aylis. »Kein Schaden? Du meine Güte, Ihr – vor allem Ihr – würdet all meine beruflichen Geheimnisse ausforschen, ganz zu schweigen vom Herumschnüffeln in meinen Privatangelegenheiten, um festzustellen, was sich finden und gegen mich verwenden ließe.«

Jinnarin sprang erzürnt auf, die Hände zu Fäusten geballt und in die Hüften gestemmt und die Wangen vor Zorn gerötet. »Eure Geheimnisse stehlen?«, schrie sie aufgebracht. »In Euren Angelegenheiten herumschnüffeln? Alamar, Ihr altes Fossil, selbst wenn Ihr mir eine Einladung schickt, würde ich nicht in Euren quietschenden, beschränkten Verstand kriechen. Du meine Güte, in dieser Enge würde ich ja zu Tode gequetscht. Außerdem …«

Es klopfte an die Tür, und Alamar riss sie mit Schwung auf und brüllte: »Was?«

Der Schiffsjunge Tivir fuhr erschrocken zurück. »Land in Sicht, Herr Magier, das ist alles, Land in Sicht.« Nachdem er seine Nachricht abgeliefert hatte, floh der Junge durch den Kajütengang.

Missmutig gingen Alamar und Jinnarin an Deck, wo sie Jatu und Bokar antrafen, die an der Steuerbordreling standen. Fünf Meilen entfernt konnten sie die hohen Klippen einer langen, geschwungenen Küstenlinie sehen. Am Rand der Klippen zog sich ein Pinienwald wie ein grüner Streifen entlang.

»Wo sind wir?«, fragte Jinnarin. »Was ist das für Land?«

»Das ist wieder der Westkontinent, Lady Jinnarin«, antwortete Jatu, »wenn auch weiter im Südwesten als zuvor. Im Osten und ein wenig im Norden liegt Tarquins Reich, und nördlich davon haben wir den Kontinent zuletzt gesehen, bevor wir uns östlich nach Thol gewandt haben.«

»Oh«, seufzte Jinnarin.

»Na, was hattet Ihr denn erwartet, Pysk?«, knurrte Alamar. »Ich meine, angesichts der Richtung, in die wir gefahren sind, wo hätten wir sonst herauskommen sollen?«

»Ich … ich weiß es nicht, Alamar. Ich hatte nur erwartet … erwartet …« Jinnarin sank niedergeschlagen auf das Deck.

In diesem Augenblick trafen Aylis und Aravan ein, und die Seherin warf ihrem Vater einen vorwurfsvollen Blick zu und kniete sich neben die Pysk.

Alamar warf die Hände in die Höhe und stürmte vor sich hin murmelnd davon.

»Yaaaahhh!«, schrie Bokar, während er mit der Faust kräftig auf die Reling schlug. Jinnarin und Aylis fuhren erschrocken zusammen, der Magier Alamar fuhr herum, und Aravan und Jatu sahen den Zwerg überrascht an. »Kruk! Ich weiß genau, wie Ihr Euch fühlt, Lady Jinnarin. Nichts! Niemand! Leere See! Düsteres Land!« Der Zwerg drehte sich um und brüllte über den Ozean: »Wo bist du, Durlok, du Schuft?«

Jetzt sprang Jinnarin auf, drehte sich um, trat gegen die Steuerbordreling und schrie durch ein Ablaufloch: »Wo bist du, Durlok, du Schuft?«

Plötzlich fing Jatu an zu lachen, und Aravan und Aylis fielen ein. Bokar krümmte sich vor Heiterkeit, und schließlich war auch Jinnarins glockenhelles Kichern zu vernehmen. Alamar kam mit funkelndem Blick zurück und wollte wissen, »Also gut, Ihr törichten Esel, was ist so komisch?«, was nur eine neuerliche Lachsalve auslöste.

»Wohin jetzt, Kapitän?«, fragte Jatu.

Aravan überlegte kurz, dann sagte er: »Wir gehen hier vor Anker. Wir schicken einzelne Trupps an Land, um die Wasservorräte aufzufüllen. Alle Besatzungsmitglieder sollen abwechselnd daran beteiligt werden. Jede Gruppe soll einen Streifen Küste absuchen. In der Zwischenzeit wandeln Lady Aylis und Lady Jinnarin durch die Träume der Fuchsreiterin und schauen, was sie herausfinden können. Danach sehen wir weiter.«

Während Jatu und Bokar sich daran machten, die Befehle auszuführen, wandte Aravan sich an Aylis und Jinnarin. »Jetzt liegt es an euch beiden«, sagte er leise, und sein Blick war voll verzweifelter Sorge.

Vier Nächte später, am zehnten Märztag in der dritten Traumphase jener Nacht, flog Lichtschwinge plötzlich wieder durch dunkle wogende Wolken über einem hellgrünen Meer. Ein Wolkenbruch prasselte hernieder, während weit unten ein schwarzes Schiff segelte, dessen Masten von Blitzen getroffen wurden. In der Ferne war die dunkle Form einer sturmgepeitschten Insel zu erkennen, und andere kaum auszumachende Formen waren über die tobende See verteilt.

Lichtschwinge beschleunigte ihren Flug, holte die Pysk ein und nahm sie bei der Hand, da im Traum beide dieselbe Größe hatten. »Sperling! Sperling!«, rief sie über den Donner und das Prasseln des Regens hinweg. »Sperling! Wach auf! Es ist die Sendung!«

Die Pysk sah sie verwirrt an, doch dann verriet ihr Blick Erkenntnis, und Sperling rief: »Lichtschwinge!«

Lichtschwinge lachte. »Komm, Sperling, lass uns tiefer heruntergehen. Ich möchte mir dieses hellgrüne Meer aus der Nähe ansehen.« Doch als sie das sagte, kroch kalte Furcht ihr Rückgrat empor.

»Spürst du es auch, Lichtschwinge?«, rief Sperling. »Das Böse, meine ich.«

»Ja. Bleib auf der Hut. Sei bereit zu fliehen. Achte genau auf etwaige Auflösungserscheinungen, denn ich möchte keine Gefangene dieses Traums werden.«

Sperling schauderte. »Du meine Güte. Ich auch nicht.«

Während sie sich dem wogenden Wasser näherten, nahm ihre Furcht immer weiter zu.

»Bogen und Pfeile!«, rief Sperling, und plötzlich war beides da, der Bogen in ihrer Hand, der Köcher mit den Pfeilen um ihre Hüfte geschnallt.

Sie waren jetzt dicht über dem Ozean, und in der Ferne donnerte das schwarze Schiff auf sie zu und zog den Blick auf sich. Dicht über dem Ozean stellten sie plötzlich fest, dass es kein Meerwasser war, auf dem sie landeten, sondern ein riesiges grünes Netz!

»Ach, Lichtschwinge, ich hänge fest! Ich hänge fest!«, rief Sperling, da ihr Fuß an einem monströsen Faden festklebte.

Doch als die Seherin umkehrte, um ihr zu helfen, flimmerte das große dunkle Schiff, veränderte seine Gestalt und wurde zu einer riesigen schwarzen Spinne mit tropfenden Mandibeln, deren lange Beine über das Netz huschten und dieses in zitternde Bewegung versetzten, während die Spinne auf sie zuraste.

Ihre Furcht lähmte sie beinahe, während Lichtschwinge Sperling zu befreien versuchte.

»Ich schaffe es nicht …!«, knirschte Lichtschwinge, die ihre Arme um Sperling gelegt hatte und sie zu befreien versuchte. »Es ist zu … ich brauche ein …

… Schwert!«

Plötzlich hielt Lichtschwinge ein Schwert in der Hand.

Das Netz wogte mittlerweile hin und her, da die grauenhafte Spinne immer näher kam und ihre Furcht ständig wuchs.

Lichtschwinge hieb mit dem Schwert auf den dicken Faden ein, der Sperling festhielt, aber die Klinge prallte ab und durchschnitt den Faden nicht.

Und das grässliche Ungeheuer war nur noch wenige Schritte entfernt, und seine zahlreichen Augen funkelten.

»Incende!«, schrie Lichtschwinge in höchster Not, und die Klinge ging in Flammen auf. Wieder hieb sie auf das Netz ein, und der grüne Faden gab unter Einwirkung des Feuers nach.

Noch einmal schlug sie zu, und Sperling war frei!

Aber die große schwarze Spinne stand vor ihnen, bäumte sich auf und sprang auf sie zu.

»Auf und davon«, schrie Lichtschwinge.

Doch als sie davonfliegen wollten, zuckten dicke grüne Tentakel aus dem Meer in die Höhe und schlugen nach ihnen.

»Verschwinden wir von hier!«, rief Sperling, während sich bereits ein schwarzes Loch vor ihr bildete, und sie tauchte hinein, wobei ihr ein grünlicher Tentakel durch die Bresche folgte, der hin und her peitschte und nach ihr tastete, obwohl sie bereits wieder in ihrer Kabine war.

Während sie dem Tentakel behände auswich, rief sie, »Lichtschwinge! Lichtschwinge!«, denn die Magierin war ihr nicht gefolgt.

Plötzlich öffnete sich noch ein zweites Loch, und Lichtschwinge warf sich hindurch und rollte sich ab, von tastenden, algengrünen Tentakeln verfolgt. Sie sprang auf und rief: »Versperr die Brücke, Sperling! Versperr sie!«

Mit einem Wort der Macht verschloss Sperling das Tor und durchschnitt den Tentakel, der zuckend zu Boden fiel und sich dann in widerlichen grünen Dampf auflöste. Lichtschwinge schloss ihr Portal ebenfalls, und auch der sie verfolgende Tentakel wurde durchgeschnitten, um einen Moment auf dem Boden zu liegen, bis er sich in gelblich-grünen Rauch auflöste.

Mit klopfendem Herzen sahen sie einander an. Immer noch zitternd setzten sie sich neben ihren Körper …

… und öffneten die Augen in dem von Kerzenschein erleuchteten Raum.

In eben diesem Augenblick stürmte Aravan in ihre Kabine, das Schwert in der Hand, und seine Blicke irrten durch die Kammer auf der Suche nach dem, was sein blaues Steinamulett hatte eiskalt werden lassen.

»Was mich verwirrt«, warf Frizian ein, »sind die riesenhaften Tentakel. Nur die Kraken haben solche grauenhaften Fangarme, und obwohl sie in der Tiefe leben, ist doch nur ein Ort bekannt, wo Kraken sich versammeln …«

»Der Große Mahlstrom!«, entfuhr es Tink, der gerade Tee servierte und sich rasch eine Hand vor den Mund hielt, weil er dazwischengeredet hatte.

Aravan schaute den Schiffsjungen an und lächelte. »Völlig richtig, Tink.« Dann wandte Aravan sich an die anderen. »Zwar liegen die Todesinseln in der Nähe, aber das Meer rings um den Mahlstrom ist nicht hellgrün.« Er warf einen Blick auf Alamar. »Doch wie Ihr gesagt habt, Meister Alamar, sind Dinge in Träumen nicht immer, was sie zu sein scheinen.«

Alamar nickte eifrig. »Ganz recht, Elf. Nichts muss sein, was es zu sein scheint, und das schließt das Schiff, die Spinne, das hellgrüne Meer, das Gewitter, die Insel, das Kristallschloss und alles andere ein, was uns dieser verwünschte Nachtmahr zeigt!«

Jatu wandte sich an Aylis und Jinnarin. »Wurde Eure Furcht von der Spinne ausgelöst?«

Aylis wechselte einen Blick mit Jinnarin, und die Pysk sagte: »Jatu, ich hatte Angst vor der Spinne, aber ich glaube nicht, dass die Furcht, die wir zuerst empfunden haben, ihr galt. Vielmehr würde ich sagen …« Sie zögerte und sah die Seherin an. »Tja, ich weiß es einfach nicht.«

Aylis hob die Hände. »Jinnarin hat Recht. Die Spinne war zwar beängstigend, ist aber nicht die Ursache der Furcht. Vielmehr glaube ich, dass die Furcht der Insel gilt.«

Stille legte sich auf die Gruppe, die nur vom Klirren des Geschirrs gestört wurde, da Tink seine Runde fortsetzte und Tee servierte. Schließlich sagte Aravan: »Stellen wir eine Liste zusammen. Vielleicht fällt uns noch etwas auf, wenn wir alles zusammen aufgeschrieben sehen.«

Er öffnete eine Schublade im Tisch und holte Feder und Pergament heraus. »Also gut, was haben wir?« Er sah Aylis an.

»Die Wolken. Jinnarin, die fliegt. Ein Gewitter. Das schwarze Schiff unten auf dem Meer, in dessen Masten Blitze einschlagen. Das hellgrüne Meer. Die Insel. Andere Formen …«

Aravan stutzte und hob eine Hand. »Diese anderen Formen, wofür hältst du sie?«

Titel der amerikanischen Originalausgabe VOYAGE OF THE FOX RIDER — PART 2 Deutsche Übersetzung von Christian Jentzsch

Deutsche Erstausgabe 11/2006 Redaktion: Natalja Schmidt

Copyright © 1993 by Dennis L. McKiernan

Copyright © 2006 der deutschen Ausgabe und der Übersetzung by Wilhelm Heyne Verlag, München, in der Verlagsgruppe Random House GmbH www.heyne.de

Titelillustration: Arndt Drechsler Umschlaggestaltung: Nele Schütz Design, München Satz: C. Schaber Datentechnik, Wels

eISBN 978-3-641-08109-6

www.randomhouse.de

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