Eurovision Heroes - Marc Förster - E-Book

Eurovision Heroes E-Book

Förster Marc

5,0

Beschreibung

Zu sechst stehen sie auf der Fan-Meile in Hamburg, als es Mans Zelmerlöw in Wien krachen lässt. Ganz lässig holt der smarte Schwede die Songcontestkrone mit seinem Song nach Skandinavien. Noch während der Gewinner mit Conchita Wurst in Wien auf der Bühne steht, hat Chris auf der Reeperbahn die Idee. Selber einen Song schreiben und mit der Gruppe beim nächsten Songcontest antreten. Patrick, der Sänger ihrer Gruppe, ist sofort begeistert. Doch auch Marcel, Holger und Jochen sind hin und weg. Nur Tim, Patricks Lover, bleibt skeptisch. In den kommenden Wochen schafft Chris es tatsächlich, einen Song zu komponieren. Patrick ist Feuer und Flamme. Nur spielt der coole Sänger ein doppeltes Spiel. Er entwendet Chris den Song, um ihn als seine Idee beim NDR einzureichen. Chris ist stinksauer. Auf dem Hamburger CSD stellt er Patrick zur Rede. Doch an dem prallt Chris' Wut ab, als wäre nichts geschehen. Längst hat er vor, die Gruppe zu verlassen, um eine Solo Karriere zu starten. Chris' Song ist für ihn dabei Mittel zum Zweck und soll ein Meilenstein für sein neues Leben werden. Für Chris aber scheint der CSD gelaufen, als er Marc kennen lernt Mit dem Kölner erlebt er eine geile Nacht, die erst am Sonntagmorgen endet. Zur gleichen Zeit findet Tim seinen Lover in dessen Wohnung. Patrick ist mausetot. Schnell gerät Chris nun unter Verdacht. Von seinem Alibi weiß er nichts, außer dem Vornamen und dass Marc eine Granate im Bett war. Ausgerechnet Benno, sein ehemaliger Schulkumpel, muss nun auch noch die Ermittlungen bei den Bullen leiten. Auch Benno ist Eurovision Fan und außerdem verknallt sich der Bulle in Chris. Doch kann er dem Musiker glauben? Die Skepsis des Polizisten bleibt, auch als er Chris nach Köln begleitet. Hier wollen beide dessen One-night -stand vom vergangenen CSD ausfindig machen. Bennos Misstrauen weicht, zudem auch die anderen Bandmitglieder plötzlich Motive zu haben scheinen. Gemeinsam mit Chris sucht er schließlich nach Patricks Mörder, aber auch nach dem verschwundenen Textmanuskript. In Germany wird inzwischen längst die Frage lauter, wen schicken wir nach Stockholm, um dort vielleicht von Mans die Songkrone überreicht zu bekommen. Eine Frage, die für Chris und Benno zur Nebensache wird. Auch wenn der ESC mit allem was dazu gehört, weiter ebenso ihren Alltag bestimmt, wie die Jagd nach Patricks Mörder. Ein spannender Krimi rund um den Eurovision Songcontest. Mit allem, was dazu gehört. Von coolen Jungs bis zu verrückten Songs ...

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Marc Förster

Eurovision Heroes

Von Marc Förster bisher im Himmelstürmer Verlag erschienen:

Kölner Jungs, auch zu viert keiner zu viel ISBN 978-3-940818-44-7

Sex around the clock ISBN 978-3-940818-16-4

Kölner Jungs, auch in Hamburg zu Haus ISBN 978-3-86361-293-1

Ibiza – heiße Dates und coole Jungs ISBN 978-3-86361-052-4

Priester gesucht – Lover gefunden ISBN 978-3-86361-035-7

Zerrissenes Herz ISBN 978-3-86361-169-9

Beachboys auf heißer Jagd ISBN 978-3-86361-116-3

Blaues Blut und heiße Küsse ISBN 978-3-86361-340-2

Sehnsucht nach mehr ISBN 978-3-86361-361-7

Sehnsucht nach dir ISBN 978-3-86361-485-0

Alle Bücher auch als E-book erhältlich.

 

 

 

Himmelstürmer Verlag, Kirchenweg 12, 20099 Hamburg,

Himmelstürmer is part of Production House GmbH

www.himmelstuermer.de

E-mail: [email protected]

Originalausgabe, April 2016

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage.

Covermotiv: fotolia.de

Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD,

Hamburg. www.olafwelling.de

E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

 

ISBN print 978-3-86361-533-8

ISBN epub 978-3-86361-534-5

ISBN pdf: 978-3-86361-535-2

 

Die Handlung und alle Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen wären rein zufällig.

Live … Reeperbahn pur

Gebannt blickte Chris auf die riesige Leinwand. Die umstehende Meute war vergessen. Das Vorprogramm war beendet. In Wien eröffnete Conchita mit ihrem Siegersong vom Vorjahr den Eurovision Song Contest.

„Coole Performance“, gab Patrick, der neben ihm stand, von sich.

Zu sechst waren sie an dem Abend auf der Fanmeile in Hamburg. Alle bestens gelaunt und voll Vorfreude.

Die Stimmung kochte bereits und Marcel, der Trompeter ihrer Band, schwenkte eine riesige Regenbogenfahne.

„Gibt es Favoriten?“, wollte Jochen wissen. Gleichzeitig schaute er sich um. Das Publikum war nicht nur schwul, aber die Jungs waren doch in der Überzahl.

„Ich hab schon einen“, drückte Patrick seinen jungen Lover fest an sich.

Dem schien die öffentliche Zärtlichkeitsbekundung nur kurz unangenehm zu sein. Als Patrick ihm einen Kuss auf den Mund drückte, vergaß Tim seine Umwelt.

Chris schaute wieder zur Bühne. Wie macht Patrick das nur, dass ihm alle Kerle so verfallen, dachte er dabei.

Jochen dagegen schaute runter auf die Jeans des sich noch immer küssenden Paares. Patricks Teil war so eng, dass dessen Schwanz auch im Normalzustand zu erkennen war. Hatte er eine Beule?

„Wir hätten wetten sollen. Jetzt ist es eh zu spät für eine Wette“, brummte Marcel. Gleichzeitig fuhr er kurz durch seine langen, dunkelblonden Haare. Diese Bewegung fand er ziemlich geil und auch wenn er Trompete spielte, nutzte er jeder Pause dazu.

Gleichzeitig schaute aber auch er sich um. Vielleicht war ja ein kleiner Flirt am Rande drin.

Oder besser noch, eine geile Nacht. Zwar konnte er gleich drei Kerle in nächster Umgebung erspähen, die alle nach seinem Geschmack waren, doch alle schauten auf die Leinwand. Anscheinend hatte an dem Abend wirklich jeder nur den Songcontest im Kopf. Na, vielleicht gab es ja zumindest auf der Leinwand einige Schnuckel zu sehen. Der Rest würde sich vielleicht später noch auf einer Party finden. Dann würden die Jungs auch mehr Alkohol intus haben.

Die Stimmung stieg. Besonders, wenn ein echter Schnuckel auf der Bühne zu sehen war. Vollkommen aus dem Häuschen war die komplette Fanmeile beim Auftritt von Mans aus Schweden.

„Geiles Stück“, blickte sogar Patrick fasziniert auf die riesige Leinwand.

„Ach. Schon bin ich vergessen”, gab Tim ihm einen Schubs.

Um aber ebenso fasziniert hoch zu schauen.

„Hey, der trägt deine Hose“, schlug Marcel seinem Kumpel Chris auf den Hintern.

„Leder kommt immer an“, rutschte Holger raus. Ich sollte mal ein neues Outfit wagen, dachte er gleich danach.

Chris aber grinste nur. „Wir müssten nur da oben stehen, nicht der.“

„Das müssten wir“, schlug Patrick ihm auf die Schulter.

Der Glanz in seinen Augen verriet dabei seinen größten Wunsch.

„Dann schreibt mal nen passenden Song“, lachte Tim.

Patrick und Chris aber schauten sich da immer noch zustimmend an.

„So weit sind wir lange noch nicht”, brachte Jochen sie dann auf den Boden der Tatsachen zurück.

Verächtlich warf Patrick ihm einen Blick zu.

Du ganz sicher nicht, hatte er dabei auf den Lippen. Doch der junge Sänger beherrschte sich.

„Mach mal die nächste Flasche Sekt auf“, gab er stattdessen Marcel einen Schubs.

Sein Blick richtete sich wieder zur Leinwand. Die Show, die der smarte Schwede da ablieferte, hatte aber auch etwas.

Patrick war hin und weg. Da nächstes Jahr dort stehen und dabei sein, kippte er das nächste Glas Sekt weg.

Begeistert war nicht nur er, als der Schwede dann bei der Punktevergabe rasch in Führung ging.

„Nächstes Jahr in Schweden“, schaute Chris gebannt auf die Punktewand.

Die Stimmung auf der Reeperbahn war kurz vor dem Höhepunkt. Patrick total elektrisiert. Und ich dann live dabei, war ihm alles andere egal.

„Der macht echt das Rennen“, war auch Marcel total aus dem Häuschen.

„Klar, bei dem Aussehen“, brummte Jochen.

„Hallo, es geht um die Musik, nicht um den Typ“, packte Holger sich an die Stirn.

„Auch um den und seine Show. Nur ein cooler Hit reicht schon lang nicht mehr.“

Chris blieb objektiv. Ihm war längst klar, dass eine klasse Show mit dazu gehörte.

Voll begeistert waren sie dann alle sechs, als der Schwede in seiner engen Lederhose tatsächlich siegte. Marcel fühlte gleichzeitig seine Jeans enger werden bei dem Gedanken, den Sieger eine Stunde lang verwöhnen zu dürfen.

Patrick dagegen dachte immer noch daran, einmal selber der Hero zu sein. Von allen angehimmelt zu werden und sich keine Gedanken mehr um die Zukunft zu machen.

Verdammt, er brauchte etwas Härteres. Nur Sekt würde an dem Abend nicht reichen.

Doch auch seine Bandkollegen waren voll high. Lediglich Tim schien die allgemeine Stimmung nicht kribbelig zu machen. Selber stand er nur auf Techno, außerdem gingen ihm die vielen ausgelassenen Jungs auf den Keks. Doch Patrick zuliebe stand er auch die Party durch.

Marcel konnte seine Fahne überhaupt nicht wild genug schwenken. Nun endlich übergab Conchita Wurst auf der Bühne die Siegestrophäe an den neuen Sieger.

„Machen wir danach noch Party?“, wollte Jochen in dem Augenblick wissen.

„Klar. Die ganze Nacht”, schnappte sich Patrick die letzte Flasche Sekt.

Tim stöhnte innerlich auf.

„Aber nicht hier“, brüllte er dann gegen den Lärm an.

Doch keiner verstand ihn. Stattdessen blickte die Gruppe nur nach vorne. Hier fing nun das Nachprogramm mit vielen Kommentaren an. Besonders das schlechte Abschneiden Deutschlands war Thema.

„Wir wären besser gewesen. Viel besser”, schaute Patrick seine Truppe an.

„Selbstvertrauen ist alles“, war es ausgerechnet sein Freund, der ihn neckte.

„Ist es auch. Uns fehlt nur der passende Song.“

Patrick schaute Chris an.

„Nicht nur der. Außerdem Sponsoren und eine geile Show, die dazu passt. Montagabend übrigens Probe. Wenn möglich, bitte pünktlich.“

Der Keyboarder zwinkerte dem Sänger zu.

Doch der schloss die Augen. Nur für einen Moment noch wollte er sich selber auf der Bühne sehen. Wahnsinn, wenn dieser Schwede ihm nächstes Jahr die Trophäe in die Hand drücken würde.

„Machen wir hier weiter Party oder wo wollt ihr hin?“

Ausgerechnet Marcel brachte ihn in die Wirklichkeit zurück.

„Sekt ist eh alle“, ließ Jochen sein leeres Plastikglas fallen.

„Das Programm geht mir eh auf die Nerven. Auf zur Langen Reihe. Ins Daniels.“

Chris zwinkerte seiner Gruppe zu.

Patrick nickte, während dessen Freund genervt die Augen verdrehte.

Auf Schlagermusik stand er nun ja überhaupt nicht. Doch wenn sein Schatz unbedingt wollte.

 

Fast eine Stunde brauchten sie, um dann in der übervollen Kneipe in St. Georg zu landen. Hier liefen die Eurovision Hits der letzten Jahrzehnte und Nicole trällerte ihnen beim Betreten der Bar „Ein bisschen Frieden“ entgegen.

„Der Laden platzt ja aus allen Nähten“, blieb Tim entsetzt im Eingang stehen.

Doch Marcel zwängte sich bereits ins Innere. Auch hier waren die meisten Jungs noch im Eurovision Outfit. Viele mit bemalten Gesichtern, glitzernden Klamotten und alle bereits in angeheiterter Stimmung.

„Müssen wir uns das jetzt echt antun?“

Tim klammerte sich an seinen Freund.

Doch Patrick war nach einem Wodka an der Theke. Für seine Verhältnisse war der Drink nun mehr als überfällig.

„Jochen, besorg mal eine Runde“, warf er einen Blick zu seinem Kumpel rüber.

„Gebongt. Cola mit Schuss”, nickte der.

Gemeinsam zwängten sie sich ins Innere, wo nun Ingrid Peters sang.

„Die könnten ja wenigstens den Siegertitel spielen“, schaute Holger sich um, während er dabei Lust auf ein Abenteuer bekam.

Viel zu voll hier, um zu flirten, dachte er dabei. Also blieb nur, Party zu machen.

 

Fast drei war es, als sich die Gruppe trennte. Tim konnte seinen Lover davon überzeugen, heim zu gehen. Jochen war zudem so betrunken, dass er nur noch ein Taxi und heim wollte.

Holger hatte Bekannte getroffen und war selig, Schlager ohne Ende zu hören.

Marcel aber zwinkerte Chris vor der Kneipe zu.

„Ein Absacker im Toms?“

„Cruisen oder Absacker?“

Chris wusste genau, worauf sein Bandkumpel aus war.

„Beides. Kommst du mit?“

 

Zurück in Patricks Bude, machte der sich sofort über den Kühlschrank her.

„Die Jungs haben heut echt genervt“, schnappte er sich eine Flasche Martini.

„Du magst deine Band nicht wirklich“, warf Tim seine Sneaker in eine Ecke.

„Mal mehr, mal weniger. Kannst du hier pennen oder warten Mama und Papa?“

Der Sänger schielte zu seinem jungen Lover rüber.

„Sag das nicht immer so. Bin froh, keine eigene Bude zu brauchen.“

„Dafür haben deine Alten dich ganz schön unter Kontrolle.“

„Quatsch. Hey, ich bin über zwanzig. Willst du echt noch was trinken?“

Tim warf sich auf das nicht mehr neue Sofa.

„Warum nicht? Keine Bange. Ich krieg schon noch einen hoch, nachher.“

Patrick stellte die Flasche auf den Tisch, um dann nach Gläsern zu suchen.

„Die Jungs sind schon okay, nur manchmal nerven sie.“

„Woher kennt ihr euch eigentlich? Über die Musik?“

Tim registrierte, dass sein Freund beide Gläser großzügig füllte.

„Mit Jochen war ich schon in der Schule ganz dicke. Dann kam Marcel dazu. Der hat dann auch eine Anzeige geschaltet. Schon waren wir zu fünft. Seit einem Jahr proben wir zusammen und haben regelmäßig Auftritte. Nur reich wird man davon nicht.“

„Darum habt ihr jeder noch euren Job?“

„Ja. Noch. Du, nächstes Jahr steh ich vielleicht schon auf der Bühne beim Eurovision. So wie heut dieser Schwede, den ihr alle angehimmelt habt.“

„Leichte Starallüren. Mit deiner Band?“

„Mit der Band? Sicher nicht. Wozu auch? Aber noch brauch ich die Jungs.“

„Hey, das ist aber nicht fair.“

„Fair. Was ist schon fair?“

Patrick leerte sein Glas, um dann seinen Lover an sich zu ziehen. Er hatte genug vom quatschen.

Während ihre Lippen sich trafen, wuschelte er dem Sweety durch dessen blonde Haare. Und Patrick fühlte sofort Tims Hände auf seiner Jeans. Der Kleine war ständig spitz. Am besten harmonisierten sie doch im Bett. Wobei er keinen Bock auf einen Stellungswechsel hatte.

„Timmy, blas ihn hart für dich“, gab Patrick plötzlich seinem Lover einen Schubs.

Er wusste, der Youngster stand auf sein Machogehabe.

Tim hockte auch sofort vor dem Sofa, um ihm den Gürtel zu öffnen. Patrick schloss die Augen, um an seinem Martini zu nippen.

Er spürte den Alkohol, aber auch Tims Finger. Nur gut, dass sein bestes Stück hart war. Sein Lover zog ihm die Jeans tiefer, eh er den weißen Calvin Klein Slip ebenfalls zur Seite schob.

Patrick stöhnte auf, als er Tims Lippen an seiner Eichel spürte. Der Youngster schaffte es echt, ihn auf Touren zu bringen.

„Tief rein“, stellte der Sänger sein Glas ab.

Tim war einer der wenigen Jungs, die ihn auch nach zwei Monaten immer noch so auf Touren brachten, dass er nur noch ans ficken dachte.

Nur kurz noch dachte Patrick an den vergangenen Abend. Ob dieser schwedische Sänger auch grad Spaß hatte? Der konnte sich ganz sicher nach dem Sieg jede Nacht aussuchen, wo und mit wem …

„Zieh dich aus. Wir machen es hier.“

Patrick besann sich auf seine Macho Pflichten.

Tim sprang sofort auf. Er liebte es, so rumkommandiert zu werden. Wenn auch nur beim Sex.

Keine fünf Sekunden später hockte er nackt auf seinem Hengst. Nicht ohne sich vorher einzucremen und Patrick ein Kondom über den XL Lümmel zu streifen.

Der Sänger brauchte sich kaum zu bewegen. Sein junger Lover war so wild, dass beide genug Fun hatten.

„Du machst mich irre an“, stöhnte Tim, der sich gleichzeitig den eigenen Lümmel massierte.

„Gut so. Dabei kann es bleiben. Sweety, dich mach ich jeden Tag glücklich.“

Patrick fühlte den nahenden Höhepunkt.

„Jeden Tag. Und heute Nacht. Au Mann …“

Tim verdrehte die Augen. Sein Lover wusste genau, der Kleine erlebte in dem Augenblick einen Orgasmus, der sich sofort auf seiner Brust bemerkbar machte.

Auch Patrick schoss ab.

 

Zur gleichen Zeit hockten Marcel und Chris im übervollen Toms. Nur wurden hier keine Songs vom Contest gespielt. Am Outfit der übrigen Gäste aber erkannten beide sofort, auch hierhin hatten sich noch reichlich Jungs von der Fanmeile begeben.

„Na, ist dein Beuteraster dabei?“, flüsterte der Keyboarder dem blonden Marcel zu.

„Eher nein. Aber hau ruhig ab in den Cruisingbereich.“

Plötzlich war Marcel unruhig geworden.

„Willst du mich loswerden?“

Chris war erstaunt.

„Ja. Nein. Du, da drüben steht ein alter Bekannter.“

„Kein Thema. Dreh ich halt eine Runde. Danach eh heim. Wir sehen uns Montagabend.“

Chris wollte kein Spielverderber sein.

Er sprang auf, um hinter der Ecke zu den Toiletten zu verschwinden. Dort drehte er sich, um dann einen Blick zurück zur Theke zu werfen. Sein Platz war schon besetzt. Marcel plauderte nun dort mit einem bärtigen Kerl, sicher zwanzig Jahre älter und nicht unbedingt attraktiv.

Na, der hat aber einen Geschmack, staunte Chris. Oder hat mein Bandkollege es so nötig, dass ihm vollkommen egal ist, mit wem er es heute noch treiben kann?

Die beiden quatschten da bereits so intensiv, dass dem Musiker der Gedanke kam, dass sie sich wohl doch besser kannten.

Egal, drehte Chris, um pinkeln zu gehen.

Plötzlich stand ein Junge neben ihm an der Pissrinne. Der Musiker fühlte sich beobachtet. Als er den Kopf zur Seite drehte, grinste ihn ein Youngster, sicher kaum älter als 18, an.

„Hallo.“

„Hallo.“ Verblüfft erwiderte Chris die Begrüßung.

„Du bist sexy“, ging der Boy noch weiter.

„Danke. Na du gehst aber ran. Bist du von hier?“

„Daniel. Ja, aus Hamburg. Und du bist Chris. Du spielst bei den Alterjungs mit.“

Ich bin berühmt, durchzuckte es den Musiker.

Doch gleich drauf hatte ihn die Realität wieder. Der Boy könnte glatt noch zur Schule gehen. Und er, Chris, hatte gerade erst seine Referendarstelle begonnen.

Dennoch fand er den Kleinen süß. Ihre Blicke blieben, als der Musiker den Reißverschluss seine Lederhose hochzog.

Daniel senkte den Blick.

„In dem Outfit hab ich dich schon zweimal auf der Bühne gesehen.“

Provokant der Blick.

„Gehst du noch zur Schule?“

Chris fühlte sich geschmeichelt, wollte aber nichts riskieren. Sein Direktor mochte keine Schwulen. Und er tat alles, um keinen Schüler auch nur im Ansatz heiß zu machen.

„Quatsch. Bin schon im zweiten Semester. Jura.“

„Wow. Dann bist du sicher schon 18.“

Chris fühlte, er redete Blech. Doch der Youngster irritierte ihn. Außerdem hatte Daniel seine weiße Hose immer noch auf. Und der Kleine streichelte nebenbei seine größer werdende Latte.

Chris kam nicht umhin, einen Blick auf das Teil zu werfen.

„Ganz schön“, murmelte er dann.

Verdammt, der Sweety hatte mindestens XL und wartete wohl nur darauf, dass Chris zugriff.

Doch der beherrschte sich.

Außerdem erschienen im gleichen Augenblick zwei weitere Kerle zum pinkeln. Daniel schob sein bestes Stück in die weiße Hose.

„Deiner auch”, flüsterte der Student dabei, um Chris, frech, einen Kuss auf den Mund zu drücken.

Der fühlte längst seine wachsende Erregung. Hatte aber keinen Bock, in dem Schuppen intim zu werden.

Plötzlich streichelte ihm Daniel über die Lederhose.

„Magst du hinten oder woanders?“

Der Student war echt dreist. Wohl auch, weil er Chris’ Harten fühlte.

„Wir gehen zu mir. Lange Reihe. Oder weißt du das auch schon?“

Der Musiker ging in die Offensive.

„Cool. Nein. Woher auch? Ich weiß nur, dass du bei den Alterjungs mitmachst, sexy bist und ihr heut auch auf der Fanmeile wart.“

„Du auch?“

„Klar. Ich liebe den Grand Prix.“

„Und der Sieger?“

„Die Show war cool. Aber der soll nicht schwul sein.“

Daniel verzog den Mund.

Chris aber hatte genug vom quatschen. An der Theke vorbei stiegen sie die Treppen zum Ausgang hoch.

Marcel hatte sie überhaupt nicht gesehen.

Auch besser so, warf Chris einen letzten Blick zurück zum Tresen. Die quatschten ja immer noch. Na, da war er schon weiter. Denn was sein junger Begleiter wollte, war nur zu offensichtlich.

Auf dem Steindamm und dem angrenzenden Hansaplatz war noch Betrieb. Doch auf der Langen Reihe herrschte schon nächtliche Ruhe. In seiner kleinen Wohnung schaute Daniel sich neugierig um. Besonders die Fotos an den Wänden hatten es dem Studenten angetan.

Frech griff der Youngster auch einen Schnappschuss, der nach ihrem letzten Ausflug in einem Lokal an der Elbe entstanden war. Gemeinsam mit Patricks Lover hockten sie dort um einen runden Tisch.

„Patrick, Tim, Marcel, Holger, Jochen und du“, zählte Daniel auf.

„Hey, du kennst uns aber gut“, staunte Chris.

„Nicht kennen. Nur eure Namen. Und ein bisschen mehr. Du, der ist gefährlich. Richtig gemein. Sei vorsichtig mit ihm.“

Daniel zeigte auf das Foto.

Chris verdrehte die Augen, während er eine Flasche Sekt aus dem Kühlschrank angelte.

Typisch. Sein Aufriss hatte bereits etwas mit Patrick gehabt und der ihn dann sitzen lassen oder so ähnlich.

„Hast du ihm Geld geliehen oder dich verknallt?“

Daniel lachte.

„Nein. Weder noch. Ich hab es auch nur von einem Kumpel gehört. Du, der ist nicht ohne. In der Schule hat er einen Mitschüler mit Pillen betäubt, um …“

Chris drückte seinem Gast ein Sektglas in die Hand. Dass Patrick nicht ohne war, wusste er.

Gleichzeitig beruhigte ihn, dass Daniel dann wohl doch keiner von Patricks zahlreichen Verflossenen war. Sie schienen sich noch nicht einmal persönlich zu kennen.

„Prost. Vergiss Patrick.“

Chris brachte ihre Gläser zum klingen, um nun seinerseits aktiv zu werden. Noch eh Daniel etwas erwidern oder trinken konnte, drückte der Musiker ihm seine Lippen auf den Mund.

Ihre Gläser blieben unbenutzt. Beide Zungen wollten mitmischen.

Ihre gleichzeitig enger werdenden Hosen verlangten danach, ausgezogen zu werden.

Beim knutschen stellten sie ihre vollen Sektgläser auf eine Anrichte, eh nicht nur Daniel zur Sache ging.

Der Student konnte dem Musiker überhaupt nicht fest genug über dessen Lederhose streicheln. Der wiederum sorgte dafür, dass der Youngster sich sowohl von seinem schwarzen Shirt, als auch von der weißen Hose trennte. Ein bunter Slip fiel gleich mit auf den Boden. Nackt stand Daniel schließlich mitten im Raum. Unbehaart, leicht muskulös, wirkte er dennoch passiv. Die Art wie er sich dabei an Chris schmiegte, sagte alles.

Der will gefickt werden, öffnete der junge Lehrer die Knöpfe seines schwarzen Hemdes. Gleichzeitig hockte Daniel sich auf den Boden.

Chris drückte den Kopf mit den leicht lockigen schwarzen Haaren zwischen seine Oberschenkel.

Endlich fingerte Daniel an seinem Gürtel. Die Lederhose rutschte tiefer. Der rote ES- Slip gleich mit.

„Besser als im Toms“, waren die ersten Worte, die Daniel nach weiteren Minuten sagte.

Chris wuschelte durch dessen Haare, als der Student ihm endlich zeigte, dass er etwas vom Blasen verstand.

„Puh“, schaute Chris aus dem Fenster.

Tief unter ihm lag die Einkaufsstraße im dunkeln. Alles schlief. Nur sie beide nicht.

Dennoch wollte er ins Bett. Sex machen.

„Komm mit“, unterbrach er seinen Aufriss.

Auf dem Weg in sein winziges Schlafzimmer fielen ihre letzen Klamotten.

Küssen, streicheln, blasen in der 69ger Stellung waren auf dem breiten Bett angesagt.

„Du bist aktiv?“

Natürlich war es Daniel, der die Frage stellte.

Fast ängstlich.

Chris musste innerlich schmunzeln.

„In welcher Stellung hättest du es gern?“

„Wenn du mir dabei in die Augen schaust.“

Nun wurde der Kleine doch noch sentimental.

Ob er nicht doch einmal mit Patrick? Hoffentlich verknallt er sich jetzt nicht in mich. Chris’ letzte klare Gedanken, eh auch er nur noch ficken wollte.

Anders als Patrick, zwei Straßen weiter, musste Chris jedoch selber aktiv werden.

Daniel blieb einfach auf dem Bauch liegen, spreizte die Beine und zeigte ihm den Zugang zum Paradies.

Chris musste sogar noch einmal aufstehen, um in seiner schwarzen Lederhose nach einem Kondom zu kramen.

Als er wieder vor Daniel hockte, legte ihm der Student sofort beide Beine auf die Schulter.

Sie blickten sich in die Augen, als Chris langsam, aber tief in ihn eindrang. Der ist voll vorbereitet, dachte der Musiker. Dem ist egal, wer ihn grad fickt, Hauptsache er hat Sex.

Ruckartig rutschte Chris vor. Mit schnellen Stößen brachte er Tempo in die Sache.

„Geil“, jaulte Daniel, um sich dabei an den Brustwarzen zu ziehen.

Mit jedem Stoß verdrehte er die Augen mehr.

Seine Handbewegungen wurden hektischer. Längst streichelte er sich über die unbehaarte Brust, um dann zu wichsen.

Doch das bemerkte Chris nur noch in Trance. Er fühlte nur noch seinen Schwanz tief in seinem jungen Aufriss.

Als seine Stöße noch fester und schneller wurden, stöhnte auch er.

„Kommst du? Bitte bleib drin dabei. Komm.“

Daniels Blick wurde klarer, als sein Hengst ihn mit einem Höhepunkt durchschüttelte.

Chris schaffte es, danach weiter zu machen.

„Wichs schon“, schrie er.

Daniel tat ihm den Gefallen. Fest und mit schnellen Handbewegungen schoss es plötzlich aus ihm raus. Sein Sperma spritzte mit enormer Wucht quer übers Bett. Was aber keinen der beiden störte.

Vollkommen erschöpft drückten sie sich danach aneinander, um binnen Sekunden einzunicken.

Chris noch vor Daniel.

 

Dafür wachte er dann aber auch vor seinem Gast auf.

Frühstück bekommst du noch, aber verknall dich bitte nicht in mich, waren die ersten Gedanken des jungen Lehrers.

Doch Daniel, kaum dass er wach war, ergriff fast panikartig die Flucht. Er wollte weder duschen, noch Kaffee trinken.

Lediglich sein Gayromeo Profilname kritzelte er Chris noch auf einen Zettel, eh er durchs Treppenhaus verschwand.

Entweder hat der einen Lover oder wohnt noch zu Hause, schloss Chris hinter Daniel die Tür.

Frisch geduscht, hockte er sich dann allein zum Frühstück auf seinen kleinen Balkon. Zwar war es noch relativ frisch, doch er liebte es, runter auf die Straße zu schauen und den Tag zu genießen.

Als der Teller mit Speck und Rühreiern vor ihm stand, knipste er, fast nebenbei, seinen Fernseher an.

Hier lief die Wiederholung des Eurovision Songcontestes vom Vorabend. Interessiert blickte Chris auf die Mattscheibe.

Wieder sang der gutaussehende Schwede und Chris holte seinen Laptop aus dem Schlafzimmer. Ihn interessierte, was das Internet alles an Neuigkeiten zum Sieger, aber auch zu dem schlechten deutschen Ergebnis, von sich gab.

 

Die Wiederholung näherte sich schon dem Ende, der Teller mit Rührei war längst leer, der dritte Kaffee kalt, als er immer noch im Internet stöberte.

Was hatte Patrick gesagt, selber einen Hit schreiben und damit auf die Bühne. Ja, das wäre es noch.

Chris holte ein zerknittertes Heft von seinem Schreibtisch. Schon häufiger hatte er sich an eigenen Songs versucht. Einige hatten sogar der Band gefallen und sie hatten sie zusammen gespielt. Zwei davon waren sogar beim Publikum gut angekommen.

Chris erinnerte sich an die letzen Auftritte bei Abi-Feten und zwei Betriebsjubiläen.

´We are the heroes of our time`, gab Mans im Fernsehen von sich.

Der Titel passt zu dem Typ. Dazu der Rahmen. Das ist irre gut aufeinander abgestimmt. Da reicht nicht nur, einen geilen Titel zu haben. Die Leute wollen eine Performance, die sich von den anderen abhebt. Genau das war Mans Zermerlöw gelungen.

Erst der Song, dann die Performance, dann der Rest, fing Chris an, auf seinem Block zu kritzeln.

Ob nun für den nächsten Songcontest oder als neuen Hit für seine Band. Plötzlich packte es ihn, er wollte schreiben und seiner Gruppe ein neues Lied vorstellen.

Draußen knallte die Sonne, sein Telefon läutete, doch seine Gedanken kreisten nur noch um die Idee eines neuen Songs.

Sogar das Essen wurde an dem Tag zur Nebensache. Alles andere eh. Auch die Vorbereitung für den nächsten Tag in der Schule.

Träume ... und ein Skript

Natürlich war der Eurovision Song Contest auch am nächsten Vormittag in der Schule Thema.

Chris hatte Glück. Sowohl in der Deutsch- als auch in der Musikstunde hatten seine beiden ihm zugeordneten Lehrer nichts dagegen, den Samstagabend mit in den Unterricht einzubauen.

Gleich danach hockte der junge Referendar wieder an seinem Schreibtisch. Kritisch verbesserte er den Text vom Vortag. Dabei schnappte er sich auch immer wieder seine Gitarre, um Musiktöne zu erproben. Immer besser gefiel ihm dabei seine Idee. Inhaltlich sollte es um einen Reiter gehen, der auf einem grünen Pferd durch Europa ritt.

 

Am Abend trafen sie sich zur Probe. Die Lagerhalle in St. Georg hatte ihnen Jochens Vater zur Verfügung gestellt. Als Inhaber einer Sanitärfirma war er stolz auf seinen Sohn und dessen Mitgliedschaft in der Band.

Als Chris kurz vor 18 Uhr das alte Gebäude betrat, hockte lediglich Patrick auf einer umgekippten Bierkiste.

„Hallo, Chris. Na, für heut genug Kids geärgert?“

Lässig schaute der Sänger hoch zu seinem Keyboarder.

„Nur bis mittags. Hey, Alter. Du, ich hab eine Idee für einen neuen Song. Das könnte sogar etwas für den Eurovision Contest sein.“

Chris freute sich, dem Chef der Band von seinem neuen Skript zu erzählen.

Der sprang sogar auf.

„Mensch, das ist mal was. Cool. Ich wusste doch, auf dich ist Verlass. Wann bist du fertig?“

„So schnell nicht. Aber wir haben ja Zeit. Hab vorhin im Netz gelesen, dass weder Datum noch Ort für 2016 schon feststehen.“

Beide blinzelten sich zu.

„Dann arbeite mal weiter. Aber sag den Jungs nichts. Die machen sich sonst Hoffnungen. Du kennst sie ja. Das bleibt schön unter uns. Aber mir kannst du deine Ideen zeigen, sobald du weiter bist. Okay?“

Chris war kurz überrascht. Doch vielleicht hatte Patrick ja recht. Bisher gab es nichts außer ein paar verkritzelter Seiten und der Hoffnung, einen Hit zu schreiben.

Verschwörerisch streichelte ihm Patrick nun auch noch über die Brust. So was hatte es bis dato auch noch nicht gegeben.

Der Teacher fühlte sich geschmeichelt. Zustimmend nickte er.

In dem Augenblick erschien Marcel im Toreingang.

„Hallo, Leute. Ihr seid schon da?“

„Siehst du ja.“

Gelangweilt schaute Patrick zu dem blonden Kumpel rüber.

Der fuhr sich kurz durch seine langen Haare.

„War es noch geil Samstagnacht?“

Auch Chris’ Kommentar gefiel ihm nicht sonderlich. Dennoch lächelte er zu Patrick rüber.

„Hattest du noch was?“

Patrick wurde neugierig.

„Wir waren im Toms. Du weißt ja, wen man da so treffen kann.“

Verschwörerisch nun Marcels Worte, die Chris nicht weiter interessierten. Stattdessen packte er seine Bassgitarre aus.

Kurz drauf erschienen auch Jochen und Holger. Die Proben konnten beginnen, zudem der Mail Accounter der Gruppe zwei neue Aufträge mitbrachte.

„Firmenjubiläen. Aber sie zahlen gut”, nickte Holger in die Runde.

„Das ist gut. Geld kann ich brauchen”, warf sogar Patrick ihm einen zufriedenen Blick zu.

„Schon wieder pleite?“

Jochen konnte sich die Frage nicht verkneifen.

„Dein Alter zahlt halt schlecht. Außerdem ist in der Branche grad Flaute.“

Der Sänger fluchte. Seine selbständige Tätigkeit im Eventmanagment lief seit Monaten nicht. Dank Jochen hatte er bei dessen Vater einen Aushilfsjob. Halbtags und Scheißarbeit. Aber immerhin. Dennoch war das Minus auf seinem Konto immer größer geworden. Sein Blick fiel auf Chris.

Wenn der einen Hit schreibt, hätte ich ein paar Probleme weniger, schaute er dann auf seine Sneaker. Außerdem brauchte er Kohle für neue Klamotten.

Zwar wirkte er auch in abgewetzten Jeans sexy, doch er wollte mehr. Zwei coole Anzüge mussten sein. Schon um demnächst bei einigen wichtigen Leuten Eindruck zu machen.

Was ihm fehlte, war ein reicher Lover. Tim war zwar süß, im Bett zu gebrauchen, aber eben ein Student. Wenn die Eltern auch Kohle hatten, so brachte ihm das nichts. Vielleicht sollte er sich nach einem Typ umsehen, der das nötige Kleingeld hatte. Wobei er dazu echt keinen Bock hatte. Es reichte schon, Jochen zu ertragen. Wenn der ihm nicht den Job besorgt und auch sonst nicht kleinlich war, längst hätte er den unbegabten Schlagzeuger zum Mond geschossen.

An dem Abend fiel auch den anderen erneut auf, dass Jochens Können am Schlagzeug ihre Grenzen hatte. Zwar versuchte Marcel immer wieder auf Stücke auszuweichen, bei dem Jochen Pause hatte, aber dennoch. Holger war verstimmt und auch Chris nicht begeistert.

Gegen acht legte er seine E-Gitarre zur Seite. Sie alle beherrschten mehrere Instrumente. Holger nur sein Schlagzeug, und das mehr schlecht als recht.

„Für heute reicht es. Kommt jemand noch mit auf einen Drink?“

Der Teacher schaute in die Runde.

„Bellini Bar. Ich lad euch ein.“

Jochen war auf Zack. Er wusste, wie er die Jungs, vor allem Patrick, bei Laune halten konnte.

 

Auch dort, bei fünf Longdrinks, war der Songcontest vom Wochenende erneut Thema. Im Hintergrund hörten sie sogar Mans Zelmerlöws ‚Heroes’ und nicht nur Patrick fing an zu träumen.

Verschwörerisch blickte er dann Chris an.

Du bist mein Mann, dachte er dabei.

„Und wann machen wir einen Song für den Pride?“

Ausgerechnet Jochen stellte die Frage.

Patrick verzog das Gesicht.

„Lern du erst mal richtig Schlagzeug spielen. Dein Alter gibt dir bestimmt frei, damit du üben kannst.“

Jochen blieb der Mund offen stehen.

So deutlich hatte Patrick ihn noch nie kritisiert. Und das nach allem, was er getan hatte.

„Gibt es noch ein paar Details zum nächsten Auftritt am Wochenende?“

Marcel wollte keinen Streit. Daher versuchte er auch sofort, das Thema zu wechseln.

„Und wann gibt’s Kohle?“

Patrick leerte sein Glas.

Er brauchte echt Geld. Schon um sich neu einzukleiden.

„Die werden schon nächste Woche zahlen. Oder soll ich bar vereinbaren? Samstagnacht nach dem Auftritt?“

Auch Holger war nicht entgangen, dass der Chef ihrer Gruppe finanziellen Druck zu haben schien.

„Hauptsache, sie zahlen. Leute, ich bin weg. Der Kleine wartet.“

Patrick leerte sein Glas, eh er die Bar mit einem letzten Nicken in die Runde verließ.

Verdammt, die gehen mir aber echt auf die Eier, schlenderte er anschließend die Lange Reihe runter.

Dabei checkte er seine SMS. Tim hatte geschrieben. Der war doch tatsächlich noch in der Uni.

Der hat ja Nerven. Mich wegen so einem Prof. zu versetzen.

Dann heut nicht mehr. Meld dich morgen. P.

Die Antwort passte zu Patricks Stimmung. Kurzentschlossen machte er einen Abstecher ins Cafe Gnosa. Auf die paar Euro für den nächsten Drink kam es auch nicht mehr an.

Sogar draußen war noch Platz.

„Wodka Red Bull“, orderte Patrick, um dann die anderen Gäste etwas genauer unter die Lupe zu nehmen.

Sein Schatz schickte bereits zwei Entschuldigungs-SMS, als sich ein Glatzkopf dem Cafe näherte.

Der ist ja mal cool drauf, musterte Patrick den sicher zehn Jahre älteren Kerl.

Braungebrannt, steckte der Goatee in modernen, teuren Jeans. Auch das weiße Hemd und die schwarzen Stiefletten wirkten nicht billig.

Ist der so cool oder tut der nur so, verfluchte Patrick sich. Er hatte seine Sonnenbrille vergessen.

Als der Kellner mit seinem Drink kam, schaute der Glatzkopf zu ihm rüber. Lässig erwiderte Patrick den Blick.

Der hat es echt drauf, hielt der den Blick.

Wieder und wieder schaute er dann rüber. Auch als der Fremde ein Glas Rotwein bestellte.

Nachdem sie sich zweimal zugeprostet hatten, hielt der Sänger es nicht mehr aus.

Der Kerl faszinierte ihn.

Er stand auf.

„Darf ich?“

Fast schüchtern Patricks Frage.

Sonst kannte er das nur von seinen Freunden. Da gab er den Ton an. Aber jetzt.

„Setz dich schon. Ich trink nicht gern allein.“

„Danke. Ich bin Patrick.“

Der Sänger roch das teure Eau de Toilette seines Gegenübers. Gleichzeitig fühlte er das Verlangen, dem Fremden in den Schritt zu schauen.

Lässig musterte der ihn weiter. Von oben bis unten.

„Falk. Ich bin neu hier.“

„Cool. Woher kommst du?“

„Berlin. Du von hier?“

„Ja. Großgeworden in Barmbeck. Lebe aber seit sechs Jahren hier in St. Georg.“

Patrick vermied bewusst seinen Job. Doch sein Gegenüber hatte es scheinbar ganz locker drauf, ihn binnen Minuten auszufragen.

Da Falk ihm einen zweiten Drink sponserte, gab Patrick zunehmend Details aus seinem Leben preis. Interessiert hörte Falk ihm zu, stellte gelegentlich Fragen und sorgte mit einem weiteren Drink für noch mehr Offenheit.

Patrick fühlte den Alkohol, aber auch seine zunehmende Lust. Bei Tim war er der Macho, der Hengst. Nun aber war er in einer ganz anderen Situation. Falk gab Takt und Ton an. Längst hatte er dem muskulösen Kerl mehr als einmal zwischen die Beine geschaut. Der Berliner hatte sich genau so gesetzt, dass Patrick die pralle Ausbuchtung nicht verborgen blieb.

„Wie wäre es, den nächsten Drink bei dir zu nehmen? Kommen wir an einem Kiosk vorbei?“

Falk gab den Satz so beiläufig von sich, als würde er dezent nach der Toilette fragen.

Ebenso cool winkte er den Kellner zu sich.

„Alles zusammen“, machte er dabei eine dezente Handbewegung.

Patrick aber wurde wieder nüchtern. Das üppig gefühlte Portemone des neuen Bekannten ließ ihn tief durchatmen.

Der hat sicher keine Geldprobleme, dachte er dabei.

Am nächsten Kiosk ließ der Sänger zu, dass Falk nicht nur drei Flaschen Cola, sondern eine richtig teure Flasche Whisky erwarb.

Daheim in seinem Apartment, stießen sie an.

„Auf uns“, prostete Falk ihm zu.

„Ja. Auf uns.“

Selbstbewusst hatte Patrick sich neben seinem Gast auf das nicht mehr neue Sofa gehockt.

Erneut roch er das teure Eu de Toilette.

„Was machst denn du beruflich?“

Die Frage hatte er schon vor einer Stunde stellen wollen.

„Ich bin Geschäftsmann. Richtige Geschäfte. Bist du das dort?“

Falk deutete auf ein paar Fotos an der Wand.

„Ja. Bei unseren Auftritten. Bisher noch nichts Großes. Aber das kommt noch. Wir arbeiten grad an einem neuen Projekt.“

Patrick dachte an Chris.

Hoffentlich schreibt der echt einen Hit. Das wäre es jetzt noch.

Plötzlich fühlte er seine Hand auf Falks Oberschenkel. Kurz war er selber erschrocken. Doch dann siegte das Feeling, den Kerl anzumachen.

Falk lehnte sich zurück.

„Du machst oft Sport, oder?“

Patrick wollte nur noch Sex. Sex mit diesem Kerl. Entschlossen leerte er sein Glas.

„Auch. Ja.“

Falk schien noch vollkommen nüchtern zu sein.

„Du magst harte Schwänze“, spannte er seine Muskeln an.

„Wer nicht“, fühlte Patrick, er hatte sich nicht mehr unter Kontrolle.

Mehr noch. Er wollte nur noch eins.

Bis Falk zupackte und ihn aufs Sofa drückte. Der Sänger fühlte nur noch Geilheit.

Falk drückte sich auf ihn und schob seine Zunge tief in Patricks Mund.

Ihre Körper drückten sich aneinander.

 

Patrick konnte später nicht mehr genau sagen, was genau geschah. Nur fand er sich schließlich nackt in seinem Bett wieder. Falk hockte auf ihm und schob seinen prallen Schwanz in Patricks Mund.

Der war selig. Nackt wirkte nun auch Falk noch muskulöser als in seinem eh schon figurbetontem Outfit.

Der Sänger gab sich voll seinem Hengst hin.

„Sag, ich soll dich ficken“, schlug ihm Falk schließlich sogar leicht auf die Wangen.

„Sag schon.“

„Bitte. Ja, fick mich.“

Patricks Flehen war genau so gemeint.

„Von hinten. Doggy.“

Falk sprang auf, schubste Patrick zur Seite und stellte sich neben das Bett.

„Gleitgel“, hörte Patrick sich sagen, als Falk ihm auf den Hintern spuckte.

„Das reicht“, setzte Falk an.

Patrick schrie vor Schmerzen auf.

Falk war ohne Vorwarnung in ihn eingedrungen.

„Arr … angsam … ah.“

Doch Falk kannte keine Gnade. Er powerte, gab die Gangart vor und fickte den Sänger mit festen, tiefen Bewegungen.

Patrick glaubte kurz zu sterben. Dann aber siegte seine Geilheit. Er stellte sich auf den Hammer ein, seine Lust wurde größer.

Schweiß rann ihm von der Stirn. Längst war sein Rücken klatschnass. Doch Falk fickte einfach weiter.

Patrick wusste, sein Hengst würde bestimmen, wie lange. Er konnte sich nur fallen lassen.

Innerlich fühlte er pure Lust, Schmerz und ein Gefühl, das er nur selten hatte.

Fix und fertig hatte Patrick jedes Zeitgefühl verloren, als Falk ihn erlöste.

Erneut brutal drehte der den Sänger, packte beide Kolben, um zu wichsen.

„Sei brav“, schlug er Patrick dabei mehrfach auf den Hintern.

Der Sänger war brav, er explodierte.

Falk lachte.

„Geil. Maul auf.“

Doch er spritzte nicht hoch genug.

Seine Sahne landete statt in Patricks Mund nur auf dessen Brust.

„Next time“, wischte Falk sich danach seine Finger an Patrick ab.

 

„Wow, nicht schlecht“, nickte Chris anerkennend zu Patrick rüber.

Beide standen sie in einem Büroraum einer großen Autofirma in Fuhlsbüttel. Das Autohaus hatte Jubiläum und die Band an dem Tag engagiert.

Während Chris sich nur ein frisches weißes Hemd angezogen hatte, stand Patrick nun in einem neuen, hellblauen Anzug vor ihm. Figurbetont und dennoch lässig.

Der war nicht billig, dachte Chris.

„Neues Outfit. Du, das ist wichtig. Gerade jetzt.“

Patrick schlug dem Kumpel auf die Schulter.