Zerrissenes Herz - Marc Förster - E-Book

Zerrissenes Herz E-Book

Förster Marc

5,0

Beschreibung

Bei Stefan funkt es sofort, als er beim kellnern Oli in die Augen schaut. Über Gayromeo findet er seinen Schwarm wenige Tage später wieder. Zunächst als Sexgeschichte gedacht, verknallt sich Stefan heftig in seine Eroberung. Oliver dagegen braucht etwas länger, zudem er nach den ersten Dates auch noch für eine Woche in Urlaub fliegt. Als Stefan ihn danach vom Flughafen abholt, sie über den Kölner Weihnachtsmarkt bummeln, verknallt auch Oli sich in den Kellner. Richtig fest und tief. Gemeinsam machen sie Pläne für die kommenden Wochen, bis Stefan, nachdem er allein auf einer Party war, Oli eine Mail schickt. Mit wenigen Worten schießt er den neuen Freund ab. Ohne Gespräch, ohne ihm in die Augen zu blicken. Oliver ist fertig. Er kann nicht begreifen, was auf dieser Party geschehen sein könnte. Bereits am nächsten Abend, auf dem Weihnachtsmarkt, behandelt Stefan ihn wie einen Fremden. Schlimmer noch. Er hat bereits den nächsten Kerl im Arm. Olivers Herz gefriert zu Eis. Verzweifelt versucht er über Wochen, ein klärendes Gespräch mit Stefan zu führen. Doch der Ex hat keine fünf Minuten Zeit mehr für ihn.In dieser Situation lernt er per Zufall Patrick, Stefans Ex, kennen. Die beiden freunden sich an und Oliver erfährt einige Fakten, die seinen Schwarm in einem ganz anderen Licht erscheinen lassen. Als Oliver von organisierten Barebackparties hört, kann er das und vieles andere zunächst kaum glauben. Wütend auf alle Männer, verändert er sich. Kerle sind von nun an nur noch für eine kurze Nummer gut. Eiskalt sein Herz und für jeden Typen unerreichbar.Monate später, auf dem Kölner CSD, begegnet er Sven. Für Oli ein weiteres Abenteuer, doch der junge Arzt will mehr. Oliver blockt ab. Er kann nicht. Der Riss in seinem Herzen ist immer noch da. Kein Mann soll ihm je wieder wehtun können.Über Olis Freunde erfährt Sven, was bei Oliver zu dieser Eiskälte im Herz geführt hat.Trotz langer Gespräche kann der junge Doc Oli nicht überzeugen, dass er anders ist. Sven gibt Oli auf, bittet ihn nur noch um einen letzten Gefallen …

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Himmelstürmer Verlag, part of Production House GmbH

20099 Hamburg, Kirchenweg 12

www.himmelstuermer.de

E-mail :[email protected] Originalausgabe, September 2012

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage

Coverfoto: : © Gettyimages

Das Modell auf dem Coverfoto steht in keinen Zusammenhang mit dem Inhalt des Buches und der Inhalt des Buches sagt nichts über die sexuelle Orientierung des Modells aus. 

Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD, Hamburg.www.olafwelling.de

Printed in Denmark

ISNB Print 978-3-86361-169-9

ISBN ePub 978-3-86361-170-5

ISBN PDF 978-3-86361-171-2

MarcFörster

Gefunkt

Oliver schlenderte über den Rudolfplatz, Richtung Szenekneipen, auf die Schaafenstraße. Unter dem großen Torbogen der Sparkasse erwarteten ihn bereits Hendrik und Jochen, seine besten Freunde in Köln.

„Grüß euch, ihr seid ja wieder überpünktlich. Ich muss noch schnell Geld am Automaten ziehen,“ drückte er die beiden kurz an sich.

„Kein Thema. Es ist eh noch früh, im Corner nix los und auch in der Brennerei haben wir noch nicht viele Jungs gesichtet.“ Jochen blickte zu den Kneipen rüber.

„Okay, bin sofort wieder bei euch“, wendete Oli sich ab.

Seine Freunde schienen sich auf den Abend in der Kneipe zu freuen. Selber hätte er ja lieber einen gemütlichen gemacht. Egal. Es musste ja nicht spät werden.

In der Brennerei war es in der Tat noch ruhig an dem frühen Samstagabend. Lediglich ein Dutzend Kerle, alle schon älter, hockte an der Theke oder den vorderen Tischen.

Wow, wer ist das, durchzuckte es dabei Stefan hinter der Theke. Der Aushilfskellner in der Brennerei konnte seinen Blick kaum von Oli und seinen Freunden lösen. Das hatte er ja schon lange nicht mehr gehabt, dass ihn ein Typ auf den ersten Blick faszinierte. Ihm zitterten beinahe die Knie. Wahnsinn. Unauffällig schielte Stefan immer wieder zu den drei Neuankömmlingen rüber. Wobei er nur Augen für den dunkelhaarigen Oliver hatte. Südländer, überlegte Stefan. Die moderne Jeans, das schwarze Hemd, der Typ wirkte. Stefan wusste, er musste hingehen, um nach den Getränkewünschen der drei zu fragen.

Leicht nervös machte er sich mit einem Tablett auf den Weg zu den Neuankömmlingen.

„Hallo zusammen. Was möchtet ihr trinken?“ Schon bei der Frage vermied er den Blick zu seinem neuen Dreamboy.

„Hallo. Drei Kölsch, okay?“, blickte Hendrik dabei in die Runde. Oli und Jochen nickten. Erleichtert zischte Stefan ab. Nicht jedoch, ohne Oliver dabei aus nächster Nähe zu betrachten. Das silberne Medaillon an dessen Hals gefiel ihm. Geheimnisvoll wie der ganze Kerl. Dessen relativ weit geöffnetes Hemd gab einen tiefen Blick auf die behaarte, braungebrannte Brust frei.

Getrimmt, dachte Stefan und zapfte die drei Kölsch, um dabei an Olis Body zu denken. Vielleicht nicht wirklich durchtrainiert, aber doch männlich markant. Wie der ganze Kerl.

Ein echter Ruhepool, durchfuhr es Stefan, als er den Jungs die drei Kölsch auf einem Tablett brachte. Diesmal lächelte ihn der Typ auch noch voll an.

Wow! Dass ihm der Kerl in der Brennerei noch nie aufgefallen war? Nettes Lächeln, unwiderstehlicher Blick. Ob der überhaupt aus Köln kam?

„Bitte. Euer Kölsch“, schaute er in die Runde.

„Danke. Merci“, klang ihm entgegen. Schon rief sein Kollege hinter der Theke. Na ja, der Abend war ja noch lang, die drei erst grad da.

„Wie findest du denn den Kellner?“, blickte Hendrik Stefan wohlwollend hinterher.

Oliver schaute gelangweilt.

„Eine geile Sau. Aber Thekenschlampe. Sicher oberflächlich. Freund zu Hause und Dauerfremdgeher.“

Sie lachten, eh Jochen mit dem Kölsch anstieß.

„Wohlsein.“

„Cheers.“

„Prost.“

Hendrik schaute erneut zu dem Kellner rüber. Oli hatte wohl recht. Und wenn einer die Männer kannte, dann sein bester Kumpel. Vielleicht tickten sie sogar ziemlich gleich, bewunderte er bei seinen Gedanken weiter den muskulösen Body des Kellners.

Auch Stefan blinzelte immer wieder zu der Dreiergruppe rüber.

Verdammt, den Typ würde er wirklich gern näher kennenlernen. Zwar mangelte es ihm in der Brennerei nicht an Kontakten, doch meist oberflächlicher Art. Bei dem Typ wäre das sicher etwas ganz anderes.

Zwei Kölsch später schaute Jochen auf die Uhr.

„Halb zehn. Wechseln wir in die X-Bar?“

„Gute Idee. Hier kennen wir eh niemand.“

Sein Freund nickte und auch Oli schloss sich ihnen sofort an.

Enttäuscht konnte Stefan ihnen nur noch nachschauen, als sie grußlos durch den Eingang verschwanden.

Umso erfreuter war er, als Oliver gut eine Stunde später erneut auf der Bildfläche erschien.

Diesmal allein.

Nach einem Kölsch in der X-Bar hatten seine Freunde sich von ihm verabschiedet.

Oli hatte jedoch noch die Hoffnung, Frank, einen Bekannten von Ibiza, wieder zu sehen. Seine Hoffnung wurde nicht enttäuscht.

Der Bekannte hockte in einer Ecke an der Theke.

„Frank. Geil. Du bist da. Alles fit?“

„Hallo, Oli . Sicher. Und bei dir. Endlich sehn wir uns wieder.“

„Na, das hättest du ja gestern schon haben können“, konnte Oli sich die Spitze nicht verkneifen. Zu recht, wie er fand. Immerhin war Frank schon einen vollen Tag in Köln und hatte ihm in der vergangenen Nacht eine SMS geschrieben. Jemand anderes, oder einfach Kölns Nachtleben, war ihm wohl wichtiger gewesen.

„Kölsch und was Kurzes?“, ging Frank jedoch über die Bemerkung hinweg.

Oli nickte, während Frank sich auch schon an Stefan wandte, der hinter der Theke stand.

Wow, der Dreamboy war wieder da. Alleine, und noch besser, Frank kannte ihn, durchzuckte es den Kellner. Nur blöd, dass er arbeiten musste. Aber immerhin.

Als Oli eine Stunde später zur Toilette verschwand, zog Stefan Frank fast über die Theke.

„Du, kommt dein Bekannter aus Köln?“

„Si. Ganz zentral sogar. Er wohnt hier irgendwo am Rudolfplatz.“

„Aha. Der ist mir hier noch nie aufgefallen.“

„Echt nicht? Dabei ist Oli ziemlich häufig in der Szene unterwegs. Zumindest glaub ich das.“

„Hm. Sicher dann eher im Corner. Er heißt Oliver?“

„Ja. Ich kenne ihn vom September auf Ibiza. Machst du uns noch zwei Kölsch und zwei Schokolikör? Oder drei?“

„Mach ich gerne.“

Aha, wohnt hier und heißt Oliver. Ob der wohl noch Single ist? Stefans Gedanken kreisten an dem Abend weiter um den sympathischen Fremden.

Oli dagegen war einfach nur relaxt. Der Kellner, mit dem sie einige Male anstießen, fiel ihm nicht weiter auf.

Nach Mitternacht wurde er noch dazu so müde, dass sein Bett lockte. Kölsch und die harte Arbeitswoche forderten ihren Tribut. Um ein Uhr sagte er Frank Adio, um heim zu gehen. Sein Bekannter verzog sich gleich nach ihm.

So kam es, dass Stefan plötzlich nur noch zwei leere Hocker an der Theke anstarrte. Verdammt, die waren weg. Zusammen. Ob sie wohl? Er mochte nicht weiter denken. Und er musste noch mindestens vier Stunden kellnern. Zeit, endlich wieder einen vernünftigen Job zu finden. Und einen Lover. Einer wie dieser Oli.

Als der schon tief und fest schlief, war er in Stefans Hinterkopf immer noch äußerst lebendig.

Auch am drauffolgenden Donnerstag hatte Stefan den sympathisch wirkenden Oli noch im Hinterkopf. Über Frank, den Bekannten vom letzten Ibiza Urlaub, suchte er auf Gayromeo über dessen Profil nach Oli. Schließlich wurde er fündig. Mit großen Augen betrachtete er die unterschiedlichsten Fotos seines neuen Schwarms. Was er sah, gefiel ihm außerordentlich gut. Oli in Jeans, Badehose und einmal sogar in einer knallengen Lederhose. Stefan liebte diese Art Machos. Seine Jeans beulte, als er sich in Gedanken mehr als nur ein Hallo vorstellte. Lange überlegte er, welchen Tapser er dem Typ geben sollte. Bis er sich für einen Gruß zwischendurch entschied. Etwas Neutrales.

Die Resonanz erfolgte am nächsten Vormittag.

Oli war auf seinem Profil gewesen, hatte den Tapser –Sympathisch- gesetzt.

Und ja, nicht nur das. Er hatte sogar eine Message geschickt.

Stefan wurde ganz kribbelig.

-Hallo und guten morgen. So sieht man sich wieder. Oli-

So, nun wusste er auch hochoffiziell dessen Namen. Was nun aber antworten?

Stefan entschloss sich, zu etwas ebenfalls belanglosem.

Außerdem änderte er den Tapser ebenfalls auf sympathisch.

Wobei ihm „scharf“ oder „sexy“ eher gefallen hätte.

Doch gleich mit der Tür ins Haus fallen?

Danach ging er ins Fitnesstudio. Kaum zurück, leicht gefrustet, wieder eine Stellenabsage in der Post, war das sofort vergessen. Denn diesmal war Oli sogar online und hatte geantwortet.

Unverfänglich. Neutral. Stefan überlegte bereits, wie er Oli zu einem Date überreden würde können.

Schon Feierabend?- schrieb er.

„Quasi. Lieg nun faul auf dem Sofa. Und du?- kam prompt die Antwort.

-Komm grad vom Sport, relaxe nun auch. Sexy Fotos übrigens-, ging er aufs Ganze.

Sollte Oli ruhig wissen, dass er ihn attraktiv fand.

-Selber. Nur passt dann dein Tapser nicht so wirklich-, hatte Stefan sofort eine neue Message.

Das kannst du haben, fackelte der nun nicht länger, um Olis  Profil mit dem Smiley -sexy- zu besetzen.

-Schon besser, grins-, folgte als Antwort.

-Und was bekomme ich?-, hockte Stefan längst auf seinem riesigen Sofa.

Der Chat turnte ihn an.

Oli ging es nicht anders.

Also setzte er seinem Chatpartner ein Schweinchen. Sprich, nannte ihn eine geile Sau.

Gleiches hatte er ja schon Hendrik am vergangenen Samstag gesagt. Nur hätte er bis zu dem Spätnachmittag gedacht, Stefan würde in einer anderen Liga spielen.

Von wegen. Der schien spitz auf ihn zu sein.

Das war er. Stefan registrierte begeistert den neuen Tapser.

Der Chat geilte ihn in der Tat zunehmend auf. Sex war eh in letzter Zeit etwas zu kurz gekommen. Obwohl er täglich im Fitnesstudio trainierte, Muskeln und einen Six-Pack besaß, war er nach den Nächten in der Bar meistens zu betrunken oder müde, um noch einen Kerl aufzureißen.

Bei Stefan kam dazu, dass er den Fremden vom vergangenen Samstag nicht nur sexy, sondern äußerst charmant fand.

-Wie wäre es mit einem Treffen?-, ging er nun im Chat zum Generalangriff über.

Nebenbei bedachte er Oli nun ebenfalls mit einem noch schärferen Tapser.

Der ist notgeil oder ich wohl echt sein Typ, überlegte der, während er nebenbei seine Zwei Zimmer Wohnung putzte.

Draußen regnete es. Schmuddelwetter. November halt.

Oli blickte beim Staubsaugen auf einen Kalender. Gran Canaria. Dem Himmel sei Dank, in zehn Tagen würde er dort in der Sonne liegen. Okay, warum nun nicht ein Date mit Stefan vereinbaren?

Nett plaudern und ja, Sex hatte er eh schon zwei Tage keinen mehr gehabt.

-Wie wäre es, wenn du deinen geilen Arsch her bewegen würdest?-, schrieb er Stefan zurück.

Der zog da bereits sein Sweatshirt aus. Zwar kam er grad vom Sport. Dennoch wollte er noch einmal duschen vor dem Date. Als auch Jeans und Slip zu Boden fielen, ragte sein Schwanz steil von ihm ab.

-Kann in einer Stunde bei dir sein. Magst du Poppers oder Eisspray?-

Wenn schon denn schon. Zumal das Treffen eh auf ein Sexdate hinauslaufen würde.

Und da wollte er wissen, auf was Oli so stand.

-Poppers. Eisspray kenn ich nicht-, überraschte ihn Olivers Antwort.

-Okay. Ich bring welches mit-.

Stefan sprang unter die Dusche.

Wenn das Date auch so heiß laufen würde wie der Chat. Heaven. Er war nun schon rattig.

Das hatte er schon Wochen nicht mehr.

Beim Anziehen registrierte Stefan, dass Oli ihm den Tapser -Hätt gern Sex mit dir-, gesetzt und ihm Adresse und Handynummer mitgeteilt hatte.

Okay, das konnte er haben.

Immer noch leicht aufgegeilt, machte Stefan sich zehn Minutenspäter auf den Weg. Mit der Bahn Richtung Rudolfplatz.

Mit leichtem Kribbeln im Magen. Schließlich kannte er Oliver kaum.

Der wohnte mitten im schwulen Epi Zentrum Kölns, überlegte er auf den letzten Metern zur Wohnung des Chatbekannten.

Endlich war er am Ziel.

Aufgekratzt.

Endlich sollte er in Ruhe seinem Dreamboy vom vergangenen Samstagabend gegenüber stehen.

Schon von außen gefiel ihm das Haus.

Auf sein Klingeln öffnete sich sofort die Haustür.

Stefan flitzte durchs Treppenhaus, als Oli ihm auch schon gegenüber stand.

In einer modernen Designer Jeans mit weißen Streifen. Dazu ein einfaches weißes T-Shirt.

Disco Outfit.

„Hallo, grüß dich.Das ging ja echt schnell.“

„Hallo, Oli. Ist ja nicht so weit.“

Nun fast verlegen betrat Stefan die Wohnung, als Oliver ihn mit einer einladenden Geste hinein bat.

„Magst du deine Jacke ausziehen?“

„Klaro. Schuhe auch?“

„Wenn du möchtest. Gib her.“

Oli nahm ihm die Jacke ab, während Stefan seine Sneakers auszog.

„Geh schon vor. Mach es dir bequem. Was möchtest du trinken? Cola, Wasser, Fanta, Sekt, Kölsch?“

„Nichts Alkoholisches. Cola wäre gut.“

„Kommt sofort. Hock dich hin.“

Stefan blickte auf ein breites Sofa, Kuschelecke, dachte er dabei, um sich umzusehen.

Vor allem die vielen Fotos fielen ihm auf.

Oli in Badehose am Strand, mit Freunden im Urlaub, dann ein Männerpotrait und ein Kalender mit Boys.

Relaxed ließ er sich dabei aufs Sofa fallen.

Oli gefiel ihm auch bei dem Wiedersehen.

Cool.

Sexy.

In dem Augenblick tauchte der auch wieder auf, mit einer Cola Flasche unter dem Arm.

Zwei Gläser aus einem Schrank holend, schenkte Oli ein.

„Prost dann“, reichte er Stefan ein Glas, eh auch er es sich auf dem Sofa bequem machte.

„Prost auch“, nickten sie sich zu.

Beim trinken roch Stefan das Eau de Toilette seines neuen Bekannten.

Ob Oli auch grad noch geduscht hatte?

„Bist du eigentlich nur im Urlaub?“, deutete er dann auf die Fotos an den Wänden.

„Leider nicht nur. Aber nächste Woche geht es nach Gran.“

„Ach. Echt? Neid.“

„Du warst doch sicher dieses Jahr auch schon mehrfach, oder?“

„Nur zweimal. Ibiza. Nächstes Jahr wieder. Und im Winter will ich Ski fahren.“

„Brrr. Gar nicht so meins. Dann höchstens Aprés-Ski.“

Oli grinste.

„Den danach. Ich will im Februar in den Schnee.“

„Cool. Hast du da schon Urlaub geplant?“

„Ja. Hm. Quasi.“

„Heißt? Arbeitest du eigentlich nur in der Brennerei?“

„Quatsch. Das mach ich nur nebenbei. Macht Spaß und hat was. Eigentlich bin ich im Vertrieb. Ich such grad was Neues.“

„Ach. Darum hast du heute auch tagsüber Zeit.“

„Ja. Seit September. Aber denke, ab ersten Dezember habe ich eh was Neues. Steht schon quasi fest. Ich möchte nur noch nicht drüber reden. In der Kneipe höre ich dann auch sofort auf. Ich hab da eh nur aus Gefälligkeit geholfen.“

„Okay. Ich drück die Daumen.“

„ Drei Monate zu Hause reichen auch.“

„Denke ich mir. Was machst du denn den ganzen Tag?“

„Studio. Sport. Freunde treffen. Alles ganz easy.“

„Daher die super Figur. Ich müsste auch mehr.“

„Quatsch. Du hast doch einen geilen Body. Auf deinem Gayromeo Profil ist ja einiges zu sehen. Echt scharf.“

„ Dito.“

Plötzlich spürte Oli Stefans Hand auf seinem Bauch. Er rutschte tiefer, Stefan halb auf ihn.

Ihr Blick fand sich, als sich ihre Münder zu einem ersten Kuss trafen. Fast hektisch.

Ihr Zungenspiel sofort auf 180.

Im Nu lag Oli auf Stefan, fühlte dessen Latte durch den Stoff der Jeans, spürte seinen eigenen Harten pochen und Stefans Hände unter seinem Hemd.

Zungenspiel mit irrem Körperkontakt. Wortlos öffnete Stefan Olivers Hemd, biss in dessen Brustwarzen, leckte über dessen behaarten Brustkorb und war happy.

Sex mit dem Dreamboy.

Den Kick wollte er noch schärfer erleben.

„Poppers“, holte er eine Flasche aus seiner Jeans.

Oli schnappte sofort nach dem Teil, um daran zu schnüffeln.

Aha, doch kein Softi, zog Stefan sein Shirt aus.

Eh auch er schnüffelte, um sich, total enthemmt, nun voll gehen zu lassen.

Oli ging es nicht anders.

Blitzschnell hatte er Stefan von Hose und Slip befreit, um sich auf dessen Latte zu stürzen.

Stefan ging bei dem Blow Job voll ab. Nebenbei befreite er auch seinen Dreamboy von allen Klamotten, um dann in die 69ger Position zu rutschen.

„Heaven, geiles Stück.“

„Ich hab Eisspray bei, “ murmelte er ewig später.

„Kenn ich nicht. Wo?“

„Hast du ein Handtuch? Oder noch besser ein Spültuch?“

„Si.“

Beide sprangen sie auf.

Oli verschwand in der Küche, Stefan kramte in seiner Jackentasche.

„Hier. Ich bin ja echt gespannt“, warf Oli ihm ein Spültuch zu, was Stefan sofort an einer Stelle mit Eisspray einsprühte.

„Riech einfach dran. Aber kräftig.“

Oli tat, was er sollte.

Ein Kribbeln überfiel ihn. Ähnlich, als hätte er noch mal am Poppers geschnüffelt.

Stefan tat es ihm nach, eh Oli ihn mit dem Bauch aufs Sofa drückte.

„Puh … jeah…“, kratzte Olis unrasiertes Kinn da auch schon über seinen Arsch, eh dessen Zunge in seiner Spalte kitzelte. Stefan liebte es.

Hoffte bereits auf Olis Harten in seiner Kiste, die er automatisch anhob.

Nun gab es für seinen Sexkumpel kein Halten mehr.

Tabulos leckte Oli ihm das Loch, züngelte sich vor, so tief es ging, um dann mit einem Finger auf Entdeckungstour zu gehen.

„Grrr … gut so. Aktiv?“, jaulte Stefan.

„Si. Dir besorg ich’s gleich. Hast du eine Lieblingsposition?“

Statt einer Antwort, hockte sich der Aushilfskellner in die Hündchenstellung an den Rand der Couch.

Oli verstand. Stefan brauchte es hart und mit Power.

Jetzt sofort. Gut, dass er bereits Gummi und Gleitgel in Reichweite liegen hatte. Zwei Handgriffe, schon stand er hinter Stefan, um ihm sanft seinen Dicken ins Loch zu schieben.

Der Kellner jaulte wohlig auf und Oli war kaum überrascht, dass er keinen Gegendruck gefühlt hatte.

Mit schnellen Stößen, voll aus der Hüfte, bemühte er sich, seine Stute und sich in den siebten Himmel zu vögeln.

Stefan schnüffelte dabei noch mehrfach am Poppers, reichte es Oli, eh beide sich voll gehen ließen.

„Heaven … geil … ja … geil … das ist so geil.“

Stefan johlte, stöhnte und war selber überrascht, als er plötzlich kam.

Fast nebenbei.

Grad als Oli beschleunigte, um mit kurzem Aufschrei ebenfalls zu explodieren.

„Hast du?“, flüstere er danach, um sich an Stefan gelehnt, auf ihn fallen zu lassen.

„Ja. Voll aufs Sofa.“

„No Problem. Grins.“

„Sau. Nicht schlecht. Hatte was.“

Entspannt streckte Stefan alle Viere von sich.

„Magst du noch etwas trinken?“, kuschelte Oli sich an ihn.

„Cola. Ich glaub, mir ist heiß geworden.“

„Dito.“

Oli erhob sich, um die Gläser erneut zu füllen.

„Was läuft heute noch bei dir?“, wollte er beim trinken wissen.

„Nicht viel. Hab noch nen Termin. Wochenende kellnern.“

„Okay.“

Wenig später waren sie wieder angezogen, eh Stefan mit einem „Auf bald“, durch die Tür verschwand.

Hatte echt was. Mit den Gedanken schloss Oliver hinter ihm die Wohnungstür.

Abends schaute er sich noch einmal das Profil seines One-Night-Stands vom Nachmittag an.

Mit Stefans Verlinkungen konnte er nicht allzu viel anfangen. Da schien viel Oberflächlichkeit drin zu liegen.

Ebenso in seinem Spruch, der im Profil erschien. Na ja, immerhin hatte er geilen Sex mit dem Muskelboy gehabt.

Am Wochenende war für Stefan erneut kellnern und eine Party danach noch angesagt. Sonntagabends fiel er total betrunken, erschöpft, ausgepowert und irgendwie leer ins Bett.

Montagmorgens kam ihm Oli wieder in den Sinn.

Am Wochenende hatte er ihn nirgendwo gesehen. Anscheinend lebte der Typ in einer ganz anderen Welt.

Wollte Oliver nicht seine Eltern oder Freunde besucht haben? Stefan suchte auf Gayromeo nach dem Profil seiner Sexnummer der vergangenen Woche.

Offline.

Natürlich. Montagmittags um 12 Uhr. Der steckte sicher auf der Arbeit.

Stefan textete ihn an.

-Moin. Wo warst du am Wochenende? Hab dich nirgends gesehen. Was treibst du die Woche?-

Dazu ein sexy Tapser.

Danach packte er seine Sporttasche. Studio war angesagt.

Frust danach.

Wieder eine Jobabsage im Briefkasten.

Sollte er in diesem Jahr überhaupt noch einen Versuch in der Richtung starten?

Das Arbeitsamt zahlte eh und den Rest würde er durchs kellnern und Trinkgelder dazu verdienen.

Außerdem konnte er so weiter Sport und Party machen.

Montagabend las Oliver die Message.

Schau an, überlegte er. War ich doch nicht nur eine Nummer am Rande.

-Hallo Stefan. Ich war daheim bei meinen Eltern und mit Freunden im Kino. Du schon wieder beim kellnern? Was machst du in der Woche?-

Als Stefan die Mail abends las, war er schon wieder besserer Stimmung.

Oli gefiel ihm.

Und der Sex war geil gewesen. Auch wenn er sonst auch noch auf ganz andere Dinge stand.

-Ich hab Zeit. Du wohl nur abends? Bock auf ein Wiedersehen? Hier mal meine Handynummer.-

Oliver zog sich bereits an.

Montagabends war er immer mit Freunden in der X-Bar verabredet. Cocktailabend.

Sollte er Stefan dazu einladen?

Besser noch nicht. Er kannte ihn ja kaum.

-Treffe Freunde auf nen Drink. Morgen Abend hab ich noch nix vor. Hier meine Nummer-

Damit ging er offline.

Die sind in der X-Bar, überlegte Stefan.

Sollte er da spontan auch hin? Nein. Nicht zu den Kollegen oder besser der Konkurrenz.

Dann lieber Oli erst am kommenden Abend wieder sehen. Bei sich daheim.

-Wie wäre es morgen Abend bei mir? 19 Uhr!-

Damit ging auch Stefan off.

Dienstagvormittag um 10 Uhr hatte er immer noch keine Antwort. Aber Olis Handynummer. Auf dem Weg zum Sportstudio schickte er Oli eine SMS.

-Hallo, Süßer. Hast du heute Abend Lust, zu mir zu kommen? Ich mach auch ne Kleinigkeit zum Essen. Stefan.-

Nach dem Sport hatte er die Antwort. Oli würde kommen.

Und damit war sein Tag gerettet.

Die Jobabsage im Briefkasten pfefferte er in eine Ecke. Wohnung aufräumen war angesagt.

Danach flitzte er zum Rewe.

Baguette, Salat, Tomaten und eine Flasche Wein fehlten noch für das private Abendprogramm. Oder eher für das Date.

Date, ja das war es wohl, dachte auch Oli, als er sich abends vom Rudolfplatz aus, mit der Bahn Richtung Norden, auf den Weg machte.

Brrr, kalt war es.

Ein grauer Novemberabend. Gut, dass er schon Samstag in der Sonne liegen würde.

Fast schon Zeit, um den Koffer zu packen.

Okay, aber zuerst zu Stefan.

Als es klingelte stand der, beim Zubereiten eines Salates, in seiner Küchenzeile.

Gut gelaunt ging er durch den Wohnraum in den Flur, um die Tür zu öffnen.

Er wartete, hörte Schritte im Treppenhaus, bis Oli auch schon vor ihm stand.

In einer modischen schwarzen Winterjacke, Stiefletten und einer schwarzen Lederjeans.

„Hey, grüß dich“, drückte er seinem Gast schon im Flur einen Kuss auf den Mund.

„Hallo, Stefan. Bin ich nicht pünktlich?“

„Auf die Minute. Komm rein. Essen ist gleich fertig.“

Oli blickte sich um, warf dann seine Jacke in eine Ecke.

Der Wohnraum mit der hellen Küchenzeile gefiel ihm auf den ersten Blick.

Modern.

Das L-förmige helle Sofa nahm fast den ganzen Raum ein.

„Hock dich hin. Ich bin sofort bei dir“, schnappte Stefan sich ein Baguette, um es in Scheiben zu schneiden.

Oli zog seine Stiefletten aus, hockte sich aufs Sofa, um die Wohnung, eher das Appartement, näher zu betrachten.

Ihm gefiel die Einrichtung.

Ein Wohlfühlgefühl überkam ihn.

Dazu der sexy Kerl, der da grad für ihn kochte und nun eine Rotweinflasche öffnete.

Stefan drückte ihm da auch schon ein Glas in die Hand.

„Auf dich.“

„Auf dich. Und den Abend.“

„Hast du Hunger?“

„Gleich. Ja.“

Stefan stellte das Glas auf den Tisch, um Oli an sich zu ziehen.

In seinem Körper kribbelte es, als er seinen Gast in die Arme nahm.

Sich in die Augen sehend, berührten sich nur ihre Nasen, eh auch ihre Lippen zueinander fanden. Sinnlich, mit viel Gefühl.

Als Olis Zunge sich zwischen Stefans Zahnreihen vorpreschte, der dabei seinem Gast über die Oberschenkel streichelte, wurde die Sache heißer.

Zufrieden registrierte Stefan dabei die Latte in Olivers Lederhose. Die seinem Gast super stand. Ihm etwas machomäßiges verlieh.

Stefan stand auf Machos.

„Essen wir?“, löste er sich daher nur ungern von seinem Gast, um aufzuspringen.

„Kann ich was helfen?“, blieb Oli liegen.

„Schon alles fertig. Du brauchst dich nur noch hinsetzen“, schaute der von der Küchenzeile aus zu ihm rüber.

Und du bist das Dessert, dachte er dabei. Der Macho mit dem verwegenen Blick, dem Dreitagebart und dem kernigen Body, turnteihn erneut voll an.

Stefan stellte fast beiläufig den Brotkorb und eine riesige Schüssel Salat auf den Tisch.

Oli hockte sich auf einen der beiden Hocker.

Unter dem Tisch berührten sich kurz ihre Knie, bis Stefan Oliver über die Lederhose streichelte.

„Ich mag dich“, flüsterte er dabei.

„Dito. Du hast was.“

„Du erst. Deine Art. Prost.“

„Cheers.“

Andächtig begannen sie zu essen, bis Oli die Ruhe unterbrach.

Er wollte mehr von Stefan wissen.

„Was macht deine Jobsuche? Oder stört es dich, wenn ich frage?“

„Du kannst mich alles fragen. Na, geht so. Ich habe ein paar Eisen im Feuer, weiß aber noch nicht genau, ob ich das will.“

„Okay. Seit wann suchst du denn?“

„Grad erst.“

„Und seit wann bist du in Köln?“

„Drei Jahre. Wegen meines Ex und dem damaligem Job. Vor neun Monaten hab ich gewechselt.“

„Und bist du schon lang wieder Single?“

„Anderthalb Jahre. Das war ein Arsch, sag ich dir. Der trägt heut noch meine Klamotten. Sicher kennst du ihn. Der ist häufig in der Szene unterwegs. Aber um mich macht er einen großen Bogen. Ist auch besser so. Was der mir so alles angetan hat.“

„So schlimm?“

„Voll der Idiot. Am Ende hat er mich vor die Tür gesetzt. Meine Klamotten im Flur abgestellt und das meiste meiner Sachen einfach behalten. Erledigt, der Kerl. Und die Schlösser ausgetauscht. Zwei Kartons hat er mir immerhin noch vor die Wohnungstür gestellt. Auf den Rest warte ich bis heute. Immer wenn ich ihn in meinen Klamotten sehe, könnte ich kotzen.“

„Krass. Konnte er das denn? Seine Wohnung?“

„Ja. Geerbt und ich war so blöd, einzuziehen. Egal, den Arsch will ich nie mehr sehen.“

„Okay. Was machte der denn beruflich?“

„Medienbranche. Was machst du eigentlich?“

„ Bin Beamter.“

„Echt. Grins, so seriös schaust du aber nicht aus.“

Stefan lächelte seinen Gast an.

„Bin seriös. Nebenbei mach ich noch Hörspiele. Synchronsprecher und so Sachen.“

„Ach? Nicht, dass du meinen Ex kennst.“

„Wie heißt der denn?“

„Patrick.“

„Hm. Sagt mir nichts. Vielleicht wenn ich ihn sehe.“

„Hoff nicht. Oli, das fänd ich echt nicht so prickelnd. Hab voll den Hass auf den.“

„So schlimm? Vergiss ihn, wenn er so fies war. Kennst ja nun mich.“

Oli verstärkte den Druck mit seinem Knie.

Stefan verstand.

„Magst du noch?“, schob er ihm die Salatschüssel rüber.

„Gern. Sehr lecker. Ich koch ja echt selten.“

„Ich fast jeden Tag. Und für zwei Personen noch lieber.“

Verführerisch lächelte Stefan seinen Gast an, während er die Teller noch mal füllte.

Ihre Unterhaltung ging dabei weiter.

Oli erzählte vom anstehenden Urlaub mit Freunden, was bei Stefan für leichtes Unbehagen sorgte.

„Echt? Jetzt Samstag fliegst du schon? Und feierst du Freitag noch?“

„11.11. Karnevalsauftakt? Dieses Jahr nicht. Arbeiten, packen und am 12. früh morgens geht der Flieger. Ich bin auch schon total urlaubsreif. Einfach erholen. Du feierst aber?“

„Sicher. Auf dem Alter Markt. Abends kellern in der Brennerei. Kommst du dann noch dorthin zu mir an die Theke?“

„Besser nicht. Ich erleb dich lieber privat und lern dich auch viel lieber außerhalb der Szene kennen.“

„Das kannst du haben! Bist du satt geworden?“

Beide hatten sie erneut ihre Teller geleert, um dann auf dem Sofa eng aneinander zu rutschen. Kuscheln war angesagt. Rasch lagen siezehn Minuten später mit nacktem Oberkörper aufeinander. Ihre Geilheit siegte. Sex stand auf dem Programm.

„Hast du auch ein Schlafzimmer?“, drückte Oli eine halbe Stunde später Stefans Kolben in dessen nun viel zu engen Jeans.

„Sicher“, öffnete der in dem Augenblick Olis Lederhose. Vor das Sofa rutschend, holte er Olis Steifen ans Freie, um ihn zu blasen.

Machomäßig wuschelte der ihm dabei durch die Haare, drückte Stefans Kopf zwischen seine Oberschenkel, ohne zu ahnen, dass den das voll anmachte.

Stefan liebte es, Südländern devot zu dienen. Und einen südländischen Touch hatte Oliver schon immer gehabt.

Bis die Lust auf Sex im Bett noch größer wurde.

„Komm mit“, sprang er auf.

Oliver folgte.

Ihre letzten Klamotten fielen auf dem Weg ins Schlafzimmer.

Stefan lag sofort auf dem Bauch, alle Viere weit von sich gestreckt.

Das griffbereite Poppersfläschchen an sich nehmend, warf er noch schnell Kondome und Gleitgel aufs Bett neben sich.

Oli grinste.

Die Sau brauchte es. Na, das konnte er haben. Oli schnappte sofort ein Gummi, um sich danach fest auf Stefan zu legen.

Automatisch drang er dabei in seinen Lover ein.

„Endlich“, stöhnte der, um sich dann ganz seinem Hengst hinzugeben.

Nach ihrem Höhepunkt, fast gleichzeitig, blieb Oli noch sehr lang einfach auf Stefan liegen.

Er streichelte dessen Muskeln, die Delphintätowierung am linken Oberarm und er begann sich bei seinem neuen Bekannten super wohl zu fühlen.

„Du tust mir echt gut“, flüsterte der.

„Du bist so ein Ruhepool. Da kann ich mich voll geborgen fühlen.“

„Grins. Das kann so bleiben.“ Oli rutschte zur Seite, um Stefan weiter zu streicheln.

„Wird es. Spatz, ich mag dich echt voll.“

„Dann sollten wir uns besser kennenlernen.“

„Ganz sicher. Nur dein Urlaub. Das ist nicht gut.“

„Ist aber nun mal so. Ich konnte ja nicht ahnen, dass ich dich treffe.“

„Hm. Wie lang bist du eigentlich schon Single?“

„Vier Jahre. Und du?“

„Zwei Jahre. Mein zweiter Kerl damals in Köln. Hm.“

Wortlos fielen die beiden erneut übereinander her.

Bis sie nach ihrem zweiten Höhepunkt an dem Abend nach Mitternacht wieder kuschelten.

„Wann fährt eigentlich die letzte Bahn? Oder muss ich schon ein Taxi bestellen?“

„Jetzt gleich. Taxi ist besser. Aber … bleib hier. Wenn du magst.“

„Heut schon?“

„Ja. Warum nicht? Wenn es passt, eh bald regelmäßig. Wenn nicht, hatten wir ne geile Nacht, okay?“

Oli nickte. Es war ewig her, dass er mit einem Typ zusammen gepennt hatte. Stefan schien da anders drauf zu sein.

„Okay. Weiter mit dir kuscheln. Ich bleibe.“

„Ich leg dir im Bad eine Zahnbürste hin. Die brauchst du hier sicher nun öfter.“

Beide schauten sich an.

Verknallt. Happy.

„Gute Idee. Ja, ich bleib hier. Entweder hab ich das dann gehabt. Oder wenn es öfter sein soll, dann umso schöner.“

Oliver reckte sich.

Er begann, sich in dem noch so fremden Bett wohl zu fühlen.

Stefan war ebenfalls happy.

So einen Typ brauchte er.

Oliver tat ihm gut.

„Bin kurz im Bad. Gleich zurück. Handtücher liegen im Regal neben der Toilette. Bis gleich.“

Oliver schaute dem Kellner nach.

Hm, der Typ war dabei, sein Herz zu erobern.

Schnell und ungestüm.

Eng aneinander gekuschelt schliefen beide eine halbe Stunde später ein.

Stefan wachte auf, als es schon fast elf Uhr war.

Gleichzeitig spürte er Oliver an seiner Seite.

Ungewohnt.

Zwar war er schon oft nach einem One-Night-Stand neben einem Typen erwacht, aber diesmal, das war anders.

Oliver tat ihm gut. Ein Ruhepool in seinem ziemlich chaotischen Leben.

Er wollte den Kerl neben sich näher kennenlernen.

War er dabei, sich zu verlieben?

„Hallo, Süßer. Magst du Kaffee?“

Von der Seite schaute er seiner neuen Bekanntschaft in die noch total verschlafenen Augen.

„Guten Morgen. Das hätte was. Hast du gut geschlafen?“

„Si. Du auch?“

„Irre gut. Kuscheln?“, schmiegte er sich eng an Stefan.

Zärtlich ihr erster Kuss nach der langen Nacht.

Eine halbe Stunde lang.

„Ich mach uns Kaffee, ja?“, löste Stefan sich schließlich nur ungern von seinem Gast.

Der nutzte die Gelegenheit zum pinkeln.

Danach nahm er einen großen Becher Kaffee in Empfang.

Wieder eng aneinander gekuschelt, streichelte Stefan beim trinken über dessen behaarte Brust.

„Du turnst mich echt grad voll an. Das ist echt nicht gut.“

„Bitte?“

„Ich mag dich halt.“

„Schatz, ich mag dich auch“, grinste Oli.