Mein Doc - mein Lover? - Marc Förster - E-Book

Mein Doc - mein Lover? E-Book

Förster Marc

5,0

Beschreibung

Rattenscharf wird Kevin, wenn er an Micha denkt. Genauer, an Dr. Michael Bruckner, den neuen Doc im Krankenhaus. Auch der gutaussehende junge Arzt hat gleich ein Auge auf den dunkelhaarigen Krankenpfleger geworfen. Außerdem sucht er noch eine passende Unterkunft. Ein kleines Apartment, hoch oben in einem alten Schloss, kommt ihm da grad recht. Noch lieber ist ihm sein neuer Vermieter. Markus, Graf von Bromland, schaut dabei nicht unbedingt nach blauem Blut aus. Dass die alte Burganlage mehr als ein Geheimnis birgt, erfährt er erst später. Im Krankenhaus sind nicht nur die Schwestern scharf auf ihn. Kevin, der junge Krankenpfleger, verknallt sich in den Doc. Für den ist der Youngster zunächst nur ein Zeitvertreib, der nicht nur geil im Bett ist, sondern auch, trotz seiner 21 Jahre, auch was auf dem Kasten hat. Als Kevin den Doc abschreibt, hat der Feuer gefangen. Ein Strohfeuer? Als auch Kevin erneut Gefühle spürt, ist er für Micha nur Fun am Rande. Beide aber bewegt neben ihrem Gefühlschaos auch, welche Geheimnisse das alte Schloss, aber auch seine Bewohner bergen. Der junge Graf ist ihnen dabei zunächst nicht wirklich eine Hilfe. Im Gegenteil. Zunächst sorgt er bei Kevin für Eifersucht, dann bei Micha. Ein Verwirrspiel der Gefühle, nicht nur im Krankenhaus und bei der Suche nach den Geheimnissen der alten Burg ...

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Marc Förster

Mein Doc – mein Lover?

Von Marc Förster bisher im Himmelstürmer Verlag erschienen:

Kölner Jungs, auch zu viert keiner zu viel ISBN 978-3-940818-44-7

Sex around the clock ISBN 978-3-940818-16-4

Kölner Jungs, auch in Hamburg zu Haus ISBN 978-3-86361-293-1

Ibiza – heiße Dates und coole Jungs ISBN 978-3-86361-052-4

Priester gesucht – Lover gefunden ISBN 978-3-86361-035-7

Zerrissenes Herz ISBN 978-3-86361-169-9

Beachboys auf heißer Jagd ISBN 978-3-86361-116-3

Blaues Blut und heiße Küsse ISBN 978-3-86361-340-2

Sehnsucht nach mehr ISBN 978-3-86361-361-7

Sehnsucht nach dir ISBN 978-3-86361-485-0

Eurovision Heroes ISBN 978-3-86361-533-8

Gefühle tabu ISBN 978-3-86361-530-7

 

Alle Bücher auch als E-book erhältlich.

 

Himmelstürmer Verlag, Kirchenweg 12, 20099 Hamburg,

Himmelstürmer is part of Production House GmbH

www.himmelstuermer.de

E-mail: [email protected]

Originalausgabe, Oktober 2016

Nachdruck, auch auszugsweise, nur mit Genehmigung des Verlages

Rechtschreibung nach Duden, 24. Auflage.

Covermotiv: shutterstock.com

Umschlaggestaltung: Olaf Welling, Grafik-Designer AGD,

Hamburg. www.olafwelling.de

E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH

 

ISBN print    978-3-86361-591-8

ISBN epub   978-3-86361-592-5

ISBN pdf:     978-3-86361-593-2

 

Die Handlung und alle Personen sind frei erfunden. Jegliche Ähnlichkeiten mit realen Personen wären rein zufällig.

Aufbruch

„Super Arbeit, Doc“, lächelte Sascha nach der OP zu dem neuen Assistenzarzt rüber.

Beide standen sie beim Händewaschen nebeneinander. Der junge Doc lächelte zurück.

„Der Eingriff war doch nur eine Kleinigkeit. Gestern, das war schon heftiger. Aber dito. Gute Assistenz.“

Michael betrachtete den jungen Krankenpfleger genauer. Six Pack und garantiert schwul.

Sympathisch.

„Ich bin Michael. Den Doc kannst du dir sparen, okay?“

„Gern. Sascha.“

Der smarte Krankenpfleger bedachte den jungen Doc mit einem noch breiteren Lächeln. Sein Blick blieb, als der junge Arzt seine OP Klamotten in eine Tonne warf und eine moderne Jeans aus einem Spint holte.

Aufgrund der vielen Arbeit in den letzten Wochen hatte Michael ewig keinen Sex mehr gehabt. Außerdem turnte ihn die ganze Situation plötzlich an. Seit dem Ende seiner letzten Beziehung hatte er das nicht mehr erlebt. Außerdem schien der Typ ihn zu mögen.

„Feierabend“, streifte Sascha sich da ein verwaschenes Shirt über. Dazu trug auch der Krankenpfleger enge Jeans und rote Adidas Turnschuhe.

Michael tippte ihn auf Mitte Zwanzig und lud ihn spontan auf ein Bier ein.

„Gerne. Aber erst muss ich kurz nach Hause. Gustaf Adolf Straße.“

„Kein Problem. Mein Auto steht auf dem Parkplatz. Dann ziehen wir von dir aus weiter.“

Sascha grinste.

„Okay, so machen wir es. Doc, ich bin soweit.“

Fünf Minuten später fuhren sie die Oberbilker Allee runter. Schnell war der Fernsehturm zu sehen. Am Landtag vorbei, fanden sie dann genau vor Saschas riesigem Mietshaus einen Parkplatz.

„Super. Sonst ist hier selten eine Parklücke. Michael, magst du noch einen Espresso vorab?“

„Why not? Nötig hätte ich echt einen. Fünf OPs.“

Michael schnappte nach seiner schwarzen Lederjacke, eh sie gemeinsam durchs Treppenhaus in den dritten Stock marschierten.

„Sorry, kein Aufzug“, entschuldigte Sascha sich dabei.

Michael lachte, um dem Krankenpfleger dabei intensiv auf den Hintern zu schauen.

„Ist gut für die Pomuskulatur. Also kein Grund, um sich zu entschuldigen.“

Dabei fiel ihm auf, dass Sascha einen verdammt scharfen Hintern besaß. Was ganz sicher nicht nur an der engen Löcherjeans lag.

„Mach es dir bequem, Kaffee kommt sofort“, führte Sascha seinen Doc dann in ein hell eingerichtetes Wohnzimmer.

Leicht chaotisch, dachte Michael, um sich dann auf ein altes, braunes Ledersofa zu hocken.

Okay, bei mir sieht es auch nicht viel besser aus, überlegte er dabei.

Bereits nach einer Minute war Sascha wieder da. Binnen Sekunden standen Kaffeetassen auf dem Tisch, die er dann füllte.

„Jetzt haben wir richtig Feierabend“, prostete der Krankenpfleger seinem neuen Kumpel zu.

„Und für dich Wochenende. Oder?“

„Ja. Hast du Bereitschaft?“

„Nein. Auch Wochenende. Also lass uns was starten. Okay?“

„Altstadt?“

„Mir gleich. Wir werden schon eine Kneipe für ein, zwei Bier finden.“

 

Sie landeten dann im Seitensprung. Einer in Düsseldorf angesagten Gay Kneipe. Praktisch, da sie auch zu Fuß bis dort konnten. Beim zweiten Alt beschloss der Doc, sein Auto stehen zu lassen. Wenn sie nicht eh in Saschas Bett landen würden.

Oder in irgendeinem anderen Bett. Wobei es an dem Abend nicht einen gescheiten Kerl in dem ganzen Laden gab. Abgesehen von Sascha natürlich.

Der Doc grübelte kurz. Bisher hatte er sich ja immer an die Regel gehalten, keinen Sex mit Kollegen zu machen. Aber verdammt, der Krankenpfleger reizte ihn. Vielleicht auch für mehr als nur eine Nacht.

Saschas V-förmiger T-Shirt Ausschnitt zeigte viel nackte Haut. Sein Body wirkte sportlich, durchtrainiert, was der Krankenpfleger sicher auch war. Saschas Blick zeigte, auch er schien mehr zu wollen. Das Kribbeln zwischen den beiden wurde stärker.

Von Sekunde zu Sekunde wuchs ihr Verlangen, sich zu berühren. Fast schüchtern berührte Michaels Hand schließlich Saschas Arm. Sie schauten sich tief in die Augen, als ihre Lippen sich zum ersten Mal berührten. Schüchtern, sinnlich. Nur mit dem Mund. Michael fühlte sein Verlangen jetzt schon in der viel zu engen Jeans. Er zog den Krankenpfleger fest an sich. Ihre Lippen fanden sich erneut.

Fast ebenso schnell fand sich Michaels Hand auf Saschas Jeans wieder. Die Schüchternheit war verflogen. Dennoch zuckte der Doc leicht zusammen, als er die mächtige Beule seines Gegenübers fühlte.

Nicht schlecht, vergaß der Doc seine Umgebung. Viel zu lang schon hatte er mit keinem Kerl mehr rumgemacht.

„Aber hallo. Michael, magst du mit zu mir?“

Sascha wurde plötzlich klar, dass sie nicht alleine waren.

Außerdem war er hoch erregt.

Der Doc mochte. Und wie.

Achtlos warf er dem Kellner einen 20 Euro Schein auf die Theke.

„Stimmt so“, schnappte er seine Lederjacke.

„Gehen wir“, grinste er dabei Sascha an.

Auch der Barkeeper grinste.

Er konnte sich seinen Teil denken.

 

In Saschas Wohnung, überraschte er den Doc, da er Kerzen anzündete, Kuschelmusik auflegte und eine Flasche Sekt köpfte.

Aha, ein Romantiker, pflanzte sich Michael erneut aufs Sofa.

„Auf den Abend“, prostete ihm sein Gastgeber zu.

„Auf die Nacht“, wurde er dann frech.

Grund genug, um dem Krankenpfleger nun endlich an die Wäsche zu gehen.

Sprich, ihm beim Knutschen unters Hemd, über die leicht behaarte Brust zu streicheln. Sascha die Oberschenkel zu kneten und ihn an sich zu drücken.

Heaven, der Doc fühlte, er war regelrecht ausgehungert nach Sex.

Sascha schien es ähnlich zu gehen. Denn er war es, der sich als Erster sein Shirt vom Körper riss. Nun fackelte auch Michael nicht mehr länger.

Beide nun mit nacktem Oberkörper, aufeinanderliegend, knabberte der Doc an Saschas Brustwarzen, eh seine Zunge tiefer wanderte.

Fast spielerisch öffnete er nebenbei die Gürtelschnalle seines Opfers. Die Knöpfe der Jeans sprangen beinahe von selber auf.

Michael erhob sich leicht, damit auch Sascha ihn von dem überflüssigen Stoff, sprich seiner Hose, befreien konnte. Der weiße Calvin Klein Slip wurde gleich mit runtergezogen. Voll erigiert, sprang Michaels Lümmel ans Freie.

„Da hat aber jemand voll Lust“, grinste Sascha, eh er den Doc drehte. Nun endlich konnte er mit seiner Zunge dessen Eichel trockenlegen. Ein schier unmögliches Unterfangen, so wie Micha nachsaftete. Was Sascha ziemlich schnell davon überzeugte, den Doc mit einem gekonnten, ausgiebigem Blow-job so richtig zu verwöhnen.

Michael ließ sich voll gehen. Er vergaß alles und stöhnte immer lauter. Bis er es nicht mehr länger aushielt und er zu einem Gegenangriff überging.

Saschas Jeans mitsamt Slip fielen vors Sofa. Sein Schwanz war ebenfalls stahlhart und längst überfällig.

Schon bald drauf lagen sie in der 69ger Stellung nebeneinander, um sich gegenseitig zu verwöhnen. Was Michael noch schärfer machte. Er scheute sich auch nicht, Saschas Loch mit seiner Zunge zum Zucken zu bringen.

Der OP Pfleger japste und jaulte.

„Fick mich. Wenn du willst, sofort. Ich halt es nicht mehr aus. Boh Micha, ich sterbe echt gleich vor Lust.“

„Dito. Na, mit dir starte ich sofort einen Wiederbelebungsversuch. Hast du ein Kondom?“

Es kostete den Doc echt Nerven, von seinem Opfer abzulassen.

„Unterm Bett findest du alles, was wir brauchen.“

Ein Engel schien der Blonde auf keinen Fall zu sein.

Dann besann Michael sich. Auch er hätte für den Fall der Fälle alles griffbereit.

„Klassische OP“, schaute ihn Sascha da mit großen Augen an.

Statt einer Antwort, schmierte ihm der Doc mit sanftem Druck Gleitgel zwischen die Pobacken.

Erwartungsvoll schloss Sascha die Augen, während Micha nun ganz sanft in ihn eindrang.

Mit viel Gefühl und dennoch wild entschlossen.

Bis sein Gastgeber ihn ganz in sich aufnahm. Oder besser seinen Prügel regelrecht verschluckte.

Heaven, tat das gut, schnappte Micha nach Luft.

Seine letzte Nummer kam ihm ewig lang her vor. Entsprechend spitz war er.

Was dazu führte, dass der Doc sich echt beherrschen musste.

Auch um den blonden Sweety nicht zu enttäuschen.

Sascha genoss den Sex. Dabei fühlte Michael, dass der Krankenpfleger reichlich Erfahrung zu haben schien. Sicher hatte der regelmäßig Sex.

Warum nicht öfter mit mir, dachte der Doc, während er Sascha fickte. Seine Gedanken verschwammen im Rausch der Lust. Bis sich sein Druck mit voller Wucht entlud.

Voll laut sein Schrei dabei. Der Krankenpfleger wurde noch ein letztes Mal ganz festgenagelt, dann fasste er sich selber an seinen Schwanz. Die Bewegungen waren schnell und fest.

„Ich ... orr“, kam er.

Gleich danach kuschelte sich Micha an ihn.

„Bleibst du hier, heute Nacht?“

Ganz leise war Sascha nach der Nummer geworden.

„Aber ganz sicher.“ Micha lächelte.

Müde, aber glücklich, drückte er seinen Aufriss fest an sich. Um dann wenig später, eng aneinander gekuschelt, neben seinem Gastgeber einzuschlafen.

 

Der nächste Morgen gefiel Michael spontan gut.

Sascha weckte ihn mit reichlichen Streicheleinheiten und nach der Dusche stand ein perfektes Frühstück auf dem kleinen Balkon.

„Kaffee oder Tee?“, schaute der Krankenpfleger ihn mit, wie der Doc fand, leicht verliebtem Blick an.

 

Nach dem Frühstück tauschten sie Handy Nummern.

Unsicher blickte Sascha dann seinen Gast an.

„Du Micha, heute Abend? Du hast sicher …“

„... auch etwas vor.“

Der Doc lachte.

„Eine Freundin hat Geburtstag. Sehen wir uns halt erst morgen wieder. Okay?“

Michael zog den Krankenpfleger fest an sich.

„Gut. Morgen.“

 

Beschwingt verbrachte der junge Arzt danach den Tag, die Party am Abend und erfreut nahm er Sonntagmorgen eine SMS von Sascha zur Kenntnis.

Doch dann stutzte er.

---Hallo, Micha. Sorry, müssen reden. Heute um drei am Fernsehturm?---

Was war passiert?

Schon zehn Minuten vor der verabredeten Zeit war der Arzt an Ort und Stelle. Sascha sogar schon da.

„Gehen wir ein Stück?“, begrüßte er den Doc.

„Gerne. Du hast mich neugierig gemacht“, nickte Michael.

Gemeinsam bewegten sie sich dann die Rheinpromenade runter Richtung Altstadt.

„Ja. Du, Michael, mit dir letzte Nacht, das war echt irre. Überhaupt, ich mag dich. Wenn nicht ...?“

Er zögerte.

„Ich fand es auch schön. Muss ja keine einmalige Sache gewesen sein“, blieb der Doc stehen.

Sascha aber zuckte zusammen.

„Hm. Doch. Michael, ich hab seit drei Jahren einen festen Freund. Wir haben grad Stress, aber ...“

Der junge Arzt fühlte sich, als hätte er soeben eine kalte Dusche abbekommen. Doch er wollte es sich nicht anmerken lassen.

Typisch, ein netter Kerl und dann das.

„Eure Beziehung scheint nicht wirklich glücklich zu sein“, murmelte er dann.

„Schon ein paar Wochen. Und dann kamst du. Aber ich liebe ihn.“

Diese Worte waren klar und deutlich.

Wäre es anders, Michael hätte noch einen Versuch gestartet.

Aber so. Die Diagnose war klar. Sascha brauchte einen Kumpel, um sein Herz auszuschütten, keinen neuen Lover.

Okay, dafür war ein Arzt ja da. Nur schade, dass ihn nie jemand nach seinen Gefühlen fragte.

Michael unterdrückte weiter seine Gefühle, um dann Sascha erzählen zu lassen. Von dessen Beziehungsproblemen mit einem Rechtsanwalt. Die Ursache war schnell gefunden. Die beiden hatten Stress im Job, zu wenig Zeit füreinander und daher Zoff.

Michael verordnete einen gemeinsamen Urlaub, gemeinsame Zeit und das alles ganz uneigennützig.

Verdammt, bin ich doch manchmal blöde, dachte er dann später, als er einem dankbaren Sascha Adio sagte.

Der Krankenpfleger war happy, Micha aber frustriert.

In der Stimmung begab er sich dann ins Fitnessstudio, um dort seinen Frust weg zu trainieren.

Verdammt, schleuderte er die Hanteln durch den Raum. Verliebte er sich zu schnell? Oder immer in die falschen Kerle? Gleich nach dem Training versuchte er, einige Freunde zu erreichen.

Er brauchte nun echt einen Zuhörer, bei dem er sich auskotzen konnte.

Sonntagabend.

Niemand hatte Zeit, geschweige denn, war überhaupt erreichbar.

Michael verfluchte die City, die Männer und noch einiges mehr.

Zwei Gläser Rotwein reichten, um früh ins Bett zu fallen und seinen Frust zu vergessen.

 

Am Montag um acht hatte ihn der Alltag bereits zurück.

Er durfte seinem väterlichen Freund, Chefarzt Dr. Berger, assistieren und konzentrierte sich den ganzen Tag auf jede einzelne OP. Nicht nur der Lerneffekt, auch das Lob vom Alten tat gut.

„Saubere Arbeit. Du machst dich, mein Junge. Ich bin sehr stolz auf dich.“

„Danke, Günter. Endlich ein Erfolg.“

Beide Ärzte zogen sich nach der letzten OP um.

„Aber, aber. Du leistest jeden Tag gute Arbeit. Muss ich das jedes Mal erwähnen? Doch wohl kaum.“

Der Chefarzt runzelte die Stirn.

„Nein. Das war eben auch eher auf mein Privatleben bezogen.“

„Verstehe. Nicht hier. Komm in einer Viertelstunde in mein Büro. Dann checken wir auch gleich die OPs für morgen.“

Seine Stimme ließ keinen Widerspruch zu.

 

Das Arbeitszimmer des Alten erinnerte Michael immer wieder an ein klassisches Zimmer in einer Bank. Schwere Ölgemälde, dunkle Möbel. Nur das Chaos auf dem Schreibtisch ließ auf ein Arztzimmer schließen. Besonders die vielen Röntgenbilder stachen ins Auge. Immerhin empfing er in diesem Raum auch seine zahlreichen Privatpatienten.

Die wiederum brauchten sicher diese Atmosphäre, das stilvolle Ambiente.

„Setz dich hin“, deutete Dr. Berger auf eine gemütliche Sitzgruppe aus schwarzem Leder.

Na, dann scheint er Zeit zu haben, überlegte Michael.

„Was bedrückt dich denn?“, ließ sich der Chefarzt ebenfalls in einen Sessel fallen.

„Eigentlich will ich nicht jammern. Alles okay, nur privat läuft nichts. Und hier nur OPs und Visiten. Alles so unpersönlich.“

„Jetzt sag aber nicht, dass du glaubst, den falschen Job ergriffen zu haben?“ Dr. Berger runzelte die Stirn.

„Nein. Ganz sicher nicht.“

„Glaubst du, dass du an einem kleineren Haus besser aufgehoben wärst?“

„Ich weiß nicht. Willst du mich loswerden?“

„Auf keinen Fall. Aber ein Wechsel kann nicht schaden. Hier kommst du vorläufig nicht weiter. Ich hab einen Studienkumpel, der am Niederrhein tätig ist und einen guten Chirurgen brauchen kann. Dort kannst du dich weiter entwickeln.“

Aufmunternd schaute der alte Mann seinen Ziehsohn an.

„Weg von Düsseldorf?“

„Du, das ist sicher nicht für immer. Aber wenn du privat doch eh kein Hindernis hier hast?“

„Aber Niederrhein?“

„Kreis Kleve. Eine Stunde Autofahrt. Vielleicht schaust du dir das Krankenhaus dort einfach an und sprichst mit Rudolf.“

 

Etwas ganz Neues, überlegte Michael abends im Fitnessstudio immer noch.

Wollte er das?

Eine neue Aufgabe? Neue Menschen? Und auch noch weg von Düsseldorf. Auf’s platte Land. Ohne Kerle? Abstinent.

Michael grübelte drei Tage lang, eh er seinem Chef signalisierte, dass ihm die Idee durchaus zusagte.

Was konnte er schon verlieren?

Beruflich nur gewinnen. Privatleben oder gar einen Lover gab es eh nicht.

Okay, Stories wie mit Sascha, die liefen. Ob es da oben überhaupt schwule Kerle gab?

Am Abend zuhause loggte er sich auf Gayromeo unter Kleve ein und stellte fest, ja, es gab sie.

Fast dreißig waren online. Immerhin.

Michael beschloss, am Sonntag hoch zu fahren, um sich vor Ort das Krankenhaus, aber auch die Umgebung anzuschauen.

Doc Hollywood, mit Michael G. Fox fiel ihm ein.

Na ganz sicher würde er nicht so enden.

 

Am Sonntag gegen elf fuhr er über die 46 Richtung Niederrhein. Für Ende April war das Wetter gut und der junge Doc erstaunlich gut drauf.

Die Landschaft dann erinnerte ihn an die Heimatfilme seiner Mutter. Idylle pur. Hier würde er kein Fitnessstudio brauchen. Joggen und Schwimmen war angesagt. An einem See fielen Michael einige Surfer auf.

Gesurft hatte er seit ewiger Zeit nicht mehr. Sport würde hier sicher nicht zu kurz kommen. Von Männern hatte er eh die Schnauze voll.

Erst recht nach der Sache mit Sascha. Zudem er den Typ auch noch täglich im OP sehen musste. Na, vielleicht ja nicht mehr lange.

Also ab aufs Land, und so fuhr Michael schließlich zum Studienfreund seines jetzigen Chefs.

 

Prof. Dr. Rudolf Meier war vom Typ her ganz anders als sein Chefarzt in Düsseldorf. Dennoch stimmte die Chemie auf Anhieb.

Bei drei Tassen Kaffee war fast zwei Stunden fachsimpeln angesagt. Und eh Michael recht begriff, war die Sache klar.

Ab ersten Juni würde er als junger Arzt im Klever Krankenhaus anfangen. Besonders in der Unfallchirurgie war hier sein Können gefragt.

Fehlte nur noch eine passende Bleibe. Doch das sollte laut dem Professor am Niederrhein kein Problem sein.

Schon am gleichen Abend hatte Michael vor, sich im Internet auf ImmoScout nach einer Wohnung umzusehen.

Vorher aber stand der Rückweg auf dem Programm. Und der führte über die Autobahn, auf der es an zwei Parkplätzen Versuchungen gab.

Michael fühlte seinen Dicken in der Jeans. Er dachte an Sascha. Drei Wochen war das nun her. Und seitdem war nur wichsen angesagt gewesen.

Sollte er?

Der junge Doc fühlte seine Beule, als er seinen silbernen BMW verlangsamte. Hatte er überhaupt ein Kondom dabei? Verdammt. Aber ohne?

Na, vielleicht würde sich ja eh nichts ergeben. Oder nur fremde Hände an seinem Schwanz?

Michael fühlte seine Männlichkeit. Verdammt, er war 28 und Sascha vögelte sicher täglich mit seinem Mann oder einem anderen Kerl.

Die Vorfreude wuchs, als er seinen Wagen auf dem Parkplatz zum stehen brachte. In der näheren Umgebung standen bereits mehr als ein halbes Dutzend weiterer Autos. Von den Insassen keine Spur.

Hier bin ich richtig, drückte Micha kurz die Latte in seiner Jeans.

Er war echt spitz, konnte es kaum erwarten, in das kleine Wäldchen hinter dem Parkplatz zu kommen. Ein älterer Mann hinter den ersten Bäumen schaute ihm gleich mit großem Interesse auf den Schritt.

Dann muss ich doch bald in die Sauna, stöhnte der Doc innerlich auf. Doch er hatte Glück. Nur Minuten später konnte er einen echten Macho, an eine Birke gelehnt, in Augenschein nehmen. Ein echter Muskelhengst, der dort in einer grauen Jogginghose und mit nacktem Oberkörper nur drauf wartete, dass Michael näherkam.

„Hey“, packte der sich auffordernd in den Schritt.

Sein Lümmel war längst hart.

„Hallo“, schien der Muskeltyp erfreut zu sein.

Ohne zu zögern, zog der seine Jogginghose unter die Eier und präsentierte dem Doc einen fast voll ausgefahrenen 21 cm Kolben.

Micha zögerte nicht eine Sekunde, sich einfach vor den Macho zu setzen.

Der schlug ihm kurz seinen Prügel ins Gesicht, eh der Doc mit beiden Händen zupackte, die Eier knetete und dann das Teil bis zum Anschlag in seinem Mund versenkte. Nur kurz, dann gab er den Kolben auch schon wieder zu dreiviertel frei. Ausgehungert wie er war, war Michaels Zunge so flink, dass der Macho zufrieden aufschrie.

„Saugut. Genau so brauch ich das“, stöhnte der Kerl über ihm.

Und ich erst, dachte der Doc, um dabei weiter zu blasen. Gleichzeitig fuhren seine Hände über die Oberschenkel seines Sexpartners. Dann tiefer, bis er auch dessen Sneaker, kurz, aber fest, durchknetete. Dem Doc wurde heiß, als er auch die Pobacken des Muskelhengstes massierte.

Die Sau hatte sich doch glatt das Loch mit Gel eingeschmiert.

Der ist passiv, stoppte Michael kurz, um dann sofort seinen linken Daumen ins Loch zu drücken.

„Willst du schon, oder soll ich dir auch erst einen blasen?“

Der Macho wirkte überhaupt nicht mehr so, als wäre er einer.

„Gute Idee“, sprang Michael auf.

Wer weiß, wann sich so eine Gelegenheit wieder bieten würde.

Blitzschnell befreite er sich von seinen Jeans mitsamt dem Slip.

„Ich hab Zeit“, grinste der Kerl.

„Auch ein Kondom bei?“

„Wenn es sein muss, auch zwei.“

Der Macho drückte den Doc gegen den Baum, beugte sich vor und ließ dank seiner Lippen Michas Lümmel noch härter werden.

Dass sie dabei einen Zuschauer hatten, störte beide nicht. Fast direkt vor ihrer Nase stand ein ganz junger Typ, blond, sicher noch keine zwanzig und mit weit aufgerissenen Augen.

„Komm schon, wichs ihn dir“, forderte Michael den Youngster auf, sich die Jeans runter zu ziehen.

Der trat noch näher auf die beiden zu, eh er gehorchte.

Der Macho blickte kurz hoch, um dann weiter an Michas bestem Kumpel zu lutschen.

Blondi aber stellte sich nun direkt neben den Doc.

Der packte zu, schob seine Zunge in den Rachen des Youngsters, wichste ihm dabei die Latte und dachte nur kurz, wie abgebrüht dieser Dreier doch war.

Zumindest war der Kleine, was Küssen betraf, keine Jungfrau mehr.

„Jetzt popp mich“, hörte der Macho da viel zu schnell auf.

Erschrocken sprang der Youngster zur Seite, während Micha ein Kondom in die Hand gedrückt bekam.

Ohne zu zögern, stülpte er sich das schwarze Ding über seinen Harten, eh er sich hinter den Macho stellte.

„Soll ich dir dabei einen blasen? Oder schaust du nur zu?“

Der Macho zwinkerte zu dem Youngster rüber.

Und Michael war dann doch kurz baff. Noch eh sein Dicker einlochte, hatte der Macho den langen Prügel des Blonden im Mund.

Der stöhnte dann noch lauter, als es der Doc beim eintauchen machte.

Ein weiterer Zuschauer war ihnen gewiss.

Egal.

Michael fickte und fühlte, das war es, was er seit Tagen brauchte.

„Orr“, schrie Blondi da auf.

Er konnte grad noch seinen Dicken aus dem Mund des Machos befreien, als seine Sahne voll dessen Gesicht und den Hals traf.

„Nicht schlecht“, japste der, um dann nach Luft zu schnappen. Der Doc beschleunigte und powerte mit extrem viel Druck.

„Wichs jetzt meinen“, befahl der Macho dem total benommenen Blondi.

Und der gehorchte.

„Mach fest. Ich bin sofort … Ja.“

Michael fühlte seinen Höhepunkt. Gekonnt fickte er dennoch weiter, hörte auch den Macho stöhnen, dann Blondi.

Der Kerl hatte dem Kleinen voll in die Hände gespritzt.

 

Auf der Weiterfahrt war Michael total erleichtert. Die Nummer hatte echt gut getan. Auch wenn es nur eine blöde Parkplatznummer ohne Gefühl, ohne Namen oder Gespräch gewesen war.

Wahrscheinlich würde so sein Sex in der kommenden Zeit immer aussehen. Wenn überhaupt.

Michael beschloss, einige Pornos für sein neues Domizil zu kaufen.

Neues Domizil.

Gleich daheim wollte er sich damit beschäftigen.

 

Was er dann auch machte.

Auf ImmoScout suchte er den ganzen Kreis Kleve ab. Was relativ simpel war. Die Auswahl sehr übersichtlich. Häuser waren genug zu bekommen. Auch einige Studentenapartments in Kleve.

Doch all das reizte den jungen Arzt nicht.

Dabei konnte er selber nicht genau sagen, was genau er suchte. Auf alle Fälle auf dem Land, dachte er nur.

Bis sein Blick auf das Foto einer Burg fiel. Fast automatisch klickte er das Exposé an.

---Wohlfühlapartment im historischen Ambiente der Bromburg---war dort zu lesen.

Die Bilder zeigten ein echtes Schloss mit Wassergraben, Zufahrtsallee und altem Baumbestand.

Sogar ein See und Pferde waren zu sehen.

Idylle pur, dachte Michael an die Immenhof Reihe der fünfziger Jahre.

Das Apartment selber dann wirkte äußerst modern. Es lag wohl direkt unterm Dach und das Schlafzimmer war im Giebel eingebaut.

Ansprechpartner war dann auch niemand geringeres als ein echter Graf. Markus, Graf von Bromland, konnte der Doc lesen. Wow, nicht schlecht, dachte er dann.

Auch der nicht sonderlich hohe Mietpreis gefiel Micha. Ob die Sache einen Haken hatte?

Immer wieder schaute Michael sich das Expose an dem Abend an. Um dann kurz vor dem Einschlafen eine Mail an den Grafen zu schicken.

Nach einem weiteren langen Tag im OP, hatte er Montagabend eine Antwort in seinem E -Mail Account.

Ob das an seinem bewusst verwendeten Doktortitel lag?

Egal. Dann hatte der den Zweck ja erfüllt. Der Graf freute sich über das Interesse und lud zur Besichtigung ein.

Damit hatte Michael nicht wirklich gerechnet.

Und so kam es, dass er bereits zwei Tage später, Mittwochnachmittag, wieder auf der Autobahn war.

Vorbei am Parkplatz, auf dem er noch am Sonntag einen geilen Dreier gehabt hatte, dachte er kurz schon an den Rückweg. Vielleicht erneut die Chance, um Sex zu haben.

Nur sein Outfit passte nicht ganz.

Er hatte sich in einen hellblauen Anzug gezwängt, der Figur betont, zwar mega eng, dafür hoffentlich schön konservativ wirken sollte.

Immerhin fuhr er zu einem echten Grafen. Vorsorglich hatte er am Vorabend sogar gegoogelt. Schließlich wollte er sich keinen Fauxpas leisten und den Adeligen richtig ansprechen.

Natürlich hatte er dann auch auf Wikipedia geschaut, was es Interessantes über derer von Bromland zu erfahren gab.

Überrascht hatte er dabei festgestellt, dass die Bromlands in oder bei Düsseldorf wohnten oder besser residierten und der Stammsitz wohl nicht mehr genutzt wurde.

Darum vermieten die auch den Kasten, hatte er dabei gedacht.

Und da kam er grad richtig. Wenn schon Niederrhein, dann in einem Schloss, gefiel ihm der Gedanke immer mehr, je näher er dem Kreis Kleve kam. Wobei die Burg auf der anderen Rheinseite, auf dem flachen Land, hinter Emmerich, lag.

Bis zum Krankenhaus Kleve 12 Kilometer. Aber hier auf dem Land würde es sicher keine Staus geben.

Der Doc ließ die alte Herzogstadt links liegen, überfuhr die Rheinbrücke, um auch Emmerich mit Missachtung zu strafen.

Dann aber wurde er langsamer. Die Landschaft sah fast nach Heide aus. Flaches Land, Felder, kleine Wälder, Brombeer- und Himbeerbüsche, Feldwege, Pferde.

Fast zuviel Idylle.

Jetzt konnte es nicht mehr weit sein.

Plötzlich erkannte er in der Ferne, umgeben von riesigen, alten Bäumen, die Burganlage.

Die private Zufahrtsallee wirkte live noch imposanter als auf den Bildern im Internet.

Ganz langsam fuhr der Doc auf die Burg zu.

Privatweg, hatte er neben der Straße gelesen. Fehlte nur noch ein Pförtner. Dafür würde ihm vielleicht gleich ein Butler das Portal zum Schloss öffnen.

Fast, als hätte ich Tee bei der Queen, hoffte der Doc plötzlich, dass sein Anzug angemessen genug sein würde.

Vor der Burg standen einige Autos auf einem kleinen Parkplatz. Michael hielt seinen Wagen, stieg aus und schaute auf die mächtigen Bäume, die rings um die Burg standen. Langsam lief er auf das Gemäuer zu.

Es hatte etwas Unwirkliches. Kein Mensch war zu sehen. Nur in den Bäumen hörte er ein paar Vögel zwitschern.

Die Burg war rechteckig mit einem Vorsprung. Auf der Rückseite lag ein üppiger Park, der in eine Apfelbaumwiese überzugehen schien. Davor ein Kutschenrondell, eine Remise und eine sicher jahrhundertalte Eingangstür.

Geschichte pur, schaute der Doc auf die Namensschilder neben dem Eingang. Ganz gewöhnliche Namen, fiel ihm auf. Selbst das –von Bromland- wirkte nicht auffällig.

Der junge Arzt atmete tief durch, eh er mit dem kleinen Finger auf die Klingel drückte. Gleich danach trat er ehrfurchtsvoll einen Schritt zurück. Nun war er echt gespannt auf den Butler.

„Hallo“, öffnete sich da die Tür, und ein junger Mann, Mitte dreißig, stand plötzlich vor ihm.

Mit breitem Grinsen, einem modernen, blauen Blazer, weißes Shirt und kurzen schwarzen Haaren.

„Hallo.“

Michael lächelte zurück.

Ob der wohl auch hier wohnt, dachte er dabei?

„Dr. Bruckner?“

„Ja. Aus Düsseldorf. Ich bin mit Graf von Bromland verabredet. Sind Sie der Makler?“

Der Doc lächelte immer noch, eh er an dem Typ runter schaute. Sein Gegenüber trug zu dem Blazer eine schwarze Lederhose. Außerdem Stiefeletten, die perfekt auf sein Outfit abgestimmt waren.

Sie lächelten sich wieder an und Michael hatte das Gefühl, als wäre er dem Makler nicht ganz unsympathisch.

Dir würde ich glatt einen blasen, wenn ich dafür die Wohnung bekomme, fühlte er, dem Typ würde er auch ohne Wohnung erlauben, ihm an die Wäsche zu gehen.

„Markus von Bromland. Wir haben gemailt. Herzlich willkommen in der Bromburg. Kommen Sie rein.“

Einladend öffnete der Graf die schwere Tür, während Michael kurz perplex war.

„Oh, sorry. Ich wusste nicht …“ Ich Trottel, dachte er dabei.

„Woher auch. Wie war die Fahrt? Möchten Sie einen Kaffee oder etwas Kaltes? Oder erst das Apartment sehen?“

„Ein Kaffee wäre nicht schlecht“, fasste der Doc sich wieder.

„Dann folgen Sie mir bitte.“

Einladend deutete der junge Graf nun in einen hellen Gang. Michael folgte. Vorbei an einer mächtigen, alten Treppe, durch einen Bogen und dann in eine Wohnung.

Modern eingerichtet, gab es jedoch auch alte Möbel, riesige Gemälde und einen tollen Blick nach draußen in den Park.

„Nehmen Sie Platz. Oder schauen Sie sich um. Kaffee kommt gleich.“

Damit verschwand der Graf in einen Nachbarraum.

Das ist ja eine Granate, schaute Michael sich um.

Ob der wohl verheiratet ist? Wie alt er wohl sein mag? Mitte dreißig?

Interessiert schaute er in den Park, an dessen Ende er sogar einen See erspähte.

Cool.

„Woran denken Sie?“

Ohne Vorwarnung war der Graf wieder in den Raum getreten. Diesmal mit einem Tablett, welches er auf einem kleinen Tisch abstellte.

„Ob man in dem See wohl schwimmen kann?“

Michaels Lächeln wirkte erneut leicht unsicher.

„Sogar sehr gut. Das Wasser hat Trinkwasserqualität. Ich bin Biologe, kann das beurteilen.“

Graf von Bromland deckte den Tisch, was Michael erneut zum Staunen brachte.

Verarmter Landadel, dachte er dann.

„Cool.“

Michael rutschte das so raus, doch der Graf lachte.

„Joggen und schwimmen können Sie hier den ganzen Tag. Alternative zum Fitnessstudio. Das nächste ist in Emmerich. Fünf Kilometer. Im Dorf gibt es nur einen kleinen Laden. Landleben pur.“

Er lachte wieder.

„Scheint so. Und Sie wohnen hier?“

Neugierig war er ja nun doch.

„Teilweise. Die Burg ist seit Jahrhunderten in Familienbesitz. Früher hat meine Familie hier vom Export gelebt. Früchte. Obst. Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Daher stammt auch unser Name. Vor einhundert Jahren hat sich mein Ururgroßvater im Zeitalter der Industrialisierung auf andere Dinge spezialisiert. Seitdem wohnen wir auch in Düsseldorf. Mein Vater leitet dort unsere Firma. Ich dagegen arbeite in der Forschung. Dazu bin ich häufig hier. Mein Labor ist in der Remise vor der Burg. Meine Großmutter ist regelmäßig hier, der Rest der Familie kaum. Um die Burg zu erhalten, haben wir vor zehn Jahren einen Teil in Wohnungen und vier Apartments umgebaut. Eins davon steht nun leer.“

Der Graf zwinkerte Michael zu. Vertraulich. Kumpelhaft.

Dann goss er Kaffee ein und machte eine Geste Richtung Sessel.

Gehorsam nahm der Doc Platz. Noch vor dem ersten Schluck Kaffee begann nun seinerseits der junge Graf, ihn auszufragen.

Drei Tassen Kaffee später hatte Michael eine ganze Menge aus seinem Leben preisgegeben. Nur die Männer hatte er ausgelassen. Doch auch Markus von Bromland hatte ihn mit weiteren Details zur Burg versorgt.

„Wenn Sie möchten, hole ich kurz die Schlüssel und mache eine Führung durchs Schloss. Okay?“

Wieder lächelten sie sich an.

„Gern. Ich bin echt neugierig.“

Michael schaute sich dabei um.

Auf dein Schlafzimmer wäre ich auch gespannt, dachte er dabei.

Der Graf aber sprang auf, um erneut zu verschwinden.

Ist der nun gay oder nicht, überlegte der Doc, um dabei erneut einen Blick aus dem Fenster zu werfen.

Stilvoll war es ja. Nur ob es ihm nicht zu einsam werden würde?

„Darf ich bitten. Die Führung kann beginnen.“

Markus war wieder da und Michael stutzte. Der Graf hatte sich seines Blazers entledigt.

Nun, nur im Shirt und der engen Lederhose, wirkte er noch verwegener. Dazu hatte er sich sicher am Morgen nicht rasiert.

Michael bekam nun, beim Verlassen der Wohnung, den Knackarsch des Typen im hellen Licht der Diele ganz genau vorgeführt.

Der macht sicher viel Sport, wurde ihm heiß. Ob sie wohl einmal zusammen … joggen oder schwimmen gehen würden?

Aber tat ein Graf so etwas?

Vielleicht auch besser, wenn nicht.

„Wir schauen kurz in den Keller, dann geht es hoch in Ihr Apartment. Wenn Sie sich für das Apartment entscheiden, können Sie im Keller soviel Platz nutzen, wie Sie möchten.“

Mit einem weiteren Lächeln drehte sich der Graf um. So plötzlich, dass Michael ihn regelrecht umrannte, um ihn dann mit beiden Händen fest zu halten.

„Oh, Entschuldigung.“

Er hatte seinem neuen Vermieter voll auf den Rücken und die Oberschenkel gepackt.

Der lachte.

„Keine Ursache. Sie sind ja Arzt. Da bin ich ja dann in den besten Händen.“

Diesmal lachte auch Michael. Gleichzeitig roch er das dezente Eau de Toilette des Grafen. Was ihn anmachte.

Überhaupt konnte der Typ froh sein, dass er sexuell nicht ganz ausgehungert war.

Ich muss mich echt zusammenreißen, ließ Michael Markus los.

„Dann weiter“, blinzelte der ihm nun auch noch zu.

Im Keller lagerten in zwei Räumen Wein, dann gab es eine Art Verlies, einen Brunnen, der noch intakt war, und schon waren sie wieder auf dem Weg nach oben.

Wobei der Doc immer wieder einen Blick auf den knackigen Hintern seines Vordermannes werfen durfte.

„Das Treppenhaus stammt aus dem siebzehnten Jahrhundert. Die Gemälde teilweise auch. Im Krieg ist die Burg glücklicherweise nicht angegriffen worden. Auf der ersten Etage sind zwei Wohnungen, beide vermietet an zwei junge Pärchen. Auf der zweiten Etage dann haben wir vier sehr unterschiedliche Apartments. In Ihrem ist der Schlafbereich auf der Empore. In den Wänden sind mehrere Schränke eingebaut. Die Küchennische ist ganz neu. Abends können Sie vom Bett aus den Sonnenuntergang hinter den Feldern sehen.“

Der würde mich nehmen, dachte Michael, als sie das Apartment betraten, welches ihm auf Anhieb gefiel. Stilvoll, modern, das Bad mit Dusche und Wanne. Dazu die hohen Decken, mit einer Treppe hoch zur Empore.

Es hatte was. Mehr noch. Er fühlte sich auf Anhieb wohl und geborgen.

Als beide von der Empore aus runter schauten, roch der Doc erneut das Eu de Toilette seines Gastgebers. Ihm wurde heiß. Fast nebenbei lockerte er seine Krawatte.

Markus grinste ihn an.

„Mir war vorhin schon heiß.“

Dazu der Blick aus zwei schwarzen Augen. Michael fühlte plötzlich eine Spannung, die er sonst nur von Gay Kneipen kannte.

Der Doc zog sein Sakko aus, trennte sich dann auch von seiner Krawatte. Markus aber schaute nun ihm auf die Hose.

„Sportlich.“

„Danke. Ich bemühe mich.“