Fantastische Kostprobe der Unendlichkeit - Topaz Hauyn - E-Book

Fantastische Kostprobe der Unendlichkeit E-Book

Topaz Hauyn

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Beschreibung

Fünf fantastische Kurzgeschichten von Topaz Hauyn. Enthaltene Geschichten: • Silber und Aluminium: Eine Stellenanzeige aus dem Jenseits? Eine Bewerbung von einem Engel, der aus dem Himmel geworfen wurde. Ausgerechnet auf dem Jahrmarkt, der gerade schlecht läuft. • Der Schneesturm: Statt mit seiner Königin vor dem Sturm zu fliehen, soll Johannes zurückbleiben. Das Schloss beschützen. Für die ungeborene Prinzessin. • Drachenverträge: Ein Kind mit ihrem Partner, dem Drachen, das ist ihr Traum. Bis der Traum sich zu einem Alptraum verwandelt. Kann sie ihn weiterhin lieben? • Reinhold und das Holzpferd: Reinhold trauert um sein Holzpferd. In Bruchstücken liegt es auf dem Boden vor dem offenen Kamin. Eine historisch-fantastische Kurzgeschichte über Freundschaft und Einsamkeit. • Verpasst: Der Diktator fordert. Teran liefert. Auch auf eigene Kosten? Mut braucht den richtigen Zeitpunkt. Abenteuerliche Geschichten mit Familienbeziehungen, die für spannende Verwicklungen sorgen.

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Fantastische Kostprobe der Unendlichkeit

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Vorwort

Liebe Leserin, lieber Leser,

ich liebe Kurzgeschichtensammlungen. Für mich bieten sie als Leserin nicht die Möglichkeit, viele verschiedene Geschichten in einem Buch versammelt zu lesen, sondern auch mehrere Geschichten einer Autorin in einem Buch versammelt zu sehen. Ich genieße es, wenn ich so auf einen Blick die Vielfältigkeit und die Kreativität anderer lesen und genießen darf. Aus diesem Grund habe ich für dich Serie begonnen. Fünf Fantasykurzgschichten befinden sich in jedem Band. Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen und Entdecken.

Alle Kurzgeschichten bewegen sich im Fantasy Genre und sind doch ganz verschieden. In dieser Sammlung haben sie gemeinsam, dass sie das Thema Kinder, Nachwuchs und Familienbeziehungen stark in den Fokus rücken. Ein Thema, dass in der Fantasy oft nur am Rande auftaucht.

Geschichten in dieser Collection:

Silber und Aluminium: Eine Stellenanzeige aus dem Jenseits? Eine Bewerbung von einem Engel, der aus dem Himmel geworfen wurde. Ausgerechnet auf dem Jahrmarkt, der gerade schlecht läuft.

Der Schneesturm: Statt mit seiner Königin vor dem Sturm zu fliehen, soll Johannes zurückbleiben. Das Schloss beschützen. Für die ungeborene Prinzessin.

Drachenverträge: Ein Kind mit ihrem Partner, dem Drachen, das ist ihr Traum. Bis der Traum sich zu einem Alptraum verwandelt. Kann sie ihn weiterhin lieben?

Reinhold und das Holzpferd: Reinhold trauert um sein Holzpferd. In Bruchstücken liegt es auf dem Boden vor dem offenen Kamin. Eine historisch-fantastische Kurzgeschichte über Freundschaft und Einsamkeit.

Verpasst: Der Diktator fordert. Teran liefert. Auch auf eigene Kosten? Mut braucht den richtigen Zeitpunkt.

Ich wünsche dir viel Freude beim Lesen.

Deine

Topaz Hauyn

Oktober, 2023

Der Schneesturm

Johannes stand auf den grauen Steinfliesen, die den Boden des riesigen Raumes bedeckten. Kein anderer Raum des Schlosses war so riesig und so kalt, wie der Empfangssaal der Königin.

Natürlich brauchte sie einen Raum, um große Empfänge abzuhalten, Gäste zu empfangen und Entscheidungen zu verkünden.

Genau aus diesem Grund war er heute hier. Die Königin hatte entschieden, wie es mit ihrem Königreich, ihrem Schloss und ihrer privaten Leibgarde weitergehen sollte.

Johannes trug Wollsocken in seinen dicken Stiefeln. Trotzdem froren seine Zehen und fühlten sich an wie Eis. Die Kälte, die die Steine abstrahlten, drang durch die dicken Stiefel und die Wolle, als wäre beides nicht vorhanden.

Auch seine langen, wollenen Unterhosen, die er unter der gebügelten Uniformhose trug, hielten ihn nicht warm. Der dünne braune Stoff der Uniform war nicht darauf ausgelegt, zum Wärmen, sondern darauf, viel Bewegungsfreiheit zu gewähren.

Der Schneesturm, der seit Tagen um das Schloss toste und die Wege mit Schnee füllte, hatte alles ausgekühlt.

Johannes hatte nicht gedacht, dass der kalte Empfangssaal noch kälter werden könnte.

Alle anderen Räume waren kleiner, leichter zu heizen und zu wärmen. Oft waren Teppiche ausgelegt und an die Wände gehängt.

In Johannes’ Zimmer, das er sich mit drei Kameraden der privaten Leibgarde teilte, gab es zwei Stockbetten. Jedes Bett hatte dicke Decken.

Die steinernen Wände ihres Zimmers waren mit dicken Wollteppichen behängt. Dort war es leidlich warm. Auch wenn es jeden Morgen eine Willensprobe war, aus dem warmen, kuscheligen Bett aufzustehen und sich im viel kälteren Zimmer anzuziehen.

Johannes hörte den Wind an den Toren rütteln. Das Knirschen der Stahltüren übertönte das Geflüster im Empfangssaal.

Um ihn herum standen seine drei Zimmerkameraden: Stefan, Martin und Michael. Zusammen bildeten sie die Elite der Leibgarde. Ein Team, das sich fest aufeinander verließ. So fest wie die Felsen der umliegenden Berge aufeinander und ineinander verwachsen waren. Genauso unzerstörbar bildeten sie vier eine Einheit.

Zusammen mit den Würdenträgern, weiteren Gruppen der Leibgarde und einigen Bewohnern des Schlosses, das hoch oben auf einem Vorsprung unter einem Berggipfel stand, stand Johannes im Empfangssaal.

Der Winter kam zu früh in diesem Jahr. Die fliegenden Boten mit der Herbsternte aus dem entfernten Elria waren noch nicht eingetroffen.

An den Mundbewegungen der anderen im Saal sah Johannes, dass es nicht so still war, wie es schien. Aber verstehen konnte er nichts. Sicherlich war der Sturm das Thema. Der Sturm und die Frage, wie man ihn heil überstehen wollte.

Die Zugangsstraße, die gewunden um den Berg herum zum Schloss heraufführte, war größtenteils eingeschneit. Lebensmitteltransporte kamen nur dank der überlegenen Fähigkeiten der Königin und ihrer Zauberer durch.

Wobei Zauberer in Johannes Augen immer schon das falsche Wort gewesen war.

Er bevorzugte Erfinder, aber das laut zu äußern, war verboten. Die Königin wollte das Wissen über die Konstruktionen auf dem Schloss nicht allgemein verbreitet wissen.

Im Gegenteil, sie und ihre Erfinder-Zauberer unterstützten den Glauben an die Zauber, die sie wirkten, um ihre Macht gegenüber den Nachbarn zu behaupten. Dadurch sicherten sie den Frieden des felsigen Berglandes.

In der Mitte vor der Wand, die gegenüber den eisernen Eingangstüren lag, saß die Königin.

Nur die hohe, metallisch silberne Lehne des Sessels war zu erkennen. Auf den Armlehnen lagen die Arme der Königin.

Sie trug ihren dunkelroten, warmen Reisemantel. Er bauschte sich und fiel über die Seiten des Sessels bis auf den Boden und klaffte auf, sodass Johannes das Kleid der Königin bewundern konnte. Sie trug ihre silbernen Kleider, die wie flüssiges Eisen aussahen und ihren Oberkörper faltenlos umschlossen und dann in einen langen eleganten Rock flossen.

Johannes überlegte, was diese offizielle Aufmachung wohl zu bedeuten hatte. Das silberne zeremonielle Kleid trug die Königin sonst nur bei Empfängen und den offiziellen Festen. Den warmen roten Reisemantel auf Reisen.

Die heutige Kombination hatte Johannes noch nie gesehen.

Von der Kleiderwahl fühlte Johannes eine Bedrohung ausgehen, die er nicht einordnen konnte. Seine Nackenhaare stellten sich auf. Es kribbelte ihm unter den Fingern, die Wachen auf den Mauern verstärken zu lassen und weitere im Empfangssaal aufzustellen.

Nur vorsichtshalber, bis geklärt war, welche Gefahr sich näherte.

Johannes hörte Stiefel von der seitlichen Eingangstür über die Steine schlurfen. Das mussten die letzten Bewohner der Burg sein, die aus dem Schlaf gerissen, endlich erschienen.

Ohne sich umzudrehen, wusste Johannes, dass es sich dabei um die Kinder der Königin handelte.

Ihnen allein war das Privileg vorbehalten, bis in den Vormittag hinein zu schlafen. Außerdem wurden sie selten in den Empfangssaal gerufen. Vermutlich hatten die Betreuer eine Weile gebraucht, alle präsentabel anzuziehen.

Die Seitentür wurde ins Schloss gezogen. Trotz des heulenden Sturms hörte Johannes das Klicken, mit dem die Tür sich schloss.

Vorne drückte sich die Königin aus ihrem Sessel hoch, ging zwei Schritte und blieb dann stehen.

Gut sichtbar für alle stand sie allein. Selbst ihre Berater hielten mit mehreren Schritten gebührenden Abstand.

Die laute Stimme der Königin holte Johannes aus seinen Beobachtungen zurück.

Das kollektive Aufrichten der Anwesenden. Das Rascheln von Kleidern und das Kratzen von Stiefeln auf dem Steinboden lenkte Johannes ab.

Schon hatte er den Anfang überhört.

»Johannes, du bleibst hier und hältst die Stellung«, bestimmte Königin Luna.

Johannes schaute zur Königin.

Sie war aus ihrem Sessel aufgestanden. Sie ließ ihre Hände an den Seiten herunterhängen.

Ihr warmer, roter Reisemantel hatte sich geschlossen. Mit ihrem blonden Haar glich sie einer roten, Wärme verbreitenden Flamme, die vor dem Sessel der Königin im Empfangssaal stand.

Die Rolle stand ihr sehr gut, fand Johannes, besonders, da Luna sonst immer in silbernen Kleidern zu sehen war.

»Stefan, Martin und Michael werden auf den anderen drei Ecken der Mauern stehen und dich unterstützen«, fuhr die Königin fort.

Johannes verengte die Augen. Konzentrierte sich auf die Königin. Das hier war wichtig. Er durfte sich nicht wegen einer schlaflosen Sturmnacht von dem Aussehen der Königin ablenken lassen.

Johannes lauschte weiter.

Hinter sich hörte er einen der anderen Leibwächter mit dem Fuß über den Boden kratzen.

»Mit Verlaub, verehrte Königin«, kam Stefans tiefe Stimme von hinter Johannes. »Wie sollen wir den Sturm überleben, vor dem ihr flüchtet?«

Flüchten? Wann hatte Königin Luna gesagt, dass sie flüchtete?

Johannes presste seine Lippen zusammen. Wie konnte er nur die wichtigen Fakten überhört haben?

»Ich FLÜCHTE nicht, Stefan. Der Hofstaat und ich begeben uns an einen geschützten Ort, um den Sturm abzuwarten«, sagte die Königin.

Ihr Blick, erkannte Johannes, war direkt auf Stefan gerichtet.

Normalerweise erteilte sie Befehle ohne direkten Blickkontakt.

Johannes ließ seinen Blick über die Königin schweifen. Etwas war anders heute. Er runzelte die Stirn. Er konnte den Gesichtsausdruck der Königin nicht deuten.

Der Duft nach warmer Wolle, schwitzenden Leuten und dazwischen Luftzüge frischen Windes waren normal. Auch das Rascheln und verlegene Füße scharren konnten als normale Reaktion auf Stefans unerwartete und unerhörte Konfrontation angesehen werden.

Dann sah Johannes, was anders war. Die Königin hatte ihre Hände jetzt vor ihrem Bauch gefaltet.

Eine Geste, die er noch nie an ihr gesehen hatte.

Sie wirkte nicht friedlich, eher beschützend.

Johannes schüttelte ungläubig den Kopf und befasste sich mit Stefans Vorwurf.

Luna floh doch nicht. Niemals würde ihre Königin das tun.

Wie konnte Stefan nun, wo die Zeit gegen sie alle lief, plötzlich solche Vorwürfe erheben?

Krachend grollte es draußen. Johannes verspannte sich. Das waren gewaltige Schneemassen, die von einem Berghang abrutschten, um so einen Krach zu machen.

Vom Krachen übertönt, kehrte Schweigen im Empfangssaal ein.

Niemand sprach.

Die Atmosphäre fühlte sich zum Greifen gespannt an.

---ENDE DER LESEPROBE---