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Diese Serie aus 4 Bänden beschreibt den Werdegang der KuK Marine Feuerwehr von Ihren Anfängen im Jahre 1801 in Venedig bis zum Ende der Monarchie im Jahre 1918 in Pola. Die 4 Bände enthalten Auszüge aus diversesten Archiven, Katalogen und Zeitungen. Speziell die Themen rund um die Entwicklung der Feuerwehr wie Feuerschutz, Uniformierung, Technik die Einsätze und handelnden Personen werden näher beleuchtet.
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Seitenzahl: 904
Veröffentlichungsjahr: 2022
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Bei diesen hier „gesammelten“ und verwendeten Texten handelt es sich um Abschriften von Akten, Zeitungsartikeln und Auszügen aus Büchern vom jeweiligen Tage.
Um die Originalität des Schriftgutes soweit als nur irgendwie möglich zu erhalten, wurde versucht diese Schreib-und Denkweise, nicht nur was die „Obrigkeitsfürchtigkeit“ anbelangt beizubehalten, auch die Groß-Klein- bzw. Zusammenschreibung ist zum überwiegenden Teil in dieser Zeit geblieben! Somit wird ein Stück der damaligen Denk- und Schreibweise auch in unsere Tage gespiegelt.
Es muss auch angemerkt werden, dass für denselben Begriff oftmals eine unterschiedlich Ausdrucks- bzw. Schreibweise in Anwendung kam.
Jene Vorkommnisse (Aktenlauf) die sich über einen längeren Zeitraum erstreckten wurden zusammengefasst um damit eine übersichtliche Darstellung zu erhalten.
Als Quellen wurden verwendet:
Die noch vorhandenen Akten aus dem Österreichischen Staatsarchiv/Kriegsarchiv.
Zeitungsarchiv der österreichischen Nationalbibliothek und der Wr.Stadt u. Landesbibliothek.
Bücher:
Aichelburg – k.u.k. Marinealbum,
Basch-Ritter – Österreich auf allen Meeren,
Benko v.Bojnik – Geschichte der Kriegsmarine, Grünzweig – Militärisches Feuerwehrwesen,
Khuepach – Geschichte der Kriegsmarine,
Koudelka – Unsere Kriegsmarine,
Sokol – Seemacht Österreich,
Winkler/Mayer – Als die Adria österreichisch war,
Winkler/Baumgartner – Flottenrock und Kaiseradler.
Mit der Beendigung des 1. Weltkrieges und der sich daraus ergebenden Auflösung der k.u.k. Kriegs-Marine im Oktober 1918 gelangten alle noch vorhandenen schriftlichen Bestände an die Siegermächte bzw. an die Nachfolgestaaten. Für die Ursache der vielen fehlenden Aktenbestände der Kriegsmarine muss im Kapitel 11 - auf den 18. und 19. November 1918 besonders hingewiesen werden.
ÜBERSICHT ÜBER DIE BÜCHER
BUCH 1:
I. ABSCHNITT –der Geopolitische Anteil der geschichtliche Ablauf der österreichischen Marinegeschichte
II. ABSCHNITT – das Feuerwehr- und Sicherheitswesen an Bord / Der Feuerschutz auf S.M. Schiffen
III. ABSCHNITT – das Feuerwehr- und Sicherheitswesen an Land
BUCH 2:
IV. ABSCHNITT – Feuerschutz in auswärtigen Stützpunkten
V. & VI ABSCHNITT – schwimmendes Gerät & Schiffe
VII. ABSCHNITT – fahrbares Gerät
BUCH 3:
VIII. ABSCHNITT – Uniformierung und persönliche Ausrüstungsgegenstände
IX. ABSCHNITT -Feuerlöschrequisisten
X. ABSCHNITT -Extinkteure, Feuerlöscher, Feuerlöschpräparate.
BUCH 4:
XI. ABSCHNITT – Alle Brände und spezielle Einsätze der K.u.K. Feuerwehr
XII. ABSCHNITT – Personalien
XIII. ABSCHNITT – Wörterbuch
XI. Alle Brände (Schadenfeuer), Explosionen, Elementarschäden, Bombenabwürfe von Venedig 1817 BIS Kriegsende Pola 1918
XI.1 Brände in VENEDIG und POLA
XI.1.1 1841 28. Juli Heldentat des Matrosen Meneghetti beim großen Brande zu Smyrna
XI.1.2 Vorkommnisse 1848 – 1849
XI.1.3 11. August 1849 Branderangriff gegen S.M. Fregatte „Venere“ vor Chioggia
XI.1.4 Dampfer Vulcano im Kampf
XI.1.5 Neue Kriegswaffen
XI.1.6 Von 1851-1856
XI.1.7 Großbrand im Arsenal von Venedig 9. März 1856
XI.1.8 Von 1858 - 1860
XI.1.9 Von 1860 - 1861
XI.1.10 Von 1861-1863
XI.1.11 Von 1863-1865
XI.1.12 Brand auf Prinz Eugen
XI.1.13 Brand SMS Reka
XI.1.14 Die Oliven Insel
XI.1.15 Brand im Notspital
XI.2 DER BRAND SMS „NOVARA“
XI.2.1 Einleitung & Beschreibung der Novara
XI.2.2 Der Brand
XI.2.3 Kriegs Archiv
XI.2.4 Gutachten zur Novara
XI.2.5 Anträge
XI.2.6 Weitere Berichte zum Brand
XI.3 Weitere Berichten zu Bränden und Vorfällen
XI.3.1 Brand in der Segelwerkstätte
XI.3.2 Von 1867 - 1868
XI.3.3 Brand auf der Salamander
XI.3.4 Brand auf den Schiffswerften, Hilfe durch die Wall
XI.3.5 Brand auf Kanonenboot Streiter
XI.3.6 Von 1869- 1875
XI.3.7 Brand im OffiziersWohnhaus
XI.3.8 Meldungen 1876
XI.3.9 Brand des S.M. Kanonenboot „Kerka“
XI.3.10 Waldbrand Vallelunga & Siana und Brand des Laboratoriums Vallelunga (grünes Feuer)
XI.3.11 Meldungen 1880 inkl. Brand im Kaiserwald
XI.3.12 Meldungen 1883, Villa Necker
XI.3.13 1884 - 1887, Brand auf Tegethoff, in der Werkstätte der Marine Kaserne und Waldbrände
XI.3.14 Meldungen 1889 - 1891 Brand in der Admiralität und auf einem Ponton
XI.3.15 Großbrand in der Tischlerei
XI.3.16 Meldungen 1892- 1895, Brände in Sebenico, einem Labor in Fiume, einem Depot in Tedeo & Pola
XI.3.17 Großbrand in Labor in Pola
XI.3.18 Meldungen 1895-1898, inkl diverser Meldungen zu Bränden aus aller Welt
XI.3.19 Brand eines Jutelagers einer Baracke und diverse Brände in Pola 1898-1899
XI.3.20 Flaggengericht 1899 Torpedoboot XXIII
XI.3.21 Explosion auf Torpedoboot Adler
XI.3.22 Brand auf S.M. Schiff Lussin
XI.4 Meldungen ab 1900
XI.4.1 Brand in der DDSG Werft
XI.4.2 Gas Explosion in Pola
XI.4.3 S.M.S. TAURUS
XI.4.4 Brand in Yokohama
XI.4.5 Brände 1901
XI.4.6 Brand auf der Saida
XI.4.7 Brand Kohle Magazin Pola
XI.4.8 Brand der Öl Fabrik
XI.4.9 Brände 1902 & 1903
XI.4.10 Brand im Rathaus von Cherso
XI.4.11 Brände 1904
XI.4.12 Feuer in der Altofner Kaserne
XI.4.13 Brände 1905
XI.4.14 Unterstützung Schiffsbrand in Kobe Japan
XI.4.15 Brand auf SMS Panther
XI.4.16 Brand auf SMS Radetzky
XI.4.17 Brände & Vorfälle 1906
XI.4.18 Brand auf der SMS Tegethoff
XI.4.19 Brände & Vorkommnisse 1907
XI.4.20 Unterstützung bei Feuer in Lussinpiccolo
XI.4.21 Brände 1908
XI.4.22 Schadensfeuer in Topedobatterie Caballa
XI.4.23 Explosion in Torpedowerkstätte
XI.4.24 Weitere Brände 1908 & 1909
XI.4.25 Brand auf Torpedoboot TBI
XI.4.26 Brand auf SMS Gamma
XI.4.27 Brand Schoner Veruda
XI.4.28 Brand Villa Necker
XI.4.29 Brände 1910
XI.4.30 Hilfeleistung im albanischen Gravosa
XI.4.31 Brand des Lloyddampfers Tebe
XI.4.32 Weitere Vorkommnisse 1910
XI.4.33 Vorkommnisse 1911
XI.4.34 Nachtrag & Abschluß des Brandes auf SMS Gamma von 1909
XI.4.35 Weitere Vorkommnisse & Brände 1911
XI.4.36 Brand im Hegerhaus
XI.4.37 Brände und Vorkommnisse 1912
XI.4.38 Brand des Dampfers „Baltico“.
XI.4.39 Weitere Brände 1912
XI.4.40 Brand in Sebenico – Diebstähle
XI.4.41 Vorfälle & Brände 1913
XI.4.42 Katastrophe am Schießplatze Saccorgiana
XI.4.43 Weitere Vorfälle 1913
XI.4.44 Brände & Vorfälle 1914
XI.4.45 Löschaktion beim Brande des Sporting Club Smyrna
XI.4.46 Weitere Vorfälle 1914
XI.4.47 Brand im Maschinenraum S.M. Patrouillenboot „B“
XI.4.48 Brand Dampfwäscherei Juli 1914
XI.5 Beginn des 1. Weltkriegs
XI.5.1 13. August 1914 Minenexplosion und Untergang der Baron Gautsch
XI.5.2 Meldungen 1914
XI.5.3 Brände, Vorfälle und Berichte über Kampfhandlungen 1915
XI.5.4 Explosion Pulvermagazin Carbone
XI.5.5 Explosion des Motorbootes „V“
XI.5.6 Vorfälle, Brände und Kampfhandlungen 1916
XI.5.7 Hafenbrand in Rustschuk
XI.5.8 Brandkatastrophe eines Munitionsetablissements in Vallelunga
XI.5.9 Fliegerbombe auf Wohnhaus 221
XI.5.10 Fliegerbombe auf das Marinespital
XI.5.11 Vorkommnisse, Brände und Kampfhandlungen 1917
XI.5.12 Brand auf SMS Donau
XI.5.13 Schwere Explosion von Seeminen im Bhf. Pragerhof
XI.5.14 Brände Vorfälle und Angriffe ab August 1918
XI.5.15 Schuhwerk für die Löschmannschaften
XI.5.16 Brände, Meldungen und Vorfälle im letzten Kriegsjahr
XI.5.17 Schadensfeuer im Marine Magazin in Budapest
XI.5.18 Weitere Brände und Vorfälle 1918
XI.5.19 Ordnungs Aufruf – Pola Oktober 1918
XI.5.20 Die Kriegsmarine streicht die Flagge eine Ära geht zu Ende
XI.6 PRESSESPIEGEL DES FEUERSCHUTZ- UND ZIVILSCHUTZWESENS IN DER STADT POLA 1914 – 1918
XI.6.1 Berichte 1914
XI.6.2 Berichte 1915
XI.6.3 Meldungen über Abschuß der Citta di ferrara und dr Citta di Jesi
XI.6.4 Berichte 1916
XI.6.5 Berichte 1917
XI.6.6 Berichte 1918
XI.7 Luftabwehr und Gefechtsberichte des Fest. Art. Reg. Nr. 4 vom Mai 1915 – Oktober 1918
XII. Personalien ( div. Vorkommnisse )
XII.1 DIE MARINEKOMMANDANTEN UND DIE SEEHAFENKOMMANDANTEN VON 1913 – 1918
XII.2 Personalien 1917
XII.2.1 Bestrafung Vizeadmiral Grassberger
XII.3 Anton Haus
XII.4 Ernst von Hye
XII.4.1 Marine Akten
XII.4.2 Aus: Jahresberichte der Feuerwehr der Stadt Wien
XII.4.3 Aus Melderegister: Lehmann
XII.4.4 Magistrat der Stadt Wien
XII.5 Personal der Feuerwehr
XII.5.1 PAUL BERNASCHEK
XII.6 DIE OFFIZIERE DER BERUFSFEUERWEHR WIEN IM FRÜHJAHR 1914
XII.6.1 Rudolf König
XII.6.2 Julius Deutscher
XII.6.3 Eduard Müller
XII.6.4 Aus „Die Wehrmacht der Monarchie“ - Stapellauf der Viribus Unitis
XIII. 13 Wörterbuch
Alle aus den vorhandenen Akten erhaltenen diesbezüglichen Vorkommnisse wurden chronologisch gereiht. Nur einige wenige außergewöhnliche, werden besonders genannt, und zwar:
Großbrand im Arsenal von Venedig 9. März 1856
Brand SMS „Novara“ 3. Mai 1866
Brand in der Segelwerkstätte 21. Juni 1867
Brand im Offizierswohnhaus – Anlass zur Gründung der städtischen Feuerwehr 5. Juli 1876
Selbstentzündung von grünen Blickfeuer auf SMS „Kerka“ 26. Dezember 1876
Brand im Munitionsetablissement -grünes Blickfeuer 29. Dezember 1877
Großbrand in der Arsenals-Tischlerei/danach Reorganisation der Arsenals Feuerwehr 21. Juni 1891
Explosion auf SMS „Wien“ in Lissabon 1. Juni 1897
Brandhilfe in Yokohama 2. März 1901
Schiffsbrand in Kobe – Brandhilfe durch „Kaiserin Elisabeth“ 16.Juni 1905
Großbrand in Fiume 6. Februar 1907
Brand im Lloydarsenal Triest 6. Juli 1911
Großbrand in Stambul –Yenikeuy 24. Juli 1911
Brand des Dampfers „Baltico“ 20. Jänner 1912
Schwere Explosion am Schießplatz Saccorgiana 21. August 1913
Großbrand in Smyrna – Brandhilfe durch Escadre 15. April 1914
Brand der Dampfwäscherei 14. Juli 1914
Minenexplosion und Untergang der „Baron Gautsch“ 13. August 1914
Explosion des Munitionsdepot Carbone 29./30. Oktober 1915
Großbrand in Rustschuk 4. Februar 1916
Explosions – u. Brandkatastrophe im Munitionsetablissement Vallelunga 3. Februar 1916
Explosion von Seeminen im Bahnhof Pragerhof 10. Juli 1917
Sprengung und Untergang der „Viribus Unitis“ 1. November 1918
Aktenverbrennen in der Marinekaserne 17./18. November 1918
Pressespiegel 1914 – 1918
Luftabwehr und Gefechtsberichte Fest. Art.Rgm.4 vom Mai 1915 bis Oktober 1918
In der Nacht des 7. Dezember 1817 hatte – ausgelöst durch ein überhitztes Ofenrohr – eine schlimme Feuersbrunst den Palazzo Corner „della Ca´Grande“ am Canaletto verwüstet, der an die k.k. Delegazione Provinziale vermietet war. Ungefähr ein Viertel des Palazzo wurde zerstört samt dem Archiv des Hauses Corner und zahlreichen Bildern, die der Besitzer am Ort gelassen hatte.
Man hatte schwere Versäumnisse beim Brandschutz sowie der Löschung des Brandes beanstanden müssen, und so wurde gleich nach diesem Vorfall eine Versammlung einberufen (der Vorsitzende war seine Exzellenz der regierende Graf persönlich – Graf Peter von Goeß) um wirksame Maßnahmen zu beschließen.
Der recht umtriebige Patriarch Pyrker berichtet über dieses dramatische Ereignis: Da so etwas wie eine Feuerwehr nicht existierte, habe er persönlich die Löschung des Brandes, der auch den Dogenpalast gefährdet habe, organisieren müssen und sich dazu noch mit dem Obersten des Infanterieregimentes der Garnison herumstreiten müssen. Der hatte zwar seine Soldaten auf die Piazetta aufmarschieren lassen, er wollte aber nicht, dass diese etwas unternehmen, da“ die Soldaten nicht verpflichtet sind zu helfen, wenn es sich darum handelt, Flammen zu löschen, die aus einem nichtmilitärischen Gebäude herrühren“.
Der venezianische Chronist dieser Brandkatastrophe vergisst aber zu erwähnen, dass die Arsenalsarbeiter die im Feuerschutz auch für die Stadt immer tätig waren durch die Vernichtung und Ausplünderung des Arsenals durch die abziehenden französischen Truppen (Mai 1814) nicht nur keine Geräte sondern auch keine Arbeit mehr hatten und aus diesen Gründen nicht zur Hilfeleistung gerufen werden konnten.
Nachdem wegen eines glühenden Ofenrohres im Saal des großen Rates im Dogenpalast beinahe ein Feuer ausgebrochen wäre, schreibt der Patriarch Monsignore Pyrker 1825 an den Kaiser in Wien. In diesem Schreiben ersuchte er ihn alle von der napoleonischen Regierung im Drogenpalast konzentrierten Tribunale auf andere Lokalitäten zu verteilen. Pyrker hob hervor „welch unersetzlicher Verluste Zerstörung dieses großartigen Palazzo bedeutet hätte, in dem sich so viele Meisterwerke vergangener Jahrhunderte befinden, und welch eine Entrüstung sich in Europa gegen die österreichische Regierung erhoben hätte. Die Büros der Gerichte verließen den Dogenpalast bezogen Quartier in den Fabbiche bei Rialto, die hergerichtet wurden.
Die Unzulänglichkeiten des Brandschutzes und der Mittel zur Feuerbekämpfung zeigte sich noch einmal, als gegen 3:00 Uhr morgens des 13. Dezember 1836 das Gran Teatro La Fenice zu brennen begann, wie ein Schwefelhölzchen ging es in Flammen auf, allein die Fassade blieb verschont.
Der Wiederaufbau geschah in Rekordzeit, zur Einweihung am 26. Dezember 1837 reiste aus Mailand der Erzherzog Rainer an. Niemand hörte so recht auf die Musik, alle bewunderten die Fenice, die wie der Phönix aus der Asche gestiegen war – wenn auch noch immer mit Öl beleuchtet, denn auf das Gaslicht musste man bis zum Jahre 1844 warten.
Als die unter Commando des Contre-Admirals Freiherr von Bandiera stehende, aus S. M. Fregatte Venere, Corvette Lipsia und Goelette Aurora gebildete k.k. Escadre im Sommer des Jahres 1841 auf der Rhede von Smyrna2 vor Anker lag, brach in der Nacht vom 28. auf den 29. Juli in verheerender Brand in der Stadt aus. Das Feuer war im Basar der Goldarbeiter entstanden und wurde durch den herrschenden heftigen Westwind derart angefacht und ausgebreitet, dass es, rapid um sich greifend, binnen wenigen Stunden die Hälfte der Stadt einäscherte; durch dieses Elementar-Ereignis wurden über 10.000 Häuser, viele Moscheen und Synagogen, der größere Teil des Basars, sowie das ganze Ghetto und Türken-Viertel zerstört, wobei etwa 20.000 Einwohner ihr Obdach verloren.
Sobald der Brand an Bord des österreichischen Flaggenschiffes bemerkt worden war, entsendete Admiral Bandiera von jedem der k.k. Schiffe unverzüglich die halbe Schiffsbemannung mit den erforderlichen Löschrequisiten ans Land, damit sich dieses etwa 400 Mann starke Detachement an den Rettungs- und Löscharbeiten beteilige.
Einmütig wurde nach erfolgter Bewältigung des Brandes von den gesamten Stadtbewohnern anerkannt, dass es wohl nur dem umsichtigen Eingreifen dieser wackeren Mannschaften zu verdanken, dass nicht sämtliche Objekte der Vernichtung durch das verheerende Element anheimfielen; auch enthielten die öffentlichen Kundgebungen der Tagesblätter und Corporationen an den der Katastrophe folgenden Tage wiederholt die rühmlichsten Berichte über die hilfsbereite, todesverachtete Tätigkeit der österreichischen Seeleute womit denselben öffentlich der tiefgefühlteste Dank aller Einwohner Smyrna zur Abstattung gelangen sollte.
Nach Entgegennahme der vielfach einlangenden Danksagungen, unter welchen jene der vereinigten Consular-Functionäre aller zu Smyrna vertretenen Staaten, dann jene der Gemeinde und des Bischofs angeführt zu werden verdienen, erstattete Contre Admiral Bandiera dem Marine-Ober-Commando zu Venedig einen eingehenden Bericht, aufgrund dessen sich der k.k. Hofkriegsrat in Wien später veranlasst sah, diesen Vorfall auch zur Allerhöchsten Kenntnis zu bringen.
Seine Majestät Kaiser Ferdinand geruhte hierauf mittelst Allerhöchster Entschließung vom 4. Oktober 1841 Allergnädigst an zu befehlen: „das den Bemannungen der k.k.Escadre in der Levante, für deren auch bei dieser Gelegenheit neuerlich bewiesenen rühmlichen Eifer, der Ausdruck der Allerhöchsten Zufriedenheit bekannt gegeben werde“.
Überaus zahlreich waren auch die heldenmütigen Beispiele von opferfreudigem Mute und hingebenster Pflichttreue, welche in jener Schreckensnacht seitens der k.k. Schiffsbemannungen während der Rettungsaktion vollbracht wurden; ganz besonders soll aber hier des selbstlosen Verhaltens gedacht werden, welches der Matrose Meneghetti vom Bemannungs-Stande S.M. Fregatte Venere, getätigt hat, und durch welches die schlichte, bescheidene Denkungsweise dieses heldenmütigen Retters den natürlichsten Ausdruck fand.
Tagesjournal „L´Echo de l´ Orient“ vom 7. August – dieser Artikel lautete im Wesentlichen:
„Aufgrund der in der Stadt zirkulierenden mündlichen Aussagen von Augenzeugen sehen wir uns freudig veranlasst, auch über eine bisher noch unbekannt gebliebene Heldentat eines österreichischen Matrosen zu berichten, wobei wir nur bedauern, nicht gleichzeitig den Namen dieses edelmütigen Mannes zur allgemeinen Kenntnis bringen zu können, da es uns trotz aller Bemühungen bisher nicht gelang, diesen Edlen ausfindig zu machen. Bei dem vehementen Umsichgreifen des Feuers wurde unter anderen auch ein vollbewohntes türkisches Wohnhaus plötzlich derart von den Flammen ergriffen, dass dessen aus tiefstem Schlafe emporschrekkende Bewohner sich nur durch die unverzügliche, schleunigste Flucht, bei zurücklassen aller ihrer Habseligkeiten, zu retten vermochten. Unter den flüchtenden Personen befand sich auch eine Türkin, welche bei dem Aufbruche, infolge der ungeheuren Aufregung kaum der Sinne mächtig, ihr kleines Kind unglücklicherweise in seiner Wiege zurückgelassen hatte. Dieses entsetzlichen Versehens ward sich die bedauernswerte Mutter erst in dem Momente bewusst, als sie sich selbst in Sicherheit befand. In ihrem wahnsinnigem Schmerze eilte die unglückliche in atemlosem Laufe zu ihrem Wohnhause zurück, um wenigstens den Versuch zu machen, ihr Kind noch zu retten. Allein die Flammen hatten das Gebäude bereits in allen seinen Teilen ergriffen, und es schien ganz unmöglich, in dessen Innenräume einzudringen. Ihr Kind als verloren ansehend, brach die arme Frau und schmerzlichster Klage zusammen, als eben ein österreichischer Matrose vorbeieilte und sich veranlasst fand, die Weinende über die Ursache ihrer Schmerzensausbrüche zu befragen. Die in Tränen aufgelöste Mutter vermochte sich jedoch mit dem Manne nicht zu verständigen, da er des türkischen Idioms unkundig war, und nur mit Zeichen gelang es ihr schließlich ihm ihr Unglück verständlich zu machen.
Als der wackere Matrose die Zeichensprache der Türkin verstanden hatte, ließ er sich weder durch die hochaufschlagen Flammen, noch durch den ersticken Qualm, der die Wohnräume erfüllte, länger zurückhalten, sondern stürzte sich ohne weiteres Besinnen mit Todesverachtung in das Flammenmeer, aus welchem er nach einiger Zeit bangen Harrens der Umstehenden, mit dem unversehrten Kinde im Arm wohlbehalten zurückkehrte. Unbeschreiblich waren die Versicherungen der Freude und Dankbarkeit der glücklichen Mutter, und von dem innigsten Wunsche beseelt, den tapferen Retter ihres Kindes irgendwie zu belohnen, hielt die Türken dem Matrosen ihre wohlgefüllte Geldbörse entgegen, deren sie sich vor der Flucht aus dem Hause gerade noch bemächtigt hatte. Doch der wackere Matrose wies dieses ansehnliche Geschenk bescheiden mit dem Worten zurück: „ich habe ja doch nur meine Pflicht getan und nehme hierfür keine Bezahlung“ – worauf er ungeachtet der erlittenen Verletzungen und Brandwunden weg eilte, um seine segensreichen Dienste anderen Hilfsbedürftigen zuzuwenden.
Die auf Grund dieser Zeitungsnachricht an Bord der k.k. Escadre eingeleiteten Nachforschungen ergaben nach vieler Mühe, dass es der an Bord der Fregatte Venere eingeschiffte Matrose 1.Cl. Francesco Meneghetti der 6.
Compagnie gewesen sei, der diese edle Heldentat vollbracht, im Kreise seiner Kameraden infolge seines schlichten und biederen Sinnes hiervon nicht einmal Erwähnung getan hatte.
Meneghetti war aus Venedig gebürtig, Seemann von Beruf, zu jener Zeit 22 Jahre alt, ledig und stand bereits vier Jahre im Seekriegsdienste.
Von seinem Admiral befragt, weshalb er seine schöne Tat verheimlicht habe, gab Meneghetti verlegen zur Antwort, „dass er in seiner Handlungsweise nichts Besonderes gesehen habe, da in diesem Falle doch jeder seiner Kameraden ebenso vorgegangen sein würde“.
Das k.k. Escadre-Commando ermangelte nicht, diese schöne Tat an das Marine-Ober-Commando zu berichten, worauf im Wege des k.k. Hofkriegsrates in Wien im November 1841 eine weitere kaiserliche Entschließung zur Publication gelangte, mittelst welcher „Seine Majestät der Kaiser und König infolge eingelangten Antrages dem Matrosen 1.Cl. Franz Meneghetti, welcher bei dem Brande zu Smyrna am 29. Juli 1841 mit der augenscheinlichsten Lebensgefahr ein Kind dem sicheren Flammentode entriss, in Anerkennung dieser edlen Handlung die kleine goldene Civil-Ehren-Medaille Allergnädigst zu verleihen geruhte“.
Dieses Ehrenzeichen wurde dem Beteilten unter Beobachtung einer angemessenen Feierlichkeit, vor den versammelten Schiffsbemannungen von Contre- Admiral Bandiera eigenhändig an die Brust geheftet und diesem Acte verdienter Auszeichnung über Befehl des Marine-Ober-Commandos, durch die Verständigung der in Smyrna erscheinenden Tagesblätter die gröstmögliche Publicität verliehen.
Einhellig wurde die von allen Beteiligten mit besonderer Freude und Genugtuung begrüßte Ordensverleihung von den aufrichtigsten Glückwünschen und dem Hinweise begleitet, dass die wohlverdiente Allerhöchste Auszeichnung wohl nie die Brust eines Würdigeren geziert habe.
An ein löbliches Kais.Kgl. vereintes Insel und Platz Commando zu Lissa und Lesina
Unter Einem wird der vom diesseitigen Platz Commando dem hohen General Commando eingeforderte Bericht, dass der Blitz in der Nacht vom 12. auf den 13. dieses Monats in das Fort St. Nicolo eingeschlagen hat, Einem löbl. General Commando zur hochgeneigten Kenntnis gebracht.
Lissa, am 13. September 1848
Der Platz Commandant: ……unl.
K.k. Militär-Platz- Commando Nr. 192
Hohes k.k. Militär-General Commando!
Lesina, am 13. September 1848
Gestern Nacht um halb 12:00 Uhr schlug der Blitz in das Fort St. Nicolo bei dem Blitz-Ableiter ein, und nach dem selber beinahe um das ganze Blockhaus herumgefahren, einige Beschädigungen an Eisen, Stein und Holzwerk angerichtet, dann einen Gewehrkolben abgeschlagen hat, verlor er sich in einem Kugelhaufen. Von der Wacht- Mannschaft wurden einige zu Boden geworfen ohne einen anderweitigen Schaden zu nehmen wovon einem hohen General Commando die gehorsamste Anzeige mit dem Beifügen erstattet wird, dass wegen Herstellung der stattgefundenen Beschädigungen sich bereits an die Fortifikations- Lokal Direktion gewendet wurde. Platz Commando:…..unl.
Während der Sommermonate des Jahres 1849 war die gesamte zur Verfügung stehende k.k. Flotte mit der schwierigen Aufgabe beschäftigt, das langgestreckte venezianische Küstengebiet in strenger Blockade zu erhalten, hauptsächlich zum Zwecke, die Zufuhren an Mannschaften, Kriegsmaterial und vornehmlich an Lebensmitteln der vom Lande aus hart bedrängten Stadt Venedig vollends abzuschneiden.
Die k.k. Flotte war zur Durchführung dieser Aufgabe in mehrere kleinere Abteilungen aufgelöst, deren jede den Rayon einer der Hauptzufahrten zu den Binnengewässern Venedigs unter ihre Obhut zu nehmen berufen war.
Die Schiffsabteilung vor Chioggia, unter den Befehlen des k.k. Fregatten-Capitäns Bendaj stehend, war anfangs August aus der Fregatte Venere, Corvette Adria und den Kanonieren Didone, Calliope und Concordia zusammengesetzt. Im Laufe des Nachmittags des 9. August bemerkte man von dem drei Seemeilen südöstlich von Chioggia liegenden Ankerplatze dieser Schiffsabteilung aus, dass einer der kleinen venezianischen Dampfer fünf bewaffnete Trabakel durch den inneren Canal nach Chioggia schleppte, wo diese Fahrzeuge in der Nähe der dort stationierten Corvette der vor Anker gingen. Fregatten-Capitän Bendaj zog daraus den Schluss, dass ein Ausfall gegen seine Schiffsabteilung auf feindlicher Seite geplant werde, und trug den ihm unterstehenden Fahrzeugen mittelst Signal fortwährende Gefechts-Bereitschaft auf.
Der ganze Tag des 11. August verging aber, ohne dass irgendeine feindliche Bewegung wahrgenommen worden wäre. Dem Tag folgt eine dunkle und mistige Nacht, mit frischem, aus NW wehendem Winde. Diese günstigen Umstände benutzte der Feind zu einem, von langer Hand vorbereiteten Unternehmen.
Um 11 ¾ Uhr nachts bemerkte die Schildwache am Vorderkastell der „Venere“ das Segel eines sich schnell nähernden Fahrzeuges. Sie rief das Fahrzeug an und da weder Antwort noch Kurswechsel erfolgte, ließ der Wachoffizier Schiffsfähnrich Ghersaglia einen scharfen Kanonenschuss aus dem Jagdgeschütze abgeben und die Mannschaft der Fregatte zu den Waffen rufen. Im Augenblick war die „Venere“ deren Mannschaften sich auf den Gefechtsposten befanden, kampfbereit. Zugleich hatte das feindliche Fahrzeug, sehr geschickt manövrierend sich dwars vor den Bug der „Venere“ gelegt, deren Bugsprietstakelage sich zwischen den beiden Masten derselben verfing. Im Momente, in welchem das Fahrzeug festlag, erfolgte an Bord desselben eine starke Explosion, und Flammen schlugen aus seinem Körper bis zur Höhe der Fockraa der „Venere“ empor. Die Fregatte war durch diesen tückischen Branderangriff in eine höchst gefahrvolle Situation geraten.
Man ergriff, sogleich alle zweckdienlichen Gegenmaßregeln, um die Fregatte vor dem verderbenbringenden Brander zu klaren.
Die Stopper der Ankerkette wurden losgeworfen, und als die Fregatte hiedurch nur in geringem Maße zu deinsen4 begann, wurde das Kreuzmarssegel gesetzt; doch trieb der Brander immer dwars5 vor dem Buge liegend, in gleichem Maße wie die Fregatte vor dem Winde. Während nun alle Anstrengungen fortwährend darauf gerichtet waren, den am Vorderteil der Fregatte um sich greifenden Brand zu bekämpfen, und auch die Vorbereitungen schon getroffen wurden, um erforderlichen Falles die Pulverkammern unter Wasser zu setzen, entschloss sich Fregatten-Capitän Bendaj, die Ankerkette ausschekeln und schlüpfen zu lassen.
Dieses Mittel wirkte; die Fregatte fiel nach Steuerbord ab, wodurch sich der Brander vom Vorderteile löste, und zwar an die Backbordseite der Fregatte langschiffs zu liegen kam, aus dieser Lage aber leichter entfernt werden konnte. Der Brander glitt längs der Fregatte nach Achter, und auf der Höhe der letzten Stückpforte angekommen, sank er, indem sich infolge von Explosionen in seinem Inneren der Schiffskörper mit Wasser gefüllt hatte.
Der Brand an Bord der Venere wurde nun bald gelöscht. Man ging sofort daran, die erlittenen Beschädigungen tunlichst auszubessern; den Rest der Nacht brachte Venere mit der ganzen Schiffsabteilung unter Segel zu, ohne den ihr angewiesenen Blockade-Rayon zu verlassen. Man beabsichtigte, mit den in Bewegung bleibenden Schiffen einer etwaigen Wiederholung von Branderangriffen wirksamer begegnen zu können.
Fregatten Capitän sprach sich über die Haltung und Tätigkeit seiner Bemannung sehr lobend aus, und erwähnte die von Geistesgegenwart zeugende Handlungsweise des Cadetten Baron Hohenbruck, welcher gefährdete, auf Deck befindliche Munition ins Wasser werfen ließ, ohne hierzu erst einen Befehl abzuwarten. Bendaj unterließnicht zu erwähnen, dass die Mannschaft am Morgen des 12. beim Hissen der Flagge in spontaner Weise dem Kaiser und der Flagge stürmische Hurrarufe ausbrachte.
Unter dem Schiffsstabe der Venere befand sich auch als Officiersdiensttuender Marine-Cadett Max Baron Sterneck. In den noch erhaltenen Briefen, welche Sterneck zu jener Zeit seiner Mutter schrieb, ist der glücklich überstandene Branderangriff zwar erwähnt, aber leider nicht im Detail geschildert worden.
„VENERE“: Als Fregatte in den Jahren 1813-1832 im Basin Novissima Grande, Arsenal Venedig gebaut.
Länge 46,00 m, Breite 11,70 m. Bewaffnung 1848: 24 französische 18 Pfd. 4- 12 Pfd. 14-24 Pfd. Karonaden, 2 - 60 Pfd. Besatzung 313 Mann.
Generalsbefehl 158
Trieste, den 8. August 1849
Da es bei jenen in der Nacht vom 11ten auf den 12ten dieses, von den Venetianern gemachten Angriff auf die Fregatte „Venere“ mittels Brander den Herren Lieutenanten, den Offizieren und der Mannschaft teils durch gute Leistung, Anstrengung, teils durch kräftige Handanlegung gelungen ist das Unglück abzuwenden, und den Brander selbst zu vernichten, so finde ich mich bewogen, sowohl dem Herrn Commandanten als den Offizieren und der Mannschaft für die bewiesene Tätigkeit meinen besonderen Dank abzustatten und gleichzeitig folgende Individuen welche sich bei dieser Gelegenheit am meisten hervorgetan wie folgt im Namen Seiner k.k. Majestät unseres gnädigen Kaisers zu belohnen.
Den 1sten Bootsmann Johann Marini mit der großen, Quartiermeister Franz Zetto, Matrose 1.Cl. Johann Surich, Matrose 1.Cl. Heinrich Rossetti, Marine Artillerie Feldwebel Kurt Golich mit der kleinen Tapferkeitsmedaille.
In Anbetracht des bei dieser Gelegenheit auch besonders sich ausgezeichneten Marine Cadetten Josef Maraspin beauftrage ich den Herrn Commandanten eine Eingabe über dessen Tätigkeiten und Verwendung im Dienste ehestens vorzunehmen, um das weitere zu seiner Beförderung verfügen zu können.
In Betreff der übrigen Individuen als Gabbiere Anton Vascon, Matrose 1.Cl. Bortolo Predansan und Matteo Bernicich, Matrose 2.Cl. Pietro Gindich, Matrose 3.Cl. Anton Inconitza, Gabbiere Matteo Mocavich, Matrose 2.Cl. Johann Benedetti, von welchem ich gleichfalls lobenswerte Erwähnung mache, ermächtige ich den Herrn Commandanten dieselben nach ihren Eigenschaften und sonstigen Leistungen in eine höhere Charge zu befördern.
Dieser Befehl ist der Mannschaft der unterstehenden Schiffe und Truppenkörper in ihrer Muttersprache vorzulesen.
gez. Dahlerup m.p. Vice Admiral
Von der k.k. Marine-Artillerie-Direktion
An ein hohes k.k. Marine-Ober-Commando Hier
Triest, am 2. Juli 1849
Nach der vom hiesigen Spitals-Commando an hergeleiteten Anzeige Nr. 286 vom 2. dieses ist der auf dem Dampfer „Vulcano“ durch die Explosion einer Quantität Pulver verbrannte diesseitige Korporal Johann Maniago an der Lungenlähmung heute früh 2:00 Uhr verstorben und soll morgen Nachmittag um 6:00 Uhr nach dem Wunsch der Artilleriemannschaft vorschriftsmäßig beerdigt werden.
Da jedoch dieselbe noch nicht vollständig bekleidet ist, so wird sich unter Einem an das hiesige löbliche Linien Truppen Brigade Kommando wegen Beistellungs Veranlassung des vorgeschriebenen Leichenkonduktes verwendet.
Welches Einem Hohen Marine-Ober-Kommando hiermit zur hochgeneigten Kenntnis gebracht wird.
Franz von Olivenberg Oberst-Lieutenant
VULCANO: Aviso- Raddampfer, der zweite Dampfer der k.k. Kriegsmarine; 1848 Kampfhandlungen, Truppen und Materialtransport, umbenannt in Vulcan.
Im Juli 1849 Gefecht mit der Landbatterie Manfrin, mit dem achteren Paixhans Geschütz die Landbatterie zum Schweigen gebracht. Beide Munitionskammern fast leergeschossen, 4 Granatschüsse übrig geblieben. 7 Treffer erhalten; das Schiff stand 11 Stunden im feindlichen Feuer. 1 Mann tot, 1 Mann schwer verwundet (Pulver Explosion).
Ein außerordentliches Kriegsmittel war von den Brüdern Franz 6 und Josef Uchatius, k.k. Oberlieutenanten der Artillerie, erdacht und schon früher versuchsweise in Anwendung gebracht worden, nämlich Luftballons, die als Träger von Bomben konstruiert waren. Die ersten Versuche hatten vom Lande aus stattgefunden, waren aber durch konträre Windrichtung vereitelt worden. FML. Graf Thurn sandte deshalb die Brüder Franz und Josef Uchatius mit ihren Apparaten über Cortelazzo zur k.k. Escadre; sie trafen am 21. Juni am Bord der Bellona ein, wo tags zuvor Erzherzog Leopold, Generalmajor im Ingenieur-Corps sich für die Dauer einiger Tage eingeschifft hatte, um den Versuchen mit den Ballonbomben beizuwohnen. Diese fanden, von der Seebrise begünstigt, an Bord des „VULCANO“ statt; es soll (12. Juli) eine Ballonbombe über dem Lido, eine andere über den Giardini explodiert sein. Doch hatten einzelne Ballons auch, in die oberen entgegengesetzt bewegten Luftschichten gelangt, ihre Richtung in einer für die Angreifer gefahrdrohenden Weise verändert. Die Handhabung der zur Füllung der Ballons und Adjustierung der Apparate nötigen Verrichtungen scheint auch am Bord der Schiffe sehr umständlich und schwierig gewesen zu sein, so dass die weiteren Versuche mit den Bombenballons bald eingestellt worden.
BRANDSCHIFFE ALS KRIEGSWAFFE
Die venezianische Kriegsflotte blieb nach der Niederlage der Landarmee bei Novara (23.3.1849) auf sich selbst angewiesen, und fand es durchaus zulässig, Brander gegen die Venedig blockierende k.k. Flotte einzusetzen.
Die Verwendung von Brandern war eine im Seekrieg sehr häufig vorkommende Tatsache und es hätte somit keineswegs gegen die Traditionen des internationalen Kriegsrechts verstoßen zu diesem Mittel zu greifen. Aus höheren humanen Rücksichten wollte man gleich wohl hierauf verzichten.
An das österreichische Marine Oberkommando wurden von Seite seekriegserprobter griechischer Seeleute Anträge zum Bau bzw. zur Ausrüstung von Branderschiffen herangetragen um die feindliche venezianische Blockadeflotte zu zerstören. Ohne sich für oder dagegen auszusprechen wurden vom GFM Gyulai dem Kriegsministerium in Wien diese Möglichkeiten vorgelegt; der Kriegsminister Graf Latour entschied jedoch, dass es aus höheren Rücksichten nicht statthaft sei, zu derartigen Kriegsmitteln zu greifen. – „Es könnte von schlimmsten Folgen für unsere Kriegs-und Handels-Marine sein, wenn wir die Initiative mit Brander nehmen wollten….“
K.k. Hafen Admiralat Pola
An ein hohes k.k. Marine Ober Commando zu Triest
Pola, am 28. Dezember 1851
Ich beehre mich einem hohen k.k. Marine Ober-Commando gehorsamst zu melden, dass gestern zu mittags hier im Orte Feuer ausbrach und das alte Kloster der Misericordi gänzlich abbrannte.
Beim ersten Feuerlärm begab ich mich an Ort und Stelle, und alle Marinetruppen sowie Arsenals Arbeiter, Spritzen- und Feuergerätschaften wurden tätigst hiebei verwendet.
Der Vorsicht der mir unterstehenden Offiziere dann des Meisters Fontanella und Bootsmann Dalpetz sowie der angestrengten Tätigkeit unserer Leute nebst der Lande Artillerie und Civil Handlanger Personale hat man zu verdanken, dass das Feuer nicht auch die Kirche und andere Gebäude der Stadt ergriff. – nach 2 Uhr war das Feuer gelöscht und das Gebäude stürzte teilweise ein. Leider verbrannte dabei ein krankes Weib;- und einige Artilleristen, die bei den Spritzen arbeiteten, nebst einem Civil wurden von den herabstürzenden Balken und Mauerwerk mehr oder minder verwundet.
Seinerzeit erbitte ich mir die hohe Bedeckung über einige hiebei gebrochenen Feuerlöschrequisiten und an Montur von der Matrosen Mannschaft, welche sehr tätig und bereitwillig sich verwenden ließ.
Dies zur hohen Kenntnisnahme: Nach Kenntnisnahme des Vorfalls Videant löbl. Dep. P
4 Unterschriften
dann ad acta
Wüllersdorf Adm.
An das löbliche k.k. Marine-Ober-Commando in Triest
Triest, am 15. Juli 1852
NOTE
Aus dem in Abschrift mitfolgenden Berichte des k.k. Bezirkshauptmanns Ignaz Heinrich Beck in Lussinpiccolo dd 6.d.M. Z. 3731 wolle das löbliche k.k. Marine-Ober-Commando ersehen, dass der Herr k.k. Schiffs-Lieutenant August Schwarz und Commandant einer in den dortigen Gewässern stationierten Kriegs Goelette, aus Anlass eines am 6ten d.M. an der Südseite der Insel Lussin ausgebrochenen Waldbrandes über Requisition der politischen Behörde sogleich ein großes Boot unter Leitung des k.k. Herrn Marine Cadetten Josef Pichler mit neun Matrosen-Bemannung zur Verfügung stellte, wodurch es ermöglicht wurde, dem Umsichgreifen des Feuers schnell und mit Erfolg Einhalt zu tun.
Ich fühle mich angenehm verpflichtet, diesen Vorfall zur Kenntnis des löblichen k.k. Marine-Ober-Commando zu bringen, und die Bitte beizufügen, diesem besagten Herrn Schiffsleutnant für seine kraftvolle, der politischen Behörde geleistete Unterstützung im Namen der Statthalterei die Anerkennung auszusprechen.
K.k. Kommando S.M.S. Goelette „Sphinx“
An das hohe k.k. Marine Ober-Commando in Triest
Die heute Nacht auf Patrouillerung in den nahe gelegenen Hafen von Crivizza und der Küste ausgesandte Barkasse meldete mir bei Tagesanbruch einen bedeutenden Waldbrand oberhalb des Hafens von Crivizza wovon ich nicht ermangelte also gleich die k.k. Bezirkshauptmannschaft von Lussin in Kenntnis zu setzen.
Der Herr Bezirkshauptmann im Verein mit dem Gendarmerie Oberleutnant, des k.k. Stations Commandos begaben sich dann mit der Barkasse der k.k. Goelette Sphinx nach Crivizza wo nach anstrengenden Bemühungen von Seite der Bemannung der k.k. Barkasse und zweier Gendarmen die glückliche Löschung des Waldbrandes erfolgte. Während ich in der Anlage die Ehre habe die dienstliche Danksagung der k.k. Bezirkshauptmannschaft von Lussin für die geleisteten ersprießlichen Dienste zu unterbreiten fühle ich es meine Pflicht die besondere Tätigkeit und den unermüdlichen Eifer des Marine Kadetten Josef Pichler der die Barkasse kommandierte und der ihm unterstehenden Mannschaft zur hohen Wissenschaft des hohen k.k. Marine-Ober-Kommando zu bringen.
Cigale, von Lussin am 6. Juli 1852 Schwarz
An das löbliche Kommando der Kriegs Goelette Sphinx in Loco
NOTE
Indem ich den Vorfall des Waldbrandes von Crivizza, von dem mir heute das löbliche k.k. Commando die schnelle Mitteilung machte, und die bereitwillige Assistenz, die ich von Wohldenselben sogleich erhielt und welcher man einzig und allein der glücklichen Löschung schuldig ist, zur Kenntnis des hohen k.k. Militär und Civil-Gouvernements in Triest bringe, ermangle ich nicht dem Herrn Commandanten für beides einen tiefgefühlten dienstlichen Dank abzustatten, wobei ich das rastlose Mitwirken des Herrn Kadetten Josef Pichler, und die unermüdete Anstrengung der beigegebenen Seemänner, Pflichtschuldig nicht mit Stillschweigen übergehen darf. Lussin am 9. Juli 1892 der k.k. Bezirkshauptmann.
Abschrift eines Berichtschreibens des k.k. Bezirkshauptmanns Ignaz Heinrich Beck, in Lussinpiccolo v. 6. Juli 1852 Nr. 3731 an Seine Exzellenz den Herrn Ad latus des Militär-und Civil Gouverneurs FML Baron v.Cordan.
Eure Exzellenz!
Heute gegen 9:00 Uhr in der Früh, ist mir von Seite der hier kreuzenden k.k. Kriegs-Goelette die Meldung zugekommen, dass an der Südseite dieser Insel ein Waldbrand entdeckt wurde.
Ich begab mich sogleich in Gesellschaft mit dem k.k. Commissär der Bezirkshauptmannschaft Herrn Franz Colombiani, mit dem Herrn k.k. Gendarmerie Zugs- Kommandanten nebst zwei k.k. Gendarmen, wie auch dem k.k. Militär-Station-Kommandanten, dann einigen Werkleuten mit Beilen nach dem Hafen Cigale, wo die k.k.
Kriegs-Goelette vor Anker lag, bat den k.k. Kommandanten Herrn Schiffs-Lieutenant August Schwarz um gefällige Mitwirkung, und erhielt von demselben sogleich ein großes Boot unter Leitung des k.k. Herrn Marine Cadetten Josef Pichler mit neun Seemännern und die nötige Anzahl von Schlagäxten.
Da die Lage des angegebenen Brandes auf den toten Hafen von Crivizza (zehn Seemeilen von Lussinpiccolo entfernt) schließen ließ, musste diesem letzteren zugerudert werden, und es ergab sich wirklich, dass an der nördlichen Seite des Hafens eine bedeutende Strecke des mit Wacholderstauden und Vogelbeergestrüpps bewachsenen schroffen Weidegrundes in Flammen stand, und in weiter Strecke bereits zu Boden gebrannt war.
Nach hier in Lussin erhaltenen Mitteilung ist im Sommer 1835 beiläufig in derselben Gegend ein ähnlicher Brand ausgebrochen, der unter den Ölbäumen und Reben große Verheerung verursacht hatte.
Die in der Ferne befindlichen drei Wirtschaftshäuschen, waren leer und verschlossen; nicht eine Person war aufzufinden; und da die Luft ziemlich wie bei jedem ausgedehnten Brande – bewegt war, und von Nordost nach Südost wehte, so pflanzte sich die Flamme durch jenes Gestrüpp prasselnd fort, teilte sich sogar einem Teile der angrenzenden Weinberge mit.
An eine Rettung der bereits von den Flammen ergriffenen Teile war nicht zu denken, und so habe ich meine Aufmerksamkeit auf den Zug des Windes gerichtet, und das Löschen an der äußersten Linie veranstaltet, damit jene Teile, die noch nicht angegriffen waren, verschont, und dadurch den nahen Ölbaumpflanzungen, die sich sehr weit ausdehnen, gerettet wurden.
Nach einer halbstündigen Arbeit, bei welcher sich der Herr Cadett mit den neun Matrosen besonders auszeichnete und welche sehr schwierig war, da das Wasser vom vom Meere über schroffe Felsenspitzen, wo bei jedem Schritte Gefahr drohte, heraufgetragen werden musste, wurde die Flamme teils durch Wasser gelöscht, teils durch frische in aller Eile abgehackten Zweige erstickt, so dass das Umsichgreifen trotz des wehenden Windes gänzlich gehemmt wurde.
Sodann mussten noch die vielen rauchenden Stellen, wo hie und da, zwischen den heißen Kalkfelsen die Flamme wieder aufflackerte, mit Wasser begossen werden, und erst dann, als die Brandstätte genau beobachtet, und nirgends mehr das Aufsteigen des Rauches bemerkt wurde, haben wir uns wieder ins Boot begeben.
Der Flächenraum der Brandstätte beträgt bei einer beiläufigen Berechnung über 800 Quadratklafter, verschiedenen Eigentümern gehörig.
Ich habe die Stellen untersucht, um irgendwo den Ursprung des Feuers auf die Spur zu kommen, und haben nur an zwei Plätzen Überbleibsel von gebackenen Seespinnen gefunden, welche die Fischer auf das Land zu bringen, über angezündeten Wacholderreiser zum Backen legen und dann zu verzehren pflegen.
Es bleibt demnach die Vermutung, dass in der verflossenen Nacht von Ferne gekommene Fischer einen Teil ihrer Beute auf diese Art verzehrt und dann das Feuer verlassen haben mögen, welches durch den Wind gegen das dürre harzige Gestrüpp gebracht demselben die Flamme mitgeteilt haben wird.
Die Fischer selbst werden, bevor noch vom Brande etwas zu vermuten war, ohne den Ort ihres frühen Schmauses zu beachten, mit der besseren Fischgattung irgend einem Markte entweder des Quarners oder Dalmatiens, zugeeilt seien, um zeitlich in der Früh ihre Waren zum Verkauf darzubieten; so dass ich durchaus keinen Anhaltspunkt finde, den Verdacht irgendeines bösen Vorsatzes zu haben.
Dem ungeachtet ermangle ich nicht, den Vorfall unter Einem diesem k.k. Bezirksgerichte zur allfälligen Prozedur mitzuteilen.
Indem ich einen gleichen Bericht an die löbliche k.k. Kreisregierung leitet bitte ich E.E. um die Belobung des Herrn Commandanten der k.k. Kriegs-Goelette für seine kraftvolle der Civilbehörde geleistete Unterstützung, durch welche die schrecklichsten Folgen dieses Unglücks beseitigt wurden; und bringe diesen Vorfall zur Kenntnis E. E. mit dem ehrerbietigsten Bemerken, dass der Gemeindevorstand in Lussingrande, unter welchem der tote Hafen von Crivizza steht, wo sich sehr wohl große auch fremde Schiffe vor Sturm flüchten, und häufig Fischerbarken landen, von mir zugleich beauftragt wird, jene ganz verlassene Gegend durch Gemeindewachen täglich bestreichen und überwachen zu lassen; wie auch sich vom Vollzuge der Weisung zu überzeugen.
Generalsbefehl Nr. 852 Wüllerstorff
Triest, am 17. Juli 1852
Die k.k. Statthalterei von Triest und dem Küstenlande sowie die k.k. Bezirks Hauptmannschaft zu Lussin haben in Folge der von der k.k. Goelette „Sphinx“ bei dem Waldbrande an der Südseite der Insel Lussin geleisteten Hilfe, hierher die Mitteilung gemacht und die Anerkennung für die von Seite des Kommandanten Schiffslt.
Schwarz kraftvoll geleistete Unterstützung durch Absendung eines unter Leitung des Marine Kadetten Josef Pichler bemannten Bootes, ausgesprochen – daher es dem Marine-Ober-Commando zur angenehmen Pflicht wird, diese Anerkennung zu veröffentlichen und dem Marine Kadetten Pichler sowie der hiebei tätig gewesenen Mannschaft über die an Tag gelegte besondere Tätigkeit und den unermüdlichen Eifer mit welchen es allein nur gelingen konnte den Brande Einhalt zu tun, die verdiente Belohnung zu erteilen und a.h. Amts zu berichten.
K.k. Kriegsmarine S.M. Goelette Arethusa Nr. 155
An ein hohes k.k. Marine-Ober-Commando-Praesidium in Triest
Ancona, den 12. Oktober 1852
Indem ich durch meinen letzten Bericht vom 24. September bereits einem hohen Marine-Ober Kommando-Praesidium meine Ankunft in Ancona, und die Übernahme des Hafen Wachdienstes von S.M. Goelette Artemisia Gehorsams gemeldet habe, beehre ich mich über die im Hafen vorgefallene Feuersbrunst zu berichten. In der Nacht des 9ten – 10ten brach am Bord eines bei der Riva alla Secondo Portella geankerten Trabakels plötzlich ein heftiges, allgemeines und vermutlich im Schiffsraum schon überhandgenommenes Feuer aus. Ich sendete Fregattenfähnrich Alexander Kielmannsegg und Marine Corps Kadetten Karl Beck mit der bewaffneten Barkasse und mit den zum Löschen eines Feuers nötigen Hacken, Baljen etc. versehen dem Trabakel zur Hülfe; mit der übrigen Mannschaft wurde alles klar gesetzt um sobald für die S.M. Goelette Gefahr vorhanden wäre unter Segel gehen zu können.
Die Barkasse war kaum angelangt als auch das Fahrzeug von den Matrosen verlassen und wegen der Unmöglichkeit irgendwo eine Planke herauszureissen dem Feuer übergeben ward. Auch die Bemühungen der Mannschaft der Barkasse, irgendeine Lücke dem Schiff einzustoßen waren vergebens. Da das Feuer erst die Deckbalken verzehrte, den Großmast am Fuße durchbrannte, der über Bord fiel, so erlaubten die Elemente, der Rauch und die große Hitze das Annähern nicht. Es musste sogleich zu einem anderen Mittel geschritten werden, um den im Hafen umliegenden Schiffen Schutz zu gewähren; demgemäß wurde an das in Brand sich befindliche Trabakel 7 einfache und 1 Schuss mit zwei Projektilen auf sehr kurze Distanz und unter der Wasserlinie gegeben, welche die erwünschte Wirkung allmählich hervorbrachte. – Einstweilen war auch der Fockmast eingestürzt und das Feuer etwas gedämpft, somit konnte die Barkasse am Schiff anlegen, wo ich nun eine Quadratfuß große Luke aushauen ließ. Dadurch waren genug Öffnungen im Schiffe, das nun schnell zum Sinken anfing. Um ¼ 5 Uhr also nach 2 ¼ Stunden Brand war es am Grund. Ich ließ noch die Überreste der brennenden im Hafen herumschwimmenden Rundhölzer, Balken u. dgl. sorgfältig löschen und beorderte dann die Barke an Bord.
Bei den mir erst gestern möglich gewordenen Erkundigungen erbrachte ich die näheren Umstände in Erfahrung: Das Trabakel „Elisa“ in Senegaglia gebaut, österreichische Flagge, dirigiert von Johann Giovignioli österreichischer Untertan und aus Fiume hier vor Anker seit dem 3ten d.M. mit verschiedenen Waren beladen jedoch alles außerdem im Raume gestauten Eisen und Gläserscheiben bereits ausgeschifft. – Der Padron war am Land und die während dem Tage durch harte Arbeit ermüdete Mannschaft schlief am Vorderteile.
Gegen ¾ 2 sollen wie der Padron mir erzählte in seiner Kajüte Feuer ausgebrochen sein, sie war jedoch geschlossen und kein Licht in derselben, er vermutete es sei angesteckt worden. Das Feuer nahm rasch zu und und verbreitete sich schnell im Schiffsraum und wurde erst dann wahrgenommen als keine Hülfe zur Rettung mehr möglich war. Weder das Fahrzeug noch die Ladung ist assicuriert, jenes aber ganz verloren.
Ich ergreife diese Gelegenheit um einen hohen Marine-Ober-Commando-Praesidium das Lob über die gute Haltung der sich am Bord S.M. Goelette befindlichen Mannschaft in diesem Falle insbesondere, sowie auch meine Zufriedenheit im allgemeinen, Borddienst, Exerzieren gehorsamst zu berichten; umso mehr da dieselbe meistens aus neu eingeschifften Leuten besteht.-Zugleich sehe ich mich verpflichtet die rücksichtsvollen Maßregeln und die Tüchtigkeit der beiden in der Barke beorderten Herrn Frgtfhr. Kielmannsegg und Marine Corps Kadetten Beck einem hohen k.k. Marine-Ober-Commando-Praesidium in Betracht zu stellen.
Ancona, den 12ten Oktober 1852 …………………….unl.
Vom K.K. Militär und Civil Gouvernement in Zara Section I Nr. 233
An das k.k. löbl. Marine-Ober-Commando Triest
Zara, am 14. September 1853
Bei Gelegenheit des in der Nacht vom 3. auf den 4. dieses Monats in Spalato stattgefundenen Brandes haben sich nebst anderen, der Commandant des k.k.Brigg- Schoners „Dolphin“ Schiffsfähnrich Bellen und insbesonders Marine-Infanterie-Hauptmann v. Marno Commandant der Marine Schul Compagnie durch ihre an den Tag gelegte menschenfreundliche Teilnahme und tätige Verwendung durch Herbeiziehung der Schiffsmannschaft ausgezeichnet und es fand sich die hierortige löbliche Statthalterei angenehm veranlasst, an den genannten Hauptmann v. Marno ein eigenes Dankschreiben zu richten, dass in der Anlage dem löblichen Marine-Ober-Commando zur weiteren Zustellung diensthöflichst übermittelt wird. …………………unl.
Vom K.K. Militär und Civilgouvernement in Zara Section I Nr. 299
An das k.k. löbliche Marine-Ober-Kommando in Triest
Zara, am 1. Oktober 1853
In Folge eines durch eine Unrichtigkeit in der erhaltenen Anzeige herbeigeführten Verstoßes wurde in der Zuschrift der hierortigen löblichen Statthalterei vom 8.l.M. Nr. 233 der Hauptmann v. Marno des k.k. Marine Infanterie Regiments, anstatt des Schiffsfähnrichs Josef Bellen Kommandanten des k.k. Brigg- Schoners „Dolphin“ als der Marineoffizier anher bezeichnet, welcher bei Gelegenheit des in Spalato stattgehabten Brandes sogleich mit der Mannschaft seines Schiffes an den Ort des Unglücks eilte, und sich durch seine tätige Verwendung besonders auszeichnete.
Man erlaubt sich daher infolge Note, der hierortigen Statthalterei vom 23.d.M. an das löbliche Marine-Ober-Commando das diensthöfliche Ersuchen zu stellen, dass mit Zuschrift vom 14.v.M.Sec. I Nr. 233 übermittelte unrichtig an Hauptmann v. Marno adressierte Schreiben gefälligst zur Remittierung an die hierortige Statthalterei anher zurückzustellen, dafür aber das beiliegende Schreiben dem k.k. Schiffsfähnrich Bellen, gefälligst zukommen lassen zu wollen. …………………..unl.
Rückseitig: Videat Hr. Hptm. v.Marno zur Wissenschaft und Rückschluss des besagten Dekret des an das Präsidial Depart. Triest, am 4. Oktober 1853
Gelesen, und folgt das Dekret zurück.-Triest am 5. Oktober 1853 Marno Hptm.
Pola, 27. X. 1853
Heute Morgens 9 ½ Uhr als der Gefertigte gerade an Bord der k.k.Corv. Minerva fuhr um Sr. k.k. Hoheit dem durchlauchtigsten Erz. H. Ferdinand Max zu begrüßen, geschah im hiesigen neu erbauten Bauhofe eine Pulverexplosion dadurch wurde ein Teil des Gebäudes selbst beschädigt, hiebei aber auch ein Civil Arbeiter getötet, 7 Arbeiter und 2 Beamte, Herz und Beran mehr oder weniger schwer verwundet wurden.
Durch beigebrachte schnelle ärztliche Hilfe wurden die Verunglückten verbunden und 7 von selben ins Dignaner Militär Spital gesendet.
Nach dem bis jetzo nicht ermittelt werden konnte wie das Unglück vor sich ging, so kann ich auch nichts bestimmtes hierüber machen, es wird jedoch also gleich eine gemischte Commission eingesetzt werden um die Umstände dieses Vorfalls zu eruieren.
Das Resultat hierüber wird prompt dienstgehorsamst vorgelegt werden. Wollte aber ein hohes MOC anders verfügen oder zur Erhebung der genaueren Daten einen Auditor hieher senden, so erbitte ich mir die bezüglichen Befehle.
Nr. 3328
Löbl. k.k. Bezirksgericht Dignano
Wolle ein löbliches k.k. über das heute hier im hies. Mar. Bauhofe stattgehabte Explosionsunglück, die im darliegenden Militär Spitale sich befindlichen Verwundeten Civil und Milit. Arbeiter dienstgefälligst gerichtlich vernehmen, und das Resultat hierüber dienstgefälligst anher bekanntzugeben.
expd.: 28. X. 1853
S.M. Kanonenboot „Marianna“ 4. März 1854 Kesselexplosion Escadre – letzter Sichtkontakt –03:00 Uhr seitdem verschollen, Suchaktionen 9. März bis 11. März ergebnislos. 14. und 15. März einige Stücke gefunden, am 16. März Holztrümmer am Strand von Chioggia, später Uniformteile und einen Teil der Backbordwand des Achterschiffes der eindeutige Spuren einer Explosion zeigte. Am 28.
März das Mittel und Vorschiff in 9,6 m Tiefe gefunden. Das Achterschiff war abgerissen, das Schiff ging nach einer Explosion – entweder des Kessels oder der Pulverkammer – im Sturm unter. Die gesamte Bemannung fand den Tod, 13 Stabs-und 52 Mannschaftspersonen.
Marianna-Raddampfer (Kanonenboot) gebaut 1835-1836 in Porto Re´. Besatzung: 6 + 1 Chirurg, 1 Kommissär, 2 Maschinisten + 60 Mann.
K.k. Seebezirks-Commando zu Zara
Praes.Nr. 100
An das hohe K.k. Marine-Ober-Commando Praesidium zu Triest
Zara, am 23. Juni 1854
In der Nacht vom 22. – 23. dieses Monats entstand in dieser Stadt eine Feuersbrunst, welche die verderblichen Folgen haben konnte, da nämlich ein Haus, das zum Teil abgebrannt, in einem engen Teil der Stadt unmittelbar dem Theater und dem Telegraphen Depot anliegt, wo viel Teer und Pfähle aufbewahrt sind. Bei Löschung dieses Feuers haben sich alle Individuen der k.k. Marine in loco, zur allgemeinen ungeteilten Anerkennung des Publikums und zur hohen Zufriedenheit seiner Exzellenz des Herrn Gouverneurs vorzugsweise gut benommen und wurde dies im hiesigem Generalsbefehl, den ich ehrfurchtsvoll in Abschrift unterlege, kundgegeben.
Dabei darf ich nicht unterlassen, der gnädigen Anerkennung dieses hohen Marine-Oberkommandos besonders den Fregattenlieutenant Seglin zu empfehlen, welcher unter meinen Augen, das meiste tat, und durch sein Mut volles und umsichtiges Benehmen die Verminderung der Gefahr und schnelle Rettung veranlasste, und die allgemeine Bewunderung sich erwarb.
Da ich nicht besser, denn als Augenzeuge auf die öffentliche Autorität gestützt, mich für das volle Verdienst des Fregattenlieutenant Seglin verbürge, bitte ich also das hohe Marine-Ober-Commando, diesem Offizier eine Auszeichnung gnädig gewähren zu wollen. Der Seebezirkskommandant………unl. Corv.Cpt.
Gouvernement-Befehl Nr. 43
Zara, den 29. Juni 1854
Bei dem in der Nacht, vom 22. auf den 23.d.M. hier ausgebrochenen Brande habe ich sowohl an Ort und Stelle selbst wahrzunehmen Gelegenheit gehabt, als auch aus den nunmehr eingelangten Rapporten entnommen, dass sich das Militär hierbei durch außerordentlich tätige Hilfeleistung zur Abwendung der der Stadt gedrohten Gefahr hervorgetan hat.
Indem es mir sonach zum Vergnügen gereicht, hierüber meine wiederholte befriedigende Anerkennung öffentlich auszusprechen und auch allgemein zu verlautbaren, finde ich mich noch insbesonders angenehm verpflichtet, hiebei nachstehende Individuen, welche sich durch entschlossene unermüdete und umsichtige Hilfeleistung rühmlichst ausgezeichnet haben, namentlich zu erwähnen und zu beloben; als:
Fregatten Lieutetnant Ferdinand Seglin, – Detailoffizier des k.k. Kriegs Dampfers „Vulcan“, Lieutenant Koblischka und Feuerwerker Progel der Zeugs Verwaltungs Artillerie.-Bombardier Josef Fraenzel des 7. Festungs Artillerie Baons, Cadett Feldwebel Josef Mataja vom Prinz Hohenlohe Infanterie Regiment und Gemeiner Franz Ursitz des Fuhrwesen-Corps. ……………..unl.
Präs. Venedig, 26. Juni 1854 Nr. 4669
Wird Einem hohen kais.könig. Marine Oberkommando mit Bezug auf meinen gehorsamsten Bericht Nr. 3416 vom 14. dieses Monats zur hohen Kenntnisnahme dienstschuldigst im Originale unterlegt.
Vom k.k. Hafen Admiralat Guiyto m.p. LschCpt.
Sinngemäße Übersetzung aus dem italienischen (venezianischen):
Es drängt die Verwaltung der Spitals San Serviglio sich herzlich für die spezielle geleistete Hilfe zu bedanken diese beim Brande in der Nacht vom 13. auf den 14. durch die Besatzungen der im Hafen liegenden Schiffe erfuhr, und zwar vom k.k. Wachschiff Brigg „Oreste“, von k.k. Dampfcorvette „Curtatone“, diese Besatzungen waren mit ihren Feuerlöschpumpen und Requisiten unter Führung der Offiziere, Fregattenlieutenant Gröller, Fregattenfähnrich Rödiger und Marine Corps Kadett Casutto raschest zur Brandstätte geeilt und haben unter größten Anstrengungen eine Katastrophe verhindert. Es freut uns sehr, dieses dem hohen k.k. Hafen Admiralat melden zu dürfen. Venedig, 20. Juni 1854
Generalsbefehl Nr. 68 vom 2. Juli 1854
Triest, 2. Juli 1854 – Indem ich die tatkräftige Hilfeleistung der k.k. Marine Offiziere und Mannschaft bei dem am 14.d.M. nachts in Venedig-und den Arm 23.v.M. in Zara ausgebrochenen Brande zur befriedigenden Kenntnis nehme, finde ich mich auch angenehm veranlasst diesen Offizieren und zwar: Fregattenlieutenant Gröller, Fregattenfähnrich Rödiger und Marine Corps Cadett Cossutto sowie den Fregattenlieutenant Seglin und der beteiligten Mannschaft die Zufriedenheit des Marine-Oberkommandos hiefür auszudrücken.
Erzh. Ferdinand Maximilian Contre Admiral
K.k. Commando S.M. Flotten-Abteilung in der Levante Praes. Nr. 121
An ein hohes k.k. Marine „Oberkommando“ Praesidium in Triest
Rhede von Smyrna den 19ten April 1854
Am 14ten d.M. nachmittags 2:00 Uhr, brach Feuer in dem Justiz-Pallaste (Alehemed) aus, infolge der Unvorsichtigkeit einiger türkischer Justiz –Herrn. Das Wetter war mit Schneegestöber und stürmischen Nordwind, so daß dadurch der Pallast (sic!) Des Gouverneurs (Konak) die große Infanterie-Kaserne, sowie die in der Nähe befindlichen Magazine der fränkischen Kaufleute in der größten Gefahr waren.
Ich sandte sogleich die beiden großen Boote der Fregatte Bellona unter dem Kommando des Inspektionshabenden Offiziers, Fregatten-Lieutenant Graf Bombelles Begleitung des Artillerie-Lieutenants E. Schöningh nebst einem starken Detachement mit Feuersprützen, Beilen und Feuereimern versehen, nach dem Orte der Feuersbrunst.
Diese Gelegenheit lieferte mir einen neuen Beweis des guten Willen, der Ausdauer und der Ordnungsliebe unserer Mannschaft. Das Feuer wurde gegen 7:00 Uhr abends so weit unterdrückt, dass keine Gefahr für die anliegenden Häuser mehr vorhanden war, obwohl der ganze Justizhof ein Raub der Flammen wurde.
Das gute Beispiel beider genannten Offiziere, ihre gute, bestimmte Leistung der Mannschaft, sowie ihre Entschlossenheit, haben die schmeichelhaftesten Danksagungen seiner Exzellenz Ismail Paschas verdient, so wie die Bewunderung der Anwesenden gefunden.
Ich halte es daher für meine Schuldigkeit das gute Benehmen dieser beiden Offiziere zur Kenntnis eines hohen Marine-Oberkommando-Praesidium zu bringen und bitte, Hochdasselbe möge sich würdigen beiden Herren eine öffentliche Belobung, auch als Aneiferung für ihre Kameraden, gütigst zukommen zu lassen.
Generalsbefehl Nr. 43
Triest, am 2. Mai 1854
Nachdem bei Gelegenheit des am 14.d.M. zu Smyrna stattgefundenen Brandes des dortigen Justizpalastes die von S.M. Fregatte „Bellona“ zur Hilfeleistung entsendeten Offiziere, Fregatten Lieutenant Graf Bombelles und Artillerie Lieutenant Schöningh mit der ihnen beigegebenen k.k. Mannschaft, erneuerten Beweis von guter Leitung und Ausdauer sowie Entschlossenheit gegeben und sich hierbei die Danksagung und Bewunderung des dortigen Gouverneurs und der Anwesenden erworben haben – so findet sich das Marine-Oberkommando angenehm veranlasst das Benehmen dieser beiden Offiziere öffentlich zu beloben und der Mannschaft für ihre tätige Ausdauer die Zufriedenheit hiermit bekannt zu geben.
Wüllersdorf m.p. Corv.Cpt.
GEHEIM
Vom Hafenadmiralen Triest 9. März 1855 Bourguignon
An den k.k. Linienschiffs Capitän Karl von Gyuito in Venedig
An den k.k. Linienschiffs Capitän Josef Maillot
Im Nachhange der bereits ergangenen telegraphischen Weisung werden die Herren Hafenadmirale in Kenntnis gesetzt, dass seine Exzellenz der Herr Feldmarschall Graf Radetzky hieher die Mitteilung machte, dass ihm wiederholt im vertraulichen Wege berichtet wurde, dass die Umsturzpartei die Absicht habe im Falle eines neueren Insurrektionsversuches7 in dem See-Arsenale Feuer anzulegen.
Der Herr Hafenadmiral haben daher die größte Wachsamkeit strengstens handzuhaben damit diese Absicht der Umsturzpartei unmöglich zur Ausführung gelangen könne.
Es wird ihrer gespanntesten Aufmerksamkeit aufgegeben in dieser Beziehung die erforderlichen Vorsichtsmaßnahmen zu treffen ohne jedoch dabei Aufsehen zu erregen.
Über eventuelle Wahrnehmungen oder Vorkommnisse ist geheimen Weg zu telegraphieren – umgehend auch ausführlichen Bericht zu erstatten. Behufs der geheimen telegraphierung ist sich des deutschen telegraphischen Marinewörterbuches zu bedienen und die Bezeichnung anzumelden, dass die telegraphierung geheim sei.
Für die geheimen Signale wird bis auf weiteres nachstehender Schlüssel anzuwenden sein. An allen ungeraden Tagen des Monats ist bei der geheimen telegraphierung zu der Nummer des Wortes vom Wörterbuch die Zahl 345 und an den geraden Tagen die Zahl 543 hinzu zuaddieren.
Die Summe wird sodann die geheime Nummer liefern welche zu telegrafieren ist.
Ist aber eine geheime telegraphische Depesche zu entziffern so ist selbstverständlich von den telegraphischen Nummer eine der vorstehenden Zahlen abzuziehen, je nachdem es gerade oder ungerade Tage des Monats sind, und der liefert die Zahl unter welcher das Wort im Wörterbuch aufzusuchen ist.
An das k.k. löbliche Marine „Obercommando“ in Triest
Es ist mir schon wiederholt im vertraulichen Wege berichtet worden, dass die Umsturzpartei die Absicht habe im Falle eines neuen Insurrektion Versuches in den Arsenalen von Venedig und Pola Feuer anzulegen.
Indem ich mich beehre dem löblichen k.k. Marine Oberkommando diese Notiz zur Kenntnis zu bringen, füge ich nur noch bei, dass der bezügliche Vertrauensmann mir über die dießfälligen Pläne der Revolutionärs nähere Details zugesagt hat, welche ich nicht verabsäumen werde gleich nach Erhalt derselben dem löblichen Marine-Oberkommando mitzuteilen.
Verona, am 6
ten
Maerz 1885
Graf Radetzky m.p. Feldmarschall
An das hohe Präsidium des kais.königl. Marine-Ober-Commando in Triest
Venedig, am 10. März 1855
In Verfolg der gestern abends ½ 7h mir zugekommenen telegraphischen-Depesche und meiner auf gleichem Wege erstellten Meldung habe ich die Ehre Dem hohen Präsidium zu berichten: dass ich bereits am 8 d. M. durch die hier in Abschrift beigeschlossene Präsidial- Mitteilung vom hiesigen k.k. Festung-Gouvernement über den Sachverhalt unterrichtet war, wonach ich nicht unterlassen habe sämtliche Arsenals-Direktoren die genaue Handhabung der Anordnung unter den unterstehenden Arbeitern, und den Ausrüstungsdirektor speziell die genaue Ausübung der Ronden und sonstigen Vorsicht-Maßregeln einzuschärfen, und nebstbei anzuordnen, dass selbst während der Arbeiten in außerordentlichen Stunden, Offiziere von der respektiven Direktion zurückbleiben, um die Arbeiter zu bewachen, und darauf zu sehen, dass alle Localien vor der Sperrung von jeder Art Feuersgefahr gesichert und visitiert werden, und dass nach dem Abgang der Arbeiter in allen ihnen unterstehenden Localien und offenen Plätzen eine spezielle Ronde verrichtet werde, während die große Feuerronde durch den im Inneren inspektionierenden Marine-Offizier um 6:00 Uhr abends durch das ganze Arsenal und auf allen Schiffen durchgeführt wird.
Ferners, dass die Arsenals Feuerwächter täglich an ihre Pflicht erinnert und von Seite der Artillerie-Direktion die Feuer Lösch-Requisiten in bester Ordnung und Brauchbarkeit gehalten und jeden Abend vorbereitet werden.
Endlich, dass auf die mir von den Direktoren vorgestellte Notwendigkeit danach die Arsenals Wache um zwei Nachtposten vermehrt werde, um eine Schildwache am Isolotto bei der Überfuhr, um diesen hinteren Grund zu bewachen von der Seite der Marine-Infanterie und eine andere bei der Gießerei durch die Marine-Artillerie noch aufzustellen. Übrigens muss ich zur Beruhigung des hohen Präsidiums versichern, dass wenn ich auch nicht abspreche, dass einzelne Individuen durch übel Gesinnte zu einer solchen Missetat durch Bestechung verleitet werden könnten, doch die große Masse der Arbeiter, deren Gesinnungen durch treu ergebene Meister und Vorsteher bewacht und geleitet werden, nicht fähig ist, gegen dieses ihren Lebensunterhalt sichernde Etablissements etwas zu unternehmen; im Gegenteil, dass sie jeden einzelnen Übelgesinnten unter sich selbst, anzeigen würden. Auch sind die seit langen Jahren mit der größten Genauigkeit gehandhabten Vorsicht-Maßregeln und während der Nacht unaufhörlich fortlaufenden Ronden, der Art, dass ein entstehendes Feuer sehr bald entdeckt wie es sehr oft schon in Guß-und Schmiede-Werkstätten geschehengedämpft wurde. Schließlich, dass derart Drohungen, das Arsenal, oder die neu erbauten Fregatten Novara und Schwarzenberg verbrennen zu wollen, sehr oft schon durch falsche Spione oder anonyme Briefe, um uns zu schrecken und zu alarmieren, sowohl an andere Behörden, als an mich ergangen sind; daher, wenn auch Emigranten im Ausland so etwas im Sinne führten, sie selbst überzeugt sein müssten, dass die Möglichkeit zur Ausführung, im weiten Felde steht.
Der Hafen-Admiral Gyuito m.p.
ABSCHRIFT
Des vom hiesigen hohen Festungs-Gouvernement Venedig am 8. März 1855 sub.Präs. Nr. 57 reserviert an den k.k. Linien Schiffs Capitän und Hafenadmiralen von Gyuito erlassenen Präsidiales.
Ein vom hohen Lombardisch-Venezianischen- General- Gouvernement im Wege des hiesigen Statthalterei-Präsidiums an mich gelangte confidenzielle Nachricht aus London am 26. Februar d. J. lautet unter anderem: „Das Gerücht einer Brandlegung in dem Arsenale von Venedig wird bestimmt besprochen“.
Ich teile Euer Hochwohlgeboren diese Nachricht zur alleinigen Wissenschaft und zu dem Ende mit, um, jedoch unauffällig, verschärftere Vorsichtsmaßregeln einleiten lassen zu können.
Dem Originale gleich Pichler Hauptmann adjt.
An das k.k. hohe Marine-Ober Commando Triest
Venedig, am 9. März 1856
Hafenadmiralat berichtet über den heute Nacht im Arsenale stattgehabten Brand des Intendanz Gebäudes
Zur nähern Beleuchtung des heute nachts durch seine Exzellenz den Herrn Militär Gouverneur ans Hohe Marine-Oberkommando beförderten 2 telegrafischen Depeschen beeile ich mich dennoch gehorsamst zu berichten, dass beiläufig um halb 1Uhr heute nachts auf der Ostseite des Intendanz Gebäudes im Arsenal Feuer entstanden ist.
Vor allererst entdeckte auf dem Dache der Feueraufseher Kovacs einen Rauch und durch ein Fenster im 2.
Stock dieses Gebäude ein wenig Licht, und rief den Inspektions Offizier im Inneren, Herrn Schiffsfähnrich Thian, der mir es unverweilt melden ließ.
Zum Glück war ich noch wach, und noch nicht ausgekleidet, und so lief ich eiligst ins Arsenal um die Leute zu rufen, die vielen Türen sperren zu lassen, und die nötigen Vorkehrungen und Löschapparate herbeizuschaffen um womöglich das Feuer im Keime noch zu ersticken.
Aber das Feuer nahm so schnell überhand, dass beim Eindringen ins Zimmer bereits der ganze Plafond vom Feuer angegriffen war, und so bis die Pumpen und Leute herbeigeschafft waren, nahm der Brand durch eine Nord-Brise genährt, so sehr überhand, dass es noch ein Wunder war, dass nicht das ganze Intendanz Gebäude abgebrannt ist und das Feuer sich nicht noch weiter im Arsenale verbreitet hat.
Mittlerweile sind die Marinetruppen sowohl, als jene der Garnison, die Stadtpompiers, eine große Anzahl von Arsenalsarbeitern und eine hinlängliche Zahl von Feuerpumpen eingetroffen, womit man das ganze Gebäude umringen, und so zu sagen mit Wasser überschütten konnte; und so gelang es unter gemeinschaftlichen Anstrengungen nach 2 Uhr schon des Feuers Meister zu werden, und es gegen Morgen fast gänzlich zu löschen.
Abgebrannt ist der mittlere Teil des Gebäudes, darin, mehrere Magazine der 2. Sektion und 3. Sektion die ganze Schiffsbaudirektion, und sämtliche Kanzlei Locale teils abgebrannt teils stark beschädigt.
Der Verlust an Materialien, die bei den Sektionen aufbewahrt waren wie auch an Schriften und Kanzleirequisiten ist zwar bedeutend, aber vieles konnte noch durch die hergeeilten Beamten und hauptsächlich durch die große Umsicht des Herrn Intendanten Danese gerettet werden.
Offiziere und Mannschaften der Marine im allgemeinen haben ihr Möglichstes hiebei geleistet, das meiste aber einige Arsenals-Unteroffiziere und viele Civil-Arbeiter, die Feuerleitern und Dächer bestiegen und in den inneren Localien mit der größten Aufopferung gearbeitet haben, und der Militär-Mannschaft bei ihren Arbeiten an die Hand gegangen sind.
Die meist beteiligten werde ich mir erlauben mit einem separaten Bericht dem hohen Marine Oberkommando nachträglich namhaft zu machen.
Seine Exzellenz der Herr Militär Gouverneur mit zahlreicher Suite von Generälen, Stabs und Oberoffiziere waren beinahe die ganze Zeit zugegen, wie auch der Herr Polizei Direktor der Herr Podesta Correr und der Chef der Stadtpompiers Conte Sanfermo, der seine Leute mit vielen Eifer und dem besten Erfolg beim Löschen geleitet hat.
Ich habe nicht unterlassen mir die Überzeugung von der Arsenalausrüstungs- Direktion zu verschaffen, dass sowohl die Feuerronde vor der Sperrung der Arsenalslocalien, die Untersuchung der Öfen mit aller Genauigkeit gerichtet hat, und das Feuer darin vollkommen ausgelöscht war, sowie auch die Nachtronden pünktlich stundenweise ausgeführt wurden.
Der Hafenadmiral Gyuito m.p.
An das hohe k.k. Marine-Obercommando in Triest
Venedig, am 13. März 1856
Zum Bericht vom 9.d.M. Nr.69 mittelst welchem ich zu den telegrafischen Depeschen über das in der Nacht vom 8ten auf den 9ten dieses Monats ausgebrochenen Feuer im Arsenale, dem hohen k.k. Marine Obercommando relativierte, dieser ist gleich nach dem unglücklichen Vorfall, und nach ersten Eindrücken verfasst worden, er konnte demnach nicht jene Klarheit und Richtigkeit in der Darstellung haben, wie das hohe k.k.
Marine Obercommando bei einem so wichtigen Gegenstande zu fordern berechtigt ist.
Vor allem zeige ich dem hohen k.k. Marine Obercommando gehorsamst an, dass ich Sonntag gleich eine Kommission unter dem Vorsitz des Herrn Obersten und Regiments-Kommandanten Ritter von Ujesky´ zusammenstellte, um den Tatbestand zu erheben, möglicherweise über die Entstehungsart des Feuers selbst etwas wenigstens mutmaßlich sicheres,-sowie den Ort, wo das Feuer zuerst ausgebrochen war-zu konstatieren; diese Kommission welche der Marine substituierende Garnisons-Auditor Hauptmann Gautsch führt, ist mit obigen Tage mit den diesfälligen Erhebungsarbeiten beschäftigt, und ich werde nicht ermangeln dem hohen k.k.