Fort Aldamo - Folge 033 - Bill Murphy - E-Book

Fort Aldamo - Folge 033 E-Book

Bill Murphy

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Beschreibung

"Ich werde nicht eher ruhen, bis ich den Teufel Blackfisch gestellt habe!" Das hat Master Sergeant Finnewacker geschworen, nachdem Sheriff Beero, sein alter Freund und Kriegskamerad, hinterhältig getötet wurde. Unerbittlich folgt er der Spur des Mörders durch die Arizonawildnis. Nichts kann den Master Sergeant in seinem wilden Zorn noch aufhalten. Auf Biegen und Brechen kämpft er sich den Weg durch die mörderische Apachenhölle frei.

Da kreuzt eine verführerisch schöne Frau seinen Weg und verliebt sich in ihn. Er könnte den Himmel auf Erden haben - wäre da nicht die Fährte des Mörders...

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Impressum

Auf Gedeih und Verderb

Vorschau

Titelliste Fort Aldamo

Über diese Serie

Liebe Western-Freunde!

Mit FORT ALDAMO bringt Bastei die erweiterte Neuauflage eines Klassikers von Bill Murphy und Frank Callahan, der in den Jahren 1982 bis 1987 schon einmal gedruckt wurde – allerdings in geteilter Form. Erst erschienen 1982 in der Reihe WESTERN-HIT (WH) 14 Romane, dann startete – parallel zu CAPTAIN CONCHO, wo ein um 15 Jahre jüngerer Sergeant Finnewacker mitwirkt – die eigene Serie mit 44 Heften (1984/85), deren erste vier Bände noch vor den WH-Ausgaben spielten. Anschließend folgten noch einmal fünf Romane im WH (1986/87). Und als die Abenteuer des Master Sergeant Finnewacker dann eingestellt wurden, blieben weitere fünf bereits verfasste Manuskripte unveröffentlicht.

In dieser Sammler-Ausgabe vereinen wir nun alle FORT-ALDAMO-Romane – insgesamt 68 Stück – in chronologischer Reihenfolge! Und illustrieren sie einheitlich mit den Covern des Malers Günter König, der damals etwa zwei Drittel aller Titelbilder beigesteuert hat.

Noch ein Wort zur recht derben, manchmal auch »politisch inkorrekten« Sprache in den Romanen: FORT ALDAMO ist eine Western-Militärserie, die in einem Gefangenenfort weitab der Zivilisation spielt. Die Ausdrucksweise der Soldaten ist dementsprechend zotig und sollte nicht auf die Goldwaage gelegt werden; im Gegenteil macht sie einen Teil des Flairs aus, das FORT ALDAMO auszeichnet. Jeder Leser, der seine Zeit beim Bund absolviert hat, wird uns da zustimmen.

Genießen Sie also die Abenteuer des Haudegens Finnewacker und seiner »Mannschaft«. Wir wünschen viel Lesespaß!

Die ALDAMO-Redaktion

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Günther König / Hertha König

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4317-5

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Auf Gedeih und Verderb

von Bill Murphy

»Ich werde nicht eher ruhen, bis ich den Teufel Blackfisch gestellt habe!« Das hat Master Sergeant Finnewacker geschworen, nachdem Sheriff Beero, sein alter Freund und Kriegskamerad, hinterhältig getötet wurde. Unerbittlich folgt er der Spur des Mörders durch die Arizonawildnis. Nichts kann den Master Sergeant in seinem wilden Zorn noch aufhalten. Auf Biegen und Brechen kämpft er sich den Weg durch die mörderische Apachenhölle frei.

Da kreuzt eine verführerisch schöne Frau seinen Weg und verliebt sich in ihn. Er könnte den Himmel auf Erden haben – wäre da nicht die Fährte des Mörders …

Finnewacker zügelte den Braunen und lächelte schlaff.

Die sechs Roten, die ihn von der Anhöhe im Westen aus eine ganze Zeit lang beobachtet hatten, brachten die Mustangs in Gang und kamen den steilen Hang heruntergeritten – direkt auf ihn zu. Er vermochte nicht zu erkennen, ob es Apachen waren. Er sah nur, dass es sich um Krieger handelte. Sie waren mit Gewehren bewaffnet. Mit Winchesters!

Ihre Gesichter waren ockergelb bemalt. Gleich würde er erfahren, was das zu bedeuten hatte. Gutes gewiss nicht. Jedenfalls schien es ihm besser, sich darauf vorzubereiten.

Sie ritten in Keilformation. Der Krieger an der Spitze hob die Hand, als sie noch zweihundert Yards von ihm entfernt waren.

»Du, howdy, Freund!«, rief der Kerl.

Finnewacker grinste. »Amigo!«, erwiderte er tönend.

Die Roten nahmen die Mustangs auf und ritten im Schritt.

»Die Tour wäre mir recht«, brummte Finnewacker vor sich hin. »In Form bin ich schon. Aber nicht bei Laune.«

Die Krieger hielten die Winchesters in den Fäusten, die Läufe jedoch gesenkt. Das änderte sich erst, als die Bagage heran war. Sie umringten ihn und rissen die Gewehre hoch.

Finnewacker senkte die Lider und musterte den Anführer. »Aha! Bei euch sieht Freundschaft also so aus. In Ordnung! Wie ihr es haben wollt, Amigos!« Das letzte Wort zerquetschte er förmlich zwischen den Zähnen.

Reglos waren die Gesichter. Es handelte sich um junge Kerle. Sie musterten den Master Sergeant mit ausdruckslosen Blicken.

»Du absteigen!«, befahl der Anführer. Er zeigte auf Finnewacker und dann auf sich selbst, als er hinzufügte: »Pferd mein!«

Finnewacker wies mit dem Zeigefinger auf den Braunen. »Dieses Pferd dein?«

»Ja!« Der Rote nickte.

»Aha!«, knirschte Finnewacker. »Ist doch lustig, was man manchmal so an Neuigkeiten erfährt, was? Dein Pferd!«

Der Krieger nickte. »Joijoi!«

»Joijoi! Aha!«

»Mein!«, sagte der Rote gebieterisch.

»Nein, lieber Otto, das weiß ich aber anders«, erwiderte Finnewacker poltrig.

»Du!« Wieder zeigte der Rote auf ihn und wies in den Sand. »Absteigen!«

»Ich absteigen?«, fragte der Master Sergeant und zeigte auf den Boden. »Joijoi!«

Finnewacker nickte. »In Ordnung! Exerzier ich euch mal vor, wie ein Kavallerist vom Pferd steigt! Vorschriftsmäßig! Aber aufgepasst! Für euch mach ich das nicht zweimal, ihr schlitzohrigen Lumpen!«

Er schwang sich aus dem Sattel und zückte dabei den Revolver. Mit der Rechten. Mit der anderen Hand zog er den Karabiner unter der Satteltasche hervor. Blitzschnell ging das. Er hatte gerade mit einem Fuß den Boden berührt, als der schwere Dienstrevolver schon losdonnerte.

Auch die Krieger feuerten. Doch deren Geschosse peitschten über den leeren Sattel hinweg. Ein Roter, auf den Finnewacker gar nicht geschossen hatte, stürzte getroffen aus dem Deckensattel. Finnewacker feuerte in rasender Folge. Drei der Krieger lagen sterbend im Sand, als er das erste Mal danebenschoss. Doch schon die nächste Kugel fand wieder ihr Ziel. Sie traf den Anführer mitten zwischen die Augen, als dieser brüllend die Winchester durchhebelte.

Finnewacker ließ den leergeschossenen Revolver fallen, nahm den Karabiner in beide Fäuste und warf sich zu Boden. Er landete unter seinem Pferd. Die beiden letzten Krieger peitschten ihre Mustangs um den Braunen herum, damit sie Finnewacker wieder ins Schussfeld bekamen.

Er blieb auf dem Rücken liegen und feuerte unter seinem Pferd hindurch, zweimal schnell hintereinander. Aufschreiend stürzten die beiden Indianer in den Sand. Der eine wollte auf allen Vieren davonkriechen, sackte jedoch plötzlich zu Boden und rührte sich nicht mehr.

Die reiterlosen Mustangs scheuten vor dem großen Weißen, als dieser sich aufrichtete und um den Braunen herum zu den regungslosen Kriegern hinüberstapfte. Aufgeregt schnaubend wichen sie vor ihm zurück.

Finnewacker wedelte mit der Hand. »Zieht Leine! Von euch will keiner etwas!«, knurrte er.

Als hätten ihn die Mustangs verstanden, schlossen sie sich zusammen und trabten davon.

Finnewacker stapfte von einem Krieger zum anderen. Es war keinem mehr zu helfen.

Er bückte sich nach einer Winchester. Nagelneu war die Waffe, und es war offensichtlich gewesen, dass die Roten damit nicht richtig umgehen konnten.

Hundesöhne, die den Indianern immer wieder Gewehre verkauften! Aus einer Waffenfabrik im Osten hatten sich die Roten die Knarren nicht geholt. Das war jedenfalls Finnewackers Meinung.

Er warf die Winchester in den Sand und schritt zu seinem Braunen, klopfte dem Tier den Hals und stieg auf.

»Mein! Dein!«, sagte der Master Sergeant mit Polterstimme und brachte das Pferd dabei in Gang. »Da müsst ihr aber noch ein bisschen Englischunterricht nehmen, Leute. Was ihr da könnt, das reicht nicht.«

Gespannt sah er sich um. Spuren von Roten hatte er schon entdeckt, kurz nachdem er Phoenix verlassen hatte.

Sein Ziel war Morristown, weil er dort den Mörder des Sheriffs von Phoenix vermutete.

Master Sergeant Finnewacker war per Brieftauben-Nachricht von Colonel Brooks nach Phoenix entsandt worden, um dort eine Herde von fünfhundert Pferden, die der Armee zum Kauf angeboten worden waren, auf deren Tauglichkeit zu prüfen.

Der Name des Viehhändlers war Jesse Blackfisch. Fünfhundert tadellos zugerittene Remonten aus erstklassiger Zucht hatte er der Armee angeboten. Doch diese Herde hatte nur aus altersschwachen Acker- und Karrengäulen bestanden.

Blackfisch hatte ihn zunächst zu bestechen versucht. Fünftausend Dollar hatte ihm der Hundesohn geboten, wenn er das von Blackfisch erstellte Gutachten unterschrieb. Doch Finnewacker hatte sich weder bestechen, noch erpressen lassen.

Mit rücksichtsloser Gewalt war Blackfisch danach gegen ihn vorgegangen. Sogar den Sheriff hatte er umbringen lassen, der ein alter Kriegskamerad von Finnewacker gewesen war.

Sergeant Paul Bush, von allen nur Beero genannt, war während der Schlacht um Gettysburg zu Captain Conchos Reitern gestoßen. Was hatten sie während des Bürgerkrieges auf der Seite der Konföderierten alles miteinander erlebt! Zigmal waren sie dem Tod gemeinsam von der Schippe gesprungen. Und oft im letzten Augenblick. Inzwischen war Beero ein alter Mann geworden. Er war ja schon damals bedeutend älter gewesen als sie alle. Ein tapferer und verlässlicher Soldat, treu wie Gold und das bis auf die Knochen.

Sollte Finnewacker den Mörder seines alten Kameraden laufen lassen? Selbst dann nicht, wenn die Hölle einfror! Beero war schließlich seinetwegen umgebracht worden.

Die Kameraden von Fort Aldamo, die ihm in Phoenix zu Hilfe gekommen waren, hatte er schon am folgenden Tag nach Aldamo zurückgeschickt, während er sich auf die Verfolgung von Blackfisch und dessen Killer gemacht hatte.

Finnewacker lenkte den Braunen nach Norden. Den Karabiner in der Faust saß er im Sattel und blickte sich immer wieder wachsam um. Die sechs Krieger waren gewiss nicht die einzigen in diesem Gebiet.

Mit seiner Vermutung lag er richtig.

Kurz vor Sonnenuntergang trug der Wind von Westen her Gewehrfeuer heran.

Finnewacker hatte angenommen, dass die Roten aus dieser Gegend von Arizona längst vertrieben worden waren. Aber offensichtlich waren sie zurückgekehrt.

Er hielt und lauschte gespannt. Die Schießerei hatte an Heftigkeit zugenommen. Weit entfernt davon konnte Finnewacker nicht mehr sein.

Drei Krieger griffen fünf Weiße nicht an. Da musste das Verhältnis schon umgekehrt sein. Dem Gefechtslärm nach zu urteilen, waren die Roten in der Übermacht, denn es hörte sich nach einem heftigen und hartnäckigen Kampf an.

Finnewacker zog den Braunen um die linke Hand und trieb ihn an.

Er galoppierte auf einen mit Büschen bestandenen Hügel zu, jagte den Hang empor und zügelte sein Pferd im Gestrüpp.

In dieser weiten, sandigen Schüssel da unter ihm wurde ein Treck von Roten berannt.

Es handelte sich um einen Zug von zwölf Wagen, die zu einer Burg aufgefahren waren. Die Roten wandten ihre alte Taktik an, umritten die Burg in großen und kleinen Rudeln und schossen auf die Verteidiger.

Finnewacker schätzte die Roten auf hundert Krieger. Vielleicht waren es auch mehr, die dort im gestreckten Galopp, schreiend und schießend, die Wagen umkreisten und dabei über tote und verletzte Stammesbrüder setzten. Rauch- und Staubwolken hingen in der Luft.

Finnewacker nahm den Revolver und den Karabiner in die Fäuste, trieb den Braunen durch das Gebüsch und brachte ihn in Galopp.

»Heia!«, brüllte er.

Der Braune streckte sich. Es dauerte eine ganze Weile, bis einige Krieger den Kavalleristen bemerkten. Sie stoppten jäh und schauten sich gehetzt um. – Ein Langmesser Soldat! War er allein? Diese Frage schien sie zu beunruhigen.

Vier Krieger schlossen sich zusammen und kamen ihm entgegengaloppiert.

Auch sie besaßen Winchestergewehre und nahmen ihn unter Feuer. Dicht geschlossen jagten sie heran. Finnewacker benutzte erst auf dem letzten Stück den Revolver. Er schoss einen Mann aus dem Sattel; einen zweiten schlug er mit dem Karabiner vom Pferd.

Die anderen beiden schwenkten schreiend ab.

Finnewacker jagte im gestreckten Galopp weiter und feuerte auf die Krieger, die in Karriere um die Wagenburg rasten. Jetzt bemerkten sie ihn, peitschten ihre Mustangs herum und hielten in wildem Galopp auf ihn zu.

Der Master Sergeant schob den leergeschossenen Revolver in die Koppeltasche und feuerte mit dem Karabiner weiter, den er Augenblicke später wieder als Schlagwaffe benutzte, weil er keine Zeit zum Nachladen hatte.

Er keilte den Braunen zwischen zwei Mustangs und wirbelte den Karabiner, den er am Lauf gepackt hielt, nach links und rechts. Sprungbereit und mit Messern in den Fäusten hockten die Kerle auf den Pferden. Aber es kam keiner mehr dazu, sich auf den großen, bulligen Master Sergeant zu werfen.

Wie Kartoffelsäcke kippten sie in den Sand und blieben liegen, als Finnewacker ihnen den Gewehrkolben gegen die Schädel hämmerte.

Finnewacker war durch!

Die Verteidiger sahen ihn kommen und räumten die Barriere zwischen zwei Wagen zur Seite. Sekunden später jagte er schon durch die Lücke, sprang vom Pferd und lief zu den Wagen zurück.

Männer und Frauen rollten die Tonnen wieder in die Mitte und packten Proviantsäcke auf das Hindernis.

Finnewacker lud den Karabiner nach und ging mit den Leuten in Stellung.

Er schoss gezielt und traf mit jeder Kugel.

Zu seiner Linken befand sich eine junge Frau, die mit einem Spencer-Karabiner feuerte, dessen Lauf bei jedem Schuss hochruckte.

»Einstemmen, den Kolben, Ma’am!«, stieß Finnewacker hervor, langte kurz hinüber und drückte ihr den Kolben gegen die Schulter.

Er schaute dabei in ein hübsches, jugendliches Gesicht mit meergrünen Augen, das lächelte, aber auch jene Todesfurcht widerspiegelte, die von dem reizenden Girl Besitz ergriffen hatte.

»Nur ruhig!«, rief er zwischen zwei Schüssen. »Die haben uns nicht, und die kriegen uns auch nicht.«

Hart, trocken und in gleichmäßigen Abständen donnerte sein Karabiner.

War es das, was die junge Frau beruhigte? Als er sie wieder ansah, wirkte ihr Lächeln geradezu befreit.

»Richtig festhalten und beim Abschuss den Kolben fest gegen die Schulter drücken, dann treffen Sie auch, Ma’am!«

»Ja!«, sagte sie plötzlich mit leuchtenden Augen.

Eine Hand legte sich auf Finnewackers rechte Schulter. Er drückte erst ab, sah den Krieger stürzen und drehte sich um.

Ein groß gewachsener Oldtimer mit schlohweißen Haaren stand hinter ihm. Er blutete am Kopf und war am rechten Oberarm verletzt.

»Master Sergeant – wo sind Ihre Soldaten?«

»Soldaten?« Finnewacker schüttelte den Kopf. »Ich bin allein.«

»Wir haben kein Wasser mehr, und die Roten scheinen das zu wissen«, sagte der Oldtimer krächzend.

»Woher kommen Sie?«, fragte Finnewacker und nutzte die Zeit, den Karabiner und den Colt zu laden. Er duckte sich, wenn Geschosse in der Nähe seines Kopfes in die Deckung klatschten.

»Yuma!«, antwortete der Mann.

»Dann sind Sie gestern an einer Wasserstelle vorbeigefahren«, sagte Finnewacker. »Haben Sie keinen Scout mit?«

Ein Dutzend Rote kamen auf sie zugaloppiert. Finnewacker feuerte, und auch der Oldtimer legte das Gewehr an die Schulter.

Vier Krieger stürzten getroffen aus den Sätteln. Der Rest schwenkte schreiend und schießend ab.

»Wir haben keinen Scout«, keuchte der alte Mann.

Finnewacker ersetzte die verschossenen Patronen. »In Ordnung! Ich führe Sie zurück.«

»Zurück?«

»Wenn Sie kein Wasser haben, werden Sie es nicht bis Morristown durchhalten.«

»Morristown? Wo liegt das?« Finnewacker zeigte nach Norden. »Wir wollen nach Tuba City!«

»Das liegt auch dort! Bloß noch sechshundert Meilen von hier entfernt.«

»Wir haben gehofft, bald da zu sein!«, krächzte der Oldtimer.

»Es ist verdammt leichtsinnig, ohne Scout durch diese Gegend zu ziehen. Sie haben doch Frauen und Kinder dabei.«

»Wir konnten keinen Mann unseres Vertrauens finden, Sir!«

»Die Roten ziehen ab!«, hallte es gellend von allen Seiten durch die Wagenburg.

Der Oldtimer richtete sich auf und bekreuzigte sich. »Gott hat uns erhört«, stieß er hervor, den Blick auf Finnewacker gerichtet. »Die Roten ziehen ab, und Sie führen uns zum Wasser.«

Finnewacker wies nach draußen. »Die kommen wieder!«

Der Oldtimer musterte ihn erschrocken.

»Meinen Sie wirklich?«, fragte die blonde Frau. Sie hatte eine wunderbar melodische Stimme.

Der alte Mann stapfte davon. »Mr. Clark!«, rief er aufgeregt. »Mr. Clark!« Kein Schuss fiel mehr.

Finnewacker wandte sich der jungen Frau zu. »Nun mal keine Angst mehr«, sagte er. »Erst müssen die Roten ihre Wunden lecken. Wer ist hier der Anführer?«

Sie zeigte auf den Weißkopf. »Mr. Cumming.«

Finnewacker drehte sich kurz um. Cumming stand am nächsten Wagen mit einigen Männern zusammen, sprach heftig auf sie ein und zeigte dabei auf Finnewacker.

Da kamen sie schon alle zu ihm herüber.

Sie stellten sich vor, und Finnewacker nannte seinen Namen.

Die Männer fragten ihn, ob er sie nicht direkt nach Morristown führen konnte.

Finnewacker erklärte Ihnen, dass sie ohne ausreichend Wasser keine Chance besaßen, durch die unwirtliche, wasserlose Weite zu gelangen.

»… das beste ist, wir brechen sofort auf«, erklärte er den Leuten. »Das wird die Roten dazu verleiten, erst einmal ihre Toten und Verwundeten zu bergen, sodass wir heute mit einem zweiten Angriff wohl nicht zu rechnen brauchen. Die Wasserstelle dürften wir heute Nacht erreichen, und dort können wir uns auf eine weitere Attacke vorbereiten.«