Fort Aldamo - Folge 034 - Bill Murphy - E-Book

Fort Aldamo - Folge 034 E-Book

Bill Murphy

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Beschreibung

Der teuflische Mörder Blackfisch kann triumphieren!

Jetzt hält ihn nichts und niemand mehr auf, denn Master Sergeant Finnewacker muss nach einer höllischen Schießerei aus Morristown fliehen. Na, der verdammte Blaurock kommt nicht weit! Sofort setzt sich Blackfischs Meute auf seine Fährte, um ihm den Rest zu geben. Mordend und plündernd durchstreifen die Outlaws auf der Suche nach Finnewacker das Land. Als sich der tödliche Ring um den Master Sergeant schließt, ist sein Leben keinen Cent mehr wert...

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Inhalt

Cover

Über diese Serie

Impressum

Das letzte Wort sprach Finnewacker

Vorschau

Titelliste Fort Aldamo

Über diese Serie

Liebe Western-Freunde!

Mit FORT ALDAMO bringt Bastei die erweiterte Neuauflage eines Klassikers von Bill Murphy und Frank Callahan, der in den Jahren 1982 bis 1987 schon einmal gedruckt wurde – allerdings in geteilter Form. Erst erschienen 1982 in der Reihe WESTERN-HIT (WH) 14 Romane, dann startete – parallel zu CAPTAIN CONCHO, wo ein um 15 Jahre jüngerer Sergeant Finnewacker mitwirkt – die eigene Serie mit 44 Heften (1984/85), deren erste vier Bände noch vor den WH-Ausgaben spielten. Anschließend folgten noch einmal fünf Romane im WH (1986/87). Und als die Abenteuer des Master Sergeant Finnewacker dann eingestellt wurden, blieben weitere fünf bereits verfasste Manuskripte unveröffentlicht.

In dieser Sammler-Ausgabe vereinen wir nun alle FORT-ALDAMO-Romane – insgesamt 68 Stück – in chronologischer Reihenfolge! Und illustrieren sie einheitlich mit den Covern des Malers Günter König, der damals etwa zwei Drittel aller Titelbilder beigesteuert hat.

Noch ein Wort zur recht derben, manchmal auch »politisch inkorrekten« Sprache in den Romanen: FORT ALDAMO ist eine Western-Militärserie, die in einem Gefangenenfort weitab der Zivilisation spielt. Die Ausdrucksweise der Soldaten ist dementsprechend zotig und sollte nicht auf die Goldwaage gelegt werden; im Gegenteil macht sie einen Teil des Flairs aus, das FORT ALDAMO auszeichnet. Jeder Leser, der seine Zeit beim Bund absolviert hat, wird uns da zustimmen.

Genießen Sie also die Abenteuer des Haudegens Finnewacker und seiner »Mannschaft«. Wir wünschen viel Lesespaß!

Die ALDAMO-Redaktion

BASTEI ENTERTAINMENT

Vollständige E-Book-Ausgabe der beim Bastei Verlag erschienenen Romanheftausgabe

Bastei Entertainment in der Bastei Lübbe AG

© 2016 by Bastei Lübbe AG, Köln

Verlagsleiter Romanhefte: Dr. Florian Marzin

Verantwortlich für den Inhalt

Titelbild: Günther König / Hertha König

Datenkonvertierung E-Book: Blickpunkt Werbe- und Verlagsgesellschaft mbH, Satzstudio Potsdam

ISBN 978-3-7325-4379-3

www.bastei-entertainment.de

www.lesejury.de

Das letzte Wort sprach Finnewacker

von Bill Murphy

Der teuflische Mörder Blackfisch kann triumphieren!

Jetzt hält ihn nichts und niemand mehr auf, denn Master Sergeant Finnewacker muss nach einer höllischen Schießerei aus Morristown fliehen. Na, der verdammte Blaurock kommt nicht weit! Sofort setzt sich Blackfischs Meute auf seine Fährte, um ihm den Rest zu geben. Mordend und plündernd durchstreifen die Outlaws auf der Suche nach Finnewacker das Land. Als sich der tödliche Ring um den Master Sergeant schließt, ist sein Leben keinen Cent mehr wert …

Die ganze Stadt wurde von Jesse Blackfisch beherrscht – von ihm und seinen Revolvermännern.

Master Sergeant Finnewacker, der nach Morristown gekommen war, um Blackfisch festzunehmen und in Phoenix dem Richter vorzuführen, gab sich keinen Illusionen hin. Es würde schwer werden, den Mörder und Banditen aus dem Kreis seiner Revolverschwinger herauszuholen.

Er drückte sich an die Hauswand. Passanten gingen vorüber. Aber die Dunkelheit schützte ihn.

Gegenüber in Blackfischs großem Haus brannte Licht. Auch über der Tür hing eine Laterne, deren Lichtkegel bis auf die Fahrbahn fiel.

Ein Kojote wie Blackfisch besaß zwangsläufig viele Feinde.

Wie Schildwachen standen da zwei seiner Revolverleute links und rechts neben der Tür.

Hinter dem Haus hatte sich Master Sergeant Finnewacker kein anderer Anblick geboten. Da besaß er wohl nur eine Chance, wenn Jesse Blackfisch das Haus verließ.

Doch wie lange sollte er darauf warten? Tagsüber konnte er unmöglich an dieser Stelle Posten beziehen. Seine Uniform würde ihn sofort verraten.

Einer der Wächter verschwand drüben im Haus.

Finnewacker war sofort entschlossen, die Chance wahrzunehmen. Ein Fuhrwerk rollte heran. Der Master Sergeant wartete, bis der Wagen auf seiner Höhe war, glitt auf die Straße, lief geduckt neben der Hinterachse des Gefährtes her und war dann mit ein paar schnellen Sätzen auf der anderen Seite.

Keine zwei Schritte von dem Revolvermann entfernt, der dem Gefährt nachschaute, betrat Finnewacker den Gehsteig.

Der Posten zuckte im letzten Moment herum. Er schien die Gefahr gewittert zu haben. Doch zu spät. Finnewacker drückte ihm die Mündung des schweren Dienstrevolvers in die Seite und nahm ihm den Colt ab.

»Finnewacker!«, stieß der Mann krächzend hervor. Er war maßlos überrascht.

Der Master Sergeant kannte den Revolvermann. Es war Barney, dem er bereits in Phoenix begegnet war. Dort hatten Blackfisch und seine Meute den Sheriff umgebracht, einen alten Kriegskameraden von Finnewacker. Aus diesem Grund war ihnen der Master Sergeant gefolgt.

»Schlag keinen Krach, Barney!«, grollte Finnewacker trocken. »Sonst muss ich auch welchen machen. Mit diesen Dingern hier.« Er drückte dem Revolvermann beide Mündungen in den Leib. »Marschier voran, Hannemann!«

Barney starrte ihm in die Augen. »Ins Haus?«

»Wohin denn sonst? Ich will Blackfisch meine Aufwartung machen. Deshalb bin ich doch hier …!«

Der Revolvermann griente schlaff und wandte sich der Tür zu. Finnewacker folgte ihm auf den Fersen. Barney öffnete und trat ein.

Der Master Sergeant drückte die Tür hinter sich ins Schloss, während sein Blick schnell durch die große Wohnhalle glitt.

Nun war er also in der Höhle des Löwen!

»Wo hält sich Blackfisch auf?«, fragte er leise und hielt den Revolvermann fest.

»Mr. Blackfisch ist gar nicht da«, erwiderte Barney und griente bissig.

Mit einer Kopfbewegung deutete Finnewacker ihm an, dass er weitergehen solle. Als Barney wieder nach vorn sah, schlug er ihn mit dem Dienstrevolver zu Boden.

Finnewacker fing den zusammenbrechenden Mann auf und ließ ihn vorsichtig auf den Teppich gleiten.

Stille herrschte in dem großen Gebäude, obwohl er fast hinter jedem Fenster Licht gesehen hatte.

Er trat aus dem Lampenschein und schlich auf die nächstliegende Tür zu.

Plötzlich wurde auf der anderen Seite eine Tür geöffnet, und eine Frau trat in die Halle.

Eine Frau, die Finnewacker tot glaubte! Da blieb ihm fast das Herz stehen.

Nicht nur, weil sie lebte, sondern weil sie sich ihm Haus des Halunken befand, dem sie ihren Tod zu verdanken gehabt hätte, wie alle anderen Leute des Trecks, der kurz vor Prescott von den Apachen niedergemacht worden war.

Jessika sah ihn nicht. Sie blickte erschrocken auf den bewusstlosen Revolvermann.

Finnewackers erster Gedanke war, dass Jessika hier in diesem Haus von den Banditen gefangen gehalten wurde.

»Jessika!«, flüsterte er und trat nach vorn, damit sie nicht nur seine Uniform, sondern auch sein Gesicht erkennen konnte.

Erschrocken sah sie zu ihm herüber. »Finnewacker!«

»Wo ist Blackfisch?«, fragte er raunend.

Sie schüttelte den Kopf. »Er ist nicht da! Aber er muss jeden Augenblick kommen.«

Mit zwei Schritten war Finnewacker bei ihr und schaute in das Zimmer, aus dem sie gekommen war.

»Um Himmels willen, was ist denn?«, fragte sie entsetzt.

»Verschwinde!«, raunte Finnewacker. »Im Moment steht niemand draußen.« Er ging zur Tür, steckte seine Waffe weg, ergriff Barney und trug den Revolvermann in das Zimmer.

»Finnewacker!«, raunte Jessika erschrocken. »Was machst du?«

»Wirst du von diesen Hundesöhnen nicht gefangen gehalten?«, fragte er, während er Barney an ihr vorüberschleppte.

»Aber nein!«, versetzte sie betroffen, folgte ihm und zog die Tür zu.

Er legte Barney auf den Boden. »Wie bist du denn an diese Bande geraten?«, fragte er schnaufend. »Diese Hundesöhne hier, Blackfisch voran, haben euch die Pferde und das Gold abgenommen. Nur deshalb seid ihr den Roten in die Hände gefallen. Wie bist du dem Massaker entkommen? Alle anderen Frauen und die Kinder sind von den Roten entführt worden, und es hat mich verdammt viel Mühe gekostet, sie wieder zu befreien.«

Sie musterte ihn sprachlos.

»Ich bin schon seit Phoenix hinter Blackfisch her. Er und seine Leute haben dort den Sheriff ermordet. Weiß der Kuckuck, wie es zugegangen ist, dass er und seine Killer von eurem Gold erfahren haben.«

»Das siehst du völlig falsch!«, erwiderte sie und schüttelte heftig den Kopf. »Blackfisch hat uns zu retten versucht. Er hat sich angeboten, für uns mit den Banditen zu verhandeln. Dabei ist er selbst noch in Schwierigkeiten gekommen.«

»Ich weiß, Jessika! Ich habe erfahren, wie sich alles zugetragen hat. Clark lebte noch, als ich den Treck erreichte. Blackfisch hat euch Theater vorgespielt. Seine Leute haben eure Pferde weggetrieben. Mit den Kerlen brauchte er gar nicht zu verhandeln! Euer Gold befindet sich hier in diesem Haus. – Aber du lebst!«

Finnewacker ging zu ihr und nahm sie in die Arme. Sie hatten sich schließlich geliebt; es hatte nicht viel gefehlt und der Master Sergeant hätte sich von dieser hübschen Frau überreden lassen, die Uniform auszuziehen, damit er bei ihr bleiben konnte.

»Ich habe dich gesucht. Bis zu den Roten bin ich geritten. Ich habe die Apachen gezwungen, die Frauen und Kinder wieder freizugeben. Ist das eine Enttäuschung gewesen, als du nicht dabei warst! Und alle Frauen sagten mir, du seist bei dem Überfall ums Leben gekommen. Nun finde ich dich hier!«

Sie sah ihm in die Augen. »Finnewacker … ich …«

»Du lebst! Das ist die Hauptsache. Alles andere ist im Moment für mich nicht wichtig. Nur, dass du am Leben bist und ich dich in den Armen halten kann.«

Barney wurde gerufen. Sie blickten beide zur Tür. Einer der Revolvermänner schien durch das ganze Haus zu laufen, um Barney zu suchen.

Finnewacker nahm seine Waffe in die Faust, als das Geschrei näherkam. Er drückte Jessika an sich und machte zur Tür Front.

Der Mann lief jedoch draußen vorbei.

»Aber du musst dich irren, Finnewacker!«, stieß sie hervor. »Jesse … Blackfisch … das kann nicht sein.«

Es ist aber so!, wollte er sagen. Da begann Barney sich zu regen.

Finnewacker ließ die hübsche blonde Frau los, ging zu ihm und half ihm auf die Beine. »Wo ist das Gold. Dreckskerl?«

»Bist du deshalb nach Morristown gekommen?«, wollte Barney wissen. »Dann versuche mal, es Blackfisch wegzunehmen.«

Jessika befand sich hinter dem Revolvermann, sodass er sie nicht sehen konnte.

»Weiter!«, knirschte Finnewacker.

»Was weiter?« Barney zuckte mit den Schultern. »Blackfisch hat damit eine Bank eröffnet.«

Finnewacker schaute kurz zu Jessika, deren Augen sich geweitet hatten.

»Weiter! Was habt ihr mit den Pferden der Siedler gemacht?«, drängte Finnewacker.

»Verscheuert! Was sonst?«

Finnewacker drehte Barney herum. Er spürte, wie der Kerl zusammenzuckte, als er Jessika erblickte.

»O verdammt!«, stöhnte der Revolvermann.

»Barney – das ist doch alles nicht wahr!«, rief sie verzweifelt.

Der Gunslinger schwieg bestürzt. »Antworte!« Finnewacker drückte ihm die Revolvermündung in die Seite. Barney starrte ihn an. »Sie und Blackfisch wollen heiraten.«

»Dann sage ihr erst recht die Wahrheit!«, verlangte Finnewacker unnachgiebig. »Erfährt sie die Wahrheit nicht von dir, dann von einem anderen.«

»Blackfisch bringt mich um!«, stieß der Revolvermann krächzend hervor.

»Das glaube ich auch«, erwiderte Finnewacker ungerührt. »Er würde es bedenkenlos tun. Und sei es nur, um seinen Zorn zu kühlen.« Er sah Jessika an. »Also lassen wir es lieber, ehe es noch einen Toten gibt. Ich meine, Blackfisch hat bereits genug Menschenleben auf dem Gewissen. Alle Männer eures Trecks sind tot. Niedergemacht von den Roten. Aber diese Kerle hier, die euch die Pferde weggetrieben haben und euch damit so hilflos und unbeweglich zurückließen, sind die wahren Mörder. Doch daran werdet ihr alle noch ersticken, Barney! Bist du dabei gewesen, als ihr den Sheriff von Phoenix umgelegt habt?«

»Ich bin es nicht gewesen!«, sagte Barney. »Das nehme ich auf meinen Eid.«

»Das wird dich nicht retten! Die Pferde des Trecks hast du mit weggetrieben. Dafür übergibt dich jeder Richter dem Henker.«

Plötzlich wurde die Tür geöffnet. Jock, einer der Revolvermänner, die wie Barney schon in Phoenix zu Blackfischs Killerbande gehört hatten, schaute herein und riss erstaunt die Augen auf, als er den Master Sergeant erkannte.

»Hiergeblieben!«, rief Finnewacker mit schneidender Stimme.

Doch Jock reagierte blitzschnell, zuckte zurück und warf die Tür ins Schloss.

Nun begriff Barney, dass Finnewacker von den anderen noch nicht entdeckt worden war.

»Wie willst du denn hier wieder herauskommen?« Er lächelte hämisch und verschränkte die Arme.

Schüsse dröhnten auf. Jock schlug Alarm. Im ganzen Haus wurde es lebendig.

Barney zeigte zur Tür. »Dort hinaus geht es nur mit den Stiefeln voran, Finnewacker.«

»Ich werde mit Jesse … Blackfisch sprechen!«, bot sich Jessika an.

Doch dafür hatte Finnewacker nur ein mitleidiges Lächeln übrig. Was wusste sie schon von Blackfisch? Da kannte er den Dreckskerl besser!

Blackfisch befand sich nicht im Haus. Da war nach Finnewackers Meinung sein Versuch, ihn jetzt festzunehmen, ohnehin ein Rohrkrepierer.

»Ich komme wieder!«, grollte er, trat zum Fenster und zog den Vorhang zur Seite.

Barney wusste, dass er bei Blackfisch jetzt etwas gutzumachen hatte. Deshalb wollte er Finnewacker aufhalten. Er griff nach einem Stuhl.

»Ich schieße dir die Zwiebel ‘runter!«, drohte Finnewacker und schob dabei das Fenster hoch. Es lag zur Giebelseite hinaus. Den Revolver auf Barney gerichtet, schwang er sich hinaus. Er lief bis zur Mainstreet und ging zu seinem Pferd.

Jetzt musste er erst einmal unbemerkt die Stadt verlassen. Hier war er ja nirgendwo sicher. Der Sternträger und dessen Deputies, die im Stadtzentrum im Sheriff’s Office residierten, waren Leute von Blackfisch. Wie ein riesiger Polyp hatte er von dieser Stadt Besitz ergriffen.

Finnewacker hatte den Braunen in einer schmalen Gasse abgestellt. Er saß auf, ritt sofort nach Norden aus der Stadt und verschwand in der stockdunklen Nacht.

***

Jesse Blackfisch war eine elegante Erscheinung. Er war ein stattlicher Mann von vierzig Jahren. Sein schwarzes Haar trug er in der Mitte gescheitelt.

Er saß mit Culpert Jenner und Ringle Bruce im Saloon in einer Ecke und spielte mit ihnen und einigen Gästen Siebzehnundvier.

Jenner und Bruce, alte Freunde von ihm und bislang als Bank- und Tresorknacker im Geschäft, gehörten ebenfalls zur ersten Garnitur von Revolvermännern. Blackfisch fühlte sich in ihrer Gegenwart völlig sicher. Durch sie war er auf den Treck aufmerksam geworden, zu dem Jessika gehört hatte. Sie waren den Wagen von Yuma aus gefolgt, weil sie erfahren hatten, dass die Leute für zweihunderttausend Dollar Gold mitführten.

Dieses Gold besaßen sie nun. Damit hatten sie eine Bank eröffnet. Blackfisch begnügte sich als stiller Teilhaber. Jenner und Bruce hatte er zu Direktoren ernannt. Nun ging es nur noch darum, der Bank Kunden zuzuführen.

Da besaß Blackfisch seine eigenen Methoden. Er hatte in Morristown schon verbreiten lassen, dass es ratsam wäre, die geschäftlichen Beziehungen zur Western Bank abzubrechen und die Konten bei seiner Bank einzurichten. Den ganzen Tag über hatte es Zulauf neuer Kundschaft gegeben. Sämtliche Geschäftsleute von Morristown hatten die Filiale der Western Bank verlassen, sich in Blackfischs Kundenliste einschreiben lassen und eine Menge Geld eingezahlt.

Ein voller Erfolg war dieser Tag für die neue Bank gewesen. Deshalb hatten sie beschlossen, dies am Abend im Saloon ein wenig zu feiern.

Nach und nach hatten sich die Honoratioren der Stadt im Saloon eingefunden und sich zu Blackfisch und seinen Männern gesetzt, um ihre Sympathie zu beweisen oder sich gar mit ihnen anzubiedern, um Schwierigkeiten aus dem Weg zu gehen. Der Schlachter, der Zimmermann, der Schmied und ein großer Lebensmittelhändler, der Doc und der Alkalde, der eine Futtermittelhandlung betrieb – sie alle zogen es vor, mit den Wölfen zu heulen und hoffentlich ungeschoren und vielleicht noch besser als je zuvor ihren Geschäften nachgehen zu können.

Ein großer Tag also für Blackfisch!

Bis Jacker, sein engster Vertrauter und Vormann seiner Revolvercrew, mit allen Anzeichen von Aufregung den Saloon betrat und zu ihm an den Tisch kam.

»Der Master Sergeant ist hier gewesen«, flüsterte Jacker ihm rasch ins Ohr.

Blackfisch fuhr in die Höhe, als wäre er von einer Tarantel gestochen worden.

Am Tisch herrschte sofort Ruhe. Alle sahen gespannt auf.

Von einem Augenblick zum anderen schienen Blackfischs Züge zu versteinern.

Er drehte sich um und starrte Jacker ins Gesicht.

»Er ist in deinem Haus gewesen, nachdem er Barney überwältigte, und hat mit Miss Jessika gesprochen«, flüsterte Jacker. »Bis ihn Jock entdeckte.« Er zuckte mit den Schultern. »Doch bis wir alle zur Stelle waren, ist der Kerl durchs Fenster entkommen.«

»Wo befindet er sich jetzt?«

Jacker zuckte mit den Schultern. »In der Stadt?«

»Als wir auf die Straße rannten, um ihn zu verfolgen, war er schon nicht mehr zu sehen.«