Frans van Mieris >Der Kesselflicker< - Volker Ritters - E-Book

Frans van Mieris >Der Kesselflicker< E-Book

Volker Ritters

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Beschreibung

"Der Kesselflicker" von Frans van Mieris zeigt einen herbeigerufenen Kesselflicker bei seiner Untersuchung eines Kupferkessels, der, gegen das Sonnenlicht gehalten, ein Loch im Kesselboden aufweist. Dieses Bild zeigt drei Bedeutungsebenen: 1. (eine bildgegenständliche) Es sieht der Innenhof des Bauernhauses nach einem verwahrlosten Zustand aus, der mutmaßlich von der Unordnung und Faulheit der Frau herrührt. 2. (eine allegorische) Es weist der Kürbis mit seinem lebendigen Wachstum bildhaft auf eine anwachsende Liebe zwischen dem Kesselflicker und der Frau hin. 3. (eine spirituell-symbolische) Es ist der Kesselflicker ein "Lichtsucher", der einen Weg zu seinem geistigen Licht sucht, welcher in der Verborgenen Geometrie dieses Kunstbildes auch für die anderen Suchenden vermittels erlebbarer Einweihungswege eingebaut ist. Eine verborgene geometrische Struktur ist im Bild angelegt, die dem Kunstbild-Betrachter Wege zum vollkommenen Eingeweihten anbietet. Am Ende des (erklärten) Einweihungsweges findet der Suchende seinen Lichtleib mit dem Zugang zur geistigen Welt. Es werden damit die Bereiche der Ur-Religion (heute entsprechend des nördlichen spirituellen Mahayana Buddhismus) und der Gnosis berührt. Im Zuge der spirituellen Lichtsuche wird dem kränkelnden Weidenbaum (einem "Oranierbaum" zur Zeit der "Ersten Statthalterlosen Periode" 1650-1672) eine Energie zugesendet (ebenso in den Bildern "Der Hühnerhof" von Jan Steen und "Die Rast eines Reiters" von Gabriel Metsu).

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DEM HAUS VON ORANIEN-NASSAU GEWIDMET

zur Betrachtung der niederländischen Kunstwerke des 17. Jahrhunderts

in ihren symbolischen, verborgen-geometrischen Aussagen

insbesondere hier des "Oranierbaumes"

Rembrandt: "DE EENDRACHT VAN HET LAND" (um 1642)

ein Bild des Aufbruchs zum Freiheitskampf unter der Flagge der Oranier

unter dem alles überragenden Oranierbaum

(s. Christian Tümpel, 1986, S. 226, 227)

mit weiteren Kunstbild-Analysen:

"Die Eintracht des Landes" (um 1642) von Rembrandt (1606-1669),

Rotterdam, Museum Boymans-Van Beuningen,

"Der Hühnerhof' (1660) von Jan Steen (1626-1679), Den Haag, Mauritshuis,

"Die Rast eines Reiters" (um 1665) von Gabriel Metsu (1629-1667),

Mertoun, The Duke of Sutherland

und mit:

Anmerkungen, Literatur-Verweise, Literatur-Verzeichnis, Definitionen,

Einführung in die rituelle Verborgene Geometrie, Verzeichnis der Abkürzungen,

Register der Begriffe und Namen, Bildnachweise, Verzeichnis der

Bucherscheinungen des Autors, Biographie.

Frans van Mieris d. Ä. (Leiden 1635 – Leiden 1681) DER KESSELFLICKER (um 1655), bezeichnet unten rechts: F. van Mieris, Eichenholz, 47,8 x 54,5 x 0,3-0,9 cm, Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister (Gal.-Nr. 1749), Reproduktions-Stich von William French (um 1815 – 1898), eine Farbwiedergabe ist zu finden in: Laabs (2000), Seite 68.

INHALTSANGABE

VORWORT

Zum Thema,

Zur Datierung des Bildes "Der Kesselflicker" (nach Thieme/Becker)

Zum "Oranierbaum" (nach Christian Tümpel)

Zur Beschreibung von "Die Eintracht des Landes" (nach Wolfgang Schöne)

ZUR EINFÜHRUNG: REMBRANDT: "DIE EINTRACHT DES LANDES"

Zur Verborgenen Geometrie des Kunstbildes:

(Rastergitter, Kleine Raute, Handgriffe, Magisches Dreieck, Reise der 12 Stufen der Wandlung, Lichtschacht, Kosmos des Himmlischen und Kosmos des Irdischen, Baukran, Universum)

ZUR SYMPATHIE FÜR DAS HAUS VON ORANIEN-NASSAU

FRANS VAN MIERIS d.Ä.: "DER KESSELFLICKER"

zu seinem Leben und Werk

bisherige Bild-Beschreibungen

eine Kunstbild-Beschreibung

EXKURS I

: Eine Anleitung, ein Kunstbild-Betrachter zu werden

Zur rituellen Verborgenen Geometrie

JAN STEEN: "DER HÜHNERHOF"

zu seinem Leben und Werk

bisherige Bild-Beschreibungen

eine Kunstbild-Beschreibung

zur rituellen Verborgenen Geometrie

GABRIEL METSU: "DIE RAST EINES REITERS"

zu seinem Leben und Kunst-Stil

bisherige Bild-Beschreibungen

eine Kunstbild-Beschreibung

EXKURS II:

zur Historie von 1660

zur rituellen Verborgenen Geometrie

EXKURS III:

zur Historie um und nach 1663, 1677, 1688

VERBORGENE GEOMETRIE UND NEUE HOMÖOPATHIE

nach Erich Körbler

EINE SUMME

A SUMMARY

ANHANG

Al ANMERKUNGEN

[Anm. 1]

ZUR GESCHICHTE DES HAUSES VON ORANIEN-NASSAU UND DER NIEDERLANDE (1556-1702)

[Anm. 2]

AUSFÜHRUNGEN ZUM HAUS VON ORANIEN IN DEN BISHERIGEN VERÖFFENTLICHUNGEN

[Anm. 3]

ZU VORBILDERN VON FRANS VAN MIERIS d.Ä. (1635-1681): ADRIAEN VAN OSTADE (1610-1684) bzw. CORNELIS DUSART, 1660-1704

[Anm. 4]

ZU LUTHERS ANSICHT VON DER RECHTFERTIGUNG DES MENSCHEN

A2 LITERATUR-VERWEISE

A3 LITERATUR-VERZEICHNIS

A4 DEFINITIONEN

A5 EINFÜHRUNG IN DIE VERBORGENE GEOMETRIE

A6 ABKÜRZUNGEN

A7 REGISTER

A8 BILDNACHWEIS

A9 VERZEICHNIS DER BUCHERSCHEINUNGEN ZUR VERBORGENEN GEOMETRIE

A10 BIOGRAPHIE DES AUTORS

1. VORWORT

Das Thema vorliegender Schrift zielt ab auf die Darstellung einer Alltags-Szene (auf ein Genre-Motiv) mit der Auffälligkeit eines abgestorbenen Baumes, der zu jener Zeit der Mitte des 17. Jahrhunderts in Holland eigentlich überhaupt nicht existiert haben sollte, weil zu jener Zeit der "Kleinen Eiszeit" (um ca. 1600 bis 1670) [1] Brennholz begehrt war und gesammelt wurde, was uns auch aus Darstellungen überliefert ist. [Abb. 1, 2, ]

In Rembrandts Bild "Die Eintracht des Landes" von 1642 ist an höchster Stelle ein vom Wind zerzauster Baum oberhalb des damaligen (1625-1647) Statthalters Prinz Friedrich Heinrich von Oranien dargestellt, der im Bild anscheinend zum Kampf gegen die Spanier aufbricht, während einige (als Amsterdamer gekennzeichnete) Reiter im Vordergrund ihm nicht folgen und nach Amsterdam umkehren, wodurch des Statthalters Aktion und Autorität geschwächt wird. Der Baum in diesem Bild wird so zu einem Zeichen des Aufbruchs und zugleich der Schwäche des oranischen Statthalters. Und dieser Baum wurde von Kunsthistorikern der "Oranierbaum" genannt.[2]

Als die Oranier nach dem plötzlichen Tod 1650 des auf Friedrich Heinrich folgenden Statthalters Prinz Willems II. von Oranien, als das Haus von Orannien sein männliches Haupt verloren hatte, in die Gefahr gerieten, nicht mehr bei der Wahl eines Statthalters berücksichtigt zu werden und derart in seinen dynastischen Bestrebungen behindert zu werden und die "Erste Statthalterlose Periode" begann (1650 bis 1672), wurde der nunmehr zum Sinnbild einer dem Untergang nahen Dynastie gewordene "Oranierbaum" von den pro-oranischen Künstlern des öfteren in einem "besonderen, positiven Sinn" dargestellt.

Die Allegorie des schwachen und dem Absterben nahen Baumes thematisierte die Sorge um das Fortbestehen des Hauses von Oranien als einer staatstragenden Kraft, die seit dem Statthalter Prinz Willem I. von Oranien (1533-1584) und über die ihm in direkter Linie folgenden oranischen Statthalter Prinz Maurits (1567-1625), Prinz Friedrich-Heinrich (1585-1647) und Prinz Willem II. (1626-1650) den Freiheitskampf der in der Utrechter Union (von 1579) vereinigten sieben nördlichen niederländischen Provinzen gegen die spanische Herrschaft erfolgreich führte. Mit dem Jahr 1650 begann das Bangen um die oranische Fortsetzung dieses Kampfes seitens der Anhänger des Hauses von Oranien, zu denen auch viele Künstler/ Maler gehörten, so auch Rembrandt, Frans van Mieris d. Ä., Jan Steen und Gabriel Metsu, deren parteiliche Bilder folgend vorgestellt werden.

Im Lexikon von Thieme-Becker (Bd. 24, S. 540) ist zu lesen: "Den frühesten datierten Werken [des Frans van Mieris d. A.] (1657) müssen diejenigen vorausgehen, die der Kunst seines Lehrers [Gerrit] Dou um 1650/55 am nächsten stehen; darunter die wenigen Volksszenen im Freien, wie der Quacksalber in Florenz (H.d.G. [Hofstede de Groot] Nr. 33) und der Kesselflicker in Dresden (H.d.G. 48), die man mit Dous Marktschreier von 1652 in München (H.d. G. 68) [heute in Rotterdam] vergleichen mag. Dann aber folgen sogleich wahre Meisterwerke der von nun an in erster Linie von Van Mieris gepflegten Interieurmalerei mit >Gesellschafts<-Szenen."[3]

[Abb. 1]"Holländische Winterlandschaft" von Isaak van Ostade (1621-1649): Reproduktions-Stich von A. H. Payne (1812-1902).

Diese Mitteilung gibt zwei aufschlussreiche Aussagen,

a) einmal wird die Datierung auf etwa 1652 bis 1657 eingegrenzt, auf die Anfangszeit der "Ersten Statthalterlosen Periode" (1650-1672) nach dem Tod des Statthalters Willems II. 1650,

b) weiterhin wird dem "Kesselflicker" bescheinigt, diese Malerei sei kein "Meisterstück" (welcher Aussage nach heutigen Kriterien dank der enthaltenen Verborgenen Geometrie eher kräftig abgelehnt werden muss).

(zu a) Die besonderen politischen Umstände zur Entstehungzeit dieses Bildes können im Anhang unter den Anmerkungen/ A1 unter der "Anmerkung 1" nachgelesen werden [Anm. 11: Das Haus von Orannien hatte zu dieser Zeit in der Regierung des Ratspersionärs Joan de Witt einen erbitterten Gegner, der das Haus von Oranien, das derzeit ohne einen erwachsenen, männlichen Vertreter war, vom Amt des Statthalters ausschließen wollte, – wodurch die Zukunft der Oranier vom Geschick der Mutter des 1650 geborenen Willem (III.) (Maria Stuart II., 1631-1660, Witwe des Statthalters Prinz Willem II., 1626-1650) und der Großmutter (Amalia van Solms, 1602-1675, Witwe des Statthalters Prinz Frederik-Hendrik, 1585-1647) abhängig war. Wie zu sehen sein wird, leisteten die Maler, bzw. Kunstmaler Hollands ihren Beitrag zur Stärkung der Seite der Oranier.

(zu b) Der Beitrag der Maler, bzw. der Malereien lag (dem Thema des vorliegenden Buches hier folgend) in der Darstellung des schwachen, auch alten und hinfälligen Baumes (beim Kesselflicker: eines fast leblosen Weidenstammes), eines nach Wolfgang Schöne so genannten "Oarnierbaumes", den Christian Tümpel in Rembrandts "Eintracht des Landes" an hervorgehobener, höchster Stelle des Bildes ebenso sieht. [4] W. Schöne schreibt zu Rembrandts Bild "Die Eintracht des Landes" (um 1642, Rotterdam): Es "wächst der nun ebenso mächtige wie alt gewordene, bereits auffällig stark entlaubte Oranierbaum in den Gewitterhimmel hinauf."[5]

Eine Deutung der "Eintracht des Landes" wird nach W. Schöne von Chr. Tümpel "gerafft" zitiert, welche Deutung hier wiederum in Auszügen wiedergegeben wird,:

"Besonders auffällig ist, daß viele Reiter des Hintergrundes Prinz Frederik Hendrik [der unter dem Oranierbaum und oberhalb des Belgischen Löwen platziert ist] in die Schlacht folgen, während andere in die Festung zurückkehren. Vorn besteigen zwei Reiter ihre Pferde. Aber ausgerechnet ein Ritter auf einem Schimmel, der an seiner weit herabhängenden Satteldecke das Wappen von Amsterdam trägt, schließt sich diesem Aufbruch in den Kampf nicht an, sondern reitet in die entgegengesetzte Richtung. Ihm folgen viele Reiter. In diesen unterschiedlichen Verhaltensweisen der Reiter (Aufbruch zum Kampf und Abbruch des Kampfes) scheint der politische Konflikt, der Anfang der vierziger Jahre schwelte, ausgedrückt zu sein. Holland, vor allem Amsterdam, war in den Jahren 1640/41 der Eroberungen Frederik Hendriks in den Grenzgebieten überdrüssig geworden, weil sie hohe finanzielle Aufwendungen dafür aufbringen mußten, die sie lieber in den Ausbau ihrer Flotte gesteckt hätten. Daher gingen die Staaten von Holland [die Staaten der Niederlande] dazu über, ihre Truppen zurückzuziehen. Die holländischen [niederländischen] Städte standen hier also in deutlicher Gegnerschaft zum Statthalter."[6]

Der Gedanke eines allegorischen Bildes vom Haus von Oranien und eines oranischen Statthalters in Gestalt eines "dahin siechenden Oranierbaumes" (gegen jene die hohen Kosten eines kämpfenden Heeres scheuenden reichen Handelsstädte, wie in der "Eintracht des Landes") – zeigt van Mieris' "Kesselflicker" mit dem darin dargestellten alten Weidenbaum, allerdings zehn Jahre später mit der anderen Gefahr für die Oranier, überhaupt keine Rolle in der Politik des Landes spielen zu können, als Parteinahme für das Haus von Oranien mit jener gesteigerten Gefahr einer totalen Bedeutungslosigkeit, wobei die Parteinahme durch die verborgen-geometrische Krafteinstrahlung in den alten Baum in noch zu zeigender Weise stattfand.

Diese pro-oranische Demonstration des Frans van Mieris d. Ä. steht nicht allein da, sondern sie wird auch von anderen Künstlern formuliert, von denen folgend auch noch Jan Steen, 1626-1679 (mit dem "Hühnerhof" von 1660) und Gabriel Metsu, 1629-1667 (mit der "Rast eines Reiters" um 1663-1666) vorgestellt werden sollen.

[Abb. 2]"Die Holzsammler", gezeichnet von François Grenir (1793-1867): Reproduktions-Stich von Albert Henry Payne (1812-1902).

Mit dieser thematischen Darstellung eines "Oranierbaumes" kann nun erneut methodisch gesehen die Arbeitsweise der "Induktion" zur Erforschung der Verborgenen Geometrie mit ihren Elementen – der Evidenz, der Wiederkehr, der Widerspruchsfreiheit – belegt und gefestigt werden. Das Element der Wiederkehr wird hier über die verschiedenen Künstler übergreifend vorgestellt. Die Künstler jener Zeit waren nicht nur in ihrem gemeinsamen Wissen um die Darstellungs-Methode der Verborgenen Geometrie und um die urreligiösen Inhalte miteinander verbunden, sondern auch im gemeinsamen Eintreten für die Oranier.

Neben dem politischen Zweck einer Parteinahme wird wieder das philosophischreligiöse Gedankengut des Künstlers erforscht und ausgebreitet, so dass wieder eine kulturhistorische Aussage aus jener Zeit und über jene Zeit zu erwarten ist.

In den bisher veröffentlichten Büchern des Autors sind das Haus von Oranien betreffende Inhalte in einigen Kunst-Bildern bereits zu finden. [Anm.2]

Weiterhin sind nun auch im vorliegenden Band drei von Künstlern in ihren Kunst-Bildern niedergelegte und vorliegend verborgen geometrisch untersuchte "Oranierbäume" zu finden. Diese Kunst-Bilder sind:

"

Der Kesselflicker"

(um 1652-1657) von Frans van Mieris (1635-1681), Staatliche Kunstsammlungen Dresden, Gemäldegalerie Alte Meister, Dresden (z.Zt nicht in der Dauerausstellung),

"

Der Hühnerhof'

(1660) von Jan Steen (1626-1679), Königliches Gemäldekabinett Mauritshuis, Den Haag,

"

Die Rast des Reiters" (

um 1663-66) von Gabriel Metsu (1629-1667), Mertoun, St. Boswell's, Roxburghshire, The Duke of Sutherland.

Hinzu kommt, in das Thema des "Oranierbaumes" einführend, Rembrandts

"

Die Eintracht des Landes"

(um 1642, Öl-Skizze, Museum Boymans-van Beuningen, Rotterdam) zeigt nicht verborgen-geometrisch an höchster Stelle eine "Lichteinstrahlung" in den Oranierbaum, sie verdeutlicht aber die Haltung des Statthalters Friedrich-Heinrich, Prinz von Oranien, um 1642 (in Rembrandts Sicht).

Nach den nach W. Schöne vorgetragenen gerafften Zitaten (zur "Eintracht des Landes") bleiben noch offene Fragen bestehen, die in dem folgenden Kapitel mit bearbeitet werden.

Steigt der in der Mitte des Vordergrundes angeblich auf sein Pferd steigende Reiter wirklich auf sein Pferd auf, oder steigt er von seinem Pferd ab?

Kann in dem gegensätzlich aufgebauten Bild mit den beiden nach links oder nach rechts strebenden Richtungen außer einem Verhalten (sich nach links oder nach rechts zu wenden) auch etwas von zugrunde liegenden, inneren Haltungen/ Einstellungen jener richtungweisenden Personen erkannt werden?

Die Verborgene Geometrie wird hierzu Antworten ermöglichen, die des Autors früheren Mit-Studenten Christian Tümpel und des Autors früheren Hochschul-Lehrer Wolfgang Schöne nicht persönlich tangieren mögen, da es ja nun um heutige, neuere Erkenntnisse geht.

2. EINFÜHRUNG: REMBRANDT "DIE EINTRACHT DES LANDES"

[Abb. 3, 4] Das Bild wird bezeichnet: "De Eendracht van het Land", Ölskizze, um 1642, bezeichnet: >Rembrandt f. 164 (.) <, Holz 74,6 x 101 cm. Rotterdam, Museum Boymans-van Beuningen. Bredius 476.

Das Bild zeigt zwar den Oranierbaum an seiner höchsten Stelle, macht aber (wie sich zeigen wird) hauptsächlich Aussagen zu dem unterhalb des Oranierbaumes dargestellten Statthalter Friedrich Heinrich [l], Prinz von Oranien und Graf von Nassau. Der Oranierbaum ist in diesem Kunstbild mit den höchstrangigen Werten "Schönheit/ 4+3" und "Gott/ G/ 7. Prinzip" versehen, wird aber ansonsten nicht mit besonderen geometrischen Figuren belegt.

[Abb. 3]"Het Eendracht van het Land", "Die Eintracht des Landes", von Rembrandt van Rijn (1606-1669), um 1642, Museum Boymans-Van Beuningen, Rotterdam: Heliogravüre, mit dem "Oranierbaum" [s. Tümpel (1986), S. 227] oberhalb von Prinz Friedrich Heinrich.

Zur Verborgenen Geometrie des Kunst-Bildes:

Während das Bild das unmittelbar erkennbare Bildgegenständliche (mit all seinen Dimensionen der Bildbedeutungen) vorzeigt, verweist die dem Bild zugrunde liegende Verborgene Geometrie auf die "Zahlen und Figuren" einer geometrischen Struktur, welche Einweihungswege der "Königlichen Kunst" der Wandlung des Menschen thematisiert. Diese geometrische Struktur entspricht einem existierenden System an bedeutungsvollen Zahlen und Figuren, die dem Interpreten bekannt sein müssen, um mit ihnen in methodisch aufbauender Ordnung nach den Schritten der Einweihung zu suchen und diese neu auffindend zu bestimmen. Dieses Bestimmen der speziell vorliegenden Verborgenen Geometrie macht aus dem Interpreten selbst einen Einzuweihenden, der die "Königliche Kunst" der Einweihung durchlebt. Und diese Bestimmung macht aus dem vorliegenden Bild, sofern es jene Verborgene Geometrie aufweist, ein Kunst-Bild, das eben die Königliche Kunst verborgen zugrunde liegend enthält.

[Abb. 4]"Die Eintracht des Landes" von Rembrandt: Umriss-Zeichnung.

Folgend werden die Punkte und Figuren der Verborgenen Geometrie in der Reihenfolge der ihrem System zugrunde liegenden Abfolge aufgesucht:

a) Zum Rastergitter aus den 3 mal 3 Werten/ Punkten

[Abb. 5] Die Werte des nachmessenden Meisters (seines Tempels mit W.-St.-Sch.) sind:

Der Punkt und Wert der "Weisheit/ W." (Erkenntnis des Diesseitigen und Jenseitigen) liegt zwischen der Pranke des Löwen und den sieben Pfeilen, was bedeutet, dass die diesseitig erkennbare Kraft und Wirksamkeit jenseitig im Vermögen der sieben Pfeile gleich den sieben Provinzen der Utrechter Union liegt.

Der Punkt und Wert der "Stärke/ St." (Überwindung des Körperlichen) liegt oberhalb vom Punkt "W." auf der Schulter des Statthalters Friedrich Heinrich. Es ist seine Aufgabe als Einzuweihender vorrangig körperliche und materielle Begierden zu beherrschen und zu regulieren, so dass höherrangige geistig-seelische, bzw. idealistische Bestrebungen nicht dominiert oder gänzlich unterdrückt werden.

Der Punkt "Schönheit/ Sch." (Übergegensätzlichkeit) liegt oberhalb von Punkt "St."auf dem Punkt und Wert der in drei Stränge eingeteilten Baumkrone. An diesem Ort liegt die Vereinigung gegensätzlicher Werte.

Die Strecke "W.-St." ist in der Senkrechten aus vier gleichen Abschnitten aufgerichtet, dagegen besteht die weiter senkrecht aufsteigende Strecke "St.-Sch." aus weiteren ebenso langen drei Abschnitten. Die gesamte Höhe des Tempels "W.-St.-Sch." besteht also aus 7 gleich langen Abschnitten in der Höhe, womit insgesamt der Zusammenhalt der weltlichen Zahl 4 (der 4 unteren Prinzipien des Menschen) mit der himmlischen Zahl 3 (der 3 oberen Prinzipien des Menschen) [s. die Einführung in die Verborgene Geometrie im Anhang unter A5] gegeben ist in beider gemeinsamer, übergegensätzlicher Höhe des Tempels in der Zahl 7.

Im rituellen Sinn ist in diesem Tempel der Einzuweihende mit dem Wert "St." auf der Schulter gefunden: Er soll seine weltlichen materiell-körperlichen Begierden und Leidenschaften als nicht dominante regulieren.

[s. Abb. 5] Die Werte des kontemplativen Lehrlings (N.-R.-F.) sind:

Der Punkt und Wert der "religio/ R." (Kultus, Heiligkeit) liegt auf der Höhe des Wertes "St." drei Felder (hier) nach rechts verschoben auf dem im Bild erkennbaren rechten Flügelgelenk des "geflügelten Felsens" [2] anscheinend mit der Bedeutung eines "von Schwingen ausgeführten Höhenfluges" des von beiden Flügeln umgebenen Amsterdamer Wappens, eben der Stadt Amsterdam, wohl meinend, dass Amsterdam zu Höherem (wohl als allein dem Handel) fähig sei.

Der Punkt und Wert der "natura/ N." (die Natur des Menschen, wie sie gesehen wird) liegt vier Höhenabschnitte unterhalb von "R." auf der rechten Vorderfußwurzel des im Vordergrund stehenden Pferdes. Die Natur des Menschen habe eine Konstitution (körperliche Verfassung/ Körperbau: Stehvermögen, Schnelligkeit, Ausdauer) wie ein Pferd.

Der Punkt und Wert der "fortitudo/ F." (eine Summe aus N. und R.) liegt auf des Reiters (mit der langen Lanze) Pistolenlauf-Mündung.

Beide vorgenannte Werte (Konstitution eines Pferdes und Fähigkeit zum Höhenflug eines Adlers) treten wie bei einem Schuss aus einer Pistole mit deren Wirkkraft (von N. und R.), nämlich kräftig und schnell, sowie weitreichend und hochfliegend hervor.

[s.Abb. 5] Die Werte des arbeitsamen Gesellen (P.1-P.2-P.3) sind:

Der Punkt und Wert der "1. Polarität/ P. 1" (actio und reactio) liegt auf dem ersten Glied der am Felsen befestigten Kette (als Aktion), das bereits einen ersten Schatten wirft (als Reaktion).

Der Punkt und Wert der "2. Polarität/ P.2" (natura naturata/ geschaffene Natur als Gegensatz zur natura naturans/ zur schaffenden Natur) liegt unter dem rechten, hinteren Huf des im Vordergrund stehenden Pferdes. Es tut nichts und steht nur da.

Der Punkt und Wert der "3. Polarität/ P.3" (natura naturans/ hervor bringende Natur im Gegensatz zur natura naturata/ zur hervor gebrachten Natur) liegt auf der rechten Hand des Reiters (mit jener langen Lanze und mit jener Pistole) zwischen dem Zeigefinger und dem Daumen, gewissermaßen zwischen den Zahlen 4/ Zeigefinger und 5/ Daumen, andeutend, dass eine Veränderung im Fortschreiten von der Zahl 4 zur Zahl 5 geschehen kann im Sinne einer Überleitung der weltlichen Vier hin zur himmlischen Zahl Fünf (von Kama-Manas/ ichhaft denkend/ 4. Prinzip – zu Buddhi-Manas/ kausal denkend/ die Ursachen erforschend/ 5. Prinzip).

Insgesamt strebt der einzuweihende Statthalter Friedrich Heinrich (bei St.) danach, das Weltliche im Kampf wie ein Löwe gegen Spanien bei nicht geschlossener niederländischer Eintracht (bei W.) neben dem Anspruch auf himmlische Verbindlichkeit ungestörter Geistigkeit im Pneumarauschen (bei (Sch.) zu verwirklichen – mit der Konstitution eines Pferdes (wie N.) und gedanklicher Höhe und Weite (wie R.), vergleichbar der feuernden Pistole (wie F.) – im Bearbeiten des von der Ankettung herkommenden Schattens (bei P.l) und eines Stillstandes (bei P.2) durch seine Zuwendung zur Ergründung der Ursachen der Dinge nach dem 5. Prinzip (bei P.3): etwa der Ursachen der eingeschränkten Kraft des Löwen und der Abneigung vom Kampf der Amsterdamer (nach W.), der eigenen Schwächen und Behinderungen durch persönliche Leidenschaften (nach St.) und der Schwierigkeiten geistiger Einigung im Wind oder Sturm des Geistes (nach Sch.).

b) Die Kleine Raute (die "Wege in der Welt", das "Über-mir", das "In-mir"):

[Abb. 6] Die nach den 3x3 Werten verteilten Punkte werden (ohne die immer gleichen Werte des Meisters) im Sinne ihres originalen Auftretens nun gespiegelt verteilt über die vier Teile der Raute gezeichnet und ergeben (gewonnen aus den Punkten des Lehrlings) die Bruderkette der (zuvor Suchenden und Anhaltenden und nun) Leidenden (mit den vor der Brust gekreuzten Armen und mit den breiten Schultern), sowie die im Ab- und Aufstreben angelegten Figuren des Gesellen, der seine Arbeit hier mit dem Absteigen und Aufsteigen verrichtet.

[Abb. 7] Die einfachste freie Form der Kleinen Raute zeigt neben den "Wegen in der Welt" das Dreieck ("über mir") und (bei annähernd quadratischen Rasterfeld-Elementen) das ruhende Quadrat als Grundfläche des vollkommenen Kubus ("in mir"), sowie das auf der Spitze stehende Quadrat als Zeichen für die "Sehnsucht nach dem Ewigen" (ebenfalls "in mir") mit dem Hinweis auf dessen gnadenvoll zu erreichender Möglichkeit (angedeutet mit den 8 Punkten auf den Geraden des auf der Ecke stehenden Quadrates).

[Abb. 8] Eine weitere Figurenfindung anhand der vorliegenden Punkte zeigt "die Wege in der Welt" als Grenze zwischen dem Dreieck des Himmels und dem Viereck des Raumes "in mir", wobei die vom Himmel in die Wege herein ragende Y-Figur als eine Aufnahmevorrichtung (als Trichter) das vom Himmel Kommende an Strahlkraft (Licht, Intuition, Energie) über die "Wege in der Welt" "in mich" überführt, wo bereits mit jener Strahlkraft angefüllte vollkommene Kuben vorliegen.

[Abb. 5]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die 3x3 Werte des Rasterfeldes.

Es ist eine komplexe Figur für die gesuchte Einstrahlung himmlischer Kräfte "in mich", welche Beziehung bereits als Vorübung für die Einstrahlung himmlischer Kräfte in den "Oranierbaum" gesehen werden kann, – wobei dann (wenn dieses eintritt) der Suchende bereits von gleicher Art ist wie das, was er herbei zu führen und zu erkennen anstrebt, um die gnostische Gleichheit des zu Erkennenden, bzw. des Erkannten mit dem Erkennenden herzustellen. [3] als Voraussetzung für jenen angestrebten "Erkenntnisgegenstand", bzw. für jenes angestrebte "Erkennen", wobei nicht sicher zu beurteilen ist, ob das Erkennen jenen Gegenstand schafft, oder ob ein erkennungsloses Schaffen jenes Gegenstandes als Folge die Erkenntnis zulässt. Hier scheint jener "Blitz im Erkennen" seitens der platonischen weisen Frau Diotima wirksam zu sein. [4] , – oder es scheint "nur" um ein Wiedererkennen eines schon immer Gegebenen und schon immer Gekannten zu gehen.

[Abb. 6|Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Kleine Raute mit den originalen 3x3 Werten/ Punkten.

[Abb. 7]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Kleine Raute mit den frei verteilten 3x3 Werten/Punkten (mit der Figur der "Sehnsucht nach dem Ewigen").

[Abb. 8]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Kleine Raute mit den frei verteilten 3x3 Werten/ Punkten (mit 4 Y-Figuren und 4 Kuben).

c) Die Handgriffe des Meisters (seine Aufgaben):

[Abb. 9]Das linke Handgelenk (Ha) des Statthalters Friedrich Heinrich ist im Meistergriff (bei dem sich der einzuweihende Meisteranwärter und der diesen Einweihende die Hände reichen und sich dabei am Handgelenk fest greifen) geometrisch verbunden mit dem Wert des Meisters "Schönheit/ Sch." [5]

Im Meistereinweihungs-Ritual erhebt der Einweihende dann den Einzuweihenden aus dessen Lage eines zum Abstreifen egoistischer Begierden in den Sarg Niedergeworfenen als Aufrichtung zu "Leben-Liebe-Licht" (der dann die Dunkelheit seiner weltverhafteten Leidenschaften abgelegt haben sollte).

Im verborgen-geometrischen Vorgang wird der Kreis um das Handgelenk des Meisteranwärters mit Radius "Handgelenk – Wert Schönheit" gezeichnet, um auf diesem Umkreis die besonderen Aufgaben des Einzuweihenden, hier des Statthalters, zu ergründen. Diese Aufgaben sind hier "Hl" (Handgriff 1) und "H2" (Handgriff 2), nämlich die Bearbeitung des von der Kette (zwischen dem Löwen und der Stadt Amsterdam) geworfenen Schattens (eben der Beschränkung des kampfbegierigen Löwen) zu bearbeiten (nach Hl) – und zum anderen den adlergleichen, freien Höhenflug des Geistes (nach der Überwindung weltlicher Leidenschaften) zu beginnen (nach H2). Der Einzuweihende möge also den "kämpfenden Löwen" freier und schattenfrei halten und zugleich den "aus der Höhe überschauenden Geist" aktivieren.

Wie ist das zu verstehen? Vielleicht so: Er möge nur notwendige Operationen durchführen und dabei den Kopf freihalten für andere Optionen. Tatsächlich plante er den Friedensschluss mit Spanien, den allerdings sein Nachfolger im Amt, Willem II. nicht aufrecht erhalten wollte, sondern vielmehr weiter kämpfen wollte [6]. Gemessen daran war Friedrich Heinrich tatsächlich in der Kriegsführung zu einer Mäßigung übergegangen.

[s. Abb. 9]Das rechte Handgelenk des im Vordergrund auf- oder absteigenden Reiters (Ha) ist im Meistergriff bezogen auf die nach rechts oben hoch gehaltene Piekenspitze, womit dessen Entschluss zum Weiterkämpfen ausgedrückt wird, wogegen aber seine nach rechts gewandte Richtung spricht, welche dem Zug des Reiters mit dem Stadtwappen von Amsterdam zu folgen scheint.

Hier ist ein scheinbarer Widerspruch zu lösen: Vom [weiter unten unter e) aufgeführten] "Weg der 12 Stufen der Wandlung" gezeigten Wegabschnitt "P3-P4" ist dieser Reiter im Kunstbild-Vordergrund betroffen [Abb. 11]. Er wird von diesem Wegabschnitt (P3-P4) überquert, was aussagt, dass er mit dem "absteigenden Wegabschnitt P3-P4" auch absteigt (und nicht mit dem anschließenden, aufsteigenden Wegabschnitt P4-P5 aufsteigt). Dieser Reiter im Vordergrund "sitzt also nicht auf", um dem nach Amsterdam zurück kehrenden Reiter zu folgen, sondern er unterbricht seinen Weg und seine Richtung, wahrscheinlich muss er sich noch mit dem Pferdejungen (bei seinem Pferd) verständigen.

Dieser vom Pferd steigende Reiter, der auf die Pieke (bei H3) bezogen ist, will also dem Aufbruch des Statthalters folgen, welcher seine Haltung und Einstellung als einer "gemäßigten Sicht" mit seinen Handgriffen (Hl und H2) vorgetragen hat.

[Abb. 9]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Der Meistergriff des Statthalters und der Meistergriff des Reiters im Vordergrund.

Während Chr. Tümpel davon spricht, dass dieses Bild eine Veränderung in der Handlung zeige [7], kann nun sogar davon gesprochen werden, dass das Kunst-Bild eine Veränderung in der Haltung/ Einstellung (beim im Vordergrund absteigenden Reiter) zeigt. Damit ist die Bildsprache der Verborgenen Geometrie in die Ebene der "Untersuchung des Grundes", eben des "kausalen Denkens", des 5. Prinzips des Menschen, hier einer Begründung durch eine haltungsmäßige Grundlage, vorgedrungen – und lässt eine bloße Beschreibung des im Bildhaften Gesehenen hinter sich.

d) Das Magische Dreieck (der Anfang des Einweihungsweges):

[Abb. 10]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Das Magische Dreieck mit dem Beginn der Reise der 'Wandlung bei PO (Punkt Null).

[Abb. 11]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Der Beginn der Reise der Wandlung von PO (Punkt Null) bis nach P5 (Punkt Fünf).

Das Wort "magisch, Magie" im Sinne von "Zauber, Geheimkunst" mag sich hier darauf beziehen, dass mit dem Hervortreten eines Wortes, bzw. einer Wortbedeutung, deren Herkunft oder Ursache (aus jenem Dreieck) nicht aus dieser verborgenen Quelle nachvollziehbar ist. Es tritt einfach in Erscheinung und muß am derart Erscheinenden studiert werden.

[Abb. 12]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Fortsetzung der Reise der Wandlung von P5 nach P6 (die Sternenreise/ die Himmelsreise).

Im vorliegenden Beispiel gibt es nur einen Reiseanfangs-Punkt, nämlich "PO" (Punkt Null), der hier auf dem Wert und Ort "2. Polarität/ P.2) liegt. Wenn drei derartige Orte vorliegen, werden sie numeriert mit P01, P02, P03 (Punkt Null eins, Punkt Null zwei, Punkt Null drei).

[Abb. 13]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Fortsetzung der Reise der Wandlung von P6 nach P9 (der Aufstieg im Djedpfeiler/ Djedbaum).

[Abb. 14]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Fortsetzung der Reise der Wandlung von P9 nach P12 (der Abstieg vom Djedpfeiler/ Djedbaum nach P12).

[Abb. 15]Der Wahlspruch von Prinz Mauritz von Orannien, mit dem "Oranierbaum" in seinem Wahlspruch: "Tandem fit surculus arbor" / "Schließlich wird aus dem Zweig ein Baum", mit dem weiteren Wahlspruch seines Vaters, Prinz Willem I. von Oranien: "Je maintiendrai"/ "Ich werde durchhalten".

e) Die Reise der 12 Stufen der Wandlung (zur Erkenntnis der Eigenschaften Gottes):

[Abb. 11]Von P0 ausgehend liegt die Bedeutung der 1 (Einheit, Ganzheit) gleich abständig auf der Mitte/M des Magischen Dreiecks (wo das Gotteswort bei Gott ist; P01 auf M) und auf dem Maul des Pferdes des sich nach Amsterdam wendenden Reiters, woher, wenn überhaupt, dann von hier ein Hauch/ Pneumahauch/ Geisthauch kommt; P1B) mit mittig Pl.

Von Pl ausgehend liegt die Bedeutung der 2 (Zweiheit, Unterschied, Trennung, Erkenntnis, Gegensatz, Polarität, Zwist) gleich abständig auf dem rechten, oberen Transzendierungspunkt des Magischen Dreiecks, am Übergang von innen nach außen, Zweiheit; P2B auf T) und auf der linken, unteren Pferdesattel-Decke des Pferdes im Vordergrund (wo Senkrechte und Waagerechte zusammen stoßen, Zweiheit; P2A) mit mittig P2.

Von P2 ausgehend liegt die Bedeutung der 3 (Dreiheit, Vereinigung) gleich abständig auf der Mitte des Magischen Dreiecks (Dreieck; P3A auf M) und auf dem rechten Mundwinkel eines Reiters oberhalb von Punkt R. (auf den Mundwinkel wird das Siegel Salomos gedrückt zur Belebung der Suche Gottes (des Wortes der Wahrheit) innen [8]; P3B) mit mittig P3.

[Abb. 16]Ein Baumstumpf mit Seitentrieb, dazu eine Fledermaus und ein begehrlich lauernder Fuchs (Johan de Witt). Und die Fledermaus sagt: "Mich kriegst du nicht."

Von P3 ausgehend liegt die Bedeutung der 4 (Vierheit, Vielheit, Mannigfaltigkeit, Weltzahl, Irdisches, unten) gleich abständig auf der Hacke des Pferdejungen im Vordergrund (unten; P4A) und unter dem rechten hinteren Huf des Pferdes im Vordergrund (unten; P4B auf P.2) mit mittig P4.

Von P4 ausgehend liegt die Bedeutung der 5 (Pentagramm, Leben-Liebe-Licht) gleich abständig auf dem linken Handgelenk des Statthalters Friedrich Heinrich (wo allgemein gesehen der Griff ansetzt, um den/ einen Einzuweihenden aus dem Sarg aufzurichten zu Leben-Liebe-Licht; P5A) und auf dem rechten Handgelenk des am rechten Bildrand befindlichen Reiters (desgl.; P5B) mit mittig P5.

[Abb. 12]Von P5 ausgehend liegt die Bedeutung der 6 (Hexagramm, Obenunten-Beziehung) gleich abständig auf der Pfeilspitze des vom Pfeilbündel separierten Pfeiles (unten; P6A) und auf der Spitze des Tempels (oben; P6B auf Sch.) mit mittig P6.

[Abb. 13]Von P6 ausgehend liegt die Bedeutung der 7 (Vollkommenheit des Kubus, auflösbare Vereinigung von 4+3, 7 Prinzipien des Menschen, Atma) gleich abständig auf dem Punkt und Wert "Schönheit" (4+3; P7A auf Sch.) und auf der linken unteren Ecke der Pferdesattel-Decke (wo "Senkrechte/ Himmelszahl 3" und "Waagerechte/ Erdzahl 4" zusammen stoßen; P7B) mit mittig P7.

[Abb. 17] "Das Wirtshaus im Walde" (mit Baumstumpf und Seitenast) von Anthonie Waterloo (um 1610-1690), gestochen von J. Riegel (tätig um 1850-1880).

Von P7 ausgehend liegt die Bedeutung der 8 (Gnade) gleich abständig auf dem "Ort 8" (P8A auf Ort 8) und am rechten vorderen Huf des Pferdes des sich nach Amsterdam wendenden und dorthin sich bewegenden Reiters (Gnade der Initiative und Handlung; P8B) mit mittig P8.

Von P8 ausgehend liegt die Bedeutung der 9 (Transzendieren) gleich abständig auf dem "Ort 9" (P9A auf Ort 9) und auf der linken Schulter eines entfernten Reiters am rechten Bildrand (wo das Körperliche nach oben transzendiert wird; P9B) mit mittig P9.

[Abb. 14]Von P9 ausgehend liegt die Bedeutung der 10 (der Höchste) gleich abständig auf der Mitte des Magischen Dreiecks (wo Gottes Wort bei Ihm ist; P10B auf M) und auf dem Geschlecht des Reiters mit der erhobenen Lanze (wo im Samen der Gottesfunke sei [9] ; P10A) mit mittig P10.

Von P10 ausgehend liegt die Bedeutung der 11 (der eingeborene Sohn) gleich abständig auf dem Nacken des Reiters rechts vom Statthalter (es ist das "Tor Gottes" für den Eintritt der Energie Gottes [10] , vermittelt durch den Sohn Gottes; P11B) und auf der rechten Schuhspitze des Reiters im Vordergrund (der Sohn Gottes sei der Weg [11]; P11A) mit mittig P11.

Von P11 ausgehend liegt die Bedeutung der 12 (im Höchsten, multiplikativ, unauflösbare Vereinigung von 4x3, 3x4) gleich abständig auf dem Kehlkopf des Löwen (er formt das "Wort", die schwingende Klangfigur, die wirkende Schwingung; P12A) und auf dem Auge des Pferdes des Statthalters (das Auge sieht alles umfassend vollkommen; P12B) mit mittig P12.

Mit der ausgeführten Reise sind deren 12 Stationen und Zahlenbedeutungen (12 Merkmale Gottes) in ihren schöpferischen Verwirklichungen kennen gelernt. Zur Interpretation der Reise der 12 Stufen der Wandlung:

[s. Abb. 11] Am Anfang der Reise wird der doppelte Sturz des Einzuweihenden in die Nichtigkeit der Gedanken (nach P2) und in die Nichtigkeit der körperlichen Existenz (nach P4) ausgeführt, wobei speziell der Reiter im Vordergrund seinen "Sturz P3-P4 erlebt, welcher der späteren Aufrichtung (P4-P5) voraus geht.

[s. Abb. 12] Mit dem weiteren, leicht ansteigenden Fortgang der Reise beginnt der Einzuweihende seine "Himmelsreise" (P5-P6), von der aus der Blick auf die Erde (auf den seine Einstellung wandelnden Reiter, auf das Amsterdamer Stadtwappen, auf das eigene Pferd mit seinem waagerechten Rücken, bzw. Querriegel des Tierischen [12]) im Abstand gegenüber stehend deutlich geschieht.

[s. Abb. 13] Der weitere Aufstieg zur Höhe des Transzendierens (P6-P7-P8-P9) schafft die Figur des altägyptischen Djedpfeilers, der wie ein Baum mit den Bedeutungen von Fruchtbarkeit und Dauer aufwächst [13] und sich dabei wie ein Seitentrieb eines Baumstammes aufrichtet, wie es im Wahlspruch von Prinz Maurits und in dessen Illustration ausgedrückt wird:

"TANDEM FIT SURCULUS ARBOR"

(Endlich wird aus einem Seitentrieb ein Baum)

[Abb. 15. 1617] [s. Abb. 13] Es ist auch ein Wachsen zum Licht, das von der schrittweisen Aufrichtung verdeutlicht wird. Auch zeigt diese Figur des Djedbaumes ein Streben gen Süd-Osten (nach rechts oben) zum Himmel oder (freimaurerisch ausgedrückt) zum "Ewigen Osten", dem urreligiösen (und heutigentags noch lebendigen) buddhistischen Ziel der aufsteigenden Seelen zum "höchsten Prinzip Atma" [14].

[s. Abb. 14] Der weitere Weg der "Rückkehr zur Erde aus himmlischen Höhen" (P9-P10-P11-P12), nun mit einer Bereicherung an "jenseitiger/ immaginativer Erfahrung", führt in geringem Abstand zur vorausgehenden Aufstiegskurve (und unterhalb dieser) nun zum "Vereinigungs-Punkt P12", an dem

[Abb. 18]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Der in das Auge des Pferdes des Statthalters (P12B) und in den Kehlkopf des Löwen (P12A) einstrahlende Lichtstrahl.

der Reiseweg (vom Ausgang des schöpferischen Wortes, bzw. der "Schöpfung Gottes aus M" und über PO bis nach P12) mit

der durch den zurückgelegten spirituellen Weg konstruierten "Schwingungsfigur von H herkommend" zusammentrifft,

[Abb. 19]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Der Kosmos des Himmlischen (mit Mitte Pferdeauge) und der Kosmos des Irdischen (mit Mitte Kehlkopf des Löwen).

so dass

das gewordene Gottesgeschöpf dieses sein göttliches Geschaffensein (von M kommend)

im Licht Gottes (H-P12B-P12) als Licht, bzw. als Intuition (von H kommend) erkennt.

[Abb. 20]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Die Baukräne mit den zu erhebenden Gütern "P4A=D: das Irdische" und "P1B=D': das Himmlische".

Damit sind die beiden sich gegenseitig bedingenden (sich schaffenden und sich begründenden) Achsen des Einweihungs-Weges beschrieben:

die "Achse der Arbeit und Konstruktion" (hier: M-P0-P1 bis P12) und

die "Achse der Intuition

und

Gnade" (hier: H-P12B-P12).

[Abb. 21]Rembrandt "Die Eintracht des Landes": Das Universum mit 3 wichtigen Achsen mit Strecke "P4A-P1B" als einer "W-Figur" (doppelter Fall) mit 45°-Winkel und "Wert 8".

Auch mag die ungefähre Parallel-Führung von Aufstieg (P6-P7-P8-P9) und Abstieg (P9-P10-P11-P12) in bildhafter Weise ein Anwachsen/ Dickerwerden des Seitentriebes (Zweig; surculus < i > m) in seinem unteren Bereich aussagen.

f) der Lichtschacht zwischen Himmel und Erde (dieser sendet Licht/ Intuition/ Energie):

[Abb. 18] Mit der Vermittlung des Lichtes (von H nach P12) wird dem Eingeweihten die Intuition zur Erkenntnis seines göttlichen Geschaffenseins (auf dem Weg von M über PO und Pl bis P12), sowie die Intuition zur Erlkenntnis seiner göttlichen Erkenntnisfähigkeit gegeben. Und diese erhellte Erkenntnisfähigkeit endet nicht bei P12 (mit dem Hinblick auf die eigene göttliche Herkunft), sondern sie reicht weiter (nach dem Erreichen von P12), hier in den dunklen Bereich unterhalb vom Wert "Weisheit/ W." und hier weitergehend in den Bereich unterhalb des bildhaft Dargestellten in den Bereich einer unzugänglichen Tiefe, wohl einer unerreichbaren, allgemeinen Grundlage der darüber dargestellten Vielfalt eines Lebendigen als einer gewissen Licht- und Krafteinspeisung, – welche hier der Kraft des darüber befindlichen, angebundenen "Belgischen Löwen" (dem nach Wolfgang Schöne "Leo Belgicus" [15]) (symbolisch/ innermenschlich gesehen) zugute kommen mag.

g) die Kosmen des Himmlischen und des Irdischen (eine Verbindungen zu höheren Welten):

[Abb. 19] Der "Kosmos des Himmlischen", der von der Doppelschwingung (entlang H-P12B-P12A) durchfahren wird, welche beim Wind (Pneuma/ Geisthauch) in den Ästen/ im Wipfel des Oranierbaumes (bei H/ Himmel) beginnt und zum Brüllen des Löwen am Kehlkopf des Löwen (bei P12A) reicht, hat seine Mitte im Auge des Pferdes (bei P12B), welches Auge auf der linken Grenze (Sch.-A1) des "Magischen Dreiecks" zwischen dem "Gott/ Wort Gottes; Sch." und dem "ausgesprochenen Wort Gottes; Al" liegt. Dieses Auge, bzw. diese Mitte des himmlischen Kosmos überschaut also alles, was an göttlicher "gestalterischer Potenz in Gott" und "außer Gott in der Welt" ist, es sieht Möglichkeit und Verwirklichung in seiner Überschau, – wie, in Entsprechung angelegt, der (nach links zur Justitia und nach rechts an das Amsterdamer Wappen) angebundene Löwe der Niederlande als Mitte des weltlichen Kosmos (in P12A) im tatsächlichen Geschehen (eben auf der Erde) seine am Hals, bei "seinem Wort/ bzw. seiner Wortwirkung" gebundene Kraft spürt (die noch energetisch zu befreien ist, s.u. Homöopathie [Kap. 7]).

h) der Baukran (die Erhebung des Einzuweihenden):

Die beiden Baukräne zeigen also dem Betrachter die Erhebungen der Werte der 4 (hier von P4A), der erscheinenden Vielheit der Welt im Mannigfaltigen, sowie der 1 (hier von P1B), der zugrunde liegenden Einheit der Welt im Urgrund der Transzendenz, bzw. des Göttlichen – in einer schräg nach rechts oben (gen Süd-Osten) im Winkel von 56 Grad, bzw. von 55 Zähleinheiten, ansteigenden Geraden, womit eine Höherbewertung in der Methode (des Ansteigens), wie auch der Essenzen (der Vielheit und der Einheit) erfolgt, - welche Wirkung (im Kranständer gebunden an den Oranierbaum, an "Wert "Sch.", als auf den Oranierbaum übertragen, als dessen ansteigende Höherrangigkeit gelten mag.

i) das Universum (das Zentrum in mir und sein Umfeld

[Abb. 21] Die Mitte des Universums (in P12 mit dem Radius P12-H für seinen Umkreis) ist "meine Mitte", da ich/ der Betrachter hier/ in P12 meine Erkenntnis meines Geschaffenseins (aus dem Weg von M herkommend) gewinne durch die Einstrahlung der Intuition an diesem Ort (von H kommend).

Die Figur des Universums erzeugt keinen besonderen Ort/ Wert auf seinem Umkreis.

Es gibt jedoch bezogen auf den Umkreis des Universums, und größtenteils auf diesem liegend, drei in einer N-Figur verbundene Geraden, die damit von einer zweimaligen Umkehr sprechen:

Die Achse des Lichtschachtes (H-P12B-P12A-P12C) ist die innere Achse des Universums und durch seine drei Schwingungsfiguren dreigeteilt.

Der Tempel (W.-St.-Sch.) liegt mit seinen sieben Stufen überwiegend (bis auf seinen höchsten Wert "Schönheit" auf dem Oranierbaum) im Bereich des Universums.

Damit ist diese "N-Figur als Umkehrfigur" (mit ihren beiden Umkehrstellen) durch die drei ungeraden und heiligen Zahlenwerte 3 und 5 und 7 gekennzeichnet, womit zum einen eine doppelte Umkehr und weiterhin etwas Heiliges (im Sinne der Zahlen 3, 5, 7) ausgedrückt wird, anscheinend das "Heilige (oder Heilende?) einer Umkehr" , - wohl zu einer Selbstbehauptung gegen Spanien angesichts des von den Ketten befreiten Löwen.

Wenn dann nach weiteren Merkmalen gesucht wird, welche dem Universum der Rembrandtschen Situations-Skizze von 1642 (angesichts soweit keiner besonderen Merkmale auf dem Umkreis des Universums) zugeordnet werden können, so gibt es noch einen Wert in einem Berührungs-Punkt des Kranseiles (C-D/P4A) mit dem Umkreis des Universums (im Punkt "U") mit der Aussage, das Universum durch eine Erhebung des Landes des Freiheitskämpfers (nämlich von P4A/D) zu bereichern.

Weiterhin ergänzt die Gerade zwischen den beiden zu erhebenden Werten, bzw. Orten (P4A/D und P1B/D) die beschriebene N-Figur (Umkehrfigur) zu einer W-Figur (gebildet aus dem Buchstaben W), womit ein Hinweis auf den zweifachen Sturz (nach P2 und P4 im Weg der Wandlung) und hier auf die Aufrichtung im Sinne eines göttlichen Aktes (im Sinne des Zahlenwertes der Steigung von "D-D'", von 55 10 /göttlich) gegeben wird.

Mit der "Eintracht des Landes" wird in ihrer Verborgenen Geometrie die Möglichkeit einer "gnadenvollen Vollkommenheit des Guten" des zu erhebenden Landes formuliert. Rembrandt sagt (1642) zur Situation seines Landes: Es habe im Angesicht des Universums (mit U) und dessen Erhebung (bei U) die Potenz zur gnadenvollen Vollkommenheit des Guten.

j) eine Summe:

[Abb. 11- 12] Der Einzuweihende (mit St.) soll (als potenzieller Besitzer aller aus "Gottes Wort" erkannten, folgenden Merkmale) den Schatten einer Ankettung (Hl) mit Adlerflügeln (mit der Leichtigkeit und Höhe des Geistes, H2) und mit Speeren des ihm neuerlich folgenden Reiters (mit Kampfhandlungen, H3) bearbeiten. Auf seinem Einweihungsweg wird er den Fall erleben (P2, P4), wie auch andere ihren Abstieg und ihr Abstandnehmen kennen lernen werden (P3-P4), welchen politischen Konflikt-Zusammenhang er zwischen Amsterdams politischem Rückzug (aus der Bezahlung der Truppen) einerseits und andererseits seiner Kampfbereitschaft eines Löwen (während seiner Himmelsreise) wahrnimmt (P5-P6), wie auch später bei P12A.

[Abb. 13–21] Der Einzuweihende steigert seinen Durchsetzungswillen (ab P6) aufsteigend mit dem Ziel des erstarkenden Djedpfeilers, bzw. Oranierbaunmes (P6 bis P9), um in seiner Annäherung (P9-P12) an den himmlischen Einfall des Heiligen, bzw. der Iintuition (H-P12) sein göttliches Gewordensein (von M kommend) zu erkennen (in P12) und zugleich im Einbruch göttlicher Energie (H-P12C) eine vitale Grundlage (P12A-P12C) für seine Aufgabe als "Statthalter, bzw. Befehlshaber mit Hilfe des ebenso (wie er) befreiten niederländischen Löwen" zu sehen.

Dabei erkennt er seine "Übersicht" (den Kosmos des Himmlischen mit Mitte P12B/ göttliches Auge des Pferdes) und seine "Stärke" (den Kosmos des Irdischen mit Mitte P12A/ göttlicher Kehlkopf des Löwen). Und er bestärkt die materielle Präsenz (D=P4A) und die geistige Sinngebung (D'=P1B) in einem Akt der Umkehr (N-Figur) zur göttlichen (55) Aufrichtung (D-D') des Feldes (W-Figur) seiner Aufgaben (H1, H2, H3).

Rembrandts "Eintracht des Landes" zeigt zwar den (bildgegenständlichen) "Oranierbaum" an höchster Stelle des Bildes, gibt ihm aber im Kunstbild keine "Einstrahlung des Lichtes" in Form von Intuition (jeweils bis zu P12) und Kraft (jeweils bis zu P12C). Rembrandt formuliert aber den Kosmos des Himmlischen mit dem "allsehenden Auge" (bei P12B), sowie den Kosmos des Irdischen mit dem "kräftigen Brüllen" des Löwen (bei P12A) – mit noch zunächst einem Universum frei von besonderen Merkmalen und doch mit einem näher kommenden "Erhobenwerden" des Landes aus niedriger Lage unter spanischen Ansprüchen (D=P4A) zu einem neuen Wert des niederländischen Universums (mit U im Kontakt zu C-D=P4A) bei zugleich erhobener, geistiger/ kultureller Hochform/ Blüte (mit D'= P1B gegen C' strebend).

Diese Lage um 1642, einige Jahre vor dem Westfälischen Frieden (1648) mit dem Erreichen der niederländischen Souveränität, gab keinen Anlass zur Sorge um das Bestehen des "Hauses von Oranien", – welche Sorge aber mit dem Beginn der "Ersten Statthalterlosen Periode" (1650-1672) aufkam, in der dann der geschwächte "Oranierbaum" als ein kostbares Gut von einem symbolischen (innermenschlich gemeinten) Licht (nach Maßgabe des Lichtschachtes) überstrahlt werden sollte - zu dessen innerlich bedeutsamem Wirken auch noch (wie unten gezeigt werden soll [s. Kapitel 7]) eine reale Kräftigung des Orabnierbaumes, bzw. des Kunstbild-Betrachters des Oranierbaumes, hinzu treten sollte.

Die anfangs dargestellte "Aporie" (eine erkannte Ausweglosigkeit) mit der Aussage "Der Statthalter wird ohne eine Unterstützung durch die volle Kraft des Landes nicht erfolgreich kämpfen können" wird folgend durch "Peripetien" (durch Umkehr-Stellen) des Interpreten zur "rituellen Verborgenen Geometrie" geführt, mit den Wegen der Wandlung des Einzuweihenden zu seiner Offenheit zum himmlischen Kosmos hin, wodurch dieser "Licht, Intuition, die Lebensenergie des 7. Prinzips" herbei ziehen kann, um diese zum "Oranierbaum", ihn überstrahlend, zu lenken, welche dort, nach der "Neuen Homöopathie" real/ positiv gewandelt, als Kraftgabe in den "Oranierbaum" eintreten kann, so dass der "Oranierbaum" (in der Erfahrung des Kunstbild-Interpreten) spirituell überleuchtet und energetisch positiv aufgeladen (in diesem Interpreten) zu neuem Leben erwachen kann: dass der Interpret ihn für lebendig hält.

Der Weg des Interpreten wird

von einer

bildhaft-allegorischen Betrachtung

des Oranierbaumes (als eines Sinnbildes hier für eine fraglicherweise starke Position des Statthalters)

über eine

verborgen-geometrische, rituelle Betrachtung

des Oranierbaumes (als einer innerlich und hier mit der Bedeutung einer verborgen-geometrischen Figur, etwa eines Tempels, zu verbindenden Gestalt)

zu einer

homöopathischen Betrachtung

des Oranierbaumes hinsichtlich einer mit einer geometrischen Figur (als "Antennenfunktion" mit Wirkung des "Umkehrprinzips") auf eine andere geometrische Figur, die zu einem Bildgegenstand gehört (als mit ihrer Eigenschwingung genannter "Systeminformation"), diese beeinflussend, trifft, – so dass die zugrunde liegende "Systeminformation" durch das hinzu tretende "Umkehrprinzip einer Antenne" ins Gegenteil gewandelt wird und derart eine gewünschte

reale Wirkung/ energetische Ausstrahlung

herstellt [wovon unten im 7. Kapitel gehandelt wird].

3. ZUR SYMPATHIE FÜR DAS HAUS VON ORANIEN-NASSAU

Zum Verständnis der Lage des Hauses von Oranien-Nassau zur Zeit der "Ersten statthalterlosen Periode" (1650 bis 1672) möge im Anhang in den Anmerkungen (A1) der Aufsatz zur Geschichte des Hauses von Oranien-Nassau beachtet werden [s.Anm. 1].

Die Bedeutung des "Oranierbaumes" in Bildern (Malereien, Radierungen) dieser Zeit liegt in deren Verweis auf seinen kränkelnden Zustand, der als Hinweis auf den schwachen Zustand des Hauses von Oranien zu dieser Zeit gelte [1], das, ohne das Amt des Statthalters einnehmen zu können, um seine politische Stellung in den Niederlanden besorgt war.

Es folgen nun die angekündigten Interpretationen der drei genannten Malereien, wobei die Interpretation der Verborgenen Geometrie dieser Kunstbilder (deren Sinn und Methode) in einer "Einführung in die Verborgene Geometrie" im Anhang nachgelesen werden kann [s. im Anhang A6]), um dann darüber hinaus die besondere Situation der "Oranierbäume" – in ihrer bedürftigen Lage und in ihrer beabsichtigten Stärkung durch symbolische und dann auch energetische Kraft-Aufnahme – zu erfassen.

|Abb. 22] Es gab in jener Zeit (nach 1650) in der Bevölkerung von Zeeland offenkundige Sympathie-Beweise in Form von an der Kleidung getragenen hellroten Bändern und Schleifen (deren hellrote Farbe aus der orangefarbenen heraus entwickelt wurde [2]).

Über die orangenfarbenen Bänder ist zu erfahren: Nach dem frühen Tod von Willem II. 1650 beschloss der Staat von Zeeland 1652 den (1650 geborenen) Prinzen von Oranien (den späteren Willem III.) als Statthalter vorzuschlagen. Dagegen gab es Widerstand, besonders vom Pensionaris/ Staatsrat (aus Dordrecht) Johan de Witt (Raadpensionaris von den Staaten der Niederlande ab 1652 [3]).

[Abb. 22]"A Woman at a Virginal and a Man Offering Her a Drink"/ "Eine Frau am Virginal und ein Mann, der ihr ein Getränk anbietet" von Gabriel Metsu, 1663. London, Blackheath, Ranger's House, Waiboer-Nr. A-129 [Waiboer (2012), S. 139]: Skizze.

Und gegen jenen Widerstand richteten sich wiederum Bürger in Zeeland, die "sich öffentlich durch das Tragen von orangefarbenen Bändern zu des Prinzen Freunden erklärten" (übersetzt). ("In Zeeland, verklaarden veelen zig, door het draagen van Oranje-linten, openlyk, voor's Prinsen frienden."[4]).

[Abb. 23]Skulptur eines Oranier-Baumes (Metall und Sandstein) auf dem Marktplatz von Oranienbaum (im "Gartenreich Dessau-Wörlitz) vor dem Schloss Oranienbaum.

Die Stände der Region um Middelburg schrieben, einen Beschluss vorzubereiten,"dass der junge Prinz vorgeschlagen werden sollte zum Kapitän und Haupt-Admiral über die Land- und Seemacht des Staates Zeeland und dass Graf Willem van Nassau, Statthalter von Friesland, während der Minderjährigkeit des Prinzen zu seinem Leutnant gewählt werden solle." (übersetzt) ("dat de jonge Prins behoorde voorschikt te worden tot Kapitein en Admiraal-Generaal, over de Land- en Zeemagt van den Staat, en dat Graaf Willem van Nassau, Stadhouder van Friesland, geduurende's Prinsen minderjaarigheid, tot zynen Luitnant behoorde te worden verkooren"[5])

Und es gab eben auch die verborgenen Sympathie-Beweise der "einfachen" (und nicht höfisch bestellten) Maler, die jene "Oranierbäume" nicht nur bildgegenständlich darstellten, sondern eben diese auch verborgen-geometrisch mit Energie-Einstrahlungen versahen, die anscheinend eine sympathetische Wirkung in Beziehung zu kosmischen Energien (einer auf gegenseitiger Anziehung beruhenden Wirkung) [6] ausüben sollten.

Diese Energie-Strahlen (zunächst symbolischer und zum Schluss der Erörterung hin auch energetischer Art) werden folgend mehrfach in der Verborgenen Geometrie zu erkennen sein.

[vergl. Abb. 23]