Friedrich der Große und George Washington - Jürgen Overhoff - E-Book

Friedrich der Große und George Washington E-Book

Jürgen Overhoff

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Beschreibung

Preußen und die Vereinigten Staaten sind die beiden aus Selbstermächtigung heraus gegründeten neuen Staaten des Jahrhunderts der Aufklärung. Und manch ein Preuße hat auf der amerikanischen Seite für die Unabhängigkeit gekämpft. Aus dem fernen Europa hat jedoch auch der preußische König interessiert über den großen Teich geschaut, wobei die historische Forschung diese Neugier bisher weitgehend übersah. Der Vergleich zwischen Friedrich und sinem kritischen Bewunderer Washington wirft nicht zuletzt ein scharfes Licht auf die Defizite des fritzischen Staatsverständnisses als aufgeklärter Monarch.

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Jürgen Overhoff

Friedrich der Große und George Washington

ZWEI WEGE DER AUFKLÄRUNG

Impressum

Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlags unzulässig. Das gilt insbesondere für Vervielfältigungen, Übersetzungen, Mikroverfilmungen und die Speicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen.

Besuchen Sie uns im Internet: www.klett-cotta.de

Klett-Cotta

© 2011 by J. G. Cotta’sche Buchhandlung

Nachfolger GmbH, gegr. 1659, Stuttgart

Alle Rechte vorbehalten

Cover: Rothfos & Gabler, Hamburg

Unter Verwendung eines Friedrich-Porträts von Johann Georg Ziesenis

und eines Washington-Porträts von Samuel King, © akg-images

Datenkonvertierung Koch, Neff & Volckmar GmbH, KN digital – die digitale Verlagsauslieferung, Stuttgart

Printausgabe: ISBN 978-3-608-94647-5

E-Book: ISBN 978-3-608-10234-5

|5|Dem akademischen Lehrer

QUENTIN SKINNER

und den Freunden und Kollegen

in Berlin und Philadelphia

in Dankbarkeit gewidmet

|6|»Wie erklärt man die Köpfe, das Denken?

Damit ist es wie mit der Liebe.

Sie sind unmöglich zu erklären.

Aber wer wären wir, wenn wir es nicht versuchten.«

Per Olov Enquist (2001)

|9|1.

FRIEDRICH DER GROSSE UND GEORGE WASHINGTON – PARALLELE LEBEN

George Washington hatte viel Gutes über Friedrich den Großen zu sagen, als er sich im Sommer 1786 berufen fühlte, die Leistungen des weltberühmten Preußenkönigs in wenigen pointierten Worten zu würdigen. Von seinen europäischen Freunden war er wohlunterrichtet über den bemitleidenswert schlechten Gesundheitszustand des einst so kraftvollen Monarchen, der Preußens und Europas Geschicke beinahe ein halbes Jahrhundert lang geprägt hatte; so kamen seine Äußerungen, die er dem Marquis de Lafayette zwölf Wochen vor Friedrichs Ableben mitteilte, einem vorgezogenen Nachruf gleich.

Lafayette, Washingtons Weggefährte aus den Tagen des amerikanischen Unabhängigkeitskrieges, hatte den siechen preußischen Monarchen selbst erst vor wenigen Monaten in Deutschland aufgesucht; nun schrieb ihm Washington, es gebe in der Welt niemanden, der Friedrich dem Großen »als Soldat« ebenbürtig sei. Doch auch »als Politiker«, der seinem effizient verwalteten preußischen Staat ein rationales Gepräge verliehen habe, komme »ihm keiner gleich«. Als Feldherr und Staatenlenker sei der König noch immer ein unerreichtes Vorbild für viele Militärs und Regierungschefs. So habe auch er, Washington, in vielerlei Hinsicht eine hohe »Meinung« von dem preußischen Herrscher, die selbst in den Altersjahren des Königs noch »weiter angewachsen« sei.

Doch Washington beließ es nicht bei diesem überschwenglichen Lob. Den überraschenden Schlusspunkt seiner Ausführungen |10|bildete eine fundamentale Kritik. Es sei »zu beklagen«, so Washington, dass Friedrichs im Grunde »großartiger Charakter« leider auch einen dunklen »Schandfleck« aufweise. Seit der amerikanischen Revolution von 1776 forderten auch in Europa die Menschen in zunehmendem Maße, als mündige Bürger an den Regierungsgeschäften beteiligt zu sein; Friedrich aber habe sich sein Leben lang gegen jede Form der bürgerlichen Mitsprache in Staatsangelegenheiten gewehrt. Noch immer, auch als kranker Mann, regiere er sein Preußen als ein von niemandem gezügelter Alleinherrscher von oben herab mit Befehlen, Edikten, Anordnungen und Erlassen. Nur seinen eigenen Willen lasse er als Maßstab des politischen Handelns gelten. Es sei aber schändlich, dass »ein Mann« ganz allein die Einwohner eines großen Reiches nach Lust und Laune dirigiere und sich somit selbst zum »Tyrannen über Millionen« erhebe. Dies werfe »einen Schatten« auf ihn, der sein Lebenswerk in der Rückschau »für immer« verdunkeln werde.

Washington wusste sehr genau, von wem er sprach. Schon als junger Mann hatte er den Lebensweg des preußischen Königs mit Interesse verfolgt. Als er selbst während des Siebenjährigen Krieges in Pennsylvania erstmals im Kampf gegen die Franzosen ein amerikanisches Regiment kommandieren durfte, verschlang er mit Begeisterung die Berichte über den kühnen Sieg, den der Preußenkönig als Feldherr im sächsischen Roßbach gegen denselben Feind errungen hatte. Aufrichtig bewunderte er die Verwegenheit, mit der sich der risikofreudige Friedrich, oftmals sogar in Unterzahl, dem Gegner entgegenwarf. Auch war Washington ihm zu Dank verpflichtet: Indem Friedrich der Große die französischen Truppen in Europa in einen langen und kräftezehrenden Krieg verstrickte, trug er entscheidend dazu bei, Frankreichs Herrschaft über weite Teile Nordamerikas zu brechen.

So nimmt es nicht wunder, dass Washington 1759 bei einem Londoner Handelshaus eine große Büste des preußischen Königs bestellte, um mit dieser kostbaren Erwerbung den Eingangsbereich seines Landsitzes Mount Vernon in Virginia zu schmücken. |11|Einige Jahre später kaufte er seinem Stiefsohn Jacky die Spielzeugfigur eines preußischen Dragoners. Dieser in einem kunstfertigen Miniaturformat gestaltete Elitesoldat Friedrichs des Großen kam auf dem Holzfußboden des Kinderspielzimmers von Mount Vernon zum Einsatz.

Als Friedrichs Kriegsglück im Siebenjährigen Krieg ab 1760 auf dramatische Weise im Schwinden war und der preußische König sich gar dem Untergang nahe wähnte, litt auch Washington mit ihm. In Briefen an europäische Informanten erkundigte er sich nach dem Schicksal dieses wichtigen Alliierten der Amerikaner. Als sich dann das Blatt völlig unvermutet wendete und Friedrich nach dem Hubertusburger Frieden von 1763 wieder mit Tatkraft sein Land regierte, freute sich Washington mit ihm. Dann aber wandelte sich seine Einstellung zu dem heldenhaften preußischen Herrscher, erst allmählich, schließlich unumkehrbar.

Die tiefere Ursache dafür lag in dem Umstand begründet, dass sich seine Haltung zum Königtum insgesamt radikal änderte. Denn nur wenige Jahre nach dem Ende des Siebenjährigen Krieges sagte der britische König seinen amerikanischen Untertanen den Kampf an, weil diese sich standhaft weigerten, Steuern an die Krone abzuführen, die sie nicht selbst in ihren Kolonialparlamenten erhoben hatten; Washington wurde zu einem erbitterten Gegner jedweder Form des Monarchismus. Im Unabhängigkeitskrieg gegen das ehemalige Mutterland, den er ab 1775 als republikanischer General – der vom demokratisch gewählten amerikanischen Kongress zum obersten Feldherrn der frisch gegründeten USA ernannt worden war – mit beherztem Mut und großer Entschlusskraft führte, entwickelte er sich zum kompromisslosen Verfechter des Prinzips der Volkssouveränität.

Im Augenblick seiner ersten großen soldatischen Triumphe, die dem Commander in Chief zu weltweitem militärischen Ruhm verhalfen, wurde auch Friedrich der Große auf Washington aufmerksam. 1777 erteilte der preußische König seinem Bruder Prinz Heinrich die Anweisung, mittels einer aufmerksamen Lektüre der von den Zeitungen und Gazetten gelieferten Kriegsberichterstattung |12|jede Bewegung des amerikanischen Generals zu verfolgen. Friedrich erkannte schnell, dass es nur sehr wenige zeitgenössische Schlachtenlenker gab, die so tapfer und strategisch versiert agierten wie Washington. Doch das Lob des Königs beschränkte sich auf dessen Kriegskunst. Einen Sinn für die neue demokratisch-republikanische Ordnung der Vereinigten Staaten hatte er nicht. Obschon Friedrich der Große bereits 1785, nur zwei Jahre nach dem Sieg der Amerikaner, einen ausgefeilten preußisch-amerikanischen Handelsvertrag unterzeichnete, der auch Washingtons Zustimmung fand, beurteilte der Monarch die politische Zukunft der USA mit Skepsis.

In diesem Sinne äußerte er sich gegenüber Lafayette anlässlich der bereits erwähnten Audienz, die kurz nach dem Abschluss des Abkommens zustande gekommen war. Demokratische Republiken müssten über kurz oder lang im Chaos enden. Auch die Vereinigten Staaten von Amerika würden sich diesem Schicksal nicht entziehen können. Nur eine aufgeklärte Alleinherrschaft, wie er selbst sie seit seiner Thronbesteigung im Jahr 1740 aus tiefer Überzeugung heraus praktiziere, verheiße den Menschen – jedenfalls im Innern des so regierten Staates – dauerhaft Ruhe und Ordnung, Frieden und Glück. Diese im Geiste sicher auch an Washington gerichteten Worte sandte Lafayette umgehend nach Amerika, was den amerikanischen General – den seine Landsleute schon bald zu ihrem ersten Präsidenten wählen würden – dann im Sommer 1786 zu eben jenem nachrufartigen Antwortbrief provozierte, in dem er seine resümierende Bewertung Friedrichs des Großen vornahm.

Dass sich Washington und Friedrich beständig im Blick behielten, dass sie bei allen Differenzen auch immer wieder Sympathien füreinander äußerten, mag wohl nicht zuletzt daran gelegen haben, dass sie instinktiv spürten, wie sehr sich ihre Lebensläufe ungeachtet aller vordergründigen Unterschiede ähnelten. Tatsächlich ist die Liste der ihnen gemeinsamen Neigungen, Sehnsüchte, Enttäuschungen und Erfolge so erstaunlich wie lang.

|13|Beide Männer mussten sich als junge Erwachsene unter großen seelischen Schmerzen die Liebe zu Frauen versagen, die sie geheiratet hätten, wenn sie nur zu haben gewesen wären. Friedrich und Washington konnten sich nicht mit den Damen ihrer ersten Wahl der sinnlichen Leidenschaft und stürmischen sexuellen Lust erfreuen, die sie ganz ohne Prüderie guthießen. Beide mussten aus Vernunftgründen andere Frauen heiraten; im Fall Friedrichs war politisches Kalkül maßgebend, im Fall Washingtons eine ansehnliche Mitgift. Eigenen Nachwuchs zeugten Friedrich und Washington mit ihren Ehefrauen nicht. Dafür wandten sie sich dann den Völkern, die sie in ihren Ländern als Regierungschefs anzuführen hatten, in der Weise von Adoptiveltern mit einer ganz bewusst so bezeichneten »väterlichen« strengen Sorgfalt zu. Die Nationen, die sie in ihre patriarchische Obhut nahmen, wurden gleichsam zu angenommenen Kindern.

Ihre besondere Hingabe galt auch den Tieren, mit denen sie zusammenlebten. Rassigen Pferden und pfeilschnellen Hunden ließen sie eine außerordentlich aufwendige Hege und Pflege zukommen. In ihre silbergrauen Windhunde, deren ästhetische Anmut, drollige Fröhlichkeit und rasante Bewegungskunst sie bewunderten, waren Washington und Friedrich geradezu vernarrt. Wann immer einer ihrer Hunde gestorben war, bereiteten beide Männer diesen Tieren ein würdiges Begräbnis in einer eigens zu diesem Zweck angelegten Gruft. Friedrich ließ die Namen seiner Windhunde in deren Grabplatten einmeißeln. Washington bestattete seinen Lieblingswindhund Cornwallis in einer aus Ziegeln erbauten Grablege, die er mit einem Abschlussstein aus Marmor versah.

Auch für sich selbst bestimmten beide Männer schon früh den Ort, an dem sie beerdigt werden wollten. Sie wünschten sich kein monumentales Staatsbegräbnis, keine in steinernen Domen oder Palästen abgehaltenen Trauerfeiern, sondern eine eher schlichte Bestattungszeremonie, die unter freiem Himmel stattfinden sollte. Ihre Körper, verfügten sie, sollten wieder in den Schoß der von Gott geschaffenen Natur zurückkehren, dem sie einst entsprungen |14|waren. So wählten sie für sich Gräber an eben jenen entlegenen Orten aus, wo sie sich zu Lebzeiten am liebsten aufhielten: Friedrich am Terrassenhang seines im Grünen gelegenen Lustschlosses Sanssouci, Washington an einem begrünten Hang seines in eine berückend schöne Landschaft eingebetteten Gutes Mount Vernon.

Die Gartenlandschaften, in denen sie ihre ewige Ruhe finden wollten, hatten Friedrich und Washington als fähige Landschaftsplaner zu großen Teilen selbst gestaltet. Sie gärtnerten in den von ihnen angelegten Rabatten und Obstplantagen auch selbst und führten über das Wachstum der von ihnen gezogenen Früchte und Obstgehölze ausführlich Buch. Die von beiden am meisten geschätzten Pflanzen waren der Weinstock und der Feigenbaum, in deren Schatten sie ihre Wohnungen bauten, um dort Ruhe und Frieden zu finden, ganz gemäß dem Bibelwort über das Leben im Reich des Messias vor dem Ende der Tage (Micha 4,4). Auch diese ausgeklügelten, mit architektonischem Sachverstand erbauten Wohnstätten – Sanssouci und Mount Vernon – entstanden nach eigenen Skizzen und Vorstellungen Friedrichs und Washingtons.

Nicht nur der Gutsherr Washington aus den amerikanischen Südstaaten, sondern auch Friedrich, der preußische König, ließen sich seit ihren frühesten Kindheitstagen von aus Westafrika importierten Sklaven und Leibdienern bei ihren alltäglichen Verrichtungen helfen, ohne sich allzu genau mit der Fragwürdigkeit dieser Form der Knechtschaft auseinanderzusetzen. Andererseits erwiesen sich beide als erstaunlich großzügig, liberal und aufgeschlossen, wenn es darum ging, Angehörigen der unterschiedlichsten Konfessionen den Weg zur ungestörten und friedlichen Ausübung ihrer religiösen Praktiken zu ebnen.

Toleranz, das Recht der jeweils Andersdenkenden auf freie Entfaltung, war für sie zumindest in Religionsdingen ein heiliges Gebot, das sie in sehr umfassender Weise respektierten. Der einer calvinistischen Dynastie entstammende Protestant Friedrich erlaubte im Herzen seiner Hauptstadt Berlin den Bau einer |15|römisch-katholischen Kathedrale, die zu den prächtigsten Gotteshäusern ihrer Zeit zählte. Der anglikanisch getaufte Protestant Washington setzte sich außer für die Katholiken auch stets für das Gedeihen der amerikanischen jüdischen Gemeinden ein, deren Synagogen er immer wieder in herzlicher Verbundenheit mit seinen dort zum Gebet zusammenkommenden Mitbürgern Besuche abstattete.

Die Gelassenheit, mit der Friedrich und Washington in den von ihnen regierten Staaten das Tun und Treiben der unterschiedlichsten Religionsgemeinschaften beobachteten und förderten, war zu einem guten Teil gegründet in dem festen und tiefen Glauben an die göttliche Vorsehung, in der beide Männer seit ihren Jugendtagen die tiefere Ursache des Laufes der Welt erblickten. Welches Gebet oder welche tugendhafte Handlung der Menschen dem Willen des ersten Bewegers aller Dinge entsprach, lag ihres Erachtens ausschließlich im Ermessen dieses unerforschlichen höchsten Wesens, das nach einem geheimen Ratschluss über die Menschen waltete und ihnen nach Belieben Gunst oder Zorn erwies. Dieses ganz unverkennbar deistische Züge tragende Gottesverständnis, das Friedrich und Washington zeitlebens teilten, ermöglichte es ihnen auch, sich in den eher schlechten Tagen ihres Lebens in Geduld zu üben. Denn so willensstark sie beide waren, so sehr war ihnen doch stets bewusst, wie umfassend ihr Handeln von günstigen Gelegenheiten, glücklichen Zufällen und ganz allgemeinen Lebenskonstellationen abhing, die ihren eigenen Einflussmöglichkeiten enthoben waren. Beide Männer waren demütig und gefasst genug, die von der Vorsehung vorgegebenen Grenzen ihrer Handlungsspielräume anzuerkennen.

Doch der Glaube an das Wirken der Vorsehung gab ihnen auch die Kraft, selbst in ausweglos erscheinenden Situationen, insbesondere während der Kriege, nicht aufzugeben, niemals verfrüht die Flinte ins Korn zu werfen, sondern das Risiko zu suchen und nach verwegenen Lösungen noch selbst in der schwierigsten Lage Ausschau zu halten. Ihre aus diesem unbeirrbaren Glauben gespeiste Widerstandskraft machte sie dann für ihre Feinde im |16|Siebenjährigen Krieg und im amerikanischen Unabhängigkeitskrieg zu letztlich unbezwingbaren Gegnern. Sie selbst waren in Anbetracht ihrer erstaunlichen Erfolge, die sie dank ihrer Charakter- und Glaubensfestigkeit erringen durften, nicht ganz frei von dem Gefühl, von der Vorsehung in besonderer Weise zur Verrichtung außerordentlicher Taten auserkoren zu sein.

Weil sie so von ihrer Sendung erfüllt waren, scheuten sie bei der Mehrung des Glücks ihrer Staaten, für die sie pflichtbewusst kämpften und die sie gewissenhaft regierten, nicht davor zurück, Gebiete und Territorien zu vereinnahmen, die schon seit Jahrhunderten von anderen Völkerschaften bewohnt und regiert wurden. Friedrich vergrößerte sein Königreich Preußen beständig auf Kosten der östlichen Gebiete des deutschen Reiches und des westlichen Polens. Er zwängte seinen Staat gewaltsam zwischen zwei altehrwürdige, von einem gewählten Kaiser und einem gewählten König regierte europäische Reiche. Diese hatten ein an der Schwelle zum 18. Jahrhundert noch gar nicht existierendes Königreich Preußen keinesfalls gewollt und standen ihm lange reserviert, ja ablehnend gegenüber.

Washington war der Präsident eines riesigen Bundesstaates, der ebenfalls erst im 18. Jahrhundert ins Leben getreten war, sich seither aber immer rasanter und hemmungsloser auf den Jagdgründen der gut regierten Konföderation der Irokesen ausgebreitet hatte. Auch die Indianer, deren funktionstüchtiger Bund schon 1575 geschlossen worden war, hatten für lange Zeit gut ohne die weißen Siedler auskommen können. Sowohl Preußen als auch die Vereinigten Staaten von Amerika waren also funkelnagelneue Reiche, Kunststaaten, nicht gewachsen, sondern gemacht, und zwar gemäß den Regeln einer kühl kalkulierenden Vernunft. Beide Staatengebilde mussten nicht auf den Landkarten der Welt erscheinen, sie wollten sich dort einnisten, und deshalb wurden sie zu großen Teilen auf erobertem und kolonisiertem Land errichtet. Dieses neuerworbene Land gedachten Friedrich und Washington in ganz bestimmter Weise zu bebauen und zu kultivieren.

|17|Das Zivilisationsmodell, an dem sich beide Männer orientierten, war das Licht und Fortschritt verheißende Ideal einer umfassenden Bildung aller gesellschaftlichen Schichten, wie es die Philosophen der Aufklärung an der Schwelle zum 18. Jahrhundert entworfen und in den nachfolgenden Jahrzehnten in zunehmend verfeinerter Form weiterentwickelt hatten. Friedrich und Washington hatten dabei durchaus unterschiedliche Lieblingsautoren. Der eine begeisterte sich für den Franzosen Voltaire, der andere für den Engländer Joseph Addison. Wie sein Vorbild Voltaire – und von diesem angeleitet – schrieb der preußische König auch selbst philosophische Gedichte. Die von Addison zur rhetorischen Meisterschaft getriebene Kunst der Argumentationsführung inspirierte und befeuerte auch Washingtons Reden, Artikel und Briefe, mit denen er die Amerikaner vom Wert seiner politischen Vorhaben überzeugen wollte. Beide, Friedrich und Washington, einte jedoch die Auffassung, dass ohne die Schriften des englischen Philosophen John Locke, den sie verehrten und auf dessen Vorarbeiten sich sowohl Addison als auch Voltaire bezogen, das Zeitalter der Aufklärung nicht hätte eingeläutet werden können.

So lebten Friedrich der Große und Washington nach den Maßgaben einer gut aufklärerischen Lebensführung. Sie lasen beständig belletristische Literatur, wissenschaftliche Traktate, politische Essays, Briefe und gefühlsbetonte Gedichte. Beide verfassten auch selbst Texte. Friedrich verschrieb sich der Poesie, der philosophisch-politischen Essayistik und der politischen Geschichtsschreibung. Washington entwarf Reden und politische Aufrufe, die häufig auch die Form von öffentlichen Briefen annahmen. Bücher sammelten der Preußenkönig und der US-Präsident mit bibliophiler Leidenschaft. Ihre Bibliotheksregale waren am Ende ihres Lebens zum Bersten mit Bänden jedes Formats angefüllt. Doch nicht nur sich selbst begehrten sie durch ein lebenslanges Lesen und Lernen immer weiter fortzubilden. Gemäß den Grundsätzen der Philosophie der Aufklärung, die den permanenten persönlichen Erkenntnisgewinn nicht ohne einen stetigen |18|gesamtgesellschaftlichen Wissenszuwachs denken konnte, engagierten sie sich in den von ihnen regierten Staaten mit Verve für die Verbesserung des allgemeinen Schul- und Universitätswesens.

Das Vergnügen kam bei ihnen beim Lernen nicht zu kurz. So genossen sie auch immer wieder die szenische Darbietung von Texten: Theaterbesuche gehörten für beide zu den hochwillkommenen und geschätzten Nebenbeschäftigungen in den Zeiten der Muße. Auch vergnügten sie sich häufig beim Gesellschaftsspiel, bei der Musik und beim Tanz. Sie waren in ganz ähnlicher Weise modebewusst und erfreuten sich am guten Essen und Trinken. Wiewohl sie als Soldaten mit äußerster Zähigkeit und Härte agieren konnten, waren sie doch auch zu großen Gefühlen befähigte Männer, die in ihren intimsten Momenten eine beinahe romantische Zärtlichkeit verströmten.

Die in den Lebensläufen Friedrichs des Großen und Washingtons aufscheinenden Parallelen sind also nicht zu übersehen, sie sind zahlreich und bedeutend. Ja, man kann sogar mit Fug und Recht behaupten, dass sie in ihrer besonderen Ausprägung einzigartig sind, da sich im gesamten 18. Jahrhundert wohl kaum eine andere historisch bedeutsame und die politische Geschichte prägende Gestalt finden lässt, deren Lebenszuschnitt den Lebensmustern dieses Königs und dieses Präsidenten auch nur im Ansatz gleicht. Weder die dem König Friedrich in fast schon obsessiver Manier immer wieder als Erzantagonistin gegenübergestellte Habsburgerin Maria Theresia noch die aufgeklärt-absolutistische Zarin Katharina II., die gleichfalls als »große« Herrscherin gehandelt wurde, noch ein anderer, männlicher Regierungschef des Zeitalters der Aufklärung lassen sich so zu Friedrich und Washington in Beziehung setzen, wie diese aufeinander bezogen werden können.

Umso erstaunlicher ist es, dass eine umfassende Zusammenschau der parallelen Lebenswege Friedrichs und Washingtons bislang noch nicht geleistet wurde, obgleich der Ertrag eines vergleichenden |19|Blicks auf ihre Biographien einen besonderen Erkenntnisgewinn verspricht. Denn Friedrich und Washington verstanden sich trotz ihrer vielen verblüffenden Gemeinsamkeiten sehr bewusst als die führenden Repräsentanten zweier höchst unterschiedlicher Formen vernunftgemäßer politischer Aufklärung, nämlich der Aufklärung absolutistisch-monarchischer Prägung »von oben« in Preußen und einer Aufklärung demokratischparlamentarischer Version »von unten« in Amerika. Zudem hatten sich beide Männer in dieser ihrer Unterschiedlichkeit beständig im Blick – aber ganz gewiss auch in ihrer herausragenden politischen Stellung als jeweils unüberbietbare Personifizierung Preußens und der USA, der beiden modernsten Staaten ihrer Zeit. Dieser Gegensatz war ja der Grund dafür, dass sie sich trotz der einander ausdrücklich gezollten Bewunderung letztlich auch schmähten. Während Washington den preußischen König als Tyrannen beschimpfte, verurteilte Friedrich die von Washington mitbegründete politische Ordnung der Vereinigten Staaten als einen Aufbruch in die Anarchie.

Der zwischen Friedrich und Washington bestehende Gegensatz stellt eine große Provokation dar, weil in ihm der eklatante Widerspruch zwischen jenen beiden Wegen der politischen Aufklärung sichtbar wird, zwischen denen die fortschrittsorientierten Menschen im 18. Jahrhundert wählen mussten. Glühende Anhänger hatten beide, auch in Deutschland. Der Schriftsteller Karl Philipp Moritz feierte noch den greisen König Friedrich als »Morgensonne« der Aufklärung, während Immanuel Kant gar vom gesamten 18. Jahrhundert als dem »Jahrhundert Friederichs« sprach. Johann Wolfgang von Goethe hingegen beschrieb stattdessen Washington als strahlenden Stern am »politischen Himmel« der Aufklärung. Er bezeugte damit, dass der aufgeklärte Absolutismus des preußischen Königs schon lange vor dessen Tod nicht mehr als das einzig mögliche Verständnis von politischer Aufklärung angesehen wurde. Selbst Friedrichs Bruder Prinz Heinrich pries die freiheitlichen Bestrebungen jenseits des Atlantiks, die sich im Zeichen einer ganz anderen Vorstellung |20|von Aufklärung in nun auch für Europa vorbildlicher Weise vollzogen.

Auch wenn im 18. Jahrhundert noch gar nicht absehbar war, welchem Weg der politischen Aufklärung schließlich die Zukunft gehören würde, waren die Zeitgenossen doch zumindest recht gut über die existierenden Alternativen und die darin angelegten Potentiale unterrichtet. Sie hatten durchaus eine Wahl. Auch Friedrich und Washington trafen sehr bewusst eine Entscheidung für das jeweils von ihnen bevorzugte politische System. Als Washington einmal von einem seiner Offiziere nahegelegt wurde, zur Krone zu greifen, wies er diesen Antrag als unverschämte Zudringlichkeit erbost zurück – anders als kurz nach ihm der republikanische General Napoleon Bonaparte in Frankreich. Auch Friedrich boten sich durchaus Möglichkeiten, Formen der parlamentarischen Mitbestimmung in Preußen einzuführen. Stattdessen ignorierte er selbst die wenigen altständischen Landtage, die es in den von ihm regierten und erworbenen Territorien noch gab, wo er nur konnte.

Friedrich und Washington hatten also bei objektiver Betrachtung die Wahl, welchen Weg der Aufklärung sie gehen wollten. Doch zugleich waren sie in den Jahren 1712 und 1732 in festumrissene Lebensumstände, in sehr traditionsbewusste Familien und in bereits lange bestehende politische Koordinatensysteme hineingeboren worden, die sie so massiv prägten, dass es sich wiederum zu fragen lohnt, über welche Wahlmöglichkeiten sie denn eigentlich subjektiv verfügten. Ihre individuellen Lebensgeschichten sind so eng mit den bis ins 17. Jahrhundert zurückreichenden und ebenfalls parallel verlaufenden Entstehungsgeschichten des Königreichs Preußen und der Vereinigten Staaten von Amerika verwoben, dass sie sich nicht unabhängig davon deuten lassen.

Biographien parallel verlaufener Leben verfasste prototypisch vor fast 2000 Jahren der griechische Schriftsteller Plutarch. Seine vergleichenden Lebensbeschreibungen großer Griechen und Römer, |21|die er Bioi paralleloi (Parallele Leben) nannte, inspirierten in den nachfolgenden Jahrhunderten auch ungezählte andere Biographen, die persönlichen Charaktere zweier sich gleichender und in ähnlichen historischen Situationen agierender Menschen aus der Überschau der Zeiten zu betrachten, um so zu einem angemessenen und ausgewogenen Urteil über ihre individuellen Lebensleistungen zu gelangen. Plutarchs Doppelporträts belehren uns noch heute, denn sie bleiben mustergültige Beispiele dafür, wie man große Gestalten der Weltgeschichte geschickt und sinnvoll zueinander in Beziehung setzen kann, um aus diesen Vergleichen dann Schlüsse für die Gegenwart zu ziehen.

Gelernt haben wir von Plutarch, dass Anekdoten, »ein unbedeutender Vorfall, ein Ausspruch oder ein Scherz«, mehr über den Charakter eines Menschen aussagen als »die blutigsten Schlachten, die größten Heeresaufgebote und die Belagerungen von Städten«. So sei es auch gar nicht nötig, die Ruhmestaten der verglichenen historischen Gestalten »sämtlich eine nach der anderen ausführlich« darzustellen. Auch dürfe ein Biograph, obgleich er sein historisches Urteil stets zu erkennen geben müsse, nicht mit dem erhobenen Zeigefinger des besserwisserischen Moralpredigers auf die Fehler und Schwächen der beschriebenen Gestalten hinweisen. Vielmehr solle seine Geschichtsschreibung ein Gefühl des Bedauerns darüber auszeichnen, dass es der menschlichen Natur in ihrer Schwachheit niemals möglich ist, einen moralisch völlig tadellosen Charakter hervorzubringen.

Plutarchs Anregungen sind unentbehrlich. Im Falle des angestrebten Vergleichs der Biographien Friedrichs des Großen und George Washingtons muss der Historiker allerdings noch einen Schritt über Plutarch hinausgehen, weil der griechische Schriftsteller ausschließlich solche Leben beschrieb und zueinander in Beziehung setzte, die zwar ähnlichen, doch teilweise sehr weit voneinander entfernten Zeiten entstammten. Nacheinander erzählte er erst den einen, den älteren, dann den anderen, den jüngeren Lebenslauf. Erst in einer abschließenden Würdigung von Persönlichkeit und Leistung der beschriebenen Männer nahm er |22|in einer Synkrisis, einer urteilenden Quintessenz, den Vergleich vor, dem er dann durchaus eine paradigmatische Bedeutung auch für die Gegenwartszeit der Leser zuschrieb.

Bei Friedrich und Washington lässt sich ein vergleichendes Doppelporträt aber nur dann sinnvoll und erhellend erstellen, wenn ihre parallelen Lebensgänge im Rahmen und als Teil eines ihnen gemeinsamen, sehr viel größeren historischen Kontextes dargestellt werden, der nicht nur die Entstehungsgeschichten Preußens und der amerikanischen Freistaaten umfasst, sondern auch die Grundzüge der politischen Ideengeschichte des Zeitalters der Aufklärung. Denn nur auf der Grundlage einer solchen weitgefassten historischen Erzählung lässt sich ein angemessenes Urteil über die Bedeutung ihres verfassungspolitischen Erbes finden, das wir uns immer wieder von Neuem aneignen müssen, wenn wir uns darüber Aufschluss geben wollen, welchen Weg der Aufklärung wir heute weiter beschreiten wollen, einen Weg, der im Jahr 1701 mit einem strahlenden politischen Sonnenaufgang begann.

|23|2.

EIN SONNENAUFGANG (1701)

Das 18. Jahrhundert war noch jung, da glaubte der englische Philosoph und Parlamentarier Anthony Ashley Cooper, der dritte Earl of Shaftesbury, schon sagen zu können, dass mit dem Anbruch des neuen Säkulums ein Epochenwechsel von bislang unbekanntem Ausmaß erfolgt sei: In einem visionären Brief an Jean Le Clerc, den hochgelehrten Genfer Theologen und Herausgeber mehrerer Enzyklopädien, schrieb er 1706 in sehr poetischen Worten, er nehme seit der Jahrhundertwende ein außerordentlich »starkes Licht« in der Welt wahr, a mighty Light, das sich mit zunehmender Geschwindigkeit über die ganze Erde ausbreite und der Menschheit einen Fortschritt in allen Lebensbereichen und »in größerer Dimension als jemals zuvor« verheiße. Was der englische Adlige dem schweizerischen Universalgelehrten hier noch im intimen Zwiegespräch als beinahe esoterische Botschaft anvertraute, war dann bereits 1743 in den Augen des erfolgreichen amerikanischen Selfmademan und Zeitungsverlegers Benjamin Franklin zu einer allgemeingültigen Wahrheit geworden. Denn in eben diesem Jahr wies auch der ambitionierte Unternehmer aus Philadelphia, der sich als Sohn armer Eltern ausschließlich mit Hilfe von autodidaktischen Studien »zu einem gewissen Wohlstand und einigem Ruf in der Welt aufgeschwungen« hatte, auf jenes immer stärker »in die Natur aller Dinge scheinende Licht« hin, das offenbar nicht nur seinen eigenen Aufstieg ermöglicht hatte, sondern »die Bequemlichkeiten und die Vergnügungen des Lebens« aller Menschen seit über vier Jahrzehnten kontinuierlich erweiterte.

|24|Auch in der zweiten Jahrhunderthälfte erschien den Menschen die Welt in zunehmend heiterem Licht. So verkündete der österreichische Diplomat Gottfried van Swieten, einer der größten Förderer Joseph Haydns und Wolfgang Amadeus Mozarts, im Jahr 1774 von seinem preußischen Dienstort Berlin aus, dass er mit vielen seiner Zeitgenossen nach wie vor jenen »neuen Glanz« bewundere, der über viele Menschenalter hinweg »in finsteren Wolken« verhüllt war, nun aber in immer reinerer Strahlkraft das Leben aller Erdenbürger bereichere und verschönere. Und noch 1790 erging sich die englische Schriftstellerin und Frauenrechtlerin Mary Wollstonecraft, die ihre berufliche Karriere in bescheidenen Verhältnissen als ungelernte Näherin begonnen hatte, in überschwenglichen Lobpreisungen des so herrlichen »Lichtstrahls«, der die ehemals »dunklen Tage« der Menschheit nun schon sehr weitgehend erhellt habe, weil er seit Beginn »genau dieses Jahrhunderts« immer »leuchtkräftiger«, more luminous, scheine.

Die frappierende Lichtmetaphorik, mit der Männer und Frauen, Alte und Junge, Europäer und Amerikaner, Angehörige der unterschiedlichsten Nationalitäten, Konfessionen, Stände und Berufe während des gesamten 18. Jahrhunderts den besonderen, immer stärker vibrierenden Glanz ihres Zeitalters zum Ausdruck zu bringen wussten, ist in den erhaltenen Reden, Briefen, Pamphleten und Büchern dieser Zeit derart häufig anzutreffen, dass sie geradezu als Signatur jener Epoche bezeichnet werden kann. Unerschöpflich war die Palette der Wörter und Wendungen, mit denen die damals lebenden Menschen den gleißenden Schein beschrieben, der ihr Jahrhundert umgab und durchdrang.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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