Zwei uralte Lebensgesetze - Sri Aurobindo - E-Book

Zwei uralte Lebensgesetze E-Book

Sri Aurobindo

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Beschreibung

Vor langer Zeit besuchte ein Hochschulstudent Rabindranath Tagores Shantiniketan, wo er Dr. Gurdial Malik traf, einen angesehenen Gelehrten und Tagores persönlicher Sekretär. Dr. Malik gewährte seine Bitte um ein Autogramm und fügte seiner Antwort hinzu: „Erkenne Dich Selbst“. Ermutigt traf der Student mit seinem Autogramm-Buch darauf hin Tagore. Der bedeutende Mann sah sich Dr. Maliks Bemerkung an, lächelte ein bisschen und schrieb zusammen mit seiner Signatur: „Vergiss Dich selbst“. Diese beiden uralten Lebensgesetze sind voll tiefer Weisheit. Dieses Werk stellt einige Passagen aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter vor, die sich auf diese beiden Ratschläge beziehen.

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Seitenzahl: 64

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Omsriaurobindomira

Alles

Leben

ist

Yoga

“All life is Yoga.” – Sri Aurobindo

Zwei uralte Lebensgesetze

Erkenne dich selbst und vergiss dich selbst

Sri Aurobindo | Die Mutter

SRI AUROBINDODIGITAL EDITION

SRI AUROBINDO BHAVANBERCHTESGADENER LAND

www.sriaurobindo.center

VertriebAURO MEDIAVerlag und FachbuchhandelWilfried SchuhDeutschland

www.auro.media

eBook Design

SRI AUROBINDO DIGITAL EDITIONDeutschland, Berchtesgaden

ALLES LEBEN IST YOGAZwei uralte Lebensgesetze– Erkenne dich selbst und vergiss dich selbstAuszüge aus den Werken vonSri Aurobindo und der Mutter1. Aufl. 2022ISBN 978-3-96387-095-8

© Fotos und Textauszüge Sri Aurobindos und der Mutter:Sri Aurobindo Ashram TrustPuducherry, Indien

Blume auf dem Cover::Lagerstroemia indica. Verschiedene Farben.Die von der Mutter gegebene spirituelle Bedeutung:Vertrautheit mit dem GöttlichenVollständige Hingabe an das Göttliche und vollkommene Empfänglichkeit für Seinen Einfluss sind die Bedingungen für diese Vertrautheit.

Anmerkung des Herausgebers

Einfache Auszüge aus den Werken Sri Aurobindos und der Mutter sollen für die Sadhana eine praktische Orientierung zu bestimmten Themen geben. Die Themen behandeln das gesamte Feld menschlicher Aktivitäten, denn wahre Spiritualität ist nicht eine Abkehr vom Leben, sondern die Kunst, das Leben zu vervollkommnen.

Die Übersetzung der Textstellen von Sri Aurobindo erfolgte aus dem ursprünglichen Englisch, während die meisten Passagen der Mutter bereits Übersetzungen aus dem Französischen waren. Fast alle Texte der Mutter wurden ihren Gesprächen, die sie mit Kindern und Erwachsenen führte, entnommen, einige ihren Schriften. Wir müssen außerdem berücksichtigen, dass die Auszüge ihrem ursprünglichen Zusammenhang entnommen wurden und dass jede Zusammenstellung ihrer Natur nach möglicherweise einen persönlichen und subjektiven Charakter hat. Es wurde jedoch der aufrichtige Versuch unternommen, der Vision Sri Aurobindos und der Mutter treu zu bleiben.

Die Textauszüge sind vom Verlag zum Teil mit Kapiteln und Überschriften versehen worden, um ihre Themen hervorzuheben. Sofern es möglich war, wurden sie in Anlehnung eines Satzes aus dem Text selbst gewählt.

Sri Aurobindo und die Mutter machen von der in der englischen Sprache gegebenen Möglichkeit, Wörter groß zu schreiben, um ihre Bedeutung hervorzuheben, häufig Gebrauch. Mit dieser Großschreibung bezeichnen sie meist Begriffe aus übergeordneten Daseinsbereichen, doch auch allgemeine wie Licht, Friede, Kraft usw., wenn sie ihnen einen vom üblichen Gebrauch abweichenden Sinn zuordnen. Diese Begriffe wurden in diesem Buch kursiv hervorgehoben, um dem Leser zu einer leichteren Einfühlung in diese subtilen Unterscheidungen zu verhelfen.

Eckige Klammern bezeichnen Einfügungen des Übersetzers, die um des besseren Verständnisses willen angebracht erschienen. Einige wenige Sanskritwörter wie Sadhana, Sadhaka, Yoga usw. wurden eingedeutscht, da sie durch ihren häufigen Gebrauch bereits als Bestandteil der deutschen Sprache angesehen werden können. Alle anderen Sanskritwörter sind kursiv hervorgehoben, wobei auf diakritische Transkriptionszeichen verzichtet wurde.

Die kursiv geschriebenen Textpassagen vor den Worten Sri Aurobindos und der Mutter sind Fragen bzw. Antworten von Schülern oder sonstige erläuternde Texte.

„Wahre Spiritualität bedeutet nicht, dem Leben zu entsagen, sondern das Leben mit einer Göttlichen Vollkommenheit zu vollenden.“ – Die Mutter

* * *

Inhalt

TitelseiteCopyrightAnmerkung des HerausgebersZitatI. ERKENNE DICH SELBST – WORTE SRI AUROBINDOS1. Erinnerung2. Erkenne, wer Er ist3. Erkenne dein Selbst in allen Dingen4. Werde dein wahres Selbst5. Leben eines gewöhnlichen Menschen und die erste Notwendigkeit6. Jenseits des vordergründigen Bewusstseins7. Das innere Wesen8. Erkenne den inneren Ratgeber9. Was der Mensch ist10. Der wahre Sinn unserer Geburt11. Schritte, um sich aus der Unwissenheit zu lösenII. VERGISS DICH SELBST – WORTE DER MUTTER1. Eine leere Seite, auf die der Göttliche Wille geschrieben werden soll2. Oh Herr, befreit mich von mir selbst3. Lösche dich selbst aus, damit allein Gott sein kann4. Individuelles Bemühen5. Warum praktizieren wir Yoga?6. Ausdruck des Göttlichen in der Manifestation und Verwendung der Kraft nur für das Göttliche7. Kristallisierung und Hingabe8. Sich selbst beim Handeln betrachten9. Ein Weg, sich selbst zu vergessen10. Was man als erstes lernen muss11. Wenn das intellektuelle Mental gereinigt und erhellt istANHANGQuellenangaben

Guide

CoverInhaltsverzeichnisStart

Selbstverleugnung ist ein mächtiges Mittel zur Läuterung; es ist weder Selbstzweck noch ein endgültiges Lebensgesetz. Nicht dich zu kasteien, sondern Gott in der Welt zu beglücken sei dein Ziel.

– Sri Aurobindo

* * *

I.

ERKENNE DICH SELBST

WORTE SRI AUROBINDOS

Kapitel 1

Erinnerung

Meine Seele erhob sich frühmorgens und vernahm lauschend

Eine ferne Stimme, einen einsamen Vogel,

Ein Lied, nicht Meister seiner Note, einen Schrei,

Der sich fortsetzte in die Ewigkeit.

Meine Seele lehnte sich in den Morgen um zu hören

Ihren gefiederten Gefährten in der Welteinsamkeit

Und lauschend auf des Engels Botschaft

Sah sie einen Schimmer in der Mitternacht,

Und ein geheimer Tag eröffnete sich ihr.

Sie sah die gedankengeborenen Sterne und erkannte,

Wie sich das Sein entwickelt.

Dann erinnerte ich mich, wie ich vom Schlaf erwachte,

Und schuf die Himmel, die Erde, formte das tiefe Meer.

* * *

Kapitel 2

Erkenne, wer Er ist

Erhebe deine Augen zur Sonne, Er ist dort in diesem wundervollen Herz des Lebens, Lichtes und der Herrlichkeit. Beobachte nachts die unzähligen Sternbilder, die wie unendlich viele Wachtfeuer des Ewigen in der endlosen Stille glitzern, die keine Leere ist, sondern mit der Gegenwart eines einzigen ruhigen und gewaltigen Seins pocht. Sieh dort Orion mit seinem Schwert und Gürtel leuchten, wie er schon den Arischen Vätern zu Beginn der Arischen Epoche vor zehntausend Jahren geleuchtet hat; Sirius in seinem Glanz und Lyra, die Billionen von Meilen fern im Ozean des Raums segelt. Erinnere dich, dass unzählige Welten, die meisten von ihnen mächtiger als unsere eigene, mit unglaublicher Geschwindigkeit auf den Wink des Alten der Tage hin segeln, wohin – weiß niemand als Er. Und dass sie doch Millionen Mal älter als dein Himalaya sind, beständiger als die Wurzeln deiner Hügel, und dass sie so bleiben, bis Er sie nach seinem Willen wie verwelkte Blätter des ewigen Baumes des Universums abschüttelt. Stelle dir die Endlosigkeit der Zeit vor, erkenne die Grenzenlosigkeit des Raumes; und dann erinnere dich, dass Er – Derselbe wie jetzt – da war, als es diese Welten noch nicht gab, und wenn es diese nicht mehr gibt, Er sein wird, immer noch Derselbe. Erkenne, dass Er jenseits von Lyra ist und dass weit entfernt im Raum, wo die Sterne des Südkreuzes nicht erblickt werden können, Er auch dort ist. Und dann kehre auf die Erde zurück und erkenne, wer dieser Er ist. Er ist ganz nahe bei dir. Siehe dort den alten Mann, welcher zusammengekauert und gebeugt mit seinem Stock nah an dir vorübergeht. Erkennst du, dass es Gott ist, der vorbeigeht? Dort rennt ein Kind lachend im Sonnenlicht. Kannst du Ihn hören in jenem Lachen? Ja, Er ist sogar noch näher bei dir. Er ist in dir. Er ist du. Es bist du selbst, der Millionen von Meilen entfernt in den unendlichen Weiten des Raumes brennt, der mit zuversichtlichen Schritten auf den taumelnden Wellen des himmlischen Meeres geht. Es bist du, der die Sterne an ihren Platz gesetzt und die Halskette der Sonnen geknüpft hat – nicht mit den Händen, sondern durch jenen Yoga, jenen stillen, nicht handelnden unpersönlichen Willen, der dich heute, lauschend auf dich selbst in mir, hierhergesetzt hat. Schau auf, oh Kind des alten Yoga, und sei nicht länger ein Zauderer und Zweifler; fürchte dich nicht, zweifle nicht, trauere nicht; denn in deinem scheinbaren Körper ist Einer, der Welten in einem Atemzug erschaffen und zerstören kann.

Ja, Er ist in allem hier ein grenzenloser Ozean spiritueller Kraft; denn wenn Er nicht wäre, könnten weder das äußere Du noch das äußere Ich noch diese Sonne