Gefühlschaos – ein Leben lang - Gisela M. Freyler - E-Book

Gefühlschaos – ein Leben lang E-Book

Gisela M. Freyler

4,3

Beschreibung

Die verheerenden Folgen des jahrelangen sexuellen Missbrauchs durch den pädophilen Stiefvater und die große Lieblosigkeit, welche die Autorin insbesondere durch ihre eigene Mutter erfahren musste, führten dazu, dass sie sich annähernd 50 Jahren in ihrer Opferrolle gefangen sah. Dennoch war sie, getrieben von einer zwanghaften Beziehungs- und Harmoniesucht, immer auf der Suche nach ein wenig Glück und Liebe. Sie hat das nie wirklich gefunden …

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Seitenzahl: 377

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Gisela M. Freyler

Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:

Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im Internet über http://dnb.ddb.de abrufbar.

Impressum:

© 2014Verlag Kern

Autorin: Gisela M.Freyler

© Inhaltliche Rechte bei der Autorin

Herstellung: Verlag Kern, Bayreuth

Umschlagdesign und Satz: www.winkler-layout.de

Titelfoto: © Pojoslaw | Dreamstime.com

Lektorat: Manfred Enderle

1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

ISBN 9783957160164

ISBN E-Book: 9783957160638

www.verlag-kern.de

Widmung

Meinen beiden Söhnen gewidmet, die, wie ich, durch meinen seelischen Ausnahmezustand viel erleiden mussten, ich ihnen nie die Mutter sein konnte, die ich hätte sein müssen oder können, wäre ich seelisch gesund gewesen.

Inhalt

Cover

Titel

Impressum

Widmung

Gefühlschaos

Ebenfalls im Verlag-Kern erschienen

Ich bin 4Jahre alt und fühle großen Frieden in meinem kleinen Körper und der noch jungen Seele. Das Vertrauen zu meiner Umwelt ist noch riesengroß. Ich fühle mich geborgen. Alles ist in bester Ordnung, nichts kann mir passieren.

Es gibt Mittagessen und wie so oft will ich auch an diesem Tag nicht den Teller leer essen, weil ich mich satt fühle. Dann höre ich die warme Stimme meines Vaters und spüre seine zärtliche Hand auf meinem Bauch. „Der Bauch ist aber noch nicht voll, da passt noch viel, viel mehr hinein“, höre ich ihn sagen. Ich überwinde mich und nehme noch zwei oder drei Bissen, ich will ja ein braves Mädchen sein. Es fällt mir auch nicht schwer, denn ich habe großes Vertrauen zu meinen Eltern. Ich habe sie sehr lieb.

Ich wohne mit meinen Eltern und meinem ein Jahr älteren Bruder in einer kleinen, bescheidenen, aber für mich behaglichen Dachgeschosswohnung im Haus meines Großvaters. Meine Großmutter starb, als ich 9Monate alt war, deshalb habe ich keine Erinnerung an sie.

Es ist ein Anwesen mit zwei nebeneinander stehenden Häusern. In dem älteren davon, dem Elternhaus meiner Mutter, wohnen wir. Unter uns wohnt mein Onkel Franz, der Bruder meiner Mutter, mit seiner Familie. Seine Frau ist Kriegswitwe und brachte drei Kinder mit in die Ehe, die alle im Teenageralter sind. Später bekommen sie noch zwei gemeinsame Kinder. Nur, zu diesem Zeitpunkt bin ich noch viel zu klein, um davon etwas mitzubekommen.

Eines Morgens tollte ich mit meinem Vater ganz ausgelassen im Bett herum. Ich genoss es und war kaum zu bremsen. Ich liebte meinen Papa über alles auf der Welt und fühlte mich bei ihm wunderbar geborgen. Meine Seele machte große Sprünge, so sehr genoss ich es.

Dann kam der Moment, in dem ich in seiner Nachtkommode wunderschöne, bunte Lutschbonbons entdeckte, von denen ich unbedingt eines naschen wollte. „Nein, das kannst du nicht essen, das sind Tabletten und die darf man nur zu sich nehmen, wenn man krank ist.“ Ich ließ ihm keine Ruhe mehr, nervte ihn so lange, bis ich eines davon abbekam. Dabei ermahnte er mich: „Aber wirklich nur die eine.“

Sie war süß und herrlich rot, und schon war ich fürs Erste glücklich. Wir tollten weiter im Bett herum. Dabei verstand ich es immer und immer wieder, mir noch eine und noch eine dieser bunten Dragees zu erhaschen, bis sie alle weg waren. Dann endlich war ich zufrieden. Es gelang mir stets, meinen Papa immer wieder aufs Neue auszutricksen.

Die Wirkung der Tabletten ließ natürlich nicht lange auf sich warten. Nach einer gewissen Zeit wurde mir immer übler. Vor meinen Augen begann sich alles zu drehen. Die Lebhaftigkeit, mit der ich bisher im Bett herumtollte, ließ mehr und mehr nach.

Mein Vater verstand die Welt nicht mehr. Er war außer sich vor Sorge. Eine solche Wirkung, von nur einer Tablette, konnte er sich nicht vorstellen. Er war ratlos und voller Schuldgefühle. Meine Mutter, die in der Küche arbeitete, kam ebenfalls aufgeregt und sorgenvoll dazu.

Mir wurde immer übler und dieser üble Zustand hielt so lange an, bis endlich die Erlösung kam. Ich musste mich erbrechen und staunte über so viel Inhalt in meinem Bauch. Eine riesengroße rote Masse, die sich auf der weißen Bettdecke immer weiter ausbreitete.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!