Gehorche, Sklavin! Erotischer SM-Roman - Corinne du Pré - E-Book

Gehorche, Sklavin! Erotischer SM-Roman E-Book

Corinne du Pré

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Beschreibung

Dieses E-Book entspricht 164 Taschenbuchseiten ... Die SM-Karriere der jungen Katrin beginnt dramatisch: Sie wird nach Mauretanien entführt und muss in einem Nobel-Bordell reichen Freiern als Lustsklavin zu Willen sein. Es gelingt ihr, zu fliehen und in ihre Heimat zurückzukehren. Doch einige Zeit später wird sie von Träumen heimgesucht. Katrin ist schockiert - zugleich aber heftig erregt. Mehr und mehr sehnt sie sich danach, ihre Träume zu verwirklichen. Sie sucht einen Partner, mit dem sie ihre Passion hemmungslos ausleben kann ... Diese Ausgabe ist vollständig, unzensiert und enthält keine gekürzten erotischen Szenen.

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Seitenzahl: 170

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Impressum:

Gehorche, Sklavin! Erotischer SM-Roman

von Corinne du Pré

 

Corinne du Pré entdeckte ihre Affinität zu BDSM bereits in jungen Jahren. Früh begann sie auch, ihre Träume und Phantasien aufzuschreiben. Sie liebt SM-Rollenspiele, wobei sie den passiven Part bevorzugt, gelegentlich aber auch gern selbst aktiv wird. Im Laufe der Zeit wuchs ihr Interesse an Menschen mit gleicher oder ähnlicher Veranlagung, die sie kennenlernen und verstehen wollte. Basierend auf einer solchen Begegnung entstand ihr erster Roman „Verliebt, versohlt, versklavt“.

 

Lektorat: Sandra Walter

 

 

Originalausgabe

© 2019 by blue panther books, Hamburg

 

All rights reserved

 

© Photographer_ME @ shutterstock.com

Umschlaggestaltung: MT Design

 

ISBN 9783862778713

www.blue-panther-books.de

Gehorche, Sklavin!

Wieder und wieder klatschte die Lederpeitsche auf Katrins nackten Hintern – auf jeden Hieb folgte ein durchdringender Schrei. Das zweiundzwanzigjährige Mädchen lag – nur mit einem kurzen Top bekleidet und mit auf dem Rücken gefesselten Händen – über der Lehne eines Sessels.

»Wirst du jetzt endlich den Vertrag unterschreiben?«, fragte der etwa vierzigjährige Mann, der die Peitsche schwang. Es war ein grobschlächtiger Typ, bekleidet mit einem schmutzigen, schweißnassen Unterhemd und verschlissenen Jeans.

Die Antwort des Mädchens bestand in verzweifeltem Stöhnen.

Huuuit – mit bösem Pfeifen sauste die Peitsche erneut auf Katrins Po, wieder gefolgt von einem gellenden Schrei.

Vor dem Sessel stand ein weiterer Mann, ebenfalls um die vierzig, er hielt Katrin an den Schultern fest. Auch dieser Mann trug nur ein Unterhemd, Jeans und Turnschuhe.

»Hör jetzt endlich mit der Rumzickerei auf!«, schnauzte er Katrin an.

An einem Tisch saß eine gut gekleidete Frau mittleren Alters, die von den Männern mit »Melissa« angeredet wurde. Auf dem Tisch lagen Katrins Ausweispapiere, ihr Portemonnaie und ihre Schlüssel, zudem der zu unterschreibende Vertrag. Melissa war offenbar so etwas wie eine Vorgesetzte, denn sie gab den Männern immer wieder Anweisungen.

Jeweils nach zehn Hieben unterbrach Katrins Peiniger die Tortur, um sie erneut aufzufordern, doch sie weigerte sich trotzig und beharrlich. Die Peitschenhiebe wurden allerdings nicht mit voller Kraft verabreicht, man wollte Katrin in erster Linie einschüchtern, die Schläge sollten auch keine allzu schlimmen Spuren hinterlassen. Dennoch kreischte das Mädchen aus Leibeskräften – wohl mehr aus Panik als vor Schmerz.

Das Ganze spielte sich in einem Bürogebäude in der französischen Hafenstadt Marseille ab, wo Katrin sich bei einer Familie als Au-pair-Mädchen aufhielt. Die Frau, die jetzt am Tisch saß und die Zwangsmaßnahme leitete, hatte das naturblonde, sehr hübsche Mädchen in einem Café gesehen und auf Deutsch angesprochen. Sie hatte Katrin gefragt, ob sie nicht Lust hätte, als Model für einen Werbespot zu posieren, es ginge darum, schicke Unterwäsche zu präsentieren, der Job würde gut bezahlt und nur wenig Zeit in Anspruch nehmen. Katrin hatte spontan zugesagt und war mit der Frau, die sympathisch und vertrauenerweckend wirkte, zu der »Werbeagentur« in das Bürogebäude gegangen. Dort aber gab es dann eine böse Überraschung: Es ging nicht um Werbeaufnahmen, sondern die Frau und die beiden Männer gehörten einem Mädchenhändlerring an. Ihre Aufgabe war es, junge, gut aussehende Mädchen zu »fangen«, die dann an Privatleute oder Bordelle außerhalb Europas verkauft werden sollten.

»Noch mal zehn Hiebe, Paul, aber mit ein bisschen mehr Pfeffer«, ordnete Melissa an. »Das verstockte Luder muss endlich spuren!«

»Okay, Melissa«, erwiderte der Mann.

Doch Katrin rief laut: »Nein, nicht mehr, nicht mehr schlagen, nicht mehr die Peitsche, ich kann nicht mehr, ich kann das nicht aushalten! Ich werde unterschreiben! Bitte, machen Sie mich los, meine Hände sind schon ganz taub!«

»Na also, warum nicht gleich so«, knurrte der Mann, der mit »Paul« angeredet worden war. Er ließ die Peitsche sinken, mit der er bereits wieder zum Schlag ausgeholt hatte. »Du kannst sie loslassen, Bodo«, sagte er dann zu seinem Komplizen.

Nun wusste Katrin also auch, wie dieser Mann hieß. Sie bekam die Handschellen abgenommen und musste – immer noch untenrum nackt – vor den Tisch treten und einen Vertrag unterschreiben, der sie verpflichtete, eine Stellung als »Angestellte« auf einer Ziegenfarm im Orient anzutreten.

Selbstgefällig und voller Genugtuung sagte Paul dann zu Katrin: »Es ist gut, dass du so lernfähig bist. Du hast begriffen, dass du gehorchen musst. Und du wirst das noch viel besser lernen – noch sehr viel besser!«

»Das war’s, Paul, jetzt geht sie erst mal auf Tauchstation«, ordnete Melissa an.

»Ach komm, Melissa«, protestierte Bodo. »Sei kein Spielverderber! Lass mich ein bisschen mit ihr spielen, ich habe doch bisher noch gar nichts von ihr gehabt! Ich möchte sie mal übers Knie legen, noch ein bisschen Popoklatsche mit der flachen Hand, schön auf den nackten Arsch, das macht doch nichts. Und es ist doch die einzig richtige Erziehung für diese verwöhnten, arroganten Zicken!«

»Das kommt nicht infrage«, erwiderte Melissa energisch. »Ihr lasst sie jetzt in Ruhe, das Mädchen steht unter Schock!«

Hierauf reichte Melissa Katrin ein Glas mit einer klaren Flüssigkeit und befahl ihr: »Trink das!«

»Was ist das?«, fragte Katrin argwöhnisch.

»Du sollst das trinken!«

»Ich will wissen, was das ist! Und was das alles hier soll. Was wollen Sie von mir? Was haben Sie mit mir vor?«

»Jetzt hör mir mal gut zu«, fuhr Melissa das Mädchen an. »Noch ein einziges Widerwort, und es geht weiter mit der Peitsche! Jetzt nimm das Glas und trink es aus, ich werde dich nicht noch einmal auffordern!«

Katrin begriff instinktiv, dass es hier darum ging, möglichst unbeschadet aus der Situation herauszukommen. Sie beschloss deshalb, mitzuspielen und eine günstige Gelegenheit zur Flucht abzuwarten. Nachdem sie das Glas geleert hatte – es enthielt Wasser, das mit einer genau berechneten Dosis K.-o.-Tropfen versetzt war –, musste sie ihr Top aus- und ein Baumwollhemd anziehen, das bis zu den Knien reichte, dann wurde sie von Melissa in einen Nebenraum geführt, in dem mehrere Matratzen auf dem Boden lagen. Sie musste sich hinlegen und unter eine Decke schlüpfen. Schnell überfiel sie eine bleierne Müdigkeit. Melissa ging zurück ins »Vernehmungszimmer«, die Türen ließ sie offen. Katrin bekam noch mit, wie Paul zu Melissa sagte: »Schade, ich hätte die Schlampe gerne mal ordentlich durchgefickt. Das Arschversohlen hat mich ganz schön geil gemacht! Und was für einen Arsch die hat!«

»Die hätten wir uns dann aber geteilt«, fügte Bodo hinzu. »Meinst du etwa, ich bin aus Holz? Aber wir können uns ja später noch an ihr austoben.«

»Gar nichts wird ausgetobt«, wies Melissa die Männer zurecht. »Ihr werdet das Mädel schön in Ruhe lassen! Was dann später mit ihr passiert, ist nicht unser Problem! Wir sind jedenfalls verpflichtet, unversehrte Ware abzuliefern. Also reißt euch gefälligst am Riemen! Wenn wir Katrin nachher auf die Jacht gebracht haben, kehren wir hierher zurück und feiern erst mal den guten Fang, den wir heute gemacht haben. Und dann könnt ihr euch an mir abreagieren, das gibt einen richtig zünftigen flotten Dreier. Und den Arsch versohlen dürft ihr mir auch, da stehe ich nämlich drauf.«

Katrin hörte das alles wie durch dichten Nebel, sie war unfähig, emotional darauf zu reagieren. Du musst wach bleiben!, befahl sie sich, doch dann verlor sie das Bewusstsein.

Da die Wirkung der K.-o.-Tropfen früher als erwartet nachließ, konnte Katrin halbwegs wahrnehmen, was weiter geschah: Sie bekam wieder die Hände auf dem Rücken gefesselt, wurde dann von Bodo in den Hinterhof des Gebäudes zu einem Transporter getragen und in den Laderaum gelegt. Man brachte sie zum Hafen, wo sie von zwei Männern, die zur Besatzung einer kleinen Jacht gehörten, schon erwartet wurde.

»Hier, frische Ware«, sagte Melissa zu ihnen. »Die dazugehörigen Unterlagen und die Sachen des Mädchens sind in diesem Koffer.«

»Alles klar«, bekam sie zur Antwort. Katrin erhielt von Melissa noch eine Injektion Narkotikum, dann lud einer der Männer sie auf die Schulter und trug sie auf das am Landesteg festgezurrte Schiff.

***

Katrin erwachte in einem schmalen Bett, das in einem kleinen Raum stand. Am permanenten Brummen eines Motors und dem leichten Schaukeln realisierte sie schnell, dass sie sich auf einem Schiff befand. Durch ein kleines, rundes Fenster fiel Tageslicht herein. Kurze Zeit später wurde die Kabinentür geöffnet, und ein Mann mittleren Alters, der auf einer Hand ein Tablett balancierte, trat ein.

»Guten Morgen, junge Frau, hier kommt dein Frühstück!«

»Wer sind Sie, wie spät ist es?«, fragte Katrin.

»Mein Name ist Rudi, und es ist zwölf Uhr dreißig.«

»Sagen Sie mir bitte, was das hier soll! Was wollen Sie von mir, wo bringen Sie mich hin?«

»Greif doch erst mal zu, Mädel, frisch gekochter Kaffee, belegte Brote und Eier – du hast doch sicher Hunger! Du bist auf einer schicken Jacht, wohin die Reise geht, darf ich dir allerdings nicht sagen. Aber mach dir keine Sorgen, wenn du schön brav bist, passiert dir nichts, jedenfalls nichts Schlimmes! Dort hinter der Tür ist eine Toilette, auch ein Waschbecken, und in dem Spind neben der Tür findest du Handtücher und auch Wäsche. Du musst dir raussuchen, was dir passt. Aber jetzt frühstücke erst mal schön!«

»Wie viele Personen sind hier auf dem Schiff, außer mir und Ihnen?«, wollte Katrin dann wissen.

»Noch zwei Freunde von mir, einer steuert die Jacht. Wenn du brav bist, passiert dir nichts. Wenn du Zicken machst, kriegst du Handschellen.«

»Ich bin viel zu kaputt, um Zicken zu machen«, stöhnte Katrin. »Ich fühle mich total zerschlagen!«

»Das ist von der Spritze, du bekommst nachher noch eine. Aber jetzt schlag dir mal den Bauch voll, du musst doch Hunger haben!«

»Hält sich in Grenzen«, gab Katrin zurück.

Der Mann verließ dann die winzige Kabine und verschloss die Tür. Bis zum Abend blieb Katrin sich selbst überlassen, dann wurde die Tür geöffnet und zwei Männer traten ein. Einer von ihnen war Rudi, er hielt eine Spritze in der Hand.

»Komm, sei lieb und halt schön still«, sagte er zu Katrin. »Es ist nur ein kleiner Pieks. Zieh das Top aus!«

Katrin wusste, dass Widerstand zwecklos war, deshalb gehorchte sie und ließ sich die Spritze in den Oberarm setzen. Es handelte sich dabei um ein Narkotikum, das subkutan gespritzt wird. Sekunden später verlor sie das Bewusstsein.

***

In einem stockdunklen Raum wachte Katrin wieder auf. Sie lag bäuchlings auf einer Gummimatte, ihre Hände waren erneut mit Handschellen auf dem Rücken gefesselt. Es war extrem warm und stickig und Fliegen schwirrten herum. Mit Mühe gelang es ihr, sich aufzurichten, und sie stellte fest, dass sie außer einem Hemd nichts am Leib trug. Sie fühlte sich elend und benommen, überdies hatte sie starke Kopfschmerzen.

Nach einer Weile wurde eine Tür geöffnet und Licht drang in den Raum. Zwei Männer traten auf Katrin zu, einer von ihnen entfernte ihre Handfesseln, der andere reichte ihr ein Glas Wasser, das sie in einem Zug austrank.

»Do you want to go to the toilet?«, fragte er dann. Sein starker Akzent und sein Aussehen verrieten, dass es sich um einen Araber handelte.

»Oh yes, please!«, bat Katrin.

Sie wurde zu einer entsprechenden Örtlichkeit geführt, wo sie sich erleichtern konnte – allerdings in Gegenwart der Männer. Hierauf führte man sie in einen großen Saal, worin sich etwa dreißig fremdländisch gekleidete Männer und auch einige Frauen befanden. In der Mitte gab es ein großes, ungefähr meterhohes Podium, auf diesem stand ein breiter Tisch. An einer Wand befanden sich mindestens zwanzig Personen unterschiedlicher Hautfarbe, es waren Frauen, Männer und auch halbwüchsige Jungen darunter. Sie alle trugen Baumwollhemden und Halsbänder mit Ketten daran, diese waren an einer in der Wand arretierten Eisenstange befestigt.

Katrin bekam ein Halsband angelegt und wurde an die Stange gekettet. Sie begriff, was sich abspielte: Sie befand sich irgendwo im Ausland, wahrscheinlich nicht mehr in Europa, es fand eine Sklavenauktion statt, und sie gehörte zur »Ware«.

Als ein Mann, der mit »Dallal« angeredet wurde, das Podium betrat, wurde es deutlich stiller im Saal. Der Mann war offenbar der Auktionator, er traktierte die Anwesenden mit einem lautstarken Wortschwall, dabei fuchtelte er mit den Armen und redete sich immer mehr in Rage. Katrin verstand kein Wort, entnahm aber seinem Tonfall und seinen Gesten, dass er die zum Verkauf stehenden Sklaven gewaltig lobte.

Auf seinen Wink hin wurde ein dunkelhäutiger, kräftig gebauter Junge von zwei Aufsehern losgekettet. Sie zogen ihm das Hemd aus und führten ihn – nackt, wie er zur Welt gekommen war – auf das Podium. Wieder begann der Dallal, auf das Publikum einzureden, er tippte ununterbrochen mit einem Stock auf die Muskeln des Burschen, um auf dessen Kraft hinzuweisen.

Das Bieten setzte nur langsam ein, dann wurde es lebhafter, bis schließlich nur noch ein Interessent übrig blieb. Er sah sich den Sklaven genau an, betastete dessen eingeölten, wie poliertes Kupfer glänzenden Körper, dann hieß es: »Zum Ersten, zum Zweiten, und zum … Dritten!« Der Jüngling wurde fortgeführt und sein neuer Besitzer konnte ihn, nachdem der Preis entrichtet war, mitnehmen.

Als Nächstes wurden drei weitere junge nackte Burschen, ihrer Hautfarbe nach Mulatten, auf das Podium geführt; einer von ihnen hatte zahlreiche Striemen auf dem Rücken. Sie mussten sich nebeneinander auf einen breiten Tisch knien, die Hintern dem Publikum zugewandt und die Oberkörper niedergebeugt. Katrin bemerkte mit Schrecken, dass alle drei kastriert waren. Ein gut gekleideter Herr, der sich als »Emir von Katar« vorstellte, bekundete sein Interesse durch Handheben und trat hinter den Tisch, um die Jünglinge in Augenschein zu nehmen. Er untersuchte sehr gründlich jedes Hinterteil, zog die Pobacken auseinander und betastete die Kastrationsnarben.

Später erfuhr Katrin, dass kastrierte Sklaven meistens von saudi-arabischen Homosexuellen gekauft wurden, oder aber von Jemeniten, die einen Harem besaßen, als Wächter.

Die Sklaven mussten dann einer nach dem anderen vor den Interessenten treten, um weiter untersucht zu werden. Da sich niemand sonst für die Burschen interessierte, erhielt der Emir den Zuschlag.

Nun wurde ein hellhäutiger, ebenfalls nackter Junge vorgeführt. Katrin schätzte ihn seiner körperlichen Entwicklung nach auf höchstens achtzehn. Er löste sofort lebhaftes Interesse bei den Gästen aus. Ein Herr mit braungebranntem Gesicht, der ein bunt gestreiftes Kopftuch mit langen Fransen, die »Keffije«, trug, bekundete sofort energisch seine Kaufabsicht. Der Junge musste sich rücklings auf den Tisch legen und die Hände im Nacken verschränken. Hierauf begann der Mann, den Penis des Halbwüchsigen geschickt mit der rechten Hand zu massieren, während er mit der linken die Hoden kraulte. Dieses Tun bewirkte eine spontane Erektion.

»I want your orgasm!«, befahl der Mann mit typisch arabischem Akzent. »You’ll obey or you’ll get whipped!« Der Sklave sollte zum Höhepunkt kommen, widrigenfalls würde er die Peitsche zu spüren bekommen. Beharrlich bearbeitete der Mann den stocksteifen Penis, und schließlich passierte es: Begleitet von schwerem Stöhnen folgte ein kräftiger Orgasmus, der den ganzen Körper des Jungen erzittern ließ. Der Sinn dieser Zwangsaktion war, dass der Mann die Sexualkraft des Sklaven prüfen wollte, er brauchte ihn für die »Zucht«; er sollte Kinder zeugen, die später auch als Sklaven verkauft werden würden. Der Käufer ersteigerte den Sklaven dann zu einem Preis, der deutlich über dem Erwarteten lag, dies war am zufriedenen Gesicht des Dallal gut abzulesen.

Eine Frau mit großen Brüsten und üppigem Hinterteil, wahrscheinlich eine Araberin, wurde nun zum Podium geführt, auch sie war splitternackt. Katrin schätzte sie auf Mitte bis Ende zwanzig. Sie wehrte sich heftig und bekam mehrmals die Peitsche über den Rücken gezogen.

»Gehorche, Sklavin!«, befahl ihr einer der Aufseher in sehr barschem Ton. Die Frau fügte sich nun, was ihr weitere Peitschenhiebe ersparte. Mit resigniertem Gesichtsausdruck betrat sie das Podium. Sie erweckte kaum Interesse, obwohl der Dallal sie wortreich und kreischend anbot. Er ließ sie sich drehen, überdies musste sie mit dem Hintern wackeln und ihn erzittern lassen. Dieses Anspannen und Lockern der Pobacken – »Meneo« genannt – lernten arabische Sklavinnen schon sehr früh, um damit den sexuellen Appetit ihrer Herren anregen zu können. Doch es zeigte diesmal keine Wirkung; die Auktionsgäste standen in Gruppen herum und unterhielten sich, und nur gelegentlich warf jemand einen Blick auf die nackte Frau. Auf dem Sklavenmarkt waren Frauen über fünfundzwanzig so gut wie unverkäuflich, da sie höchstens noch als Haussklavinnen für niedere Arbeiten verwendet werden konnten und deshalb geringen Wert besaßen. Sie galten als sexuell kaum noch brauchbar, in einem Bordell wären sie selbst einem zahnlosen Greis zu alt.

Endlich gab doch ein Käufer ein Gebot für die Frau ab, es war offenbar sehr niedrig, denn der Dallal erging sich in wüsten Schimpftiraden.

Als der nächste Sklave losgekettet und vorgeführt wurde, entstand aufgeregtes Gemurmel unter den Käufern. Mindestens zehn von ihnen drängten sich gleich dicht an das Podium heran. Zum Verkauf stand ein junger Mann mit schönem, geradezu klassischem Arabergesicht. Katrin hatte schon einiges über die morgenländische Brüderlichkeit und Solidarität gelesen, doch nun konnte sie feststellen, dass manche Araber offenbar keinerlei Skrupel hatten, ihre eigenen Landsleute zu versklaven. Jetzt brauchte der Dallal den hübschen, ebenfalls ganz nackten Jungen nicht mit Geschrei anzupreisen; der Ausdruck in den Gesichtern der Bietenden ließ erkennen, warum sie den Sklaven kaufen wollten: Seine schönen Augen, der schlanke, unbehaarte Körper und der runde Po – das war so richtig nach ihrem Geschmack. Die meisten Araber waren bisexuell, sie gaben das auch offen zu. Nicht von ungefähr lautete bei den Beduinen der Wüste ein uralter Spruch: »Eine Ziege ist nützlich, ein Mädchen erfreut, aber ein Knabe ist Wonne.« In einem Lied lautete eine Strophe zudem: »Der Mann genießt des Weibes Leib zum lustbetonten Zeitvertreib.

Doch ganz besonders macht ihn froh ein junger Bursch mit hübschem Po.«

Ein alter, langbärtiger Mann hatte schließlich mit seinem Gebot Erfolg. Es lag wohl noch weit über dem, womit der Dallal gerechnet hatte, sein wieder äußerst zufriedenes Gesicht ließ darauf schließen. Der Käufer legte dem Jungen den Arm um die Hüften und führte ihn vom Podium, er leistete keinerlei Widerstand. Er war nun für ein Leben in Luxus bestimmt, wenigstens, bis er zu alt wurde, um die Wünsche seines Herrn noch voll und ganz befriedigen zu können.

Die entwürdigende Prozedur, nackt vorgeführt und begrapscht zu werden, blieb Katrin erspart, denn sie war ja bereits verkauft, sie musste nur darauf warten, abgeholt zu werden. Es erschien eine vornehm wirkende Frau, die mit »Lady Hunter« angeredet wurde. Katrin wurde losgekettet, bekam dann die Augen verbunden und die Hände wieder auf dem Rücken gefesselt, hierauf stellte die Frau sich ihr nach freundlicher Begrüßung vor.

Katrin wurde zu einem Auto geführt, und bevor sie einsteigen musste, sagte Lady Hunter in gut verständlichem Englisch zu ihr: »Wenn du mir versprichst, dass du artig bist, lasse ich dir die Handschellen abnehmen – wirst du lieb sein?«

»Ja, natürlich!«, antwortete Katrin, ebenfalls auf Englisch. Sie war froh, dass sie sich nun mit jemandem in dieser Sprache unterhalten konnte. Und Lady Hunter war ihr ja, wie es aussah, ziemlich wohlgesonnen, sie sprach ruhig und in geradezu höflichem Ton mit ihr.

Katrin bekam die Handschellen abgenommen und musste dann in dem Auto auf der Rückbank Platz nehmen. »Kann ich mir die Augenbinde abnehmen?«, fragte sie Lady Hunter, die sich neben sie gesetzt hatte. Eine weitere Person war inzwischen vorne eingestiegen und der Motor wurde gestartet.

»Noch nicht«, erwiderte Lady Hunter. »Erst, wenn wir zu Hause sind. Wir werden ungefähr eine Stunde unterwegs sein, so lange musst du es aushalten. Aber dann kannst du erst mal ein Bad nehmen und dich ein bisschen erholen, zu essen und zu trinken bekommst du natürlich auch etwas.«

»Können Sie mir bitte sagen, in welchem Land wir hier sind und welches Datum wir haben?«

»In Mauretanien sind wir, und heute ist Freitag, der siebzehnte April. Zufrieden, kleines Fräulein?«

»Ja, vielen Dank!«

Am Dienstag war Katrin in Marseille in die Falle gelockt worden, also befand sie sich nunmehr den vierten Tag in den Fängen von Menschenhändlern.

Lady Hunter sagte dann: »Alles für dich Wichtige besprechen wir später unter vier Augen, es wäre gut, wenn du bis dahin schweigen und mich nichts fragen würdest. Einverstanden?«

»Ja, Lady Hunter!«

Als das Auto nach sehr langsamer Fahrt auf unebener Straße schließlich anhielt und der Motor abgestellt wurde, seufzte Katrin erleichtert auf, denn eine unbarmherzige Sonne hatte das Innere des Wagens in einen Backofen verwandelt. Sie schätzte, dass eine Strecke von etwa dreißig bis vierzig Kilometern zurückgelegt worden war. Lady Hunter entfernte vorsichtig die Klebebänder von Katrins Augen. Es dauerte dann eine Weile, bis sie sich an das Sonnenlicht gewöhnt hatte und nicht mehr blinzeln musste. Nun sah sie auch, wer das Auto gefahren hatte, es war ein braunhäutiger Mann mit angegrautem Haar, er mochte um die vierzig Jahre alt sein, an seinem Hosengürtel hing ein Pistolenhalfter. Katrin erfuhr später von Lady Hunter, dass es ein marokkanischer Sklave war, den sein früherer Besitzer hatte kastrieren lassen.