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Lernen Sie den Stoizismus kennen! Bleiben Sie gelassen und unerschütterlich! Stärken Sie ihre Resilienz! Seit sich Menschen Gedanken über die Welt machen, stehen immer die gleichen zentralen Fragen im Mittelpunkt der Überlegungen: Wie ist die Welt aufgebaut? Welche Stellung hat der Mensch innerhalb dieser Welt? Welchen Sinn hat das Dasein? Wie soll der Mensch leben? Wie kann der Mensch sein Glück finden? Liest man Schriften von Marc Aurel, Seneca oder auch Epiktet, so erkennt man darin universelle Weisheiten, die auch in der Neuzeit noch Gültigkeit haben. Die Schriften der Stoiker weisen den Weg zu mehr Gelassenheit und psychischer Widerstandskraft. Dieses Buch gibt eine Einführung in die Gedankenwelt des Stoizismus!
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Veröffentlichungsjahr: 2021
Josef Moser
Gelassenheit
durch
Stoizismus
Die Weisheit von
Epiktet, Seneca und Marc Aurel
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;
detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.
Copyright © 2020 Josef Moser
Illustration: Josef Moser
Coverdesign: Josef Moser
Verlag:[JMP] Josef Moser Publishing, Ulmenstr. 55, 90537 Feucht
Herstellung: Amazon
KDPISBN: 9798576033317
Seit sich Menschen Gedanken über die Welt machen, stehen immer die gleichen zentralen Fragen im Mittelpunkt der Überlegungen.
· Wie ist die Welt aufgebaut?
· Welche Stellung hat der Mensch innerhalb dieser Welt?
· Welchen Sinn hat das Dasein?
· Wie soll der Mensch leben?
Philosophische Schulen und Religionsgemeinschaften versuchen auf sehr unterschiedlichen Wegen, diese grundlegenden Fragen zu beantworten.
Dabei lässt sich eine bestimmte Denkrichtung meist auf prägende Personen zurückführen.
Zur Blütezeit der antiken Philosophie verbreiteten diese ihre Lehren meist vor einer interessierten Zuhörerschaft in öffentlichen Versammlungen.
Wir wissen vom Inhalt dieser Vorträge nur dann etwas, wenn der Philosoph selbst oder einer seiner Schüler die Gedanken auch schriftlich fixiert hat.
Da das nicht immer der Fall war oder vorhandene Schriften auch verloren gegangen sind, konnte bedauerlicherweise nicht alles in die Neuzeit gerettet werden. Von vielen großen Denkern sind jedoch erstaunlich viele Originalwerke erhalten, sodass wir uns ein recht gutes Bild davon machen können, welche Vorstellungen sich die Menschen beispielsweise im antiken Griechenland oder Rom über das menschliche Dasein gemacht haben.
Diese Schriften sind zum Teil zweitausend Jahre alt und haben auch deshalb überlebt, weil sie im Laufe der Zeit immer wieder abgeschrieben wurden.
Natürlich unterscheidet sich die antike Welt in vielen Aspekten grundlegend von der Moderne.
Die Menschen führten im Vergleich zu uns ein sehr einfaches und bescheidenes Leben.
Es gab keine Elektrizität, keine modernen Fortbewegungsmittel, keine allgemeine Gesundheitsversorgung und auch die Bildungsmöglichkeiten waren für den normalen Bürger beschränkt.
Sklaverei war allgemein anerkannt und akzeptiert.
Demokratische Strukturen waren im Entstehen, aber dennoch nicht vergleichbar mit dem, was wir darunter verstehen.
Insofern ist es erstaunlich, dass philosophische Schriften aus dieser Zeit überhaupt für uns relevant sein können.
Unser Alltag hat mit dem Alltag in Griechenland vor zweitausend Jahren nicht viel gemeinsam. Dennoch unterscheiden sich die grundsätzlichen Fragen, die sich die Menschen damals und heute gestellt haben, nicht so sehr.
Liest man Schriften von Marc Aurel, Seneca oder auch Epiktet, so erkennt man darin universelle Weisheiten, die auch in der Neuzeit noch Gültigkeit haben.
Fremd erscheinen uns heute jedoch die antiquierte Sprache und Ausdrucksweise.
Auch beziehen sich die Autoren in ihren Texten sehr oft ganz konkret auf ihre persönlichen Lebensumstände.
Daher erscheinen manche Aussagen auf den ersten Blick nicht passend für die Neuzeit.
Dringt man jedoch in den Kern der Ausführungen vor, so erkennt man, dass abseits der kulturellen Unterschiede doch vieles gleich geblieben ist.
Entstanden ist die Lehre der Stoa in Griechenland.
Später gelangte sie durch die Reisetätigkeit einzelner Philosophen nach Rom, wo sie sogar den Weg zum damaligen Kaiser Marc Aurel fand.
Dabei unterscheidet man drei Phasen.
Dieses Buch beschäftigt sich jedoch nur mit den wichtigsten Vertretern der späten Phase.
Als Begründer der Stoa gilt Zenon von Kition. Dieser wurde etwa um 333 vor Christus auf Zypern geboren. Das heutige Larnaka hieß damals Kition.
Eigentlich war Zenon Kaufmann. Als er vor Attika Schiffbruch erlitt, machte er sich auf den Weg nach Athen.
Dort entdeckte er die Philosophie für sich.
Er studierte bei verschiedenen angesehenen Lehrern, bevor er seine eigene Lehrtätigkeit in der Stoa Poikile, einer Säulenhalle an der Agora begann.
Davon abgeleitet erhielt seine Philosophie ihren Namen.
Schriftliche Aufzeichnungen sind von Zenon leider nicht erhalten.
Wir müssen uns also auf Überlieferungen seiner Schüler und die Aufzeichnungen von Diogenes Laertios, der eine Biografie über Zenon verfasste, verlassen.
Als Nachfolger von Zenon gelten Kleanthes und Chrysipp.
Die wichtigsten Vertreter der mittleren Phase sind Panaitios von Rhodas (185 v. Chr bis 98 v. Chr.) und Poseidonios von Apamea (135 v. Chr bis 51 v. Chr.).
Durch diese beiden Stoiker fand die Lehre ihren Weg nach Rom.
Die dritte Phase ist sehr wichtig, weil aus dieser Zeit Schriften der Philosophen selbst erhalten sind.
Diese Quellen sind es auch, die es ermöglicht haben, dass das Gedankengut der Stoiker bis heute überlebt hat.
Die wichtigsten Vertreter sind:
· Seneca (1 - 65 nach Christus)
· Epiktet (50 - 138 nach Christus)
· Marc Aurel (121 - 180 nach Christus)
Ein interessanter Aspekt ist, dass es sich dabei um drei Charaktere mit völlig unterschiedlichen Lebensumständen handelt.
Dennoch eint sie die Verbundenheit mit den Ideen des Stoizismus.
Über das Leben von Epiktet wissen wir nur sehr wenig.
Er wurde in Phrygien geboren und kam später als Sklave nach Rom.
Als Freigelassener verließ er Rom und lehrte fortan in Nikopolis.
Er selbst hinterließ keine Schriften.
Sein Schüler Arrian hat seine Vorträge jedoch aufgezeichnet und somit der Nachwelt hinterlassen.
Lucius Annaeus Seneca war ein römischer Philosoph, Dramatiker und Staatsmann.
Geboren wurde er in Cordoba.
Bereits als junger Mann kam er nach Rom, wo er als Anwalt ausgebildet wurde.
Nach einer Verbannung ins Exil nach Korsika kehrte er zurück nach Rom, wo er zum Erzieher Neros wurde.
Dies brachte ihm jedoch kein Glück. Nero zwang ihn zum Freitod, nachdem er der Verschwörung gegen ihn bezichtigt wurde.
Sein eigenes Leben steht oft im Gegensatz zu seiner Lehre.
Während er Genügsamkeit predigte, lebte er selbst in relativ unbescheidenen Verhältnissen.
Er war sich durchaus bewusst, dass er damit kein Vorbild abgab, betonte aber, dass er sich dennoch stets bemühe, den Versuchungen der Leidenschaften zu widerstehen.
Marc Aurel war römischer Kaiser.
Daher ist es verwunderlich, dass er bei der Ausübung seines Amtes überhaupt Zeit fand, sich mit Philosophie zu beschäftigen.
Es ist überliefert, dass er sich intensiv mit der stoischen Lehre auseinandersetzte und diese in seinem persönlichen Leben auch umzusetzen versuchte.
Das wurde ihm nicht immer leicht gemacht.
Er musste sich während seiner Regierungszeit mit zahlreichen Schwierigkeiten auseinandersetzen.
Das Römische Reich wurde damals an mehreren Fronten von verschiedenen Gegnern angegriffen.
Darüber hinaus kam es zu einer verheerenden Überschwemmung und zur Ausbreitung der Pest.
Der Überlieferung nach führte Marc Aurel ein sehr bescheidenes Leben ohne viel Prunk und Luxus.
In seinen letzten Lebensjahren schrieb er an seinem Werk „Selbstbetrachtungen“.
Neben den Werken Senecas und Epiktets gilt diese Schrift als wichtigstes Zeugnis der antiken Stoiker.
Er legte Wert darauf, dass der Mensch seine Pflicht stets in Hinblick auf das Gemeinwohl erfüllt.
Er selbst ging als Vorbild voran, was für einen Kaiser nicht selbstverständlich war.
Marc Aurel starb im Alter von 59 Jahren in Wien an der Pest.
Die Lehre der Stoa gliedert sich in drei Bereiche, die sich gegenseitig bedingen und aufeinander aufbauen.
Nur über das grundsätzliche Verständnis der wesentlichen Bausteine dieser philosophischen Richtung lassen sich Vorgaben für das eigene persönliche Leben ableiten.
Die Physik bildet die Grundlage für das gesamte Weltbild, denn sie beschreibt, wie die Welt entstanden und aufgebaut ist.
Die Stoa geht davon aus, dass die ganze Welt rein stofflich ist, also aus Materie besteht.
Nicht stofflich sind Denkvorgänge oder etwa auch die Zeit.
Entstanden ist die Welt durch ein Urfeuer.
Gott durchdringt die Materie und beseelt sie dadurch. Somit ergibt sich die Vorstellung, dass Gott in den Dingen ist und nicht außerhalb wie bei so vielen anderen Denkmodellen und Religionen. Die Stoa entwickelt somit sehr früh ein pantheistisches Weltbild.
Die Welt ist genau definierten Gesetzmäßigkeiten unterworfen. Alles was innerhalb dieser Welt passiert, erfüllt einen bestimmten Zweck.
Der Mensch ist ein Teil dieser Welt und somit ist sein Dasein ebenfalls dem großen Ganzen dienlich.
Der Mensch ist durch logisches Denken in der Lage, seine eigene Rolle innerhalb der Welt zu erfassen.
Dabei darf er sich in seinen Überlegungen nicht durch Triebe ablenken lassen, denn diese führen ihn auf einen falschen Weg.
Nur über den Verstand vermag der Mensch, den richtigen Weg zu erkennen.
Da es dem Menschen durch den Einsatz von logischen Überlegungen möglich ist, die naturgegebene Gesetzmäßigkeit zu erkennen, sollte er versuchen, sein Leben danach auszurichten.
Das bedeutet nicht, dass er sich einfach nur den gegebenen Verhältnissen anpassen soll.
Vielmehr soll er sein Leben aktiv im Sinne der erkannten Ordnung gestalten.
Abgelenkt wird er dadurch immer wieder durch die Versuchungen der Leidenschaften.
Diesen muss er widerstehen.
Die Freude am Leben entsteht durch das Bewusstsein, dass man seiner Bestimmung folgt.
So erfüllt man seine Aufgabe als Teil des kosmischen Ganzen.
Die Menschen streben in ihrem Leben danach, glücklich zu sein.
Die Stoiker sind der Ansicht, dass ein erfülltes und glückliches Leben nur durch vernünftige Verhaltensweisen erreicht werden kann.
Eudaimonia (Glückseligkeit) wird erreicht durch Apatheia (Freiheit von Leidenschaften).
Pathos (Leidenschaftlichkeit) soll vermieden werden, weil dadurch der Logos (das logische Denken) verhindert wird.
Der Begriff Apatheia wird zur damaligen Zeit anders interpretiert als heutzutage.
Das Wort apathisch ist heute eher negativ besetzt. Ein apathischer Mensch ist interesselos und nimmt in keiner Weise am öffentlichen Leben teil.
Die Stoiker schätzen die Apatheia als eine positive Eigenschaft. Sie gewährleistet ein Leben, das dem Logos verpflichtet ist.
Die Voraussetzung dazu ist, dass man sich nicht durch ein triebgesteuertes Verhalten ablenken lässt.
Pathos ist zu vermeiden. Die Konzentration auf das, was die Vernunft vorgibt, führt letztendlich zum glückseligen Leben.
Pathos behindert die Vernunft.
Das Ziel für jeden Menschen muss es sein, Seelenfrieden (tranquilitas animi) zu erreichen.
Der Weg dorthin führt über Apatheia.
Da die Welt nach Ansicht der Stoiker einer fest umrissenen Gesetzgebung unterworfen ist, so hat auch der Mensch darin seine vorgesehene Aufgabe zu erfüllen.
Dabei handelt es sich nicht nur um die Erledigung von vorgegebenen Pflichten. Vielmehr findet der Mensch dadurch, dass er seiner natürlichen Bestimmung folgt und sein Leben danach ausrichtet, zum persönlichen Zustand der Glückseligkeit.