Geliebte Gauklerin_ Alison - Marie Cordonnier - E-Book

Geliebte Gauklerin_ Alison E-Book

Marie Cordonnier

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Beschreibung

Alison rennt, wie sie noch nie in ihrem Leben gerannt war. Sie flieht vor den üblen Banditen, an den die alte Zigeunerin sie verschachern will. Getrieben von blinder Furcht, bemerkt sie den Mann nicht, der aus einem Torgang tritt. Sie läuft ihm direkt in die Arme. Für einen Augenblick erhellt der Mondschein seine Züge und Alison erstarrt. Sie kennt den Mann; tausend Mal schon hat sie sein Gesicht in ihren Träumen gesehen: 'Ihr seid es', flüstert sie, denn sie weiß, dass dieser Fremde ihr Schicksal entscheiden wird.

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Marie Cordonnier

Geliebte Gauklerin

Alison

BsB

Digital Publishers

© 2014 by BsB_Digital Publishers

DigitalisierungDokuFactoryGroß-Umstadt

DAS FEUER

____

Paris im Dezember 1431

Das Feuer war ihr Freund. Lebendige, leuchtende, wärmende Flammen, die Wohlbefinden, Nahrung, Geborgenheit und die Illusion einer Heimat versprachen. Helle Glut, um die sich alle versammelten. Von den Kleinsten, die noch zu jung zum Betteln, zum Stehlen und zum Kämpfen waren, bis hin zu den Alten, denen das Leben vorzeitig seinen Stempel aufgedrückt hatte und die geschwächt und hoffnungslos, nur noch wie Tiere dahin vegetierten. Die dünnen Arme nach Wärme und Trost ausgestreckt.

Alison liebte das Feuer. Als sie noch ein Kind gewesen war, hatte sie sich zwischen den Reinen der Großen nach vorne gedrängt. So nahe, dass La Trisanne, die Zigeunerin, die sich um sie kümmerte, das ungehorsame Balg ein um das andere Mal im letzten Moment davor bewahren musste, angesengt zu werden. Sie hatte das Mädchen verprügelt, um es Gehorsam zu lehren. Vergeblich. Alison konnten weder Schläge noch Flüche etwas anhaben.

Sie blieb stumm, sie weinte schon längst nicht mehr. Seit aus dem Kind ein Mädchen, eine junge Frau geworden war, hatte niemand sie eine einzige Träne vergießen sehen. Sie trotzte den Verboten, dem Stock und La Trisanne. Ihre schmale, vor dem Feuer zusammengekauerte Gestalt war längst ein vertrauter Anblick für alle anderen.

Niemand ahnte, dass die Flammen viel mehr als Glut und Asche für sie waren. Dass sie, wie von einer unsichtbaren Macht gezogen, die Nähe des Feuers suchen musste. Dass es Tage gab, an denen sie viel mehr als nur Glut und Hitze spürte. Tage, an denen merkwürdige Bilder ihren Verstand bedrängten und ihr Herz beschwerten. Aber auch Tage, an denen sie Trost und Zuversicht darin fand. Die sichere Gewissheit, dass alles in eine gottgewollte Ordnung münden würde. Es hatte wenig Sinn, die Augen zu schließen oder fernzubleiben. Das Feuer rief sie, und wehrlos gehorchte sie der mysteriösen Macht.

Sie musste sehen. Das schmerzvoll verzogene Gesicht einer durchscheinend blassen Frau, bei deren Anblick ihr Herz sich vor Sehnsucht verkrampfte und »Mutter!« rief. Das Messer, das sie tötete und zu Boden zwang. Und den Mörder. Diesen verwachsenen, hässlichen, fast kahlköpfigen Mann, dessen Augen die Farbe toter Steine hatte. Diesen Mann, der ihre Mutter begehrte, obwohl sie einem anderen gehörte. Den Mann, den die Sterbende verfluchte.

Sie sah, wie der Schurke einem anderen Mädchen seinen Willen aufzwang. Einem Mädchen mit kupferroten Haaren und veilchenfarbenen Augen, von dem Alison mit merkwürdiger Sicherheit wusste, dass es Nana heißt und dass sie es liebte. Aber Nana war stärker als die zarte, kranke Frau, die er so viele Jahre vor ihr getötet hatte. Sie konnte ihn niederschlagen, und das Feuer wurde zum Verbündeten ihrer Flucht.

Eine orangefarbene Lohe, die über geschnitzte und bemalte Balken züngelte und fast den Mann erreichte, der mit blutendem Kopf, nur mit einem prächtigen Hausmantel bekleidet, auf dem Teppich zusammengebrochen war. Da kämpfte sich durch den Rauch eine alte Frau, die sich einen feuchten Umhang über Kopf und Schultern geworfen hatte. Fast ging es über ihre Kräfte, den bewusstlosen Mann nach draußen zu ziehen, aber sie schaffte es.

Er blieb am Leben, und Alison verspürte sogar Dankbarkeit dafür. Somit blieb ihr die Hoffnung, dass sie ihm eines Tages heimzahlen konnte, was er ihr und den Ihren angetan hatte.

Maßloser, unvorstellbarer Hass beherrschte Alison in solchen Momenten. Der heiße Wunsch nach vernichtender, tödlicher Rache. Der Fremde verkörperte das Böse in seiner schlimmsten und unheimlichsten Form für sie. Er war der Schatten, der über ihrem Leben lag, die Ursache allen Leides und allen Elends.

Sie lebte dafür, ihn zu vernichten, das wusste sie, ohne seinen Namen zu kennen und ohne zu wissen, ob sie ihm jemals begegnen würde.

Aber sie sah auch IHN im Feuer. Sie erblickte ihn so deutlich, als stände er vor ihr und verneigte sich mit diesem angedeuteten, spöttischen Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte.

Ein schmaler, edler Kopf, helle Haut. Augen von strahlendem Saphirblau, eine scharfe, gerade Nase und jener schöne, lebendige und so zynische Mund. Die wilde Fülle widerspenstiger sehr blonder Haare war durch die Gewalt der Schere zu einem leuchtenden Helm gekürzt worden und wirkte je nach Gesichtsausdruck wie ein Heiligenschein oder eine Helmzier.

Welch ein Antlitz! Alles schien in ihm enthalten zu sein. Held oder Schurke, Ritter oder Gaukler, Narr oder Weiser. Ein Komödiant, der sich zum Bild dessen machte, was andere in ihm sehen wollten. Der aber sein eigenes Gesicht und seine eigenen Gedanken hütete wie ein Geldverleiher das erhortete Vermögen.

Als sie ihn zum ersten Male sah, traf es sie mit der Wucht eines Schwerthiebes und besiegelte die Niederlage in einem Kampf, der noch gar nicht stattgefunden hatte. Jener unbekannte, jener so schöne und anziehende Schurke hatte eine geheime Macht über sie, eine Macht, die sie zutiefst verängstigte. Denn gleichzeitig mit dieser Erkenntnis stieg in ihr das Wissen auf, dass sie die größten Schmerzen, die tiefste Demütigung und die schwärzeste Verzweiflung durch ihn kennen lernen würde. Mochte der Himmel sie davor beschützen, ihm jemals gegenüber zu stehen!

16. Dezember 1431

Paris

____

1. Kapitel

Paris hatte noch nie eine so schäbige Krönung erlebt. Die Stadt, von den Wirren des Krieges geschwächt, vom Hunger der Gewalt und den Politikern bedrängt, brachte nicht die nötige Feststimmung auf, um dem Engländer zuzujubeln, der seine Herrschaft über Frankreich durch die Weihen der Krönung legitimieren wollte. Was war das auch schon für ein Herrscher, dieses sechsjährige Kind? Eine Marionette in den Händen seines machtgierigen Onkels, der in Frankreich einen Krieg kämpfte, dessen Beginn schon mehr als eine Generation zurücklag und dessen tragischer Höhepunkt jener Scheiterhaufen in Rouen gewesen war, auf dem Jeanne d’Arc, die Hoffnung des Volkes, getötet worden war.

Murrend drängte sich das Volk an Straßenrand zusammen und beobachtete aus schmalen Augen das eher ärmliche Spektakel. Die Bischöfe von Paris, Noyon, Beauvais und Therouanne in ihren prächtigen Roben bekamen noch die meisten wohl gemeinten Zurufe. Aber alle Zuschauer waren sich bewusst, dass der Erzbischof von Sens, der weit über den Bischöfen stand, fehlte. Er hüllte sich in Schweigen zu dieser Krönung, so wie sich die Straßen der Stadt und ihre Giebel im winterlich kühlen Nebel hüllten.

»Ein jämmerliches Schauspiel«, beschwerte sich der hagere Bürger, den seine Tracht als Gerber auswies und der neben Alison den Zug verfolgte, der sich zur Kathedrale Nôtre Dame schlängelte. »Man könnte meinen, der Himmel selbst verhüllt sein Haupt vor diesem Frevel!«

»Achtet auf Eure Worte, Meister Gaspard«, mahnte ihn sein Begleiter. Er tat es ein wenig kurzatmig, denn sein dicker Wanst hatte ihn zum Schnaufen gebracht, bis er ebenfalls die schmale Balustrade erklommen hatte, von der er und sein Freund sowie das Mädchen in dem fadenscheinigen Rock einen besseren Überblick hatte. »Die neuen Herren fürchten eine Rebellion und schlagen unbarmherzig zu, wenn sie nur den geringsten Verdacht haben. Was glaubt ihr, warum nicht einmal die armen Teufel in der Bastille eine Amnestie erhalten haben? Sie haben sogar Angst vor Taschendieben und Betrügern, die englischen Heiden.«

Alison hörte dem Gespräch nur mit einem halben Ohr zu. Sie schielte auf die dicke Geldkatze, die am Gürtel des Feisten hing, und überlegte, ob sie es wagen sollte. Wenn sie heute wieder ohne Beute nach Hause kam, würde sie gewaltigen Ärger mit César le Noir bekommen. Fr hatte ihr schon einige Male gedroht, sie und La Trisanne auf die Straße zu setzen, wenn sie nicht besser für ihn arbeitete. Sie wusste, was diese Drohung bedeutete. Er würde sie in die Reihen seiner Huren aufnehmen, aber erst, nachdem er ihr höchstpersönlich alle Scheußlichkeiten beigebracht hatte, die seiner Meinung nach für diesen Beruf erforderlich waren.

Der rotgesichtige Bürger sah immerhin so aus, als könne er den Verlust der Münzen verschmerzen, und ihr würde es Zeit verschaffen. Zeit, die sie dringend benötigte, um sich César auch weiterhin vom Hals zu halten.

Von diesem Punkt ihrer Gedanken bis zur ausgeführten Tat dauerte es nur die Spanne eines Wimpernschlags. Die Männer, in ihr Gespräch vertieft, nahmen nicht wahr, dass Alison enger an sie rückte und mit geschickten Fingern ihre Arbeit verrichtete. Als sie mit einem geschmeidigen Sprung ihren Platz verließ und in der Menge untertauchte, sah ihr der Gerber wohlgefällig nach. Obwohl das fadenscheinige Mieder und der zerschlissene Rock bewiesen, dass sie dem Gesindel gehörte, das sich anlässlich der Feierlichkeiten von beiden Ufern aus über die Cité ergoss, gefiel ihm ihre anmutige Art, sich zu bewegen. Das Schimmern ihrer leuchtend roten Locken, die sich unter dem nachlässig gebundenen Tuch hervorstahlen, erinnerte ihn an diesem trüben Wintertag an Sommer und Sonne.

Alison war bereits sicher auf dem linken Seine-Ufer angekommen, als der Dicke den Verlust seiner Börse entdeckte. Und als César mit hereinbrechender Dämmerung seine Bande im Hof der Wunder um sich versammelte, konnte Alison dem abendlichen Rapport zum ersten Male wieder mit Gelassenheit entgegensehen. Die Krönung des englischen Königs, welche die Bevölkerung von Paris so ungern sah, hatte zumindest ihr Glück gebracht und ihr eine weitere Galgenfrist verschafft.

So poetisch der Name >Hof der Wunden< auch klang, dahinter verbarg sich jedoch nichts anderes als ein verlassenes Ruinenviertel zu Füßen der alten Stadtbastion Philipp-Augustes. Banditen, Gaukler, Bettler und jede Menge zwielichtiger Gestalten fanden dort ihren Unterschlupf, und der Profos duldete sie gezwungenermaßen, denn im Moment hatte er andere Sorgen als das Treiben der kriminellen Elemente rund um den Tour de Nesle, dem markantesten Gebäude dieser Gegend.

Hier konnte man ebenso leicht ein Neugeborenes kaufen wie das eigene Leben an der nächsten Straßenecke verlieren. Man konnte sich Gift, eine Jungfrau oder falsche Edelsteine besorgen und einen Dolch, der so scharf war, dass er mühelos durch jedes Lederwams schnitt. Beherrscht wurde der Irrgarten jeweils vom brutalsten und hinterhältigsten Gauner, der sich in zahllosen Kämpfen behaupten musste. Seit einigen Jahren war dies César le Noir und er übte sein Regiment mit eiserner Grausamkeit aus.

Seit sie denken konnte, lebte Alison in diesem Quartier an der Seite der alten Trisanne, die inzwischen zu steife Finger und zu müde Gelenke hatte, um noch bei den Gauklern auf dem Pont Neuf zu arbeiten. Jetzt zog sie als Bettlerin durch die Stadt, wenn sie Lust dazu hatte. Aber meist war es nicht nötig. Trisanne war schlau genug gewesen, sich rechtzeitig ein Kind zu greifen, es aufzuziehen, für sich arbeiten zu lassen.

Kinder wie Alison gab es in einem vom Krieg zerrissenen Land viele. Magere Dinger, die kaum ihren Namen sprechen konnten und vor Hunger heulten. Trisannes Truppe hatte die Kleine in der Nähe des Schlachtfeldes von Azincourt gefunden. Verstört und nicht fähig, mehr zu stammeln als den eigenen Namen und den seiner Schwester, die mausetot am Straßenrand lag. Die feinen Kleider hatten die Gaukler dazu bewogen, das Kind mitzunehmen, vielleicht eignete es sich zum Betteln. Um an das Mitleid der Bürger zu appellieren, musste man entweder sehr hübsch oder sehr krank sein. Damals schien beides auf Alison zuzutreffen.

Als sich La Trisanne von ihrer Gruppe trennte und in Paris blieb, behielt sie das Mädchen bei sich. Craque-dent, der große Ringer vom Pont Neuf, der ihr so gut gefiel, hatte einen Narren an dem Kind gefressen, und sie fragte sich später oft, ob er nicht eher die Kleine hatte haben wollen als die Pflegemutter. Die Frage war nie gelöst worden, denn der bullige Kämpfer hatte sich mit César le Noir angelegt und war eines Abends mit durchgeschnittener Kehle unterhalb des Tour de Nesle in der Seine gefunden worden. Seitdem gehorchten Trisanne und Alison, wie alle anderen Frauen ohne Schutz, dem schwarzen César.

Ein Leben, das geraume Zeit erträglich gewesen war, bis César entdeckte, dass sich unter den Lumpen des Mädchens eine Figur rundete, wie er sie vollkommener noch nie gesehen hatte. Seitdem beanspruchte er Alison offen für sich. Bisher jedoch war es ihr gelungen, ihm auszuweichen. Mit List hatte sie ihm das Versprechen abgerungen, dass sie für sich selbst sprechen durfte, solange sie das ihre zum Einkommen der Bande beitrug. Doch sie war sich seiner gierigen Blicke stets bewusst. Sie ahnte, dass der Herr des Hofs der Wunder am Ende seiner ohnehin knapp bemessenen Geduld war. Ein flackerndes Feuer erleuchtete das dunkle Gewölbe fast taghell, und die Spannung, die aufgrund des festlichen Ereignisses über der ganzen Stadt lag, formte sich hier zu einer gefährlichen Mischung aus Erregung, unterdrückter Gier und offener Gewalt Vor César, der auf einer Art Thron saß, stand der angeschlagene, fleckige Kupferkessel, in den jeder seine Beute werfen musste.

Wehe dem Unglücksraben, der es wagte, heimlich etwas für sich auf die Seite zu bringen! Alison kannte die Strafen, und sie hatte auch die heulenden nackten Dirnen gesehen, die anfangs zum brutalen Spaß hin- und herumgeschubst wurden, bis sie mit systematischer Grausamkeit von César und seinen Mannen vergewaltigt und gedemütigt wurden. Nur wenige überlebten dieses tierische Höllenspiel, und einige von denen, die es überlebt halten, zogen es am nächsten Tag vor, sich in der Seine zu ertränken.

Alison hob den Kopf, als die Reihe an sie kam. Sie trat mit geschmeidigen Schritten vor und warf die Börse in den Kessel. Der Klang der Münzen dröhnte wie ein Glockenschlag, und César runzelte der Stirn. Er sagte nichts. Lediglich ein Schnippen seiner Finger zeigte, was er wollte. Einer seiner Adjutanten sprang vor, nahm den Beutel an sich und reichte ihn César, der ihn nachdenklich in der Rechten wog. Dann warf er dem schlanken, stolzen Mädchen einen spöttischen Blick zu.

»Ich gratuliere dir! Du bist mutig. Weißt du, was sie mit dir gemacht hätten, wenn sie dich erwischt hätten, rote Alison?«

O ja, Alison wusste es. In dieser Stadt hatte niemand Erbarmen mit den Armen und Schwachen, mit den Dieben und Bettlern. Welches Motiv auch immer sie für ihre Tat gehabt haben mochten, es kümmerte den Scharfrichter herzlich wenig, wen er verstümmelte oder brandmarkte. Ein Leben war wenig wert, wenn man den Unwillen der Mächtigen und Gerechten auf sich zog.

»Hier, das ist für dich!« Ein silberner Bogen blitzte zu Alison, und mit akrobatischer Geschicklichkeit fing sie die Münze auf. »Ich erwarte dich zum Fest!«

Alison nickte nicht, aber das kümmerte César keinen Deut. Das verschlagene, narbige Gesicht unter der zottigen schwarzen Perücke zeigte einen Ausdruck von Zufriedenheit. Er hatte gesiegt – und das Mädchen begriff das erst, als sie sein schmieriges Grinsen sah. Dadurch, dass sie ihm die mit einem Wappen verzierte Börse überlassen hatte, hatte er sie in der Hand.

Welche Dummheit! Er konnte sie mit diesem Beweisstück jederzeit der Wache ausliefern. Die Dirne, die einen reichen, hochwohllöblichen Bürger der Stadt Paris bestohlen hatte. Es gab keinen Platz für sie, an dem sie sich verbergen konnte, keinen Fluchtweg und keine Möglichkeit, dem allmächtigen Herrn des Hofs der Wunder zu entkommen.

Auch Trisanne bestätigte das, aber sie begriff nicht, weshalb diese Tatsache Alison in derart blinde Panik versetzte.

»Sei froh, dass er dich haben will, dumme Gans!«, keifte sie, als das Mädchen in den Unterschlupf kroch, den sie beide bewohnten. »Solange du dir sein Begehren erhältst, kannst du leben wie eine Königin. Essen, trinken, Kleider, was dein Herz begehrt! Was ist daran so übel?«

»Die Tatsache, dass ich lieber sterbe, als mich diesem Vieh hinzugeben.« Alison stöhnte auf und ballte die Hände zu Fäusten. Wütend stampfte sie mit dem Fuß auf. »Ich werde mich nicht verkaufen!«

»Papperlapapp!« La Trisanne ließ keinen Zweifel an ihrem Standpunkt. »Es ist an der Zeit, dass du mir vergiltst, was ich für dich getan habe. Ohne mich warst du tot! Hab’ ich dir nicht oft genug erzählt, wie ich dich als greinendes Balg zu mir genommen hab’? Willst du mich auf meine alten Tage verhungern lassen, weil du zu stolz bist, dich zu einem Mann zu legen?«

»Ich hab’ dir hundertmal vergolten, was du je für mich getan hast!«, rief Alison empört Sie empfand wenig Zuneigung für die unzufriedene alte Zigeunerin, die nie eine Mutter, sondern immer nur eine Gebieterin für sie gewesen war. »Wenn ich dir auch noch die Schläge, den Hunger und die Bosheiten vergelten würde, die du mir gegeben hast, wäre unsere Rechnung noch besser ausgeglichen!«

La Trisanne lief rot an, und ihre klauenartigen, verkrüppelten Finger versuchten vergeblich das Mädchen zu fassen, das sich geschmeidig außer Reichweite brachte.

»Halt!«, kreischte sie. »Lauf nicht fort! Wo willst du denn hin? Er wird dich finden! César wird dich überall finden! Du gehörst ihm! Ich habe dich ihm versprochen, du dummes Ding!«

Aber Alison hörte ihr nicht zu. Sie lief hinaus ins Dunkel. Fort, einfach nur fort und weg, wo sie diese krächzende, fordernde Stimme nicht mehr hörte. Irgendwohin, wo sie Stille und Ruhe finden konnte. Wo niemand etwas von ihr verlangte und niemand Zwang ausübte. Wo César le Noir keine Macht über sie hatte.

Doch an diesem Abend suchte sie in einer Stadt, deren Festschmuck nicht darüber hinwegtäuschen konnte, dass sie in den Händen der Feinde war, vergeblich nach einem solchen Ort. Was war das für eine Stadt, die sich einmal gerühmt hatte, die schönste im Land zu sein.

In der Hand von kriegslüsternen Engländern, von ehrgeizigen Universitätsdekanen und geldgierigen Bürgen war sie zum Spielball geworden. Die alten Häuser verfielen, neue wurden nicht gebaut, und die Kirchen vermochten kaum die Mengen der Betenden zu fassen, die um eine Besserung ihres Schicksals flehten, um ein wenig Brot und Arbeit zwischen all den Auseinandersetzungen und Kriegen. Bürgerrevolten, Machtkämpfe und nicht zuletzt der allgegenwärtige Hunger seiner Bewohner hatten das stolze Paris in Armut und Elend gestürzt.

Alison zog im Laufen das schäbige Tuch, in das sie sich wärmesuchend hüllte, über ihre Haare und verbarg auch das schmale Gesicht bis zur Nasenspitze hinter diesem Schutz. Obwohl sie ihre Holzpantinen mit Stroh ausgestopft hatte und unter dem dicken, groben Rock noch einen zweiten trug, zitterte sie plötzlich vor Kälte. Sie biss die Zähne zusammen und lief um eine Ecke, in das Dunkel der nächsten ärmlichen Gasse. Der schlammige Boden knisterte unter einer dünnen Frostschicht, bei jedem Schritt brach das Fis wieder auf.

Zu ihrer Rechten schimmerte Licht durch die Risse morscher alter Läden; sie hörte Stimmengewirr und Gelächter. Die fragwürdigen Kumpane Césars feierten bereits. An diesem Abend würde kein ehrbarer Bürger auch nur einen Fuß in das Viertel unterhalb des Tour de Nesle setzen, wenn er nicht seine Börse, seine Sicherheit oder gar sein Leben riskieren wollte. Wer dennoch um diese Zeit hier unterwegs war, führte nichts Gutes im Schilde.

Alison indes war sicher vor diesen Halsabschneidern, denn keiner von ihnen wagte etwas anzufassen, das César für sich beanspruchte. Sie hatte, unsichtbar und doch unübersehbar, bereits sein Mal auf ihrer Stirn. Die Rote Alison, das Liebchen, nach dem der Schwarze hungerte und das ihn so raffiniert hinhielt. Jeder Grobian im mannbaren Alter senkte die Augen, wenn er sie sah. César war schnell mit dem Messer und wer sein armseliges bisschen Leben liebte, legte sich besser nicht mit dem Anführer an.

Schwarze Schatten schlüpften an Alison vorbei und belebten die geheimnisvollen Wege der Nacht. Sie vernahm das Tap-Tap der Bettlerkrücken und die schrillen Schreie einer Dirne. Inzwischen hatten sich ihre Augen an das Dunkel gewöhnt, und sie vermochte mehr Einzelheiten zu erkennen. Dichte Nebelschwaden hingen erstickend über die steilen, schiefergedeckten Dächer herab, und wenngleich die Schenken zum Bersten gefüllt waren, so verspürte doch kein Pariser das Bedürfnis, die Krönung des Jungen aus dem Hause Lancaster mit Tanz in den Straßen zu feiern.

Das Mädchen lief auf die Cité zu. Dort auf der Insel war wenigstens Licht. Pechfackeln beleuchteten die Straßen, und der Wind verfing sich in den farbenprächtigen Bannern und grünen Girlanden, die den Weg König Heinrichs an diesem Tag gesäumt hatten. Alison hatte ihn aus der Ferne gesehen. Eine gesichtslose, schmale Kindergestalt, in starren, prächtigen, juwelenbesetzten Gewändern. Eher eine Statue als ein Mensch. Wesentlich mehr jedoch hatten sie die noblen Damen und Kavaliere interessiert, die ihm gefolgt waren.

Die Pracht ihrer Roben und Wämser, ihrer Juwelen und Perlen hatte sie beeindruckt, aber die Eleganz ihrer Bewegungen und Gesten noch viel mehr. Für diese sorglosen Menschen existierte kein Schmutz, kein Hunger und kein Krieg. Wie musste es sein, so zu leben? Solche Kleider zu tragen und auf einem geschmückten Pferd zu reiten, das einen in sanftem Passgang über den Unrat auf den Straßen hinweg trug, ohne dass die eigenen wundervollen Schuhe überhaupt beschmutzt wurden?

Tief in ihre Träume versunken bog sie um die Ecke zum Brückenhaus von St. Michel und prallte im selben Moment gegen eine Gestalt, die soeben aus einem verfallenen Torgang kam und zielstrebig in die gleiche Richtung eilte. Der Zusammenstoß kam so unerwartet und heftig, dass Alison in ihren viel zu großen, mit Stroh gegen die Kälte ausgestopften Holzschuhen den Halt verlor und sich hart mitten in den Schmutz der Gasse setzte.

Noch während sie zornig aufschrie, spürte sie die kalte, unangenehme Feuchtigkeit, die höchst ekelhaft und stinkend in ihre Röcke sickerte. Es roch ganz danach, als habe sie sich zu allem Überfluss auch noch in den Inhalt eines Nachttopfs gesetzt, der eben geleert worden war.

»Verdammt! Könnt Ihr nicht aufpassen, wohin Ihr tretet, Tölpel!«, schrie sie in ihrer ersten Wut und hatte wenigstens die Genugtuung zu sehen, dass der Tölpel mitten in der Bewegung erstarrte.

Alison richtet sich mit einer geschmeidigen Bewegung auf und suchte ihren zweiten Schuh, der ihr bei diesem Sturz abhanden gekommen war. Auch das wollene Tuch war von ihrem Kopf gerutscht, und eine Hut ungebärdigen Haars fiel ihr ins Gesicht. Sie kämpfte mit dem Schmutz, den Haaren und dem Schuh, als das Mondlicht für ein paar Sekunden zwischen den Wolken hindurch fiel und den Mann, der für ihren Sturz verantwortlich war, in silbernes Licht tauchte.

Sie erstarrte mitten in der Bewegung, nicht ahnend, dass dasselbe Licht auch sie schlagartig aus dem Dunkel holte und dem Fremden ihre Züge wie das kühle weiße Relief einer kostbaren Kamee zeigte. Lin vollkommenes Oval von makelloser Reinheit. Die Skulptur eines Künstlers, der unter einer klaren gewölbten Stirn eine kleine gerade Nase und ein eigenwilliges, trotzig vorgeschobenes Kinn gemeißelt hatte. Die leicht schräg stehenden, mandelförmigen Augen wurden von dunklen, hoch geschwungenen Brauen gekrönt, der schöne Mund war leicht geöffnet und zeigte ebenmäßige Zähne, die wie eine Reihe schimmernder Perlen nebeneinander standen.

Die wilden Strähnen des vollen, lockigen Haares bildeten einen dunklen Rahmen um dieses Bild, und die geschmeidige, graziöse Bewegung, mit der sie zurückwich, ließ erkennen, dass unter den groben Lumpen ihres Kleides ein junger, beweglicher Körper steckte, dessen Formen vollendet waren.

»Bei Gott, ein Engel!« murmelte eine raue Stimme, und Alison fühlte den festen Griff einer Hand um ihren Oberarm. »Wer bist du?«

Sie war nicht fähig zu antworten. Selbst wenn es um ihr Leben gegangen wäre, hätte sie es nicht vermocht. Sie starrte den Fremden einfach nur an.

Der Mann aus dem Feuer! Sie hatte ihn oft genug gesehen, um keinen Zweifel zu haben. Auch wenn das kalte Licht des Mondes die Farben verfälschte, so erkannte sie doch jede Linie seines Antlitzes. Und auch dieses spöttische Lächeln, das um seine Mundwinkel spielte und sich in seinen Augen widerspiegelte, war unverkennbar. Lediglich seine Größe überraschte sie.

»Ihr seid es!«, murmelte sie aus diesen Gedanken heraus und verschlang dieses unversehens lebendig gewordene Traumbild mit den Augen.

»Was zum...«

Er sprach nicht weiter, sprach den Namen des Fürsten der Hölle nicht aus. Sie schrie leise auf, als sein Griff plötzlich eisenhart wurde und seine Hand ihren Arm wie in einer Klammer hielt.

»Du kennst mich? Woher? Wer bist du? Sprich, Mädchen! Wer hat dich geschickt, mir nachzuspionieren?« Seine Fragen brachen so schnell und heftig über sie herein, dass sie ihn nur entgeistert betrachten konnte.

»Ich habe Euch gesehen...« erwiderte sie schließlich der Wahrheit entsprechend.

Aus dem Hintergrund der Gasse hörten sie den Klang sich nähernder Schritte, und Alison wurde unter den Torbogen gezogen, aus dem der Fremde vorhin gestürmt war. Ohne sich um ihren Protest zu kümmern, hielt er ihr den Mund mit der Hand zu, bis die beiden Männer mit ihrer Laterne ein gutes Stück außer Hörweite waren.

»Du hast mich also gesehen«, klang die melodiöse Stimme seltsam leise und körperlos durch die Dunkelheit zu ihr.

»Zum Henker mit dir, Mädchen. Das ist genau das, was ich an diesem Tag nicht gebrauchen kann. Was mache ich jetzt mit dir? Woher kennst du mich? Rede!«

Alison hatte gelernt, auf Untertöne zu achten die den meisten Menschen verborgen blieben. Obwohl seine Stimme weiterhin freundlich klang, hörte sie doch die Drohung aus seinen Worten heraus. Gefahr schwang darin mit, und das Mädchen war sicher, dass er leidenschaftslos die Frage geprüft hatte, ob ein flinker Messerstich das Problem nicht am wirksamsten beseitigen würde. Sie hatte keine Angst vor ihm, aber die tödliche Kälte, die sie in ihm spürte, erschreckte sie zutiefst. Das Bild des ritterlichen Helden, wie sie es im Feuer gesehen hatte, schien wenig Ähnlichkeit mit der Wirklichkeit zu haben.

Gleichzeitig erzitterte sie unter der frechen Hand, die über die Konturen ihrer Gestalt glitt und sich langsam über ihren Leib bewegte. Er lief? sich Zeit, und Alison atmete in kurzen, angestrengten Zügen.

»Lasst mich«, sagte sie und unterdrückte ein Stöhnen. Sie verspürte Entsetzen – nicht so sehr über seine Dreistigkeit, sondern über die Empfindungen, die seine Berührungen in ihr auslösten. Hitze stieg in ihr auf und ihre Knie zitterten.

»Das kann ich nicht, meine Schöne! In der Tat, das ist sogar unmöglich, wenn du dich weigerst, mir zu sagen, woher du mich kennst.« Seine Antwort klang so ruhig, als redeten sie über das Wetter. »Du wirst mich wohl begleiten müssen, bis ich mich entschieden habe, was ich mit dir anfange. Ich kann kein Risiko eingehen, und wenn es noch so ein hübsches ist...«

»Lasst mich! Wie könnt ihr...«

Plötzlich kam Leben in Alisons Gestalt, und sie schien in seinem Griff zu explodieren. Nicht umsonst war sie im Hof der Wunder aufgewachsen und hatte frühzeitig gelernt, sich zu verteidigen und zu wehren. Doch vergeblich. Außer einer stolzen Reihe blauer Flecken und einem Riss in ihrem Mieder erreichte sie nichts. Der Fremde drehte ihr den Arm auf den Rücken und der stechende Schmerz raubte ihr fast den Atem. Sie musste sich geschlagen geben.

»Du wirst dich benehmen, mein Schätzchen!«, sagte er leise, und sein Atem schien nicht einen Hauch schneller zu gehen. »Komm jetzt!«

»Nein! Ich...« Ein Ruck an ihrem Arm ließ sie aufkeuchen.

»Ihr tut mir weh...«

»Dann gehorche«, forderte er unbarmherzig und lockerte seinen Griff nicht einen Deut.

Alison wurde vorwärts gestoßen und stolperte auf die Gasse hinaus. Schon bald fiel ihr auf, dass er sorgsam darauf achtete, dass sie beide stets im tiefen Schatten der Häuser und Mauern blieben. Wer immer dieser mitleidlose Fremde war, er wollte kein zweites Mal in dieser Nacht unliebsame Aufmerksamkeit erregen.

Der peinigende Griff um ihren Arm lenkte sie nahezu widerstandslos durch das Dunkel, in Richtung auf das Universitätsviertel, den Gassen um das Kolleg von Navarra zu. Sie kannte die Gegend nur vom Hörensagen. Die Studenten und Scholaren waren zu arm für César und seine Männer, zudem herrschten im Universitätsviertel eigene Gesetze. Alison wusste, dass seine Bewohner sogar dem Spruch der Stadtrichter zu widersprechen wagten und sich gegen jede Bevormundung auflehnten.

Sie wäre beinahe noch einmal gestolpert, als ihr plötzlich klar wurde, was das bedeutete. Das Universitätsviertel! Natürlich, warum hatte sie nicht gleich daran gedacht? Bis hierher reichte der Arm Césars nicht!

Wenn es ihr dort gelang, diesem zornigen Fremden zu entkommen, der sie mit sich riss, würde sie zumindest eine Chance haben.

Doch im Grunde ihres Herzens wusste sie bereits, dass sie sich Illusionen machte. Die Begegnung mit diesem Mann war ihr vorherbestimmt. Die Ahnung eines drohenden Unheils, die sie jedes Mal beim Blick in die Flammen überkommen hatte, stieg erneut und mächtiger als je zuvor in ihr auf. Diese Nacht war nicht nur jene der Krönung des fremden Königs, es war auch jene, in der sich ihr Schicksal ändern wurde. Ob zum Guten oder zum Schlechten, hing ganz allein von diesem Mann ab. Sie wusste, dass sie ihm ausgeliefert war.

Aber wusste er es auch?

2. Kapitel

Setz dich!«

Ein Stoß verlieh der knappen Aufforderung zusätzlich Nachdruck, und Alison fand sich auf einer eckigen Truhe sitzend wieder, deren eisenbeschlagene Kanten sich in ihre Kniekehlen drückten. Sie strich sich die zerzausten Haare aus dem Gesicht und sah, dass der Fremde die abgedeckte Glut in einem großen, steinummauerten Kamin zu neuen Flammen anfachte und dicke Holzscheite auflegte. Dann entzündete er die Kerzen in den Zinnleuchtern und holte so das rechteckige Gemach, in das er sie geführt hatte, aus dem Dämmerlicht.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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