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Der Sommer hat unsere Haut gestreichelt und der Herbst hat unsere Augen zum Staunen gebracht. Die bunten Farben haben ein Bild in unserer Seele hinterlassen. Nun ist es Winter. Die Zeit der Ruhe. Die Türen bleiben verschlossen und die wohlige Wärme umhüllt uns. Draußen ist es dunkel und Du sitzt in eine Decke gehüllt, auf Deinem Sofa. Die Kerzen schenken dem Wohnzimmer eine heimelige Atmosphäre. Es duftet nach Lebkuchen und Spekulatius und vielleicht liegt gerade Deine Katze auf Deinem Bauch? Du schaust zum Fenster und Du siehst kleine Schneeflocken, die tänzelnd vom Himmel fallen. Alles ist still und besinnlich um Dich herum, denn es ist Weihnachten. Zehn Geschichten erzählen Dir von Liebe, Glück und Geborgenheit. Gibt es nichts Schöneres, als Tiere in der Weihnachtszeit um sich zu haben?
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Seitenzahl: 71
Veröffentlichungsjahr: 2016
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Impressum
Copyright: © 2016 Judith Cramer
Verlag: epubli GmbH, Berlin,
www.epubli.de
Titel: Geschichten zu Weihnachten
Kurzbeschreibung:
Der Sommer hat unsere Haut gestreichelt und der Herbst hat unsere Augen zum Staunen gebracht. Die bunten Farben haben ein Bild in unserer Seele hinterlassen. Nun ist es Winter. Die Zeit der Ruhe. Die Türen bleiben verschlossen und die wohlige Wärme umhüllt uns.
Draußen ist es dunkel und Du sitzt in eine Decke gehüllt, auf Deinem Sofa. Die Kerzen schenken dem Wohnzimmer eine heimelige Atmosphäre. Es duftet nach Lebkuchen und Spekulatius und vielleicht liegt gerade Deine Katze auf Deinem Bauch?
Du schaust zum Fenster und Du siehst kleine Schneeflocken, die tänzelnd vom Himmel fallen. Alles ist still und besinnlich um Dich herum, denn es ist Weihnachten.
Zehn Geschichten erzählen Dir von Liebe, Glück und Geborgenheit. Gibt es nichts Schöneres, als Tiere in der Weihnachtszeit um sich zu haben?
Gestaltung und Erstellung vom Coverbild:
Kirsten Stratmann
E-Mail: [email protected]
https://www.facebook.com/kirsten.stratmann.de/
Facebook Seite: Str-ART-mann
Liebe Kirsten, erneut hast Du gezeigt, wie kreativ Du zeichnen und malen kannst. Danke für dieses wundervolle Coverbild.
Zum Coverfoto:
Das ist Athena, sie kam auf einem Bauernhof im Osten der Schweiz zur Welt. Fünf Wochen lebte sie mit ihrer Mama und Geschwistern wild, ohne menschlichen Kontakt. Da entdeckte sie Pascale und vom ersten Tag an, ist Athena zutraulich gewesen. Nach zwei weiteren Tagen wusste die Glückskatze, wie sie ihr Ziel erreicht. Ein ohrenbetäubendes Miauen setzte ein und Pascale hob sie hoch, schob das kleine Bündel in ihre Jacke, wo es wohlig warm war.
Der Besitzer des Hofes meinte, dass es nunmehr die Katze von Pascale sei, doch damit konnte sie sich noch nicht anfreunden und ließ sie vorerst auf dem Grundstück zurück. Täglich besuchte sie ihre neue Freundin und dann passierte ein Unglück. Athena fiel in einen randvollen Brunnen. Pascale zog sie reflexartig raus und wieder kroch sie in ihre Jacke, um sich zu trocknen und zu wärmen.
In dem Moment ist die Entscheidung gefallen. Die Unbeschwertheit und grenzenlose Neugierde der kleinen Athena könnte ihr gefährlich werden. Zudem zeigte das Glückskätzchen dem hofeigenen Hund (Border Collie) sehr schnell, wer hier der Boss ist.
Es kam wie es kommen musste, Athena bekam ein neues Zuhause. Als die Temperaturen unter den Nullpunkt sanken, hatte Pascale sie einfach mitgenommen. In ihrem Heim leben schon acht Katzen und gegen aller Befürchtungen wurde das Temperamentsbündel auf Anhieb angenommen. Schon am folgenden Tag entdeckte Athena das Katzenklo und wie selbstverständlich hockte sie sich da hinein. Es dauerte nicht lange, da zeigte sie den ausgewachsenen Katzen, wer in diesem Haus den Ton angibt.
Athena, eine Glückskatze zum Verlieben.
Zum Buch:
Diesmal habe ich Unterstützung bekommen. Sechs tolle Menschen haben mir ihre gefühlvolle Geschichte zu Weihnachten geschenkt. Ich bedanke mich herzlich bei:
Kerstin Richter
Dorothee Wildangel
Susanne Schmid-Milder (bekannt durch ihr Katzenbuch „Taschenlakengeschichten“. Erhältlich im Buchhandel)
Michael Buthke
Michael Geneschen (bekannt durch sein Katzenbuch „Nachthexen“. Erhältlich unter: [email protected])
Kai-Uwe Bruckert (bekannt durch sein Katzenkrimi „Signore Adriano: Gestammelte Werke eines verliebten Katers.“ Erhältlich im Buchhandel)
Judith Cramer: Drei Geschichten habe ich für Euch geschrieben. Tausende von Menschen kennen meine authentischen Erzählungen, doch nunmehr habe ich mir meine Welt in diesem Buch „gebastelt“, so wie ich es mir für jedes Tier wünsche. Habt ganz viel Freude beim Lesen und spürt die Wärme im Herzen.
Frohe Weihnachten und alles Liebe,
Eure Judith Cramer
Jonas - der als Kater Angelo auf die Erde reiste
(geschrieben von Judith Cramer)
Angelo ist heute ein Engel und als Kater zurück auf die Erde gereist. Einst lebte er in der Hülle einer menschlichen Gestalt. Mit seiner Julia wohnte er in einem reetgedeckten Haus am Meer. Eines Tages brach ein Unwetter aus und Jonas, so hieß er einst, segelte mit seiner Frau durch die hohen Wellen. Die Menschen wurden von der Flut verschluckt.
Immer wieder suchte Jonas im Himmel nach seiner großen Liebe, doch vergebens. Viele Wochen später entdeckte er sie, doch sie war nicht im himmlischen Raum, sie streunte auf der Erde herum, in Gestalt einer Katze. Unter Millionen von Kreaturen würde Jonas seine Jugendliebe wiedererkennen und er fühlte bei dem Anblick dieser Schönheit sofort, dass es nur seine Julia sein kann.
Jonas war so aufgeregt und sprach mit Gott. „Lieber Vater, ich habe einst die Liebe meines Lebens kennenlernen dürfen. Ich habe sie verloren und nun wiederentdeckt. Bitte lass mich auf die Erde zurück und schenke mir die Hülle eines Katers. Meine Julia und ich sind ein Herz und eine Seele gewesen, doch das wütende Meer hat uns voneinander getrennt.“
„Mein Sohn, wenn es dein größter Wunsch ist, so möchte ich dir den erfüllen. Pass gut auf deine Julia auf, damit ihr euch nie wieder aus den Augen verliert. Ich gebe dir den Namen „Angelo“ und du wirst als Engel und Beschützer auf die Erde reisen.“
***
Es ist dunkel und es schneit. Menschen flüchten mit großen Einkaufstüten in ihre Häuser, es ist die Heilige Nacht. Angelo kennt noch dieses Gefühl und wünscht sich augenblicklich einen Katzenmantel und warme Socken um die Tatzen.
Er läuft schon den ganzen Tag durch die Seitenstraßen und nunmehr knurrt sein Bäuchlein und schmerzt vor Hunger. Er ignoriert dieses Gefühl, denn er hat nur einen Wunsch, seine Julia zu finden. Vielleicht ist sie gar keine Streunerin? Vielleicht hat sie ein warmes Plätzchen bei lieben Menschen? Es ist hier irgendwo gewesen. Er irrt sich nicht, denn er hat sofort die Gegend wiedererkannt. Ganz in der Nähe ist er als kleiner Junge aufgewachsen, als er noch ein Mensch war.
Plötzlich hört er ein leises Miauen. Er schaut zu der Mülltonne und da sieht er sie. Er kann sein Glück kaum fassen. Eine schneeweiße Katze und trotz der klirrenden Kälte sieht sie so anmutig aus. Er läuft auf sie zu, möchte sein Köpfchen an sie drücken, doch sie schreckt zurück.
„Wer bist du?“
„Ich bin Angelo, deine große Liebe. Erkennst du mich nicht?“
„Nein, ich habe keine Freunde, ich bin allein. Einst habe ich bei Menschen gelebt, doch irgendwann mochten sie mich nicht mehr und haben mich ausgesetzt. Ich friere und habe so einen großen Hunger.“
„Komm Julia, sei nicht traurig, ich finde etwas für uns.“
„Ich heiße nicht Julia, ich bin Julchen.“
Wenn das kein Zufall ist. Jonas hatte seine Julia immer „Julchen“ genannt.
Etwas skeptisch folgt die Katzendame dem stattlichen Kater und wundert sich, dass sie ihm auf Anhieb Vertrauen schenkt.
Hin und wieder springt Angelo auf einen Fenstersims und schaut in die geschmückten Wohnzimmer. Er spürt die Harmonie, die sich hinter den Glasscheiben ihm darbieten. Kinder spielen mit ihren Geschenken, haben rote Wangen, leuchtende Augen, weil sie glücklich sind. Es ist der Heilige Abend.
Er schaut den Menschen zu, entdeckt in der Ecke einen Tisch, an dem gerade ein saftiger Geflügelbraten serviert wird. Wie gern würde er jetzt mit Julchen daran knabbern, doch keiner nimmt von ihm Notiz.
Keiner bemerkt die zwei hungrigen Katzen und sie laufen weiter durch die Dunkelheit. Angelo wünscht sich so sehr, dass er Julchen in dieser Nacht noch einen gefüllten Magen schenken kann.
Nur kurz möchte er sich ausruhen, doch er weiß, wenn sie den alten Schuppen nicht erreichen, werden sie erfrieren. Viele Jahre ist es das Zuhause von Jonas gewesen. Im angrenzenden Haus hat er mit seinen Eltern gelebt, doch dann sind sie gestorben und er ist mit Julia ans Meer gezogen.
Angelo und Julchen streifen durch einen kleinen Wald und plötzlich springen drei Katzenmädchen aus dem Gebüsch.
„Es ist so kalt, wir frieren und haben großen Hunger.“
„Folgt mir, für ein warmes Plätzchen kann ich sorgen und vielleicht schauen die Engel, meine Freunde, vom Himmel auf uns herab und bescheren uns noch eine Mahlzeit.“
„Führe uns dahin. Du bist ein großer und starker Kater und wirst uns beschützen.“
Angelo geht mit seinen langen Beinen voraus und alle Katzen folgen ihm. Sie spüren, dass sie ihm vertrauen können.
Er schlüpft unter Sträucher und alle machen es ihm nach. Er überquert eine Straße und die Katzendamen bleiben stehen.
„Hey Angelo, wie sollen wir hier rüberkommen? Wir haben Angst.“
„Ja, das ist ein Problem, denn die Menschen schauen nicht auf uns Streuner. Ich komme zurück und wir werden gemeinsam den Weg gehen. Wisst Ihr, dass macht uns stark.“
Angelo geleitet alle Katzen über die Straße. Sie schauen ängstlich nach links und rechts, doch Angelo hat einen Moment ausgesucht, wo keine Gefahr besteht.
Alle Katzen sind in Sicherheit. Nun geht die Reise fort.