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Über das Buch und Rückblick Es begann, als Judith an einem kalten Dezembertag ein weißes Kätzchen auf ihrem Grundstück entdeckte. Sie hat sich diesem ängstlichen Wesen angenommen, es aus der Wildnis geholt, ihr ein eigenes Zimmer eingerichtet, kastrieren lassen, eine Spielgefährtin geschenkt, doch im darauffolgenden Spätsommer ist die Katze einfach gegangen. Nach fünf langen Wochen des Suchens, findet Judith ihre Miezi verwahrlost und ausgehungert in einer feuchten Sandmulde wieder. Ein schweres Unwetter steuert auf Mallorca zu und sie muss handeln. Erneut fängt Judith ihre Katze ein und bringt sie in ihr Haus zurück. Ein Jahr später ziehen Judith und ihr Mann auf eine kleine Finca in das Landesinnere. Eines Morgens, es ist der 6. Tag im neuen Haus, da entdeckt Judith eine defekte Tür, durch die ihre Katze erneut hinausschlüpfte. Es ist Winterzeit, die Temperaturen sinken in der Nacht auf den 0 Punkt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
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Seitenzahl: 40
Veröffentlichungsjahr: 2014
Miezi – Eine wahre Katzengeschichte Teil 2
Untertitel: Bitte bleib bei mir
Judith Cramer
ISBN 978-3-8442-8789-9
Es begann, als Judith an einem kalten Dezembertag ein weißes Kätzchen auf ihrem Grundstück entdeckte. Sie hat sich diesem ängstlichen Wesen angenommen, es aus der Wildnis geholt, ihr ein eigenes Zimmer eingerichtet, kastrieren lassen, eine Spielgefährtin geschenkt, doch im darauffolgenden Spätsommer ist die Katze einfach gegangen. Nach fünf langen Wochen des Suchens, findet Judith ihre Miezi verwahrlost und ausgehungert in einer feuchten Sandmulde wieder. Ein schweres Unwetter steuert auf Mallorca zu und sie muss handeln. Erneut fängt Judith ihre Katze ein und bringt sie in ihr Haus zurück.
Ein Jahr später ziehen Judith und ihr Mann auf eine kleine Finca in das Landesinnere. Eines Morgens, es ist der 6. Tag im neuen Haus, da entdeckt Judith eine defekte Tür, durch die ihre Katze erneut hinausschlüpfte. Es ist Winterzeit, die Temperaturen sinken in der Nacht auf den 0 Punkt und ein Wettlauf gegen die Zeit beginnt.
Bitte bleib bei mir
Über fünf Wochen habe ich mit so viel Schmerzen in der Brust nach meiner geliebten Katze gesucht. Es ist Spätsommer auf Mallorca und auch bei der größten Vorsicht, die wir im Haus eingegangen sind, eine kurze Unachtsamkeit, es war die Terrassentür, die einen Spalt geöffnet stand und durch diese Lücke ist meine Miezi entschwunden. Es war in der Nacht, alle haben geschlafen, nur die Ausreißerin hat es in die Ferne gezogen.
Keine Mauer konnte mich daran hindern, nach ihr zu suchen, doch immer der Gefahr ausgesetzt, erwischt zu werden. Auch auf Mallorca ist es verboten, unerlaubt fremde Grundstücke zu betreten. Hier kann es passieren, dass der Bauer mit einer Mistgabel dich in die Weite schickt.
Wie jeden Morgen, suche ich auf dem verlassenen Anwesen nach meiner Katze, da wo alles begann. Jeder Busch ist mir so vertraut und immer wieder, wenn es raschelt, packt mich die Hoffnung, doch stets ist es nur ein Kriechtier oder Vogel, nicht meine Katze.
Gerade will ich kehrtmachen, das Grundstück verlassen, da nehme ich im Augenwinkel einen hellen Fleck wahr. Was ist da im Gebüsch? Ich halte die Luft an, versuche mich fast geräuschlos diesem Punkt zu nähern und traue meinen Augen nicht, was vor mir liegt. Meine geliebte Katze, zusammengerollt, das Köpfchen schützend zwischen den Tatzen, in einer feuchten Sandmulde. Meine Gedanken überschlagen sich, Angst steigt in mir hoch, ist die Kleine noch am Leben? Es scheint so irreal, dieses zarte Wesen, in diesem Dreck zu sehen.
Plötzlich bewegt sie sich ihr Kopf, ganz langsam dreht sie ihn zur Seite und schaut in meine Richtung. Mit Entsetzen stelle ich fest, das nichts mehr von ihren strahlend blauen Augen zu erkennen ist. Müde, und mit einem traurigen Ausdruck schaut sie mich an. Im Zeitlupentempo versucht sie aus dieser Mulde herauszukrabbeln. Es schmerzt, meine Miezi so verwahrlost und entkräftet zu sehen. Ihr Fell ist struppig und die Augen entzündet. Sie weint, ganz, ganz leise und ihr Miauen will nicht aufhören.
Auf wackeligen Beinchen kommt sie ein Stückchen näher. Ich gehe in die Hocke und flüstere ihr liebe Worte zu. Ich spüre, es tut der Kleinen gut, meine Stimme zu hören. Viele Minuten vergehen und endlich steht sie vor mir. Meine Finger dürfen sie zart berühren und sie drückt ihr Köpfchen in meine Hand. Ununterbrochen ist sie am Weinen.
Ich möchte sie in den Arm nehmen, an mein Herz drücken, ihr Versprechen, alles wird gut, doch kann ich ihr das auch garantieren? Miezi ist ein so ängstliches Kätzchen, eher würde sie sterben, als aus freien Stücken in unser Haus zurückzukehren, der Grund liegt hier bei meinen Hunden.
Ich brauche Tage, um die Kleine physisch und psychisch wieder aufzubauen. Feste Nahrung verweigert sie, nur etwas Fleischsoße, Katzenpudding und ein paar Körnchen mag sie futtern. Es spricht dafür, dass sie in den letzten Wochen nicht viel zum Fressen gefunden hat.
Wie soll es nur weitergehen? Diese Katze liebt die Natur und sicherlich wünscht sie sich, dass ich neben ihr mein Zelt aufschlage. Jede freie Minute bin ich in ihrer Nähe, wir spielen, ich streichle das Fell und erzähle ihr meine Geschichten. Ein einsames, junges Mädchen steht vor mir, drückt ihr Köpfchen an mein Bein und bittet um Liebe. Es ist ein so wundervolles Geschenk, diese Momente erleben zu dürfen, doch fortan denke ich über ihre Zukunft nach.
Die Tage vergehen und ich habe das Gefühl, langsam geht es mit der Miezi wieder bergauf. Viele kleine Portionen Futter, über den Tag verteilt, bringt sie wieder zu Kräften.
Im Gesicht könnt Ihr erkennen, wie schmal der kleine Schatz geworden ist.