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Fragmente, als Erinnerungen und Reflexionen eines langen Lebens, das nicht im Einklang verlief mit der öffentlichen Meinung und Fragen aufkommen lässt, als Anreiz, sich ebenfalls auf die Suche nach Antworten zu begeben.Es sei denn, man wäre zufrieden mit dem breiten Strom an Informationen wie er alle Tage geboten wird.
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Seitenzahl: 157
Veröffentlichungsjahr: 2024
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Fragmente – Erinnerungen und Reflexionen – eines langen Lebens, das nicht im Einklang mit der öffentlichen Meinung verlief und Fragen aufkommen lässt – als Anreiz, sich ebenfalls auf die Suche nach Antworten zu begeben. Es sei denn, man wäre zufrieden mit dem Strom an Informationen wie er alle Tage geboten wird.
Zur Beachtung: Trotz sorgfältiger Bearbeitung können für hochdeutsche Gemüter noch Spuren von Helvetismen enthalten sein.
In Memoriam. Wir sind wieder ein Jahr älter!
Kapitel 2
Kapitel 3
Kapitel 4
Kapitel 5
Kapitel 6
Kapitel 7
Kapitel 8
Kapitel 9
Kapitel 10
Kapitel 11
Kapitel 12
Kapitel 13
Kapitel 14
Kapitel 15
Kapitel 16
Kapitel 17
Für jeden hat es etwas gebracht, und für jeden etwas anderes.
Für mich ist es ein Anlass, den Dimensionswechsel des Daseins ins Auge zu fassen, der nach altem Brauch ansteht und um den niemand herum kommt. Nach vorliegenden Berichten würde es der heilige Sankt Petrus sein, der für mich zuständig wäre, der mit dem langen weissen Bart und dem grossen Himmelsschlüssel, mit dem er das Himmelstor aufschliesst zum Paradies. Wenn er es denn auch tatsächlich tut!
Es hätte Fälle gegeben, wo er sich geweigert hat mit der Begründung, dass niemand in das Himmelreich kommt, der lügt. Für Lügen wäre kein Platz im Himmel!
„Aber Sankt Petrus“, nahm ich mir vor, dann zu sagen, „ich lüge ja schon lange nicht mehr.
Höchstens ab und zu eine kleine Notlüge, nichts schlimmes. Früher ja, da habe ich meiner Mutter das Rückgeld vom Einkaufen unterschlagen. Aber das hat sie rausgekriegt, weil sie besser war im Rechnen als ich. Hat mir weiss wie die Leviten gelesen.“
Dass ich so einfach mit einem hohen hierarchischen Wesen kommunizieren wollte, würden böse Zungen natürlich als Symptom von Altersdemenz abwerten, die Neigung zu Selbstgesprächen, die etwa so ab 83 auftritt. Aber die Sache geht tiefer: Sankt Petrus wird seit alters her als das Geistwesen angesehen, das uns in Empfang nimmt, wenn wir die Dimension wechseln und dem wir Rechenschaft schuldig sind, was wir auf der Erde getrieben hatten. Mir war, als hörte ich seine Stimme: „Wie also war das mit dir gewesen. Am Anfang?“
„Ziemlich strub“, sage ich dann, „wir hatten Krieg, Weltkrieg 2, ich wurde in den Keller getragen, weil die Bomben fielen, manchmal Nacht für Nacht.“- „Ich weiss“, sagte er, „ich habe aufgepasst. Ich war gwunderig, was aus dir noch einmal wird, deswegen.“
Das war aber nett! Ich bin relativ glimpflich davongekommen, ausser dass ich noch jahrelang Alpträume hatte und einen Horror vor Sirenen. Andere waren weniger glücklich, sie lagen unter den Trümmern.
„Und wie ging es weiter?“ fragte er. Das wusste er natürlich besser als ich, aber er wollte, dass ich mir das alles noch einmal vor Augen hielt. Ich war viel krank als Kind, dann kam die Volksschule, dann die Penne – excüsi, sagte er, kannst du das mal übersetzen – also Gynasium, aber da wurde nur gepaukt, ich machte stattdessen lieber eine Lehre in der Stahlindustrie, wo das Motto galt: Eisen erzieht! Also bin ich entsprechend erzogen worden.
Wäre aber nicht besonders wichtig, berufliche Qualifikation und dergleichen, sagte er.
Was zähle, ist die Charakterbildung. Hatte ich gelernt zu unterscheiden zwischen Wahrheit und Lüge? „Du weisst, anders lassen wir dich nicht ins Himmelreich. Und es ist ganz egal, ob du selber lügst oder die Lügen von den Medien nachbetest, die sie dir vorbeten? Lüge ist Lüge! Ist dir das nie aufgefallen? Da lügen sie wie gedruckt! Und die tückischsten Lügen sind die, die mit der Wahrheit vermischt sind. Sogar beim Wetterbericht lügen sie.“
Das konnte ich bestätigen! Da meldeten sie „schön“, dabei war der ganze Himmel voller Streifen. Und das sollte schön sein? Das Seltsame daran ist, sie werden gar nicht gesehen! Ich selber sehe sie seit mehr als zwanzig Jahren, aber die Menschen meiner Umgebung sehen sie nicht! Null! Vielleicht liegt der Fehler aber bei mir, ein Knick in der Optik oder Dysfunktionen im Gehirn, wie wenn Dinge gesehen werden, die nicht da sind wie weisse Mäuse.
„Was Zeitungen betrifft, Sankt Petrus“, sagte ich, „ ich lese gar keine! Ich tu damit nur den Ofen anfeuern! Ich hole sie als Altpapier aus einer Kneipe und pass auf, dass ich nicht reinschaue, was nicht immer einfach ist. Die Schlagzeilen sind so dick, dass sie ins Auge springen, ob man will oder nicht. Aber ich glaub's nicht! Und Fernseh habe ich eh keins.“
„Und wer ist immer im Internet unterwegs?“ bekomme ich daraufhin zu hören.
Ja, nun, stimmt schon, zugegeben. Aber da findet man wenigstens ab und zu einen Zipfel der Wahrheit, auch wenn viel unnützer Kram dabei ist – man muss halt lernen zu selektieren, das Wahre vom Falschen zu trennen.
„Richtig!“ sagte Petrus. „Und bevor wir nicht überzeugt sind, dass du das auch hinkriegst, lassen wir dich ins Himmelreich nicht rein!“
Noch war es ja nicht soweit mit dem Übertritt, aber das Szenario war durchaus realistisch.
Was hatte sich in all den Jahrzehnten nicht alles angesammelt, was der Korrektur bedurfte. Tausend Lügen, Minimum. „Ja“, sagte Petrus, „und wir erwarten von dir, dass du mithilfst, sie zu entwirren.“
Ob ich zum Beispiel geschluckt hätte, dass ein – vergleichsweise – bisschen Dünnblech-Flugzeug-Aluminium und ein bisschen Flugbenzin massive 400 Meter hohe Stahltürme nicht nur zum Einsturz brachte, sondern sie auch in Staub auflösen liess, den der Wind davonblies? Und dass es adhoc zu Flugkapitänen umgeschulte Ziegenhirten aus Afghanistan waren, die das taten?
„Dabei ist noch vergessen“, sagte er, „dass sie die Entführung der Jets mit blossen Teppichmessern hingekriegt haben! Das war eine ziemliche Leistung! Hut ab!“
Es war uns so eingehämmert worden life von den Medien tage- und wochenlang im Halbstundentakt; zudem wurden Fachleute aufgeboten, die wissenschaftlich erklärten, dass es exakt so und nicht anders ablief. Allerdings gab es auch die schlimmen, die Querdenker und Störenfriede, Verschwörungstheoretiker, die argumentierten, dass ein anfliegendes Flugzeug bei solch einem Stahlturm nicht viel mehr ausrichtet als ein an die Wand geklatschtes Spiegelei, das einfach runterrutscht.
„Zusätzlich gibt es aber auch die Meinung“, sagte St. Petrus, „dass die Türme gesprengt wurden. Pulverisiert mit einer Technologie, die ihnen der Gehörnte selber eingeblasen haben musste. Das ganze wurde dann als Pancake-Theorie verkauft. Die Flugzeuge sind dabei künstlich generiert und eingefügt worden. Wie bei Werbespots.“
Ja was denn nun? Welche Variante ist glaubhaft, wenn man kein eigenes Urteil dazu hatte, aber argwöhnte, dass noch ganz andere Teufeleien dabei im Spiel waren?
„Das hast du selber herauszufinden“, liess sich St. Petrus vernehmen, „und gesunder Menschenverstand würde nicht schaden dabei.
Üb noch ein bisschen, solange du Zeit hast. So lassen wir dich auf jeden Fall nicht rein!“
Er fügte noch hinzu: „Wenn ich dir einen Tip geben darf fürs Üben, dann such dir dazu nicht gerade das Brisanteste wie die aktuelle Tagespolitik. Da wird doch gelogen, dass sich die Balken biegen. Wenn du zu sehr Klartext redest, hast du ein Problem. Versuchs lieber zuerst mit der Vergangenheit, probehalber.“
So langsam fing ich an, Petrus gern zu kriegen, seine fast schon kollegiale Art.
Die Vergangenheit! Das war für uns das Emmental. Eine liebliche Landschaft von Höggern und Chrachen (Tälern) mit entsprechenden Bewohnern. 30 Jahre lang hatte ich nur gewusst, dass dort der Käse mit den grossen Löchern zu Hause ist. Es war Theres, die, als wir aus Afghanistan zurück kamen, vorschlug, dort etwas zu suchen. Hätte ich mir je träumen lassen, dass ich 40 Jahre meines Lebens da hängen bleiben würde?
Wir kamen damals von Sumiswald und fuhren Richtung Eggiwil. Vor dem Gasthof„Bären“ stand ein junger Mensch von Polizeidiener in einer piekfeinen Uniform. Sehr misstrauisch registrierte er genau unseren vorbeifahrenden Untersatz mit dem seltsamen ausländischen Nummernschild, bis anhin unsere mobile Wohnung, nicht mehr die schönste, aber sehr praktisch.
Wundersamerweise fanden wir in eben diesem Eggiwil ein neues Domizil in einem alten, etwas verfallenen Bauernhaus, aber gerade recht für uns. Wenige Tage später stand die Polizei vor der Tür. Der uns schon bekannte Weibel begehrte Einlass: „Haben Sie Waffen, haben Sie Drogen?“ Eine kleine Hausdurchsuchung also aus dem Stegreif bei verdächtigen Subjekten, einfach so. Könnten ja Terroristen sein. Da wir uns nicht als sehr kooperativ erwiesen, fand er nicht, was er suchte und ging wieder, mit einem drohenden Unterton in der Stimme.
Nicht lange und er setzte seine Drohung in die Tat um, indem er uns ein heftiges Strafmandat aufbrummte wegen irgendwelcher Lapalien an unserem Bus. Das tat weh! Zurück von unserer langen Reise waren wir finanziell abgebrannt und total am Anschlag und jetzt das! Und sein Blick liess befürchten, dass er sich die fremden Chaibe noch öfter vorknöpfen wollte.
Allerdings war es das letzte gewesen, was wir je von ihm sahen, weiterhin sind wir uns nie mehr begegnet.
Warum nicht, ist uns erst später zu Ohren gekommen, aber es war herzerfrischend. Seine spezielle Art hatte er auch bei anderen versucht zu praktizieren, nur waren das währschafte Emmentaler Buure-Gierle. Bis es genug war.
In einem ersten Morgengrauen passten sie ihn ab auf seinem Kontrollgang, steckten ihm einen Knebel in den Mund, transportierten ihn zu einem grossen Miststock und gruben ihn ein bis zum Hals. Geruchlich mochte ihm das nicht besonders behagt haben, aber wenigstens hatte er nicht kalt. Im Inneren eines Misthaufens ist es immer angenehm warm. Im Laufe des Tages bekam die Kantonspolizei eine Mitteilung, ob sie sich einen Kollegen da und da abholen wollte.
Soweit bekannt, gab es nie eine amtliche Untersuchung dazu. Man wusste, was das für ein Vogel war in den eigenen Reihen und einige Kollegen mochten dazu auf den Stockzähnen gegrinst haben. Der Mann wurde versetzt, weit weit weg, und es stand zu hoffen, dass er etwas dazu gelernt hatte. Obwohl also die erste Begegnung mit dem Emmental etwas sonderbar verlief, gestalteten sich die weiteren 40 Jahre durchaus annehmbar, so dass es für uns zu einer neuen Heimat wurde.
Im Laufe der Jahre bewegten wir uns vom oberen Emmental immer tiefer, Eggiwil, Lützelflüh, Rüeggsbach – ohne Theres, und dass sie uns hatte verlassen müssen, war einem ganzen Berg an Lügen geschuldet, aber das ist eine andere Geschichte – bis wir in Burgdorf ankamen, am unteren Ende des Heimiswiler Chrachens. Direkt vor der Haustür war die Postauto-Haltestelle, von der aus der Bus das Tal hochfuhr, bis er am höchsten Punkt ankam, auf der Lueg.
Es war eine schöne Wanderung von dort auf einem Grat zurück, immer mit dem phänomenalen Blick auf die Kette der Berner Alpen, bis man sich endlich abwärts durch den dichten Wald zu schlagen hatte zurück, den umwerfenden Ausblick von der Lueg immer noch vor dem inneren Auge.
Bei schönem Wetter war es dort ein Anziehungspunkt ersten Ranges für die ganze Region, mit ausgedehnten Möglichkeiten zum Picknicken und Brätle. Dabei konnte die Aussicht genossen werden oder der Blick richtete sich auf die Mitte des Platzes. Dort stand etwas.
Es war eine Art Turm, nicht besonders hoch, doch dafür umso breiter, mit viel Platz auf den sechs Aussenflächen, auf denen eine Unzahl an Namen verewigt war; vor hundert Jahren gestiftet und in Auftrag gegeben von den „Bernischen Kavalleristen“. Für die, die sich in Geschichte nicht recht auskennen: Die Kavallerie war eine schlagkräftige und gefürchtete Sturmtruppe im Krieg, tapfere Männer auf tapferen Rössern, nur, im Zeitalter der Überschallraketen, schon etwas altmodisch. Und all die vielen Namen auf den Aussenflächen waren die Namen derer, die im ersten Weltkrieg im selbstlosen Dienst Blut und Leben geopfert hatten für ihr Vaterland.
Aber Halt – excüssi – momentmal – Blut? Wenn die Geschichtsbücher stimmen, dann ist im 1.Weltkrieg kein einziger Schuss auf Schweizer Boden, friedliebende Nation, die sie war, gefallen. Woher dann das viele Blut?
Ausserdem war anhand der Todesdaten der Vaterlandsverteidiger der Krieg schon vorbei.
Also Blut anscheinend doch nicht, aber Leben schon! Wie erklärte sich das?
Es war die sogenannte Spanische Grippe, die furchtbar gewütet hatte. Nur ist sie im Gedächtnis der Menschen nicht mehr recht enthalten, zumindest nicht bei denen, mit denen ich selber sprechen konnte. Aber die waren einfach zu jung, auch wenn sie schon uralt waren zum Teil. Ich habe gerne Berichte aus erster Hand, ohne auf Wikipedia zurückgreifen zu müssen, aber in diesem Fall war nichts mehr zu machen, in der Schweiz jedenfalls nicht.
In Deutschland schon eher, bei meiner weitläufigen Verwandtschaft, die jetzt zwar auch nicht mehr lebt, aber deren Erzählungen mir in Erinnerung sind, weil ich als Kind sehr wissbegierig war und meine Leute gelöchert hatte mit Fragen nach früher. Sie erzählten von Not und Mangel gegen Ende des 1.Weltkrieges, von Hunger und nichts mehr zu essen, von vielen Hungergerippen, denen man das Vater-Unser durch die Rippen blasen konnte. Mein Vater war damals acht Jahre alt und erinnerte sich, wie er in einem Laden – wenn es sonst schon nichts anderes gab – aus einem Fass mit eingepökelten Heringen einen Fischschwanz entwendete. Verboten, aber was tun, wenn man Hunger hatte?
Revolution und Bürgerkrieg machten danach alles noch viel schlimmer, später die Geldentwertung, wo man für eine lächerliche Milliarde deutscher Reichsmark nicht mal ein Brot kaufen konnte – strube Zeiten also, in denen die entkräfteten Menschen eigentlich wie die Fliegen hätten sterben sollen, es aber nicht taten, sondern sich immer wieder aufrappelten. Doch kein Wort von einer ominösen Grippe, obwohl Wikipedia hohe Opferzahlen meldet. Wem zum Kuckuck sollte man glauben? Hatte das in anderen Landesteilen stattgefunden, bei Spezial-Behandlungen?
Schaute man genauer, fiel auf, dass es damals ein sehr wählerisches Virus gewesen sein musste, das sich nicht mit beliebigem Fussvolk abgab, sondern mit den besten und kräftigsten, also wohlgenährtesten, nämlich den Bernischen Kavalleristen, (Schlagzeile in der damaligen Presse: Massensterben bei der Armee), sonst hätte man ihnen ja kein Denkmal bauen müssen. Und schaut man noch weiter, war es überall so. Die Schätzungen bewegen sich weltweit zwischen 20 und 100 Millionen Toten, vorzugsweise die, denen man die meiste Widerstandskraft zugetraut hätte, den wackeren Männern, die beim Militär die Heimat verteidigten. Historische Fotographien existierten von riesigen Krankensälen mit ihrer bemitleidenswerten Belegschaft, die schon in kürzester Zeit verblichen war, um neuen Opfern Platz zu machen. Gleiche Meldungen kamen aus Amerika, wo in den riesigen Ausbildungslagern der Armee schlagartige Krankheitsausbrüche verzeichnet wurden, von denen die frischen Rekruten dahingerafft wurden wie Schnee an der Frühlingssonne. So weit, so schlecht.
Solche Informationen sind bekannt aus dem Internet. Was nicht zu finden ist, ist das Warum.
Normal war das ja nicht mehr. Die einzige Antwort, die geboten wurde: Die haben sich halt angesteckt! Fürchterlich ansteckend das Ganze, alle rannten in Schutzanzügen und Masken herum. Haben aber scheinbar nicht viel genützt damals. Kommt einem das nicht irgendwie bekannt vor?
„Interessant!“, sagte Petrus, „erzähl weiter!“
Was alles gelaufen war, wäre schwer zu finden, musste ich gestehen. Ist alles gelöscht worden, ausser dass es noch einiges gibt im Buchhandel.
„Du kannst aber nicht mittendrin aufhören! Es ist bekannt, dass ganze Löschtrupps unterwegs sind im Internet, deshalb muss du das aus dem Gedächtnis bringen. Die Aussagen werden schon zueinander passen. Mach weiter!“
„Und wenn ich was falsches melde?“
„Irren ist menschlich, solange es nicht aus bösem Willen geschieht. Erzähl!“
Suchmaschinen liefern zwar hunderte von Beiträgen zum Thema, aber alle gleichen sich wie ein Ei dem anderen. Zumindest hätte man doch einen Hinweis erwartet auf den damals grassierenden Impf-Wahnsinn. Alle greifbaren Menschen wurden mit den absurdesten Substanzen und Giften gespritzt und in erster Linie war es das an strammen Gehorsam gewöhnte Militär, das still halten musste. Mit dem Resultat, dass sie dort krank wurden von einer Stunde auf die andere. Gebiete ohne eigene Impfindustrie wurden grosszügig beliefert mit milliardenfach übrigbleibenden Impfdosen aus Beständen gewisser Länder gegen Ende des 1.
Weltkrieges.
Als ein kleines Nebenbei: Um die Frage nach der fürchterlichen Ansteckungsgefahr zu klären, wurden Gefängnisinsassen rekrutiert, denen die Freilassung versprochen wurde, würden sie wider Erwarten den engen Kontakt mit den Opfern überleben. Sie mussten sich zu den Sterbenden in die Betten legen und sich anhusten und bepinseln lassen mit ihren ekelhaften Ausscheidungen. Kein einziger infizierte sich und wurde krank.
Auch gab es Menschen, die aus religiösen Gründen Impfungen ablehnten und es schafften, sich allen Zwangsmassnahmen zu entziehen. Niemand von ihnen erkrankte. Berichten zufolge waren sie es, die in einer Welt, in der die Menschen starben wie Ungeziefer, überlebten und nicht nur das, sondern Hilfe leisteten.
Die Mitteilungen von damals endeten mit dem „grossen Schweigen der Ärzte nach der Katastrophe.“ Kein Mensch später und keine medizinische Koryphäe hatte irgend etwas dazu zu sagen. Heute, 100 Jahre später, leben wir glücklicherweise in besseren Zeiten.
Oder, etwa doch nicht? Ich hatte jemanden gekannt, der von einer Impfung nach Hause kam und tot umfiel. Aber das hat nichts zu sagen, war sicher nur ein dummer Zufall.
„Lassen wir das“, sagte Petrus, „sonst kommen vielleicht noch peinliche Sachen zum Vorschein, wie die gewaltigen Werbekampagnen in neuerer Zeit für gewisse Spritzen.“
Bei dem Versuch, mit Menschen, von denen ich dachte, sie würden mir nahestehen, über heikle Themen zu reden, bin ich manchmal böse aufgelaufen. Die Unterredung endete, bevor sie richtig angefangen hatte, im Extremfall mit lautstarken Verbalattacken gegen meine unerhörten Wahrheitsverdrehungen. Man hatte seine eigene Meinung und da war nicht mehr zu ändern, weil das so im Fernseh kam. Dabei waren es Menschen gewesen, mit denen mich manchmal eine jahrzehntelange Bekanntschaft verbunden hatte.
„Was richtest du eigentlich an mit deinem Wahrheitspostulat?“, konnte ich nicht unterlassen, mich bei Sankt Petrus zu beschweren, „man vereinsamt dabei vollständig. Niemand will mehr mit einem was zu tun haben!“
„Ja!“, meinte er, „so ist das nun mal. Was meinst du, was wir hier im Himmel nicht schon für Malesse gehabt haben mit einer aufsässigen Menschheit. Einmal ist es so schlimm gewesen, dass nichts blieb, als sie alle zusammen zu ersäufen. Du erinnerst dich, die Sintflut?“
Ich erinnerte mich. Noah, der Gerechte, war der einzige, der davonkam in seiner schwimmenden Arche mit Frau und Kind. Aber die Nachkommen haben nichts gelernt aus der Geschichte. Gibt es jetzt eine neue Sintflut?
„Nein“, sagte Petrus, „es gibt immerhin schon genug, die es besser machen wollen.
Aber es wird trotzdem strube Zeiten geben. Es braucht einfach noch mehr Menschen, die aufwachen.“
Das war immerhin ein Hoffnungsschimmer, denn ich liebte die Erde, meine irdische Heimat, auf der ich lebte, um mich zu bewähren.
„Auch gut.“, sagte er, „Soll gelten! Wenn wir die Türme dazurechnen, hast du jetzt schon 2 von den 1000 Lügen angefangen aufzudröseln.
Bleiben noch 998. Wobei es in Wirklichkeit noch viel, viel mehr sind, aber bleiben wir der Einfachheit halber bei 998.“
„Hilfe, nein, lieber heiliger Petrus! Das schaffe ich nie, da würde ich in 100 Jahren nicht mit fertig. Solange lebe ich ja nicht mehr!“, konnte ich nur ausrufen.
„Versprechen kann ich natürlich nichts", sagte Petrus. „aber ich will schauen, ob ich für Menschen wie dich ein gutes Wort einlege, damit ihr uns noch eine Weile erhalten bleibt, um eure Hausaufgaben zu machen! Irgend jemand muss dahinter, sonst verpesten die Lügen noch den ganzen Himmel! Und damit wir uns klar verstehen: Es müssen Menschen sein, die menschengemachte Lügen aufarbeiten.