Glut hinter Klostermauern - Xenia Portos - E-Book

Glut hinter Klostermauern E-Book

Xenia Portos

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Beschreibung

Wieder einmal lässt Autorin Xenia Portos den Leser am geheimen, lustvollen Leben der „Fürstin Natalia Federowa“ und ihren unermesslichen Begierden und Neigungen teilhaben und immer liegen Schmerz und Lust eng beisammen. Schonungslos werden die Begierden und Neigungen in diesem fiktiven Kloster aufgedeckt, ebenso regiert wie die Angst und der Großmut. Menschliche Begegnungen grenzenloser Lust und Erotik konkurrieren mit zerstörerischem Glauben um den Absturz von Seele und Geist in Hölle und Verdammnis. Durch die reinigende Kraft des Feuers kann man am Ende doch zarte Pflänzchen von Zuneigung und Liebe erahnen.

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Veröffentlichungsjahr: 2014

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Xenia Portos

Glut hinter Klostermauern

Die Begierden der Fürstin Federowa, Band 4

BookRix GmbH & Co. KG81371 München

Die Begierden der Fürstin Federowa, Band 4

 

 

Dies ist eine Weiterführung der Erzählungen und Geschichten aus dem Etablissement der Madame Alexandrowa. („Das Etablissement“)

Es liegt am Rande von St.Petersburg im 19.Jahrhundert, in einer vornehmen Gegend. Die Villa ist ein weißes, schlossähnliches Gebäude inmitten eines gepflegten Parks. Vor dem Haus befindet sich ein großer gekiester Parkplatz, der den Kutschen der Besucher viel Platz bietet.

Madame verstand es, sich in der guten Gesellschaft als Mäzenin für junge Künstler und Künstlerinnen zu etablieren. Sie veranstaltet Musiknachmittage, Soiree und Matineen und spendet viel Geld für ein Waisenhaus. Die finanziellen Mittel dafür verdankt sie ihrem sehr begüterten Gatten, der vor Jahren verstarb. Sie verließ danach Moskau, reiste nach Europa, besuchte Ägypten und Indien, irgendwann zog es sie jedoch wieder nach Russland zurück und sie ließ sich in St.Petersburg nieder.

 

Sie bezaubert die Gesellschaft, sie ist eine wunderschöne Frau, großzügig charmant und gebildet. Das nun gewählte Leben erfüllte sie jedoch nicht auf die Dauer und so kam sie auf die Idee, ein Bordell zu eröffnen. Sie wählt ihre Mädchen sorgfältig aus, schult sie in gutem Benehmen und wählt sogar mit ihnen ihre Garderobe aus.

Es war nun ein schwieriges Unterfangen, dieses zweite Standbein ihrer Existenz bekannt zu machen. Es musste mit Vorsicht und der nötigen Diskretion geschehen. Da kam ihr eines der Mädchen ungewollt zur Hilfe. Sie hatte fünf Brüder und diese hatten wiederum Freunde, die diese Neuigkeit voller Begeisterung unter vorgehaltener Hand weiter verbreiteten.

 

 

Inzwischen waren einige Jahre vergangen, das Etablissement wurde auch von der so genannten guten Gesellschaft akzeptiert, da Madame ja den Schein wahrte, weiterhin ihre kultivierten Veranstaltungen abhielt und äußerst diskret war. Was ihr besonders von den männlichen, hochadligen aber auch dem gut bürgerlichen Mittelstand hoch angerechnet wurde.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Bizarre Momente

 

Graf Nikolai kam aus einem alten Adelsgeschlecht und war daher in Konventionen und der Etikette gefangen wie in einer ehernen Rüstung. Er hatte nicht viel Spielraum, um seinen persönlichen Wünschen und Neigungen freien Lauf zu lassen.

Um diesen Spielraum ein wenig zu erweitern, begab er sich hin und wieder in das Etablissement von Madame Alexandrowa um dort diesen seinen Wünschen und Neigungen freien Lauf zu lassen.

 

Die Mädchen bei Madame kannten seine Vorlieben und seine Schwächen nur zu gut und sie bemühten sich sehr, alles zu seiner Zufriedenheit zu erfüllen. Doch seit einigen Wochen nun war diese geheimnisvolle Lydia aufgetaucht, die ihn schon verrückt machte, nur wenn er an sie dachte. Eine Prinzessin aus Samarkand soll sie sein, irgendwie in Ungnade gefallen sein und in St. Petersburg gelandet. Nun stand sie im Dienste von Madame Alexandrowa.

 

Als er gerade wild entschlossen an seinem Schreibtisch saß um einen Boten zu Madame zu senden, um einen Termin bei Lydia zu erhalten, klopfte es an der Türe. Er bellte irgendetwas, was wie eine Aufforderung klang, er war ungehalten über diese Störung.

 

Der Diener meldete Prior Kyrill, einen alten Freund von Graf Nikolai.

 

„Graf Nikolai, Entschuldigen Sie die Störung! Aber ich war für einige Tage hier in Petersburg und habe mir nun die Freiheit genommen, Sie aufzusuchen!“

„Prior Kyrill, ich freue mich über Ihren Besuch!“, Graf Nikolai war aufgestanden und ging dem Prior entgegen, „es ist mir wie immer, eine Ehre!“.

„Mein Sohn, ich habe mir schon Sorgen gemacht, dass Sie krank sind, da wir sie schon sehr lange nicht mehr in unserem Kloster begrüßen durften!“

Graf Nikolai ging zur Türe und versperrte sie von innen. Ihre Gespräche waren immer von sehr intimer Natur, er wollte keine Überraschung erleben.

 

„Prior Kyrill, was führt Sie wirklich zu mir?“

„Sie wissen, dass in unserem Kloster nicht mehr sehr viele Brüder verblieben sind. Zwei der Mitbrüder sind heuer im Winter verstorben und einer hat uns verlassen, er ist in die weltliche Gesellschaft zurückgekehrt. Es fehlt bei uns an Anregungen und Impulsen, um das Klosterleben ertragen zu können!“, er lächelte vielsagend.

Graf Nikolai lächelte wissend.

„Sehen Sie, Sie kommen gerade zur rechten Zeit. Ich habe da eine sehr gebildete und wie ich glaube auch sehr umgängliche Freundin, die sicher gerne einmal für einige Tage das Klosterleben genießen würde. Vielleicht kann ich sie überreden mit ihrer Kammerzofe einige Tage mit Ihnen und mir in der Abgeschiedenheit der Abtei zu verbringen?“

„Ohja, das würden Sie tun?“, er wirkte sehr erfreut. „Könnte man diese Freundin auch einmal vorher kennen lernen?“

 

Graf Nikolai lächelte. Also der Prior musste ja schon sehr einsam gewesen sein!

„Sagen Sie, haben Sie nicht auch immer ein paar sehr junge Anwärter in Ihrem Priesterseminar?“

„Ja, derzeit sind es drei sehr junge Männer, die wir direkt von der Schule übernommen haben. Sie sind sehr willig und folgsam, besonders Bruder Melchior hat mit einem eine ganz besondere Freundschaft begonnen, wenn sie wissen, was ich meine! Er muss ihn auch sehr oft in unserer Anwesenheit hart bestrafen, wenn er es an der nötigen Demut fehlen lässt. Wobei auch die beiden anderen sehr weich und formbar sind!“, er lächelte ein wenig verlegen.

„Ja, ich kann es mir vorstellen!“, lächelte Graf Nikolai zurück.

Dann ging er wieder zur Türe und sperrte sie auf und läutete einen seiner Dienstboten herbei.

In der Zwischenzeit schrieb er seinen Brief an Madame Alexandrowa fertig und versiegelte ihn.

„Bring das in die Stadt in den Salon von Madame Alexandrowa, wir wollen an ihrem Klavierabend teilnehmen. Beeile Dich, der Musikabend ist bereits heute abends!“

Der Bote nahm das Schreiben entgegen und eilte davon.

„Prior Kyrill, wo logieren Sie?“

Der Prior übergab ihm eine kleine Broschüre, auf der die Adresse der Pfarre im Zentrum von St. Petersburg stand.