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Gut Nacht, ich leg mich nieder, Und morgen komm ich wieder Zur facebook-Vanitas. In Gottes Hand geborgen Schlaft ihr auch sanft bis morgen. Auf Ihn allein ist ja Verlass. * Gut Nacht in Näh und Ferne! Am Himmel funkeln Sterne, Im Haus brennt Lampenlicht. Es legt sich das Getue, Ich lege mich zur Ruhe, Bis mir ein neuer Tag anbricht.
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Seitenzahl: 28
Veröffentlichungsjahr: 2016
für Wolfgang Schnee
Claudia Sperlich
Variationenüber ein Abendlied
© 2016 Claudia Sperlich
Verlag: tredition GmbH, Hamburg
Einband: Bearbeitung eines Photos von José
Eugenio Gómez Rodríguez: Siluetas sobre la luna.
Rechte beim Photographen. Creative-Commons-Lizenz.
https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Siluetas_sobre_la_luna.jpg
https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/legalcode
Paperback
978-3-7345-8121-2
Hardcover
978-3-7345-8122-9
e-Book
978-3-7345-8123-6
Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung ist ohne Zustimmung des Verlages und des Autors unzulässig. Dies gilt insbesondere für die elektronische oder sonstige Vervielfältigung, Übersetzung, Verbreitung und öffentliche Zugänglichmachung.
Irgendwann begann ich, auf facebook Gute-Nacht-Grüße zu hinterlassen – nicht allzu ernste Fingerübungen mit ein bis vier Strophen, die meist mit den Worten „Gut Nacht!“ beginnen und immer singbar sind auf die Melodie „Der Mond ist aufgegangen“ (bei trüber Stimmung: „O Welt, ich muss dich lassen“).
Sie fanden Anklang bei vielen Freunden, und ich wurde mehrmals gebeten, sie herauszugeben.
Kurz vor Ostern 2016 schrieb ich:
Gut Nacht! Die lyriktollen
Facebookianer wollen
Ein Bändchen „Gute Nacht“.
Dann sollen sie's halt kriegen!
Doch noch muss Zeit verfliegen -
Geduld! Es kommt zur Heil'gen Nacht.
Das wurde sofort kommentiert: Erst? (schmoll) – und ich legte nach:
Nur ruhig! Es kommt beizeiten,
Doch sinds erst dreißig Seiten,
Und das rentiert sich nicht.
Auch rechnen muss ein Dichter!
Ach, Geld ist ein Gelichter -
Doch Weihnacht, wie du weißt, ist Licht.
Ja, und hier ist es nun. Deutlich mehr als dreißig Seiten, kurz vor Weihnacht 2016. Lesbar auch im Sommer.
Gut Nacht, ich geh jetzt schlafen
Und träum von schwarzen Schafen
In diesem schönen Land.
Wenn Korrektoren toben,
Herr, wirf vom Himmel oben
Ein kleines bisschen mehr Verstand.
Wie wär die Welt so stille,
Wär nur nicht diese Fülle
Von törichtem Geschwätz!
Ach, daß es doch verklinge!
Du Schöpfer aller Dinge,
Bewahr vor Krach uns auch im Netz.
Sei meinem Lektor gnädig,
Und mach ihn los und ledig
Von Besserwisserei.
Lass ihn die Grenzen sehen,
Die ihm im Wege stehen,
Und mache mich vom Vorwurf frei.
Gut Nacht, ihr Lieben alle!
Ich geh jetzt in die Falle
Mit einem Kommissar,
Der lebt in einem Buche,
Und ist grad auf der Suche
Nach einem alten Gaunerpaar.
Herr Kluftinger, der Gute!
Wie ist mir wohl zumute,
Lieg ich mit ihm im Bett!
Vielleicht auch werd ich wagen,
Persönlich das zu sagen.
Vielleicht schreib ich ihm ein Sonett.
*
Gut Nacht, ihr lieben Leute!
Ich mache Schluss für heute,
Werf mich aufs Bettgestell.
Schon wartet meine Katze
Und wärmt mir die Matratze
Mit ihrem schwarzen Seidenfell.
Jut Nacht, jetzt jeh ick poofen.
Bin heut so viel jeloofen,
Mir falln die Oogen zu.
Jott lass euch seelich pennen!
Bin froh, det wir Ihn kennen.
Ick wünsch euch allen jute Ruh.
*
Gut Nacht, ich leg mich nieder,
Und morgen komm ich wieder
Zur facebook-Vanitas.
In Gottes Hand geborgen
Schlaft ihr auch sanft bis morgen.
Auf Ihn allein ist ja Verlass.
*
Gut Nacht in Näh und Ferne!
Am Himmel funkeln Sterne,
Im Haus brennt Lampenlicht.
Es legt sich das Getue,
Ich lege mich zur Ruhe,
Bis mir ein neuer Tag anbricht.
Gut Nacht, ich will jetzt pennen.
Nach Geld und Gut zu rennen
Strengt nämlich ziemlich an,
Wenn mit dem Zahl'n von Schulden
Sich Schuldner sehr gedulden
Und man deshalb nichts kaufen kann.
So will ich lieber ratzen,
Betupft von Katzentatzen
In meinem warmen Bett.
Vielleicht, wenn ich jetzt bete,
Kommt morgen meine Knete.