Unter Verdacht - Stefanie Valentin - E-Book

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Stefanie Valentin

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Beschreibung

Mit viel Herz und Verstand geht die Heimat-Heidi zur Sache, denn sie ist eine schöne Wirtin voller Tatendrang, die ihren Gästen und Mitmenschen jederzeit hilfreich zur Seite steht. Unterstützt, wenn auch nicht unbedingt immer in ihrem Sinne, wird Heidi dabei von ihrer nicht ganz volljährigen Tochter Steffi, einem feschen Mädel mit losem Mundwerk, und ihrer Mutter Luise, die keineswegs gewillt ist, kürzerzutreten und Heidi mit der Leitung des Bergerhofs alleinzulassen. Für schwungvollen, heiteren Familienzündstoff ist also bei aller Herzenswärme unserer Titelheldin jederzeit gesorgt! Luise kam in die Küche, ging zum Tisch, stellte eine schwere Einkaufstasche darauf ab, setzte sich dann auf die Bank und atmete tief durch. »Kruzitürken, das darf doch gar net wahr sein«, sagte sie leise, aber mit empört klingender Stimme vor sich hin. Heidi war gerade hinter ihr in die Küche gekommen und hatte die letzten Worte noch mitbekommen. »Was ist denn los?« fragte sie, während sie Kaffeewasser aufsetzte und zwei Kaffeetassen auf den Tisch stellte. »Was los ist?« erwiderte ihre Schwiegermutter, »es ist schon wieder eingebrochen worden, und diesmal noch näher bei uns.« »Mar' und Josef«, murmelte die Bergerhof-Heidi, »wo denn?« »Drüben beim Greiner«, antwortete Luise, »und zwar gestern abend, als alle bei der Mess' in Vorderstein waren. Nur die alte Traudl ist daheimge­wesen, aber die hat nix gehört. Die ist nämlich so taub, daß gleich neben ihr was explodieren kann und sie bekommt es net mit.« »Herrschaftszeiten, beim Grei­ner«, murmelte Heidi, »das ist wirklich ganz in der Näh'. Was haben s' denn gestohlen?« »Das wissen s' noch net genau«, antwortete Luise. »Wieso net?«

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Heimat-Heidi – 39 –

Unter Verdacht

Stefanie Valentin

Luise kam in die Küche, ging zum Tisch, stellte eine schwere Einkaufstasche darauf ab, setzte sich dann auf die Bank und atmete tief durch.

»Kruzitürken, das darf doch gar net wahr sein«, sagte sie leise, aber mit empört klingender Stimme vor sich hin.

Heidi war gerade hinter ihr in die Küche gekommen und hatte die letzten Worte noch mitbekommen.

»Was ist denn los?« fragte sie, während sie Kaffeewasser aufsetzte und zwei Kaffeetassen auf den Tisch stellte.

»Was los ist?« erwiderte ihre Schwiegermutter, »es ist schon wieder eingebrochen worden, und diesmal noch näher bei uns.«

»Mar’ und Josef«, murmelte die Bergerhof-Heidi, »wo denn?«

»Drüben beim Greiner«, antwortete Luise, »und zwar gestern abend, als alle bei der Mess’ in Vorderstein waren. Nur die alte Traudl ist daheimge­wesen, aber die hat nix gehört. Die ist nämlich so taub, daß gleich neben ihr was explodieren kann und sie bekommt es net mit.«

»Herrschaftszeiten, beim Grei­ner«, murmelte Heidi, »das ist wirklich ganz in der Näh’. Was haben s’ denn gestohlen?«

»Das wissen s’ noch net genau«, antwortete Luise.

»Wieso net?«

»Weil sie alle unter Schock stehen und net wissen, wo vorn und hinten ist. Die Einbrecher müssen auch noch wie die Wilden dort gehaust haben, jedenfalls muß der Schaden beträchtlich sein.«

Heidi hatte inzwischen Kaffee aufgegossen und goß Luise eine Tasse ein.

»Magst auch eine Semmel?« fragte sie dann. »Es ist zwar schon ein bisserl spät für eine Brotzeit, aber net zu spät.«

Luise nickte. »Eine Semmel kannst mir herrichten, ob ich heut’ zum Mittagessen komm’, weiß ich nämlich net.«

»Wieso? Was ist denn?« Heidi sah ihre Schwiegermutter fragend an.

»Die Lena hat vorhin angerufen«, antwortete die, »daß sie heut’ net kommen kann, weil sie einen Arzttermin hat und die Moni hat eh Urlaub.«

Lena und Moni waren die beiden Küchenmädchen des Bergerhofs und da an jenem Tag beide nicht da waren, würde Luise wohl alleine sein.

»Wir sind zwar belegt, aber sonst sind zum Glück noch net so viel Urlauber da«, sagte Heidi, während sie Luise zwei Semmeln aufschnitt, belegte und ihr auf einem Brettchen hinstellte.

Die Seniorchefin des Bergerhofs stand inzwischen am Herd und zeigte mit einer Kopfbewegung aus dem Fenster.

»Da kommt der Vorderegger-Franz«, sagte sie, »wie’s aussieht, weiß auch er schon von dem Einbruch beim Greiner, jedenfalls schaut er grimmig drein.«

Kurz darauf betrat der bedeutendste Fremdenverkehrswirt der Gegend die Küche des Bergerhofs.

»Man ist seines Lebens nimmer sicher«, sagte er anstatt einer Begrüßung. »Habts schon gehört, daß beim Greiner und beim Moosbacher eingebrochen worden ist?«

Heidi erschrak. »Beim Moosbacher auch?«

Der Vorderegger nickte. »Gestern abend beim Greiner und heut’ in der Nacht beim Moosbacher.«

»Das darf net wahr sein«, murmelte Luise, »wo soll das denn noch hinführen? Wie oft ist in den letzten Wochen hier in der Gegend eingebrochen worden? Es geht inzwischen nimmer auf die Kuhhaut.«

»Siebzehn mal«, antwortete der Vorderegger-Franz, »und das waren nur die Einbrüche in der unmittelbaren Umgebung. Au­ßerdem sagt die Polizei, bei

den Einbrüchen wär’ immer dieselbe Methode angewandt worden.«

»Was heißt das denn?«

»Daß man annimmt, daß es bei den eben genannten Einbrüchen immer dieselben Täter gewesen sind«, antwortete Franz Vorderegger, »sie hinterlassen sozusagen eine typische Handschrift. Das hat nichts zu tun mit Fingerabdrücken, sondern beschreibt die Methode, mit der die Täter vorgehen.«

»Du scheinst dich ja mit der Materie befaßt zu haben«, erwiderte Luise.

»Mein Neffe ist doch bei der Kripo in Oberstdorf, der hat es mir auseinandergelegt.« Dann zeigte der Vorderegger auf Luises Semmeln, die immer noch auf dem Brettchen lagen. »Kann ich die essen, oder gehören die wem?«

»Iß sie ruhig«, antwortete Luise, »ich werd’ später was anderes zu mir nehmen. Im Moment hab’ ich eh keinen Appetit.«

»Magst auch einen Kaffee?« Heidi sah den Baldinger Wirt fragend an.

Der nickte. »Gern.« Dann grinste er. »Bei euch werd’ ich meistens verwöhnt. Net immer, aber doch fast immer.«

»Willst dich net langsam mal revanchieren?« fragte Luise. »Du redest allweil davon, daß du die Heidi und mich zum Essen in eines deiner sogenannten Nobelrestaurants einladen willst. Bisher sind’s lediglich Lippenbekenntnisse gewesen.«

»Es hat nie richtig gepaßt«, antwortete der Vorderegger-Franz.

»Dummes Gered’«, erwiderte Luise. »Bei den Semmeln hätt’ ich ja auch sagen können, daß die Umständ’ net passen.«

»Das ist ja wohl was anderes…!« Der Voreregger hatte bereits eine Semmel verspeist, die andere nahm er jetzt und biß hinein.

»Wieso ist das was anderes?« wollte Luise wissen.

»Ein Abendessen im ›Edelweiß‹ und eine Semmel hier oben, das ist doch wohl net zu vergleichen…!«

Luise lachte kurz auf. »Da hast recht, aber net so wie du denkst.«

»Wie meinst du das?«

»Daß unsere Gäst’ da bei uns lieber eine Semmel essen, als bei dir drunten in den Urlauberabfertigungsburgen ein Menü, das wer weiß was für einen Namen trägt.«

Franz Vorderegger aß seine Semmel zu Ende, dann trank er den Kaffee aus, den Heidi ihm hingestellt hatte, zu guter Letzt stand er auf.

»Da ich offensichtlich heut’ da net sonderlich gelitten bin, werd’ ich mich wieder verabschieden«, sagte er. Im Türrahmen blieb er noch mal stehen. »Und denkt dran, irgendwer geht nachts um und steigt in die Häuser ein. Vielleicht schafft ihr euch ja doch ein Mannsbild an, das ein bisserl auf euch aufpaßt.«

»Paß du auf, daß bei dir keiner einsteigt«, erwiderte Luise, »bei dir ist mehr zu holen als bei uns.«

Da kam die Gerti aus einer der Gaststuben, drängte sich am Vorderegger vorbei in die Küche, sah Heidi und Luise an und fragte: »Wißt ihr schon das Neueste?«

Die Seniorchefin des Bergerhofs nickte. »Ja, beim Greiner und beim Moosbacher ist eingebrochen worden.«

Gerti war die langjährige Bedienung des Bergerhofs und hier wie zu Hause. Sie winkte ab und sagte: »Das sind doch alte Kamellen.«

»Was gibt’s denn dann zu berichten?«

»Man hat den Einbrecher gefaßt«, antwortete Gerti.

»Was…?« Auch der Vorderegger drängte nun wieder in die Küche.

»Ja, in Fischen haben s’ ihn geschnappt«, antwortete Gerti.

»Wann?«

»Vor zwei Stund’ etwa.«

»Ist denn sicher, daß es der Richtige ist?«

Gerti nickte. »Ja, man ist absolut sicher.«

»Und warum?«

»Der Spitzbub hat versucht, bei einem Tandler einiges von dem loszuwerden, was er gestern beim Greiner und heut’ nacht beim Moosbacher hat mitgehen lassen.«

»Da schau her«, erwiderte der Vorderegger-Franz, dann lächelte er. »Darauf geb’ ich einen aus. Also, ihr beiden Bergerhoferinnen. Wenn es genehm ist, dann kommts am kommenden Dienstag hinunter nach Balding. Ich lad’ euch zu einem Essen ein, und ich, das heißt, mein Küchenchef, wird sich bestimmt was einfallen lassen, das versprech’ ich euch…!«

*

»Jetzt regen S’ sich net auf«, der Kripobeamte zeigte auf einen Stuhl, »nehmen S’ Platz und dann beantworten S’ einfach unsere Fragen. Das ist schon alles, mehr wollen wir net von Ihnen.«

Sepp Grauler starrte den Kripobeamten mißtrauisch an, er schien ihm nicht zu glauben.

»Ich werd’ net geschlagen?« fragte er schließlich.

»Bei der Polizei wird niemand geschlagen«, erwiderte der Beamte.

»Versprechen S’ mir das?« Sepps Blick war nach wie vor sehr argwöhnisch.

»Jetzt reden S’ net so dumm daher«, erwiderte der Kripobeamte, »sondern beantworten S’ meine Fragen.«

»Ich hätt’ gern einen Anwalt«, erwiderte der Grauler-Sepp.

»Einen Anwalt…!« Der Kripobeamte lachte kurz auf. »Als ob du dir einen Anwalt leisten könntest.«

»Es gibt auch Pflichtanwälte…!«

»Pflichtverteidiger meinst sicher.« Der Kripobeamte war inzwischen zum Du übergegangen.

»Wie er heißt, ist mir wurscht«, erwiderte der Grauler-Sepp, der in der Gegend bekannt war und für viele kleine Gaunereien verantwortlich gemacht wurde, »die Hauptsach’ ist, daß er kommt und mir beisteht.«

Der Kripobeamte schloß für einen Augenblick die Augen, nahm ein Telefonbuch zur Hand, schlug es auf, suchte eine Nummer, die er dann wählte, und als sich der Gesprächspartner meldete, verlangte er für einen Festgenommenen einen Anwalt.

»Es geht um die Einbruchserie«, sagte er zum Schluß, dann nickte er und legte auf.

»Bringt ihn zurück in die Zelle«, sagte er zu einem uniformierten Kollegen, »bis der Anwalt da ist, das dauert eine Weile.«

Dann verließ er das Vernehmungszimmer und ging in ein Büro, wo mehrere Beamte beieinander saßen.

»Und? Hat er ein Geständnis abgelegt?« Der Chef sah seinen Kollegen fragend an.

Der lachte kurz auf. »Von wegen, einen Anwalt hat er verlangt.«

»Wie bitte?«

»Er hat einen Anwalt verlangt.«

»Und? Hast du ihm einen gerufen?«

Der Beamte nickte. »Ja, hab’ ich. Vor heute abend kann keiner da sein, und solange liegt der Grauler-Sepp für uns unantastbar auf Eis.«

»Und? Was hast du für ein Gefühl?« wollte ein Kollege wissen. »War er’s oder war er’s nicht?«

Der vernehmende Beamte zögerte einen kleinen Augenblick, dann schüttelte er den Kopf.

»Ich glaub’ nicht«, antwortete er, »der Sepp ist bisher lediglich als Gelegenheitsgangster aufgefallen. Die Einbruchserie setzt Planung und disziplinierte Durchführung voraus. Für beides ist der Sepp nicht ganz geschaffen. Der Sepp war’s bestimmt nicht.«

»Und wie ist er in den Besitz der Sachen aus den beiden Einbrüchen gekommen?«

»Er behauptet, er hätt’ eine Plastiktasche gefunden, da wären die Sachen dringewesen.« Der Beamte zuckte mit den Schultern. »Möglich wär’s zumindest. Wie gesagt, bisher ist er stets als Klein- und Gelegenheitsganove aufgefallen…!«

Vier Stunden später war Sepp Grauler wieder auf freiem Fuß, der Pflichtverteidiger war ein junger, ehrgeiziger Anwalt, der auf einem Haftprüfungstermin bestand, den ein Haftrichter auch anberaumte. Nach wenigen Minuten schon war Sepp Grauler auf freiem Fuß und die Kripo wieder so schlau wie vorher.

Der Chef der Beamten sah seinen Stellvertreter an. »Und jetzt?« fragte er. »Wir können doch nicht resignieren.«

»Tun wir ja auch nicht.«

»Was tun wir denn?«

»Ruf in München an«, antwortete der Stellvertreter.

»Und dann?«

»Laß dir im Landeskriminalamt einen Rudolf Kaltenbach geben.«

»Rudolf Kaltenbach? Wer ist das denn?«

»Der kann uns helfen.«

»Wieso? Wer ist das?«

»Er organisiert eine Spezialeinheit«, antwortete der Vertreter des Kripochefs.

»Er organisiert eine Spezialeinheit? Was heißt das denn? Und wieso weißt du was von einer Spezialeinheit und ich nicht?«

Da atmete der Vertreter tief durch. »Als ich letztens bei dem Lehrgang war, ist uns die Einheit vorgestellt worden. Alles junge, ehrgeizige und erfolgreiche Beamte. Alle haben Spezialgebiete, auf denen sie Spitze sind.«

»Und was macht dieser Kaltenbach, wenn ich bei ihm anrufe?«

»Er schickt dir wen vorbei«, antwortete der Stellvertreter.

»Den Spezialisten…!«

»So ist es«, antwortete der Vertreter des Kripochefs, »dann bist du zwar immer noch derjenige, der offiziell die Fäden in den Händen hält, aber…!«

»… aber ermitteln tut ein anderer«, ergänzte der Leiter der Oberstdorfer Kripo.

Sein Vertreter nickte. »So ist es. Das ist zwar nicht besonders schön, aber sehr effektiv. Vor allem, weil wir nicht wissen werden, wer der Kollege sein wird. Der arbeitet, für uns unsichtbar, ganz und gar auf eigene Faust.«

*

»Sag mal«, Heidi kam mit einem Notizzettel in die Küche, »hast du das hier aufgeschrieben? Georg steht da, es ist deine Handschrift.«

Luise nickte, ohne einen Blick auf den Zettel geworfen zu haben.

»Ja, der Georg hat sich bei uns angemeldet«, antwortete sie.

»Welcher Georg?«

»Der Mittner-Georg.«

»Der Mittner-Georg«, murmelte Heidi, während sie nachdachte, »du mußt mir helfen, ich komm’ net drauf, was es mit dem Namen auf sich hat.«

Luise lachte. »Das glaub’ ich dir aufs Wort. Der Georg gehört zu den Mittners drüben aus dem Gamsbachtal.«

»Aber die gibt’s doch schon lange nimmer«, erwiderte Heidi. »Der Hof ist längst verkauft. Ich hab’ schon ewig keinen mehr von ihnen da bei uns gesehen. Wohin sind die damals gezogen?«

»Teils nach München, teils in den Chiemgau«, antwortete Luise.

»Und jetzt will der Georg bei uns Urlaub machen?« Heidi legte die Stirn in Falten. »Wir sind belegt, falls du das vergessen haben solltest.«

»Ein kleines Zimmerchen wirst doch wohl noch freihaben«, entgegnete Luise.

Heidi schüttelte den Kopf. »Hab’ ich net. Wir sind wirklich bis auf das letzte Bett ausgebucht.«

»Oje«, Luise wirkte nachdenklich, »und im Austrag? Kann man ihn da net unterbringen?«

Heidi zog die Augenbrauen hoch. »Das ist doch net dein Ernst?«

»Warum denn net?« erwiderte Luise. »Da haben doch auch schon andere gewohnt.«

»Ja«, antwortete Heidi, »Leut’, die wir kannten.«

»Aber den Georg kennen wir doch…!«

»Luise…«, Heidis Blick war vorwurfsvoll, »ich wett’ mit dir, daß du den Georg net wiedererkennst. Du hast ihn zum letzten Mal vor was weiß ich, vielleicht vor fünfzehn Jahren hast ihn das letzte Mal gesehen.«

»Na und…?«

»Also, dann machen wir es so, du schlägst ihm vor, das Zimmer, es sind ja eigentlich zwei, über dem ehemaligen Stallgebäude zu beziehen. Sag ihm, daß du ein bisserl voreilig gehandelt hast, also müßt’ er das nehmen.«

»Ich weiß gar net, was du hast«, entgegnete Luise, »diejenigen, die bisher über dem Austrag gewohnt haben, die hätten nie mit einem Zimmer im Haus getauscht.«

»Es ist ja schon gut«, erwiderte Heidi, »du hast völlig freie Hand. Wann kommt der Georg denn?«

»Heut’ nachmittag.«

»Herrschaftszeiten, Luise.« Heidi wirkte jetzt wirklich ärgerlich. »Das Zimmer muß doch noch hergerichtet werden. Und drüben im Austrag geht das net so husch, husch. Es muß alles gründlich gereinigt werden und neu bezogen und…!«