Helene Fischer - Sabine Meltor - E-Book

Helene Fischer E-Book

Sabine Meltor

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Beschreibung

Helene Fischer - Die erste Biografie über den Superstar am Schlagerhimmel! Mit über 5 Millionen verkauften Tonträgern zählt sie zu den erfolgreichsten deutschen Schlagerstars. Ihr Album Farbenspiel ist eines der meistverkauften Musikalben in Deutschland. Als zweites Kind des russlanddeutschen Ehepaares Maria und Peter Fischer wurde Helene am 05. August 1984 in Sibirien geboren. Schon sehr früh interessierte sich Helene für Musical und Theater und besuchte die Stage & Musical School in Frankfurt, welche sie als staatliche anerkannte Musicaldarstellerin absolvierte. Bereits während der Ausbildung wurde sie entdeckt und seither kennt ihre Karriere nur eine Richtung.

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Sabine Meltor

Helene Fischer

Originalausgabe

1. Auflage 2014

© 2014 CBX Verlag, ein Imprint der Singer GmbH

Frankfurter Ring 150

80807 München

[email protected]

Alle Rechte vorbehalten. Das Werk darf – auch teilweise – nur mit Genehmigung des Verlags wiedergegeben werden.

Lektorat: Verena Kernchen

Umschlaggestaltung: Nina Knollhuber

Umschlagabbildung: interTOPICS /Star-Media / ddp images

Satz: Saskia Schulte, text-wird-buch.de

Druck und Bindung: CPI books GmbH, Leck

ISBN: 978-3-981-68010-2

Inhalt

Von Sibirien nach Frankfurt

Vom Musical zum Schlagersternchen

Privates Glück – Florian Silbereisen

Beruflicher Erfolg

Die Songwriter – so entstehen Helenes Hits

Nach oben geht es auch ohne Skandale

Von der Spitze geht es nur noch nach oben

Die Schwachen nicht vergessen

Hinter den Kulissen

Das Geheimnis ihrer Schönheit

Helene Fischer hat viele Doubles

Die Fans und ihr Stern

Helene und ihr 30. Geburtstag

Fernweh: Helene liebt das Reisen

Dies und Das des Gesamtpakets Helene

Helenes Pläne für die Zukunft

Der Lebenslauf von Helene Fischer – was sonst noch in der Welt geschah

Quellennachweise

Von Sibirien nach Frankfurt

Helene Fischer ist fast jedem in Deutschland ein Begriff. In nur kürzester Zeit hat sie sich vom Geheimtipp zu einer Schlagersängerin, Tänzerin und einer mitreißenden Entertainerin entwickelt, deren Erfolg und Berühmtheit kaum zu übertreffen sind. Mit mehr als fünf Millionen verkauften Tonträgern ist sie ein Topseller und eine eigene Marke im Showgeschäft. Innerhalb Deutschlands ist ihr sensationelles Album „Farbenspiel“ aktuell eines der meistverkauften Alben aller Zeiten! Helene Fischer wird mit Preisen überhäuft und verwandelt nicht selten eine Preisverleihung wie durch Zauberhand mit einer Helene-Fischer-Performance in eine Supershow der Extraklasse. Die „Helene Fischer Show“ läuft mit Erfolg im ZDF. Wer aber ist diese junge Frau, die mit ihrem Talent zu überraschen weiß, und wo liegen ihre Wurzeln?

Helene Fischer wurde im Tierkreiszeichen des Löwen am 5. August 1984 in Krasnojarsk geboren. Der Geburtsort, der etwa 6.000 Kilometer östlich von Moskau liegt, verweist bereits auf die familiäre Herkunft, die nicht immer unter einem günstigen Stern stand. Ihre Großeltern waren sogenannte „Wolgadeutsche“, die folglich aus Deutschland stammten, aber in Russland bzw. der damaligen Sowjetunion lebten. Sie wurden im Jahre 1941 aufgrund ihrer deutschen Herkunft nach Sibirien deportiert. [1] Zu dieser Zeit erlebte Russland gerade den Überfall durch deutsche Truppen. Daher wurden Deutsche in der Sowjetunion als Feinde betrachtet. Helenes russlanddeutsche Eltern heißen Maria und Peter Fischer. Die Mutter war in Russland Ingenieurin an einer Hochschule und der Vater Sportlehrer. Helene selbst bekam zunächst den russischen Namen Jelena Petrowna Fischer, in kyrillischer Schrift: Елена Петровна Фишер. [2] Jelena ist die russische Form von Helena bzw. Helene. Ihr zweiter Name Petrowna ist von ihrem Vater Peter entlehnt.

Die sibirische Heimatstadt Krasnojarsk hat eine wechselvolle Geschichte hinter sich. Wenn man sie heute besucht, erscheint sie ziemlich grau und schmucklos. Die unvermeidliche und langsam zerfallende Lenin-Statue erinnert an die Sowjet-Zeit. Eine Stadt, die schon bessere Zeiten erlebt hat. Auch das hiesige Aluminiumwerk kann die wirtschaftliche Krise nicht auffangen. Viele sind gegangen – wie die Fischers mit der kleinen Helene, die kaum noch Erinnerungen an die russische Zeit hat. Durch Krasnojarsk fließt der gewaltige Fluss Jenissei. Er wirkt in der Stadt identitätsstiftend wie der Rhein im Rheinland. Der Fluss fließt über 4.000 Kilometer vom Süden nach Norden zur Karasee des Polarmeers. Dieser Strom in der Einöde Sibiriens wird auch „Sibirischer Meridian“ genannt.

Ein kurzer Blick in die Geschichte: Im Jahre 1628 wurde die Stadt von einem Kosakenverband gegründet. Sie nannten die Stadt, die als Hafenstützpunkt gedacht war, „Krasny Jar“. Dies bedeutet in der Turksprache so viel wie „Schöner Abhang“. Den vollen Stadtstatus erhielt Krasnojarsk dann im Jahre 1690 bei der endgültigen Eingliederung Sibiriens in das Zarenreich der Russen. Es herrschte zwar endlich Frieden, doch die Stadt wuchs trotzdem nicht. Die Lebensumstände dort waren zu diesem Zeitpunkt zu ungünstig für die Menschen: regelmäßig eine Mückenplage im Sommer und bitterer Frost im Winter bei einer durchschnittlichen Temperatur von minus 20 Grad. Erst der Bau der Transsibirischen Eisenbahn im Jahre 1895 brachte den wirtschaftlichen Aufstieg. Die Transsibirische Eisenbahn stellt bis heute die Verbindung von Krasnojarsk nach Moskau und Wladiwostok dar. Im Zuge dieser Entwicklung begann auch die Deportierung missliebiger Personen nach Sibirien. Selbst Lenin verbrachte nach 1897 drei Jahre in Schuschenkoje 500 Kilometer südlich von Krasnojarsk. In der Zeit der Sowjets nach der Oktoberrevolution von 1917 entwickelte sich die Siedlung immer mehr vom Gulag zum Wirtschaftsstandort. Während vor dem Zweiten Weltkrieg gerade einmal 40.000 Menschen in dieser Stadt lebten, stieg die Zahl bis heute auf 1.000.000 Bürger. Da durch den Krieg gefährdete Menschen aus dem Westen Russlands nach Krasnojarsk evakuiert wurden, war das Wachstum besonders während des Krieges groß.

Auch wurden immer mehr politische Gegner und Russlanddeutsche hierin verbannt. Allein zwischen 1938 und 1956 betrug die Zahl eine Million Menschen. Dort musste Zwangsarbeit geleistet werden. Voraussetzung für die Industrie war die Eröffnung der einen Kilometer langen Brücke über den Jenissei im Südwesten der Stadt. Diese Brücke ist das Wahrzeichen der Stadt und war lange Zeit auf dem Zehn-Rubel-Schein abgebildet. Dieser wurde wegen des gigantischen Wertverlusts des Rubels im Jahre 2009 durch eine Münze ersetzt. Dies mag man als typisch ansehen für eine Stadt, die perspektivlos erscheint. [3]

Schon früh fiel die kleine Helene durch ihre smaragdgrünen Augen auf. Sie galt als lustig, zielstrebig, spontan und hatte bereits damals eine einnehmende Natürlichkeit. Die Nähe zum Publikum gefiel der kleinen Helene sehr früh. Seit ihrer Kinderzeit war sie ein großer Fan von Heintje, mit dessen Schlagern sie aufwuchs, aber auch von Bon Jovi und Whitney Houston. Als Entertainerin begeisterte sie Céline Dion. [4] Ebenfalls früh zeigte sich ihre Liebe zu Pferden. Helene ist das zweite Kind ihrer Eltern und wurde sechs Jahre nach ihrer älteren Schwester Erika, die heute Wirtschaftsjuristin ist [5], geboren. Bereits in der Kindheit teilten die beiden Geschwister die Leidenschaft für das Singen und für musikalische Einlagen, indem sie bei Feierlichkeiten die ganze Familie und Freunde mit Auftritten unterhielten. Helene Fischer entdeckte also schon im Alter von zwei Jahren die Leidenschaft für die Musik. [6] Es ist aus heutiger Sicht besonders süß, wenn Helene über die niedlichen und sicher noch zaghaften Versuche als Sängerin und Bühnentalent berichtet. Sie amüsierte die Onkel und Tanten – während ihr die große Schwester Erika die ganze Zeit die Hand hielt. Die kleine Helene Fischer war noch scheu und zurückhaltend. Sie drehte sich einfach um, zeigte dem Publikum den Rücken und sang so ihr kleines Lied. [7] Schon damals war die Unterhaltung ihr Traum: „Ich träumte davon, in irgendeiner Form auf der Bühne zu stehen. Ich habe mich gerne verkleidet und bin in andere Rollen geschlüpft. Ich wollte meine Familie unterhalten und stand auch gerne im Mittelpunkt. Was sich positiv auf mein weiteres Leben ausgewirkt hat. Ich mache heute nichts anderes als das, was ich mir schon als Kind erträumt hatte. So gesehen hat sich mein Traum erfüllt. [...] Da war ich allerdings noch ziemlich jung. Ich sang bereits im Alter von zwei Jahren mit meiner Schwester russische Lieder. Damals habe ich mich mitunter aus Trotz und aus Protest umgedreht. Denn manchmal wurde ich geradezu ‚gezwungen‘ zu singen.“ [8] Zu ihrem Repertoire gehörten ebenfalls, wie sich Helene erinnert: „‚La Paloma‘ und deutsche Lieder. Später haben wir auch englische Lieder gesungen. Anfangs habe ich mich in so großen Runden aber überhaupt nicht wohlgefühlt. Die Freude am Singen kam bei mir erst viel später. Da war ich in der fünften oder sechsten Klasse.“ Auf ihr Verhältnis zu dem Kinderstar Heintje angesprochen, muss sie lachen und erzählt augenzwinkernd: „Samstags war immer unser Putztag. Dabei haben meine Schwester und ich die Lieder aus dem Film ‚Hurra, die Schule brennt‘ mit Peter Alexander und Heintje nachgespielt. Meine Schwester war Peter Alexander, ich Heintje. Und da haben wir immer gesungen. Meine Oma hat uns auch immer so gerne zugehört. Da musste ich dann immer wieder den Heintje singen – mit all seinen Liedern.“ Schlager gilt zwar im Allgemeinen nicht als Musik der Jugend, doch in Helenes Kindheit hatte er durchaus einen wichtigen und prägenden Platz. Sie ist mit verschiedenen Stilrichtungen und Einflüssen aufgewachsen. Es gab natürlich, wie bei vielen anderen auch, MTV und Viva. Vor allem die Schwester Erika schaute häufig diese Musiksender. Da war aber zusätzlich noch die Großmutter, die sich gerne Schlager- und Volksmusikformate ansah, wie z. B. die „Feste der Volksmusik“ oder die Shows mit Carmen Nebel, sodass sich die Kinder das mit angesehen haben. Musik als Abgrenzung und Emanzipation vom Elternhaus gab es bei Helene wenig und war aus ihrer damaligen Sicht auch nicht nötig. Helene hatte keine rebellische Phase: „Meine Eltern haben eines wirklich toll hinbekommen: Sie haben uns einfach Kind sein lassen und erwachsen werden lassen, wie wir wollten. Sie haben uns nie kontrolliert und nie einen bestimmten Weg vorgegeben. Von daher hatte ich in meiner Jugend alle möglichen Phasen, in meiner Raver-Zeit habe ich zum Beispiel auch Schlaghosen und diese ultrahohen Buffalo-Schuhe getragen und mir die Haare kurz schneiden lassen. [...] Das Gefühl, ‚ich muss jetzt ausbrechen‘, gab es nicht.“ [9]

Die Geschwister besitzen eine Musikkassette, die noch aus der Zeit in Russland stammt. Hier kann man die zweijährige Helene hören – oder auch die zweijährige Jelena –, wie sie russische Lieder singt. Helene hat nach der Übersiedlung nach Deutschland schnell die deutsche Sprache gelernt. Die Eltern waren sehr darauf bedacht, dass sich die Kinder zügig integrieren – da gehörte die Sprache einfach mit dazu. Maria und Peter Fischer haben zu Hause miteinander Russisch gesprochen, aber mit den beiden Kindern immer nur Deutsch. Folglich ist Helene zweisprachig aufgewachsen, aber nur vom Hören her. Sie selbst versteht die russische Sprache weitestgehend, kann sie jedoch kaum selber sprechen, was sie jedoch in Zukunft gerne ändern möchte. [10] Vor allem in der Teenagerzeit hat Helene das Russische eher vernachlässigt. [11] Für das Musikalische war im Hause Fischer die Großmutter zuständig [12], die die kleine Helene sicherlich inspiriert hat. Von ihr hat sie das gesangliche Talent: „Die [Großmutter] hatte sechs Geschwister – und die haben immer gesungen. Bei einem Trauerfall, bei einer Hochzeit. Meine Schwester und ich haben immer zugehört. Wahrscheinlich hat mich das geprägt.“ [13] Sogar das Tanzen lag Helene von Anfang an im Blut: „Ich habe schon früher viel Ballett und Jazzdance gemacht. Auch privat tanze ich sehr gern.“ [14]

Ihre Schwester, die ebenso begeistert für das Singen ist, steht jedoch nicht gerne im Scheinwerferlicht und freut sich von daher von Herzen für den Erfolg ihrer kleinen Schwester. [15] Als Kinder haben sich die beiden, wie Helene gesteht, ständig gezankt. Damals konnten sie sich nicht vorstellen, sich einmal richtig gut zu verstehen. Heute verstehen sie sich prächtig und sind die besten Freundinnen. Irgendwann kam einfach der Punkt in ihrer gemeinsamen Entwicklung, da hat sich das Verhältnis völlig zum Guten gewandelt. [16]

Schon als Kind war Helene einfach entzückend. Sie liebte es, zu ihrem Gesang zu tanzen. Mit schier unglaublicher Ausdauer und Inbrunst studierte sie vor ihrem Spiegel – mit einer Haarbürste als Mikrofon – ihre eigenen Showeinlagen ein. Zur Realschulzeit bildete sich ihr Talent zum Tanzen vollends aus. Sie konnte die Choreografien von Britney Spears bis ins kleinste Detail nachmachen. [17] Heute sagt man über ihre Tanzeinlagen: „Sie arbeitet mit geschmeidigen, fließenden Bewegungen, arbeitet gern gegen Stimmungsimpulse. Tanzt das Publikum, steht sie ruhig, verharrt das Publikum, bietet sie etwas Choreografisches an. Es hat etwas Unberechenbares. Und sie präsentiert zuerst sich selbst, bei aller Dynamik insgesamt eher als Romantikerin und keinesfalls als Luder.“ [18]

Helene bezeichnet sich selbst in der frühen Jugendzeit mit einem selbstironischen Augenzwinkern als „Spätzünder“. Behaglich und wohlbehütet auf dem Lande aufgewachsen, war sie das quirlige und draufgängerische Großstadtleben nicht gewöhnt. Dies hat sie erst später in Frankfurt am Main kennengelernt. So hat sie sich zum Beispiel für Mode oder andere Themen, für die in der Jugend das Interesse reift, ebenfalls erst zu einem späteren Zeitpunkt begeistern können.

Die Frage, ob für Helene denn eventuell noch ein anderer Berufswunsch infrage gekommen wäre, verneint sie. Konsequent hat sie ihren Berufswunsch verfolgt, schon nach dem Realschulabschluss war klar, dass es in Richtung Kunst, Gesang, Tanzen etc. gehen wird. Die Bühne hat sie, sie wollte schauspielern, tanzen, singen. Die Eltern meiden eher das Rampenlicht. Sie werden nicht gerne fotografiert oder gefilmt. Weitere Aufnahmen im Tonstudio in englischer Sprache will niemand für die Zukunft ganz ausschließen, zumal sich dadurch möglicherweise ein weiteres (und großes!) Publikum gewinnen ließe. [19] Helene bestätigt die Weisheit, dass Löwe-Geborene das Talent für Entertainment im Blut haben. So ist es nicht überraschend, dass Helene inzwischen die größten und bedeutendsten Hallen in Europa füllt. [20] Ihr Schauspieldebüt im Fernsehen gab sie für die Erfolgsserie „Traumschiff“. Helene kann sich gut weitere Engagements vorstellen: „Ich will auch in Zukunft gern Filme machen. Die Schauspielerei reizt mich sehr.“ [21]

Die Großeltern hatten sich lange um eine Ausreise nach Deutschland bemüht. Warum ausgerechnet Deutschland? Helene Fischer: „Wir haben ja deutsche Wurzeln, [...] meine Vorfahren waren Deutsche.“ [22] Es war der jahrelange Traum der Großeltern, in ihre alte Heimat Deutschland zurückzukehren – zur Sowjetzeit war dies aber nicht so ohne Weiteres möglich. Für Helene Fischer ist klar: „Wenn man die Geschichte der Russlanddeutschen verfolgt, dann teilen viele unser Schicksal.” [23] Im Jahre 1988 war es dann endlich so weit. Die Familie zog nach Rheinland-Pfalz und ließ sich in der beschaulichen Kleinstadt Wöllstein nieder. [24] Die gesamte Verwandtschaft ging damals mit: „Wir haben [...] niemanden mehr in Russland.“ [25]

Den Eltern Maria und Peter Fischer waren eine gute Haltung und eine gute Erziehung besonders wichtig. Ebenso wollten sie für ihre Kinder eine umfassende Ausbildung. Sie schickten die kleine Helene schon in frühen Jahren zum Ballettunterricht. Helene besuchte die örtliche Grundschule und anschließend die Realschule im benachbarten Wörrstadt. Dort gab es eine Theater-AG, in der sie sich begeistert engagierte. Noch heute strahlt sie vor Glück, wenn sie sich an ihre erste Hauptrolle erinnert, die man sie spielen ließ. [26] Und Stück für Stück reifte in Helene der Wunsch, aus ihrem liebsten Hobby und ihrer Leidenschaft mehr zu machen: ihren Beruf. [27] Nach dem erfolgreich bestandenen Schulabschluss zog es Helene nach Frankfurt am Main. Dort absolvierte sie an der Stage & Musical School eine dreijährige Ausbildung zur staatlich anerkannten Musicaldarstellerin. Sie wollte ihr Fach und ihre Kunst von der Pike auf lernen. Zu ihren Fächern zählten Gesang, Schauspiel und Tanz. Vor den Prüfungen, so kann sich Helene erinnern, war sie ungeheuerlich nervös. Man kann sich dies angesichts der souveränen und selbstsicheren Bühnenpräsenz der professionellen Helene von heute gar nicht mehr vorstellen. Selbst für Florian Silbereisen war dies eine Überraschung. Helene erzählt: „Ja, man arbeitet darauf hin, bis zur Prüfung, hat aber dann nur ein paar Minuten, um sich zu präsentieren. Wenn du dann versagst, ist es natürlich schlimm ... Ich habe zwar zwischendrin was an Text vergessen, hab’ mich aber durchgewurschtelt und hab’s geschafft.“ [28] Die Eltern waren noch skeptisch, als sich die damals 16-Jährige für die Stage & Musical School entschied: „Sie wünschten sich natürlich etwas Richtiges, etwas Solides – das war immer ein großes Thema.“ Helene Fischer kam vollkommen unvorbereitet zur Aufnahmeprüfung – angenommen wurde sie trotzdem! Helene bekennt: „Ich musste italienische Arien vom Blatt singen, da habe ich mich durchgewurschtelt, weil ich keine Noten lesen kann.“ Wie steht es mittlerweile mit dem Notenlesen? „Besser. Aber in den letzten fünf Jahren habe ich es kaum gebraucht.“ [29]

Helene feierte große Erfolge mit ihren Auftritten in der „Rocky Horror Show“ im Staatstheater Darmstadt. Sie spielte in „Anatevka“ mit (im Jahre 2005 an der Seite von Tony Marshall) und nahm an der Schlagerrevue „Fifty-fifty“ im Frankfurter Volkstheater teil. [30] Dies geschah teilweise noch während des Studiums, als ob sie es nicht abwarten konnte, endlich ihrer Leidenschaft nachzugehen: der Unterhaltung. Das musikalische Talent der Tochter wurde stets von den Eltern gefördert. [31] Denn in dieser Zeit machte Helene Fischer bereits erste Aufnahmen für eine Demo-CD, die die Mutter, ohne es ihrer Tochter mitzuteilen, an den bekannten Manager Uwe Kanthak schickte. Kanthak war prompt begeistert, lud sie zu einem Treffen ein und verschaffte Helene den ersten Fernsehauftritt im „Hochzeitsfest der Volksmusik“ in der ARD am 14. Mai 2005. Man suchte nach einer jungen Sängerin, die mit Florian Silbereisen im Duett ein Lieder-Medley zum Thema „Verliebte Grüße aus Ungarn“ singen sollte. Kanthak gelang es, Fernsehproduzent Michael Jürgens von den Qualitäten Helenes zu überzeugen. Die damals noch vollkommen unbekannte Helene Fischer wurde ausgewählt! Helene kann sich auch heute sehr gut daran erinnern: „Florian und sein Manager Michael Jürgens sind wirklich ein Risiko eingegangen, sie kannten mich nur vom Foto und von Probeaufnahmen und dachten: Ja, das könnte schon passen. Aber die wussten ja nicht, wie ich vor der Fernsehkamera wirke und ob ich vor Nervosität Blödsinn mache ...“ [32] Sie hat mit Sicherheit keinen „Blödsinn“ gemacht, sondern auf ganzer Linie überzeugt. Dieser Auftritt vor einem Millionenpublikum war ihr ganz großer Durchbruch – von da an ging es nur noch steil bergauf. Der bühnen- und fernseherfahrene Florian Silbereisen hat ihr Potenzial früh erkannt: „Ich war eigentlich nach dem allerersten Auftritt mit Helene Fischer überzeugt: Aus ihr wird eine erfolgreiche Künstlerin!“ [33] Ob er damals schon heimlich über ein Rendezvous nachgedacht hat? Bereits ein erstes Date erhofft hat? Schließlich konnte er noch nicht ahnen, dass die beiden drei Jahre später ein Liebespaar werden würden. Der Erfolg des Fernsehauftritts war enorm, die Publikumsresonanz einmalig. Dieser Fernsehauftritt wird für immer unvergessen bleiben! Ebenso für die private Helene die erste Begegnung und das Kennenlernen mit Florian Silbereisen. Helene überzeugte mit Bühnenpräsenz und sonnigem Gemüt. Daraufhin verschaffte der berühmte Schlagerproduzent Jean Frankfurter Helene den ersehnten Plattenvertrag bei der EMI Music Germany Electrola. Die beiden trafen sich zusammen mit Kanthak ganz gemütlich beim Italiener, um die Möglichkeit einer Zusammenarbeit zu erörtern – dort wurde die Zukunft entschieden! [34] Schon 2006 erschien Fischers erstes Album mit dem deutungsreichen Titel „Von hier bis unendlich“. [35] Während die Künstlerin und ihr Team noch an ihrem gelungenen Debüt feilten, lud Florian Silbereisen seine Neuentdeckung mit auf seine Tournee ein. Diese hatte den Namen „Das Überraschungsfest der Volksmusik“. Sie begann im Herbst 2005 und führte bis zum folgenden Frühjahr durch mehr als fünfzig Städte. Hier bekam Helene erstmalig die Chance, vor einem ständig wechselnden Publikum in immer neuen Häusern Erfahrungen zu sammeln. [36]

Versonnen erinnert sich Helene Fischer an die Rezepte ihrer Kindheit, die von ihrer Großmutter stammen. Seit ihrer Kindheit liebt sie die saisonale Küche mit frischen Zutaten. [37] Sie sagt zum Thema Kochen: „Ich komme manchmal nur einmal im Monat dazu, selbst zu kochen. Deshalb dauert jeweils alles etwas länger und artet im Chaos aus. Aber dafür schmeckt es immer gut. Das habe ich von meiner Mami geerbt.“ [38] Ein Lieblingsgericht aus ihrer Kinderzeit sind die kleinen, dicken Quark-Pfannkuchen mit Äpfeln und Rosinen, die sie sich auch heute noch von ihrer Mutter wünscht. [39] Gerne würde sie ihre glückliche Kindheit und ihre Liebe an eigene Kinder weitergeben, jedoch nicht zum jetzigen Zeitpunkt. Nachwuchs ist somit im Hause Fischer/Silbereisen aktuell noch nicht geplant. [40]

Was bleibt ihr sonst noch von den Wurzeln ihrer Kindheit? Auf der Bühne liebt es Helene Fischer, ihre russische Seite, ihre russische Seele auszuleben. Sie weiß, dass man seine Wurzeln immer im Herzen trägt. Folglich ist es kein Zufall, dass sie ihren Titel „Sehnsucht“ während ihrer Tournee bei einem Konzert in Hamburg auch in russischer Sprache gesungen hat. So teilt sie die Tiefe und Gefühlswelt ihrer russischen Seele mit ihrem Publikum. Augenblicke wie dieser geben viel über die in Russland geborene Sängerin preis. Sie selbst beschreibt die russische Mentalität als eine Mischung aus Schwermut einerseits und Leidenschaft und Feuer andererseits. [41] Beides kann man bei ihren Auftritten spüren. Sie antwortet auf die Frage, ob sie eine russische Eigenschaft habe: „Ja, den Drang zur Melancholie, das Schwere, das mag ich.“ [42] Man spürt aber auch, dass sie sich hochgearbeitet hat – wozu immer die nötige Disziplin gehört. Für die Helene Fischer Show hat sich Helene etwas Spezielles einfallen lassen. Die russische Gruppe „Buranowski Babuschki“ war zu Gast. Jeder erinnert sich noch gerne (und mit einem Schmunzeln) an die älteren Damen, die beim Eurovision Song Contest im Jahre 2012 mit ihrem Folklore-Song den zweiten Platz geschafft haben. Die traditionelle russische Tracht, die russischen Stimmen brachten Helene ihrer Herkunft ein Stück näher. Helene arbeitet daran, ihre Russischkenntnisse zu verbessern, denn diese Sprache liegt ihr am Herzen. Eine Reise in das Russland ihrer Kindheit ist ihr Traum, aber eher privat. Dort waren ihre Eltern zu Hause, dort durfte sie ganz Kind sein. In Russland möchte sie am liebsten alles erkunden, ihre Geburtsstadt, St. Petersburg, Moskau und vieles mehr. Dann kann sie die ersten glücklichen Jahre ihres Lebens noch einmal hautnah spüren. [43] Eigentlich, so gesteht Helene, hat sie keine wirkliche Sehnsucht nach Russland und auch keine Erinnerung an die wenigen Kindheitsjahre, die sie dort verbracht hat. Deutschland ist und bleibt jedoch ihr Zuhause. Sie ist beruflich schon weit herum gekommen, aber Russland stand bisher noch nicht auf dem Tourneeplan. Die Möglichkeit einer Reise nach Russland bewahrt sich Helene wie einen Schatz. Sie möchte nicht einfach so nach Russland fahren. Mit ihrer Familie möchte sie dorthin reisen – nicht beruflich, sondern privat. [44] „Ein Besuch in Sibirien“, sagt Helene, „das ist das Allerwichtigste.“ Man kann nur vermuten, ob sie mit Florian Silbereisen zusammen reist, um ihm zu zeigen, wo einst die Wiege der Frau seines Lebens stand. [45] Warum ist eigentlich ausgerechnet das idyllische kleine Wöllstein zur neuen Heimat der Familie geworden? Warum ein solch verträumt-romantischer Ort? Weil der Vater sich durch den pfälzischen Wald an die russische Taiga erinnert fühlte: „Vater hat nur den Wald dort gesehen, das hat ihn an die Taiga erinnert, und er hat gesagt, da bleibe ich!“ Er verlor sofort sein Herz an diese Landschaft. Vater und Mutter Fischer sind deutsch-russisch aufgewachsen, bei Helene überwog eher der deutsche Anteil. [46] Neben Schlagern und irischen Liedern gehören natürlich Titel in russischer Sprache zu ihrer Lieblingsmusik. Ein Beweis des Vertrauens, das Helene in ihre Mutter setzt: Maria Fischer kümmert sich noch heute um die Finanzen ihrer Tochter. [47] Im Jahre 2011 sang Helene für ihre Mutter das Lied „Phänomen [48] Aus den Zeilen spricht die Liebe, vor allem aber der Dank. Es heißt darin:

Phänomen

-Songtext-

Du machst mich und mein Leben groß,

Neben dir bin ich schwerelos.

Ich brauch‘ dich,

Ich mag‘ dich.

Weil du total aus der Reihe tanzt,

Ein Mensch wie du gibt dem Leben Glanz.

Ich brauch‘ dich,

Ich mag‘ dich.

Du bist ein Zauberer,

Der die Sonne fängt.

Du hast ein Herz aus Gold,

Das für andere brennt.

Du, bist ein Phänomen.

Du, kannst die Erde drehen.

Du, dich fängt niemand ein.

Der Wind trägt deinen Namen.

Du, bist ein Phänomen.

Du, manchmal unbequem.

Du, bist ein echter Freund.

Dein Wort hält Wort, lachst alle Schatten fort.

Du bleibst dir treu, lässt dich nicht dressieren,

Du fühlst die Erde im Takt pulsieren.

Ich brauch‘ dich,

Ich mag‘ dich.

Bei dir kann ich ohne Maske sein,

Zeigst mir die Wahrheit auch wenn ich träum‘.

Ich brauch‘ dich,

Ich mag‘ dich.

Fällst aus dem Rahmen total,

Machst Menschen Mut.

Was andere sagen egal,

Ich zieh‘ den Hut.

Writer(s): Jean Frankfurter, Kristina Bach, P. Willi Lichtsteiner [49]

Leider sieht Helene ihre Familie viel zu selten. [50] Natürlich lebt Helene beruflich bedingt die meiste Zeit in Hotelzimmern und aus Koffern. Lange aber hat sie noch bei den Eltern gewohnt und erst spät das heimische Nest verlassen. Dies zeigt, wie gut der familiäre Zusammenhalt tatsächlich ist. Ihre Familie sorgt zusätzlich für die angemessene Bodenhaftung. Helene hat sich diesbezüglich eigentlich gut im Griff, auch der Manager spricht sich für die Erhaltung von Helenes unbekümmerter, bodenständiger Natürlichkeit aus. Manager und Familie stehen hinter ihr. Die Mutter sagte einmal zu ihr: „Wehe, du hebst ab!“ Die Familie ist bei Lob ganz zurückhaltend und sagt ihr nicht permanent, wie toll sie ist [51]: „Meine Familie erdet mich.“ [52] Ferner verrät Helene Fischer mit einem Lächeln: „In unserer Familie bin ich immer noch das Küken.“ [53] Sie ist sich sicher: „Ich bin ein Familienmensch und liebe Familienfeste. Alle kommen zusammen und freuen sich. In einer Großfamilie zu leben, ist ein wunderbares Gefühl.“ [54] Auf den Begriff Heimat angesprochen, bezieht Helene diesen wiederum auf die Familie: „Heimat ist ein interessanter Begriff, weil er für jeden etwas anderes bedeutet. Obwohl ich in Rheinland-Pfalz aufgewachsen bin, kann ich nicht sagen: Das ist meine Heimat. Wenn mich morgen jemand fragt, aus den und den Gründen, zieh mit mir da- oder dorthin, dann würde ich mitgehen. Ein starkes Heimatgefühl hatte ich noch nie. Meiner Familie, Eltern und große Schwester, die in meiner Nähe leben, geht es ähnlich. Wir haben hier zwar Freunde, auch Verwandtschaft lebt hier, aber ich bin nicht so verwurzelt, nicht so angekommen, dass ich sage: Da möchte ich bleiben. Auch wenn es so oft gesagt wird – für mich ist Heimat dort, wo meine Familie und wo Florian ist, egal wo.“ [55]

Vom Musical zum Schlagersternchen

Helene Fischer ist heute eine berühmte Schlagersängerin. Sie verzaubert ihre Fans und begeistert das Publikum mit ihren Liedern und ihrer Art. Sie hat es geschafft, sie ist ein Superstar. [1] Dabei begann ihre Karriere gar nicht als Schlagersängerin. Nein, denn Helene kommt ursprünglich aus der Welt der Musicals.

Helene Fischer – Studium zur Musicaldarstellerin in Frankfurt

Nach ihrem Realschulabschluss im Jahre 2001 beginnt Helene Fischer ein Studium zur Musicaldarstellerin. Im zarten Alter von 16 Jahren wird sie bei der Stage & Musical School in Frankfurt am Main angenommen. Die Ausbildung geht über drei Jahre, Helene beendet diese im Jahre 2004 erfolgreich als ausgebildete Musicaldarstellerin. [2]

Die Stage & Musical School in Frankfurt am Main ist eine der renommiertesten Musicalschulen weltweit. Viele bekannte Darsteller und Schauspieler wurden hier bereits ausgebildet, u.a. die heute aus dem Fernsehen bekannten Schauspieler Christiane Klimt („Alles was zählt“), Stefan Vurchio („Lindenstraße“), Katja Wagner („GZSZ“ und „Polizeiruf 110“) oder auch Thomas Trüschler (bekannt aus verschiedenen Serien). Aber auch Darsteller wie Pascal Thomas oder Francesca Franzke besuchten, wie Helene Fischer, die Stage & Musical School in Frankfurt am Main. Helene Fischer, die beliebte und heute sehr berühmte Schlagersängerin, dürfte in dieser Runde jedoch zu den bekanntesten Absolventen dieser Musicalschule zählen. [3]

Insgesamt wurde Helene Fischer drei Jahre an der Musicalschule ausgebildet. Dabei wurden verschiedene Bereiche abgedeckt, u.a. Tanz, Gesang und Schauspiel. [4] Alles Bereiche, die Helene Fischer auch heute noch zugutekommen, wieder Gesang, eine gute Grundlage für ihre heutige Karriere. Denn ihre Stimme ist einzigartig und etwas ganz Besonderes. Aber auch die Ausbildung im Bereich Tanz und Schauspiel kommt der Schlagersängerin heute zugute. Die Shows von Helene Fischer sind ebenso einzigartig wie ihre Stimme. Und auch als Moderatorin und Schauspielerin konnte Helene schon mehrfach ihre Zuschauer begeistern. Ob auf dem „Traumschiff“, im „Tatort“ oder als Werbestar, Helene Fischer hat viele Talente und versteht es, sich immer ins richtige Licht zu rücken. [5] Dies sind alles Talente, die in ihr schlummerten, aber auch Talente, die die Musicalschule in Frankfurt gefördert und ausgebildet hat. Denn das Studium Musical beinhaltet die Förderung solcher Talente, denn geht es dort um Gesang, um Schauspiel und um Tanz. [6]

Die Tanz- und Musicalabteilung der Stage & Musical School in Frankfurt am Main besteht seit dem Jahre 1976. [7] Zu diesem Zeitpunkt waren es somit noch acht Jahre, bis die kleine Helene Fischer das Licht der Welt erblickte. [8] Im Jahre 1989 wurde aus der Abteilung Tanz- und Musical ein eigenständiger Fachbereich für das Schauspiel. Des Weiteren war es hier möglich, sich zum Musicaldarsteller ausbilden zu lassen. [9]

Das dreijährige Studium, welches Helene Fischer absolvierte, war in zwei Phasen unterteilt. Begonnen wurde mit dem sogenannten Grundstudium. In diesem Teil des Studiums lernte Helene, sich und ihren eigenen Körper bewusst wahrzunehmen, baute Selbstvertrauen auf und lernte zusätzlich, sich immer wieder auf neue Menschen und neue Situationen einzustellen. Inhalte, die das Grundstudium umfasst und behandelt. [10] Die Lerninhalte des Grundstudiums sind nicht nur für die Karriere eines Musicaldarstellers sehr wichtig. Diese Lerninhalte nutzen Helene auch noch heute in ihrem Leben als Schlagersängerin. Helene Fischer ist eine starke und selbstbewusste Frau. Sie weiß was sie will und rockt die Bühne. [11] Dabei tritt sie heute hier, morgen da, übermorgen an einem anderen Ort auf. Für einen Schlagerstar wie Helene Fischer ist es wichtig, flexibel zu sein und sich immer wieder auf neue Orte und Menschen einstellen zu können. So ist sie auch im Jahre 2014 wieder auf Tour durch Deutschland. Mit Ihrer Farbenspiel-Live-Tournee reist sie von Stadt zu Stadt und begeistert überall ihre Fans. [12] Während ihres Grundstudiums an der Musicalschule in Frankfurt hat Helene gelernt, sich flexibel zu zeigen und auf verschiedene Situationen individuell zu reagieren. Aber auch, stark und selbstbewusst zu sein. [13]

Nach dem Grundstudium folgte dann das Hauptstudium. Das, was im Grundstudium bis dato erlernt worden war, wurde jetzt vertieft. Eigenverantwortliches Arbeiten war hier das A und O. Die Studenten mussten an sich, aber auch an ihren Rollen arbeiten. [14]

Die große Welt der Musicals – Helene mittendrin

Musicals gibt es viele. Einige werden nur in bestimmten Ländern aufgeführt, andere weltweit. Auch in Deutschland gibt es zahlreiche Musicals, die begeisterte Fans besuchen können. Von „Mama Mia“ und „We Will Rock You“ über „Sister Act“ und „Rocky“ bis hin zu „Tarzan“ und „König der Löwen“. Die Welt der Musicals ist groß. [15]

Helene Fischer, die an der Frankfurter Stage & Musical School studierte, war ebenfalls ein Teil dieser großen Musicalwelt. Schon als Kind in der Schule liebte sie es, auf der Bühne zu stehen. So war Helene bereits während ihrer Schulzeit ein fester Bestandteil der Theater AG der Realschule in Wörrstadt. [16] Auf der Frankfurter Musicalschule wurde Helene dann als Musicaldarstellerin ausgebildet. Bereits während dieser Ausbildungszeit hatte Helene ihre ersten Engagements. Am Staatstheater in Darmstadt hatte Helene eine Rolle bei der „Rocky Horror Show“ und in Frankfurt am Volkstheater bei der Schlagerrevue „Fifty Fifty“. Des Weiteren spielt sie in Frankfurt auch eine Rolle beim Musicalklassiker „Anatevka“. [17]

Die „Rocky Horror Show“ wird auch oft als das schrägste Musical aller Zeiten bezeichnet. Brad und Janet, frisch verlobt, sehr verliebt und glücklich miteinander, haben in einer Novembernacht eine Autopanne. In einem nahegelegenen Schloss bitten sie darum, einmal telefonieren zu dürfen. Was sie nicht wissen konnten, sie wurden bereits erwartet. Eine schräge Geschichte nimmt ihren Lauf. [18]

„Fifty-Fifty“, eine Schlagerrevue aus den goldenen 50er Jahren. Hier wird erzählt, was in diesen Jahren modern war, was man tat, wovon man träumte. „Fifty Fifty ist wie eine kleine Zeitreise, eine Zeitreise in die Vergangenheit, eine Zeitreise in die 50er Jahre. [19]