Ich bin mit den Wolken geflogen - Jessie Close - E-Book

Ich bin mit den Wolken geflogen E-Book

Jessie Close

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Beschreibung

Leben mit einer bipolaren Störung Die jüngere Schwester von Glenn Close, Jessie Close, erzählt in ihrer Autobiografie die Geschichte ihrer Krankheit und gleichzeitig die ihrer Familie. Die Kindheit verbringt sie mit Glenn und ihren Eltern im damaligen Belgisch Kongo, wo der Vater Leibarzt von General Mobuto, dem späteren Präsidenten, ist. Es folgen für die Schwestern Jahre in Internaten, eine Zeit, in der sie allein auf sich gestellt sind. Bereits da zeigen sich bei Jessie erste Symptome einer bipolaren Störung, manische und depressive Schübe, die in immer kürzeren Abständen auftreten. Einziger Halt in diesen schwierigen Jahren ist ihre Schwester Glenn. Auch sie kommt in diesem Buch zu Wort, indem sie aus ihrer Sicht Jessies Zustand beschreibt. Glenn überredet sie schließlich, sich zu diesem vermeintlichen Stigma zu bekennen. Nur dadurch bekommt sie eine Chance, wieder in ein normales Leben zurückzufinden. Die berührende Schilderung einer ungewöhnlichen Schwesternliebe, einer oft verschwiegenen Krankheit und ihrer Bewältigung.

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Seitenzahl: 524

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Einige Personen, die in diesem Buch erwähnt werden, haben mich gebeten, ihre Anonymität zu wahren und ihre Namen zu ändern.

Das vorliegende Buch erschien unter dem Titel Resilience. Two sisters and a story ofmental illness, bei Grand Central Publishing, New York / Boston 2015.

Dieses Werk wurde vermittelt durch die Literarische Agentur Thomas Schlück GmbH, 30827 Garbsen

Alle Fotos stammen aus dem Archiv der Familie Close.

Besuchen Sie uns im Internet unter

www.langen-mueller-verlag.de

© für die Originalausgabe und das eBook:

2015 LangenMüller in der

F. A. Herbig Verlagsbuchhandlung GmbH, München.

Alle Rechte vorbehalten

Umschlaggestaltung: Wolfgang Heinzel

Umschlagfoto: Timothy White

Satz und eBook-Produktion:

Buch-Werkstatt GmbH, Bad Aibling

www.Buch-Werkstatt.de

ISBN 978-3-7844-8218-7

INHALT

PROLOG

Erster Teil: Keine gewöhnliche Kindheit

Glenn Close: Aus meiner Sicht

Zweiter Teil: Männer

Glenn Close: Aus meiner Sicht

Dritter Teil: Rückzug

Glenn Close: Aus meiner Sicht

Vierter Teil: Monster

Fünfter Teil: Selbstfindung

Glenn Close: Epilog

Bildteil

Danksagung

Dieses Buch ist meinen drei Kindern, meinen Eltern,

Geschwistern und all jenen gewidmet, die mit einer

mentalen Krankheit leben müssen.

»Sie ist kein gewöhnlicher Mensch.«

Auszug aus einer Analyse, die bei der siebzehnjährigen Jessie Close durchgeführt wurde.

Dieses Buch ist eigentlich die Beschreibung meines Lebens, meine Autobiografie. Doch es gibt bestimmte Menschen, denen eine besondere Schlüsselrolle in diesem Leben zukommt: Familienangehörige, Freunde und andere, die prägenden Einfluss besaßen. Deshalb geht es in diesem Buch nicht ausschließlich um mich.

Einige meiner Lebensbeschreibungen stimmen zwangsläufig nicht in allen Aspekten mit den Erinnerungen anderer überein; das gilt vor allem für die Erinnerungen meiner Kinder. Als Familie befinden wir uns nicht immer auf demselben Kurs, sondern folgen Lebenswegen, die mehr oder weniger voneinander abweichen, sich kreuzen oder parallel verlaufen können, aber wir achten darauf, uns niemals ganz aus dem Blick zu verlieren.

Seit ich begonnen habe, mich für Menschen mit mentalen Erkrankungen zu engagieren, ist mir eines bewusst geworden: Das Gesicht, das ich der Öffentlichkeit präsentiere, spiegelt nicht immer mein wahres Selbst wider; ich habe gelernt, Kummer und Schmerz zu verbergen. Ich habe gelernt, Dinge, die mir wichtig sind, mit voller Kraft voranzutreiben, sobald ich muss, und einen Schritt zurückzutreten, um für mich selbst zu sorgen, sobald ich kann.

Jessie Close

PROLOG

»Mach Schluss! Mach Schluss! Mach Schluss!«

Es gelang mir nicht, die Stimme zum Schweigen zu bringen. Sie hatte sich in meinem Kopf festgesetzt, die Worte glichen einer sich endlos wiederholenden Litanei.

»Mach Schluss! Mach Schluss! Mach Schluss!«

Diese Befehle wurden mir in einer unerträglichen Lautstärke von der KREATUR erteilt. Sie war für mich der Inbegriff des Bösen. Sie hatte sich in meinem Kopf eingenistet, unmittelbar hinter dem linken Ohr. Sie versetzte mich in Angst und Schrecken. Und schlimmer noch, ihre Befehle verstummten nicht.

»Mach Schluss! Mach Schluss!«

Die KREATUR war unerbittlich. Sie terrorisierte mich unablässig, Tag für Tag, Woche für Woche, rund um die Uhr.

Ich musste der Stimme Einhalt gebieten, doch um das zu erreichen, gab es nur einen Weg. Ich musste die KREATUR vernichten, und das ließ sich nur bewerkstelligen, wenn ich mich selbst tötete.

Ich hatte bereits verschiedene Suizidmöglichkeiten in Betracht gezogen. Ich glaube, die meisten Menschen, die mit dem Gedanken spielen, ihr Leben zu beenden, befassen sich intensiv mit der Frage, wie sie es am besten anstellen. Ich wusste, dass eine Schusswaffe die schnellste Methode war, aber ich erwog auch, mich im Zustand besinnungsloser Trunkenheit in den Bach unweit meines Hauses in Montana am Fuß der Rocky Mountains zu legen. Während der eisigen Wintermonate würde ich dort mit Sicherheit erfrieren. Tabletten und Alkohol stellten eine weitere Alternative dar. Ich stellte mir bildlich vor, wie ich mit meinem Pick-up an den Meadow Lake, ins Hylite Reservoir oder an den Sureshot Lake fuhr, ausgerüstet mit Schlaftabletten und einem Dreiviertelliter Wodka. Ich würde auf einem aufgepumpten Reifenschlauch auf den See hinauspaddeln, weit genug vom Ufer entfernt, dass ich nicht mehr zurückschwimmen konnte, und beginnen, die Pillen mit einem kräftigen Schluck Alkohol hinunterzuspülen. Sobald ich die Wirkung spürte, würde ich mich ins kalte Wasser gleiten lassen. Im meinem berauschten Zustand würde es mir unmöglich sein, mich wieder auf den glitschigen Reifen hochzuziehen oder mich auch nur daran festzuklammern.

Ich würde ertrinken. Und die KREATUR würde endlich Ruhe geben.

Ich hatte jede erdenkliche Methode bis in die kleinsten Einzelheiten durchgespielt, jedes Szenario etliche Male wiederholt, jeden Schritt sorgfältig ausgearbeitet. Ich sah vor mir, wie ich mir den Lauf einer Pistole in den Mund steckte und abdrückte, wie ich mich auf ein Gewehr stützte und den Abzug betätigte, wie ich mich im Winter in den eiskalten Gebirgsbach legte oder tot im See trieb. Jedes Mal, wenn ich mir das Geschehen ausmalte, verlor es ein wenig mehr von seinem Schrecken. Am Ende empfand ich es sogar als tröstlich. Bis ich an den Punkt gelangte, an dem mir der Gedanke an einen Freitod unausweichlich erschien.

»Mach Schluss! Mach Schluss! Mach Schluss!«

Halt den Mund! Ich denke ja schon darüber nach!, schrie ich lautlos zurück.

»Mach Schluss! Mach Schluss! Mach Schluss!«

Wann würde die KREATUR endlich aufhören?

Meine dreizehnjährige Tochter Mattie ahnte nicht, wie sehr mich die KREATUR quälte. Mattie war ein junges Mädchen mit langen blonden Locken und hübschen Gesichtszügen. Würde sie die Gründe für meinen Selbstmord verstehen? Ihr von der KREATUR zu erzählen, war ausgeschlossen; sie würde nicht begreifen, was mich umtrieb. Außerdem hatte ich Angst, wie die KREATUR darauf reagieren würde. Ich wollte sie nicht noch mehr in Wut versetzen.

Mattie war gerade zum Haupthaus hinübergegangen, um sich von ihren Großeltern zu verabschieden. Ich wartete draußen in der Nähe des Gästehauses, in dem wir übernachtet hatten. Es besaß zwei Schlafzimmer und befand sich auf der Ranch meiner Eltern in Wyoming, einige Meilen außerhalb von Big Piney, einer kleinen Ortschaft mit etwa sechshundert Einwohnern. Big Piney liegt inmitten einer Viehzucht-Region, in der es wesentlich mehr Rinder, Pferde und Hunde als Menschen gibt. Mom und Dad – Bill und Bettine Close – lebten auf einem vier Hektar großen Anwesen mit sandigem Boden, auf dem überwiegend Wermutbüsche und Kakteen wuchsen. Die Wyoming Mountain Range verläuft von Norden nach Süden, die Wind River Range von Osten nach Westen, doch beide Gebirgszüge sind weit von Big Piney entfernt, das auf einem kargen, baumlosen Hochplateau entstanden ist. Ich liebe solche weiten, offenen Landschaften. Sie bieten Raum zum Durchatmen.

Mattie und ich hatten gemeinsam mit meinen beiden älteren Schwestern Tina und Glenn meine Eltern besucht. Tina war Malerin und lebte in Jackson Hole, Wyoming. Glenn war Glenn Close, die Schauspielerin, die nach Abschluss der Dreharbeiten für einen Gastauftritt in der bekannten US-Fernsehserie The West Wing nach Wyoming geflogen war, um eine kurze Verschnaufpause einzulegen. Für den Rest der Welt war Glenn eine Hollywood-Ikone. Glamourös. Brillant. Für mich war sie einfach Glennie, meine große Schwester.

Während ich auf Matties Rückkehr wartete, begann die KREATUR mit ihrer Stimme in meinem Kopf lauter und lauter zu werden, dass ich es nicht mehr aushielt.

Alle Mitglieder der Familie Close wussten, dass ich launisch und unberechenbar sein konnte. In den vergangenen acht Jahren war ich ständig umgezogen, hatte insgesamt zwölf Häuser in Bozeman, Montana, wo Mattie und ich lebten, gekauft und wieder veräußert. Meine Geschwister fanden mein Verhalten unverantwortlich, sagten aber kein Wort. Ich hatte Matties Vater weder geheiratet, noch hatte er mir einen Antrag gemacht. Nach ihm hatte ich eine weitere Beziehung aufgegeben, hatte geheiratet, mich scheiden lassen und dann ohne Trauschein mit meinem inzwischen fünften Mann zusammengelebt. Ich rechtfertigte meine Ehemänner mit dem lakonischen Hinweis, dass sie sich an einer Hand abzählen ließen. Darüber hinaus gab es noch viele Liebhaber, kurzlebige Beziehungen. Alle hatten am Ende das Weite gesucht. Einige erschrocken. Andere wütend. Und wieder andere mit gebrochenem Herzen.

Meine Familie brauchte Jahre, um die Tatsache zu verinnerlichen, dass ich mir bei jedem Stimmungsumschwung ein neues Auto, ein neues Haus oder einen neuen Mann zulegte.

Manchmal gefiel Mattie die Umtriebigkeit, die mich in einer manischen Phase erfasste. Ich erinnere mich, wie ich sie eines Morgens aufweckte und mit ihr nach Bozeman zu einem der größten Discount-Einzelhändler des Landes fuhr. »Such dir alles aus, was du willst«, erklärte ich.

»Wir werden dafür sorgen, dass der Einkaufswagen voll wird!« Wir liefen in den Gängen hin und her, rissen Kleidungsstücke aus den Regalen und stopften wahllos Puppen und andere Spielsachen in den Wagen. In den manischen Phasen war ich eine Mutter, mit der man Spaß haben und Abenteuer erleben konnte! Ich erinnere mich an Matties Gesichtsausdruck, als wir unsere Schätze im Auto verstauten. Ihre Augen blitzten, sie lächelte, und ich fühlte mich fantastisch.

Manchmal fühlte sich dieser manische Zustand gut an, doch inzwischen war er oft so intensiv und anstrengend geworden, dass ich kaum noch Schritt halten konnte – mit den rasenden Gedanken. Dem zwingenden Gefühl, etwas tun zu müssen, egal was. Und jetzt auch noch, am allerschlimmsten, mit der Stimme in meinem Kopf.

Der Stimme der KREATUR.

Selbst wenn sich die Manie gut anfühlte, wog sie nie die grauenvollen Depressionen auf, die ihr unweigerlich folgten. In diesen düsteren Phasen lächelte Mattie nie. Ich rollte mich auf der Wohnzimmercouch zusammen, unfähig, aufzustehen, geschweige denn, das Haus zu verlassen. Auch wenn wir nichts mehr zu essen hatten. Die ungeöffneten Briefumschläge mit den unbezahlten Rechnungen häuften sich. Ich ging nicht ans Telefon. Mir war alles egal, es interessierte mich nicht – ich verlor jegliches Interesse am Leben.

»Mach Schluss! Mach Schluss!«

Ich war völlig ausgelaugt. Es handelte sich nicht um die Form der Erschöpfung, die sich nach einem harten Training im Fitnesscenter einstellte, dem ich in einem Augenblick des verzweifelten Bemühens, mir selbst zu helfen, beigetreten war. Und auch nicht um die Rastlosigkeit infolge des Schlafmangels, wenn ich mich nachts ruhelos im Bett hin und her wälzte. Was ich verspürte, war vielmehr eine abgrundtiefe Traurigkeit, die an meinen Kräften zehrte. Ich hatte einen absoluten Tiefpunkt meines Lebens erreicht. Ich war in ein schwarzes Loch gefallen – eine Welt der Dunkelheit, in der die KREATUR herrschte und ich ihren Befehlen Folge leisten oder bis in alle Ewigkeit ihren Hohn ertragen musste.

Mein Leben war das reinste Chaos – und es wurde offenkundig. Als Kind hatte ich ein Gesicht wie ein Engel, strahlende Augen und ein ebenso strahlendes Lächeln gehabt. Als junge Frau hatte ich mehrere Angebote erhalten, für ein überregionales Männermagazin zu posieren. Mein damaliger Ehemann war dagegen. Schon zu diesem Zeitpunkt begann meine bipolare Störung Gestalt anzunehmen, bevor ich mich Alkohol, Drogen und Männern zuwandte, in der Hoffnung, Ruhe und Frieden zu finden. Mit 49 Jahren sah mein Gesicht müde aus, die Augen wirkten leer, und ich konnte mich nicht erinnern, wann ich das letzte Mal unbeschwert gelächelt hatte. Ich bot auch äußerlich das Bild der verhärmten, leidgeprüften Frau, die ich geworden war.

Was war mit mir geschehen?

Ich war arbeitslos. Ich war trockene Alkoholikerin. Mein Herz war gebrochen, weil bei meinem ältesten Sohn Calen eine schwere mentale Erkrankung festgestellt worden war, eine sogenannte schizoaffektive Störung, die einen zweijährigen Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik erfordert hatte.

Ich fühlte mich für sein Leid verantwortlich. Schließlich war ich es, die an denselben Symptomen litt wie er, und ich vermutete, dass meine eigenen genetischen Defekte der Auslöser für seine Krankheit waren. Ein Psychiater hatte eine bipolare Störung bei mir diagnostiziert, doch die Medikamente, die er verordnete, schlugen nicht an. Diese Störung verbarg sich hinter den extremen Gegensätzen des Antriebs, der Aktivität und der Stimmung. Hinter der KREATUR, die mich heimsuchte.

»Mach Schluss! Mach Schluss!«

Meine Schwester Glenn befand sich noch im Gästehaus. Es war nur wenige Schritte entfernt, doch als ich die Tür erreichte, kam es mir vor, als wäre ich meilenweit gelaufen. Ich öffnete sie und trat ein.

Glennie stand da und sah mich an. »Alles in Ordnung?«, fragte sie.

»Ich muss ständig daran denken, dass es besser wäre, wenn ich mich umbringe«, flüsterte ich, zutiefst beschämt.

Meine große Schwester, sechs Jahre älter als ich, schloss mich in die Arme. Ich fühlte mich geborgen, doch der Zustand währte nur kurz. Die KREATUR wurde zornig. Sie schrie lauter und lauter.

»Mach Schluss! Mach Schluss!«

Halte durch. Halte durch, beschwor ich mich. Glennie wird dir helfen. Sie wird einen Weg finden, die KREATUR zum Schweigen zu bringen. Gemeinsam werden wir einen Weg finden, um das Leben wieder lebenswert zu machen.

Erster Teil: Keine gewöhnliche Kindheit

»Ich musste bereits in frühester Kindheit erfahren, dass geliebt werden ein Synonym für verlassen werden ist: dass es schmerzt, geliebt zu werden und zu lieben.«Aus meinem Tagebuch

1. KAPITEL

Meine Geschichte beginnt mit einem Irish Setter namens Paddy.

Ich fange mit einer Hundegeschichte an, weil Hunde seit jeher eine wichtige Rolle in meinem Leben und im Leben des gesamten Close-Clans spielen. Ich habe vier Hunde. Meine Mutter, Bettine Moore Close, hat drei, meine älteste Schwester Tina hat ebenfalls drei, und mein Bruder Alexander, den alle Sandy nennen, hat zwei Hunde. Glenn spielte in den beiden Filmen 101 und 102 Dalmatiner die niederträchtige Gesellschaftslöwin Cruella De Vil, die Jagd auf Dalmatinerwelpen machen lässt, um in den Besitz ihres gefleckten Fells für einen Pelzmantel zu gelangen, aber ihre zwei Terrier-Mischlinge liebt. Mein Vater William Taliaferro Close, auch Bill, »Doc« oder »T-Pop« genannt, war sein Leben lang ein Hundenarr. Als er im Januar 2009 starb, hinterließ er zwei Hunde, was die Anzahl der Vierbeiner im Haushalt meiner Mutter auf fünf erhöhte. Wenn ich richtig gerechnet habe, gibt es also sechzehn Hunde in unserer gesamten Familie, die Hunde unserer sechs Kinder nicht mitgezählt.

Ich weiß, warum ich Hunde liebe. Sie erwidern meine Liebe. Sie geben mir ein Gefühl der Sicherheit. Ich mag die verrückten Dinge, die ihnen einfallen, und finde es wunderbar, dass sie mir bedingungslos zugetan sind, ungeachtet der Stimmung, in der ich mich befinde. Liebe und Geborgenheit habe ich als Kind und Heranwachsende oft schmerzlich vermisst.

Paddy, der Irish Setter, hatte meine Eltern zusammengebracht. Ihre Familien waren Nachbarn, doch die Kinder lernten sich erst im Teenageralter kennen. Die Eltern meiner Mutter, Charles Arthur und Elizabeth Hyde Moore, besaßen eine Farm in Greenwich, Connecticut. Die Eltern meines Vaters, Edward Bennett und Elizabeth Taliaferro Close, wohnten etwa zwei Meilen entfernt. Meine Eltern begegneten sich zum ersten Mal, als sie sechzehn waren, weil die Familie Close nach dem Ersten Weltkrieg nach Frankreich übersiedelte, wo Edward das American Hospital in Paris leitete, das 1906 eröffnet wurde, als Paris ein Magnet für amerikanische Intellektuelle, Schriftsteller, Dichter und Künstler jeder Couleur war.Meine Großmutter Close kehrte 1938 mit meinem Vater und seinem Zwillingsbruder in die USA zurück, da mein Großvater und sie fürchteten, Hitler könne Frankreich besetzen und besiegen. Die vierzehnjährigen Zwillinge besuchten nach der Rückkehr das Internat der St. Paul’s School in Concord, Massachusetts. Johnny, der Bruder meiner Mutter, war ebenfalls in St. Paul’s, aber in einer höheren Klasse als die Close-Zwillinge. Ihre Wege kreuzten sich, als meine Mutter Johnny besuchte; mein Vater entdeckte sie in der Kapelle. Er blickte zur Besucherempore hinauf, sah Mom und wusste tief in seinem Innern, dass sie das schönste Mädchen war, das er je zu Gesicht bekommen hatte! Aber er wagte nicht, sie anzusprechen, und sie erfuhr erst viel später von seiner Reaktion.

Um 1940 verließ auch Großvater Eddie Close Paris, und meine Großmutter Moore beschloss, anlässlich der offiziellen Rückkehr der gesamten Familie Close nach Greenwich eine Willkommensparty auszurichten. Sie zitierte meine Mutter Bettine und Johnny in den Salon und übertrug ihnen die Aufgabe, die Close-Zwillinge einzuladen.

Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!

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