Ich rechne noch in Schilling - Austrofred - E-Book

Ich rechne noch in Schilling E-Book

Austrofred

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Beschreibung

Der aufgedrehte Freddie Mercury-Impersonator, die Zukunftshoffnung des Austropop beglückt seine Fans mit seinen öffentlichen Tagebüchern. Dabei philosophiert er (unter anderem) über Rockmusik, Kirche, Eurofighter, Hausbau, Psychologie, Ernährung, Landwirtschaft, Klimawandel, Fußball, Ehe, Scheidung, Sexualität, Drogen, Humor, Körperpflege, Winterreifen, Japan, Journalismus, Fernsehen, ORF, Polizei, Asfinag, Feng Shui, Ambros, Fendrich, Waterloo, Gusenbauer, Moik, Nitsch, Schönborn, Kommissar Rex, den Dalai Lama, Kunst, Genie, Mode und das Showbusiness.

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Seitenzahl: 219

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Austrofred

Ich rechne noch in Schilling

AUSTROFRED

Ansichten eines unbequemen Zeitgenossen 2004-2006

Austrofred: Ich rechne noch in Schilling/Austrofred Wien: Czernin Verlag 2013 ISBN: 978-3-7076-0481-8

© 2013 Czernin Verlags GmbH, Wien Gestaltung und Supervision: Mitter Klaus Titelfoto: Habbel Conny Lektorat: Steffen Eva Danke: Pollanz Wolfgang / edition kürbis, Bayrhuber Wolfgang,

Almer Wolfgang, Binder-Reisinger Thomas, Gollackner Elisabeth, Laudien David, The Gap, Landjäger.

Produktion: www.nakadake.at ISBN: 978-3-7076-0481-8

Alle Rechte vorbehalten, auch das der auszugsweisen Wiedergabe in Print- oder elektronischen Medien

ZUM GELEIT

Sehet die Vögel unter dem Himmel an: Sie säen nicht, sie ernten nicht, sie sammeln nicht in die Scheunen, und euer himmlischer Vater nährt sie doch. Diesen an und für sich sehr erbaulichen Spruch aus der Bibel lässt öfter einmal ein Dodl herüberwachsen, wenn er glaubt, er kann sich über uns Künstler und Musiker aufpudeln, weil wir seiner Meinung nach nichts hackeln. Das stimmt aber nicht: Harte Arbeit ist das tägliche Brot eines jeden seriösen Kunstschaffenden, und genau davon handelt dieses Buch. Es beschreibt den mühsamen und teilweise direkt brutalen Überlebenskampf eines Rockmusikers hinter den bunten, aber hohlen Kulissen der Unterhaltungsindustrie, vergisst dabei aber nicht auf die positiven Seiten, die es natürlich auch gibt. Stichwort: Austrofred intim.

Viele werden sich (beziehungsweise mich) jetzt fragen, wieso ein Tagebuch? Ganz einfach: Es ist für einen modernen Rockkünstler im 21. Jahrhundert – zumindest nach meinem Berufsverständnis – nicht mehr genug, dass er auf der Bühne ein bisschen mit dem, pardon, Arsch wackelt. Das hat vielleicht noch für einen Elvis gepasst, von mir aus auch für einen Michael Jackson, aber von einem heutigen Star erwartet sich das Publikum mehr. Er muss sich auch privat öffnen, er muss „menschlich“ sein, ehrlich – und er muss den Leuten moralische Richtlinien für ihren eigenen Weg durchs Leben bieten.

Ich müsste gar keine prophetischen Fähigkeiten haben, um zu wissen, dass ich mir mit diesem Buch nicht nur Freunde mache. Aber der Champion ist halt keiner, der sich die feinen englischen Hygiene-Handschuhe anzieht, wenn er seinen Finger in die offenen Wunden unserer Gesellschaft hineinsteckt. Weil so wie der Austrofred oft von den Medien nicht geschont wird – und auch gar nicht geschont werden will! –, genauso nimmt er sich auch selber kein Blatt vor den Mund, wenn er sieht, es rennt wo ein Radl im Dreck. Und wieso? Weil ich nicht anders kann.

Die Literaturwissenschaftler unter meinen Fans wird es interessieren, dass diese Ansichten eines unbequemen Zeitgenossen, wie es im Untertitel ganz richtig heißt, ursprünglich gar nicht als Buch geplant waren, sondern als sogenannter Blog, also als spontane Kommentare zu Themen, die mich und Österreich in den letzten Jahren bewegt haben, und die ich tagesaktuell auf mein Service-Portal www.austrofred.at hinaufgestellt habe. (Wobei ich eine spätere Buchveröffentlichung immer schon im Hinterkopf gehabt habe, aber das war von Anfang an rein nur mehr zum Abcashen gedacht.)

Freilich schreibt sich so ein Buch wie Ich rechne noch in Schilling nicht von selber, sondern das ist, und damit bin ich wieder beim Thema, viel Arbeit. Und wenn ihr, liebe Leser – am besten probierts ihr das gleich aus –, mit der Nase ganz nahe an die Seiten herangehts, dann könnts ihr vielleicht sogar noch ein bisschen etwas von dem vielen Schweiß riechen, den dieses Buch nicht nur mich gekostet hat, sondern auch meine vielen Helfer und Helfershelfer, die ich aber zum Teil aus steuerlichen Gründen hier nicht nennen darf. Stellvertretend möchte ich mich bei meinem Kompetenzteam bedanken: bei meinem Chef-EDVler Weinzettl Sam, der mir die spannende Welt des Internets überhaupt erst zugänglich gemacht hat, seinem Bruder Roman, der während der langen Schreibarbeiten immer das Catering vom Billa geholt hat, und natürlich beim Mitter Klaus, meinem Assistenten und Hausdesigner, der dieses Buch auch optisch wieder so toll gestaltet hat, dass alle sagen: wau.

Weil auch wenn der Klaus und ich – wie es in diesem Buch in aller Schonungslosigkeit dokumentiert ist – hin und wieder vielleicht einmal ein bisschen eine Meinungsverschiedenheit haben, ist er im Endeffekt ja doch ein Weltdesigner. Ihm verdanken alle meine Produktionen und teilweise sogar ich selber ihren unverwechselbaren stylischen Look. Es kommt nämlich gar nicht so selten vor, dass ich in der Früh von meiner Wohnung ins direkt angrenzende Austrofred-Kompetenzzentrum herübergehe und er mich noch in der Tür zusammenstaucht, weil ich mir wieder einmal den Bart schief ausrasiert habe. Mit so einer Schneefräse kannst du dich ja auf keine Bühne stellen, schimpft er dann und geht gleich noch einmal mit seiner Schneiderschere drüber.

Besonders danken möchte ich meinen Eltern, dass sie mich zu dem gemacht haben, was ich heute bin, auch wenn sie immer dagegen waren, dass ich einmal so werde. Fred, bist du leicht mit dem Moped der Katze über den Schweif gefahren, hat meine Mutter gerne gesagt, wenn ich als Jugendlicher an meiner Gesangstechnik gearbeitet habe. Das war als Schmäh gemeint, aber ein bisschen hat sie damit auch ihre Meinung ausgedrückt, dass ich mein Glück lieber in meinem erlernten Beruf als Speditionskaufmann suchen soll und nicht im Rock’n’roll. Wir klauben dich später einmal sicher nicht aus dem Straßengraben heraus, hat mein Vater diesbezüglich gesagt, wir nicht. Heute sammelt er Zeitungsausschnitte über mich und meine Erfolge und sortiert sie chronologisch in dicke Ordner.

Last, aber alles andere als least, ist an dieser Stelle auch einmal eine tiefe Verneigung vor meinen Fans angebracht: Ohne euch – und das meine ich genau so, wie ich es sage – wäre ich nichts. Euer Enthusiasmus, eure Bewunderung, euer Engagement und eure tiefe Liebe zur gehobenen Rockmusik machen ein solches Phänomen wie mich überhaupt erst möglich. Ihr verleiht mir Kraft und Kreativität. Ich weiß nicht, wie ich euch jemals dafür danken kann. Am liebsten würde ich ja jeden Einzelnen von euch auf ein Bier einladen, aber das ist natürlich rein logistisch nicht möglich, dafür seids ihr einfach zu viele. Das würde erstens zu lange dauern und zweitens zu sehr ins Geld gehen. Und außerdem: Für was soll das überhaupt gut sein.

2004

You can be anything you want to be Just turn yourself into anything you think that you could ever be Be free with your tempo, be free be free Surrender your ego – be free, be free to yourself

QUEEN, INNUENDO

FREITAG, 16. APRIL, 14.41 UHR

Ich sage es, wie es ist: Ich bin ernsthaft angefäult. Gerade gehe ich zu meinem Auto, weil ich ein paar Sachen Sound-Equipment und Bühnen-Outfits für meinen Gig in St. Pölten einräumen will, auf einmal denke ich mir, hoppla, irgendwie schaut der Seitenspiegel aber heute komisch aus, was hat es da. Und dann erst checke ich: Da ist ja gar kein Spiegel mehr! Da hat sich einfach wer meinen Spiegel gebrockt! Ich meine, dass sich jemand einen Mercedesstern fladert als jugendlichen Halsschmuck, das habe ich ja schon öfters gehört, das verstehe ich auch irgendwie aber wer hängt sich denn bitteschön einen Opelspiegel um?!? Ich kann nur hoffen, dass Richtung St. Pölten heute keine Kieberei steht, weil sonst soll ich als Opfer womöglich auch noch pecken deswegen.

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