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Der berauschende Kuss, mit dem Nash Samanthas glühende Leidenschaft weckt, lässt sie ihre Zurückhaltung vergessen. Durch ein früheres Albtraum-Erlebnis hat die junge Tierärztin bisher nur Angst vor den Männern und vor Sex gehabt. Aber der breitschultrige Grundstücksmakler Nash ist so einfühlsam, dass sie ihm bedingungslos vertraut. Doch nach der Leidenschaft der Nacht folgt die Realität des Tages: Samantha liebt das Landleben, Nash dagegen lehnt es ab. Deshalb werden sie sich nie wirklich verstehen können, fürchtet Samantha. Oder ist ihre Liebe stark genug, um alle Probleme zu besiegen?
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Seitenzahl: 200
Veröffentlichungsjahr: 2016
IMPRESSUM
Ich will dich und deine Küsse erscheint in der HarperCollins Germany GmbH
© 1998 by Peggy Bozeman Morse Originaltitel: „The Restless Virgin“ erschienen bei: Silhouette Books, Toronto Published by arrangement with HARLEQUIN ENTERPRISES II B.V./S.àr.l.
© Deutsche Erstausgabe in der Reihe BACCARABand 1139 - 2001 by CORA Verlag GmbH & Co. KG, Hamburg Übersetzung: Gabriele Ramm
Umschlagsmotive: alessandroguerriero; OceanFishing / ThinkstockPhotos
Veröffentlicht im ePub Format in 05/2016 – die elektronische Ausgabe stimmt mit der Printversion überein.
E-Book-Produktion: GGP Media GmbH, Pößneck
ISBN 9783733774219
Alle Rechte, einschließlich das des vollständigen oder auszugsweisen Nachdrucks in jeglicher Form, sind vorbehalten. CORA-Romane dürfen nicht verliehen oder zum gewerbsmäßigen Umtausch verwendet werden. Sämtliche Personen dieser Ausgabe sind frei erfunden. Ähnlichkeiten mit lebenden oder verstorbenen Personen sind rein zufällig.
Weitere Roman-Reihen im CORA Verlag:BIANCA, JULIA, ROMANA, HISTORICAL, MYSTERY, TIFFANY
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Double-Cross-Heart-Ranch 1988
Samantha fuhr mit ihrem Pferdetransporter rückwärts an den Stall heran und stieg müde aus. Stöhnend legte sie die Hand ins Kreuz, das ihr nach der siebenstündigen Fahrt schmerzte.
Doch Samantha war es gewohnt, allein unterwegs zu sein. Als sie kurz nach ihrem sechzehnten Geburtstag ihren Führerschein bekommen hatte, hatte ihr Vater ihr den Schlüssel für den Transporter überreicht und sie davon unterrichtet, dass er nicht länger gewillt sei, sie und ihr Pferd durchs Land zu kutschieren. Wenn sie unbedingt bei irgendwelchen Reitturnieren mitmischen wolle, solle sie das gefälligst allein tun.
Sein Verhalten war nicht überraschend, denn Lucas McCloud hatte selten Zeit für seine Töchter.
Heute allerdings hätte Samantha gern ein wenig Gesellschaft auf der langen Fahrt gehabt. Sie hatte gehofft, dass Mandy, ihre ältere Schwester, sie nach Oklahoma begleiten würde. Aber mit dem Baby war es für Mandy nicht mehr so einfach, kurzfristig zu verreisen. Und Merideth … Samantha verzog das Gesicht, als sie sich vorstellte, dass ihre jüngere Schwester mit zu einem Turnier fuhr. Merideth würde sich lieber erschießen, als bei einem Rodeo gesehen zu werden. Der Gedanke, neben Cowboys zu sitzen, Staub auf ihre Schuhe zu bekommen oder sich womöglich einen Fingernagel abzubrechen, war einfach zu schrecklich für sie.
Samantha seufzte und ging ans Ende des Transporters. Sie öffnete ihn und ließ die Rampe herunter. „Komm, Skeeter“, sagte sie leise zu dem Rotschimmel. „Wir sind zu Hause.“ Um die anderen Tiere nicht zu stören, schaltete sie kein Licht in der Scheune an, sondern führte ihr Pferd durch den dunklen, nur vom Mondlicht beschienenen Gang in seine Box. „Bis morgen, Skeeter.“ Sie schloss die Boxentür.
Gerade als sie sich umwandte, trat ein Mann aus dem Schatten der nächsten Box. Samantha unterdrückte einen Schreckensschrei, als sie Reed Wester, einen der Cowboys, erkannte. „Du hast mich fast zu Tode erschreckt, Reed!“
Er lachte. „Du bist wohl ein bisschen nervös, Sam?“
Sie holte tief Luft, um sich wieder zu beruhigen. Sie mochte Reed nicht. Die Art und Weise, wie er sie anschaute, behagte ihr gar nicht. „Nein, nur überrascht.“ Sie wollte um ihn herumgehen, um so schnell wie möglich von ihm wegzukommen, doch Reed verstellte ihr den Weg.
„Ich wette, du bist ein bisschen steif nach der langen Fahrt.“ Er kam näher und legte ihr eine Hand auf den Arm.
Samantha bekam eine Gänsehaut, als der Geruch von billigem Whiskey und Schweiß ihr entgegenschlug.
„Ich könnte dich massieren, Sam. Was hältst du davon?“
„Nein, danke“, murmelte sie, entzog sich ihm und wollte an ihm vorbeistürmen.
Reed packte sie am Arm, riss sie herum und presste sie gegen die Scheunenwand. Er griff nach ihren Handgelenken und hielt sie über ihrem Kopf fest. „Was ist los, Sam? Du glaubst wohl, nur weil du eine McCloud bist, wärst du was Besseres als ich, was?“
Angst stieg in ihr hoch, als sie den Hass in seinen Augen sah. „Nein“, stotterte sie. „Ich bin nur müde.“
Er kam einen Schritt näher und presste sich mit seinem Körper an sie. „Nicht mehr lange. Ich weiß, wie man eine Frau alles vergessen lässt.“
„Bitte lass mich los, Reed“, sagte sie und wand sich, um sich zu befreien.
„Ach, komm schon, Sam. Ich weiß doch, dass du es willst. Du hast doch schon seit Monaten deinen hübschen kleinen Hintern in meine Richtung gestreckt und geradezu darum gebettelt.“
„Nein!“, rief sie entsetzt. „Das habe ich nicht. Ich schwöre es. Lass mich los, Reed, bitte.“
Er drückte seine Nase an ihren Hals, und sein heißer, unangenehmer Atem strich über ihre Haut. „Ich hab dich auf deinem Pferd reiten sehen, hab gesehen, wie du deine Schenkel in seine Flanken gepresst hast. Die ganze Zeit über hab ich mir vorgestellt, du würdest auf mir reiten. Und ich weiß, dass du dir das Gleiche gewünscht hast.“
Bevor sie ihm widersprechen konnte, glitt er mit den Lippen an ihrem Hals hinauf. Bei dem scharfen Geruch von Whiskey und Schweiß wurde ihr fast schlecht. Sie schluckte und versuchte einen klaren Kopf zu behalten. Sie musste Reed entkommen, aber wie? Die anderen Cowboys der Ranch schliefen sicher schon, aber wenn sie laut genug schrie …
„Lass mich los, Reed! Sonst schreie ich, bis alle Cowboys hier auftauchen.“
Sofort nahm er ihre Handgelenke in eine Hand und presste die andere auf ihren Mund. „Das solltest du lieber nicht tun“, sagte er drohend. Er nahm die Hand wieder von ihrem Mund, doch noch bevor sie Luft geholt hatte, um loszuschreien, hatte er seine Lippen auf ihre gepresst.
Tränen schossen ihr in die Augen. Sie würde es nicht zulassen. In der Hoffnung, ihn aus dem Gleichgewicht zu bringen, warf sie sich mit aller Kraft gegen ihn und trat ihm dann heftig auf den Spann.
Er schrie zwar auf vor Schmerz, ließ sie aber nicht los. „Du Miststück!“, zischte er und drückte sich enger an sie, um ihr nicht noch einmal solch eine Gelegenheit zu geben.
Aber sie gab nicht auf, und als er erneut den Kopf beugte, biss sie ihn in die Wange. Aufheulend wich Reed zurück und starrte sie überrascht an. Dann kniff er hämisch die Augen zusammen und legte ihr eine Hand über die Brust. Als er zupackte, verzog sie vor Schmerz das Gesicht.
„Du hättest mir sagen sollen, dass du es lieber etwas härter magst“, brummte er, bevor er mit der Zunge in ihren geöffneten Mund vorstieß und gleichzeitig seine Fingernägel in ihre Brust grub.
Verzweifelt drehte sie den Kopf hin und her, um dem erstickenden Druck seines Mundes zu entkommen. Aber sie war hilflos angesichts seiner Kraft.
Als sie kaum noch Luft bekam, hob er den Kopf und grinste sie an. „Mal sehen, was hier drinsteckt.“ Und mit einem Ruck riss er ihre Bluse auf.
Wohl wissend, dass das vielleicht ihre einzige Hoffnung war, stieß Samantha einen gellenden Schrei aus.
Wütend schlug Reed ihr ins Gesicht, sodass ihr Kopf gegen die Wand flog. Dann zog er sie hart an sich und drehte ihr den Arm auf den Rücken. Sie schaffte es gerade noch, Luft zu holen, bevor sich seine Hand wieder über ihrem Mund schloss.
„Das wirst du bereuen“, sagte er drohend, und obwohl sie sich heftig wehrte, gelang es ihm, sie in eine leere Box zu zerren und niederzuwerfen.
Instinktiv rollte Samantha sich zur Seite, doch bevor sie entkommen konnte, setzte Reed sich rittlings auf sie und befahl ihr, die Beine zu spreizen. Als sie nicht gehorchte, legte er die Finger um ihren Hals und drückte langsam zu. „Ich sagte, mach die Beine breit!“
Sie rang nach Atem und versuchte fieberhaft, seine Finger von ihrem Hals zu lösen.
„Was geht hier vor?“
Reed fuhr herum, und Samantha sah Gabe Peters, den Vorarbeiter der Ranch, in der Boxentür stehen.
Reed verstärkte den Druck auf ihren Hals. „Ich und Sam vergnügen uns nur ein bisschen, oder Sam?“, zischte er warnend.
„Nein!“ Nur mit Mühe brachte sie das Wort heraus. „Gabe, bitte“, krächzte sie heiser. „Hilf mir!“
Zornentbrannt packte Gabe Reed am Kragen und zog ihn hoch. Schritte erklangen im Gang, als weitere Cowboys auftauchten. Gabe wandte sich um und stieß Reed zu dem ersten Mann, der in der Boxentür erschien.
„Sieh zu, dass er seine Sachen packt, und stellt sicher, dass er die Ranch verlässt.“
Augenblicklich wurde Reed von vier Männern umstellt und mitgenommen.
Sobald die Männer weg waren, hockte Gabe sich neben Samantha. „Geht es dir gut, Kleines?“
Samantha kauerte am Boden und hielt krampfhaft ihre Bluse zusammen. „Ich will nach Hause, Gabe“, flüsterte sie und begann zu weinen. „Ich … ich will nur noch nach Hause. “
„Moment, ich ruf nur deinen Daddy und …“
Voller Panik griff sie nach seiner Hand. „Nein! Bitte, Gabe, erzähl es nicht Daddy!“
Dass Samantha ihrem Vater nichts von der Sache erzählen wollte, überraschte Gabe nicht. Lucas McCloud war kein besonders liebevoller Vater. „Okay, okay“, sagte er tröstend. „Beruhig dich. Ich bring dich zum Haus.“ Gabe zog seine Jeansjacke aus und legte sie ihr über die Schultern. Als er aufstand und Samantha hochhalf, gingen plötzlich die Lampen im Stall an.
„Was, zum Teufel, ist hier los?“
Gabe sah zu Samantha, als die wütende Stimme von Lucas ertönte, und erblickte Panik in ihren Augen. Lucas’ aufbrausendes Temperament, unter dem meistens seine Töchter zu leiden hatten, war bekannt. „Ich bin es, Gabe. Und Sam“, fügte er hinzu.
Ein unterdrücktes Fluchen war zu hören, energische Schritte, und dann stand Lucas in der Tür. Samantha zog Gabes Jacke fester um sich, und Gabe trat schützend vor sie.
„Verdammt, was ist hier los?“, wollte Lucas noch einmal wissen.
Nach einem Seufzer erklärte Gabe: „Ich habe Reed dabei erwischt, wie er Sam hier …“ Er zögerte. „Na ja, er hat sie bedrängt. Aber es ist alles unter Kontrolle“, versicherte er rasch. „Die Jungs haben Reed mit zum Haus genommen, damit er seine Sachen packt, und dann werden sie aufpassen, dass er von der Ranch verschwindet.“
Lucas’ Gesicht rötete sich. Die Adern an Schläfen und Hals traten deutlich hervor. Sein ganzer Körper spannte sich an vor kaum unterdrückter Wut. „Wer, zum Teufel, hat dir das Recht gegeben, einen meiner Cowboys zu feuern? Reed ist der beste Pferdetrainer im ganzen Bundesstaat, und das weißt du auch!“
Gabe hatte schon immer gewusst, dass Lucas ein Herz aus Stein hatte, aber dass er einem Mistkerl wie Reed beistehen würde, nachdem der eine seiner Töchter fast vergewaltigt hatte, entsetzte ihn. „Er wollte Sam vergewaltigen, Lucas. Wenn ich sie nicht hätte schreien hören, weiß ich nicht …“
Lucas wandte sich mit abschätzigem Blick an Samantha. Sein Zorn schien sich noch zu verstärken. „Du steckst also hinter all dem hier. Das hätte ich mir denken können.“ Er kam bedrohlich näher. „Was hast du gemacht, um ihn zu provozieren?“
Samantha hätte es nicht für möglich gehalten, dass etwas noch schmerzlicher sein könnte als das, was Reed ihr angetan hatte. Doch sie wollte verdammt sein, wenn ihr Vater merkte, wie sehr er sie mit seinen Worten verletzt hatte. „Nichts“, erwiderte sie und hob das Kinn. „Absolut nichts.“
Lucas kniff die Augen zusammen und verzog verächtlich den Mund. „Geh ins Haus“, befahl er.
„Lucas …“, begann Gabe, um Samantha zu verteidigen.
Lucas wirbelte zu ihm herum. „Sei still! Dein Kopf wird rollen, wenn wir Reed wegen dieser Sache hier verlieren!“ Die Zornesröte im Gesicht seines Chefs ließ Gabe für einen Moment seinen eigenen Ärger vergessen. Seit Lucas’ älteste Tochter Mandy verkündet hatte, dass sie von Jesse Barrister ein Baby bekam, hatten Lucas’ Wutanfälle ungeahnte Ausmaße angenommen. Er hatte ihn überredet, einen Arzt aufzusuchen, doch stur wie er war, hielt Lucas sich weder an die Diät noch nahm er seine Medikamente.
„Du musst dich beruhigen, Lucas. Wenn du dich so aufregst, ist das nicht gerade gut für deinen Blutdruck.“ Schweiß bildete sich auf Lucas’ Gesicht, als er drohend die Faust hob. „Zum Teufel mit meinem Blutdruck! Ich muss Reed finden und versuchen, dieses Chaos zu beseitigen, das ihr hier angerichtet habt. Wo ist er?“
„Hab ich doch schon gesagt“, erwiderte Gabe. „Die Jungs haben ihn zum Haus gebracht und …“
Auf einmal schwankte Lucas und klammerte sich mit einer Hand an die Boxenwand, während er sich mit der anderen ans Herz griff. Gabe wollte ihm helfen, doch Lucas scheuchte ihn fort. „Lass mich“, brummte er. Er atmete keuchend und unregelmäßig, während der Schweiß ihm von der Stirn lief. Plötzlich gaben seine Knie nach, und er sank zu Boden, bevor Gabe ihn auffangen konnte.
„Daddy!“, schrie Samantha und kniete sich neben ihn. Gabe schob sie zur Seite und legte eine Hand auf Lucas’ Brust. Als er keinen Herzschlag spürte, wandte er sich ernst an Samantha. „Ruf einen Krankenwagen. Ich bleibe hier und versuche mein Möglichstes.“
Samantha stand auf und rannte zum Telefon, während die Worte, die ihr Vater an sie gerichtet hatte, sie nicht mehr losließen. Es waren die letzten Worte, die Lucas McCloud je zu seiner Tochter gesagt hatte. Doch die Schuldgefühle, die er ihr damit gemacht hatte, würden sie noch zehn Jahre später belasten.
Austin, Texas, 1998
Samantha blickte stimrunzelnd auf den Zettel, den sie in der Hand hielt, und versuchte die Schrift ihres Neffen zu lesen. Wenn sie wieder auf der Double-Cross-Heart-Ranch war, würde sie sich endlich einen eigenen Telefonanschluss samt Anrufbeantworter für ihre Tierarztpraxis legen lassen. Es war einfach lästig, die gekritzelten Nachrichten zu entziffern, die die anderen ihr immer hinterließen.
Lesen Sie weiter in der vollständigen Ausgabe!
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