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Diese illustrierte Kurzfassung des Buches «Trance und Chance» von Holger Heiten vermittelt Modelle und Praxis naturverbundener und ganzheitlicher Prozessbegleitung in einer anschaulichen und komprimierten Form. Die Initiatische Prozessbegleitung® ist eine moderne Form des Mentoring in Übergangsprozessen. Sie arbeitet mit naturpsychologischen Entwicklungsmodellen, die zyklischen Verlaufsmustern folgen, der darauf basierenden Praxis des tieferen Selbstverstehens, der gemeinschaftsbildenden Kommunikationsform Council sowie zeitgemäßen Formen von Übergangsritualen in der Natur. Diese folgen einer überkonfessionellen und pankulturellen Haltung. In Übergangskrisen Einzelner, von Teams oder Organisationen ist die Initiatische Prozessbegleitung® eine Antwort auf die wachsende gesellschaftspolitische Herausforderung, Wandlungsverläufe effektiv und kraftentfaltend zu gestalten, bevor sie stagnieren und so zu einer persönlichen, wirtschaftlichen oder ökologischen Dauerkrise führen. Im Alltag der helfenden, pädagogischen, moderierenden und beratenden Berufe zeigt sich ein wachsender Bedarf, Übergangsprozesse angemessen und wirkungsvoll zu begleiten. Die Initiatische Prozessbegleitung® stellt sich als die fehlende Ergänzung vorhandener Ansätze und Methoden heraus.
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Seitenzahl: 62
Veröffentlichungsjahr: 2020
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INTRO
DIE VIER SCHILDE
CIRCLE OF COURAGE
MONOMYTHOS
DIE KÖNIGSMETAPHER
RITUALE
INTUITIVER SPAZIERGANG
VISIONSSUCHE
SPIEGELN
COUNCIL
ETHISCHE GRUNDLAGEN
OUTRO
DANKE
LITERATUR & LINKS
»Und jedem Zauber wohnt ein Anfang inne«
Dieses leicht veränderte Zitat von Hermann Hesse soll eine Erinnerung daran sein, dass wir irgendwann in diese Welt gekommen sind und der Zauber seinen Anfang nahm, der Zauber des Lebens.
Doch im Verlauf unseres Lebens verliert dieser Zauber mitunter an Kraft, wir geraten in eine Sackgasse, aus der es scheinbar keinen Ausweg gibt. Auf Grundlage unserer bisher gemachten Erfahrungen glauben wir, keinen Lösungsweg zu finden.
Diese Sackgasse kann durch eine Umbruchsituation in der Familie, im Job oder durch eine andere Begebenheit entstehen, die sich letztlich zu einer [Lebens-] Krise verdichtet. Und Krisen stellen uns vor Herausforderungen, die wir oftmals alleine nicht bewältigen können. Das Alte trägt nicht mehr und das Neue ist noch nicht bekannt, wir befinden uns in einer Art »Don’t-know-land«, im vermeintlichen Chaos.
Das ist manchmal schwer zu ertragen. Doch liegt darin auch die Chance, aus einem persönlichen Mythos auszusteigen, der uns bisher erklärte, wer wir sind und wie die Welt sich gestaltet und den wir jetzt - gleich einer zu eng gewordenen Haut - abstreifen müssen.
Gefühle der Angst und Unsicherheit, die mit diesem Prozess einhergehen, anzuerkennen und zu würdigen, ihnen Raum geben und sie als Wachstumschance verstehen: so können wir eine neue und tiefere Wahrheit über uns erkennen.
Krisen sind - ohne unsere üblichen Bewertungsmuster zu bemühen - erst einmal nur Indikatoren dafür, dass wir unsere Komfortzone verlassen müssen, um Wachstum möglich zu machen. Und diese Wachstumszone befindet sich - sinnbildlich gesprochen - zwischen der Komfort- und der Panikzone.
In der Initiatischen Prozessbegleitung® [nachfolgend IP genannt] verstehen wir Prozessbegleitung während Übergangskrisen Einzelner sowie von Teams und Organisationen als Antwort auf die gesellschaftspolitische Herausforderung, Wandlungsprozesse kraftentfaltend zu gestalten. Dieses Mentoring versteht sich als pankulturell, überkonfessionell und arbeitet sowohl mit traditionellen wie auch psychologischen, naturphilosophischen und -pädagogischen Ansätzen.
Die IP arbeitet mit naturpsychologischen Entwicklungsmodellen, die zyklischen Verlaufsmustern folgen, der darauf basierenden Praxis des tieferen Selbstverstehens, der gemeinschaftsbildenden Kommunikationsform Council sowie mit modernen Formen von Übergangsritualen in der Natur.
WAS BIETET DIESES BUCH?
Diese Kurzfassung von »Trance und Chance« von Holger Heiten ist eine komprimierte Einführung in eine ganzheitliche und ressourcenorientierte Form der Prozessbegleitung. Sie enthält daher nicht alle Kapitel der Langfassung.
Interessierten kann dieses Buch so einen ersten Einblick in diese Art der Prozessbegleitung vermitteln und Menschen, die eine IP-Ausbildung absolvieren oder an Seminaren aus dem Themenfeld der IP teilnehmen, als »Erinnerung« dienen.
WAS BIETET DIESES BUCH NICHT?
Es ist kein psychologischer Ratgeber, kein Handbuch à la: »Jetzt helfe ich mir selbst« und keine Praxisanleitung zur IP.
Und jetzt: Anfangen ... ;-)
Viel Freude beim Lesen wünschen
Holger Heiten & Thomas Kugel
Der Begriff Initiatische Prozessbegleitung® ist gesetzlich geschützt [© 2003 by Holger & Gesa Heiten - all rights reserved].
Das naturpsychologische Prozess- und Entwicklungsmodell »Die Vier Schilde« zeichnet mit seinem zyklischen Verlauf die natürlichen Bewegungen nach, die sich in Entwicklungsprozessen aller Art vollziehen. Dabei werden gemäß dem Verlaufsmuster der vier Jahres- oder Tageszeiten jeweils vier kardinale Qualitäten durchlaufen, die deutlich voneinander zu unterscheiden sind. Diesen Qualitäten lassen sich die Eigenschaften aller bekannten Prozesse zuordnen.
Die Tore markieren die Übergänge von einer Qualität in die andere und damit wichtige Entwicklungsschritte. Der Kreis als Symbol weist immer auf seine Mitte hin. Hier kann von Balance gesprochen werden und darüber, wie sich die gegenüberliegenden Qualitäten aufeinander sowie über die Mitte auf eine Tiefendimension beziehen. Dies ermöglicht, den persönlichen Entwicklungsprozess tiefer zu verstehen und nachzuvollziehen. Durch das Zurücklassen linear gedachter Prozessverläufe eröffnet sich eine neue Dimension des ganzheitlichen Prozessverstehens.
So sind die Vier Schilde in der Arbeit der IP für die Prozessanalyse sowie die Prozessplanung und Gestaltung grundlegend.
Alles Erfahrbare lässt sich letztlich einer der vier Bereiche im Modell zuordnen, die dadurch auch für vier kardinale Qualitäten stehen:
SÜDEN
Sommer, Kindheit, Körper
Biografisch
In unserer Kindheit nehmen wir alle Erfahrungen noch ohne Filterfunktion in uns auf, die guten wie auch die traumatischen.
Fragen
Bin ich hier sicher? Gibt es hier genügend Nahrung für mich? Zu wem gehöre ich?
Qualitäten | Tätigkeiten
Die Zeit vergessen, Unschuld, Lust, Genuss, Wut, Unbeschwertheit, Wachstum.
Entwicklungspsychologisch wird im Süden die Frage der Zugehörigkeit geklärt. Das »Ich«, sein Wohlbefinden und sein Überleben sind vorrangige Themen.
WESTEN
Herbst, Pubertät, Psyche
Biografisch
Nachdem im Süden alles nur in sich aufgenommen wurde, geht es jetzt im Westen, der Pubertät und Adoleszenz, darum, all dies zu verdauen. Prüfen und entscheiden, was authentisch zu uns gehört und was nicht.
Fragen
Wer bin ich? Was ist meine Gabe? Welche Aufgabe resultiert daraus? Wer bin ich jetzt? Was ist demnach meine Aufgabe? Wer sind meine Leute?
Qualitäten | Tätigkeiten
«Häutungs-Prozess«, Introspektion, eigenen Standpunkt finden.
Dieser Prozess ist fast immer mit der unangenehmen Herausforderung verbunden, all das, was wir nach einem durchlebten Wachstumsprozess nicht mehr sind, wie eine zu eng gewordene Haut abzustreifen und unser Narrativ zu ändern. Solche Übergangsprozesse fordern uns häufig damit heraus, das Alte loszulassen, bevor wir das Neue sehen können.
So ist hier auch das Einsatzgebiet der Übergangsrituale zu sehen, die dabei helfen, diese Übergangsprozesse kraftentfaltend zu gestalten und zu begleiten.
NORDEN
Winter, Erwachsensein, Verstand
Biografisch
Charakteristisch für den Norden, den Winter, ist, dass er uns zwingt, unser Leben vorausschauend zu planen und zu strukturieren.
Fragen
Sind alle versorgt? Habe ich an alles gedacht? Habe ich gut vorgesorgt?
Qualitäten | Tätigkeiten
Struktur, vorausschauendes Planen und Handeln, Verantwortung über sich selbst hinaus, für die Gemeinschaft, ein Stundenplan, eine Jobbeschreibung, Regelwerke wie die Straßenverkehrsordnung, das Bürgerliche Gesetzbuch, die Bibel, der Koran …
Nur wirklich Erwachsene sind letztlich im Stande Dinge zu tun, zu denen sie sich verpflichtet fühlen, obwohl sie gerade keine Lust dazu haben.
Im Norden erreichen wir den Höhepunkt unserer Souveränität über das eigene Leben. Wir können selbst über unser Handeln bestimmen, unsere eigenen Entscheidungen treffen und müssen für alle Konsequenzen, die sich daraus ergeben, gerade stehen.
OSTEN
Frühling, Tod & Geburt, Spirit
Biografisch
Der Osten, den wir durch das Tor des Todes erreichen, steht gewissermaßen für die Aufhebung oder Auflösung der Form. So wie sich nach dem Tod unsere physische Form auflöst, so lösen sich mit der Qualität des Ostens auch andere Formen auf. Wir verwenden für den Osten die respektvolle Bezeichnung »großes Mysterium«, die es erlaubt, eigene Glaubensvorstellungen einzusetzen, ohne damit die Schlüssigkeit des Modells aufzuheben.
Qualitäten | Tätigkeiten
Loslassen, Vertrauen, sich einer höheren Ordnung anvertrauen, Spiritualität, Emergenz, das Unplanbare, Unvorhersehbare und Unberechenbare, das Numinose, Kreativität, Inspiration, Eingebung oder Einfälle.
Loslassen können, gerade in einer Leistungsgesellschaft mit immer schnellerer Taktung, ist eine Kunst. Eine Einschlafstörung ist nur eines der Symptome von Nicht-loslassen-können - Burn-out oder Workaholismus sind andere.
WOHER KOMMT DAS MODELL?
Dieses Modell wurde in den 1980er Jahren von den Psychologen Steven Foster und Meredith Little aus Rudimenten eines Lebensrad-Modells der Northern Cheyenne sowie ähnlicher Modelle aus Europa, Nordafrika und Asien entwickelt und von ihnen 1998 als »The Four Shields: The Initiatory Seasons of Human Nature« publiziert.
Das Modell der Vier Schilde bietet eine ressourcenorientierte »erdverbundene Psychologie« an, in der uns die Natur darin unterweist, wie wir Mensch sind. Wenn wir unsere Vier Schilde zusammenarbeitend zur Verfügung haben, wirken sie wie ein Immunsystem, das uns darin unterstützt, mit dem beständigen Wandel des Lebens angemessen und nachhaltig umzugehen.
ANWENDUNG IN DER PROZESSBEGLEITUNG