Kalte Lügen und heiße Urlaubsliebe - Gabriele Böing - E-Book

Kalte Lügen und heiße Urlaubsliebe E-Book

Gabriele Böing

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Beschreibung

Eine Frau zwischen zwei Männern. Mit dem einen ist sie verheiratet, mit dem anderen verbindet sie nicht nur eine harmlose Urlaubsbekanntschaft. Ihr Ehemann betrügt sie und droht mit Selbstmord bei einer Trennung. Ihr Geliebter zieht für immer ins Ausland. Was soll sie tun: verhindern, dass sich ihr Ehemann umbringt oder mit ihrer großen Liebe ein neues Leben beginnen? Zudem gibt es ein weiteres dunkles Geheimnis!

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Seitenzahl: 112

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

Kapitel 22

Kapitel 23

Kapitel 24

Kapitel 25

Kapitel 26

Kapitel 27

Kapitel 28

Kapitel 29

Kapitel 30

Kapitel 31

Kapitel 32

Kapitel 33

Kapitel 34

Kapitel 35

KAPITEL 1

»Was soll das?«, wütend warf Lukas das Schreiben auf die Dielenkommode. Mit seiner muskulösen Figur, seiner Motorradlederkleidung und den wütend funkelnden hellblauen Augen war er noch immer sehr attraktiv.

Claudia ließ dies jedoch inzwischen völlig unbeeindruckt. Sie war zu häufig auf ihn hereingefallen, hatte zu viele Enttäuschungen und Tränen an ihn verschwendet. Claudia konnte und wollte sich nicht mehr durch seinen anziehenden Charme von seinem wahren Charakter ablenken lassen. »Wenn ich geahnt hätte, dass nur gekommen bist, um mich anzubrüllen, hätte ich dich nicht hereingelassen«, hielt sie entgegen.

»Du hast mir gesagt, ich solle für ein paar Tage zu einem Freund ziehen, damit du in Ruhe über alles nachdenken kannst. Stattdessen hast du die Zeit genutzt, um die Scheidung einzureichen!« Lukas‘ Stimme überschlug sich fast, so beherrscht sprach er in seinem Entsetzen.

»Lies dir doch bitte erst den Brief durch, bevor du wieder einmal solche Lügen verbreitest.«

»Was bitte soll denn dann dieses Schreiben?« Lukas‘ Stimme quiekte jetzt förmlich.

»Mein Rechtsanwalt teilte mir mit, dass wir erst das Trennungsjahr einhalten müssen, bevor ich die Scheidung einreichen kann. Daher hat er dich in meinem Namen aufgefordert, umgehend und endgültig aus meiner Villa auszuziehen.«

»Wieso muss es über einen Rechtsanwalt geregelt werden? Konntest du mir das nicht persönlich sagen?«

Claudia stöhnte entnervt auf. »Es musste dir mit Nachdruck klar gemacht werden, dass ich mich tatsächlich trennen möchte. Wir beide wissen doch, dass du andernfalls weder hier ausgezogen wärst, noch meinen Trennungswunsch ernst genommen hättest.«

Lukas schluckte. »Du kannst mich nicht verlassen. Das schaffst du nicht, Claudia. Ich kenne dich. Es ist nur schade, dass du das wenige Geld, das uns momentan noch zur Verfügung steht, unsinnigerweise an den Rechtsanwalt vergeudet hast.« Lukas‘ Stimme hatte sich plötzlich beruhigt und klang gewohnt siegessicher arrogant.

»Lukas, die Trennung fällt mir nicht leicht. Aber nachdem, was ich in den letzten Wochen von dir erfahren habe, gibt es keine Basis mehr für unsere Ehe.« Claudia hatte Tränen in den Augen. Es schmerzte, wenn sie daran dachte, wir sehr Lukas sie belogen und betrogen hatte. Es schmerzte aber auch, dass sie seine Nähe nach sieben Jahre Ehe nicht mehr ertragen konnte.

Lukas drehte sich jetzt um und kam auf Claudia zu. Er nahm ihren Kopf sanft in seine Hände und drehte ihn ein wenig nach oben, sodass er in ihre Augen schauen konnte. »Die Basis kann doch erst einmal weiter unsere heiße Liebe im Bett sein. Das hat dir doch noch vor ein paar Wochen extrem gut gefallen, wenn ich mich recht erinnere.«

Claudia stöhnte leicht auf und ging einen Schritt zurück, damit er ihren Kopf loslassen musste. Es stimmte, dass Lukas‘ Arroganz und sein leidenschaftlich-unüberlegtes Verhalten ihr Verlangen in der Vergangenheit ständig auflodern ließen. Er wirkte wie ein naiver Abenteurer, da er sich nicht von Vernunft und Vorsicht einengen lassen wollte. Zudem achtete Lukas sehr auf sein Äußeres, was das weibliche Geschlecht viel zu oft mit eindeutigen Angeboten honorierte. Selbst jetzt, da er zu einem verschuldeten Unternehmer in der Insolvenz geworden war, hatte er seinen Charme nicht verloren. Leider jedoch hatte Lukas Oberflächlichkeit zur Folge, dass er sich mit Lügen und Untreue versuchte, sich das Leben zu verschönen und zu erleichtern.

Claudia schluckte daher und fuhr dann fort: »Vor ein paar Wochen wusste ich allerdings auch noch nicht, dass du mit deinen Geschäftsfreunden regelmäßig zu Prostituierten gegangen bist, um ihnen und dir einen besonderen Abend zu bieten.« Angeekelt schaute Claudia jetzt auf Lukas‘ Hände und wischte unwillkürlich über ihre linke Wange, an der er sie gerade noch berührt hatte.

»Das habe ich doch nur für neue Aufträge getan, um mit ihnen mein Elektrogeschäft zu erhalten und dein Geld zu schützen.« Lukas verstand nicht, warum Claudia diese Begründung einfach nicht akzeptieren wollte. Er war nicht bereit, sie mit ihrem Geld und ihrer Villa aufzugeben.

»Offensichtlich haben deine Geschäftspartner, die Einladung auf deine - oder sollte ich besser sagen: auf unsere - Kosten genossen und die wirklich großen Aufträge dann einer anderen Elektrofirma gegeben.« Claudia ging noch einen weiteren Schritt zurück. Wie häufig hatten sie in den letzten Wochen solche Gespräche geführt. Es brachte nichts mehr.

In zwei Stunden würde ihr Taxi kommen und sie zum Flughafen bringen. Während ihres zweiwöchigen Irlandurlaubs in einem Ferienhaus hoffte Claudia endlich zur Ruhe kommen zu können. Zudem musste sie ihren Roman endlich beenden. Es war ihr fünftes Buch, den sie bei einem bekannten Verlag veröffentlichen konnte. Die anderen vier Romane hatten dank der umfangreichen Werbemaßnahmen des Verlages ihren Lebensunterhalt mehr als sichern können. So hatte Claudia jeden Cent, den sie von ihren Tantiemen entbehren konnte in das Geschäft von Lukas gesteckt. Der Vertrag für diesen fünften Roman war bereits von ihr und dem Verlag unterschrieben und Claudia lebte bereits von dem Vorschuss, auch wenn sie den ursprünglich vereinbarten Abgabetermin schon überschritten hatte. Nun hatte der Verlag ihr noch weitere vierzehn Tage bis zur Abgabe des Manuskriptes eingeräumt und sie wollte diese Zeit sinnvoll nutzen. Gerade jetzt brauchte sie Zerstreuung, ein eigenes Ziel und vor allem auch da Geld, das ihr eine neue Buchveröffentlichung mit den folgenden Veranstaltungen bringen würde.

KAPITEL 2

Doch Lukas war keineswegs bereit, auf Claudias sicheres Einkommen und das bequeme Wohnen in ihrer großen Villa zu verzichten. Frauen gab es genug, die ihn sofort aufgenommen hätten, aber keine von ihnen wäre bereit, langfristig für ihn arbeiten. Zudem hatte keine seiner Verehrerinnen ein auch nur ein annähend so großes Haus vorzuweisen, in dem er luxuriös leben und mit er seine Freunde beeindrucken könnte. Lukas wusste sehr wohl, was er an der fleißigen, ehrlichen und der gebefreudigen Frau verlieren würde.

Lukas musste um Claudia kämpfen, das war im klar. Daher ging er unerwartet auf sie zu und nahm sie in den Arm. »Ich liebe dich doch so sehr, Claudia. Ich will dich - jetzt!«

»So, wie du die Prostituierten auch gewollt hast? Mir hast du teure Bewirtungsbelege in die Buchhaltung gebracht und den Rest der Etablissementrechnungen von unserem Ersparten bezahlt. Ich war dumm genug, dir Zugriff zu allen meinen Konten zu gewähren und zudem noch für deinen Elektroladen zu bürgen. Nun ist mein und dein Geld sowie das an mich vererbte Vermögen meiner Großmutter weg. Mit meinem Geld wurden deine Geschäftspartner, die sündhaft teuren Etablissements, dein teurer Firmenwagen und deine Unfähigkeit, ein Geschäft zu führen, unterstützt.« Claudia riss sich wütend aus Lukas‘ Umarmung.

»Ich habe dich doch nie gezwungen, dein Geld einzusetzen.« Lukas‘ Augen glitzerten verdächtig. Er schien gedanklich nicht mehr dem Gespräch zu folgen, sondern dachte offensichtlich nur noch an seine Bedürfnisse im Bett. Seine Unersättlichkeit, seine Forderungen, seine Unnachgiebigkeit, seine Anerkennung an sie als begehrenswerte Frau und nicht zuletzt seine Dominanz hatten sie von ihm abhängig gemacht. Sie hatte ihm vertraut. Wie so viele andere Frauen ihren verlogenen Ehemännern blind vertrauten, über deren naiver Gutgläubigkeit sie früher nur verständnislos den Kopf geschüttelt hatte, war auch sie von Lukas‘ Aufrichtigkeit überzeugt gewesen.

Sie hatte für sein Elektrogeschäft gebürgt, als ein Lieferant bereits vor einem Jahr die Insolvenz von Lukas‘ Laden gemeldet hatte. Zudem hatte sie seit Jahren die Buchhaltung für sein Geschäft erledigt, ohne offiziell dort angestellt gewesen zu sein oder dafür ein Entgelt zu erhalten. Claudia hatte sich daher als eine bis dahin offizielle arbeitslose Haus- und Ehefrau einen eigenen Verdienst aufgebaut. Ihre vier bis zu diesem Zeitpunkt in einem bekannten Verlag veröffentlichten Liebesromane verkauften sich sehr gut. Dieser Verdienst bot ihnen die letzten Monate genügend Geld zum Überleben. Als Buchhalterin oder Sachbearbeiterin konnte Claudia nach dieser langen offiziellen Arbeitslosigkeit nun mit keinem Jobangebot mehr rechnen.

Inzwischen wusste Claudia, dass Lukas ein verspielter, unreifer Junge war, der nur im Vordergrund sah, seiner Natur zu folgen: Frauen zu besitzen, anzugeben und sich mit ihrem Erbe, einer großen Villa im Nobelviertel der Stadt zu rühmen. Es hatte lange und eines schmerzhaften Weges bedurft, bis Claudia zu dieser Erkenntnis gekommen war.

Lukas ging erneut auf sie zu und umarmte sie. Claudia fühlte sich wie ein aufgebrachtes Tier, mit dem man immer wieder beruhigend spricht, bis es sich sichtbar entspannen würde. »Wirf doch unsere Ehe und die gemeinsamen Jahre nicht einfach weg, Claudia«, säuselte Lukas ihr ins Ohr. »Du fährst jetzt erst einmal in Urlaub und erholst dich. Inzwischen suche ich mir eine Stelle als Elektroniker. Jeder von uns bekommt ein wenig mehr Abstand und kann dann mit einem klaren Kopf überlegen, was er wirklich will. Ich verstehe, dass du enttäuscht und wütend bist, aber du solltest deine Entscheidung von diesen vorübergehenden Gefühlen nicht bestimmen lassen. Du wirst sehen: Wenn sich unsere Gemüter beruhigt haben, wird alles gut.« Lukas‘ Stimme klang jetzt flehend. Er konnte nicht zulassen, dass Claudia ihn verließ. Durch sie wurde er nicht zum bittstellenden Arbeitslosen, denn die große Villa und ihre Einkünfte als Autorin würden ihm ein weiteres angenehmes Leben bieten können. Claudia war keine Frau, die sich hängen ließ und sie war kreativ. Davon konnte er nur profitieren und sich weiterhin ein sorgenloses Leben gönnen.

Lukas musste sie mit dem Ködern, was sie immer am engsten an ihn gebunden hat: seine Leidenschaft und Anerkennung für sie als Frau.

Zielstrebig griff er unter Claudias Pulli und öffnete ihren Büstenhalter.

»Nein, Lukas, bitte nicht!«, wehrte sich Claudia jedoch und trat wieder einen Schritt zurück. »Es waren zu viele Lügen, Betrügereien, Geheimnisse und die Untreue. Ich möchte, dass du hier ausgezogen bist, wenn ich in zwei Wochen zurückkomme. Ich möchte die Scheidung nach dem Trennungsjahr, das bereits begonnen hat. Ich habe mich lang genug von dir manipulieren lassen.«

»Was verlierst du, wenn du es einfach noch einmal mit mir versuchst? Ich habe Fehler gemacht und unsere Ehe gefährdet. Ich werde ab jetzt alles besser machen. Ich will dich nicht verlieren«, kämpfte Lukas jetzt mit einer anderen Strategie um sie und vor allem das gute Leben, was sie ihm bieten könnte.

Claudia stockte kurz. Das Betteln ihres sonst so arroganten Ehemannes war ungewohnt für sie und löste Mitleid in ihr aus. Aber sie wollte nicht die Fehler anderer Frauen wiederholen. »Nein, Lukas. Es tut mir ehrlich leid, aber unsere Ehe ist zu sehr strapaziert worden.« Claudia ließ ihn stehen und ging in ihr Schlafzimmer, um noch das Toilettentäschchen und die restlichen Kleidungsstücke in ihrem Koffer zu verstauen. Der Taxifahrer würde jede Minute vor der Tür stehen und anschellen. Zudem wollte sie ihr jetziges Leben so schnell wie möglich entfliehen. Sie wünschte sich mehr denn je Ruhe, Abstand und endlich mal wieder einen klaren Kopf. Sie hatte den Kummer und die Verletzungen satt. Claudia wollte einfach nur neu beginnen.

KAPITEL 3

Als gerade ihren Koffer geschlossen hat, läutete die Türklingel. Claudia nahm ihre Jacke vom Bett, ihre Handtasche sowie den Koffer und hastete die Treppen herunter. Sie schaute sich kurz um und bemerkte voller Erleichterung, dass Lukas offensichtlich nicht mehr im Haus war.

Jedoch ein gelber Zettel lag auf der hellen Dielenkommode, auf den er zuvor noch den Rechtsanwaltsbrief geworfen hatte.

»Ich liebe dich, Claudia. Weißt du noch, was wir uns versprochen haben: »in guten und in schlechten Zeiten«. Wir schaffen es zusammen. Von mir aus räche dich. Genieße die Nacht mit jemand anderem, aber bitte gib unsere Ehe bitte nicht auf.«

Claudia nahm den Zettel und warf ihn genervt in den Mülleimer in der Küche, bevor sie die Haustür öffnete, vor der der geduldige Taxifahrer noch wartete.

Als Lukas diese Nachricht geschrieben hatte, breitete sich ein zufriedenes Lächeln in seinem Gesicht aus. Mit dieser Botschaft spielte er alle Trümpfe aus, die Claudia umstimmen konnten. Er wusste, dass Claudia großen Wert auf das Eheversprechen gelegt hatte. Mit dieser Notiz hatte er sie an ihr Versprechen erinnert und vor Augen geführt, dass sie es mit ihrem Trennungswunsch gebrochen hatte.

Das verständnisvolle reumütige Zugeständnis, dass auch sie jetzt fremd gehen dürfe, konnte er ihr bedenkenlos unterbreiten. Claudia würde ihn in einer bestehenden Ehe niemals betrügen und falls doch, könnte sie den Seitensprung mit keinem anderen Mann wirklich genießen.

Lukas hatte den Zettel auf die Dielenkommode gelegt, die Villa verlassen und die Tür leise hinter sich geschlossen. Er war sich absolut sicher, dass er Claudia schon bald wiedersehen würde. Dann wäre sie wieder seine liebe, fürsorgliche Ehefrau.

KAPITEL 4

Claudia war nach einer ihr endlos erscheinenden Flug- und Busreise in Irland angekommen.

Schon von Weitem erblickte Claudia die alten, niedrigen Gebäude. Ihre Augen erfreuten sich an diesen von der Geschichte des Landes geprägten Häusern, die ihr helfen sollten, die Erfahrungen des letzten Jahres zu verarbeiten und sich wieder ihrer Zukunft zuzuwenden.

Endlich war sie hier am Ort ihrer Ruhe und Besinnung. Sie war sich sicher, dass sie hier, weit weg von den dauernden Problemen mit ihrem Noch-Ehemann Lukas und all den schmerzhaften Erinnerungen, ihren Roman zu Ende schreiben können würde.

Ihr Verlag hatte sie bereits mehrfach angemahnt, denn die Werbung für den Liebesroman, an dem Claudia schrieb, lief bereits auf Hochtouren. Leider hatte ihr in den letzten Wochen jedoch die Ruhe und die entsprechende Stimmung für solch eine romantische Herzensgeschichte gefehlt. Das