Liebe nie deinen Chef - Gabriele Böing - E-Book

Liebe nie deinen Chef E-Book

Gabriele Böing

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Beschreibung

Die engagierte Sekretärin Sibylle hat sich in ihren attraktiven Chef Mario verliebt. Entgegen ihrem Grundsatz "Vermische nie Berufliches und Privates" lässt sie sich zu einem Date und sogar einem Kuss mit ihm überreden. Mario stellt Sibylle eine feste Beziehung in Aussicht, doch sein tägliches Treffen mit ihrer Kollegin Sandra in der Kantine ist Sybille nicht entgangen. Zudem verkündet Sandra, dass sie schwanger ist. Treibt Mario ein falsches Spiel mit den Frauen?

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Seitenzahl: 89

Veröffentlichungsjahr: 2020

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Inhaltsverzeichnis

Kapitel 1

Kapitel 2

Kapitel 3

Kapitel 4

Kapitel 5

Kapitel 6

Kapitel 7

Kapitel 8

Kapitel 9

Kapitel 10

Kapitel 11

Kapitel 11

Kapitel 12

Kapitel 13

Kapitel 14

Kapitel 15

Kapitel 16

Kapitel 17

Kapitel 18

Kapitel 19

Kapitel 20

Kapitel 21

KAPITEL 1

Sibylle lehnte sich aufstöhnend auf ihrem Bürostuhl zurück. Erst jetzt bemerkte sie den Schmerz ihrer verkrampften Schultern. Ihr neuer Chef spornte Sibylle zu Höchstleistungen an.

Sibylle war stets eine ebenso motivierte wie engagierte Sekretärin gewesen, aber dieses Mal war es anders. Sie hatte ihre Stelle bei ihrem Vorgesetzten Herrn Pirsten vor vier Monaten angetreten. Ihre Arbeit in ihrer ehemaligen Arbeitsstelle forderte sie nicht mehr. Sibylle wünschte sich in ihrem Sekretärinnenjob mehr Leben, Herausforderungen, Rummel, neue Aufgaben, Veränderungen und Stress. Sibylle wollte gebraucht werden und die Entwicklungen mitverfolgen können. Zudem war ihr wichtig, das Gefühl zu haben, einen wesentlichen Beitrag zum Wohlergeben des Unternehmens beitragen können. Hier bei der Firma Sobkranski GmbH hatte Sibylle endlich ihren Traumjob gefunden.

Die Tür ihres Chefs, dem Vertriebsleiter Mario Pirsten, wurde schwungvoll und tatkräftig aufgerissen. Sibylle, die sich immer noch streckend in dem Bürostuhl mit der flexiblen Lehne zurückgelegt hatte, zuckte schuldbewusst zusammen.

»Schon erschöpft, Frau Miraki? Ich bringe Ihnen gerade einen Stapel neuer Kundenanschriften. Diese Geschäftsfreunde sollten wir umgehend über unsere neue Produktlinie informieren.« Ohne eine Antwort seiner Sekretärin abzuwarten, ließ er einen Stapel Akten auf Sibylles Schreibtisch fallen. An den Seiten des Stapels lugten hier und dort gelbe Klebezettel mit Hinweisen heraus, wie »Prospekt mitschicken«, »Grüße an seine Frau«, »Duzen und Vorname« oder »Termin zwei Wochen später vereinbaren«.

»Bis wann müssten diese Briefe geschrieben sein?«, fragte Sibylle vorsichtig nach. Schon seit zwei Stunden war ihre offizielle Arbeitszeit beendet und gerade heute hatte sie einen Termin.

»So schnell wie möglich, Frau Miraki. Sie kennen doch meine beiden Leitsätze: »Frühe Information bringt schnelle Bestellungen« und »Scheuch die Sekretärin, dann liebt sie dich.«.« Auch, wenn sich Sibylle einerseits über seine rücksichtlose Art ärgerte, ihr eine Stunde nach dem regulären Feierabend noch solch einen Berg Arbeit auf den Tisch zu legen, war sie dennoch von seiner Energie und Attraktivität geradezu benebelt. Herr Pirsten stellte nicht nur an sie diese hohen Ansprüche, sondern auch an sich selber.

Dennoch wollte Sibylle es ihm nicht zu leicht machen, ihre Arbeitszeiten und bereits im Übermaß geleisteten Überstunden einfach zu ignorieren. »Herr Pirsten, ich erledige diese Arbeit sehr gerne für Sie. Aber heute habe ich einen wichtigen Termin und schon zwei Stunden länger gearbeitet. Ich muss jetzt wirklich los, werde mich aber morgen Früh gleich an die Kundenbriefe begeben.«

Ihr Chef war bereits schon wieder auf dem Weg in sein Büro und stockte ungläubig bei Sibylles Gegenwehr. »Frau Miraki, Sie wollen mir also mitteilen, dass Sie diese Arbeit heute nicht mehr erledigen wollen und stattdessen nach Hause gehen?« Mario zog seine linke Augenbraue hoch und seine Stimme wirkte spöttisch.

»Wenn Sie die Briefe heute natürlich absolut dringend brauchen, müsste ich meinen Termin dann doch noch absagen«, lenkte Sibylle ein, denn sie war noch in der Probezeit und wollte diese interessante Stelle nicht aufs Spiel setzen.

»Sie haben einen Termin? Um diese Uhrzeit? Etwa ein Date?« Der Ton von Mario änderte sich schlagartig. Seine dunkle Stimme verlor an Härte und wurde warm. Sibylle schaute in seine dunkelbraunen Augen, während sie seine muskulös-männliche Statur und sein maskulines Aftershave wahrnahm. Fast wie im Hypnosezustand ärgerte sich Sibylle bereits, mit ihrer besten Freundin diesen Thai-Massagetermin vereinbart zu haben. Es war ein Weihnachtsgeschenk gewesen und sie hatte erst jetzt im Mai die Zeit und die Motivation gefunden, einen Termin festzulegen.

»Es ist kein Date«, antwortete Sibylle, weil sie im Grunde ihres Herzens nicht wollte, dass Mario glaubte, sie wäre bereits gebunden. Andererseits war in der Firma bekannt, dass sich Mario sehr gut mit Sandra Lindau aus der Reklamationsabteilung verstand. Sie gingen häufig zusammen mittags in die Kantine und unterhielten sich dort stets äußerst angeregt. »Aber mein Privatleben geht Sie im Grunde auch nichts an«, setzte sie daher schnippisch hinzu.

Mario lachte amüsiert auf. »Es sei denn, es stört die Arbeitsleistung. Es gibt nichts Unproduktiveres als frisch verliebte Sekretärinnen, die sich verträumt im Kippstuhl zurücklehnen.«

Wütend sprang Sibylle auf. »Soll ich das so verstehen, dass Sie mit meiner Arbeitsleistung nicht zufrieden sind?«

Mario legte die rechte Hand beschwichtigend auf ihren Unterarm, was Sibylles Gefühle jedoch noch mehr in Wallung brachte.

Sie hätte ihn in diesem Moment ohrfeigen und gleichzeitig küssen können. Was bildete er sich nur ein, so unverschämt fordernd und so unerhört attraktiv zu sein?

Mario genoss diese Situation, in der seine sonst so akkurate und geschäftsmäßige Sekretärin nun ein unwiderstehliches Temperament zeigte. Sibylles kunstvoll hochgesteckten dunkelbraunen Haare lösten sich dabei ein wenig und ein paar Strähnen fielen ihr ins Gesicht. Während ihre grünen Augen ihn wütend anstrahlten und sich Sibylles Wangen vor Zorn röteten, drängte die Anspannung ihres Körpers ihn zu einer Umarmung. In solch einer Situation, die Mario immer wieder gerne provozierte, übte sie eine ungeheure Anziehungskraft auf ihn aus. Spontan machte er einen Schritt auf Sibylle zu und umarmte sie fest, sagte aber nichts.

Sibylle gönnte sich, ein paar Sekunden seine Umarmung zu genießen, bevor ihr Stolz sie zwang, ihn zurückzustoßen. »Dann gehe ich mal davon aus, dass ich meinen Termin heute wahrnehmen darf und es genügt, wenn ich morgen Ihre Arbeiten erledige.«

Mario grinste überlegen. »Allerdings! Eine aufgeregte, genervte Sekretärin kann ihre Arbeit auch nicht mehr so ganz konzentriert und ruhig erledigen. Obwohl es spannend wäre, wie Ihre Briefe an die Kunden dann ausfallen würden.«

Mit einem »Schönen Feierabend noch!« verließ Sibylle ihren Raum, ohne den PC herunterzufahren oder ihren Schreibtisch aufzuräumen. Sie wusste, dass ihr Chef die Türen abschließen und die Computer kontrollieren würde. Dies tat er immer, wenn er dann spät abends nach Hause ging.

KAPITEL 2

So sehr sich Sibylle auch auf die entspannte Thai-Massage und das anschließende Essen im indischen Restaurant mir ihrer besten Freundin gefreut hatte, so wenig konnte sie den Abend dann genießen. Sie bemerkte kaum die sanft massierenden Finger der freundlichen Thailänderin, da sie in Gedanken noch immer bei Mario Pirstens Umarmung war.

Sibylle konnte sich seine Reaktion nicht erklären und ihre Aufregung, wenn sie daran dachte, schon gar nicht. Mario Pirsten war ein motivierender Vorgesetzter und er strahlte eine betörende maskuline Dominanz aus. Viele ihrer Kolleginnen schwärmten für ihn, aber sie wussten auch alle, dass er sich mit Sandra bestens verstand und jede Mittagspause mit ihr in der Kantine verbrachte.

Anstatt, wie geplant, am Abend danach zu Hause entspannt in den Schlaf zu fallen, tobten die Gedanken in Sibylle und drehten sich wie ein Tornado um ihr ruhendes Auge und ihren Vorgesetzten. Sibylle wälzte sich so lange im Bett hin und her, bis die innere Unruhe förmlich zu schmerzen begann. Kurzerhand zog sich Sibylle um ein Uhr nachts an, streifte ihre Jacke über und verließ ihre Wohnung. Sie wollte nicht nur ihre Gedanken, sondern vor allem auch ihr Herz, das für Mario schlug, abkühlen. Alles wirbelte in Sibylles Kopf herum und zog ihr Herz mit in diesen Sog herein. Oder war etwa ihr Herz die Ursache des Hurrikans, der in ihr tobte. Es durfte doch nicht möglich sein, dass auch sie sich in die Reihe der anschmachtenden Mario-Pirsten-Verehrerinnen einordnete. Ihm lagen nicht nur unzählige Frauen zu Füßen, sondern er hatte auch eine Freundin, die er in seiner Freizeit offensichtlich bevorzugte. Nein, Sibylle würde ihm keinesfalls das Gefühl geben wollen, er hätte auch sie um den Finger gewickelt. Sie würde es schaffen müssen, das Gefühl für ihn zu unterdrücken und sich auf die Arbeit zu konzentrieren. Mario war nicht erreichbar für sie. Er hatte eine Freundin. Zudem hatte sie sich geschworen, ihre beruflichen Chancen nicht durch eine innerbetriebliche Liebelei zu verderben. Sie hatte in ihrer letzten Arbeitsstelle zwei Mal mit ansehen müssen, wie bei einer betrieblichen Pärchenbildung jedes Mal die Frau gebeten wurde, zu gehen.

Nachdem Sibylle ein warmes Glas Milch mit viel Honig getrunken hatte, legte sie sich aufstöhnend wieder ins Bett. Auf jeden Fall würden die nächsten Tage im Büro sehr hart für sie werden.

KAPITEL 3

Sibylle betrat am nächsten Morgen todmüde und sehr nervös die Eingangshalle der Firma Sobkranski, für die sie arbeitete. Standardmäßig grüßte sie die junge Empfangsdame Frau Viola Radecki mit »Guten Morgen, Frau Radecki.«.

»Hey, Frau Miraki, haben Sie noch einen Moment?«, rief sie jedoch Sibylle hinterher. Obwohl Sibylle an diesem Morgen schon leicht verspätet das Gebäude betreten hatte, war sie über die kleine Verzögerung, bis sie gleich ihrem Chef begegnen würde, sehr dankbar.

»Was gibt es denn?«, fragte sie daher sehr freundlich.

»Die Frau Schirak wurde entlassen. Man hat sie heute Morgen gekündigt und sie sollte sofort nach Hause gehen.«

Sibylle erschrak. »Doch nicht die Mitarbeiterin aus der Reklamationsabteilung?«

»Doch, sie arbeitete unter Herrn Vollmer in der Reklamationsabteilung. Angeblich hat sie ihrem Chef schöne Augen gemacht und ihm einen Kuss gegeben.«

Sibylle zuckte noch einmal zusammen, da sie spontan an die gestrige Annäherung mit ihrem eigenen Chef dachte. »Das ist doch kein Grund für eine Kündigung. Konnte Herr Vollmer sich nicht gegen sie wehren?«, fragte Sibylle ungläubig.

»Offensichtlich nicht«, ein Grinsen huschte über das vor Empörung rötlich angelaufene Gesicht der jungen Empfangsdame. »Jedenfalls nicht anders, als sie schlichtweg zu entlassen.«

»Mit welcher offiziellen Begründung denn? Sexuelle Belästigung am Arbeitsplatz?« Das Lächeln von Sibylle wirkte sarkastisch. Sie war mehr mit dem, was ihr am letzten Abend mit Mario Pirsten passiert war, beschäftigt, als mit dieser Sache.

»Das weiß ich nicht«, gab die Empfangsmitarbeiterin zu. »Jedenfalls hat Frau Schirak kurz bevor Sie kamen weinend das Haus verlassen. Hätte Herr Vollmer sie nicht einfach nur zurückweisen können? Musste man sie gleich entlassen?«

Mehr vor sich hin als zu ihrer Mitarbeiterin antwortete Sibylle: »Wenn sich zwei Partner innerhalb der Arbeitsstelle finden oder auch wenn es zu Liebeleien kommt, muss immer die Frau die Firma verlassen. Aber ich muss jetzt gehen, sonst feuert mich mein Chef auch gleich.«

Die Empfangsdame nickte. »Aber Ihr Chef, der Herr Pirsten, ist ja ein ganz anderer Kerl. Er hätte die aufdringliche Mitarbeiterin höflich zurückgewiesen oder sogar die Gunst der Stunde genutzt. Aber er hätte niemals so beleidigt reagiert und die Untergebene einfach feige gekündigt. Mario Pirsten ist ein feiner Mann.«

Sibylle nickte, obwohl sie die Reaktionen ihres Chefs nach gestern Abend überhaupt nicht mehr einschätzen konnte. Aber es hatte wenig Sinn, eine für Mario schwärmende Kollegin vor ihm zu warnen. Letztlich hatte Mario Pirsten auch ihre eigenen Gefühle und Gedanken in seinen Bann gezogen.

KAPITEL 4