Kannibalen der Eiszeit - F.H. Achermann - E-Book

Kannibalen der Eiszeit E-Book

F.H. Achermann

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Beschreibung

Über die Moore des Thanuwastromes flackert ein blutiges Licht. Aber es ist nicht Morgenrot; denn Mitternacht ist kaum vorüber, und ein undurchdringliches Rauchgewölbe verhüllt jeden Strahl von oben. Fern im Osten bohrt ein wild auffahrender Vulkan, das "Brüllhorn", seinen blutigen Schlund in den feurigen Atem, den der Gott der Tiefe heute Nacht mit einem fürchterlichen Fluche ausgestoßen hat: Noch fließt dort die flüssig-zähe Lava wie blutiger Geifer aus dem Rachen des Tiefengottes auf dessen Schultern nieder, und sie leuchtet wie ein Gletscher im Morgenrot! In der Frühzeit der Menschheit herrscht ein Konflikt zwischen den Anhängern des Gottes der Tiefe und jenen des Himmels. Als Kannibalen fressen die Anhänger des Tiefen-Gottes Kahin ihre Gegner, die sie mit Lug und Tücke bekämpfen. Wer wird aus diesem Krieg als Sieger hervorgehen?

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Kannibalen der Eiszeit

Kannibalen der EiszeitDer SchauplatzDas EinhornZu den KannibalenDer WahrsagerKunde des UntergangsHöhlenbärenEin MenschenopferBöse AhnungenMenschen der TiefeVater und SohnEin rätselhaftes WeibRiesen der UrzeitDer nahe FluchSchlimme GästeSchleichende DämonenDer Tod unter BlumenDer Sieg des TiefengottesAlles FleischImpressum

Kannibalen der Eiszeit

Roman aus den Tagen der Sintflut

von

F. H. Achermann

Neu herausgegeben von Carl Stoll, 2019

Der Schauplatz

Der Schauplatz unseres düsteren Dramas ist das Morgenrot der Menschheit. Die ersten sicheren Spuren menschlicher Tätigkeit in Europa finden sich nach den Ergebnissen der neuesten Forschung in der letzten, dritten Zwischeneiszeit. Die versteinerten Nester von Fauna und Flora weisen mit Sicherheit auf ein tropisches, waldfeuchtes Klima hin, das nach der Höhenlage der Pflanzen eine um vier bis fünf Grad höhere Jahrestemperatur aufwies als das heutige: Die Gletscher hatten sich noch weiter zurückgezogen als in der Neuzeit. — Nur von den höchsten Gipfeln der Alpen schauten noch vereinzelte Firnflecken über die unermesslichen Urwald- und Stromgebiete hin, und auf den Moränen der einstigen Riesengletscher blühte die pontische Alpenrose neben dem Feigenbaum und dem kanarischen Lorbeer. Urwald, endlose Moorgebiete und paradiesische Steppe gaben dem Flachland ihr charakteristisches Gepräge, während der Bergwald die heutige Region des ewigen Schnees erreichte und diese letztere von üppigen Alpenlandschaften bis auf die höchsten Spitzen und Schroffen verdrängt war.

Diese Urlandschaft war die Arena für den Kampf ums Dasein zwischen den Riesen einer tropischen Tierwelt und den fast noch waffenlosen Menschen. Zahllose Vulkangruppen beleuchteten mit ihren Feuerblumen den Schauplatz dieser Kämpfe, von denen nur noch die fossilen Bibliotheken der Urgeschichte dämmerhafte Nachricht geben.

Über die Ursachen der gewaltigen Klimaschwankungen zur Eiszeit ist die Forschung noch nicht zu einem einheitlichen Resultat gekommen, und doch scheint uns die Hauptursache der Eiszeit nicht fraglich zu sein.

In früheren Erdperioden erhielt die Erdoberfläche ihre Wärme aus dem Innern, jetzt von außen, von der Sonne. Dieser Wechsel der Wärme- und Lichtquellen ging nur allmählich vor sich und musste in einer gewissen Phase seiner Entwicklung (Ende des Tertiärs und der Eiszeit) jenen kritischen Moment erreichen, wo die Erdrinde im Erkalten, aber die Sonne noch nicht imstande war, die dampfgeschwängerte Atmosphäre in dem Maße dauerhaft und wirkungsvoll zu durchdringen, dass sie, wie heute, die Eigenwärme der Erde als Licht- und Wärmequelle ablösen konnte.

Andere Erscheinungen, welche bisher als Ursachen der Eiszeit angeführt wurden, wie z. B. Schwankungen der Erdachse, Exzentrizität der Erdbahn, Änderung der Golfströmung infolge vulkanischer Entwicklung der Erdoberfläche im Meeresgrunde, Infektion der atmosphärischen Lufthülle durch vulkanische Ausbrüche etc. mögen innerhalb dieses großen Zeitraumes die Schwankungen von Eiszeit und Zwischeneiszeit veranlasst haben!

In einer dieser paradiesischen Zwischeneiszeiten treffen wir unvermittelt auf ein Wesen mit aufrechtem Gange und erhobenem Haupt. In der einen Hand hält es einen rohen Stein, in der andern einen abgebrochenen Ast, aber, was noch keinem Lebewesen eingefallen ist: Der Aufrechtgehende trägt eine Fellhaut, die er einem andern Wesen abgenommen hat, trägt aufgelesenen Schmuck und sitzt beim Feuer, um nach schlechten Erfahrungen seine Geräte zu verbessern und bis heute ist jenes Wesen emporgestiegen vom abgerissenen Aste bis zum Maschinengewehr, vom ersten Feuer bis zum Hochofenprozeß, vom Fell zur letzten Modeschöpfung, vom Landsignal zur Antenne der Drahtlosen, vom ersten Jagdruf zur Symphonie eines Beethoven, von der Kerbe zur sixtinischen Madonna, vom fallenden Blatt zum Luftkreuzer, vom schwimmenden Baumstrunk zum Ozeandampfer, von der ersten Frage bis zur Metaphysik!

Im Tierreich aber sehen wir seit den Jahrtausenden eines titanenhaften Aufstieges der Menschheit nur ewigen Stillstand — das Tier hat keine Kultur, weil es nicht nach den Ursachen der Dinge fragt.

Versetzen wir uns ins erste Morgendämmern dieser Kultur, wie sie aus nebelhaften Fernen zu uns herüberleuchtet!

Das Einhorn

Über die Moore des Thanuwastromes flackert ein blutiges Licht. Aber es ist nicht Morgenrot; denn Mitternacht ist kaum vorüber, und ein undurchdringliches Rauchgewölbe verhüllt jeden Strahl von oben.

Fern im Osten bohrt ein wildauffahrender Vulkan, das „Brüllhorn", seinen blutigen Schlund in den feurigen Atem, den der Gott der Tiefe heute Nacht mit einem fürchterlichen Fluche ausgestoßen hat: Noch fließt dort die flüssig-zähe Lava wie blutiger Geifer aus dem Rachen des Tiefengottes auf dessen Schultern nieder, und sie leuchtet wie ein Gletscher im Morgenrot!

Der Gott der Tiefe hat einen Fluch geheult, dass die Erde zitterte, die Wasser des Thanuwastromes sich stauten und die Tiere des Waldes auf ihrer Fährte aufhorchten.

Dort im Moortümpel streckt der Alt-Elefant wie lauschend seinen gewaltigen Rüssel empor und fächert mit seinen Ohren verdächtig nach der flackernden Feuerblume im Osten hin; dicht neben ihm tauchen wie zwei kleine Vulkane die hässlichen Nüstern eines aufgeschreckten Flusspferdes aus dem Wasser empor und pusten dem leuchtenden Vulkane glühende Nebelschwaden entgegen.

Und das blutige Leuchten des Brüllhornes flackert über das nächtliche Moor, über Urwald und Steppe, wie ein glühendes Meer, vermischt mit dem Frührotscheine des erwachenden Tages und duckt sich endlich wie ein nächtlicher Schleicher vor dem strahlenden Lichte der Gottheit in der Lohe. —

Der Tag erwacht mit einem Jubel der Erlösung aus dem Drucke der Finsternis!

Aber in der moorigen Steppe, wo die Morgennebel aufsteigen, ist es unheimlich still: Starr wie der Wurzelstock eines gefallenen Urwaldriesen ragt aus den Birkenbüschen der Kopf eines Ungeheuers empor, bei dessen Anblick die Riesen der Steppe fliehen und auch das Herz des Mutigsten sich zusammenkrampft:

Fast wildpferdähnlich, aber langhaarig und von Elefantengröße, trägt es wie das Rhinozeros ein gewaltiges Horn, aber nicht auf der Nasenscheidewand, sondern mitten auf der Stirne zwischen den Augen. Wie moosbewachsene Felsplatten hängen ihm die harten Hautwülste über die Flanken, und wenn das armselige Horn nicht wäre, so könnte man versucht sein, aus der Ferne seinen Kopf für den eines ungeheuren Raubvogels zu halten.

Unbeweglich steht es schon seit Morgengrauen. Auf seinem borstigen Rücken weidet eine Schar von Madenvögeln. Für das leckere Mahl, das sie dort in der handdicken Haut finden, übernehmen sie an Stelle der schlechten, aber boshaften Augen ihres Gastwirtes die Sicherheitswache.

Plötzlich fliegen die Madenvögel auf und in diesem Augenblick geht ein Zucken durch das Tier: Hoch hebt es den gewaltigen Kopf mit seinen geblähten Nüstern empor und bös blicken seine heimtückischen Äuglein nach der dem Abfluge entgegengesetzten Richtung; denn von dort muss der Feind kommen.

Und er kommt!

Dort schleicht er lautlos heran, den weißen Bauch an die Erde gedrückt, die glühenden Lichter auf den gewarnten Feind gerichtet: der Zahntiger! Er ist das einzige Lebewesen, das sich an das Einhorn wagt, und dieses Wagnis gründet sich auf seine Bewaffnung: Aus seinem Oberkiefer blitzen zwei seitlich zusammengeplattete, dolchartige Reißzähne, die noch handlang über den geschlossenen Unterkiefer herabragen und ihm das Aussehen eines menschenfressenden Dämons geben.

Lässig wie die kleinen Äuglein des verwundeten Ebers blicken die sonst so blöden Lichter des Einhorns nach dem heimtückischen Schleicher, der sich nur drei Mannslängen vor ihm niedergeduckt hat, als wolle er in kalter Grausamkeit den Fangsprung berechnen.

Nichts regt sich in weiter Umgebung; denn vor dem Einhorn fliehen die Riesen der Moore und die Räuber des Urwaldes, bis auf einen: und der ist da! Zeugen des unvermeidlichen Kampfes sind nur die Madenvögel im Gezweig der nahen Bäume.

Leise stellt das Einhorn seine Hinterbeine näher an die Vorderpfoten heran, um plötzlich das Horn zum Stoße zu senken. Mit ungeahnter Plötzlichkeit, jäh wie ein Raubvogel in der Luft, stößt es vor ins Leere; denn schon hat sich der Zahntiger in lautlosem Sprunge an seinen Hals geschnellt und in schlangenhafter Umarmung seine schneeweißen Dolchzähne tief in den Hals gegraben. Der Zahntiger trinkt für gewöhnlich nur Blut; höchstens wühlt er sich noch in den Brustkorb seines Opfers ein, um dort in den blutreichen Organen zu schlemmen.

Einen Ruck lang steht das Einhorn still; seine Augen nehmen horchende Stellung an, dann ein tiefes Gurgeln, ein Schnauben wie der Orkan im Urwald, und fort schießt die gewaltige Masse, krachend, ächzend, stöhnend vor Wut und Schmerz, fort durch Busch und Moor und Steppe. Hoch fliegen die Schollen, armdicke Birken, Erlen und Mehlbäume, gebrochen wie dürre Zweige, bilden seine Spur; eine rasende Wut, eine wahnsinnige Angst treiben das Tier über Stock und Stein, über Berg und Tal, und der Zahntiger hält, hält wie die Zecke an der Haut des Bergschafes, und keine noch so verzweifelte Anstrengung vermag den unheimlichen Riesenmarder abzustreifen; jeder Bewegung seines Opfers weiß er sich anzupassen.

Dort wälzt sich das gewaltige Tier in seinem Schmerze, verdreht seine Augen in wahnsinniger Todesangst, horcht wieder und wälzt sich weiter, schnellt auf und stürzt sich wild aufbäumend wie ein von der fliegenden Keule getroffener Wildhengst in einen Moortümpel, dass die Wasser und Schlammmassen emporzischen. Dort rast es um sich selbst wie der Löwe, der sich zur Brunstzeit in seinen Gegner verbissen hat. Nur noch ein kochender Strudel zeigt die Stelle, wo der Kampf in der Tiefe weiter rast, und die Schlammwasser färben sich rot!

Wessen Blut ist es?

Da — taucht der erschreckende Kopf des Ungeheuers, der die Länge eines Menschenrumpfes hat, aus den kotigen Breien des Moortümpels empor, und — an seinem Horne hängt ein zerrißener Fleischfetzen des Zahntigers. Ehrliche Bosheit hat zuletzt über schleichende Heimtücke gesiegt, aber hinter dem Ohre des Einhorns rinnt eine Blutsträhne über den Hals, und da entfährt dem siegreichen Tier aus Maul und Nüstern ein Ton, den man nicht beschreiben kann, triumphierend wie der Sturm, der die Eiche fällt, unheimlich, wie das Husten des Brüllhorns, wenn der Tiefengott in seinem gewaltigen Zorne flucht.

Langsam steigt es ans Land, kottriefend, um wieder wie angewurzelt ins Leere zu starren und schon lässt sich der erste Schmarotzer auf seinen Rücken nieder, um aber gleich wieder aufzufliegen!

Ein neuer Feind?

Das bis zur Verzweiflung gehetzte Tier nimmt augenblicklich Gegenstellung an und erwartet ihn mit blutunterlaufenen Augen und hochdrohendem Horn. — Wo ist er?

Dort im hohen Riedgrase hat er sich zu gebückter Stellung erhoben. Auf den ersten Blick möchte man auch ihn für ein schleichendes Tier halten; denn seine einzige Bekleidung ist ein Wolfsfell, dem sein Träger nicht einmal den Schweif abgehauen hat, und dieses Fell ist den Formen seines Körpers so tadellos angepasst, dass er wohl hineingeschlüpft sein muss, als es noch warm und blutig war. Das Schädeldach hat er in der Haut gelassen, und so hängen ihm die zwei oberen Reißzähne über die Stirne herunter. Die urwüchsig vorstehenden Gesichtsknochen, die weit auseinanderstehenden Augen mit den buschigen Augenbrauenwülsten und der zurückweichenden Stirne, der wilde Bart und das lange, von Busch und Strauch zerstrubbelte Kopfhaar, das ihm in die Stirne hängt und sein Auge so unheimlich hervorleuchten lässt — dies alles verleiht ihm auf den ersten Blick den Ausdruck einer ungezügelten Wildheit. Nur der spitze Steinkeil in seiner Linken und die zugeschabte Keule in seiner Rechten verraten, dass er mit Überlegung handelt.

Nun aber schaut kalter Schrecken aus seinen Augen; diesen Feind scheint er hier nicht erwartet zu haben. — Lautlos will er sich wieder zurückziehen, aber vielleicht etwas zu hastig; denn rasend schnaubt das Untier heran. — Ein Warnruf, und wie aus dem Boden gewachsen taucht eine Herde von über zwanzig Fellgestalten empor, um beim Anblick des herankeuchenden Ungeheuers wie eine Schar aufgescheuchter Springmäuse über Stock und Stein Reißaus zu nehmen: dort rennt einer in überstürzter Last über eine Blöße, wohl um die nahen Föhrenstämme zu gewinnen; aber er hat sie noch nicht erreicht, als er hinter sich ein Schnauben hört, einen Schrei ausstößt, unter der Wucht des fürchterlichen Hornes hoch in die Luft fliegt und als knackende Masse unter den Pfoten des Ungetüms förmlich im aufgestampften Moorboden verschwindet. Im Momente des Hornstoßes erhält zwar das rasende Tier einen sausenden Keulenwurf an sein rechtes Auge, aber dieser Mückenstich steigert höchstens seine Wut und da fliegt auch der kühne Werfer, der den Tod von seinem Kameraden ablenken wollte, hoch über die Büsche, und das unberechenbare Tier ist im hohen Dickicht verschwunden.

Ein Jagdruf ertönt, und da kommen sie von allen Seiten heran, zaudernd und die Frage des Schreckens im Gesichte:

„Er war es!"

„Wer?"

„Der Gott der Tiefe!"

„Nein! Sein Pferd, auf dem er unsichtbar reitet!"

„Es war das Einhorn!", entscheidet ein braungebrannter, starkknochiger Jäger, wohl der Führer des Trupps; denn er trägt um seinen sehnigen Hals an einem gedrehten Hundsdarm eine Reihe durchlochter Reißzähne vom großen Höhlenlöwen. In seinen wildabspringenden Barthaaren zeigen sich bereits einige Strähne mit Weiß vermischt, obwohl er erst vierhundertachtzig Jahre zählt; aber sein Auge flackert noch jugendlich durch die Haarquasten wie die Frühlingssonne durch Morgennebel.

„Wo ist Tjuwal, mein Sohn?", fragt er nun hastig, die Reihen der Seinen musternd und mit verhaltener Angst.

„Er hat das Einhorn mit der Keule beworfen, um Rahon zu retten, Vater Tosar, aber …“

„Wo — wo ist er?"

„Da drüben muss er liegen"

Zaghaft, mit geweiteten Augen, nähert sich Tosar der bezeichneten Stelle, und schweigsam folgen ihm die andern.

Hier liegt in seinem Blut, mit kurzem Atem, noch halb auf einer niedergedrückten Erlenstaude, Tjuwal, der kühne Keulenwerfer. Auf seiner rechten Seite unter den falschen Rippen hat er eine furchtbare Risswunde. Der Alte beugt sich nieder und befühlt den Verwundeten:

„Tjuwal wird nicht sterben!", entscheidet er mit einem langen Atemzuge. — „Tjuwal, mein Sohn, tut es weh? Willst du essen?"

„Nein — Wasser — Heilkraut!"

„Das ist richtig!", nickt Vater Tosar und sieht sich um.

„Brecht zwei armdicke Birkenstämme und holt Wundschwamm!"

Während man in der Nähe die Stämmchen krachen hört, wäscht der heilkundige Häuptling seinem Sohne die Wunde aus, legt zerriebenen Heilklee und Wundschwamm auf, verbindet den Liegenden mit einem Fellfetzen und betet dabei zu seinem Gott in der Höhe. Die zwei Birkenstämme werden dem Verwundeten je quer unter dem Rücken und den Kniekehlen hindurchgeschoben.

„Zu den Wuronen!“, befiehlt der Stammvater.

Alle schauen ihn erstaunt an, und Hurni, sein jüngster Sohn, kann sich eines verwunderten Ausrufes nicht enthalten:

„Zu den Wuronen, Vater, welche Menschenfleisch essen und den Gott der Tiefe anbeten?“

„Ja zu den Wuronen! Nach unseren Höhlen und Zelten haben wir mit dem Verwundeten drei Tage! Zu den Wuronen nur einen – Wir leben in Frieden mit ihnen.“

Zu den Kannibalen

In stummem Gehorsam bewegt sich der Zug der wildtrotzigen Jäger mit ihrer Ur-Sänfte durch die Büsche.

Heiß brennt die Sonne auf ihre braunen Nacken und ein Schwarm von Sumpffliegen umsummt den blutbefleckten Tjuwal. Alle, bis auf den Stammvater und vier Ablöser für die Träger, gehen der Bahre voran, um geeigneten Weg zu suchen und Bahn zu brechen. Gegen Nachmittag, im letzten Viertel der Sonne, bleiben die Kundschafter plötzlich um einen Punkt stehen und warten auf die Bahre.

„Was gibt’s?“, fragt der Alte kurz.

„Eine Fußspur!“

„Das kann doch hier in der Nähe der Wuronen nicht auffallen!“

„Es ist kein Wurone! – Hier ist ein Riesenabdruck!“

Da bückt sich Tosar nieder:

„Ganz wie bei den Rhiosaren, unserem Bruderstamme – weiter! Das ist kein Feind!“

Die Jäger ziehen weiter: durch Steppengebiet, durch einen Ausläufer des Urwaldes, endlich durch ein wildschönes Felsental, und immer haben sie die Spur vor sich. —

Plötzlich wieder ein Halt; Hurni zeigt nach einem Felsen hin:

„Dort ist soeben ein Mensch verschwunden!"

„Umschleicht ihn!"

Die Jäger verschwinden in Strauch und Fels wie die Wiesel in Wurzelstöcken, während Tosar mit den Trägern zurückbleibt.

Da erscheint Hurni auf dem bezeichneten Felsen, und neben ihm steht ein Jäger, der ihn von der Schulter an überragt. Kühn blitzt sein Auge, drohend zucken seine Muskeln, und die Bärenzähne um seinen Hals verkünden seine Gebieterwürde.

„Ich grüße Tosar, den Vater der Njugaren!", ruft er mit starker und doch angenehmer Stimme.

„Gott der Höhe!", antwortet Tosar mit verhaltener Freude, „das ist Hjareh, der Sohn des Bruders meiner Frau, der im Männerkampfe mit dem Mammut starb. — Ich grüße den Führer der Rhiosaren!"

Alle Krieger kommen wieder herbei und man begrüßt sich durch einen kräftigen Stoß vor die Brust.

„Wohin wollen meine Brüder mit dem verwundeten Tjuwal?", fragt der Angekommene nach den ersten Erklärungen.

„Zu den Wuronen!", entgegnet Tosar.

„Die Wuronen sind treulos! Sie halten weder dem Freunde noch dem Weibe die Treue! Sie beten den Gott der Tiefe an, opfern ihm Menschen und fressen das Fleisch ihrer Feinde! Ihr Birkenwein und ihre Tanzfeste verführen die Jugend! Ich warne euch vor ihnen!"

„Wir haben von ihnen gehört; doch wir fürchten sie nicht! Dutzendweise hauen wir sie zusammen, wenn sie uns feindlich sind!", ereifert sich der Alte.

„Der Birkenwein ist gefährlicher als die Keule, Tosar! — Und die Weiber bringen mehr Jäger zur Unterwelt als die große Katze der Felsenhöhlen!"

„Und wohin zeigt dein Fuß, Hjareh?"

„Zu den — Wuronen!"

„Wie? — Zu den Wuronen? Vor denen du uns warnst?"

Das Gesicht des Rhiosaren wird düsterer:

„Herjas, einer meiner besten Jäger, ist seit einem Mondjahr verschwunden; seine Spur weist zu den Wuronen!"

„Ist er flüchtig? — Hat er eine Meintat begangen?", fragt Hurni hastig dazwischen.

„Ich weiß nur, dass er mit seinem Weibe im Streite war, weil sie das Wild nicht ausgeweidet hat, bevor sie es am Feuer röstete, und weil er deshalb oft viele Tage nicht heimkehrte. Sie glaubt, dass er jeweils zu den Wuronen gehe, um dort ihre Tanzfeste mitzumachen."

„Isst er auch Menschenfleisch?", erkundigt sich Hurni.

„Möglich!"

„Aäääh! Prrh! — Und es gibt so viele wilde Tiere, dass sie beinahe uns fressen und vernichten! — Ist denn das Menschenfleisch so gut?"

„Das nicht! Es hat einen süßlichen Geschmack, ähnlich wie das Pferdefleisch — sagt man! Aber die Wuronen essen das Menschenfleisch nicht wegen seines besonderen Geschmackes, sondern weil sie den Menschen für das höchste Jagdwild halten und weil sie glauben, mit dem Fleische ihrer Feinde auch dessen Seele mit ihren Vorzügen in sich aufzunehmen!"

„Aber warum opfern sie ihrem Gotte Kahin auch Menschen?"

„Weil sie glauben, dass Kahin, der Gott der Tiefe, ihr erster Stammvater gewesen sei, der das Fleisch seines Bruders Hawel gegessen habe, um sich die besten Vorzüge anzueignen."

„Gehen wir! Der brennende Geist der Tiefe hat Tjuwal erfasst! — Er redet bereits mit ihm!"

Die Träger fassen an und der Zug bewegt sich durch die finsteren Felsen der Wuronen, von Hjareh begleitet. An jedem Wasser wird der Fiebernde gekühlt, und so gelangen die Jäger gegen Abend an das paradiesische Höhental, wo die Wuronen im Schutze der Felsenwände ihre Fellzelte aufgeschlagen haben.

Am Eingang zu diesem Tale halten die Naturmenschen unwillkürlich inne, unbewusst hingerissen von dem herrlichen Bilde des Grauens, das sich ihren Augen offenbart: ein wunderbarer Garten, umgeben von dämonenhaften, wildauffahrenden Felsen! Und von jenseits des Tales droht aus schrecklicher Nähe das blutige Haupt des Brüllhorns, dessen Röte in der Abenddämmerung wieder aufleuchtet, um im Tale der Wuronen ein Meer von üppigen Blätterkronen, Lorbeer, Feige, immergrünem Buchsbaum, violetter Alpenrose, Weiden, Birken, Ahorn, Riesenfarnen unter dem Leuchten der Lava und dem Lauche des Zephirs wie eine Brandung von Menschenblut aufwallen zu lasten.

Und mitten durch dieses glühende Antlitz der Nacht fließt als blutige Strähne der Rehon, der sich am Tage wie eine gleißende Schlange durch das Paradies der Wuronen schmeichelt.

Am südlichen Rande des Talbeckens aber steigt eine mächtige Rauchsäule zum nächtlichen Himmel empor.

„Was tun sie?", wundert sich Lurni.

Hjareh, der Führer der Rhiosaren, streckt seinen Arm gegen das Brüllhorn aus und spricht:

„In der letzten Nacht hat Kahin, der Gott der Tiefe, gebrüllt und gegeifert! Die Wuronen glauben ihn erzürnt und werden ihn durch Opfer und Tänze zu versöhnen suchen, vielleicht auch durch Menschenfleisch!"

„Gehen wir!", befiehlt Tosar den Trägern…Tjuwals Brust steigt und sinkt wie die Erde in letzter Nacht! — Kommt! Wir fürchten uns nicht!"

„Dass wir sie nicht fürchten, das kann unser Untergang sein! Nicht dem großen Bären des Urwaldes soll man ausweichen, aber dem giftigen Gewürme des Moores!", warnt Hjareh; aber er geht doch mit seinen Jagdfreunden. Wie der Abendstern gesunken ist, stehen die Njugaren mit ihrer Bahre an einem großen, freien Platz, der von Fellzelten einrahmt ist.

Es ist der Tanzplatz der Wuronen!

Phantastisch aufgeputzte Männer führen um ein großes Feuer einen wilden Keulentanz auf: In wahnsinnigen Wirbeln drehen sie sich um sich selbst, wirbeln durcheinander, wirbeln die Keulen durcheinander, dass dem Zuschauer schwindlig wird, und — stehen plötzlich, blitzartig in einer Doppelreihe, genau der Größe nach abgestuft! Einer aber ist überzählig, weil er der Führer ist, erkenntlich an den aufgesetzten Urstierhörnern: Zahur, der Häuptling der Wuronen! Er legt nun seinen schweren Tanzschmuck ab, um die Fremdlinge zu begrüßen. Sein Auge flackert wie in beginnender Trunkenheit, da er ihnen entgegengröhlt:

„Zahur erkennt die Jäger der Njugaren! Kahin, der Gott der Tiefe, sei euch gnädig!"

„Der Gott der Höhe sei dir gnädig!", erwidert Tosar gemessen.

„Zahur verehrt euren Gott nicht; denn er ist gut! Den Gott des Bösen soll man durch Opfer versöhnen! Ihr kommt zum Feste?"

„Wir haben einen Verwundeten und bitten, ihn bei euch pflegen zu dürfen. Das Fest aber werden wir nicht stören!"

„Zahur wird den Verwundeten in Pflege geben. Ihr aber werdet zum Feste kommen, wenn ihr uns nicht verachtet, und auch der junge Führer der Rhio- saren, den Zahur dort sieht, wird uns die Ehre nicht versagen!"

„Hjareh wird kommen, sobald er seinen Bruder Tjuwal geborgen weiß und vom Gebieter der Wuronen eine Antwort erhalten hat!"

„Hjareh mag die Frage tun!"

„Wo ist Herjas, der Jäger der Rhiosaren?"

Da bekommt Zahur den schiefen Blick und antwortet:

„Ich habe ihn nicht gesehen! — Ist er nicht heimgekehrt?"

„Seine Spur weist ins Jagdgebiet der Wuronen, sein Weib aber weint die Tränen des Harms!"

„Zahur wird seine Brüder befragen!"

Damit ist die Sache vorläufig abgetan!

Zahur lässt den Fiebernden nach den Frauenzelten tragen und dort sorglich auf Felle betten; ein altes Kräuterweib aber wird mit seiner Pflege betraut. Den andern aber kredenzt Zahur in einem riesigen Urhorn herrlichen Birkenwein, mit aromatischem Kräutersafte gewürzt. Die Njugaren bekommen gar bald Stimmung und rote, aufgeregte Gesichter, und in dieser Stimmung wird ihnen von schön geschmückten Wuronenknaben ein ausgesuchtes Gastmahl aufgetragen: geröstete Groppenköpfe, in der Asche gebackene Wisentaugen, mit Pilzen auf heißem Steine geröstete Pferdemaden, rohe Eierstöcke vom Singschwan, alles in der Hitze des Feuers mit Gewürzen hergerichtet und zur freien Auswahl auf Schulterblättern vom Mammut herumgeboten. Die Njugaren greifen herzhaft zu; denn sie kennen die Gerichte und — haben Hunger! Wie aber die verschiedenen Wildbretarten anrücken: Antilopenlende, mit Nierenfett am Feuer gebraten, Hirschkeule mit Sauspeck geladen, Rippenstücke von diesjährigen Ferkeln, Muskelstücke vom großhornigen Bergschaf mit Ochsenmark geglüht, und andere Alltäglichkeiten, da schauen die Gäste einander insgeheim verdächtig an und geben sich verstohlene Rippenstöße:

„Vater Tosar", raunt Hurni seinem Erzeuger zu, ein Stück vom wilden Schwein zwischen den Fingern betrachtend, „Vater Tosar, ist das nicht die Zehe eines Menschen?"

„Sei still! Menschenfleisch ist unsern Gastgebern etwas Heiliges und wird nur beim Opfer und großen Gottheitsfesten gegessen!"

„Aber hier, Vater! Ist das nicht eine Nase und noch ein Stück Bart daran?"

„Einfältiger! Das ist ein Stück Eberohr mit Borsten! Schweige jetzt! Wir wollen nicht unnötig reizen!"

„Aber hier, dieser Kiefer mit dem hohlen Zahn ...“

„Echt!"

Nach dem Mahle geht's zum Spiele.

Zahur führt seine Gäste auf den Ehrenplatz zu einer mit Fellen belegten Bodenerhebung und sofort tritt das „Orchester" in Tätigkeit.

Auf der Männerseite liegt ein gefällter Baumstamm und davor stehen sechs phantastisch mit Fellmasken und Hörnern bewehrte Männer, die in einem primitiven Rhythmus mit ihren Keulen auf den Stamm einhauen, indem sie dazu im Takte abwechselnd die Füße wie zum Tanze heben und rhythmische Naturlaute ausstoßen.

Kaum hat dieses Orchester mit seinem Vorspiel begonnen, so erscheint von der Frauenseite – plötzlich wie aus der Erde gewachsen – ein Trupp tanzender Weiber: In zuckenden Zickzacksprüngen schnellen sie vor, blumengeschmückt, mit wallendem Haar, den Leib mit blühenden Ranken umwunden. Und ihre Bewegungen sind so elegant, so exakt, dass sie nur ein einziger Körper zu sein scheinen. Ihnen voran tanzt die Schönste: Hajah, die Tochter Zahurs! Mit der Rechten hält sie ein Füllhorn empor, mit der Linken eine Opferschale. Dreimal führt sie ihre Tänzerinnen in wilden Reigen um das Feuer, um sich dann plötzlich mit ihnen gegen Osten zu wenden. Mit heiliger Hingebung reckt sie Füllhorn und Schale gegen den leuchtenden Krater des Brüllhorns empor:

Kahin,

Du Gott der Tiefe! Wir beugen uns vor dir —

Wir jubeln dir zu.

Wir beten dich an,

Wir kühlen die Zunge deines Fluches

Mit dem Trünke des Füllhorns,

Mit der Schale der Freude,

Wir beten dich an, Kahin!

Zweimal verneigen sie sich gegen Osten, zweimal füllt sie die Schale und gießt den Inhalt ins Feuer, zweimal tanzen sie noch um die Flammen und da steht sie vor Hjareh:

„Hajah grüßt den Gebieter der Rhiosaren! Hajah bietet ihm den Trunk ihres Gottes Kahin!"

Hajah hält ihm die Opferschale hin.

Hjareh schaut in ihr Gesicht!

Es ist schön!

Aber auf den Lippen des Mädchens liegt es wie Blut und aus ihren Augen schaut Kahin. Hjareh sieht, dass die Schale das Schädeldach eines geopferten Menschen ist, aber um die Fürstin der Wuronen nicht zu beleidigen und um nicht als feige zu gelten, setzt er seine Lippen an. Es ist gegorener Birkenwein mit Blumendüften vermischt. —

Auch den Njugaren reicht sie den Gruß.

Nun tritt Zahur in seinem Hornschmuck zum Sprungtanze an und die Tanzweiber geben ihm den Takt durch Händeklatschen. Nach und nach beschleunigt sich das Zeitmaß des Taktklatschens, da springt ein zweiter, dritter, vierter, schließlich alle, eine ganze Rotte maskierter Wuronen in den Kreis, um sich dem wilden Sprungtanze des Gebieters anzuschließen. Alle tragen phantastische Tiermasken und Steinbockhörner; wallende Grasgürtel und das Haar ihrer Felle geben der ganzen Vorführung das Aussehen einer wogenden Brandung, beleuchtet vom Blutscheine des keuchenden Vulkans. —

Ein Fremdling hätte wohl beim ersten Anblicke dieser gehörnten Dämone geglaubt, einer Herde Tiere gegenüberzustehen.

Und dazu heulen die Entfesselten einen Rhythmus zu Ehren ihres Gottes Kahin!

Der Wahrsager

Da erscheint auf einem wilden Felsvorsprunge, der die Frauenzelte überdacht, eine hagere Menschengestalt mit erhobener Land:

„Fluch! - Fluch! - Fluch!"

Tief und hohl wie ein Wasserfall im Gefelse tönt die Stimme über die nächtlichen Orgien hin. Ein scheues Aufzucken geht durch die Menge, als ob sie einen Rutenhieb erhalten hätte!

„Han-Nocha! Han-Nocha!", flüstern sie und starren mit angehaltenem Atem nach der im Vulkanlichte rotflackernden Gestalt dort oben!

„Fluch dem verruchten Geschlecht! — Fluch über euch und eure Kinder! — Der Gott der Tiefe wird euch fressen wie Mäuse und wieder ausspucken, wie man ein getrunkenes Ungeziefer ausspuckt. Die Brunnen der Tiefe werden aufbrechen und das Aas eurer Leiber hinwegschwemmen — dort am Brüllhorn werden sie hängen wie faule Trauben, und die Heere der Raben werden ihr Mahl halten und ihre Zungen füttern mit euren Leichen; denn ihr habt euch abgewendet vom Gott der Höhe und buhlt um den Gott der Tiefe! — Aas und Fäulnis seid ihr geworden, deren Leichengeruch die Kinder des Lichtes ansteckt! — Fliehet, fliehet ihr Kinder des Lichtes von dieser Stätte der Gräuel; denn der Fluch Gottes schwebt wie ein Raubvogel in der Luft, um auf seine Beute zu stürzen! — Verflucht sie und wendet euch ewig von ihnen! Fluch ihrem Gotte!

Fluch ihrem Leben und ihrem Ende! Fluch den Verfluchten! Fluch! — Fluch!"

Die Felsen zittern und die Erde wankt; denn soeben hat Kahin wieder einen Fluch ausgestoßen, die Gestalt aber ist verschwunden!

„Zahur! Wer war das?", fragt Tosar den Wuronen mit weißen Lippen.

„Das war Han-Nocha, der Verrückte! Niemand weiß, woher er kommt und wohin er geht!"

„Aber — das — das, was er sagte — das war grässlich!"

„Höre nicht auf ihn — Kahin, der Gott der Tiefe, hat einen stärkeren Fluch!", entgegnet Zahur, aber auch er wie seine Krieger stehen mit geweiteten Augen und wankenden Knien da.

„Er schien noch jung!"