Kirche - Die Hure Babylons - Laiza Rita Kuonen - E-Book

Kirche - Die Hure Babylons E-Book

Laiza Rita Kuonen

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Beschreibung

Die katholische Kirche hat etwa 1,1 Milliarden Mitglieder. Das macht den Papst wohl zum einflussreichsten Meinungsmacher der Welt. Nach all meinen Recherchen und gesammelten Beweisen, ist meiner Meinung nach, der falsche Prophet oder der Antichrist die christliche Kirche! Denn sie verblenden mit ihrer Irrlehre all ihre Gläubigen. "Sie wird sich selbst offenbaren", so heißt es. Sie ist jene Kirche, welche Gläubige den weltlichen Behörden ausliefert. Jeder, der sich in den Dienst der Kirche des Antichristen stellt, kommt nicht mehr los, sondern wird immer mehr in das System des Bösen verstrickt. Wir Muslime sind verpflichtet auf Fehlübersetzungen und Widersprüche in der Bibel aufmerksam zu machen. Folglich werde ich euch dafür Beweise liefern sowie aus den Offenbarungen, Quellen aufzeigen, wie unsere Propheten, sei es Jesus oder der Prophet Mohammed saw., uns vor "der Hure Babylon" warnten.

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Seitenzahl: 363

Veröffentlichungsjahr: 2019

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Verzeichnis

Vorwort

Die Urchristen

Apokryphen - geheime Evangelien

Das Urevangelium nach Matthäus

Evangelium nach Thomas

Evangelium nach Maria Magdalena

Evangelium nach Petrus

Evangelium nach Judas

Evangelium nach Barnabas

Der Prophet Jesu wird zum Gottessohn gemacht

Wahrer Prophet Mohammed wird zum falschen Propheten gemacht

Trinität und Monotheismus

Der missverstandene Hl. Geist

Die Heiligen Bücher und deren Fälschungen

Die Bibel/Vulgata

Codex Sinaiticus

Septuaginta

Didache

Die neue Herrscher und das Christentums

Religionskriege, Ketzerjagd und Hexenverfolgung

Die Christianisierung

Ketzerbewegungen

Verzeichnis der verbotenen Bücher

Hexenverfolgung

Heidnische Symbole in der Kirche

Die Sakramente heidnisch und satanisch

Kirchliche Riten

Gebete und Feiertage

Heidnische Göttin oder Himmelskönigin

Frauenfeindliche Kirche

Die Kirche ist die Hure Babylons

Jesus hat schariaähnliche Gesetze Mose nicht aufgehoben

Kirche lehnte Menschenrecht ab!

Schlusswort

Danksagung

Anhang

101 klare Widersprüche in der Bibel

Widersprüche in der Bibel – Koran klärt auf

Literatur

Die Autorin

Vorwort

Ich leite das Buch mit zwei Zitaten ein, welches den Inhalt exakt beschreiben: „Die Kirche ist exakt das, wogegen Jesus gepredigt hat.„ (Der Philosoph Friedrich Nietzsche in Tolstoj-Exzerpte, Nachlass November 1887-März 1888 VIII 11 [257] und [244])

Ich bin in einer streng fundamentalistischen Familie aufgewachsen. Ich besuchte damals jeden Sonntag die Messe, habe ministriert, was später Werktags-Sakristanin und Lektorin. So beobachtete ich das ganze Handeln eines Priesters aus nächster Nähe. Als meine Eltern sich scheiden liessen, verunglückte mein Lieblingsonkel. Ich war damals gerade mal 18 Jahre alt. Mir wuchs alles über den Kopf, so nahm sich ein Jesuiten-Pater sich meinem Leiden an. Er meinte, ich solle mir doch eine Auszeit gönnen. So entschied ich mich, für eine Weile die Ruhe in einem Kloster zu finden und buchte mir in der Abgeschiedenheit Urlaub. Angekommen, ging es schon los. Die Nonnen waren neugierig und suchten Nachwuchs. Denn seit Jahren gab es keine neue Anwärterin mehr. Im Urlaub redeten sie auf mich ein und es schien, dass sie meinen labilen Zustand ausnutzen wollten. Sie überredeten mich, dort einzutreten, denn Gott hätte mich zu ihnen geführt. Als ich mit meinem Ziehvater darüber redete, der ihnen glauben schenkte, drängte er auch mich. So entschied ich mich, dort eine Probezeit zu absolvieren. Im Kloster nennen sie es Postulat. Es ist eine Zeit, bei dem man die Klosterregeln kennenlernt, vertieft den Katechismus und christliche Theologie studiert. Der Alltag war immer gleich. Man betet und arbeitet. Als e Postulantin wurde ich mir täglich Demütigungen ausgesetzt. Begründet mit dem völligen Gehorsam und den eigenen Willen zu brechen. Das gehöre zu einer Nonne dazu. Bei der Ewigen Anbetung, als ich vor dem Kreuz niederkniete, sträubte sich etwas in mir, das Kreuz anzubeten. Etwas schien in mir vergraben zu sein, dass tief in mir schlummerte. Eine leise Stimme flüstere mir zu, dass es falsch ist! Ich weigerte mich, den Rosenkranz zu beten und das ewige Herunterlesen des Stundengebetes, wurde mir zu einem Gräuel. Mir fiel auf, dass wir immer nur für die Priester und Ordensleute beteten, aber niemals für die Mütter und die Armen. Ich beobachtete wie die Nonnen sie als auserwählte Gottes über die „Laien“ erheben. Dieses Verhalten wertete ich als arrogant und verabscheuenswert. Als ich im Unterricht war, sprach die Novizenmeisterin das Thema Papst an. Der Papst sei fehlerlos hiess es. Ich war neugierig und erkundete mich: „Auch wenn er Kinder missbraucht, ist er dann fehlerlos?“ Die Novizenmeisterin tadelte mich und meinte: „Ja, er ist fehlerlos, denn er ist der Stellvertreter Gottes und wer das verneint, ist ein Ketzer!“ Ich erwiderte: „Der Papst ist ein Mensch! Er geht zur Toilette wie wir und nicht einmal Jesus behauptet in der Bibel Stellvertreter Gottes zu sein! Wie können Sie behaupten, dass er fehlerlos ist, wenn der Papst Johannes Paul im Vatikan von einem Nachfolger des Papstes, ermordet hat. Was wenn der Mörder der jetzige Papst ist?“ Sie schmiss mich darauf hin aus dem Schulzimmer mit folgenden Worten: „Der Teufel spricht aus dir, gehe mir aus den Augen!“ Ich zog mich in meine Zelle zurück und war mir sicher, das Kloster werde ich verlassen. Ich dachte: „Diese Christen sind Irregegangene. Der Papst soll fehlerlos sein? Jesus der am Kreuz hängt, soll Gottessohn sein oder sogar Gott? Wie kann ein Vater seinen Sohn kreuzigen lassen? Wenn er Gott wäre, warum hat er sich nicht selber befreit? Warum kann er die Sünden nicht einfach so verzeihen, wenn er Gott ist? Das ist sinnlos!“

Darauf beriefen sich die Schwestern zu einer Sitzung ohne mich. Ich solle wegen Ketzerei beichten gehen. Ich konfrontierte den Pater mit meinen Bedenken und er meinte: „Frau Kuonen, Sie sind hier fehl am Platz. Erstens haben Sie zu viel Wissen, was Sie nicht ansprechen dürfen und zweitens Denken Sie für die Nonnen, die im Mittelalter stecken geblieben sind, zu viel nach! Sie sollten das Kloster verlassen und sich nicht mit rückständigen Nonnen die Zeit vertreiben. Das was Sie ansprechen, ist richtig, aber dürfen wir niemals äussern. So lernte ich das in meiner Theologie!“ Ich war über seine Offenheit sehr überrascht. Der Pater gab die Irrlehre zu. Ich bohrte weiter: „Aber Pater, wenn Sie das alles wissen, weshalb bleiben Sie noch Pater. Weshalb sprechen Sie nicht die Wahrheit offen aus und informieren ihre Gemeindemitglieder!“ Der Pater erwiderte: „Entweder machst du mit oder sie exkommunizieren dich. Wo sollte ich in meinem Alter noch hin? Ich bin damals auf Wunsch meiner Eltern ins Kloster und habe das Priesterseminar gemacht, für mich gibt es keine Alternative. Es ist gefährlich sich gegen die Kirche zu stellen. Sie aber haben noch die Möglichkeit auszusteigen, gehen Sie. Ich werde für Sie beten!“ Daraufhin verliess ich das Kloster und hatte nie mehr etwas von diesem Pater gehört. Ich kehrte der Kirche den Rücken zu und suchte nach der Wahrheit. Ich las apokryphe Texte, setzte mich endlich, nachdem ich damals zum Islam konvertiert war, jedoch den Koran nur so weit kannte, wie liberale Muslime, auch mit meiner wahren Religion auseinander. Was dabei herauskam: „Es ist kontrovers, ob die Christenheit von der Mithrasreligion oder von der Isisreligion oder vom Attismysterium mehr beeinflusst oder geprägt wurde … Nach unserer Auffassung hat die Christenheit bei allen diesen Kulten Entlehnungen gemacht, bei der einen mehr, bei der anderen weniger, bei der einen dies, bei den anderen anderes. Uns scheint im Besonderen, es habe vom Attiskult vor allem die Bluterlösungslehre, vom Mithraskult die Sakramente und vom Isiskult …die allgemeine Liturgie und z. B. die Tempelgestaltung, aber auch die Spiritualität und die Devotion, bewusst oder unbewusst, zum Vorbild genommen.“

(Der Historiker Dr. Robert Kehl in: Die Geheimnisse der Kirche, Zürich 1977, S. 1975)

Die katholische Kirche hat etwa 1,1 Milliarden Mitglieder. Das macht den Papst wohl zum einflussreichsten Meinungsmacher der Welt. Er hat grosse Macht und hätte eigentlich eine enorme Verantwortung! Was macht er daraus? Er betet öffentlich Luzifer an und behauptet, dass eine direkte Beziehung zu Jesus gefährlich sei, weil es im Christentum keine „Freelancer“ gäbe.

Unser Prophet Mohammed beschreibt das Christentum wie folgt: „Sie haben sich ihre Schriftgelehrten und Mönche zu Herren genommen ausser Allah; und den Messias, den Sohn der Maria. Und doch war ihnen geboten worden, allein den Einzigen Gott anzubeten. Es ist kein Gott ausser Ihm. Gepriesen sei Er über das, was sie (Ihm) zur Seite stellen!“ (Sure 9:30)

Die biblischen Prophezeiungen zu zitieren, bedeutet nicht, dass wir Muslime die gegenwärtige Bibel im Ganzen als Gottes Offenbarung akzeptieren. Nein, im Gegenteil, viel mehr wollen die Muslime auf Fehlübersetzungen und Widersprüche, die darin enthalten sind, aufmerksam machen. So ist es auch mein Ziel, die Menschen darüber aufzuklären, was die christliche Kirche ist, nämlich nichts anderes als „die Hure Babylons“, die wir aus den Offenbarungen kennen. Folglich werde ich euch dafür Beweise liefern sowie aus den Offenbarungen, Quellen aufzeigen, wie unsere Propheten, sei es Jesus oder der Prophet Mohammed saw., uns davor warnten.

Die Urchristen

Als Urchristentum bezeichnet man die Anfangszeit des Christentums. Sie reicht von Jesus von Nazaret, also um 30 n. Chr., bis um ungefähr 100 n. Chr. Es waren Gemeinden die sich nicht als eigene Religion verstanden, sondern als ein Teil des Judentums. Ferner wurden sie von anderen jüdischen Gruppen und im Römischen Reich zunächst als jüdische Gruppe wahrgenommen. Die grössten Versammlungen fanden wohl im Vorhof des Tempels statt oder in kleineren Kreisen in Privathäusern. So fand man in Kafarnaum eine frühchristliche Pilgerstätte. Sie wird mit dem ehemaligen Wohnhaus des Petrus identifiziert. Überdies trafen sich dort die ersten Jesusanhänger. Nach Mk 16,7 EU fanden Jüngerbegegnungen mit dem Auferweckten in Galiläa statt; dies bestätigt Mt 28,16–20 EU und Joh 21 EU. Galiläische Jesusanhänger sammelten Reden, Streitgespräche sowie Gleichnisse von Jesu. Diese Sammlung wurde erst mündlich, dann schriftlich tradiert. In Damaskus existierte nach Gal 1,17 EU und Apg 9,2 ff. EU bereits vor der Berufung des Paulus eine christliche Gemeinde. Man ist der Auffassung, dass diese von Stephanus gegründeten Urchristen waren, welche später verfolgt wurden. Ziel ihrer Mission war die weltweite Ausdehnung. Mit dem Ende der Urgemeinde um 135 war auch seine Trennung vom Judentum besiegelt. Auf Grund, dessen verlor sie ihre Führungsrolle im Urchristentum. Am jüdischen Aufstand von 66 beteiligten sich die Jerusalemer Christen nicht. Beim weiteren Aufstand mussten sie in das ostjordanische Pella fliehen. Mit dem Scheitern des letzten jüdischen Aufstandsversuchs um 135 verlor sie dann völlig ihre Existenz.

Woran glaubten die Urchristen

In der frühchristlichen, heidenchristlichen Phase kann zwischen zwei grossen Gruppen unterschieden werden. Auf der einen Seite gab es vom Hellenismus beeinflusste Denker, die ein mehr griechisch-philosophisches Verständnis des im Neuen Testament verkündeten Gott hatten und die menschliche Vernunft zu dessen Verständnis als ausreichend befanden. Auf der anderen Seite gab es jene Gläubige, die sich zumindest teilweise auf einige umgedeutete jüdische, und später christliche, Offenbarungen stützten. So traten die Gnostiker als erste christliche Theologen nach Philon von Alexandria auf und griff die Ideen des Mittelplatonismus auf. Gnostiker glaubten, dass es am Anfang einen perfekten Gott gab. Im Apokryphen des Johannes ist beschrieben, wie Sophia ein imperfektes und missgestaltetes göttliches Wesen namens Jaldabaoth hervorbrachte, den Gott der Juden. Der Gnostizismus tendierte dazu, Gott völlige Transzendenz und Unergründlichkeit zuzusprechen; im Apokryphen des Johannes beispielsweise finden sich eindeutige Aussagen zur Transzendenz. Gott sei mehr als nur ein „Gott“, sondern eine Monade, perfekt, unendlich, unergründlich, unsichtbar, ewig, unnennbar, und ohne definierbare Attribute. Dort ist nicht die Rede von der Dreifaltigkeit! So auch im Arianismus, eine theologische Position innerhalb des Frühchristentums, die unmittelbar von ihrem namensgebenden Theologen Arius ca. 260–327 n. Chr. gegründet wurde. Arius betrachtete die beispielsweise im Bekenntnis von Nicäa behauptete Dreifaltigkeit von Gott/Gott-Vater und Sohn als Irrlehre, da sie dem Monotheismus zu widersprechen schien. So ist zu erkennen, dass so gut wie keine urchristliche Gemeinde an die Trinitätslehre glaubten. Sie wurde später als Ketzer verfolgt und ausgemerzt.

Glaubten Urchristen an die Reinkarnation?

In Ägypten, Indien und Griechenland blühte der Glaube an die Reinkarnation vor allem deshalb auf, weil der einst aufrichtige Glaube an das Jenseits verzerrt wurde. Auch die Sehnsucht nach der Unsterblichkeit der Seele wirkte sich hier begünstigend aus. Weder im Ägypten des Ahen-Aten noch im Griechenland des Pythagoras war die Lehre der Reinkarnation, die die Verzerrung des Glaubens mit sich brachte, bereits bekannt. Ahen-Aten ging davon aus, dass für den Menschen nach dem Leben im Diesseits ein neues Leben im Himmel beginnt. Er glaubte, dass sich die Seelen der Sterbenden auf die Reise machen, um den Höchsten Gerichtshof im Himmel zu erreichen, dass sie so hoch emporsteigen, dass sie in die Gegenwart des Osiris gelangen und hoffen, Rechenschaft ablegen zu können. Diejenigen, die in der Lage wären, positiv zu sprechen, würden - so glaubte Ahen-Aten - zu seiner Gemeinschaft zählen. Diejenigen aber, die dies nicht könnten und deren schlechte Taten schwerer wiegen würden als ihre guten, würden in die Hölle geschleudert und von Dämonen gequält werden.

Einige jüdische Religionsgemeinschaften übernahmen die Lehre der Reinkarnation und machten sie sich zu Eigen. Nachdem die Juden, die im Allgemeinen sehr am Leben hingen, sie waren von der Unsterblichkeit der Seele überaus fasziniert. Sie konnten den Glauben an die Auferstehung und das Gericht kaum zurückweisen, sodass sie kaum noch etwas anderes tun konnten, als die Reinkarnation anzunehmen. Den Kabbalisten gelang es später, sie über einige Klosterorden der Region in die Kirche von Alexandria einzuführen. Auf die Manifestation des Islam hatte die Lehre zwar nur geringe Auswirkungen, bedauerlicherweise aber wurde sie durch die ,Ghulat asch-Schi’a', die man nicht zur islamischen Gemeinschaft zählt, auch unter Muslimen bekannt. Diese falsche Vorstellung ist nicht die Lehre des Islams. Die muslimischen Gelehrten, zumindest diejenigen unter den neunzig Prozent der Sunniten, haben die Lehre der Reinkarnation allesamt unmissverständlich als dem Geist des Islam vollkommen entgegengesetzt, zurückgewiesen. Dies gilt für Gelehrte aller Betätigungsfelder einschliesslich Rechtsprechung, Theologie, Koranexegese (tafsir) und Hadithinterpretation. Der Grund liegt auf der Hand: Im islamischen Glauben ist von zentraler Bedeutung, dass alle Individuen gemäss ihrer individuellen Vorherbestimmung leben und sterben. Dass sie alle eine individuelle Last tragen, individuell auferweckt und für ihre Absichten und Handlungen sowie deren Folgen zur Rechenschaft gezogen werden und dass sie alle ein absolut gerechtes Urteil Gottes erhalten werden, das auf einheitlichen Kriterien beruht. Das war, was auch Jesus ursprünglich predigte. Man könnte also nun meinen, dass sich viele Spuren des Wissens um die Reinkarnation in der Bibel finden lässt. Der Jakobusbrief warnt beispielsweise davor, dass unsere Zunge einen „Brand“ verursachen kann, der das „Rad der Geburt“ erneut in Bewegung setzt. Die Lehre von der Reinkarnation steht in Verbindung mit dem „Gesetz von Saat und Ernte“, das auch die Gerechtigkeit beinhaltet: „Was der Mensch sät, das wird er ernten“, heisst es in der Bibel. (Galater 6, 7)

Einige Befürworter der Reinkarnation meinen die Anwendung des Satzes: „Was der Mensch sät, das wird er ernten!“ Dies könnte zu einem entscheidenden Schlüssel werden, um den eigenen Lebensweg zu verstehen und um noch vieles zum Guten hinverbessern zu können. Jesus von Nazareth und den ersten Urchristen war dieses „Gesetz von Saat und Ernte“ vertraut, wie in einer Ausgabe des Theologen nachgewiesen wird. Das Ziel des Weges, den Jesus von Nazareth lehrte, ist aber nicht, dass die Seelen der Menschen immer wieder neu in menschliche Körper inkarnieren, sondern dass sie wieder zum Schöpfer zurückkehren - in ihre ewige Heimat in der geistigen Welt, die sie einst verlassen hatten. So lehrte Jesus von Nazareth: „In Meines Vaters Haus sind viele Wohnungen. Ich gehe hin, euch die Stätte zu bereiten.“ (Johannes 14, 2)

Dies steht im Gegensatz zu Buddhismus oder Hinduismus, bei denen als Ziel die Auflösung aller Formen angestrebt. In diesen Religionen wird ebenso geglaubt, dass eine menschliche Seele zum Beispiel in ein Tier oder in eine Pflanze inkarnieren kann. Gemäss der urchristlichen Lehre ist die Inkarnation einer menschlichen Seele aber nur in einen neuen menschlichen Körper möglich. Warum könnte diese Aussagen von Jesus so interpretiert werden? Manche Juden glauben an die Wiedergeburt, taucht im Tanach jedoch nicht auf, wird aber an mehreren Stellen im Talmud durchaus kontrovers diskutiert und kann sogar als ein grundlegendes Element der Kabbala betrachtet werden. Sie sind davon überzeugt, dass die Seele viele Erfahrungen sammeln muss, um weise zu werden. Oft ist das in einem einzigen Leben aber gar nicht möglich. Daher lässt Gott manche Seelen auf eigenen Wunsch noch einmal auf die Erde zurückkehren. Sie werden nach jüdischem Glauben dann in einem anderen Körper noch einmal geboren. So erklären sich die Befürworter der Reinkarnation ihre Aussagen wie folgt: Die Eine Bibelstelle soll der absolute Beweis liefern: Johannes der Täufer wäre der reinkarnierte Elia. „Siehe, ich sende Euch den Propheten Elia, bevor der Tag des Herrn kommt.“ (Maleachi 3:1+23)

Und in Matthäus 11:14 sagt Jesus über Johannes: „Er ist der Elia, der kommen soll.“ Jesus lehrt also Reinkarnation, heisst es jetzt! Ist der Elia von Maleachi als zukünftige Reinkarnation vorausgesagt worden? Wurde dieser in Johannes dem Täufer bestätigt? Bei solchen Hypothesen muss beachten werden, dass man den ganzen Zusammenhang betrachtet, dieser muss dem Wort Gottes standhalten oder darin begründet sein. Dass die Hypothese des reinkarnierten Elia nicht standhält, lässt sich relativ einfach darlegen: Im Johannesevangelium wird nämlich Johannes dem Täufer genau diese Frage gestellt: „Und sie fragten Johannes: Bist du Elia? Und er sagt: Ich bin‘s nicht.“ (Johannes 1:21)

Dass die damaligen Juden nicht die buddhistische Lehre der Wiedergeburt vertraten, dass Elia eben in Johannes reinkarniert, erklärt uns der Lukas: „Johannes wird vor Jesus hergehen in dem Geist und der Kraft des Elia.“ (Lukas 1:17)

Nicht die körperliche Reinkarnation ist gemeint, sondern, dass Johannes der Täufer denselben Auftrag, sprich, die gleiche geistliche Mission hatte, das Volk Israel zur Umkehr zu rufen. Das ist nicht alles, die Jünger Jesu hätten das Konzept des Karmas in ihren Köpfen gehabt, heisst es, als sie mit Jesus den Blindgeborenen am Wegesrand trafen. Sie fragten ihn über den Grund der „Bestrafung Gottes“ durch diese Krankheit: „Rabbi, wer hat gesündigt, dieser oder seine Eltern, dass er blind geboren wurde?“ (Johannes 9:2)

Die Jünger fragten lediglich über das Ausmass der Bestrafung Gottes. Es wird nicht deutlich, dass die Frage der Jünger darauf hinweist, dass sie annahmen, dass der blinde Mann ein Karma, aus einem vergangenen Leben zu tragen hätte, so antwortete Jesus: „Weder dieser hat gesündigt, noch seine Eltern, sondern damit die Werke Gottes an ihm offenbart würden.“ (Johannes 9:3)

Buddhisten selbst ziehen Jesu eigenen Worte als Argument bei. Denn Jesus lehrt Nikodemus angeblich die Lehre der Reinkarnation in Johannes 3:3: „Jesus antwortete und sprach zu ihm: Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht von neuem geboren wird, kann er das Reich Gottes nicht sehen.“ Im Griechischen steht hier: γεννηθῇ ἄνωθεν „von oben geboren wird“, also nicht von neuem geboren wird. Jesus spricht also nicht von einer körperlichen Wiedergeburt im buddhistischen Sinne. Das zeigt sich durch den Dialog zwischen den beiden. Jesus meinte: „Wie kann ein Mensch geboren werden, wenn er alt ist? Kann er etwa zum zweiten Mal in den Leib seiner Mutter hineingehen und geboren werden?“ (Johannes 3:4)

Jesus widerspricht Nikodemus und klärt ihn auf über die Wiedergeburt, von der er redete: „Wahrlich, wahrlich, ich sage dir: Wenn jemand nicht aus Wasser und Geist geboren wird, kann er nicht in das Reich Gottes hineingehen. Was aus dem Fleisch geboren ist, ist Fleisch, und was aus dem Geist geboren ist, ist Geist.“ (Johannes 3:5,6)

Wir sehen also die Bibel verneint wiederholt die Reinkarnationslehre. Die deutlichste Bibelstelle, die einer Wiedergeburt des der menschlichen Seele widerspricht, finden wir in Hebräer 9:27: „Und wie es den Menschen bestimmt ist, einmal zu sterben, danach aber das Gericht.“ Weitere Bibelstellen sind ähnlich eindeutig: König David fastet und betet für seinen todkranken Säugling, den er im Ehebruch gezeugt hat. Als sein Sohn dennoch stirbt, hört er auf zu fasten und antwortet seinen verwunderten Dienern: „Kann ich es etwa zurückbringen? Ich gehe einmal zu ihm, aber es wird nicht zurückkehren.“ (2.Samuel 12:23)

„Ein Mann aber stirbt und liegt da…, so legt der Mann sich hin und steht nicht wieder auf.“ (Hiob 14:10,12)

Wie erklärt sich das, dass manche Menschen sich an früheren Leben erinnern? Das war vielleicht auch früher so. Die Antwort finden wie ausserhalb der Bibel. „Wenn dann der Tod an einen von ihnen herantritt, sagt er: „Mein Herr, bringe mich zurück auf, dass ich Gutes tue von dem, was ich unterlassen habe.“ Keineswegs, es ist nur ein Wort, das er ausspricht. Und hinter ihnen liegt eine Trennstrecke zurück bis zu dem Tage, an dem sie auferweckt werden! (Koran 23:99-100)

Die Worte Gottes im Koran sind deutlich. Wenn eine Person stirbt, ist er oder sie nicht in der Lage, zu seinem oder ihrem alten Leben zurückzukehren. Die Seele verweilt im Grab und die Person erfährt die Qual oder die Glückseligkeit auf der Grundlage seines / ihres Glaubens und der Taten bis zum Tag des Gerichts. Übrigens vertritt dieser Glaube auch das Christentum. Der Islam lehrt, dass der Sinn des Lebens darin besteht, Gott anzubeten, egal wie kurz oder wie lang das Leben sein mag. Die Seele ist ein Teil eines jeden einzigartig geschaffenen Individuums, sie bewegt sich nicht von einem Körper zum anderen und sie wird nie ein Teil Gottes werden, Der von Seiner Schöpfung getrennt ist. Die Gründe, warum menschliche Wesen nicht immer wieder zur Welt geschickt werden, sind ebenfalls im Koran erklärt, wo Gott sagt, dass wenn dies geschehen würde, dann würden sie genau dieselben Dinge tun und dieselben Sünden begehen. „Doch wenn sie auch zurückgebracht würden, kehrten sie ganz gewiss bald zu dem ihnen Verbotenen zurück.“ (Koran 6:28)

Das aber erklärt immer noch nicht, warum sich einige Menschen an früheren Leben erinnern können oder? Diese Antwort finden wir ebenfalls ausserhalb der Bibel. Der Prophet Mohammed saw. wurde einmal darüber befragt. Er erklärte ihnen, dass sobald ein Mensch geboren wird, auch ein Dschinn (Feuerwesen) mit geboren wird. Da diese im Schnitt aber 200 Jahre alt werden, ziehen sie nach dem Ableben zu einer anderen Person weiter und können denen einflüstern. Die authentischen Überlieferungen diesbezüglich sind zahlreich. Zum Beispiel ist der Hadith über den (unzertrennlichen) Gesellen. Der Prophet saw. sagte: „Es gibt keinen, der von keinem (unzertrennlichen) Gesellen von den Dschinn begleitet wird! Sie sagten: Auch Du, O Gesandter Allahs? Er antwortete: Auch ich; aber Allah hat mir dabei geholfen, dass er den Islam annahm. Und jetzt befielt er mir nur was Gutes.“ (Muslim)

Vegetarismus der Urchristen

Was vielerlei Christen nicht wissen, dass Jesus Vegetarier war. Hieronymus wusste noch um das vegetarische Urchristentum. Er war Vegetarier und Tierfreund. Er wusste genau, dass Jesus kein Fleisch gegessen hatte. Jesus hatte gelehrt, die Tiere zu lieben und sie nicht zu töten. Haben Jesus und seine Anhänger sich an das unverfälschte Gebot Mose „Du sollst nicht töten″, gehalten? Denn wer das Wort „töten″ wörtlich nimmt, schliesst die Tiere damit ein! In einem Brief an Juvenian macht Hieronymus deutlich: „Der Genuss des Tierfleisches war bis zur Sintflut unbekannt; aber seit der Sintflut hat man uns die Fasern und stinkenden Säfte des Tierfleisches in den Mund gestopft … Jesus, welcher erschien, als die Zeit erfüllt war, hat das Ende wieder mit dem Anfang verknüpft, sodass es uns jetzt nicht mehr erlaubt ist, Tierfleisch zu essen.″

Und weiter im Brief: „Und so sage ich zu euch: Wenn ihr vollkommen sein wollt, dann ist es förderlich … kein Fleisch zu essen.″

Apokryphe Texte bezeugen, dass Jesus und seine Jünger kein Fleisch assen. Die Urchristen waren somit Vegetarier. Hieronymus musste wohl diesen wichtigen Aspekt der Lehre auf Befehl hin unterschlagen, als er die Schriften für die Bibel zusammengetragen hat. Die Folgen machen sich heute, für die Tiere bemerkbar. Die Tierliebe und der Vegetarismus Jesu und der Urchristen war offensichtlich ein grosses Problem für die damaligen mächtigen Kirchenlehrer. Nach dem Tod von Papst Damasus wurde Hieronymus, aufgrund seinem Eintreten für den Vegetarismus aus Rom vertrieben. Gleichwohl waren die Apostel Vegetarier.

Die Kirche stützt sich selbstverständlich auf folgendes Zitat von Paulus: „Was auf dem Fleischmarkt verkauft wird, das esst und forscht nicht nach, damit ihr das Gewissen nicht beschwert.″

1. Korintherbrief 10, 25

Erst später macht sich hier ein Widerspruch bemerkbar: „Es ist nicht gut, Fleisch zu essen oder Wein zu trinken oder sonst etwas zu tun, wenn dein Bruder daran Anstoss nimmt.″ Römerbrief 14,21

„Wenn darum eine Speise meinem Bruder zum Anstoss wird, will ich überhaupt kein Fleisch mehr essen, um meinem Bruder keinen Anstoss zu geben.″ I Korintherbrief 8,13

Hatte Paulus hier einen Sinneswandel? Oder waren dort wiederum Fälscher am Werk? Schlussendlich bezeugt er: „Jesus befahl mir, dass ich kein Fleisch esse und keinen Wein trinke, sondern nur Brot, Wasser und Früchte, damit ich für rein befunden werde, wenn er mit mir reden will.″

Den Kirchenlehrer war es schwierig solche Lehren aus den Köpfen der Gläubigen herauszubekommen. Der einzige Weg schien ihnen mit der Angst diesen Glauben zu bekämpfen. Sie sprachen schlichtweg einen Fluch aus: „Ich verfluche die Nazarener, die Sturen, die verneinen, dass das Opfergesetz von Moses gegeben wurde, die sich dem Essen lebender Kreaturen enthalten …“

Diese Verfluchung richtete sich an die Urchristen, an diejenigen, die nach der Lehre Jesus vegetarisch lebten. Laut dem Alten Testament waren die Tieropfer nicht von Gott gewollt. Forschen wir genauer in der heutigen Bibel, finden wir dort ebenfalls die Ablehnung Jesus gegenüber den Tieropfern.

Im Jahre 314 gab es auf einer Kirchensynode in Ankara folgendes Dekret: „Man beschloss, dass die, die in der Geistlichkeit Priester und Diakonen waren und sich des Fleisches enthielten, es kosten sollten, (…) wenn sie aber Abscheu zeigten, nicht einmal das mit Fleisch vermischte Gemüse zu essen, (…) sie aus dem Amte zu entfernen seien.″

(Carsten Strehlow: Vegetarismus/Veganismus als Bestandteil des Urchristentums)

Papst Johannes III. (561 – 574) verfluchte sogar alle Vegetarier auf der 1. Synode von Braga und diese Bannflüche wurden bis heute nicht aufgehoben: „Wenn jemand Fleischspeisen, die Gott den Menschen zum Genuss gegeben hat, für unrein hält und … auf sie verzichtet …, sei er mit dem Bannfluch belegt.″

Daraufhin wurden die Vegetarier verfolgt. Man spionierte zum Beispiel die Glaubensgemeinschaft der Manichäer aus. Denn diese ernährten sich fleischlos. Entweder bekehrten sie sich reumütig und sprachen folgendes Glaubensbekenntnis aus: „… den Genuss von Fleisch missbilligen wir nicht im geringsten,″ oder sie wurden getötet. Durch Anordnung von Kaiser Konstantin wurde vegetarischen und pazifistischen Christen flüssiges Blei in den Hals geschüttet.

Wie Sie sehen, hat die Lehre Jesu nicht im geringsten mit dem Christentum zu tun. Wir können davon ausgehen, dass die Urchristen das Gebot: „Du sollst nicht töten″ wörtlich nahmen. Von daher wurden Soldaten und Jäger erst gar nicht in die urchristliche Gemeinde aufgenommen. Bei den Katholiken war das Gegenteil der Fall, dort wurden Kriegsverweigerer nicht aufgenommen.

In der Schöpfungsgeschichte sagt Gott zu den Menschen: „Siehe, ich habe euch gegeben alle Pflanzen, die Samen bringen, auf der ganzen Erde und alle Bäume mit Früchten, die Samen bringen, zu eurer Speise.″ 1. Mose 29

Im katholischen Katechismus, der die Handschrift vom damaligen Papst Ratzinger trägt: 2417 Gott hat die Tiere unter die Herrschaft des Menschen gestellt, den er nach seinem Bilde geschaffen hat. Somit darf man sich der Tiere zur Ernährung und zur Herstellung von Kleidern bedienen. Man darf sie zähmen, um sie dem Menschen bei der Arbeit und in der Freizeit dienstbar zu machen. Medizinische und wissenschaftliche Tierversuche sind sittlich zulässig, wenn sie in vernünftigen Grenzen bleiben und dazu beitragen, menschliches Leben zu heilen und zu retten.

2418 … Auch ist es unwürdig, für sie Geld auszugeben, das in erster Linie menschliche Not lindern sollte. Man darf Tiere gernhaben, soll ihnen aber nicht die Liebe zuwenden, die einzig Menschen gebührt.

2293 In der wissenschaftlichen Grundlagenforschung und in der angewandten Forschung kommt die Herrschaft des Menschen über die Schöpfung deutlich zum Ausdruck.

Auf Jesus von Nazareth kann sich die Kirche dabei nicht berufen. Denn Jesus liebte die Tiere und trieb die Tierhändler mit der Peitsche aus dem Tempel und wahrscheinlich würde er heute den Vatikan mit der Peitsche räumen.

Fanatische Christen glauben nach wie vor, dass Jesus angeblich am Kreuz sterben musste, weil er so als ein „Opfer″ den angeblichen Zorn Gottes auf die Sünden der Menschen besänftigen konnte. Damit sollen dann diese Sünden gesühnt sein und Gott würde die entsprechend Gläubigen nach deren Tod wieder in den Himmel aufnehmen. Andere Christen, die sich am Leben von Jesus ein Beispiel nehmen, halten diese Sühneopfertheorie für völlig falsch. Jesus habe immer vom liebenden „Vater im Himmel″ gesprochen, nicht von einem Gott, den man früher mit geschlachteten Tieren besänftigen musste und den Jesus bald mit seinem eigenen Tod endgültig „versöhnen″ würde. Solches hat Jesus nie gelehrt.

Ein Katholik glaubt weiterhin daran, dass Gott durch den katholischen Priester in eine Backoblate, eine sogenannte Hostie, hineinverwandelt werden könne. Für einen reformierten Protestanten ist dies nur ein Symbol und ein undogmatischer Bibelleser findet dort Stellen, aus denen hervorgeht, dass Gott in uns zu finden ist und ausserdem in allen Lebensformen der Natur.

Ein weiteres Beispiel: Ein kirchlicher Präsident der USA glaubt, dass Gott ihm dabei hilft, einen Krieg zu gewinnen, während andere Christen darauf hinweisen, dass Jesus niemals einen Krieg befürwortet hatte. Es gibt unterschiedliche, ja gegensätzliche Gottesbilder und -vorstellungen selbst innerhalb des Christentums. Dabei berufen sich alle hier Genannten auf die Bibel und jeder entnimmt diesem Buch seine Argumente für seine Gottes-Theorien.

Im Allgemeinen ermutigt der Koran seine Anhänger, gesunde und nahrhafte Speisen zu sich zu nehmen. Ghazala Anwar, Professor für islamische Studien, geht sogar soweit, dass er sich gegen das Töten und Verzehren von Tieren ausspricht, was für einen Muslim etwas Ungewöhnliches darstellt: „Gott ist der Barmherzigste und Mitfühlendste. Wer tatsächlich die gottnahe Tiefe des Islams sucht, prägt sich Gottes Eigenschaften der Barmherzigkeit und des Mitgefühls ein. So wird ein wahrer Gläubiger das Leben der Geschöpfe Gottes achten, erhalten und beschützen und sie nicht töten, um sie zu verzehren.“

Es gibt tatsächlich eine lebendige vegetarische Tradition im Islam. Schon früh haben Sufis und Schiiten den Vegetarismus als eine ideale Ernährungsweise gelebt und propagiert.

„O Gläubige, esst die guten Dinge, die euch zur Verfügung gestellt wurden und dankt Gott, wenn ihr ihn tatsächlich verehrt!“ Sure 5, 1

„Es gibt kein einziges lebendes Tier auf dieser Erde und kein Wesen, das mit der Kraft seiner Flügel fliegt und nicht auch Teil dieser Gemeinschaft bildet, genau wie du. Wir haben niemanden im Buch (Koran) übergangen, und sie alle sollen am Ende bei ihrem Herrn versammelt sein.“ Sure 6, 38 Und Mohammed bekräftigt:

„Alle Geschöpfe gehören wie eine Familie zu Allah. Derjenige ist der Meistgeliebte, der höchstes Mitgefühl für seine Familie hegt.“ Anas. Mishkat al-Masabhih, 3:1392

„Eine gute Tat an einem Tier ist so gut, als ob einem Menschen Gutes getan wurde. Dagegen ist eine grausame Tat gegenüber einem Tier genauso schlimm, als ob man gegenüber einem Menschen grausam wäre.“ Bukhari, Mishkat al-Masabih; Buch 6, Kap. 7, 8:178

„Wer zu den Geschöpfen Gottes gütig ist, ist gütig zu sich selbst.“ Wisdom of Prophet M.; M. Amin; The Lion Press, Lahore

Obwohl der Islam keine tatsächliche vegetarische Tradition aufweist, ist bemerkenswert, dass in Mekka, dem Geburtsort Mohammeds, kein Geschöpf geschlachtet werden darf, damit dort Harmonie zwischen allen Lebewesen herrschen kann. Auffallend ist auch, dass die Pilger auf ihrem Weg nach Mekka es sogar vermeiden, selbst die „unbedeutendsten“ Insekten zu töten, siehe Koran 9.1

Apokryphen - geheime Evangelien

Die Apokryphen sind eine Legendensammlung über Jesus, die von den ersten Gemeinden und Kirchenvätern abgelehnt wurde, weil sie nicht von den Aposteln stammte. In manchen christlichen Sekten wurden sie wie das Neue Testament wertgeschätzt. Die Bezeichnung apokryph geht auf die griechische Sprache zurück und bedeutet; „verborgen“. Darunter versteht man eine Art Sammelbegriff für all die frühchristlichen Texte, die im Laufe der Entstehungsgeschichte der Bibel in diese nicht aufgenommen, also nicht kanonisiert wurden. Dieser Begriff wurde auch in einem abwertenden Zusammenhang gesehen, da sie für die theologische Obrigkeit als Fälschungen und Irrlehren galten. Im Klartext: Sie enthielten viel von der spirituellen Wahrheit, die die Manipulation der Menschen vonseiten der kirchlichen Machthaber erschwert hätten. Bereits Ende des ersten Jahrhunderts nach Christus kam es im Rahmen der Kanonisierung der jüdischen Bibel zur Ausgrenzung von sakralen Schriften.

Das Urevangelium nach Matthäus

Die Annahme eines Urevangeliums, das vom Apostel Matthäus in hebräischer oder aramäischer Sprache verfasst worden sei, geht auf die einmütige Einschätzung der frühchristlichen Kirchenväter zurück. Aus diesem Grund beginnt das Neue Testament mit dem Matthäusevangelium. Nach weitverbreiteter Auffassung wurde dieses Evangelium aber auf Griechisch abgefasst. Ausserdem deuten textkritische Untersuchungen auf eine Abhängigkeit des Matthäusevangeliums vom Markusevangelium und einer Logienquelle hin, womöglich vom Lukasevangelium. Diese Diskrepanz zwischen den Kirchenvätern und der Textkritik hat zu mehreren Erklärungsversuchen geführt, die Teile des synoptischen Problems sind.

Unter den häufigen Aussagen der Kirchenväter soll es die wertvollste und einflussreichste Schrift sein, die zwischen 100 und 160 nach Christus verfasst wurde. Papias von Hierapolis sagte einst: „Matthäus hat die Logien (von Jesus) also in hebräischer Sprache zusammengestellt; es interpretierte sie ein jeder, aber so gut er es vermochte.″

An anderer Stelle schreibt Eusebius: „Matthäus, der zunächst unter den Hebräern gepredigt hatte, schrieb, als er auch noch zu anderen Völkern gehen wollte, dass von ihm verkündete Evangelium in seiner Muttersprache; denn er suchte denen, von welchen er schied, durch die Schrift das zu ersetzen, was sie durch sein Fortgehen verloren.″

Über alle vier Evangelien schreibt Augustinus von Hippo 354 – 430 nach Christus: „… zuerst Matthäus, dann Markus, als dritter Lukas, zuletzt Johannes,″ und: „Unter diesen vier wird in der Tat nur von Matthäus angenommen, dass er in hebräischer Sprache geschrieben habe, die anderen in griechischer. Und wenn es auch so erscheint, als ob jeder von ihnen einer persönlichen Ordnung der Erzählung folgt, darf man nicht annehmen, dass jeder einzelne Schriftsteller sich entschieden hätte in Unkenntnis dessen, was seine Vorgänger getan hatten, zu schreiben.″

Die Angaben der antiken Kirchenväter und die Ergebnisse der neuzeitlichen Bibelforschung passen in manchen Punkten nicht zusammen. Richard Simon vermutete, dass das hebräische oder aramäische Matthäusevangelium mit dem Nazaräerevangelium identisch sei. Drei neue Ansätze gehen erneut von einem Urevangelium aus: J. R. Edwards zufolge sei das verlorene Urevangelium des Matthäus die einzige Quelle der judenchristlichen Evangelien gewesen und liege der speziellen Quelle des Lukasevangeliums, Material, das nicht bei den anderen Synoptikern vorkommt zugrunde.

J. Phatre glaubt, dass die ursprüngliche Spruchquelle nicht nur verloren gegangen, vielmehr aktiv von der Kirche verbannt wurde, da sie zu sehr mit der Lehre Jesu und der Gnosis harmonierte. So entnahm die Kirche, die für sich akzeptablen Aussagen und liess sie in die Synoptiker einfliessen. Andere seien verändert oder ausgeschlossen worden. Das wiederentdeckte Thomasevangelium mit seiner Spruchquelle passt zu dem Text. M. Klinghardt geht davon aus, dass das von ihm rekonstruierte Evangelium des Marcions, das Urevangelium repräsentiert.

Ein deutscher Theologe, der einst das Urevangelien studierte, soll nach ein paar Seiten ausgerufen haben, dass das doch nicht sein könne. Es sei eine verblüffende Ähnlichkeit mit der Lehre Buddhas, die er über der Lehre Jesu gelesen habe. Ein Beispiel sei die fleischlose Ernährung und die Lehre über die Wiedergeburt. Ein paar Zitate aus dem geheimen Evangelium: ‚Ich bin gekommen, die Opfer abzuschaffen, und wenn ihr nicht ablasst zu opfern, wird der Zorn von euch nicht ablassen.‘

‚Ein Jünger fragte Jesus: „Wo willst du, dass wir Dir das Passahmahl abhalten?″ Jesus: „Begehre ich etwa, an diesem Passah mit euch Fleisch zu essen?″‘

Johannes der Täufer ernährte sich ursprünglich von Ölkuchen und nicht wie in der Bibel verrichtet von Heuschrecken.

Origines berichtet in einer Stelle, was Jesus einst einem reichen jungen Mann sagte: ‚Wie kannst du sagen, Gesetz und Propheten haben sich erfüllt? Steht doch im Gesetz geschrieben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst, und siehe viele deiner Brüder, Söhne Abrahams starren vor Schmutz und sterben vor Hunger – und dein Haus ist voll von vielen Gütern, und gar nichts kommt aus ihm heraus zu ihnen!‘

Im Matthäusevangelium in der heutigen Bibel fehlt diese Passage. Zu vermuten, dass dies kein Einzelfall ist und einen triftigen Grund hatte. Der Petersdom ist voller Prunk und die Schatzkammer ist voller Gold. Nicht ein einziger Papst befolgte diese Anweisung und gab jemals etwas von sich heraus. Nur die Spendengelder der Gläubigen werden verteilt.

Machen wir den Vergleich zum Islam. Die Zakat ist die für Muslime verpflichtende Abgabe eines bestimmten Anteils ihres Besitzes an Bedürftige und andere festgelegte Personengruppen. Sie bildet eine der fünf Säulen des Islams. Neben dem Begriff Zakat wird manchmal ebenso der Ausdruck Sadaqa verwendet, der aber hauptsächlich eine freiwillige Gabe bezeichnet, im Unterschied zur obligatorischen Zakat. Hat Mohammed diese Verpflichtung der Nächstenliebe und die Lehre Jesu wieder aufgenommen? Für Mohammed war Jesus einer der grössten Propheten und scheinbar ohne Sünden. Mohammed kritisierte die Verfälschung der Bibel und bezeichnete dies als Irrlehre: ‚O Gläubige, glaubt an Allah und seinen Gesandten und an das Buch, das er seinem Gesandten und an die Schrift, welche er schon früher offenbart hat.‘ Sure 4,136

‚Wir haben nunmehr dir das Buch in Wahrheit offenbart, die früheren Schriften in ihren Händen bestätigend, …‘ Sure 5,48 ‚Ihr Schriftbesitzer bemäntelt nicht Wahrheit mit Unwahrheit, um die Wahrheit zu verbergen, da ihr es besser wisst.‘ Sure 3,71

Gerade Sure 3,78 sagt deutlich, dass Verfälschungen durch die Kirchenlehrer in der Bibel hineingeflossen sind. Mohammed wusste um die Textverfälschungen der Kirche und ermahnte die Gläubigen diese zu überprüfen.

Das Evangelium nach Thomas

Das Thomasevangelium könnte älter sein als die klassischen Evangelien. Denn er fiel schlichter aus. Hier gab es 114 Sprüche Jesu, keine Wunder und keine Begebenheiten Jesu. Dass es hier lediglich um die Sprüche Jesu handelte, verweist auf die frühesten Zeiten des Christentums. Sie dürfte um die Mitte des 2. Jahrhunderts entstanden sein. Der vollständige apokryphe Text liegt in einer koptischen Version vor, die um 350 nach Christus niedergeschrieben wurde. Erst in den späteren Evangelien ist alles erzählerisch ausgeschmückt.

Was sehr auffällig an den Urevangelien ist, dass diese aus Sprüchen und Zitaten von Jesus niedergeschrieben wurden. Genauso besteht der Koran aus Sprüchen, also Suren. Das beweist, dass die Urevangelien und der Koran keine Fälschungen sein können. Denn in den Apokryphen stehen die Weisheiten Jesu in Sprüchen und im Koran die Weisheiten (Suren) die Mohammed von Allah erhalten hat. Diese verblüffende Ähnlichkeiten sprechen für sich. Wir wissen, dass die Erzählungen in der Art, wie sie in der heutigen Bibel wiedergegeben wird, erst häufige Jahre später, durch andere Autoren ergänzt wurden.

Das Evangelium nach Thomas weisst eine abweichende Lehre Jesu und könnte aus dem Grunde als Häresie gegolten haben.

Im Thomasevangelium steht, dass nicht nur Jesus der Sohn Gottes ist, alle können die Söhne Gottes sein: „Kennt ihr euch, werdet ihr erkannt. Dann werdet ihr begreifen, dass ihr die Kinder des Vaters seid!″

Mit anderen Worten, wir sind alle Kinder Gottes. Wir können wie er mit dem Göttlichen eins sein. Das Thomasevangelium vermittelt ganz klar, dass der persönliche Bezug zu Gott aufgebaut werden kann und dass ohne Amtskirche. Die Gnostiker waren eine Gemeinschaft, die nach dem Thomasevangelium ihre Spiritualität aufbauten. Das missfiel den Autoritäten. Ich möchte euch die wichtigsten Verse aus dem Thomasevangelium aufzeigen, damit ihr einen kleinen Einblick in die wertvolle Schrift erhalten könnt:

Die Jünger fragten Jesus, wie sie beten, fasten, Almosen geben sollen und welche Speiseregeln sie einhalten sollen. Jesus antwortete in Vers 6: folgendermassen: „Lügt nicht und das was ihr hasst, tut nicht! Denn offen liegt alles da vor dem Himmel. Denn es gibt nichts Verborgenes, dass nicht entborgen wird und nichts Verdecktes, dass nicht aufgedeckt werden wird.″

Vers 13: es sprach Jesus so: „Vergleicht mich und sagt mir wem ich gleiche?″ Es sprach Simon Petrus zu ihm: „Du gleichst einem gerechten Engel.″ Matthäus: „Du gleichst einem weisen Philosophen und einem intelligenten Menschen.″ Es sprach zu ihm Thomas so: „Rabbi, mein Mund wird es nicht tragen zu sagen, wem du gleichst.″ Es sprach Jesus so: „Ich bin nicht dein Rabbi. Nein, du hast getrunken und ich an der sprudelnden Quelle berauscht, die ich dir vermessen habe.″ Er nahm ihn, zog ihn zurück und sagte ihm drei Worte. Als Thomas zu seinen Freunden zurückkam, fragten sie ihn, was Jesus zu ihm gesagt hat. Er antwortete: „Wenn ich nur ein Wort, dass er mir gesagt hat, zu euch sage, würdet ihr Steine nehmen und auf mich werfen und die Steine würden sich in Feuer verwandeln und euch verbrennen.″

Vers 14: Jesus sprach zu seinen Schülern: „Wenn ihr fastet, werdet ihr euch Sünde schaffen. Wenn ihr betet, wird man euch verdammen. Wenn ihr Almosen gibt, werdet ihr eurem Geiste schaden. Wenn ihr durch ein Land zieht, dann isst, was man euch gibt. Die Kranken, die sollt ihr heilen. Denn was in eurem Mund kommt, dass wird nicht unrein. Aber was aus eurem Mund herausgeht, dass ist was euch verunreinigt.″

Vers 21: Maria fragte Jesus: „ Wem gleichen deine Schüler?″ Er erwiderte: „Sie gleichen kleinen Knaben, die sich auf einem Feld niederlassen, das ihnen nicht gehört. Wenn die Herren des Feldes kommen, werden sie sagen: 'Überlasst uns unser Feld!' Sie ziehen sich aus vor ihnen, damit sie es ihnen überlassen und ihnen ihr Feld geben. Deswegen sage ich: Wenn der Hausherr wüsste, dass ein Dieb in sein Haus einbrechen will, dann würde er warten, bevor er kommt. Er wird ihn nicht einbrechen lassen in sein Haus seines Königreiches, damit er seine Sachen wegtrage. Ihr aber, wacht angesichts der Welt, gürtet eure Lende mit grosser Kraft, damit die Räuber keinen Weg finden, bei euch einzudringen! Denn nach dem Besitz, nach dem ihr Ausschau haltet, werden sie wohl finden. Ach, sei doch ein verständiger Mensch! Wenn aber die Frucht reif ist, kommt er eilends mit seiner Sichel in der Hand, er mäht sie ab. Wer Ohren hat zu hören, der soll hören.″

Vers 25: Jesus sagte: „Liebe deinen Bruder wie deine Seele, hüte ihn wie deinen Augapfel.″

Vers 45: Es sagte Jesus Folgendes: „Man pflückt keine Trauben von Dornen, auch zupft man keine Feigen von Disteln; denn sie geben keine Frucht. Ein guter Mensch bringt Gutes aus seiner Kiste hervor; ein schlechter Mensch bringt Schlechtes aus seinem Herzen und redet stets Schlechtes. Denn aus seinem Überfluss des Herzens bringt er Schlechtes hervor.″

Vers 53: Seine Schüler wandten sich zu ihm: „Nützt die Beschneidung oder nützt sie nicht?″ Er antwortete: „Wenn sie nützte, würde ihr Vater sie aus ihrer Mutter beschnitten zeugen. Aber die wahre Beschneidung im Geiste, hat jeden Nutzen gefunden.″

Vers 55: Jesus belehrte seine Schüler: „Jeder der nicht hasst seinen Vater und seine Mutter, wird mir nicht Schüler sein können. Wenn er nicht hasst, alle seine Brüder und seine Schwestern und nicht trägt sein Kreuz wie ich, wird meiner nicht würdig sein.″

Vers 95: Jesus sagte: „Das Geld, das ihr habt, verleiht es nicht mit Zinsen, sondern gebt dem, der es euch nicht zurückgeben kann.″

Vers 99: Die Schüler sagten zu Jesus: „Deine Brüder und deine Mutter warten draussen. „Er sagte zu ihnen: Jene, die hier sind und den Willen meines Vaters tun, das sind meine Brüder und die ist meine Mutter. Sie werden in das Königreich meines Vaters eintreten.″

Vers 101: Jesus sagte: „Wer seinen Vater nicht hassen wird und seine Mutter wie ich, wird mir kein Jünger sein können. Und wer seinen Vater nicht lieben wird und seine Mutter wie ich, wird nicht mein Jünger sein können. Denn meine wahre Mutter hat mir mein Leben gegeben.″

Vers 102: Jesus sprach: „Wehe den Pharisäern! Sie gleichen einem Hunde, der auf einer Ochsenkrippe liegt. Denn weder frisst er, noch lässt er die Ochsen fressen.″

Vers 104: Die Jünger sagten zu Jesus: „Komm, lass uns heute beten und fasten.″ Jesus fragte: „Welche Sünde habe ich begangen? Oder worin bin ich unterlegen? Wenn der Bräutigam aus dem Brautgemach kommt, sollen sie beten und fasten.″

Vers 112: Jesus sagte: „Wehe dem Fleisch, die an der Seele hängt, und wehe der Seele, die am Fleisch hängt.″

Vers 113: Seine Jünger fragten Jesus: „Wann kommt das Königreich?″ Jesus entgegnete: „Es wird nicht kommen, wenn man darauf wartet. Man kann nicht sagen: ,Seht her oder siehe dort`, das Königreich des Vaters ist ausgebreitet über die Erde, und die Menschen erkennen es nicht.″

Vers 114: Simon Petrus sagte zu den Jüngern: „Maria soll von uns fortgehen. Denn die Frauen sind des Lebens nicht würdig!″ Jesus widersetzte sich: „Siehe, ich werde sie leiten und männlich machen, damit auch sie einen lebendigen Geist erhält, der euch Männern gleicht. Denn jede Frau, die sich zum Manne macht, wird in das Königreich eingehen.″

Das Evangelium nach Maria Magdalena

Nach allgemeiner Forschungsmeinung war das Original der Schrift in griechischer Sprache verfasst. Das Evangelium ist nur in Fragmenten erhalten und wird auf etwa 160 nach Christus datiert. Der Verfasser verweist uns auf die politische Spaltung der Kirche hin und auf deren Machtkampf.