Kleopatra und Violette - Barbara Frida Helene Engelhardt - E-Book

Kleopatra und Violette E-Book

Barbara Frida Helene Engelhardt

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Beschreibung

KLEOPATRA, kurz Cléo genannt, eine wunderhübsche lateinamerikanische Katzendame, erzählt aus ihrem ereignisreichen Leben in Brasilia, der Hauptstadt Brasiliens. VIOLETTE, eine halbadelige, afrikanische Hundedame schildert ihre Abenteuer in Conakry, der Hauptstadt Guineas und lässt teilhaben an ihrer Auswanderung nach Deutschland.

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Seitenzahl: 41

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Für Cleia und Diallo

Voller Dank für Pflege und Obhut von Cléo und Violette

Inhalt

Eine Katze namens Kleopatra

Eine Katze namens Kleopatra

Violette, la Belle d’ Afrique

Epilog

Alles Lebendige hat eine Seele.

Mündliche Überlieferung aus Afrika

Eine Katze namens Kleopatra

Uma Beleza do Brasil

1996

Olá, mein Name ist Kleopatra. Warum dieser Name? Nun, das ist mir nie klar geworden. Bin ich doch eine astreine Brasileira, geboren in der Hauptstadt und daher prädestiniert für einen der klangvollen Namen wie Juanita, Bonita oder Esperança. Man sagt, ich wäre eine Schönheit. Nun ja, das stimmt wohl, wenn ich das mit aller Bescheidenheit bemerken darf. Ich habe große jadegrüne Augen, ein schwarzes, seidenweiches Fell, schneeweiße Pfötchen, ein weißes zartes Bäffchen und – wie man mir versicherte – zwei entzückende kleine Ohren und ein Schnäuzchen mit einem lieblich zartrot glühenden Zünglein. Ja, und das zeugt nun mal von lateinamerikanischer Klasse und Rasse, nicht wahr? Aber nein, diese Fremde aus teutonischen Gauen taufte mich Kleopatra. Ägyptisch und antik – machte ich mich schlau –, eine Geliebte von Caesar und später von Markus Antonius, wer immer der war. Und, welche griechische Tragödie! Sie soll sich im zarten Alter von nur neununddreißig Jahren schon selbst aus dem Leben verabschiedet haben. Entsetzlich, nun Gedanken hinsichtlich dieser Schauerlichkeit streife ich rundum ab. Ich, nunmehr kurz Cléo genannt, habe die Einsamkeit der Kindheit überlebt, bin nunmehr voll zur Schönheit erblüht und sollte von dummen Gedanken Abstand halten.

Ja, und so fing es an. Ich war winzig und alleine. Saß auf dem Bordstein des verlassenen Nachbarhauses von Senhora Barbara. Oh, und ich hatte solch einen erbärmlichen Hunger und Durst, wo waren nur meine Mamita, meine Irmãos (Geschwister)? Langsam robbte ich mich durch das hohe Gras und maunzte und maunzte: »Hört mich denn keiner?« Da ergriffen mich plötzlich weiche, zarte Hände und zogen mich in eine Wärme, die ich bislang nicht gekannt hatte. Oh, immer nur dort kuscheln zu dürfen, nie wieder fort in die Kälte und Trostlosigkeit der Einsamkeit. Da sprach man mit weichen, zärtlichen Lauten in einer fremden Sprache, doch dann erkannte ich Wörter und Sätze auch in meiner Muttersprache. Wo um Himmels willen war ich?

Wunderbare weiße Milch wurde mir serviert und winzige Bröcklein eines feinen Müslis zergingen mir auf der Zunge. Danke, ich lebte und dachte, das Paradies erreicht zu haben. Doch dann wurde alles abrupt unterbrochen, und zwar durch die Heimkehr der Senhora des Hauses. Sie war übrigens die Schwester der reizenden Dame, die mich errettete. Und da erscholl auch schon ihr klares Nein. Was wohl »não« hieß. So etwas kapiert man am Tonfall. »Keine Tiere in meinem Haus, das hieße Verantwortung und Verpflichtung. Mein Leben ist ein ewiges Wandern und da würden Familienanhängsel zu Schaden kommen.« So ihre Argumentation. Schwester und Cleia, die Seele des Haushalts, schwiegen und dachten sich wohl ihren Teil. Nun, Senhora Barbara musste jeden Tag früh zum Dienst und kam erst gegen Spätnachnachmittag zurück, genug Zeit, unser Leben zu genießen; ich fraß und trank und spielte mit meinen neuen Freunden und glaubte, es würde nie enden. Inzwischen allerdings hatte sich wohl auch die Hausherrin ein bisschen an mich gewöhnt, nannte mich sogar Kleopatra. Was für ein idiotischer Name. Nun, ich ertrug es.

Dann kam der Tag des Abschieds, »la irmã« (die Schwester) musste zurück nach Deutschland und nun dachte ich, mein letztes Stündlein in diesem herrlichen Hause hätte geschlagen.

Senhora Barbara kam vom Flughafen zurück und suchte mich. Ich saß auf dem Wagenrad auf der Terrasse. Da nahm sie mich doch wahrhaftig in die Arme und streichelte und liebkoste mich wie einen guten, liebgewonnenen Freund. Ich schwieg und harrte der Dinge, die da wohl kommen würden. Und dann fielen schon einige Wörter, die ich eigentlich nicht gutheißen konnte, wusste jedoch nicht, was sie letztendlich beinhalten würden. »Cléo«, sagte sie, »ich werde dich zu Frau Dr. Leila zum Kastrieren bringen, dann kannst du bei mir bleiben, okay?« Ich wusste nicht, was sie meinte, schnurrte jedoch, da sie freundlich mit mir sprach.

Dann wurde ich in einen komischen kleinen Kasten gepackt und in ein Haus getragen, in dem es entsetzlich penetrant und scharf roch. Was war da wohl im Busch? Von ferne hörte ich Kameraden von mir maunzen, eher traurig und schmerzlich, auch von der anderen Sorte, die ich nicht unbedingt liebte, den Hunden, hörte ich Spezies jaulen und heulen. Himmel, dachte ich, wo bist du gelandet? Noch redete Senhora Barbara freundlich auf