KopfSteinPflasterEchos - Ulrich Karger - E-Book

KopfSteinPflasterEchos E-Book

Ulrich Karger

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Beschreibung

KopfSteinPflasterEchos: Grotesken, wie sie das Leben schrieb: unglaublich, voller Härte und zum Trotzdemlachen. Dazu und dazwischen: Der Tanz der Kopffüßler - ein in Ausstellungen und Einzelveröffentlichungen international beachteter Bilderzyklus von KOLIBRI voll subversiver Poesie. Zum Staunen und Wiedererkennen exklusiv nur für dieses Buch! Jetzt als überarbeitete Neuausgabe erhältlich! Rezensionen zur Erstausgabe von "KopfSteinPflasterEchos": "Sieh zu, daß Du das unter die Leute bringst." Volker Kühn zum Manuskript von "KopfSteinPflasterEchos" (1933 - 2015; TV-Regisseur und u.a. auch bekannt als Herausgeber und Verwalter des kabarettistischen Nachlasses von Wolfgang Neuss) "Die 'Grotesken' sind flotte kleine Miniaturen, voller exakter Beobachtungen. (..) Überhaupt: Kargers Themen sind so ungewöhnlich nicht, die Betrachtungsweise ist es, die die Dinge zum Stolpern bringt - und "In-A-Gadda-Da-Vida" von Iron Butterfly wird als "Anmache" wohl nur noch vom doppelseitigen "Wish you were" übertroffen. Die Verlogenheit der jungen Jahre wurde kaum exakter dargestellt. Und das auch noch in aller Kürze ... Der Bildzyklus seines Buchpartners passt da perfekt." Manfred Prescher; Münchner Stadtmagazin 11/99 "Mit Wortwitz und Ironie, manchmal auch mit beißendem Sarkasmus, stellt der Autor Menschen und Situationen vor, die in jedem Leser ein 'Echo' hervorrufen. Da begegnen wir unter anderem dem coolen Jugendlichen, dessen Anmache in der Disco kläglich scheitert, einem in seiner Ruhe gestörten Parkbesucher und einem Zahnarztpatienten, der auf dem Behandlungsstuhl ein Wechselbad der Gefühle durchlebt. Ergänzt und bereichert werden Ulrich Kargers Geschichten durch den Bilderzyklus 'Tanz der Kopffüßler' von Kolibri alias Werner Blattmann. Uralten Bildmotiven der Inuits nachempfunden, passen die Zeichnungen in ihrer subversiven Poesie ausgezeichnet zu den Realsatiren Kargers. Ein Buch zum Staunen, Wiedererkennen und trotzdem Lachen." Claudia Puschmann; Ev. Welt - DIESE WOCHE Nr. 24; 11.06.00 "Der Schritt über die Grenze zwischen schlichtem Alltagsbenimm und der jähen Entgleisung wird unvorhersehbar, der Blick öffnet sich in das Gruselkabinett der eigenen Möglichkeiten. Der einzelne Mensch erlebt seine Skurrilitäten fast als normal: Ich komm gut mit mir zurecht, das Problem sind die Anderen. Ähnliches spielt sich auch in den Strichzeichnungen von Kolibri (alias Werner Blattmann) ab: der Kopffüßler, wie die Vorschulkinder ihn zeichnen, tanzt dem Schlipsträger auf dem Kopf herum, führt Frauen und Männer an seiner Leine, fährt auf dem Narrenschiff dahin und schafft sich einen Freiraum, in dem graue Anzugträger nichts zu beschicken haben." Walter Bosse; Religion heute 40/1999

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Für

R. und R.

Zum Buch:

Die „KopfSteinPflasterEchos“ mit Kurzprosa und Zeichnungen aus dem vorigen Jahrtausend werden hier als überarbeitete Neuausgabe vorgelegt. (Zu Überarbeitungen und Weiterem siehe auch die Nachbemerkungen.)

Zum Autor:

Ulrich Karger hat Bücher für Kinder und Erwachsene geschrieben. Eines seiner erfolgreichsten Werke ist die vollständige Nacherzählung von Homers Odyssee, die im gesamten deutschen Sprachraum von der Kritik mit viel Beifall bedacht wurde.

Zudem hat er für zahlreiche Tageszeitungen und Stadtmagazine Literaturrezensionen verfasst, seit 1995 vornehmlich für den Berliner Tagesspiegel und sein Internet-Archiv „Büchernachlese“.

2010 wurde er zum Begründer des Labels Edition Gegenwind, unter dem inzwischen gemeinsam mit acht anderen Autor*innen 70 Titel erschienen sind.

Ulrich Karger lebt als freier Schriftsteller in Berlin.

Homepage: www.ulrich-karger.de

Zum Künstler:

Kolibri, geboren als Werner Blattmann in Jestetten, studierte Grafik-Design in München und Stuttgart. Von 1979 bis 1984 tätig für die Die Tageszeitung (taz) in West-Berlin, blieb er unter dem Künstlernamen „Kolibri“ auch danach in der Stadt als freischaffender Layouter, Illustrator und Zeichner u.a. für die Stiftung Naturschutz Berlin. Seit 1996 wieder in Jestetten zeichnet und malt Kolibri nun in Farbe und in größerem Format.

Teilnahme an zahlreichen Einzel- und Gruppenausstellungen im In- und Ausland, dazu Illustrationen in ca. 100 Zeitungen und Zeitschriften sowie in zahlreichen Büchern, darunter auch einige Einzeltitel. Seit 1999 Mitglied im Internationalen Bodensee-Club. Mehrfach ausgezeichnet, u.a. 2006 mit dem EnBW-Förderpreis.

Homepage: www.kolibri-atelier.de

ULRICH KARGER & KOLIBRI

KOPFSTEINPFLASTERECHOS

Kurzprosa-Grotesken & Kopffüßler-Bildzyklus

Edition Gegenwind

Neuausgabe in der Reihe Belletristik

Texte © 1999, 2022 by Ulrich Karger, Berlin

Zeichnungen © 1999, 2022 by Kolibri, Jestetten-Altenburg

Umschlagdesign und Innengestaltung: Edition Gegenwind

Druck und Distribution im Auftrag des Autors:

tredition GmbH, Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Germany

Das Werk, einschließlich seiner Teile, ist urheberrechtlich geschützt. Für die Inhalte sind die Rechteinhaber verantwortlich. Jede Verwertung ist ohne deren Zustimmung unzulässig. Die Publikation und Verbreitung erfolgen im Auftrag des Autors, zu erreichen unter: tredition GmbH, Abteilung "Impressumservice", Halenreie 40-44, 22359 Hamburg, Deutschland.

ISBN Softcover: 978-3-347-50683-1

ISBN E-Book: 978-3-347-50688-6

www.edition-gegenwind.de

INHALT

Motto: Unter uns gesagt

I. KOPF

Angelegentlich

Drachenflug

Rückblei

Anmache

Neubesetzung

Elektrische Weihnachtskerzen

Frühlingserwachen

II. STEIN

Das Geschenk

Der Genius (Eine Reportage)

Die richtige Haltung

Ruheplätze

Ansichten einer Trennung

Versuch einer Rechtfertigung

III. PFLASTER

Stumme Zeugin

Wohin damit?

Unter Ausschluss

Abgeblitzt

Goldgräber

IV. ECHOS

Brieftauben in Berlin (1988)

Sendungsbewusstsein (1988)

Begleitschreiben

Wir doch nicht!

Kommunikationswesen

Nachbemerkungen

I. KOPF

ANGELEGENTLICH

Triebe reimten sich auf Liebe, auch wenn damals noch die Mauer stand und so manche heute vom Durchgangsverkehr überflutete Straße nur das Schattendasein einer Sackgasse führte. Die alte Gaslaterne in der Elsenstraße wetteiferte bereits mit der Morgendämmerung, als an ihrer Seite ein Motor abgestellt wurde und unter seiner Blechhaube nur noch ein leises Klicken von sich gab. Der nun im Kalten stehende Mann hörte dem zwei, drei müßige Schritte zu, lenkte dabei sein Augenmerk auf das Naheliegende dieser Enklave.

Das Zwielicht verwandelte verdorrte Grasbüschel in „rostbraunes Gegräse, das die Laterne umkränzt“.

Und die kleinen dunklen Flecken daneben wurden ihm zu „Moosfingern, die sich zwischen Granitquader quetschen“. Selbst dem Kopfsteinpflaster wollte der Mann in diesem Augenblick Leben zutrauen. „Tja, das Poetische liegt mir einfach im Blut“, dachte er bei sich.

„Aber wen interessiert das schon …“

Sprangen ihm vorhin noch kleine Nebelgeister aus Nase und Mund, war das nur noch ein Zeichen von Kälte.

Seine Hände kramten jetzt zielstrebig in der Umhängetasche und ertasteten auch gleich den Kugelschreiber. Bedacht legte er alsbald den Grundstein eines Denkmals, mit dem er einigen Eindruck zu machen hoffte.

„Was sie wohl denkt? Was sie wohl sagen wird? So wie der geparkt ist, kann das ja nur eine ‚sie‛ gewesen sein!“

Obwohl er schon um die Verletzlichkeit der Geschlechterwürde wusste, schämte er sich dieser Gedanken nur wenig. Mit der Welt wieder im Reinen lächelte er stattdessen und klemmte schließlich routiniert den Strafzettel zwischen nachtschwarzes Glas und das Gummi eines Scheibenwischers.

DRACHENFLUG

Er ist entkommen, er schwebt.

Dünne farbige Haut schmiegt sich gegen den Wind.

Der Drache lebt auf, und er steigt, solange die Schnur ihn steigen lässt. An langem Faden sucht er den Wind, kreist und zieht seinen papierbeschwerten Schweif in anmutigen Kurven hinter sich her.

Jetzt verharrt er an einem Platz und lässt sich bewundern.

Manche schweigen, sind an Ort und Zeit gebannt wie er.

Andere beweisen ihre Kenntnisse, loben das Wie und Was seiner Bauart.

Kinder hüpfen ihm juchzend entgegen, sind ihm dabei sehr nah. Verstehen ihn.

Da passiert es.

Die Eintracht wird gestört. Das Ausruhen aneinander hört auf. Ein anderer, heftigerer Wind drängt gegen den Drachen. Drückt und stößt, zieht und reißt ihn rauf und runter, hin und her. Der Drache sieht sich stürzen. Der Schweif will ihn umschlingen, dem Boden viel zu fern und dem harten Boden viel zu nah.

Endlich. Endlich tut sich etwas. Auf dem Erdboden rühren sich eifrige Hände, wickeln Fadenlänge auf Fadenlänge, wissen, was zu tun ist. Es gibt einen Ruck.

Erlöst schwebt er wieder. Gar nicht mehr zerzaust findet er einen neuen Platz, verweilt hier, dann dort ein wenig, bis er sanft gezogen wird, des Träumens müde. Bis er sanft auf den Boden sinkt.

Dann ruht er aus.

Zu Hause auf dem Küchentisch wird er angefahren. Es sei jetzt Abendessenszeit und die Wohnung man gerade wieder auf Vordermann gebracht – was er sich denn einbilde, er solle gefälligst aus dem Weg geräumt werden, und zwar auf der Stelle in den Keller.

Dort wartet er nun auf die nächste Gelegenheit.

RÜCKBLEI

Im Vorbeigehen liest er: SMOG – ALARMSTUFE 3 – CHAOTEN UND SENATOREN IN EINEM ZUG??1

Wird er ihnen nun nicht mehr entkommen? Wird er Tag für Tag, morgens und abends und dann und wann auch noch nachts dafür bezahlen, sich demoralisieren zu lassen?

Er sieht doch wie es ist!

In gelb bemalten Käfigen aus Eisenblech und Sicherheitsglas wird Sauerstoff vom Muff regennasser, schwerer Schutzkleidung, im Sommer von schwülen Schweißgerüchen verdrängt. Die Kleidung klebt an einem, und an der Kleidung kleben die Kleider derer, die einen umstehen oder umsitzen.

Und nur ja nicht einpennen!

Sonst halten sie dir noch die Nase zu, damit du mit ihnen nicht mehr um das bisschen Luft streiten kannst.

„… zuRÜCKBLEIben …“

Soll ihn nun jeden Tag ein Blätterwald verhöhnen, an dem rote Vierecke blutrünstiger Beschränktheit prangen?

Herzhaftes Lachen wird hinter großen Schlagzeilen ausgegrenzt, zu einem verlegenem Lächeln weggeknistert. Die große Freiheit kommt dann nur noch in den Zeilen seiner Reiseliteratur oder auf der Traumleinwand seines Gehirnes vor.

„… zuRÜCKBLEIben …“

Warten auf das Losungswort. Endlich sich bewegen und wieder aufstehen können, hat er schon mal das Buch in seine Tasche verstaut und wippt nun gegen die Fliehkräfte der Bremsen an. Die Parole ist gefallen.

Hier kann er raus, aber werden sie ihn auch gehen lassen?

Wie er dem Treppenschacht entsteigt, hat er die Übelkeit der letzten Minuten schon vergessen. Ein letztes Mal hört er noch:

„… zuRÜCKBLEIben …“

… und macht sich dann auf den Weg zur Autowerkstatt.

1 In den 1980er-Jahren gab es in West-Berlin mehrere Smogalarme – Smog ist ein Kofferwort aus engl. smoke (Rauch) und fog (Nebel)

ANMACHE

Der Beat, der aus den großen Lautsprechern wummerte, gab ihnen den Takt vor.

Johannes, genannt Dschonny, fand sie ganz ansehnlich. Auf die Formel: Wie-heißt-du-und-wo-kommstdu-her-und-was-meinst-du-denn-zu-dem-Schuppen-hier, hat sie mit Bea oder Thea, Bochum oder Loccum und einem achselzuckenden M-hm-naja geantwortet.

Die weichen Zweimonatsstoppeln am Kinn vorstreckend forderte Dschonny sie dann zum Tanzen auf. Nun kam es eigentlich nur noch auf den Discjockey an, aber der Idiot musste gerade jetzt IN A GADDA DA VIDA auflegen.

Mit geschlossenen Augen über eine Viertelstunde lang die zum CANNED-HEAT-BEAR-Pferdeschwanz gebundenen Haare schleudern, war das Gegenteil von „Tuchfühlung aufnehmen“. Danach würde sie sich nur noch setzen wollen.

Der Idiot, der Halbgott hinter der gläsernen Trennscheibe, zündete sich eine Zigarette an. Dann deutete er über die Tanzfläche hinweg eine Pantomime des Glas-andie-Lippen-Hebens an.

Das nächste Lied lag schon abspielbereit auf dem Plattenteller, und der Tonarm schwebte genau über der zuvor in Ruhe ausgesuchten Rille.

Er würde genügend Zeit haben. Mit einem Tritt schob er die am Boden abgelegten Sturzhelme zur Seite, und mit einem Satz war er über die zwei Stufen gesprungen. Seine Aura verschaffte ihm augenblicklich den Freiraum einer Gasse, die sich hinter ihm nur zögernd wieder mit Bewegung füllte. Lässig drängte er an der wartenden Reihe vorbei. Die Frau am Ausschank hatte das Zeichen gesehen und sein Bier schon vorbereitet. Er nahm es dankend entgegen, hob es an den Mund und trank bedächtig den ersten Schluck. Das drei Viertel volle Glas wie eine Standarte vorgehalten, zog er auf der ersten Spur an seinen Arbeitsplatz zurück. Währenddessen überhörte er nickend Musikwünsche und winkte mit der freien Hand einigen Bekannten zu. Dann ein Sprung aufs Podest, und er rührte wieder an den Reglern.

Dschonny schickte ein Stoßgebet ab.

Die Frau hatte immerhin gegrinst und nicht weggeschaut, wenn sich ihre Blicke trafen, und spielte der Didschey jetzt mit, dann …

Der spielte noch immer am Mischpult herum.

Der Hebel für den Tonarm des zweiten Plattenspielers war schon umgelegt, und dann zog er endlich das BOM BOM BO BO BO BOM von IN A GADDA DA VIDA aus den Boxen, das nun von dem zarten Geplinker einer Gitarre übertönt wurde.

Dschonny schaltete sofort.

Mit einer genuschelten Andeutung von ZURZEIT-MEINELIEBLINGSSCHEIBE griff er nach den Hüften seines verschwitzten Gegenübers. Das ließ sich zwar überrumpeln, aber Dschonny wusste, dass damit noch gar nichts gewonnen war. Selbst wenn jetzt eine Serie von Schmuseliedern folgen würde, musste er dieses ‘ungenutzt’ verstreichen lassen und sich erstmal als komfortabler Tänzer beweisen. Würde sie allerdings auch beim nächsten Lied an ihm hängenbleiben, wäre ja vielleicht doch noch etwas drin, dann könnte er ja seine seismographisch sensiblen Sondierungsmaßnahmen einleiten: Eine Hand Richtung Po-Kimme drücken, die andere verstohlen von der Schulter an den Nacken schieben, um dort ganz unauffällig im Takt der Musik unter den Haaren zu kraulen – entgegengeschmiegt oder weggezuckt, das ist dann die Frage. Vorerst sollte sie aber wenigstens schon mal Dschonnys überwundenen Stimmbruch zur Kenntnis nehmen. Eine Oktave unter Mick Jaggers ÄINSCHI, .. ÄIINSCHIii bewies er sich einmal mehr, wie ungerecht doch eigentlich die frischgebackene Englisch-Fünf war – und in einer Stunde musste er das Feld räumen. SCHEISS ELTERN! Aber für diese Frau würde Dschonny eine halbe Stunde zulegen. Von dem Gemecker zu Hause kriegte sie ja nichts mit.

Seinen für den zweiten Versuch zur Erlangung WE-NIGSTENSDERMITTLERENREIFE anbefohlenen Nachtschlaf würde er trotzdem mit einem MUSSMICH-NOCHAUFSABIVORBEREITEN ins rechte Licht setzen, und das technische Niemandsland seiner Eltern um einen weiteren weißen Fleck mit IRGENDWASSTIMMT-DAANDERZÜNDUNGNICHT vergrößern müssen.

Am Ende dieses genialen Gedankengangs schlug jedoch der Schwenkflügel vom Eingang an die Wand, worauf Dschonnys Tanzpartnerin aufkreischte und ihn einfach beiseite fegte. Keep-smiling im Gesicht taperte er hinterher. Kann doch vorkommen, außerdem musste er sowieso schon die ganze Zeit, und die Toiletten waren hinter dem Eingang rechts. Dschonny sah dann noch, wie der Zerstörer all seiner Hoffnungen sie erst mit dem schon nach „richtiger Maschine“ aussehenden Sturzhelm am Armgelenk „cool“ abbremste, um sie dann geduldig neben sich stehen zu lassen, während er einen anderen Typen ausgiebig mit HONDAHONDAKAWASUZI-BEÄMWEEH begrüßte.

Der Abend war gelaufen, und zu allem Übel sprang das Moped tatsächlich nicht an. Einen Gutteil des Heimwegs im eingelegten Gang zu schieben, brachte Dschonny recht heftig ins Schnaufen.

Dann entdeckte er die Silberfolie. Irgendein Witzbold hatte zur Erheiterung anderer dieses glänzende Etwas um den Kontakt der Zündkerze gewickelt.

HA, HA, HA …, aber das hinderte die Eltern nicht an ihrem erzieherischen Getöse und der Androhung von Hausarrest, sollte JOHANNES noch ein einziges Mal zu spät kommen.