Büchernachlese: Rezensionen 1985 - 1989 - Ulrich Karger - E-Book

Büchernachlese: Rezensionen 1985 - 1989 E-Book

Ulrich Karger

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Beschreibung

"Büchernachlese – Rezensionen 1985-1989" von Ulrich Karger: Authentisches Quellenmaterial (nicht nur) für Literaturwissenschaftler und Historiker, das neben der Lektüre meinungsstarker Rezensionen auch zum (Wieder-)Entdecken inzwischen vergriffener Buchtitel oder immer noch lieferbarer Long- und Bestseller einlädt. Ulrich Karger hat seit 1985 u. a. in zahlreichen Stadtmagazinen und Tageszeitungen Buchbesprechungen zu Belletristik, Kinder- und Jugendbuchliteratur sowie Sachbüchern veröffentlicht. Ab 2000 legte er dann mit der "Büchernachlese" (buechernachlese.de) ein eigenes Online-Archiv an, in das er bis heute seine Rezensionen nach ihrem Abdruck einstellt und gratis abrufen lässt. Seine älteren Rezensionen legt Ulrich Karger nun als E-Book vor: "Büchernachlese – Rezensionen 1985-1989" umfasst mehr als 100 Artikel, sortiert nach Jahrgang und Gattung sowie ergänzt um Angaben zu den Printmedien, in denen sie abgedruckt waren – und natürlich wurden die Rezensionen auch noch einmal allesamt durchgesehen und ggf. korrigiert. Darüber hinaus ist dieses E-Book mit einem Anhang ausgestattet, der u. a. in einem Kapitel über die "Vorgeschichte der Büchernachlese" informiert und im "Nachwort" das Wie und Warum seiner Rezensententätigkeit schildert – sofern hier nicht in der Vorschau einzusehen, ist der Index mit detaillierten Angaben zu den einzelnen Rezensionen auch abrufbar unter ulrich-karger.de/uk-buechernachlese-rezensionen-1985-1989-Index.htm

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Seitenzahl: 218

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Ulrich Karger

Büchernachlese: Rezensionen 1985 - 1989

(Edition Gegenwind)

 

 

 

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Inhaltsverzeichnis

Titel

KURZ VORWEG …

INDEX nach Alphabet der Autorennamen

Editorische Hinweise

1985 – BELLETRISTIK

Ermer, Hermann: Null-Lösung

Meinicke, Michael: Revolution der Einsamkeit

1985 – SACHBUCH

Hansen, Hartwig (Hrsg.): U-Bahn - Ein Lesebuch

Ruppel, Helmut: Träumen - Klagen

1985 – SCIENCE-FICTION

Aldiss, Brian W.: Helliconia: Frühling - Sommer - Winter

1986 – BELLETRISTIK

Barwasser, Karlheinz u. Robert Stauffer (Hg.): Lovestories

Buchenau, Stefan: Die Flucht

Drewitz, Ingeborg: Eingeschlossen

Grolle, Daniel: Keinen Schritt weiter

Harth, Ulli: Die vollendete Sieben der Achterbahn

Körner, Heinz (Hrsg.): Wieviele Farben hat die Sehnsucht

Krokisi, Barbara: Es war einmal

Krott, Reinhard: Wintertanz

Lassahn, Bernhard: Du hast noch ein Jahr Garantie

Levy, Bernard-Henri: Den Teufel im Kopf

Ney, Norbert: Liebe, Laster, Leid & Lust

Pilgrim, Volker Elis: Elternaustreibung

Regenbrecht, Klaus-Dieter: Antikörper

Wogatzki, Benito: Das Narrenfell

Wollenberg, Martin (Hrsg.): Büro

1986 – SACHBUCH

Brinkmann, H. W.: Der Laubengang

Denneny, Michael: Lovers

Deschner, Karlheinz: Kriminalgeschichte des Christentums

Diederich, Axel (Hrsg.): Verzeichnis der Alternativ-Presse

Jacobi, Heinz (Hrsg.): Der Bote Nr. 11

Kruse, Harald: Überlebenstechnik

Norbert Ney: Ratgeber Sterilisation

Oltmanns, Reimar: Der Intrigant

Weißenborn, Theodor: Die Paten der Raketen

1987 – BELLETRISTIK

Ambras, Elisabeth: Heiss & Kalt

Bowles, Paul: M'hashish

Brandstätter, Horst: Mayer

Budde, Harald: Der moderne Trend

de Carlo, Andrea: Macno

Gordon, Noah: Der Medicus

Kleeberg, Michael: Der saubere Tod

Kruppa, Hans: Das Zauberbuch

Merian, Svende: Von Frauen & anderen Menschen

Morawetz, Uwe: Fremdkörpergefühle

Ney, Norbert (Hrsg.): Eifer-Süchtig

Ney, Norbert: Tumult & Träume

O’Hehir, Diana: Ich wünschte, der Krieg wär zu Ende

Penna, Sandro: Fieber

Wefel, Kalla: Sind Sie frei?

Whittemore, Edward: Das Buch der Bücher

Zehner, Waltraud: Blickhell

1987 – KRIMINALLITERATUR

Woods, Stuart: Still ruht der See

1987 – SACHBUCH

Giordano, Ralph: Die zweite Schuld

Meinicke, Michael: „Junge Autoren“ in der DDR 1975-1980

1987 – SCIENCE-FICTION

Hermannsdörfer, Elke: Pfauentänze

1988 – BELLETRISTIK

Barth, Reinhard: Das Haus

Budde, Harald: Überblendung des unbestechlichen Auges

Gerstäcker, Friedrich (Werkausgabe): Die Regulatoren von Arkansas

Gerstäcker, Friedrich (Werkausgabe): Tahiti

Hirsch, Eike Christian: Kopfsalat

Ishiguro, Kazuo: Der Maler der fließenden Welt

Möchel, Erich: Schlachtpläne

Tondern, Alf & Norbert Ney (Hrsg.): Was sind das für Zeiten!

1988 – KINDER- & JUGENDLITERATUR

Edelfeldt, Inger: Kamalas Buch

Klein, Robin: Niemand darf dich hören

1988 – SACHBUCH

Afanassjew, Juri (Hrsg.): Der Kampf für Perestroika: Glasnost / Demokratie / Sozialismus

Aust, Stefan: Mauss - Ein deutscher Agent

Eschenhagen, Wieland (Hrsg.): Die neue deutsche Ideologie

Golz-Goldlust, Marianne: Der große Tag

Hesse, Gunter & Hans-Hermann Wiebe (Hrsg.): Die Grünen und die Religion

Huppert, Hilde: Hand in Hand mit Tommy

Koslowski, Peter (Hrsg.): Gnosis und Mystik in der Geschichte der Philosophie

1988 – SCIENCE-FICTION

Beagle, Peter S.: Das Volk der Lüfte

de Larrabeiti, Michael: Die Borribles

1989 – BELLETRISTIK

Alberts, Jürgen: Keplers Traum

Carter, Peter: Mit Brief und Siegel

Chilly: Karma & Chaos

Claus, Hugo: Das Sakrament

Delblanc, Sven: Jerusalems Nacht

Dische, Irene: Fromme Lügen

Diski, Jenny: Küsse und Schläge

Eco, Umberto: Das Foucaultsche Pendel

Eikenbusch, Gerhard: Wie eine Feder im Flug

Gerstäcker, Friedrich (Werkausgabe): Die Flußpiraten am Mississippi

McGuane, Thomas: Fell über die Ohren

Messadié, Gerald: Ein Mensch namens Jesus

Ney, Norbert (Hrsg.): Intime Intrigen

Regenbrecht, Klaus-Dieter: Stories

Tondern, Alf: Laßt euch nicht verkohlen

1989 – KINDER- & JUGENDLITERATUR

Ende, Michael: Der Satanarchäolügenialkohöllische Wunschpunsch

Frank, Karlhans (Hrsg.): Feelings

Heine, Helme: Die wunderbare Reise durch die Nacht

Jankowiak, Günter: iieehh, küssen!

Jones, Allan Frewin: Durch Mark und Bein

Lingard, Joan: Für schuldig befunden

Mahy, Margaret: Im Banne der Erinnerung

Pedersen, Haege Follegg: Die Andere in Saras Garten

Skele, Eivind: Der Fledermausjunge

1989 – KRIMINALLITERATUR

Rienau-Weidner, Ingetraud: Maler, Tod und Teufel

1989 – SACHBUCH

Bujak, Adam: Auschwitz Birkenau

Gardner, Howard: Dem Denken auf der Spur

Jun, Gerda: Kinder, die anders sind

Kühn, Volker (Hrsg.): Deutschlands Erwachen

Papp, Peggy: Die Veränderung des Familiensystems

Petuchowski, Jakob J. & Clemens Thoma: Lexikon der jüdisch-christlichen Begegnung

Prell, Uwe & Lothar Winkler (Hrsg.): Die Freie Universität Berlin 1948-1968-1988

1989 – SCIENCE-FICTION

Masefield, John: Das Mitternachtsvolk

Vorgeschichte der BÜCHERNACHLESE

NACHWORT

Weitere Titel der EDITION GEGENWIND

Impressum neobooks

KURZ VORWEG …

Weitere, das E-Book einleitende Kapitel:Der Index nach Alphabet der Autorennamen bietet gleich anschließend einen ersten Überblick zu den besprochenen Titeln und ihren Autoren sowie zu Anzahl und Umfang der Rezensionen – nicht zuletzt auch für all jene an den Anfang gesetzt, die ganz gezielt nach einzelnen Rezensionen zu bestimmten Büchern Ausschau halten. Die nachfolgenden drei Kapitel sind für alle Ausgaben der Büchernachlese-E-Book-Reihe inhaltsgleich:Editorische Hinweise zu Aufteilung, Sortierung und Gattungszuordnung der Rezensionen inklusive Bibliografien und Veröffentlichungshinweise finden sich direkt im Anschluss an den Index.Anhang am Ende des E-Books:Vorgeschichte der Büchernachlese: In ihr wird die Entstehung und Entwicklung des gleichnamigen Online-Rezensionen-Archivs erläutert, in dem die im E-Book vorgestellten Rezensionen eingestellt waren.Hier findet sich auch eine Liste von Zeitungen, Zeitschriften und Magazinen samt Jahresangaben, in denen seit 1985 Rezensionen von Ulrich Karger veröffentlicht wurden.Das Nachwort stellt Grundsätzlicheres zum Wie und Warum dieser Reihe wie auch zur Rezensententätigkeit von Ulrich Karger etwas ausführlicher vor.Zuletzt dann ein wenig Werbung für Weitere Titel der Edition Gegenwind, unter dessen Label auch dieses E-Book erschienen ist.

INDEX nach Alphabet der Autorennamen

Editorische Hinweise

1985 – BELLETRISTIK

Name, Vorname | Titel | JahrErmer, Hermann: Null-Lösung >1985 BB Meinicke, Michael: Die Revolution der Einsamkeit >1985 BBDie Besprechung zu dem Titel von Michael Meinicke war die erste, die ich je veröffentlicht habe.

Ermer, Hermann: Null-Lösung

Nichts geht mehr. Der Blick nach vorne hat nur den „ziemlich wahrscheinlichen“ oder den „absolut sicheren Tod durch Fremdeinwirkung“ vor Augen, und diesen Blick, diese Wahl hat nur noch eine kleine Gruppe von Menschen.„Möge es (das Buch) uns erbittert entschlossen machen, diese schrecklichste aller Bedrohungen, (...) mit Entschiedenheit zu beseitigen“, schreibt im Vorwort der Jesuitenpater Erlinghagen, der einst die Atomexplosion von Hiroshima überlebt hat.Hermann Ermer hat sich an ein Thema gewagt, das entweder schon in wissenschaftlichen, aber unverständlich widersprüchlichen Abhandlungen oder in sich am Horror aufgeilenden Katastrophenfilmen „verarbeitet“ wurde. Hermann Ermer aber hat gut recherchiert und vermittelt dennoch allgemeinverständlich und unpathetisch, was alles passieren kann, wenn einen das Geschick im Fall des Falles in einen atombombensicheren Schutzbunker der Bundeswehr entkommen läßt. Diese (noch) fiktiven Erlebnisse werden aus der Sicht des fünfzehnjährigen Frank geschildert, denn die anderen sehen es ja nicht. Frank kann die Erwachsenen zwar hören, aber nicht verstehen. Zum Beispiel seine Eltern, die mögen sich doch, warum streiten die nur immer? Oder die Soldaten im Bunker, warum können die nicht wenigstens jetzt vernünftig miteinander reden, wo doch oben vermutlich alles unter Schutt und Asche liegt? Immerhin – Frank ist wach genug, Gefühle zu zeigen, nach Gefühlen zu fragen, überhaupt zu fragen.Eine Geschichte, die ich erst nach der letzten gelesenen Seite weglegen konnte, ein Buch, das gerade nach Tschernobyl nicht einfach verdrängt werden sollte.Hermann Ermer: Null-Lösung. KKZR Verlag, Berlin 1985. Vorwort: Prof. Dr. Helmut Erlinghagen. 132 Seiten. 21,80 DM. ISBN: 3-924261-12-1Vö.:zitty 2/1986; taz vom 2.8.1986

Meinicke, Michael: Revolution der Einsamkeit

Bill Wyman Nr. 2, der Nachnamen und Nummer je nach Situation wechselt, versäuft seine Liebe zu einer Frau, die so zielbewußt scheint, wie Bill entschlußlos ist. Bill, in seinen Wachträumen ständig zwischen Kreuzberg und Samothraki on the road, hält sich am Ende des Buches vom Alkohol geschlagen am Schreibtisch fest, während „sie“ als mutmaßliche Terroristin auf der Autobahn gestellt und in „Notwehr“ erschossen wird. Eine Collage vieler Wahrnehmungen, die präzise beobachtet. und, bei aller Tristesse des Themas, oft schnoddrig-witzig geschildert sind. Mir wurde hierbei das Gefühl vermittelt, etwas von der Gleichzeitigkeit des Erlebens nachlesen zu können. Eine Hand hält das leere Glas, die Augen sehen zur Tür, der Mund spricht eine Bestellung, der Kopf ... ja der träumt oder denkt gerade an „sie“ oder Kreuzberg oder Samothraki. Sie, d.i. die Summe eines Frauenbildes, kommt persönlich zu Wort. Er könne nicht wie eine Frau fühlen und denken, also setzte Michael Meinicke mit Erlaubnis ihm befreundeter Frauen Briefe oder Zitate von diesen nahezu wörtlich in den Text um. Dieses Buch ist nicht für lange, graue Novemberabende geschrieben, zuoft mußte ich innehalten, es zur Seite legen, es bedenken. Absätze grenzen oft nur 3, 2 oder halbe Seiten ein, und jeder Abschnitt ist durchgearbeitet, auf das Wesentliche verdichtet. Aber für Michael Meinicke zielt das Wesentliche auf den Sieg der Einsamkeit, was der heutige Zeitgeist mit „no future“ zu fassen sucht. Dennoch, die gut gesetzten Zitate (der Frauen, aber auch von Fichte, Aristoteles, Berlins Innensenator Lummer u.a.) geben dem Leser genügend Hinweise, auch auf ganz andere Gedanken zu kommen. Die Illustrationen von Helmut Zielke nehmen das Widersprüchliche und Collagenhafte des Textes gekonnt auf und geben auch Markierungspunkte für die fehlenden Kapitelzeichen oder Überschriften, die das Lesen etwas leichter gemacht hätten. Für Leute mit Geduld und Lust an Szene-Beschreibungen ist das handlich, gut verarbeitete Buch aber durchaus tragbar.Michael Meinicke: Revolution der Einsamkeit. Roman. KKZR Verlag, Berlin 1985. 175 Seiten. ISBN: 3-924261-11-3Vö.:zitty 22/1985; taz vom 30.7.1986

1985 – SACHBUCH

Name, Vorname | Titel | JahrHansen, Hartwig: U-Bahn. Ein Lesebuch >1985 SB Ruppel, Helmut: Träumen – Klagen >1985 SB

Hansen, Hartwig (Hrsg.): U-Bahn - Ein Lesebuch

Zwei Verlage haben eine Idee. Gerade noch rechtzeitig erfahren sie voneinander und tun sich daraufhin zusammen. Das hat mehrere Vorteile. „U-Bahn – Ein Lesebuch“ ist ohne herausragende Beiträge, da erzählerische und dokumentarische Texte sowie illustrierende und sich selbst beschreibende Fotos, Graphiken und Cartoons von gleichbleibend guter Qualität ausgewählt worden sind. Zitate von W.S. Burroughs und Peter Paul Zahl fügen sich in die Impressionen jüngerer AutorInnen ein und untersuchen von allen möglichen Seiten dieses Verkehrsmittel, das seit über 100 Jahren schon Millionen über Millionen von Menschen bewegt hat und in heutiger Zeit als eine der Alternativen zum Auto gepriesen wird.Jeder kommt zu Wort (oder zu Bild), ob sachlich berichtend, subjektiv schildernd (Kontrolleure im Beruf vs. Schwarzfahrer aus Berufung), still leidend (Klaustrophoben) oder art-ige „Kunstblicke aus New York“ genießend, und, und, und ...Da wechselt sich Trostloses mit Tröstlichem und Tragisches mit ausgesprochen Witzigem ab. Das liest sich sehr kurzweilig, da jeder Text gut verdichtet ist, ohne ins Unverständliche abstrahiert zu sein und die Bilder pointiert gesetzt sind. Die Artikel sind mit dicken Überschriften gegliedert und ohne Längen, so daß auch Kurzstreckenfahrer der U-Bahn wenigstens einen zu Ende lesen können.Das U-Bahn-Lesebuch der Verlage STATTBUCH und GERALD LEUE, beide in Berlin ansässig, ist also die Alternative zu dem großen Blatt mit dem Blutfleck in der linken Ecke und außerdem um mehr als die Hälfte billiger als eine Schwarzfahrt.Hartwig Hansen (Hrsg.): U-Bahn - Ein Lesebuch. Jeweils 143 Seiten, 16,80 DM.Stattbuch Verlag, Berlin 1985. ISBN: 3-922778-09-7Gerald Leue Verlag, Berlin 1985. ISBN: 3-923421-40-0Vö.:zitty 26/1985; taz vom 15.5.1986

Ruppel, Helmut: Träumen - Klagen

Leute, die ihn Berlin früher zwischen 5.55h und 9.55h SFB 2 hörten, werden seine Stimme kennen. Ob sie allerdings um diese Zeit die Muße hatten, seinen Ausführungen zu folgen, ist eine andere Frage. Dazu kommt, daß Helmut Ruppel in einer Sprache spricht, die alternativen Trendsettern Bauchschmerzen bereiten muß, denn Helmut Ruppel ist Kirchenmann, ein „Evangele“ oder besser, ein Protestant. Seine Sprache entspricht dieser Herkunft, und er ist selbstbewußt genug, sich nicht im momentanen Jargon Jugendlicher anbiedern zu wollen. Er spricht eine deutliche Sprache ohne drastisch sein zu müssen. Dennoch (oder gerade deswegen) werden auch manche „christliche Mitbrüder und -schwestern“ zwar die Form billigen, aber sich über die Inhalte mokieren.Helmut Ruppel sitzt also zwischen allen Stühlen, wenn auch weniger spektakulär, als mancher Fernsehredakteur – allerdings auch (noch) mit geringerem Risiko als seine Vorbilder aus dem Alten und Neuen Testament.„Träumen und Klagen“ heißt für ihn, auf das Versagen von uns, insbesondere der christlichen Kirche, im sogenannten „III. Reich“ damals oder in der genauso gnadenlosen Bürokratie heute (z.B. Asylpraxis) hinzuweisen. Aber keines der 64 „Worte zum Tage“, das nicht auch noch ein Träumen offenließe. Märchen und Parabeln, Briefe und Predigten, Psalmen und rabbinischer Witz machen nachdenklich, ohne einen je ins Sentimentale abgleiten zu lassen. „Darf ich Sie einladen, einige Schritte mit mir zu gehen? Es ist nicht weit ...Einige Schritte in dieser Stadt, einige Schritte in die Vergangenheit, vielleicht sogar einige Schritte in die Zukunft ...“ Ein Langzeitlesebuch ... für so manchen mal was ganz Anderes.Helmut Ruppel: Träumen – Klagen. Worte zum Tage. Neukirchener Verlag, Neukirch-Fluyn 1985. 189 Seiten. ISBN 3-7887-0763-1Vö.:Berliner Sonntagsblatt vom 3.3.1986; zitty 7/1986

1985 – SCIENCE-FICTION

Name, Vorname | Titel | JahrAldiss, Brian W.: Helliconia 1-3 >1985 SF

Aldiss, Brian W.: Helliconia: Frühling - Sommer - Winter

„Was wäre, wenn ...“ Der Heyne Verlag gibt der Literaturgattung, die dieser Fragestellung nachgeht, schon seit 5 Jahren ein gediegenes Gewand. Die „BIBLIOTHEK DER SCIENCE FICTION LITERATUR“ versammelt in sich einen repräsentativen Querschnitt, und mag manchen, der diesem Genre bis dahin skeptisch und spöttisch gegenüberstand, zu einem glühenden Liebhaber utopischer Romane werden lassen. Die Bände 50 bis 52 sind Brian W. Aldiss gewidmet. Die Trilogie um Helliconia entfaltet auf knapp 2000 Seiten die Saga eines Planeten, der 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt ist. Der irdische Mensch ist darin zum Voyeur degradiert. Die Visophone auf der Erde übermitteln Bilder, deren aufgezeichnete Ereignisse für Helliconia längst in der grauen Vergangenheit liegen. Aber auch die Menschen in dem Forschungssatelliten „Avernus“ können diesen Planeten nicht betreten, obwohl Gravitation und Atmosphäre nahezu erdähnliche Bedingungen aufweisen. Die Entwicklungsgeschichte der Bewohner darf nicht verfremdet werden und ein bestimmter Virus bedeutet den unvermeidlichen Tod. Die Handlung, das Leben dieses Romans findet auf Helliconia statt, das einem 2596 Jahre währendem Zyklus ausgesetzt ist. Dieser Zyklus, durch ein Doppelgestirn bedingt, ist von Brian W. Aldiss, mit Unterstützung wissenschaftlicher Berater, bis ins Detail sorgfältig und plausibel erdacht worden. Zwei solcher Zyklen (=2 „große Jahre“) muß die Avernus auf Station bleiben, um ihre Forschungen abzuschließen. 16 Jahrhunderte herrscht ein wechselhaftes Klima, in dessen Kernzeit (ca. 500 Jahre lang) eine Eiszeit fast alles Leben zum Erliegen bringt. Dies ist die Zeit der Phagoren, die zwar aufrecht gehen und eine eigene Sprache sprechen, aber ansonsten nur wenig mit den helliconischen Menschen gemein haben. Ihr Äußeres, stiergesichtig wie weiland Minotauros, ihr gelbes Blut, das gerade die Kälte gut verträgt, und ihr gänzlich anderes Zeitverständnis machen sie den Menschen unheimlich. Die leben in Höhlen ihr beschränktes Dasein. Kälte und Phagoren werden gefürchtet und zugleich wie Gottheiten verehrt. Letzteren dienen sie als Sklaven oder als Nahrung. Der Frühling naht, Fauna und Flora blühen zu vielfältigem Leben auf und die Menschen kriechen aus ihren Löchern. Das Rad dreht sich und mit den steigenden Temperaturen gewinnen auch die Menschen an Selbstsicherheit und .. Überheblichkeit. Jeder Band dieser Trilogie ist mit Charakteren ausgestattet, die beim Leser Anteilnahme, gar Parteilichkeit herausfordern. Aber wir können, wie von der Avernus aus, nur zuschauen; dies allerdings bis in die Schlafzimmer der Protagonisten hinein. Jedes Kapitel ist dicht geschrieben, ohne eine einzige Länge aufzuweisen, und fügt sich nahtlos den nachfolgenden an. Brian W. Aldiss hat vor uns eine Bühne aufgebaut, auf der das Leben selbst spielt. Dieses Spiel mag von manchen Lebewesen kommentiert, aber nie wirklich beeinflußt werden. Höchste Anerkennungen in Form von Literaturpreisen aus den USA, Großbritannien und der BRD geben diesem spannenden und fesselnden Werk das wohlverdiente Gütesiegel.Brian W. Aldiss: Helliconia: Frühling – Sommer – Winter. SF-Romane, Bände 50, 51, 52. Heyne Verlag, München 1985. ISBN 3-453-03928-9Vö.:zitty 13/1986

1986 – BELLETRISTIK

Name, Vorname | Titel | JahrBarwasser, Karlheinz & Robert Staufer: Lovestories >1986 BBBuchenau, Stefan: Die Flucht >1986 BBDrewitz, Ingeborg: Eingeschlossen >1986 BBGrolle, Daniel: Keinen Schritt weiter >1986 bbHarth, Ulli: Die vollendete Sieben der Achterbahn >1986 BBKörner, Heinz: Wieviele Farben hat die Sehnsucht >1986 BBKrokisi, Barbara: Es war einmal >1986 BBKrott, Reinhard: Wintertanz >1986 BBLassahn, Bernhard: Du hast noch ein Jahr Garantie >1986 bbLevy, Bernard-Henri: Den Teufel im Kopf >1986 BBNey, Norbert: Liebe, Laster, Leid& Lust >1986 BBPilgrim, Volker Elis: Elternaustreibung >1986 BBRegenbrecht, Klaus-Dieter: Antikörper >1986 BBWogatzki, Benito: Narrenfell >1986 BBWollenberg, Martin: Büro - Ein Lesebuch >1986 BB

Barwasser, Karlheinz u. Robert Stauffer (Hg.): Lovestories

22 Autorinnen und Autoren aus der BRD, aus Österreich und der Schweiz schreiben zum Thema Liebe – Jahrgang 1921 bis 1964, zumeist Literaturpreisträger/innen, viele Veröffentlichungen in Zeitschriften, anderen Anthologien und eigenen Büchern, in Rundfunk und TV.