Police Officer Hannah Barnett gähnte.
Über dem Hudson River dämmerte der Morgen herauf. Die Wolken
färbten sich hellrosa. Sie wirkten wie riesige Mengen Zuckerwatte,
die sanft die Nacht hinwegschoben. Eine wilde Nacht war es gewesen.
Die Nacht von Samstag auf Sonntag. Ein Rausch des Vergnügens, der
gerade zu Ende gegangen war.
Die Frau in der Uniform des New York Police Department stand
am Take-Away-Schalter einer Wimpy-Filiale. Hannah hatte bei dem
Hamburgerbrater gerade zwei Becher Kaffee zum Mitnehmen gekauft.
Für sich selbst und ihren Partner Luke Lambrini. Der
schwarzgelockte Cop wartete am Steuer des Patrolcars auf sie.
Die rothaarige Polizistin fluchte, denn die Styroporbecher
waren sehr heiß. Mit spitzen Fingern balancierte sie die Getränke
zum Streifenwagen hinüber. In diesem Moment begannen die Glocken
der Riverside Church zu läuten…
Hannah Barnett konnte den Klang der Glocken beinahe körperlich
spüren, denn das Patrolcar stand sehr nahe des Kirchengebäudes, das
sich am Rand des Riverside Park befindet.
Die Frau in der Uniform blieb plötzlich stehen, als wäre sie
schockgefroren. Auf halbem Weg zwischen dem ›-Wimpy’s‹ und dem
Patrolcar verharrte sie. Sie drehte sich um, und ihr Blick
schweifte zur Riverside Church.
Luke Lambrini schaute ungehalten zu seiner Kollegin hinüber.
Sie stand da wie eine Salzsäule, starrte zur Kirche hin und rührte
sich nicht. Er wollte jetzt seinen Kaffee haben, verdammt noch
mal!
Endlich bewegte sie sich wieder. Aber das ziemlich
hastig.
Sie ließ die beiden Kaffeebecher auf den Gehweg fallen,
während sie zu dem Streifenwagen sprintete. Hannah riß die
Beifahrertür auf.
»Spinnst du?« maulte der schwarzgelockte Cop. »Der schöne
Kaffee…«
»Gib Alarm, Luke!« herrschte die Rothaarige ihn an. »Die
Riverside Church brennt!«
Er glotzte sie immer noch an, aber nicht mehr wie zuvor, denn
seine Augen weiteten sich jetzt erschrocken, wurden groß.
»W-was hast du da gerade gesagt?« stotterte er
ungläubig.
»Ich sagte, die Riverside Church brennt!« wiederholte sie
erregt, und sie war ganz rot im Gesicht geworden vor Aufregung.
»Gib Alarm! Los, gib Alarm, verdammt!«
Schlagartig vergaß Police Officer Lambrini die anstrengende
Schicht, die hinter ihnen lag. Wie in jeder Samstagnacht hatten sie
Dutzende von Volltrunkenen in die Ausnüchterungszellen des
Precincts geschleift. Minderjährige Nutten aufgegriffen, mit denen
sich nun die Jugendbehörde rumärgern durfte. Kleine Dealer
festgenommen, die zwei Stunden später wieder auf freiem Fuß waren
und vier Stunden später erneut mit ihrer tödlichen Ware an der 42nd
Street herumlungerten.
Doch all das war jetzt vergessen. Die Riverside Church
brannte, hatte seine Partnerin gesagt. O Gott…!
Der schwarzgelockte Cop griff zum Funkgerät und rief das
Hauptquartier.
»Hier Wagen 11-5, Officer Lambrini. Melde Brand in der
Riverside Church! Unser Standort ist Riverside Park Süd, direkt bei
der Kirche. Erbitte Unterstützung!«
Der Kollege im Funk-Leitstand bestätigte. Er würde die Meldung
sofort an das Fire Department weiterleiten.
Lambrini unterbrach die Verbindung und eilte seiner Kollegin
nach, die bereits mit dem Handfeuerlöscher des Patrolcars auf die
Kirche zugelaufen war.
Der Job der Cops war es jetzt, eventuelle Brandopfer in
Sicherheit zu bringen. Und das verdammte Feuer in Schach zu halten,
bis die Jungs vom Fire Department anrückten.
Das Geläute der Glocken war noch ohrenbetäubender, als sie
sich der Kirche genähert hatten. Obwohl Officer Lambrini kein
großer Kirchgänger war, wußte er doch, daß die Riverside Church mit
ihren 74 Glocken das größte Glockenspiel der Welt hatte.
Das erwies sich allerdings in diesem Moment als
verhängnisvoll.
Denn der Cop hörte nicht den Schuß, der auf seine Kollegin
abgefjeuert wurde!
***
Police Officer Hannah Barnett stürmte durch die schwere Tür
der Kirche. Sofort ätzte der scharfe Brandgeruch in ihre Nase.
Gleichzeitig wunderte sie sich darüber, daß das Gotteshaus nicht
abgeschlossen gewesen war.
Die Holzbänke der Riverside Church brannten wie Zunder. Das
ganze Mittelschiff war bereits ein Flammenmeer. Die wertvollen
Glasfenster zerbarsten.
Die Polizistin warf einen mißmutigen Blick auf den
Handfeuerlöscher, den sie mit sich schleppte. Gegen diese
Flammenhölle konnte sie mit dem kleinen Ding kaum etwas ausrichten,
das wurde ihr schmerzhaft klar. Das war so, als wollte sie mit
einem Damenschuh das Wasser des Atlantischen Ozeans
ausschöpfen.
Officer Barnett war keine Brandexpertin. Trotzdem erkannte
sie, daß sich das Feuer in Windeseile ausbreitete. Als sie vor
wenigen Minuten den Brand entdeckt hatte, da war die Feuersbrunst
noch nicht so heftig gewesen, nur ein gelbliches Flackern hinter
den mächtigen Kirchenfenstern, die jetzt explosionsartig
zerplatzten. Nun war die ganze Riverside Church ein einziges
Flammenmeer.
Dafür konnte es nur eine Erklärung geben.
Brandbeschleuniger sorgten für die rasende Ausbreitung des
Feuers.
Und das wiederum bedeutete. -Brandstiftung!
Kaum war dieser Gedanke in ihrem Gehirn aufgeblitzt, als sie
einen Schatten in der Sakristei verschwinden sah. Ihre langjährige
Diensterfahrung sagte Hannah, daß es um diese Tageszeit wohl kaum
der Küster sein konnte.
Sie ließ den Feuerlöscher fallen. Und griff reaktionsschnell
zu ihrem Revolver der Marke Smith & Wesson. Sie wollte dem
Verdächtigen folgen. Es hatte keinen Sinn, ihn anzurufen. Die
Glocken waren einfach zu laut.
Weiß der Teufel, warum die in Betrieb sind, dachte die
Polizistin. Dadurch wird doch das ganze Stadtviertel geweckt…
Sie kam nicht auf die Idee, daß dahinter eine Absicht stecken
könnte.
Mit schnellen Schritten ihrer langen Beine folgte sie dem
Phantom. Ihre Dienstwaffe hielt sie schußbereit in der
Rechten.
In der Sakristei registrierte sie einen seltsamen Geruch.
Hannah schnüffelte. Es roch nach Chemie.
Das deutete ebenfalls auf Brandstiftung hin. Das mußte der
verdammte Brandbeschleuniger sein.
Wo blieb nur das Fire Department?
Da nahm sie wieder eine Bewegung wahr. Sie wirbelte
herum.
Aber es war zu spät.
Hannah Barnett sah noch das Mündungsfeuer aufblitzen.
Dann hieb das Geschoß aus der 44er Magnum in ihren
Körper.
Die Polizistin wurde nach hinten geschleudert wie eine
Puppe…
***
Sven Magnussen war ein Riese mit blauen Augen und weißblondem
Stoppelhaarschnitt.
Auch ohne seinen Namen hätte man in ihm den Sohn
skandinavischer Einwanderer erkannt. Und nicht nur äußerlich folgte
der bärenstarke Magnussen der Ahnenreihe seiner Familie.
Wie schon sein Urgroßvater, sein Großvater und sein Dad diente
er dem New York Fire Department. Nie hatte er auch nur im Traum
daran gedacht, jemals einen anderen Beruf zu ergreifen. Schon als
kleiner Junge hatte er häufig die schrecklichen Wunden gesehen, die
Grandpa und Dad bei ihrem Job immer wieder davongetragen hatten.
Das hatte ihn aber nie abgeschreckt.
Für Magnussen waren diese Brandmale wie die
Tapferkeitsmedaillen, die im Haus seiner Familie hinter Glas
aufbewahrt wurden und von den Heldentaten seines Vaters und
Großvaters erzählten.
Auch Sven war schon ausgezeichnet worden. Mehrmals, das letzte
Mal von Bürgermeister Rudolph Giuliani persönlich.
Sein alter Herr hatte es leider nicht mehr miterleben
können.
Zwei Monate vor der Pensionierung war er in einem brennenden
Lagerhaus von einem herabstürzenden Balken erschlagen worden.
Versicherungsbetrüger hatten das Lagerhaus abgefackelt.
Seitdem verfolgte Sven Magnussen alle Brandstifter mit einem
irrsinnigen Haß.
Seine Abneigung ging noch weit über das hinaus, was jeder
andere Feuerwehrmann für diese feigen Ratten empfinden mußte. Für
den weißblonden Skandinavier waren Brandstifter keine Menschen.
Sondern Kreaturen, die es nicht verdienten zu leben.
Auch an diesem Morgen mußte Magnussen wieder an Brandstiftung
denken.
Als Captain von ›Engine 54‹ saß er im Führerhaus neben dem
Fahrer des Löschzugs. Die ohrenbetäubende Sirene des roten
Fahrzeugs kreischte durch den Manhattan-Morgen. Ein Patrolcar des
NYPD hatte sie zur Riverside Church gerufen. Und wenn um diese
Uhrzeit eine Kirche brannte, war dafür bestimmt keine umgefallene
Kerze verantwortlich…
Der Anblick des lichterloh brennenden Gotteshauses war für den
Captain wie ein Schock. Doch er überwand ihn schnell und
konzentrierte sich sofort wieder auf die bevorstehende
Aufgabe.
Schon hatte der Fahrer den Löschzug unmittelbar neben einen
Hydranten abgestellt. In New York sind diese Hydranten alle
grellrot gestrichen, die Straße davor muß auf jeden Fall
freibleiben. Es stehen schwere Strafen darauf, vor einem Hydranten
zu parken. Damit Einsätze des Fire Department nicht behindert
werden.
»Absitzen!« befahl Magnussen.
Seine Boys waren ein eingespieltes Team. Schon zerrten sie die
Schläuche hervor, die sich in Buchten im hinteren Teil des
Löschzugs befanden. Wie alle New Yorker Löschzüge hatte auch Engine
54 eine eingebaute Pumpe seitlich im Fahrzeug, die vom
Armaturenbrett in der Fahrerkabine aus bedient wurde.
Über eine Drehleiter verfügte Engine 54 nicht. Dafür gab es
spezielle Fahrzeuge.
Magnussen griff nach seiner Atemschutzmaske. Bevor er sie
überstreifte, sah der Captain einen schwarzgelockten Cop, der seine
Mütze verloren hatte. Er trug eine offenbar verletzte Kollegin,
ebenfalls in der Uniform des NYPD, aus dem brennenden
Gotteshaus.
Die rothaarige Polizistin war totenbleich. Das konnte man
erkennen, obwohl ihr Gesicht ganz rußig war. Sie stöhnte und preßte
eine Hand auf ihre Seite. Blut sickerte zwischen ihren Fingern
hindurch.
»Was ist passiert?« fragte Magnussen, der auf den Cop und
seine verletzte Kollegin zugelaufen war.
»Jemand hat sie angeschossen!« rief der Police Officer. »Wenn
ich das Schwein erwische…!«
»Das Schwein hat sicher auch die Kirche angesteckt!« knurrte
der Captain vom Fire Department.
Dann stürmte er an der Spitze seiner Männer in die
Flammenhölle…
***
Ich gähnte herzhaft, als mich mein Wecker aus dem Schlaf
gerissen hatte. Es war zwar Sonntag, aber trotzdem hatte ich mir
für diesen Tag einiges vorgenommen.
Zusammen mit meinem Freund und Kollegen Milo Tucker wollte ich
raus nach Coney Island fahren. An den Strand, der im New Yorker
Volksmund auch ›Puertoricanische Riviera‹ genannt wird.
Selbst zwei Special Agents des FBI New York haben ab und zu
mal einen freien Sonntag. Und diesen hier wollten wir nutzen, um
uns die Sonne auf den Bauch scheinen zu lassen und zu checken,
welcher Bikini wohl der knappste der Saison war. Vielleicht ließ
sich die Trägerin ja sogar zu einem Drink einladen…
Ich ging ins.Bad und stellte auf dem Weg dorthin die
Kaffeemaschine ein. Während ich mich unter den warmen
Wasserstrahlen der Dusche einseifte, machte ich mir Sorgen um das
elende Geräusch, das der Kaffeeautomat von sich gab. Würde er im
nächsten Moment explodieren?
Doch dann wurde mir klar, daß es das Telefon war, dessen
Schrillen das Gurgeln der Küchenmaschine übertönte.
Ich griff mir fluchend ein Handtuch und sprang wassertriefend
auf den Apparat zu.
»Trevellian!«
»Hier Jonathan D. McKee, Jesse.«
Sofort war jeder Gedanke an puertoricanische Badenixen
verflogen. Wenn der Leiter des FBI-Distrikts New York am Sonntag
morgen um acht Uhr bei einem seiner Untergebenen anrief, war es
Essig mit dem freien Tag.
Aber Ärger wollte in mir nicht aufsteigen. Im Gegenteil, eine
gespannte Erwartung bemächtigte sich meiner. Ich kannte Mr. McKee
lange genug, um zu wissen, daß er mir meine wenigen freien Tage
nicht mit Bagatell-Fällen verdarb. Wenn er mich morgens am Sonntag
anrief, dann mußte es sich um einen brandheißen Fall handeln.
Ein brandheißer Fall - wenn ich geahnt hätte, wie zutreffend
dieser Gedanke war…
»Ja, Sir?«
»Es tut mir leid, Sie am Wochenende zu stören, Jesse. Aber wir
haben einen Fall, der keinen Aufschub duldet. Bitte kommen Sie
sofort ins District Office. Und bringen Sie Milo mit.«
»Selbstverständlich, Sir«, erwiderte ich. »Schon
unterwegs!«
Ich legte auf und tippte dann sofort die Nummer meines
Freundes und Kollegen Milo Tucker in die Tastatur.
Ich mußte es ziemlich lange klingeln lassen. Zehnmal.
Zwölfmal. Aber mein Freund und Partner ging nicht ran.
»Schlafmütze!« sagte ich laut und rubbelte mich mit einer Hand
trocken, während ich in der anderen weiterhin den Hörer hielt. Dann
legte ich auf, denn auch nach einer guten halben Minute hatte Milo
nicht abgenommen.
Ich zog mich an, rasierte mich und genehmigte mir einen Becher
Kaffee und ein Schinkensandwich. Ich aß es im Stehen, durch mein
Apartmentfenster auf die morgendliche Straße
hinunterblickend.
Es war so ruhig. Der Sonntagmorgen ist die friedlichste Zeit
der Woche in New York City. Keine Hektik, kaum Verkehr, keine
Verbrechen.
Außer an diesem Tag. Sonst hätte mich Mr. McKee wohl kaum
angerufen.
Ich trank den Kaffee aus und putzte mir die Zähne. Danach hieb
ich meinen Zeigefinger auf die Wahlwiederholung des Telefons. Ich
fand, Milos Schönheitsschlaf mußte nun zu Ende sein.
Diesmal nahm er nach dem zweiten Klingeln ab.
»Tucker!«
»Ich bin’s, altes Haus. Ganz schön schwer, dich
wachzukriegen!«
»Was soll das denn?« erwiderte mein Partner entrüstet. »Ich
bin schon lange auf. Ich war gerade unten beim alten Ed, um mir die
Zeitung zu kaufen.«
Ich grinste. Auch Milo gehört zu den New Yorkern, für die ein
Sonntag ohne ausgiebige Zeitungslektüre am morgen kein Sonntag ist.
Die ›New York Times‹ und die ›New York Tribune‹ erscheinen an
diesem Tag mit kiloschweren Ausgaben. Die neuesten Geschichten über
Broadway-Stars oder die Sex-Skandale der Politiker - nun, so ein
Sexskandal hatte uns vor einiger Zeit ganz schön ins Schwitzen
gebracht, aber Milo und ich hatten dafür gesorgt, daß nicht noch
mehr pikante Details über das außereheliche Treiben unseres
verehrten Präsidenten an die Öffentlichkeit gelangt war.
Echte New Yorker kaufen immer beide, sowohl die ›Times‹ als
auch die ›Tribune‹. Es könnte ja der einen etwas entgangen sein,
was man dann in der anderen nachlesen muß.
»Vergiß die Druckerschwärze, Milo. Das wahre Leben ruft.
Papier ist geduldig, Mr. McKee nur begrenzt. Er wünscht uns zu
sprechen!«
»O nein!« stöhnte mein Freund. »Willst du mir damit sagen:
Vergiß die Strand-Beauties?«
»Vergiß die Strand-Beauties«, bestätigte ich. »In fünf Minuten
an unserer gewohnten Ecke, okay?«
Bevor er protestieren konnte, beendete ich das Telefonat,
indem ich den Hörer einfach auf den Apparat knallte. Ich verließ
mein Apartment und fuhr mit dem Lift hinunter in die Tiefgarage, wo
ich mich in meinen roten Sportwagen fallen ließ.
An diesem Morgen waren die Straßen von Manhattan wie
leergefegt. Milo wartete schon mit flatternder Krawatte. Wie ich
selbst war auch er mit einem leichten Baumwoll-Anzug bekleidet.
Damit die drückende Hitze des New Yorker Sommers etwas erträglicher
wurde.
»Das machst du absichtlich!« wütete Milo, nachdem er den
Beifahrersitz geentert hatte.
»Was?«
»Du hast dafür gesorgt, daß wir heute einen neuen Fall
kriegen, weil du geahnt hast, daß ich heute auf Coney Island das
Girl meines Lebens getroffen hätte!«
Ich klopfte mit der rechten Faust scherzhaft gegen seinen
Schädel. »Na klar, Alter. Deshalb habe ich irgendwelchen Gangstern
den telepathischen Befehl erteilt, am heiligen Sonntag ihren
kriminellen N eigungen nachzugehen.«
»Blödmann!« knurrte Milo und schaute mich grimmig an. »Weißt
du schon Näheres, Jesse?«
»Nicht mehr, als auf einem weißen Blatt Papier steht. Der Chef
wollte, daß wir sofort zur Federal Plaza kommen, das ist
alles.«
»Dann sollten wir ihn nicht länger warten lassen.«
»Recht hast du«, stimmte ich ihm zu und fuhr den roten Flitzer
wieder an.
Auf dem Broadway kamen uns mehrere Fahrzeuge vom Fire
Department entgegen. Mit heulenden Sirenen jagten sie Richtung
Hudson River.
Als wir auf die Kreuzung 14th Street Zufuhren, sahen wir am
Union Square weitere Löschfahrzeuge aus dem Gebäude des Fire
Department ausrücken. Die knallroten Wagen der Marke ›Mack‹
überholten uns.
»Da muß irgendwo ein Großbrand sein!« brüllte Milo, um das
lautstarke Heulen der Sirenen zu übertönen.
»Nicht nur einer!« erwiderte ich, nachdem sich die grellen
Geräusche etwas entfernt hatten. »Diese Löschzüge sind in südliche
Richtung gefahren, die anderen vorhin nach Norden.«
»Mal hören, ob die Plaudertaschen im Radio schon mehr wissen.«
Mit diesen Worten stellte Milo meinen FM-Empfänger ein.
»… und wie wir soeben erfahren, ist ein zweiter Brand im New
York Telephone Building ausgebrochen. Es scheint, als wütete heute
morgen ein Feuerteufel in Manhattan. Das Fire Department hat
inzwischen den Brand in der Riverside Church unter Kontrolle.
Nähere Angaben zum Feuer im New York Telephone Building liegen uns
noch nicht vor. Bleiben Sie dran! Wir sind live vor Ort! Hier
spricht Dorothy Carmichael, Reporterin bei WSOB!«
Es folgte der Werbeblock. Milo schaltete ab.
Ich hatte ein verdammt mulmiges Gefühl in der Magengegend. Und
das lag nicht an meinem Schinkensandwich…
***
Anatol Dworkin hatte keine Hemmungen gehabt, die Polizistin in
der Kirche feige über den Haufen zu schießen.
Der schwarzgekleidete Verbrecher machte sich durch einen
Seitenausgang der Riverside Church aus dem Staub. An sein Opfer
verschwendete er keinen weiteren Gedanken mehr.
Auf dem kleinen Privatparkplatz hinter dem Kirchengelände ließ
er sich in den gestohlenen Chrysler sinken und fuhr los. Er achtete
darauf, die Höchstgeschwindigkeit nicht zu überschreiten.
Der unauffällige Mittelklassewagen rollte über den Riverside
Drive Richtung Norden. Dort lag die Bronx.
Dworkin sah auf seine Präzisions-Armbanduhr. Er hatte es sich
nicht nehmen lassen, den ersten Brandanschlag selbst durchzuziehen.
In zehn Minuten würde einer seiner Komplizen im New York Telephone
Building ebenfalls ein Feuerchen auflodern lassen. Und etwas
später…
Der Brandstifter grinste zynisch.
Anatol Dworkin war so kriminell wie eine ganze Gefängniszelle
voller Mafiosi. Schon im zarten Alter von neun Jahren hatte er
einen Lehrer niedergestochen. Danach war er der Schule verwiesen
worden. Aber Dworkin hatte sowieso keine Lust gehabt, zu lernen
oder zu arbeiten. Das, wofür sich seine Mitmenschen hart knechten
ließen, nahm er sich lieber mit Gewalt. Oder mit Heimtücke. Und
letzteres erschien ihm auch risikoloser, was es tatsächlich auch
war.
Bis er zu dieser Erkenntnis gekommen war, hatte er allerdings
reichlich Lehrgeld zahlen müssen. Als Teenager war er in einer der
übelsten Streetgangs der Bronx gewesen. Schlägereien und
Mißhandlungen waren für ihn so selbstverständlich wie für andere
Leute der Besuch im Supermarkt.
In dieser Zeit hatten sich die Cops den jungen Burschen ein
paarmal gekrallt. So hatte er fast alle Besserungsanstalten und
Gefängnisse New Yorks von innen kennengelernt.
Auf Riker’s Island schließlich hatte Anatol Dworkin mit Old
Mac in einer Zelle eingesessen.
Old Mac - der König der Brandstifter!
Als Gewohnheitsverbrecher konnte der zahnlose Greis keine
Gnade mehr von der Justiz erwarten. Vor allem nicht, nachdem bei
seinem letzten Coup drei Menschen qualvoll verbrannt waren.
Dem alten, verschlagenen Kojoten hatte es allerdings
geschmeichelt, nun einen jungen kriminellen Schüler zu haben, der
an seinen Lippen hing…
Dworkin versank in Erinnerungen, als er den Blinker setzte, um
auf den Bronx Expressway abzubiegen. Als er in den Chrysler
gestiegen war, hatte er sich schnell ein kariertes Jackett über
sein schwarzes Trikot gezogen. Er wollte nicht auffallen, und
bisher war ihm das wohl auch gelungen.
Bisher hatten sich die Cops jedenfalls nicht auf seine Fährte
gesetzt. Im Rückspiegel war keines ihrer Patrolcars zu sehen. Und
im Innenspiegel glühten nur seine eigenen gnadenlosen Augen. Wie
Kohlestücke glommen sie.
Die Monate mit Old Mac in der Zelle waren für Anatol Dworkin
sehr ergiebig gewesen. Doch dann kam die Häftlingsrevolte vom Mai
1990. Old Macs Schädel war in die Schußlinie geraten, als ein
dreifacher Mörder mit einer erbeuteten Pistole auf die Wärter
losgeballert hatte.
Der König der Brandstifter war tot.
Und Anatol Dworkin trat als ›Kronprinz‹ dessen Erbe an.
Nach der Haftentlassung hatte er sich jahrelang bei
Spekulanten seine Brötchen verdient, die halbverfallene Bruchbuden
von ihm hatten ›entmieten‹ lassen. Eine sichere Einnahmequelle, mit
der man aber keine großen Sprünge machen konnte.
Doch nun sollte diese Kleinkrämerei zu Ende sein.
Dworkin war sicher, endlich die passenden Freunde für sein
ganz großes Ding gefunden zu haben.
Er linste wieder auf seine Armbanduhr. Ein verschlagenes
Lächeln huschte über sein Gesicht.
Bald würde das Fire Department zum dritten Einsatz in New York
an diesem Sonntagmorgen ausrücken müssen…
***
Jonathan D. McKee, der Special Agent in Charge des FBI
District New York, erwartete uns in seinem Büro.
Wie immer war sein Schreibtisch vorbildlich aufgeräumt, und
trotz der frühen Morgenstunden wirkte unser Chef frisch und
ausgeruht. Er trug einen grauen Anzug mit Weste und sah so gepflegt
aus, wie wir es von ihm gewöhnt sind.
Der Ausdruck auf seinem schmalen Gesicht war ernst und
angespannt. Als Leiter des FBI Field Office New York lastet eine
ungeheure Verantwortung auf seinen Schultern.
Mit einer knappen Handbewegung forderte er Milo und mich auf,
uns zu setzen. Wir nahmen auf den Besucherstühlen vor seinem
Schreibtisch Platz.
»Sie werden auf dem Weg hierher bemerkt haben, daß das Fire
Department im Großeinsatz ist«, begann er.
Ich hob die Augenbrauen. »Brandstiftung?«
»Schlimmer, Jesse. Brandstiftung in Tateinheit mit versuchtem
Polizistenmord.«
Ich fühlte, wie das Blut aus meinem Gesicht wich. Milo ging es
nicht anders. Wenn ein Gangster versucht, einen von uns oder einen
Kollegen vom Police Department zu killen, ist das besonders
schlimm. Nicht, weil wir die besseren Menschen wären. Sondern weil
wir bewaffnet und für den Kampf trainiert sind. Um wieviel
niedriger muß bei so einem Kerl dann die Hemmschwelle sein, ein
wehrloses Opfer anzugreifen?
»Was ist geschehen?« fragte mein Freund und Partner mit
belegter Stimme.
»Um vier Uhr sechs heute morgen meldete Police Officer Luke
Lambrini einen Brand in der Riverside Church. Er und seine
Partnerin Police Officer Hannah Barnett betraten die Kirche, um
eventuellen Opfern zu helfen und die Flammen einzudämmen. Dabei
wurde auf Off icer Barnett geschossen. Ihr Partner konnte den oder
die Täter nicht mehr erwischen, weil er einige Minuten nach Officer
Barnett die Kirche betrat. Das Fire Department vermutet
Brandstiftung. Das Feuer wurde so gelegt, daß die Kirche fast
vollständig ausbrannte. Und zwar innerhalb von Minuten.«
»Wie geht es der Kollegin?«
»Sie ist außer Lebensgefahr, Jesse. Sie wurde ins Bellevue
Hospital eingeliefert. Es wird wohl noch etwas dauern, bis wir sie
befragen können.«
»Wir haben Löschzüge gesehen, die nicht zum Riverside Drive
fuhren«, warf Milo ein.
Mr. McKee nickte. »Um acht Uhr neunundzwanzig gab der
Rauchmelder des New York Telephone Building Alarm. Inzwischen ist
das Feuer dort ebenfalls unter Kontrolle. Das Fire Department hat
bereits eine Spezialeinheit hingeschickt, um Beweise für eine
Brandstiftung zu sichern.«
»Gibt es schon Bekenneranrufe oder etwas in der Art?«
»Nein, Jesse. Trotzdem - wir müssen mit den Ermittlungen so
schnell wie möglich beginnen. Brandstiftung ist in einer so
dichtbesiedelten Stadt wie New York City ein besonders teuflisches
Verbrechen.«
Ich nickte. »Könnte ein Geisteskranker dahinterstecken?«
»Die Möglichkeit besteht. Die Riverside Church war bekannt für
ihre Kunstschätze. Wertvolle Glasfenster aus Brügge, aus dem 16.
Jahrhundert. Und eine Madonnen-Statue des Künstlers Epstein. Denken
Sie an die Anschläge, die auf die Mona Lisa verübt wurden. Dazu
paßt auch, daß die Glocken läuteten, während der Brandsatz gezündet
wurde.«
»Die Glocken läuteten?« wiederholte ich ungläubig.
»Ja, Jesse. Kurz bevor Officer Lambrini seine Alarmmeldung
abgegeben hat, begann das berühmte Glockenspiel der Riverside
Church zu läuten. Der Brandstifter muß es selbst in Betrieb gesetzt
haben.«
»Seltsam«, meinte Milo. »Diese feigen Ratten suchen doch sonst
immer das Dunkel für ihre hinterhältigen Anschläge.«
»Das macht den Fall so außergewöhnlich«, sagte unser Chef.
»Der Brandstifter hat den Mechanismus des Glockenspiels
wahrscheinlich in Gang gesetzt, um auf seine Tat aufmerksam zu
machen.«
»Das paßt zu einem Geisteskranken«, meinte ich.
»Oder zu einem Rechtsradikalen«, warf Milo ein. »Obwohl sich
das ja nicht gegenseitig ausschließt. Im Gegenteil, die
ultrarechten Brüder haben doch mit ihrem neuheidnischen Quatsch
ohnehin was gegen das Christentum.«
»Wir müssen diese Möglichkeit in Betracht ziehen«, sagte Mr.
McKee.
Das Telefon unterbrach unsere Besprechung.
Mr. McKee nahm den Hörer ab. Das Telefonat dauerte nur kurz.
Mit unbewegtem Gesicht legte er wieder auf.
»Das war das Police Department«, erklärte er uns. »Der
Feuerteufel hat wieder zugeschlagen. Diesmal brennt das Brooklyn
Museum!«
***
Captain Sven Magnussen stapfte durch die glimmenden hölzernen
Überreste der Kirchenbänke. Wegen dem Qualm konnte man kaum die
Hand vor Augen sehen. Er hielt eine starke Taschenlampe in der Hand
und leuchtete damit.
Er suchte nach Spuren oder Überresten des Brandsatzes.
Eigentlich war das der Job der Spezialisten, die schon auf dem
Weg zum Einsatzort waren. Aber das war dem Captain in Moment
herzlich egal. Er wollte so schnell wie möglich eine Spur finden,
um diesen feigen Brandstifter zu enttarnen und schnappen zu
können.
Das Feuer und die Löscharbeiten hatten eine Menge Schutt
verursacht. Mit seinen schweren Stiefeln trat er auf knirschende
Glassplitter. Das Wasser stand ihm bis zu den Knöcheln.
Da tauchte neben ihm eine weitere Gestalt im Asbestanzug auf.
Mit der Atemschutzmaske und dem Helm der Fire Brigade wirkte der
Mann wie ein Wesen aus einem drittklassigen
Science-Fiction-Film.
Es war Bruce Cockburn. Ein Mann, mit dem Magnussen schon seit
vier Jahren zusammenarbeitete. Sie hatten so manchen Einsatz
gemeinsam überlebt.
Zwischen ihnen mußten nicht viele Worte gewechselt werden.
Cockburn wußte genau, was in seinem Captain vorging.
Neben dem Eingang zur Sakristei führte eine steile Treppe in
den Keller hinunter. Magnussen wollte sich vergewissern, daß auch
dort unten die Flammen erstickt waren.
Er leuchtete mit der starken Taschenlampe die Treppe hinab.
Die Stufen waren rutschig von dem Löschwasser.
Cockburn folgte ihm in die Gewölbe der Riverside Church.
Alle Türen standen offen. Für Magnussen ein sicheres Zeichen
dafür, daß der Feuerteufel hier unten gewesen war. Und hier sein
unseliges Werk begonnen hatte.
Unter einigen durch die Flammengewalt geborstenen
Heizungsrohren fand der Captain, wonach er gesucht hatte.
Eine unauffällige Schachtel, nicht größer als ein
Ziegelstein.
Er deutete mit seiner behandschuhten Linken darauf und
leuchtete mit der Taschenlampe auch in die Ecke, wo der Gegenstand
lag. Bruce Cockburn beugte sich interessiert vor.
Der Captain hatte solche Höllenmaschinen schon gesehen. Per
Fernsteuerung gezündet, verschossen diese Dinger glühende Flammen
in einem Radius von bis zu hundert Yards. Eine einfache, aber sehr
effektive Methode der Brandstiftung, wenn man in dem entsprechenden
Gebäude noch hochentflammbare Chemikalien verteilte, wie es auch
hier geschehen war…
Sven Magnussen gab seinem Mitarbeiter ein Zeichen. Die beiden
Fire Fighter verließen den Keller und die Kirche, bis sie sich
draußen endlich die Atemschutzmasken vom Gesicht reißen
konnte/).
Gierig sogen sie die frische Luft in die Lungen.
»Wieder so ein verdammter Brandstifter, Boß!« knurrte
Cockburn.
Magnussen ballte grimmig die Fäuste. »Für diesen Brand wird
jemand bezahlen. Das schwöre ich dir!«
***
Anatol Dworkin schlug zu.
Seine Faust bohrte sich in den Bauch von Dan Forbes.
Der Komplize des Feuerteufels riß den Mund auf, als ob er die
ganze blaugequalmte Luft des miesen Apartments an der Cypress
Avenue auf einmal einatmen wollte.
Aber dann entleerte er doch lieber seinen Mageninhalt auf den
uralten, ohnehin schon schmutzigen Teppichboden.
Dworkin machte weiter mit seiner Bestrafungsaktion. Gnadenlos.
Er haßte es, wenn jemand versagte. Besonders, wenn dieser Jemand
für ihn arbeitete.
Der selbsternannte König aller Brandstifter der Ostküste
wollte den Coup seines Lebens landen. Versager konnte er dabei
nicht brauchen.
Dan Forbes stöhnte auf, obwohl er ein harter Brocken war. Aber
man mußte schon aus Stein sein, um die Mißhandlungen durch Dworkin
wegstecken zu können. Ein anderer Mann als Forbes wäre schon längst
zu den Piranhas ins New York Aquarium gesprungen. Weil er sich dort
wohler gefühlt hätte.
»Du bist wirklich ein gehirnamputierter Volltrottel!« stieß
Dworkin wütend hervor und verpaßte seinem Komplizen einen letzten
Tritt in die Seite. »Der Plan war idiotensicher, und trotzdem
vermasselst du ihn! Was hast du dir dabei gedacht?«
Forbes blickte aus blutunterlaufenen Augen auf. Wie ein Hund,
der Prügel bezogen hat. Er war sich nicht sicher, ob sein Boß eine
Antwort erwartete.
Und das tat er wirklich nicht. Statt dessen zeigte er auf den
kleinen TV-Bildschirm in der Versandhaus-Schrankwand. Der Fernseher
war auf einen lokalen Nachrichtensender eingestellt, der 24 Stunden
am Tag News aus New York brachte. Je grausiger und schlimmer, desto
besser.
Ein TV-Team des Senders befand sich gerade bei dem brennenden
Brooklyn Museum.
»Ein Feuer nennst du das?« höhnte der Boß und trat wieder nach
dem am Boden Liegenden. »Jedes Kleinkind mit einer
Streichholzschachtel hätte größeren Schaden angerichtet!«
Dan Forbes öffnete den Mund, um eine Verteidigungsrede
vorzubringen, schloß ihn aber sofort wieder. Es würde ihm nur noch
mehr Prügel einbringen, wenn er jetzt versuchte, seine Versäumnisse
zu erklären.
Dworkin zählte an den Fingern ab, was sein Komplize alles
falsch gemacht hatte. »Erstens - im Erdgeschoß ist der
Museumsladen. Dort hätte der Brand beginnen müssen, dann wäre das
gesamte Hauptgebäude abgefackelt. Zweitens - im dritten Stock liegt
der Klimbim aus der holländischen Kolonialzeit rum. Da solltest du
Himie noch einen Behälter mit meiner Spezialmischung abladen.
Drittens - im vierten Stock hätte ein Zeitzünder hochgehen sollen,
denn dort befindet sich die amerikanische Kunstsammlung.«
Er holte wieder mit dem Fuß aus, um erneut zuzutreten, und der
Mann am Boden krümmte sich bereits wieder zusammen, doch der Tritt
unterblieb.
»Das Feuer hätte sich von verschiedenen Stellen her durch das
ganze Gebäude gefressen, hättest du es so getan, wie ich es dir
gesagt habe!« schrie der Boß. »Außerdem…«
»Die Wärter haben noch ‘ne Extrarunde gedreht«, wagte Forbes
nun doch einen Einwand. »Sie hätten mich erwischt, wenn ich
versucht hätte…«
»Das interessiert mich nicht!« schnappte Dworkin und
unterbrach damit den Mann am Boden. »Tatsache ist: Du hast ein
mieses kleines Feuerchen im Westflügel gelegt und danach sofort den
Schwanz eingekniffen! Jeder Amateur mit einem Handlöschgerät hätte
es löschen können!«