Verantwortung für sich und andere Wenn der Strom ausfällt, Supermarktregale leer bleiben oder Hilfe auf sich warten lässt – bist du vorbereitet? Dieses Buch ist ein praxisnaher Ratgeber für alle, die in Krisensituationen nicht hilflos sein wollen. Es zeigt, wie du Verantwortung für dich selbst, deine Familie und deine Nachbarschaft übernehmen kannst – mit klarem Fokus auf realistische Vorbereitung, mentale Stärke und solidarisches Handeln. Egal ob Stromausfall, Naturkatastrophe, Pandemie oder Versorgungskrise: Wer vorbereitet ist, schützt nicht nur sich selbst, sondern wird auch zum Anker für andere. Mit vielen Checklisten, Tipps und konkreten Anleitungen – u.a.:
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Seitenzahl: 290
Veröffentlichungsjahr: 2025
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1
Dieses Buch ist für alle Kameraden,
mit denen ich zusammengearbeitet
habe – in schwierigen Zeiten, unter be-
sonderen Bedingungen,
mit Disziplin, Mut und gegenseitigem
Respekt.
Ihr habt mir gezeigt, was es heißt,
Durchhaltevermögen, mentale Stärke
und Körpereinsatz miteinander zu ver-
binden.
Was wir im Einsatz gelebt haben,
kann auch im Alltag wirken –
mit Achtsamkeit, Klarheit und innerer
Haltung.
Dieses Buch ist euch gewidmet.
Euer Silvano B.
«Bereit – wenn alle anderen suchen»
Prolog – Harry, der Personenschützer und
Dschungeltrainer
Ich erinnere mich noch genau an die Nacht in einem Wald, als ich mit Harry zum ersten Mal auf einer Mission war. Kein Funk, kein Strom, keine Hilfe. Nur dichter Nebel, prasselnder Regen, Tierlaute aus dem Dickicht – und Har-ry.
Er war kein Mann großer Worte, aber wenn er sprach, hör-ten alle zu. Als ehemaliger Personenschützer hatte er Kriegsgebiete gesehen, korrupte Regime erlebt und promi-nente Zielpersonen durch chaotische Städte eskortiert. Jetzt leitete er ein Überlebenstraining mitten im Nirgendwo. Seine Philosophie war einfach: „Du musst funktionieren – egal was passiert. Keine Ausreden.“
In der ersten Nacht fiel unser Funkgerät aus. Die Gruppe geriet in Panik. Harry saß am Feuer, schälte seelenruhig eine Machete. „Wisst ihr, was die meisten in der Krise tö-ten wird?“ fragte er. „Nicht Hunger. Nicht Hitze. Nicht Schlangen. Sondern Angst.“
Er war ein lebendiges Beispiel für Krisenvorsorge in Rein-form. Kein Hamsterer, kein Panikmacher. Sondern ein Mann mit einem Plan. Immer. Er konnte mit drei Dingen überleben: einem Messer, einem Stück Draht – und seinem Kopf.
Von ihm lernte ich, dass Krisenvorsorge kein Kistenstapeln ist. Es ist eine innere Haltung. Ruhe im Sturm. Kreativität im Mangel. Und die Fähigkeit, mit wenig viel zu machen.
Heute lebe ich nicht mehr im Dschungel. Aber die Welt um uns herum wird unberechenbarer. Stromausfälle, Naturka-tastrophen, politische Unruhen – all das ist keine Fiktion. Und immer wieder denke ich an Harry.
Dieses Buch ist kein Abenteuerroman. Es ist dein Werk-zeugkasten für den Ernstfall. Du musst kein Soldat sein. Kein Überlebenskünstler. Aber du kannst vorbereitet sein. Für dich, für deine Familie – und für die ruhige Stimme in dir, die sagt: „Ich bin bereit.“
Ich erinnere mich an einen weiteren Moment. Wir hatten uns verirrt. Drei Stunden Umweg, unsere Wasserreserven fast aufgebraucht. Einer der Teilnehmer – ein junger Typ aus der Stadt – war am Ende. Kreidebleich, schweißgeba-det, kurz vor dem Zusammenbruch.
Harry ging zu ihm, kniete sich neben ihn und sagte ruhig: „Du hast zwei Optionen. Entweder du gibst jetzt auf – oder du gibst dir einen Sinn. Entscheide dich. Ich helf dir in bei-de Richtungen.“
Der Mann stand auf. Keiner von uns vergaß diesen Mo-ment. Es war keine Magie, keine Hypnose – es war pure mentale Führung. Klar, direkt, menschlich. Und das hat mich tief geprägt.
Harry sprach oft von den drei Säulen der echten Vorsorge: Denn echte Krisenvorsorge beginnt nicht mit Vorräten – sondern mit einer Entscheidung: Ich bin nicht Opfer. Ich bin vorbereitet.
1. Mentale Stärke – Denn ohne einen klaren Kopf
nützt dir kein Rucksack etwas.
2. Körperliches Grundwissen – Nicht Perfektion,
sondern einfache Fähigkeiten: Feuer machen, Was-ser finden, improvisieren.
3. Gemeinschaft – Denn die echte Krise trennt die
Egoisten von den Verbündeten.
„Allein überleben? Vergiss es“, sagte Harry. „Du brauchst Menschen. Aber die richtigen.“
Was mir auch blieb, war sein Prinzip der „täglichen Mik-ro-Krise“:
Stell dir jeden Tag vor, du verlierst etwas. Strom. Wasser. Orientierung. Komfort. Dann frage dich: Was würde ich tun? Und dann: Was müsste ich lernen, um handlungsfähig zu bleiben?
Dieser Gedanke wurde zum Kern meiner eigenen Vorbe-reitung – nicht aus Angst, sondern aus Respekt. Respekt vor der Natur, vor der Realität und vor meiner Verantwor-tung gegenüber anderen.
Harry ist längst verschwunden. Vielleicht wieder in einem Krisengebiet. Vielleicht irgendwo in einem Zelt mitten im Wald. Vielleicht untergetaucht. Aber was er mir beige-bracht hat, lebt weiter – in jedem Kapitel dieses Buches.
Und genau dabei möchte ich dich mit diesem Buch unter-stützen. Mit Wissen, Klarheit, ehrlichen Einschätzungen – und einem Plan, der auch dann trägt, wenn alles andere wegbricht.
Vorwort von Silvano B. - „Krisenvorsorge
beginnt nicht im Keller, sondern im Kopf.“
Als ich dieses Buch zu schreiben begann, saß ich in einer einfachen Hütte am Waldrand. Kein WLAN. Kein Fernse-her. Kein Supermarkt um die Ecke. Nur mein Hund Slaven, ein Feuer, ein Notizbuch – und die Frage: Was passiert, wenn morgen nichts mehr so ist wie heu-te?
Ich bin kein Angstmacher. Ich bin kein Weltuntergangs-prophet. Ich bin ein Mensch, der gesehen hat, was passiert, wenn Systeme zusammenbrechen. Ich war Personenschüt-zer in diversen Ländern, habe Krisengebiete durchquert, VIPs in Ausnahmezuständen betreut, Menschen nach Na-turkatastrophen geholfen – und irgendwann hat mich selbst der Schlag getroffen: gesundheitlich, körperlich, mental.
Ich weiß, wie schnell Sicherheit zur Illusion werden kann. Und ich weiß, wie man sich aus einem dunklen Loch zu-rückkämpft.
Krisenvorsorge ist kein Hobby. Sie ist Überlebenskunst – und innere Haltung.
Warum dieses Buch?
Ich habe in den letzten Jahren viele Menschen getroffen, die sagten:
„Ach, so schlimm wird’s schon nicht.“ Und dieselben Menschen standen ratlos da, als plötzlich der Strom weg war. Als Lieferketten versagten. Als Medi-kamente fehlten. Als nichts mehr wie gewohnt funktionier-te.
Dieses Buch ist mein Versuch, das zu ändern. Es soll dich nicht in Panik versetzen, sondern in Bewegung bringen.
Es soll dir Mut machen. Struktur geben. Und die richtigen Fragen stellen.
Denn Krisenvorsorge ist nicht:
• ein Keller voller Konserven,
• ein Bunker im Wald,
• oder das ständige Warten auf den Weltuntergang.
Krisenvorsorge ist:
• innere Klarheit und emotionale Stärke,
• das Wissen, was wirklich wichtig ist,
•die Fähigkeit, im Ernstfall handlungsfähig zu bleiben
– für dich und andere.
Was du brauchst
Du brauchst kein Soldat sein. Kein Survival-Profi. Kein Technikfreak.
Was du brauchst, ist der Wille, Verantwortung zu über-nehmen.
Für dich. Für deine Familie. Für deine Gemeinschaft. Du brauchst:
•Mentale Stärke – weil Angst ein schlechter Ratge-
ber ist.
•Praktisches Wissen – weil Google im Blackout
nicht hilft.
•Ein Minimum an Vorbereitung – weil kleine
Schritte große Wirkung haben.
•Vertrauen in dich selbst – weil du mehr kannst, als
du glaubst.
Was du bekommst
Ich werde dir in diesem Buch nicht nur sagen, was du tun sollst – sondern warum es sinnvoll ist. Ich teile Erlebnisse, Strategien, Übungen und Prinzipien, die in echten Krisen funktioniert haben. Kein Hollywood, kein Drama – Reali-tät.
Ich nehme dich mit auf eine Reise zu:
• den größten Risiken unserer Zeit,
• einfachen und effektiven Vorbereitungsschritten,
• mentaler Resilienz und innerer Stärke,
•familiären und sozialen Aspekten der Krisenvorsor-
ge,
•dem Vertrauen, dass man selbst in der Krise wach-
sen kann.
Mein Wunsch an dich:
Lies dieses Buch mit offenem Herzen. Nimm das mit, was für dich passt. Diskutiere mit anderen darüber. Probiere etwas aus. Und vor allem:
Fang an.
Denn eines ist sicher:
Die Welt bleibt nicht, wie sie ist. Aber du kannst entschei-den, wie du auf Veränderungen reagierst.
Mit Klarheit. Mit Würde. Und mit dem stillen Wissen: Ich bin vorbereitet. Nicht aus Angst – sondern aus in-nerer Stärke.
In diesem Sinne:
Willkommen auf deinem Weg zur souveränen Krisen-vorsorge.
Ich begleite dich dabei.
Silvano B.
Outdoor-Mentaltrainer, Krisenerfahrener, Lebenspraktiker Mit Slaven, meinem treuen Hund – immer an meiner Seite.
Inhaltsverzeichnis – Krisenvorsorge: Si-
cher durch jede Krise
Prolog
Vorwort
1. Einführung in die Krisenvorsorge
• Was ist Krisenvorsorge?
•Die verschiedenen Arten von Krisen: Naturkatastro-
phen, Blackouts, Wirtschaftskrisen, soziale Unruhen
•Der Unterschied zwischen Preppern, Survivalisten
und Alltagsvorsorgern
2. Die größten Bedrohungen unserer Zeit
• Stromausfälle und ihre Folgen
• Pandemie und Gesundheitskrisen
• Wirtschaftlicher Zusammenbruch
•Naturkatastrophen (Sturm, Hochwasser, Erdbeben)
• Politische und soziale Unruhen
3. Die mentale Vorbereitung
• Mentale Stärke in der Krise
• Umgang mit Angst und Stress
• Gruppen- und Familienzusammenhalt stärken
• Die goldene Regel: Ruhe bewahren 4. Krisenvorsorge im Alltag umsetzen
• Das 7-Säulen-Modell der Vorsorge
• Planung für die ersten 72 Stunden
•Vorratshaltung: realistisch, nachhaltig und diskret
•Krisenvorsorge für Stadtmenschen und kleine Woh-
nungen
•Haustiere in der Krise – Treue Begleiter in schweren
Zeiten
•Blackout-Verhalten im Hochhaus – Wenn der Strom
im Turm erlischt
• Krisenvorsorge für Alleinerziehnde
5. Wasser, Nahrung & Kochen
• Trinkwasser lagern und aufbereiten
•Lebensmittelvorrat: Auswahl, Lagerung, Rotation
• Checklisten für diverse Lebensumstände
• Rezepte speziell für Vorratslebensmittel
• Kochen ohne Strom: Gaskocher, Campingkocher,
Solarkocher
6. Hygiene, Gesundheit & Medizin
• Körperpflege ohne fließend Wasser
• Notfall-Toilette & Desinfektion
• Hausapotheke sinnvoll ergänzen
•Medikamente bevorraten – rechtlich und praktisch 7. Energie & Licht bei Stromausfall
•Stromalternativen: Powerbanks, Generatoren, Solar
• Lichtquellen: Taschenlampen, Laternen, Kerzen
• Energie sparen in der Krise
8. Sicherheit & Schutz
• Selbstschutz ohne Waffen
• Wohnung und Haus sichern
• Verhalten bei Plünderungen oder Unruhen
• Notfallpläne für Familie und Nachbarn
9. Kommunikation in der Krise
•Wenn das Netz ausfällt: Funk, Radio, Signalgebung
• Treffpunkte und Notfallkontakte
• Informationsbeschaffung ohne Internet
10. Der Notfallrucksack (Bug-Out-Bag)
• Inhalt für 72 Stunden Überleben
• Checkliste für verschiedene Szenarien
•Rucksack für Kinder, Senioren und Haustiere anpas-
sen
11. Flucht & Evakuierung
•Wann bleiben, wann gehen? – Entscheidungsstrate-
gien
• Fluchtrouten & sichere Ziele
• Notunterkünfte und Mobilität ohne Auto 12. Langfristige Krisenvorsorge
• Eigenanbau von Lebensmitteln
• Wasser selbst gewinnen und speichern
• Energieversorgung langfristig sichern
• Tauschwirtschaft und Nachbarschaftshilfe
13. Krisenvorsorge für besondere Gruppen
•Ältere Menschen, Alleinerziehende, Menschen mit
Behinderung
• Krisenvorsorge für Haustiere
•Vorbereitung mit Kindern – ohne Angst, mit Klar-
heit
14. Nach der Krise – Wiederaufbau und Reflexion
• Resilienz entwickeln
• Was lernen wir aus Krisen?
• Verantwortung für sich und andere
Anhang
•Checklisten (Vorräte, Wasser, Medikamente, Ruck-
sack)
• Glossar wichtiger Begriffe
• Platz für persönliche Notizen und Pläne
Kapitel 1: Einführung in die Krisenvorsor-
ge
Was ist Krisenvorsorge?
Wenn ich an Krisenvorsorge denke, sehe ich nicht als Ers-tes Berge von Konservendosen oder einen mit Gasmasken ausgerüsteten Bunker im Wald. Ich sehe eine Mutter, die mitten in einem Stromausfall ruhig bleibt, weil sie vorge-sorgt hat. Ich sehe einen Großvater, der seinen Enkeln Ge-schichten erzählt, während das Radio stumm bleibt, weil er ihnen das Vertrauen vermittelt, dass alles gut wird. Ich se-he einen Menschen, der trotz Chaos seinen inneren Kom-pass behält.
Krisenvorsorge beginnt nicht im Keller, sondern im Kopf.
In diesem ersten Kapitel möchte ich dich mitnehmen auf eine Reise durch das, was Krisenvorsorge wirklich ist. Es ist mehr als nur ein Notfallrucksack, mehr als nur Vorrats-planung. Es ist eine Lebenshaltung.
Die Illusion der Sicherheit
Wir leben in einer Welt, die sich lange auf das "Immer-verfügbar" verlassen hat. Wasser aus dem Hahn, Strom aus der Steckdose, Lebensmittel im Regal. Alles jederzeit. Komfortabel. Planbar. Doch was passiert, wenn diese Selbstverständlichkeiten von heute auf morgen verschwin-den?
Ich erinnere mich an einen Spätsommer, als ein Unwetter unsere Region traf. Innerhalb weniger Stunden war der Strom weg. Die Supermärkte leer. Die Tankstellen ge-schlossen. Und plötzlich begannen Nachbarn, sich gegen-seitig um Hilfe zu bitten. Da war kein Handyempfang mehr, kein Fernsehen, kein Internet. Nur Kerzenlicht, das Flackern von Sorgen in den Gesichtern und die Frage: "Was machen wir jetzt?"
In diesem Moment habe ich verstanden: Krisenvorsorge bedeutet nicht, Angst zu haben. Sie bedeutet, vorbereitet zu sein.
Der Anfang liegt in der Erkenntnis
Viele Menschen denken: "So etwas passiert doch nicht bei uns." Oder: "Der Staat wird schon helfen." Doch wenn die Feuerwehr 300 Einsätze gleichzeitig fahren muss, wenn die Rettungskräfte blockiert sind, wenn die Versorgungsketten zusammenbrechen – dann ist Selbstverantwortung gefragt.
Krisenvorsorge beginnt also mit einem inneren Schritt: dem Eingeständnis, dass unsere Systeme verwundbar sind. Dass wir in einem fein vernetzten Gebilde leben, das durch Naturereignisse, technische Pannen oder gesellschaftliche Umbrüche ins Wanken geraten kann. Und dass wir selbst gefragt sind, nicht nur zu konsumieren, sondern zu denken, zu handeln, zu planen.
Krisenvorsorge ist Menschlichkeit
Ich möchte dir keine Panik machen. Ich möchte dich einla-den, Verantwortung zu übernehmen. Krisenvorsorge ist kein Ego-Trip. Im Gegenteil. Wer vorbereitet ist, kann hel-fen. Kann teilen. Kann Ruhe verbreiten, wenn andere über-fordert sind.
Denk an die Oma von nebenan. An die Familie mit den kleinen Kindern. An den Alleinstehenden, der nicht mehr mobil ist. Krisenvorsorge heißt auch, für andere mitzuden-ken. Und das beginnt mit einem simplen Gedanken: "Was wäre, wenn heute Abend der Strom ausfiele und für eine Woche nicht wiederkommt?"
Was brauchst du? Was fehlt dir? Und: Was könntest du tun, um dich und andere zu schützen, zu unterstützen, zu beruhigen?
Drei Formen der Vorsorge
Um das Bild rund zu machen, unterscheiden wir drei Be-reiche:
1. Die physische Vorsorge – Vorräte, Wasser, Hygie-
ne, Energie, Medikamente, Ausrüstung
2. Die mentale Vorsorge – innere Haltung, Resilienz,
Umgang mit Angst, Klarheit im Chaos
3. Die soziale Vorsorge – Gemeinschaft, Kommunika-
tion, gegenseitige Hilfe
Krisenvorsorge ist dann ganzheitlich, wenn du alle drei Ebenen berücksichtigst. Ein Regal voller Konserven nützt wenig, wenn du in Panik gerätst. Und mentale Ruhe hilft dir wenig, wenn du nicht mal eine Taschenlampe findest.
Von der Angst zur Kompetenz
Ein großer Teil unserer Gesellschaft meidet das Thema Krisen, weil es Angst macht. Und ja – es ist unangenehm, sich vorzustellen, wie verletzlich unser Alltag ist. Aber aus der Angst entsteht Handlungsspielraum, wenn du sie in Wissen umwandelst. In Planung. In Selbstsicherheit.
Ich möchte dich dabei begleiten. Nicht als Besserwisser, sondern als jemand, der aus Erfahrung spricht. Als jemand, der selbst Fehler gemacht hat. Der zu wenig vorbereitet war. Und der gelernt hat: Jeder Schritt in Richtung Vorsor-ge ist ein Schritt in Richtung Freiheit.
In den nächsten Kapiteln werden wir uns mit Bedrohungs-szenarien beschäftigen, mit mentaler Widerstandskraft, mit Ausrüstung und Notfallplänen, mit Kommunikation, Ge-sundheit, Schutz und Wiederaufbau. Doch alles beginnt mit diesem einen Gedanken:
Ich bin nicht hilflos. Ich bin vorbereitet.
Und damit heißt dich dieses Buch willkommen auf deinem Weg zur echten, klaren, verantwortungsvollen Krisenvor-sorge.
Lass uns anfangen.
Die verschiedenen Arten von Krisen Naturkatastrophen, Blackouts, Wirtschaftskrisen, soziale Unruhen
Einleitung: Wenn das Gewohnte bricht
Krisen sind Situationen, in denen die gewohnte Ordnung plötzlich erschüttert wird. Sie fordern uns heraus, neue Wege zu finden, um zu überleben, uns anzupassen und – im besten Fall – gestärkt daraus hervorzugehen. Ob ausge-löst durch Naturgewalten, technische Versagen, wirtschaft-liche Instabilität oder gesellschaftliche Spannungen: Krisen sind ein integraler Bestandteil menschlicher Geschichte. Doch unsere moderne Welt, mit ihrer scheinbaren Stabili-tät, wiegt uns oft in falscher Sicherheit. Dieses Kapitel will nicht Angst machen, sondern Bewusstsein schaffen. Denn wer die Arten von Krisen kennt, kann sich vorbereiten, handeln und helfen.
1. Naturkatastrophen – Wenn die Erde erbebt
Definition und Typen
Naturkatastrophen sind extreme Ereignisse, die durch na-türliche Prozesse entstehen und erhebliche Auswirkungen auf Umwelt, Infrastruktur und menschliches Leben haben. Dazu zählen:
•Erdbeben: Plötzliche Verschiebung von Erdplatten
•Vulkanausbrüche: Eruption von Lava, Asche und
Gasen
•Sturmkatastrophen: Hurrikane, Tornados, Orkane
•Überschwemmungen: Durch Starkregen, Schnee-
schmelze oder Deichbrüche
•Waldbrände: Oft ausgelöst durch Trockenheit und
Hitze
•Dürren: Lang anhaltender Wassermangel mit gra-
vierenden Folgen für Landwirtschaft und Wasser-haushalt
Auswirkungen
•Infrastruktur: Zerstörte Straßen, Gebäude, Ener-
gie- und Wasserversorgung
•Gesundheit: Verletzte, Tote, seelische Traumatisie-
rung
•Versorgungslage: Mangel an Wasser, Lebensmit-
teln, Medikamenten
•Langzeitfolgen: Migration, wirtschaftliche Verluste,
politische Instabilität
Vorsorge und Handlungsempfehlungen
•Flucht- und Evakuierungspläne mit Familie abstim-
men
•Notfallrucksack mit Wasser, Nahrung, Erste-Hilfe,
Dokumenten
• Kenntnisse in Erster Hilfe erwerben
•Lokale Warnsysteme kennen und auf Signale achten
2. Blackouts – Wenn der Strom versiegt
Definition
Ein Blackout ist ein großflächiger Stromausfall, der länger als einige Stunden dauert und oft mehrere Regionen oder ganze Länder betrifft. Im Gegensatz zu einem "normalen" Stromausfall ist ein Blackout schwer kontrollierbar und bringt gravierende Folgewirkungen mit sich.
Ursachen
• Überlastung der Stromnetze
• Naturkatastrophen (Sturm, Eisregen)
• Technisches oder menschliches Versagen
• Sabotage oder Cyberangriffe
Auswirkungen
•Kommunikation: Kein Telefon, Internet, Fernsehen
•Transport: U-Bahnen, Ampeln, E-Autos, Tanken
unmöglich
•Versorgung: Kein Leitungswasser (Pumpen strom-
abhängig), keine Supermarktkäufe (elektronische Kassen)
•Gesundheitssystem: OPs, Beatmungsgeräte, Not-
rufsysteme nur begrenzt einsatzfähig
Vorsorge und Handlungsempfehlungen
•Stromunabhängige Lichtquellen (z. B. Taschenlam-
pen, Kerzen, Solarlampen)
•Vorrat an Wasser (mind. 2 Liter pro Person/Tag für
mehrere Tage)
• Notkochmöglichkeiten (Gaskocher)
•Bargeld zur Hand haben (Kartenzahlung nicht mög-
lich)
3. Wirtschaftskrisen – Wenn Märkte ins Wanken gera-ten
Definition
Wirtschaftskrisen entstehen durch massives Ungleichge-wicht in Produktion, Konsum, Geldwert oder Arbeitsmarkt. Sie können lokal, regional oder global auftreten und das Vertrauen in ökonomische Systeme erschüttern.
Ursachen
• Finanzblasen und Börsencrashs
• Währungsverfall und Hyperinflation
• Krieg, Pandemien, politische Instabilität
• Fehlerhafte Wirtschaftspolitik
Auswirkungen
•Arbeitslosigkeit: Existenzen stehen auf dem Spiel
•Preissteigerungen: Energie, Lebensmittel, Mieten
•Soziale Verarmung: Armutsgefährdung breiter Be-
völkerungsschichten
•Vertrauensverlust: in Banken, Regierungen, Medi-
en
Vorsorge und Handlungsempfehlungen
•Schulden abbauen und Rücklagen in stabilen Werten
bilden
•Grundversorgung durch Selbstversorgung (Gemüse-
anbau, Hühnerhaltung)
•Tauschnetze oder lokale Wirtschaftskreisläufe nut-
zen
• Erwerb praktischer Fertigkeiten, z. B. Reparatur,
Handwerk, Pflege 4. Soziale Unruhen – Wenn Gesellschaften zerreißen
Definition
Soziale Unruhen entstehen, wenn große Teile der Bevölke-rung das Vertrauen in Politik, Gerechtigkeit oder soziale Ordnung verlieren. Sie zeigen sich in Protesten, Streiks, Blockaden, Plünderungen oder gar bürgerkriegsähnlichen Zuständen.
Ursachen
• Ungleichheit und soziale Spaltung
• Unterdrückung, Polizeigewalt, politische Willkür
• Wirtschaftliche Not und Arbeitslosigkeit
• Missbrauch von Macht und Korruption
Auswirkungen
•Sicherheitslage: Gewalt auf Straßen, Bedrohung des
öffentlichen Lebens
•Versorgungsengpässe: Supermärkte, Tankstellen
geplündert
•Einschränkung von Freiheitsrechten: Ausgangs-
sperren, Versammlungsverbote
•Psychosoziale Folgen: Angst, Misstrauen, gesell-
schaftliche Lähmung
Vorsorge und Handlungsempfehlungen
•Brennpunkte meiden und Informationen über sichere
Routen einholen
•Schutz für sich und Familie organisieren (sichere Or-
te, Notfallkontakte)
• Sich politisch bilden und konstruktiv engagieren
• Gemeinschaften aufbauen, die gegenseitige Hilfe
ermöglichen
Krisen erkennen, Resilienz entwickeln
Krisen treffen nie alle gleich, aber sie treffen immer dieje-nigen am härtesten, die unvorbereitet sind. Wissen, Vo-raussicht und mentale Haltung machen einen entscheiden-den Unterschied. Ob Naturkatastrophe, Stromausfall, Wirt-schaftskrise oder soziale Unruhen: Wer vorbereitet ist, kann nicht nur sich selbst, sondern auch anderen helfen. Es geht nicht um Panik, sondern um gelebte Verantwortung, Voraussicht und Stärke in Zeiten der Unsicherheit. Denn echte Resilienz beginnt lange vor der Krise – in unseren Gedanken, unseren Entscheidungen und unserer Bereit-schaft, Verantwortung zu übernehmen.
Der Unterschied zwischen Preppern, Sur-
vivalisten und Alltagsvorsorgern
In einer Welt, in der die Unsicherheit zunehmend greifbar wird – sei es durch Naturkatastrophen, politische Instabili-tät, Pandemien oder wirtschaftliche Krisen – beginnen im-mer mehr Menschen, sich Gedanken über ihre eigene Si-cherheit und Versorgung zu machen. Manche belassen es bei ein paar zusätzlichen Konserven im Vorratsschrank, andere hingegen investieren Zeit, Geld und Energie in aus-geklügelte Überlebensstrategien. Inmitten dieses breiten Spektrums an Vorsorgeverhalten haben sich drei Gruppen herauskristallisiert: die Alltagsvorsorger, die Survivalisten und die Prepper. Doch was unterscheidet diese Gruppen wirklich? Worin liegen ihre Gemeinsamkeiten, ihre Be-weggründe und ihre Grenzen?
Diese Frage führte mich auf eine spannende Reise durch Lebensstile, Überzeugungen und Erfahrungswelten. In lan-gen Gesprächen mit Menschen aus allen drei Gruppen – vom pragmatischen Familienvater bis zur hartgesottenen Wildnisfrau – entfaltete sich ein differenziertes Bild, das weit über gängige Klischees hinausgeht.
1. Der Alltagsvorsorger – Sicherheit im Kleinen, Den-ken im Realistischen
Ich lernte Thomas kennen, einen ganz normalen Mann Mit-te 40. Er lebt mit seiner Frau und zwei Kindern in einem Reihenhaus am Stadtrand. Wenn man ihn fragt, ob er ein Prepper sei, lacht er. "Nein, ich bin doch kein Spinner." Doch was sich in seinem Keller verbirgt, hat durchaus Sys-tem: Wasserkanister, ein kleiner Gaskocher, haltbare Le-bensmittel, eine Notfallapotheke, Taschenlampen mit Bat-terien, ein Kurbelradio und sogar eine Liste mit wichtigen Telefonnummern.
"Ich hab einfach angefangen, nachzudenken, als bei uns mal der Strom für mehrere Stunden ausgefallen ist. Die Kinder hatten Angst, das Handy ging nicht mehr, der Kühl-schrank taute ab. Da hab ich gemerkt, wie abhängig wir sind. Ich will einfach vorbereitet sein – auf das, was wirk-lich passieren kann."
Thomas gehört zur wachsenden Gruppe der Alltagsvorsor-ger. Sie folgen oft den Empfehlungen offizieller Stellen wie dem Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastro-phenhilfe. Ihre Vorräte reichen meist für ein bis zwei Wo-chen, genug, um eine kurzzeitige Krise zu überstehen. Da-bei geht es nicht um Weltuntergangsszenarien, sondern um reale Möglichkeiten: eine Naturkatastrophe, eine Krank-heit, ein Stromausfall. Es ist Vorsorge mit Maß und Ver-nunft.
Interessant ist, dass viele dieser Menschen ihre Vorsorge nicht laut kommunizieren. "Ich will nicht, dass im Notfall plötzlich alle Nachbarn bei mir klingeln", sagt Thomas. Gleichzeitig betont er, wie wichtig ihm die Verantwortung für seine Familie ist. "Wenn was passiert, will ich vorberei-tet sein. Nicht panisch, aber vernünftig."
2. Der Survivalist – Lernen von der Natur, Überleben mit dem Nötigsten
Auf einem Waldcamp in Süddeutschland traf ich Anne. Sie ist Anfang dreißig, trägt wetterfeste Kleidung, hat funkeln-de Augen und ein festes Auftreten. Anne lebt in der Stadt, aber ihre Wochenenden gehören der Wildnis. "Ich liebe es, draußen zu sein. Und ich will wissen, dass ich auch ohne Supermarkt und Steckdose klarkommen kann."
Anne bezeichnet sich selbst als Survivalistin. Was sie un-terscheidet, ist weniger die Vorratshaltung, sondern das Können. Sie weiß, wie man ein Feuer mit Feuerstein ent-zündet, essbare Pflanzen erkennt, Wasser filtert und einen Unterschlupf aus Naturmaterialien baut. "Ich hab in Schweden zwei Wochen im Wald gelebt – ohne Zelt, ohne Kocher, nur mit Messer und Notration. Das hat mir mehr Selbstvertrauen gegeben als jeder Yogakurs."
Der Survivalismus hat viele Facetten. Für manche ist er eine Art Outdoor-Hobby, für andere ein Lebensstil. Man-che trainieren regelmäßig in Gruppen, andere reisen allein in entlegene Gebiete. Allen gemein ist der Wille zur Selbs-termächtigung: Sie wollen nicht abhängig sein von Syste-men, deren Ausfall sie als realistisch betrachten. Anne sieht den Unterschied zu Preppern klar: "Die bauen Vorräte – ich baue Fähigkeiten."
Was Anne antrieb, war weniger die Angst vor der Zukunft als ein tiefes Bedürfnis nach Freiheit. "Ich will mich nicht ausgeliefert fühlen. Die Natur ist hart, aber ehrlich. Wenn du dich auskennst, brauchst du nicht viel."
3. Der Prepper – Vorräte, Strategien und die Angst vor dem Zusammenbruch
In einem abgelegenen Tal in Österreich traf ich Michael. Sein Haus sieht unscheinbar aus, doch unter der Erde ver-birgt sich ein ausgebauter Schutzraum mit Luftfilteranlage, Solarbatterien, Wasseraufbereitung und Lebensmittelvorrä-ten für zwei Jahre. Michael ist Prepper. Und er steht dazu.
"Ich glaube nicht mehr daran, dass unser System ewig hält. Ein Stromausfall, ein Cyberangriff, eine Finanzkrise – das ist keine Frage des Ob, sondern des Wann. Ich will meine Familie schützen, auch wenn alles zusammenbricht."
Michael hat sich über Jahre vorbereitet. Er betreibt einen Garten mit Saatgutarchiv, kennt sich mit Funktechnik aus, hat einen Notfallplan und sogar einen Bug-Out-Ort – ein Rückzugsplatz, den er im Ernstfall aufsuchen würde. Seine Motivation ist nicht nur Vorsorge, sondern Misstrauen. Gegenüber dem Staat, gegenüber Medien, gegenüber der Technikgläubigkeit unserer Zeit.
"Viele halten uns für paranoid. Aber ich frag dich: Was ist schlimmer – vorbereitet zu sein und nichts passiert? Oder unvorbereitet, wenn’s ernst wird?"
Prepper gibt es in vielen Ausprägungen – vom gemäßigten Selbstversorger bis zum apokalyptischen Endzeitfanatiker. Manche sind hochintelligent, andere bewegen sich in ver-schwörungsideologischen Kreisen. Was sie verbindet, ist die Vorstellung eines gravierenden Umbruchs und die Ent-schlossenheit, nicht Opfer, sondern Akteur zu sein.
4. Zwischen den Welten – Grauzonen und Überschnei-dungen Je tiefer ich in die Thematik eintauchte, desto klarer wurde mir: Die Übergänge sind fließend. Ein Alltagsvorsorger kann sich mit Outdoor-Skills beschäftigen. Ein Prepper kann zugleich Survivaltechniken trainieren. Und manch ein Survivalist beginnt nach einigen Wochen im Wald, sein Zuhause ebenfalls besser auszurüsten.
Hinzu kommt: Die gesellschaftliche Wahrnehmung ist oft verzerrt. Während Alltagsvorsorge zunehmend als vernünf-tig gilt, werden Prepper schnell als Extremisten abgestem-pelt. Dabei ist die Grenze nicht immer so scharf. Viel hängt von der inneren Haltung ab: Handelt jemand aus Angst o-der aus Verantwortung? Aus Misstrauen oder aus Pragma-tismus?
5. Die Psyche der Vorsorge – Warum wir vorbereitet sein wollen
Ein interessanter Aspekt ist die psychologische Ebene. Menschen, die sich mit Vorsorge beschäftigen, wollen Kontrolle zurückgewinnen. In einer Welt, die zunehmend komplex und unvorhersehbar erscheint, bietet die Vorbe-reitung ein Gefühl von Sicherheit. Für manche ist es ein Hobby, für andere eine Überlebensstrategie.
Vorsorge hat auch eine spirituelle Dimension: Die Be-schäftigung mit Endlichkeit, mit Abhängigkeit, mit den eigenen Ressourcen und Fähigkeiten führt oft zu einem bewussteren Lebensstil. Viele Prepper und Survivalisten berichten, dass sie dadurch ruhiger geworden sind – nicht ängstlicher. "Ich weiß, ich könnte auch ohne alles klar-kommen. Das gibt mir Gelassenheit", sagte Anne.
6. Medien, Mythen und Missverständnisse
Die Darstellung dieser Gruppen in den Medien ist oft pola-risierend. Während Alltagsvorsorger kaum thematisiert werden, gelten Prepper schnell als fanatisch, waffenverliebt oder politisch extrem. Reality-TV-Formate verstärken die-se Klischees. Dabei zeigt die Realität ein viel differenzier-teres Bild.
Einige Prepper engagieren sich in Nachbarschaftsnetzwer-ken, andere führen Blogs mit nützlichen Tipps für jeder-mann. Survivalisten veranstalten Familiencamps, in denen Kinder den respektvollen Umgang mit der Natur lernen. Und Alltagsvorsorger wie Thomas reden zunehmend offe-ner über ihre Strategien – auch, um andere zu motivieren.
7. Gesellschaftliche Relevanz – Vorsorge als neue Nor-malität?
Die Corona-Pandemie war für viele Menschen ein Weck-ruf. Plötzlich war der leere Supermarktregal keine Theorie mehr. Viele begannen, Vorräte anzulegen, sich mit Krisen-plänen zu befassen und ihre Abhängigkeit von digitalen Strukturen zu hinterfragen. Der Gedanke, für eine gewisse Zeit autark zu leben, wirkt nicht mehr extrem, sondern ver-nünftig.
Zugleich stellt sich die Frage: Wie viel Vorsorge ist gesund – und wann beginnt sie, sich in Paranoia zu verwandeln?
Es braucht einen offenen gesellschaftlichen Diskurs, der die unterschiedlichen Motivationen versteht, ohne sie pau-schal zu bewerten.
8. Schlussgedanken – Die neue Kultur der Eigenver-antwortung
Ob Alltagsvorsorger, Survivalist oder Prepper – alle eint das Bedürfnis, Verantwortung zu übernehmen: für sich selbst, für ihre Familie, für ihr Leben. Sie verlassen sich nicht blind auf staatliche Systeme, sondern wollen im Ernstfall handlungsfähig bleiben.
Was mir am meisten imponierte, war nicht die Technik, nicht die Vorratsliste, sondern die Haltung: das Denken in Möglichkeiten, nicht in Ängsten. Die Bereitschaft, Wissen zu erwerben, statt Panik zu schüren. Und vor allem: der Wille zur Selbstermächtigung.
In einer Welt, in der wir oft das Gefühl haben, Spielball äußerer Kräfte zu sein, kann die Auseinandersetzung mit Vorsorge ein erster Schritt zurück in die Selbstbestimmung sein.
Vielleicht ist es an der Zeit, nicht mehr zu fragen: "Bist du ein Prepper?" Sondern: "Bist du vorbereitet?"
Denn am Ende geht es nicht darum, welchem Lager man sich zuordnet, sondern wie man auf das Unvorhersehbare reagiert. Und ob man im Moment der Krise ein wenig ru-higer atmen kann – weil man weiß: Ich hab vorgesorgt. Nicht aus Angst. Sondern aus Verantwortung.
2. Die größten Bedrohungen unserer Zeit
Stromausfälle und ihre Folgen
Es war ein frostiger Morgen im Januar, als ich in meiner kleinen Hütte am Waldrand aufwachte und bemerkte, dass der Wecker nicht klingelte. Kein Summen, kein Licht. Der erste Hinweis, dass etwas nicht stimmte. Ich tappte barfuß zum Fenster, und draußen schien die Welt noch still in ih-rem Winterschlaf zu liegen. Doch es war mehr als nur die Ruhe der Natur – es war die Stille, die entsteht, wenn Strom nicht mehr durch Leitungen fließt. Kein Brummen der Heizungen in den Nachbarhäusern, kein Motorenge-räusch von Autos auf dem Weg zur Arbeit. Ein Blackout.
Was wie ein harmloser Stromausfall begann, entpuppte sich bald als weitreichende Krise. Die Heizung blieb aus, der Kühlschrank begann aufzutauen, das Handy zeigte kein Netz. Der nächste Supermarkt war geschlossen, weil die Kassensysteme nicht funktionierten. Kein Bargeld am Au-tomaten, keine Tankstelle betriebsbereit. Es war, als hätte jemand den Stecker für unsere moderne Welt gezogen.
Die unsichtbare Grundlage unserer Gesellschaft
Strom ist in unserer Welt nicht einfach nur Energie – er ist das unsichtbare Rückgrat unserer Zivilisation. Von der Kommunikation über die Lebensmittelversorgung bis hin zu medizinischen Einrichtungen ist alles auf eine stabile Stromversorgung angewiesen. Doch wie abhängig wir wirklich sind, wird vielen Menschen erst dann bewusst, wenn der Strom ausfällt – für ein paar Stunden, einen Tag, oder gar länger.
In Deutschland wird regelmäßig geübt, was passieren wür-de, wenn das Netz zusammenbricht. Szenarien, die früher als reine Fiktion galten, werden heute in Hochsicherheits-plänen durchgespielt. Hackerangriffe, Extremwetterlagen, Überlastungen oder gezielte Sabotage – all das sind reale Gefahren für unsere Stromversorgung.
Eine Erfahrung, die alles veränderte
Ich erinnere mich an einen älteren Mann aus dem Dorf, Herr Wiegand, ein ehemaliger Elektriker, der mir bei ei-nem meiner Besuche von dem großen Stromausfall im Winter 2005 erzählte. Damals war er vorbereitet. Er hatte einen alten Benzingenerator, Vorräte im Keller und eine Gasheizung. Während seine Nachbarn frierten, konnte er Tee kochen und seine Enkel mit warmem Essen versorgen. "Nicht, weil ich ein Prepper bin," sagte er, "sondern weil ich weiß, wie schnell alles stillsteht."
Diese Worte blieben mir im Gedächtnis. Und je tiefer ich mich mit dem Thema befasste, desto klarer wurde: Strom-ausfälle sind keine bloßen Unannehmlichkeiten. Sie sind potenzielle Katastrophen.
Der Dominoeffekt eines Blackouts
Wenn der Strom ausfällt, passiert nicht nur das Offensicht-liche. Vieles folgt in einer Kettenreaktion:
•Innerhalb von Minuten: Kommunikationsnetze fal-
len aus, Ampeln funktionieren nicht mehr, der Ver-kehr wird zum Chaos.
•Nach Stunden: Kühlketten in Supermärkten brechen
zusammen, elektronische Zahlungssysteme versa-gen, Tankstellen stellen den Betrieb ein.
•Nach Tagen: Krankenhäuser arbeiten nur noch mit
Notstrom, Wasserwerke pumpen kein sauberes Was-ser mehr, die Müllabfuhr stellt den Dienst ein.
•Nach einer Woche: Die öffentliche Ordnung beginnt
zu wanken, weil Nahrung und Medikamente knapp werden. Menschen beginnen zu plündern, die Polizei ist überfordert.
In dieser Erzählung will ich keine Panik verbreiten, son-dern aufklären. Die größte Bedrohung ist nicht der Strom-ausfall selbst, sondern unsere fehlende Vorbereitung da-rauf.
Die Schwächen unseres Systems
Moderne Gesellschaften sind hochkomplexe Netzwerke mit minimalen Redundanzen. Effizienz wird über Sicher-heit gestellt. Lagerhaltung wurde durch Just-in-time-Lieferungen ersetzt. Das bedeutet: Supermärkte haben oft nur Vorräte für ein bis zwei Tage. Fällt der Strom aus, kommt die Lieferung nicht – und binnen kürzester Zeit ste-hen die Regale leer.
Unsere Informationskultur ist digital. Zeitungen erscheinen online, Behörden kommunizieren über Websites, Nachrich-ten werden per Push-Meldung auf das Smartphone ge-schickt. Wenn der Strom ausfällt, fällt auch das Wissen. Ohne Zugang zum Internet oder Radio sind die meisten Menschen blind und taub.
Eine Reise durch verschiedene Perspektiven
Ich begann, mit Menschen zu sprechen, die sich mit dieser Thematik beschäftigen: Techniker bei Stromversorgern, Mitarbeiter des Katastrophenschutzes, Altenpfleger, Stadt-verwaltungen. Ihre Berichte waren aufschlussreich – und oft beunruhigend.
Ein Techniker erzählte mir: "Viele Anlagen sind auf Fern-steuerung angewiesen. Wenn die Netzverbindung weg ist, müssen wir manuell vor Ort sein. Doch es fehlen die Leute und die Zeit." Eine Altenpflegerin berichtete: "Viele Pfle-gebedürftige sind auf elektrische Geräte angewiesen – von der Matratze bis zum Beatmungsgerät. Ein längerer Strom-ausfall kann tödlich sein."
Die Unsichtbaren – Abhängigkeit in der Pflege
In einem Pflegeheim, das ich während meiner Recherchen besuchte, wurde mir gezeigt, wie die Notfallpläne aussa-hen. Ein Dieselaggregat für maximal 48 Stunden. Danach, sagte die Heimleiterin, "müssen wir sehen, ob jemand von außen hilft." Als ich fragte, was sie ohne Diesel tun wür-den, zuckte sie mit den Schultern. "Dann bleiben uns nur Taschenlampen – und Hoffnung."
Die Rolle des Wetters und der Klimakrise
Extreme Wetterlagen – sei es durch Hitze, Stürme oder Schneemassen – nehmen zu. Sie belasten das Netz zusätz-lich, bringen Leitungen zum Einsturz oder führen zu Spit-zenlasten, die das System überfordern. Im Sommer 2022 erlebten viele Regionen Europas Stromrationierungen – ein Vorgeschmack auf das, was möglich ist, wenn der Klima-wandel weiter fortschreitet.
Krisenmanagement: Zwischen Realität und Illusion
Die Bundesrepublik hat Notfallpläne. Doch die Realität zeigt: Sie reichen nicht aus. Die Empfehlungen des Bun-desamts für Bevölkerungsschutz, Wasser und Lebensmittel für 10 Tage zu lagern, werden von vielen belächelt – bis es zu spät ist.
Ich sprach mit einem Feuerwehrmann aus einer Großstadt. Er sagte mir: "Wir haben Pläne für alles. Aber wenn’s wirklich knallt – Blackout, drei Tage, 20 Millionen Men-schen betroffen – dann hilft kein Papier mehr. Dann geht’s nur noch um Menschlichkeit und schnelle Entscheidun-gen."
Das Gefühl von Hilflosigkeit – und der Weg daraus In meinem eigenen Leben veränderte sich vieles. Ich be-gann, einfache Maßnahmen umzusetzen: Eine Solarlampe, ein batteriebetriebenes Radio, ein kleiner Gaskocher. Es geht nicht darum, sich zu verbarrikadieren. Es geht darum, vorbereitet zu sein. Nicht aus Angst – sondern aus Verant-wortung.
Viele meiner Freunde hielten mich zunächst für paranoid. Doch mit jedem Hackerangriff, mit jeder Wetterkatastro-phe in den Nachrichten, wuchs ihr Interesse. Sie begannen, Fragen zu stellen. Und ich erkannte: Aufklärung funktio-niert durch Begegnung, nicht durch Belehrung.
Strom – mehr als nur Energie
Strom ist Vertrauen. Vertrauen, dass das Licht angeht, dass der Kühlschrank läuft, dass die Welt sich weiterdreht. Wenn dieses Vertrauen erschüttert wird, beginnt ein Um-denken. Und genau das brauchen wir heute – bevor es zu spät ist.
Denn die größte Bedrohung ist nicht der Stromausfall. Es ist die Illusion, dass alles immer weiterläuft, wie es ist.
Was wir tun können
• Notfallpläne im Haushalt entwickeln
• Vorräte für mindestens 10 Tage anlegen
• Batteriebetriebenes Radio und Licht bereithalten
• Nachbarschaftliche Hilfe organisieren
• Schulen und Behörden für Aufklärung gewinnen Der Tag, an dem der Strom ausfiel, war der Tag, an dem ich begann, die Welt mit anderen Augen zu sehen. Nicht als Bedrohung – sondern als Verantwortung. Unsere mo-derne Gesellschaft ist verletzlich, doch genau darin liegt ihre Stärke. Wenn wir uns unserer Abhängigkeit bewusst werden und mit Weitsicht handeln, können wir auch in dunklen Stunden bestehen.
Ich werde nie vergessen, wie ich in jener Nacht im Kerzen-schein saß, ein einfaches Abendessen auf dem Gaskocher zubereitet habe – und das Gefühl hatte, ein Stück Kontrolle zurückgewonnen zu haben. Das war kein Rückschritt. Es war ein Schritt nach vorn – in eine bewusstere, resilientere Zukunft.
🔹 „72 Stunden – Die Wahrheit über einen mögli-
chen Blackout im Jahr 2025“
Ein kritischer Ausblick von Silvano B.
Siehe am Ende des Buches
Pandemie und Gesundheitskrisen – Wie
verwundbar unsere moderne Welt wirklich
ist
Der Anfang der Dunkelheit
Es begann – wie so vieles – mit einer beiläufigen Nach-richt. Ein Virus sei in Asien aufgetreten, hieß es. Noch nie gehört, aber es klang wie etwas, das sich schon bald wieder erledigen würde. Doch dann kamen die Bilder: leergefegte Straßen, Menschen in Schutzanzügen, Krankenhäuser, die überquollen. Was zunächst wie ein lokales Problem er-schien, wurde zur globalen Krise. Die Pandemie war da – und mit ihr die Erkenntnis: Unsere moderne, scheinbar un-erschütterliche Welt ist verwundbarer als je zuvor.
In diesem Kapitel geht es nicht nur um das Virus. Es geht um unsere Illusionen. Um unsere Systeme, die dem Druck nicht standhielten. Um menschliche Reaktionen, politische Fehlentscheidungen, wirtschaftliche Verwerfungen und vor allem um die Frage: Was, wenn es noch schlimmer kommt?
1. Die Illusion der Kontrolle
Wir leben in einer Welt der Planbarkeit. Zumindest glau-ben wir das. Dienstpläne, Kalender, Urlaubsbuchungen – alles ist geregelt. Doch eine Gesundheitskrise ist wie ein Sandkorn im Getriebe eines Schweizer Uhrwerks. Sie bringt alles zum Stillstand.
Die Corona-Pandemie hat uns mit Wucht gezeigt, dass me-dizinische Versorgung, wie wir sie kannten, auf einem sehr fragilen Fundament steht. Intensivbetten, Pflegepersonal, Medikamente – all das war plötzlich knapp. Der Mythos der "besten Gesundheitssysteme der Welt" bröckelte.
Doch nicht nur in den Krankenhäusern zeigte sich die Verwundbarkeit. Auch die Politik war überfordert. Lock-downs wurden improvisiert, Maßnahmen widersprachen sich, das Vertrauen in staatliche Organe nahm dramatisch ab. Viele Menschen fühlten sich allein gelassen, manche verraten.
2. Der Mensch als soziales Wesen – Isolation als Gefahr
Kaum ein Aspekt war so einschneidend wie die soziale Iso-lation. Der Mensch, als soziales Wesen geboren, wurde zum Einzelgänger. Großeltern durften ihre Enkel nicht se-hen. Menschen starben allein in Krankenhäusern. Kinder verloren ihr natürliches Sozialumfeld.