Kulturen am Rande des Urknalls erleben - Manfred Berthold Klose - E-Book

Kulturen am Rande des Urknalls erleben E-Book

Manfred Berthold Klose

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Beschreibung

Mit Fragen von Raum, Zeit und Energie, den Grundphänomenen des Urknalls, hatte sich der Autor viele Jahre in seinem Berufsleben gewidmet. Themen der Hochleistungs-Kurzpuls-Laser-Technologie tangierten häufig damit. Im Buch wird deshalb auch einleitend versucht, mit einer kurzen mathematisch-physikalischen Beschreibung dieses Phänomens Urknall dem Leser etwas plausibel zu machen. - Vom Gedanken getrieben - ähnlich einem Urknall - waren sicherlich auch die eiszeitlichen Menschen beim Anfertigen ihrer kunstvollen Figuren und vermutlich waren die Beweggründe der Maya, mit ihren astronomischen Beobachtungen die Welt zu verstehen, bei ihren astronomischen Beobachtungen ähnlich. Das ansatzweise dem Leser zu vermitteln, ist auch das besondere Anliegen des Autors.

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Seitenzahl: 125

Veröffentlichungsjahr: 2018

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Ähnlich zu den Eiszeithöhlen der Schwäbischen Alb wurden vom Autor bei den Grabkammern und Tunneln der Maya-Tempel von verschiedenen Bereichen und figürlichen Dastellungen Bilddokumentationen erarbeitet. Die Ursprünglichkeit und Einzigartigkeit der eiszeitlichen Darsstellungen vor allem von Mensch und Tier ist etwas Besonderes und wird in „Kulturen am Rande des Urknalls erleben“ entsprechend wertgeschätzt. Dank denen, die den Grundstein dazu gelegt haben. Stellvertretend dafür das Team um den Archäologen Prof. Nickolas J. Conard von der Universität Tübingen.

Die Bilder auf S. →/→ von den figürlichen Funden in der Eiszeithöhle Hohle Fels Wasservogel, Pferdekopf, Venus von Hohle Fels sowie auf S. → von der Knochenflöte, von der Adorant-Skulptur in der Geißenklöstertle-Höhle und von der Mammut-Skulptur in der Vogelherd-Höhle konnten auch nach entsprechenden Rücksprachen des Autors mit Verantwortlichen vor Ort dankenswerter Weise angefertigt werden.

Danken möchte ich auch

Vor allem meiner Frau, die mich auf den Touren in Mesoamerika begleitete, was manchmal für sie auch nicht ganz einfach war,

Peter Unsinn aus meinem Heimatort Schwarza für Unterstützung bei dortigen Buchlesungen zum Thema des Buches und Hilfen bei der Bearbeitung von Bildmaterial,

meinem langjährigen Kollegen während meiner Tätigkeit im Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart Dr. Günther Renz für wertvolle Gespräche und Anregungen zu den figürlichen Bearbeitungen der eiszeitlichen Funde und zu den Kosmos-Darstellungen aus der Altsteinzeit und neueren Zeit nach Albert Einstein,

dem Landesmuseum Baden-Württemberg Stuttgart und den verschiedenen Museen des “Ländle“ für gelegentlich mögliche Foto-Arbeiten und wertvolle Informationen dazu,

dem Mitarbeiter des Urgeschichtlichen Museums Blaubeuren Holger Müller für seine interessanten Ausführungen zu den Eiszeithöhlen und dem Archäo— park.

Der Autor

Inhaltsverzeichnis

Vorwort

W

eltentstehung und Weltuntergang

Eigene Erfahrungen

Neue Erklärungsmöglichkeiten zur Weltschöpfung

Der Urknall

Wie Albert Einstein seine Fehleinschätzung korrigierte

Urknall-Theorien, Grundannahmen, Berechnungen und Resultate

Das Leben auf der Erde – Historie

Menschliches Leben und Evolution

Verbreitung der Aurignacien-Kultur

Die Eiszeit

Eiszeitalter, Eiszeitklima, Evolution und Leben

Veränderte Lebensräume des Homo sapiens - weltweite Ausbreitung - Felsenhöhlenunterkünfte

Eiszeithöhlen und -künste in der Schwäbischen Alb

Vogelherdhöhle und Archäopark

Vogelherdhöhle – West-Eingang mit Stratigraphie

Die Funde der Höhle

Steinwerkzeuge und Schmuck-Elemente

Ein Tag in den schwäbischen Eiszeithöhlen und im Archäopark

Hohlenstein-Stadel

Der Löwenmensch

Bocksteinhöhle und Bocksteinschmiede

Das Geißenklösterle

Funde aus Geißenklösterle, Vogelherdhöhle und Hohle Fels

Die Sirgensteinhöhle

Der Hohle Fels

Funde in der Eiszeithöhle Hohle Fels

Eiszeithöhlen außerhalb Deutschlands und Felsmalereien

Maya-Kultur und Maya-Lebensraum

Maya-Kalender, Zeit-Phänomen, Urknall-Szenario und Kosmos-Darstellung

Kulturelle Zeugnisse und Inschriften

Maya-Handschrift, Zahlen und Hieroglyphen

Die Maya-Kodizes

Der Madrider Kodex „Tro Cortesinus“ und der Pariser Kodex „Codex Peresianus“

Der Dresdner Kodex „Codex Dresdensis“

Venuskalender und Venustafeln

Venustafel „Große Flut“

Maya-Stätten, ihre Lagen und Bauplätze

Teotihuacán

Sonnenpyramide, Zitadelle mit Quetzalcóatl-Tempel und unterirdischem „Tunnel der Unterwelt“

Quetzalcóatl - Gefiederte Schlange

Die Ruinenstadt Chichen Itzá

Tages- und Nacht-Gleiche

Tikal

Stelen und Monumente in Oaxaca-Monte Alban, am Grand Plaza-Tikal, in Quirigua, Copán und Palenque

Quirigua

Die Maya-Datierung

Copán

Palenque-Palast und Tempel der Inschriften

Die Grabplatte Palenque

Quellenverzeichnis

Nachbetrachtung

Vorwort

Seit Menschengedenken beschäftigt man sich mit Fragen nach dem Anfang und dem Ende der Welt. Es sind Fragen wie etwa: Wann entstand unsere Welt, wann entstanden Himmel und Erde, Sonne, Mond und die Gestirne? Gibt es ein zeitliches Ende für diese Welt? Wo ist ihr räumlicher Anfang und wo ihr Ende? Gibt es überhaupt diesen räumlichen und zeitlichen Anfang und sein Ende? Wie und wann entstand irdisches Leben, vor allem der Mensch mit seiner Kultur? Welche Nachweise gibt es dafür? Ist das einzigartig oder gibt es ein extraterrestrisches Pendant dazu? Es sind Themen, mit denen sich die Menschen schon seit Jahrhunderten beschäftigten und womit sie sich bestimmt auch noch lange, vielleicht noch sehr lange, vielleicht eine unbestimmte Zeit beschäftigen werden.

Die Entstehung unserer Welt und des Lebens werden oft mit dem Begriff „Urknall“ verknüpft. Und der schöpferische Mensch, seine Kulturleistungen werden oft damit auch in Verbindung gebracht und damit begründet, dass so etwas wie eine geistige Explosion in seiner Vorstellungswelt gegeben haben muss. Auf diese Weise wird auch der Fortschritt in vielen Bereichen unseres Lebens erklärt, in verschiedenen Ländern und Kontinenten.

Der frühe Mensch wurde zum modernen Menschen Homo sapiens, als er begann, seine Vorstellungen gepaart mit Schöpferkraft bildhaften Ausdruck zu verleihen. Zunächst war für ihn die Herstellung von Werkzeugen, die er für die täglichen Lebensnotwendigkeiten, für Behausung, Feuer oder Waffen für die Jagd benötigte, am wichtigsten. Erst danach waren es seine figürlichen Darstellungen, von dem, was ihn umgab, von Menschen und Tieren. Und es waren auch die verarbeiteten Materialien, die er mit einer sich entwickelnden handwerklichen und künstlerischen Meisterschaft bearbeitete. Hoher technischer Aufwand und große Perfektion und Leidenschaft waren da beim Abschlagen, Schneiden, Schnitzen, Schaben und Gestalten zum Beispiel von Vogelknochen oder Mammutelfenbein vonnöten. Viel Persönliches wurde da miteingebracht und die Gruppenidentität ebenso eingebunden. Punkte, Striche und Strichkreuzungen wurden auf Körperoberflächen eingraviert. Manchmal hat man da den Eindruck, als wollte man damit auch Botschaften vermitteln. In späterer Zeit, bei den Maya, sind ähnliche Ansätze zu finden, die vor allem in verschiedenen Zeichensystemen und insbesondere in ihrem Kalender, Ausdruck fanden. Auch entwickelten sich beim modernen Homo sapiens in den eiszeitlichen Ursprungsländern, beginnend mit fortgeschrittenen Arbeitsabläufen, örtliche und zeitlichen Ordnungsprinzipien, die man in ähnlicher Weise erst Tausende Jahre später in den Maya-Welt vorfinden kann, ohne dass ein Informationsaustausch dazu über die unterschiedlichen Kontinente erfolgen konnte.

Anders der Ansatz E. von Dänikens zu den menschlichen Lebensleistungen. In seinen populärwissenschaftlichen Büchern und spekulativen Theorien führt er u.a. aus, dass Außerirdische Einfluss auf die Entwicklung menschliher Kulturen bzw. der menschlichen Zivilisation nahmen und auch noch zukünftig nehmen könnten. Eine wichtige Stütze seiner These ist die Kalenderrunde (52 Jahre) der Maya. Seiner Meinung nach hat diese Kalenderrunde etwas mit der periodischen Wiederkehr von Außerirdischen, die von Planeten zwischen Mars und Jupiter stammten, zu tun. Für mich, lange Zeit in der Luft-und Raumfahrt tätig, waren diese Beiträge eine nicht ernstzunehmende unterhaltende Lektüre, manchmal sogar wohltuende Abwechslung, zum Beispiel bei meinen speziellen Bemühungen um ein vor allem physikalisch geprägtes Weltbild, in dem die Naturgesetze ebenso präsent sind wie die Zyklizität des Werdens und Vergehens in unserer Welt.

Fragen zum Weltgeschehen beschäftigten mich schon seit früher Jugendzeit. Sie waren vor allem auch begleitet von der Suche nach diesbezüglichen Antworten, die ich in meinem unmittelbaren Umfeld leider nicht erhalten konnte. Man war damals, in der Nachkriegszeit, ja primär mit ganz anderen Fragen beschäftigt: Wie bewältige ich den Alltag, wie wird der heutige Broterwerb sein und was muss noch für den Haushalt außer Essen und Trinken, etwa an Kleidung, besorgt werden.

In meinem thüringischen Heimatort war ich Messdiener, und ich glaubte, zu meinen Fragen zu Welt und Leben, die mich über das Tägliche hinaus bewegten, Zuflucht in der kirchlichen Lehre finden zu können, eventuell dazu auch im Religionsunterricht. Das Alte und Neue Testament beschäftigten mich deshalb inbrünstig. Und all das war mit einer gewissen Erwartungshaltung verbunden. Ich glaubte, die Älteren, die „Gestandenen“, könnten mir da vielleicht einen Beitrag liefern. Aber auch hier musste ich erkennen, es gab tatsächlich da Niemanden, von dem ich da hätte etwas erwarten können. Ich musste feststellen, man wusste ganz allgemein dazu viel zu wenig. Man musste dafür ganz einfach - so wie auch ich - selbst mehr tun. Vielleicht war das auch der Grund, weshalb ich mich schon in früher Jugend, mehr als manch anderer, mit den naturwissenschaftlichen Hintergründen dieser Thematik beschäftigte, mit tangierenden physikalischen Fragestellungen. Und das war viele Jahre später letztlich auch jene Triebkraft dafür, als Physiker in der Luft- und Raumfahrt tätig zu sein.

Im Deutschen Zntrum für Luft- und Raumfahrt in Stuttgart beschäftigten mich da vor allem neben der Laserablation in der Hochtechnologie die Entwicklungsarbeiten von Laser-Systemen zur Flugsicherheit von speziellen Airbussen. Das natürlich in internationaler Kooperation mit wichtigen Forschungsgruppen anderer Länder. Daneben gab es in diesem großen Forschungs- und Entwicklungszentrum auch Lidar (light detected and ranging)-Entwicklungen, von Raman-Lidar-Systemen und Differentiellen Absorptions-Lidar-Systemen mit Nd:YAG- und Excimer-Lasern des UV-Bereichs. Bei ersteren hatte ich aufgrund meiner langjährigen Beschäftigung mit der Raman-System-Diagnostik doch relativ viel Erfahrung. Schwerpunkt der Lidar-Messungen waren da vor allem Messungen zur Erdatmosphäre. So war es für mich nicht verwunderlich, dass in den letzten 10-15 Jahren mit dieser Methode auch Streuungs- und Absorptionsexperimente in Natur und Umwelt durchgeführt wurden. Gegenstand dieser Untersuchungen waren nicht nur der Regenwald, sondern auch andere Maya-Regionen in Guatemala, Süd-Mexico, Honduras und Belize. Im Gegensatz zu der vorangegangenen Luftbild-Archäologie konnte man nun mit der sogenannten Lidar-Luft-Scan-Technik den Regenwald gewissermaßen wegscannen und in diesen „hineinschauen“. Viele neue Maya-Stätten wurden so entdeckt. Es waren ca. 60.000 Gebäude auf die man stieß, mehrere Millionen Mayas mussten hier zusätzlich gelebt haben. Es war eine der größten Enrdeckungen überhaupt, wie das auch Stephen Houston von der Brown-Universität der USA 2015 in den News der BBC zitierte.

Bei den Entwicklungsarbeiten dieser Laser-Systeme - in der Regel in internationaler Kooperation - waren nicht nur bei mir und meinen Partnern stets Phantasie, Hoffnung und kontrollierende Überprüfung angesagt. - Diese Verhaltensmuster waren bereits in frühester Jugendzeit bei mir, verinnerlicht. Und in den frühen Physiker-Jahren, wurde ich dazu zusätzlich und vielfach im Zusammenhang mit politischen Diskussionen, mit der These „Wissen statt Glauben“, konfrontiert. Nicht selten gab es da auch plakative unzureichende Argumentationen, oft isoliert stehend, die von mir nicht einfach hingenomm werden konnten. Meine Einstellung dazu war auch geprägt durch mehrfache teilweise längerfristige Aufenthalte und zahlreiche Begegnungen mit Menschen in verschieden Ländern und unterschiedlichen Kulturkreisen, beruflich bedingt oder auch privat, etwa in Russland, China, Japan, Peru oder Mesoamerika. Die Denkweise dieser Menschen war oft durch das Bewußtsein nach Lebenserfüllung geprägt, ganz gleich, ob sie Christen, Juden oder Buddhisten waren. Außer der Toleranz gegenüber Andersdenkenden bildete sich bei mir da mehr und mehr der Slogan „Wissen und Glauben“ gewissermaßen als Lebensmaxime heraus. Natürlich war dabei immer primär das Streben nach dem Mehr an Wissen wichtig, aber inkludiert mit einem Glauben, der das Hoffen nicht ausschließt.

Weltentstehung und Weltuntergang

Wie könnte das Geschehen in unserer Welt erklärt werden? Auf diese und ähnliche Fragen versuchten die Menschen seit Jahrtausenden eine Antwort zu finden. Der Glaube an Gott und an übernatürliche Wesen und Kräfte ist da oft einbezogen, er ist Bestandteil verschiedener Religionen und Lehren. Schon in der Antike stellte man sich diese Fragen. Stellvertretend dafür die griechischen Denker wie Platon mit seiner Ideenlehre, eine Welt beschreibend, die außerhalb unserer Sinne ist und von diesen nicht erfasst werden kann. Oder auch Proklos mit seiner Emanationslehre, wonach durch göttliche Vorsehung jedes einzelne Individuum gelenkt wird, und Attikos, der die Platonische Idee des Guten als Ausdruck des Prinzips des Weltschöpfers durch die Vorstellung erweiterte, dass die Seele unsterblich ist und immer wieder in ein neues Leben inkarniert werden kann. - Und nicht zuletzt stellt sich da auch die Frage: Gibt es oder gab es außer uns Menschen auch noch Lebewesen anderswo auf dieser Welt. Menschen wie wir sie sind oder eventuell auch ganz andere? Das oder auch Ähnliches fragten sich die Menschen seit jeher.

Die Entstehung des Universums in einem Schöpfungsakt aus dem Chaos nach göttlicher Vernunft liegt den antiken Vorstellungen meist zugrunde. Die materielle Welt entstand danach zuerst. Und ihr folgte die Erschaffung der sogenannten Weltseele, die eine Führungsrolle im Zusammenwirken von Geist und Bewegung in diesem Weltkörper besitzen sollte. Beide haben sich dann, dieser Lehre zufolge, zum Kosmos vereinigt. Und diese Vorstellung der Weltschöpfung wurde mit vielen Mythen umgeben. Am häufigsten dabei die Betrachtung der Schöpfung als handwerklichen Vorgang, mit dem Schöpfer als handelnde Person, gewissermaßen als Handwerker, etwa als Schmied und als Schlosser oder auch als Knecht. Das Handwerk konnte dabei mit speziellen Werkzeugen, aber auch nur per Hand ausgeführt werden. - Oft ist diese Vorstellung der Weltschöpfung von göttlicher Größe mit einer Wahrnehmung der Wirklichkeit verknüpft, die von Glauben über Offenheit bis zum Nichtglauben reicht. Die naturwissenschaftliche klassische Theorie des Urknalls ist darin auch integriert, und nicht zuletzt sogar auch die Heilige Schrift. Meist ist diese Vorstellung der Weltschöpfung von göttlicher Größe auch mit der unmittelbar erlebten Wirklichkeit verknüpft, mit einem Glauben über Offenheit bis hin zum Nichtglauben. - Eine der Aufgaben der Maya-Priester bestand beispielsweise darin, den Schöpfungsmythos nachzustellen. - In der Mythologie der Maya stand der Schädel für den Tod des Helden, aber auch für die Wiedergeburt. Ein Schädel aus Bergkristall, wie 1927 im Maya-Land gefunden, könnte tatsächlich den Eindruck erwecken, dass es sich um den Schädel einer Gottheit handelt, und nicht um den Schädel eines gewöhnlichen Sterblichen. Seine Entstehung könnte vor 3.600 Jahren gewesen sein. Aber das ist nicht gesichert. Sie könnte auch – wie oft vermutet – viel neueren Datums sein.

Die Betrachtung der Schöpfung als handwerklichen Vorgang ist ursächlich auch mit dieser Handwerkskunst vor mehr als 40.000 Jahren verknüpft. Die scharfen klingenförmigen Steinwerkzeuge, die seinerzeit vom Neandertaler-Mensch vor allem zum Schneiden von Elfenbein und zur weiteren Verarbeitung zu Perlen sowie tierischen und menschlichen Figuren verwendet wurden, sind meisterhaft benutzt worden.

Heute wissen wir, dass diese Schöpfungsgeschichte ständig verändert wird und zwar ebenso wie sich die damit verbundene etablierte Kultur in verschiedenen Zeiten und verschiedenen kontinentalen Regionen verändert. - In den ersten 20 Jahren des vergangenen Jahrhunderts begannen die wichtigen Untersuchungen, experimentell und theoretisch, zur Entstehung des Universums, die sich bis in die Gegenwart fortsetzten. Namen wie Einstein, Friedmann, Hubble, Lemaître und Hoyle sind damit besonders verknüpft. Die Ergebnisse wie auch ihre Interpretationen waren oft sehr unterschiedlich und auch entgegengesetzt, wie es das Beispiel °Urknall“ zeigt.

Eigene Erfahrungen

Bei vielen Besuchen von Gottesdiensten in orthodoxen Kirchen während meiner Arbeitsaufenthalte in der ehemaligen Sowjetunion, vor allem in Moskau und im Dreifaltigkeitskloster in Sagorsk, konnte ich erfahren, was Glauben nebst Wissen für viele Menschen bedeuten kann. Menschen, die noch vor dem Gottesdienst abgespannt und erschöpft mir gegenüberstanden und die sich während des Gottesdienstes völlig in Spiritualität der Gottesverehrung hingaben, waren nach dem Gottesdienst oft kaum wiederzuerkennen. Sie wirkten dann oftmals auf mich, als wären sie viele Jahre jünger geworden, waren dann oft wie „neugeboren“. Heute weiß ich, dass sich bei ihnen wohl so etwas wie ein Prozess sogenannter „Vergottung“, so etwas wie eine erholsame sogenannte mystische Bewußtseinserweiterung, wie das desöfteren formuliert wird, vollzogen haben musste. Möglicherweise war eine derartige Veränderung - wie heute häufig angenommen - auf die Biophysik kleinster induzierter Gehirnströme zurückzuführen, die damit vielleicht ursächlich verbunden sein konnten. Ähnliche Erfahrungen wie in der orthodoxen Kirche konnte ich auch bei meinen Begegnungen mit Pilgern auf deren Pfaden durch Tibet und bei den Meditationen von Mönchen im Sera-Kloster im tibetischen Lhasa machen.