Lagerkoller 2: Ulfs Sehnsüchte - Erotische Novelle - Ane-Marie Kjeldberg - E-Book

Lagerkoller 2: Ulfs Sehnsüchte - Erotische Novelle E-Book

Ane-Marie Kjeldberg

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  • Herausgeber: LUST
  • Kategorie: Erotik
  • Serie: LUST
  • Sprache: Deutsch
  • Veröffentlichungsjahr: 2020
Beschreibung

Heißes Erotik-Abenteuer voller Sehnsucht und Begehren. Nachdem sein Freund ihn verlassen hat, bläst Ulf Viig alleine in seinem Sommerhaus Trübsal. Auch die junge Tove Svart versucht über die Scheidung von ihrem Mann hinwegzukommen. Gleichzeitig lernt Ulf seinen neuen Nachbarn, den Schriftsteller Frederik Mørk, kennen. Als die drei sich treffen, entdeckt Ulf Sehnsüchte in sich, von denen er im Leben nicht geträumt hätte... -

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Seitenzahl: 42

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Ane-Marie Kjeldberg

Lagerkoller 2: Ulfs Sehnsüchte - Erotische Novelle

Übersetzt Patrick Zöller

Die Erzählungen eines Sommers Teil 2

Lust

Lagerkoller 2: Ulfs Sehnsüchte - Erotische Novelle ÜbersetztPatrick Zöller

Original

Sommerfolket 2: Ulfs fortællingCoverbild / Illustration: Shutterstock Copyright © 2017, 2020 Ane-Marie Kjeldberg und LUST All rights reserved ISBN: 9788726396188

1. Ebook-Auflage, 2020

Format: EPUB 2.0

Dieses Buch ist urheberrechtlich geschützt. Kopieren für gewerbliche und öffentliche Zwecke ist nur mit Zustimmung von LUST gestattet.

Oktober 1968

Ulf schloss die Luke des Kaminofens im Arbeitszimmer. Das Feuer knisterte und loderte. Er hatte Urlaub genommen, Urlaub von der Gemeinde, um sein Buch über die Kraft des Gebets zu schreiben, und inzwischen hatte er bereits fünf Tage allein im Ferienhaus verbracht.

Solbjørg war ausgezogen, fast im selben Moment, in dem sie erfuhr, dass sie von Jens schwanger war. Kurz bevor er an die Nordsee gefahren war, hatte Ulf sie zufällig nahe Kongens Nytorv, in der Stadtmitte von Kopenhagen, getroffen. Die Begegnung hatte ihn erschüttert. Hauptsächlich, weil man schon sehen konnte, dass sie schwanger war, obwohl erst vier Monate vergangen waren. Sie hatten kurz miteinander gesprochen, höflich und ruhig. Solbjørg hatte erzählt, sie und Jens hätten eine Wohnung im Stadtteil Frederiksberg gefunden. Ulf hatte ihnen Glück gewünscht, und sie hatte ihn mit ihrem bezaubernden Lächeln belohnt.

Angesichts der Tatsache, dass nicht er es war, der Vater wurde, hatte er Erleichterung verspürt. Das beschrieb seine Gefühle nach ihrer Begegnung in der Stadt am besten. Und es war das Gefühl, dass ihn auch jetzt ergriff, wenn er an Solbjørg und seine zerbrochene Ehe dachte.

Tatsächlich ging es ihm gut in letzter Zeit. Er schrieb, las in der Bibel und in den Biografien einiger Heiliger. Außerdem betete er und schrieb wieder. Ab und zu machte er einen Spaziergang am Strand, ohne jemandem zu begegnen. Ende Oktober war das Ferienhausgebiet fast menschenleer.

Aber an diesem Abend vorm Kamin spürte er erneut die Unruhe, die er nicht richtig definieren konnte. Jene Unruhe, die sich während der letzten Monate immer wieder eingestellt hatte, wie ein ungebetener Gast. Es war eine Leere – der unbestimmte Eindruck, nicht er selbst zu sein. Allerdings war das Gefühl so schwach und undeutlich, dass er nicht die richtigen Worte dafür finden konnte.

Er sprach zu Gott, doch es half nicht. Die Unruhe wurde schlimmer und schlimmer, und schließlich ging er hinaus in den stürmischen Herbstwind. Es war dunkler, als er erwartet hatte, Neumond und dichte Wolken sorgten dafür, dass er außerhalb der gelben Rechtecke vor den Fenstern nicht die Hand vor Augen sehen konnte. Er musste sich eine Taschenlampe zulegen. Beinahe blind tappte er um das Haus herum. Die Böen trafen ihn im Gesicht und verfingen sich heulend im Dachgesims, als seien alle Dämonen der Hölle los.

An der Ecke der Terrasse blieb er stehen. Von hier aus konnte er gerade noch die Konturen des Nachbarhauses erahnen. Nebenan brannte Licht. Offenbar war Frederik Mørk wieder in Dänemark. Seltsam, dachte Ulf. Für einen Schriftsteller musste es um diese Jahreszeit in New York doch wesentlich angenehmer sein. Gleich drauf grinste er. Er selbst saß ja ebenfalls hier und nicht in Kopenhagen.

Am nächsten Tag arbeitete er sehr konzentriert von acht Uhr morgens bis um halb vier. Dann ergriff eine gewisse Melancholie Besitz von ihm, und er musste nach draußen. Das half normalerweise.

Doch lag heute ein diffuses Licht über dem Strand, und die grauen Wellen mit ihren weißen Schaumkronen wirkten bösartig und bissig auf ihn, sodass sich seine Stimmung nur verschlechterte.

Ein Stück den Strand entlang bemerkte er eine Gestalt. Es war ein Mann, hochgewachsen und schlank, mit schmalen Hüften und breiten Schultern. Erst als er schon ziemlich nahe war, erkannte Ulf, dass es sich um Frederik handelte, seinen Nachbarn. Nach Ulfs Zusammenbruch im Sommer hatte Frederik ihn oft im Krankenhaus und später auch im Ferienhaus besucht. Auch an jenem schrecklichen Abend, als Solbjørg ihn verlassen hatte, war es Frederik gewesen, der sich um ihn gekümmert hatte. Damals war Frederiks Haut von der Sonne gebräunt gewesen und er hatte leichte Sommerkleidung getragen. Jetzt schien er ein Fremder zu sein, blass und förmlich wie ein Stadtmensch, obwohl sein braunes Haar sichtlich länger war als damals. Ulf mochte diese Beatlesfrisuren nicht besonders.

Ein mildes Lächeln breitete sich auf Frederiks Gesicht aus: „Nein, sind Sie es, Viig? Ich hätte Sie beinahe nicht erkannt in Ihrem herbstlichen Aufzug.“

„Geht mir genauso, Mørk, geht mir genauso,“ sagte Ulf. Gleich darauf wurde ihm klar, dass er allzu herzlich klang und seine priesterliche Miene einem breiten Lächeln Platz gemacht hatte. Er räusperte und bemühte sich, sein Gesicht wieder in angemessene Falten zu legen.

„Was machen Sie hier? Ich meine um diese Jahreszeit?“, fragte Frederik.

Ulf berichtete.

„Na, dann sitzen wir ja im selben Boot“, lächelte Frederik.

Ulf nickte und wusste nicht, was er sagen sollte. Frederik schrieb moderne Kriminalromane, die ins Norwegische und Schwedische übersetzt wurden. Einer war kürzlich sogar in englischer Sprache erschienen, wie Ulf gehört hatte. Er hatte noch nie einen Krimi gelesen.

„Wollen Sie nicht morgen Abend bei mir vorbeischauen?“, sagte Frederik Mørk. „Wir könnten zusammen essen.“