Leben wir in einer Demokratie? - Sören Pekrul - E-Book
SONDERANGEBOT

Leben wir in einer Demokratie? E-Book

Sören Pekrul

0,0
1,99 €
Niedrigster Preis in 30 Tagen: 1,99 €

-100%
Sammeln Sie Punkte in unserem Gutscheinprogramm und kaufen Sie E-Books und Hörbücher mit bis zu 100% Rabatt.
Mehr erfahren.
Beschreibung

Demokratie, ein hohes Gut. Wir verurteilen alle Staaten, in denen keine Demokratie herrscht. Zu Recht! Politiker betonen bei jeder Gelegenheit, dass wir in einer Demokratie leben. In den Medien lesen und hören wir, dass wir einer Demokratie leben. In der Schule lernen unsere Kinder, dass wir in einer Demokratie leben. Wir nehmen es als selbstverständlich hin. Doch was bedeutet Demokratie eigentlich? Leben wir wirklich in einer Demokratie? Welchen Einfluss hat der Einzelne auf die Politik? Gibt es Dinge, die mich stören? Stört es die Mehrheit etwa nicht? Warum ändert sich nichts? Warum tun wir nichts?

Das E-Book können Sie in Legimi-Apps oder einer beliebigen App lesen, die das folgende Format unterstützen:

EPUB
MOBI

Seitenzahl: 35

Veröffentlichungsjahr: 2022

Bewertungen
0,0
0
0
0
0
0
Mehr Informationen
Mehr Informationen
Legimi prüft nicht, ob Rezensionen von Nutzern stammen, die den betreffenden Titel tatsächlich gekauft oder gelesen/gehört haben. Wir entfernen aber gefälschte Rezensionen.



Impressum

Sören Pekrul

Leben wir in einer Demokratie?

Essay

ISBN 978-3-96521-725-6 (E-Book)

Herausgeber: Gisela Pekrul

Gestaltung des Titelbildes: Ernst Franta

Stand: Juni 2022

© 2022 EDITION digital Pekrul & Sohn GbR Godern Alte Dorfstraße 2 b 19065 Pinnow Tel.: 03860 505788 E-Mail: [email protected] Internet: http://www.edition-digital.de

Leben wir in einer Demokratie?

Zuerst sollte geklärt werden, was mit Demokratie gemeint ist. Viele Menschen verbinden Wahlen mit Demokratie. Wahlen allein sind jedoch keine Demokratie. Sie sind im besten Fall Teil seiner äußeren Erscheinung, aber nicht ihr inneres Wesen. Wahlen können ein Mittel sein, um Demokratie umzusetzen.

Was ist aber nun Demokratie? Demokratie wird in der Kurzform als Volksherrschaft definiert. Demokratie ist also eine Herrschaftsform, eine Form der Machtausübung. In einer echten Demokratie hat jeder Mensch denselben Anteil an der Macht. Entscheidungen werden im Idealfall durch Konsens (Einstimmigkeit) oder alternativ wenigstens durch die Mehrheit getroffen. Es handelt sich also wirklich um eine Volksherrschaft. Das gesamte Volk herrscht, jeder Einzelne zu gleichen Teilen. Alle Menschen sind gleichberechtigt, nicht nur in der Geltung der Gesetze und sonstiger Regeln, sondern auch bei deren Erstellung.

Nehmen wir mal an, wir lebten in einer Demokratie. Jeder Mensch verfügte über denselben Anteil an der Macht. Für Deutschland mit seinen rund 83 Millionen Einwohnern hieße das, dass jeder einen Machtanteil von einem 83-Millionstel hätte.

Bei der Bundestagswahl 2021 gab es ca. 60 Millionen Wahlberechtigte (https://www.bundeswahlleiter.de/info/presse/mitteilungen/bundestagswahl-2021/01_21_wahlberechtigte-geschaetzt.html). Wenn wir hier nur die Wahlberechtigten betrachten, hätte also jeder Wahlberechtigte einen Anteil an der Macht von einem 60-Millionstel.

So gleich wie die Macht verteilt wäre, ist jedoch nicht das Vermögen verteilt. Im Jahre 2007 verfügte in Deutschland die (ärmere) Hälfte der Bevölkerung gerade einmal über 1,4 % des Gesamtvermögens, die reichsten zehn Prozent im Gegensatz dazu über zwei Drittel des Vermögens (https://de.wikipedia.org/wiki/Verm%C3%B6gensverteilung_in_Deutschland). Zehn Prozent haben also doppelt so viele finanzielle und wirtschaftliche Möglichkeiten wie die restlichen 90 % zusammen. Ein Zehntel hat doppelt so viel wirtschaftliche Macht wie neun Zehntel. Selbst wenn sich die ärmeren 90 % zusammentäten und ihr Vermögen zusammenlegten, kämen sie gerade einmal auf die Hälfte der reicheren zehn Prozent und könnten finanziell nichts gegen sie ausrichten.

Die konkreten Zahlen schwanken im Laufe der Zeit. Auch hängen sie stark von der Methodik ab, mit der sie erhoben wurden. Qualitativ bleibt die Aussage jedoch unverändert, dass das Vermögen sehr ungleich verteilt ist. Die überwiegende Mehrheit der Bevölkerung besitzt wesentlich weniger als eine kleine vermögende Minderheit.

Die Lebenssituationen der Menschen sind in Abhängigkeit von ihrem Vermögen sehr unterschiedlich. Während die Vermögenden fast alle ihre Bedürfnisse befriedigen und fast alle Probleme dank ihres Vermögens lösen können, haben ärmere Menschen nicht selten existenzielle Probleme. Sie finden kaum bezahlbaren Wohnraum, müssen jeden Monat teilweise mit großen Anstrengungen ihre Lebenshaltungskosten aufbringen. Sie sind gezwungen, ihre Arbeitskraft zu verkaufen und begeben sich dabei in Abhängigkeit von ihrem Arbeitgeber, der sein Vermögen dadurch vermehrt, in dem er sich einen Teil des durch den Arbeitnehmer geschaffenen Mehrwerts aneignet, ihn also ausbeutet. Je nach aktueller Lage auf dem Arbeitsmarkt, kann eine Kündigung verheerende Folgen für den Arbeitnehmer haben. Selbst für die sogenannte Mittelschicht, die sich nicht selten mit einem Hauskauf hoch verschuldet hat, stellt der Verlust des Arbeitsplatzes eine ernste, zumindest subjektive Bedrohung dar.

Die politischen und wirtschaftlichen Interessen der ärmeren zwei Drittel der Bevölkerung sind objektiv den Interessen der reicheren zehn Prozent entgegengerichtet.

Was sollte also in einer Demokratie, in der jeder Mensch denselben Anteil an der Macht hat, die Mehrheit der ärmeren und ausgebeuteten Bevölkerung davon abhalten, die Eigentumsverhältnisse zu ändern? Die reichere Minderheit könnte locker überstimmt werden.

Würde sich das die reichere Minderheit gefallen lassen? Was kann sie überhaupt dagegen tun?

Wer Land besitzt, kann entscheiden, wem er sein Land verpachtet. Ebenso kann er den Pachtzins festsetzen. Er kann auch bestehende Pachtverträge (innerhalb des Vertrages und des gesetzlichen Rahmens) einseitig ändern oder kündigen. Dem Pächter bleiben oft nur die beiden Möglichkeiten, entweder die Pacht zu zahlen oder das Land nicht zu pachten.

Wer Wohneigentum besitzt, kann entscheiden, wem und zu welchem Preis er die Wohnung vermietet. Ebenfalls kann er bestehende Mietverträge (innerhalb des Vertrages und des gesetzlichen Rahmens) einseitig ändern oder kündigen.

Wer Geld hat, kann entscheiden, wem und zu welchen Konditionen er es verleiht. Ebenfalls kann er bestehende Kreditverträge (innerhalb des Vertrages und des gesetzlichen Rahmens) einseitig ändern oder kündigen.

Forschung ist aufwändig und kostet viel Geld. Wer reich ist, kann (mit) bestimmen, woran geforscht wird, in dem er selber Forschung betreibt oder fremde Forschung (mit) finanziert.

Wer reich ist, kann selber produzieren und bestimmt somit, was produziert wird.

Jemand, der Waren oder Dienstleistungen verkauft, kann entscheiden, an wen und zu welchen Konditionen er das tut.